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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen zur Bestimmung einer Strömungseigenschaft fluider Medien, also von Flüssigkeiten und/oder Gasen, bekannt. Bei den Strömungseigenschaften kann es sich dabei um grundsätzlich beliebige physikalisch und/oder chemisch messbare Eigenschaften handeln, welche eine Strömung des fluiden Mediums qualifizieren oder quantifizieren. Insbesondere kann es sich dabei um eine Strömungsgeschwindigkeit und/oder einen Massenstrom und/oder einen Volumenstrom handeln.
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Die Erfindung wird im Folgenden insbesondere beschrieben unter Bezugnahme auf so genannte Heißfilmluftmassenmesser, wie sie beispielsweise in Konrad Reif (Hrsg.): Sensoren im Kraftfahrzeug, 1. Auflage 2010, Seiten 146–148 beschrieben sind. Derartige Heißfilmluftmassenmesser basieren in der Regel auf einem Sensorchip, insbesondere einem Siliziumsensorchip, mit einer Sensormembran als Messoberfläche oder Sensorbereich, welche von dem strömenden fluiden Medium überströmbar ist. Der Sensorchip umfasst in der Regel mindestens ein Heizelement sowie mindestens zwei Temperaturfühler, welche beispielsweise auf der Messoberfläche des Sensorchips angeordnet sind. Aus einer Asymmetrie des von den Temperaturfühlern erfassten Temperaturprofils, welches durch die Strömung des fluiden Mediums beeinflusst wird, kann auf einen Massenstrom und/oder Volumenstrom des fluiden Mediums geschlossen werden. Heißfilmluftmassenmesser sind üblicherweise als Steckfühler ausgestaltet, welcher fest oder austauschbar in ein Strömungsrohr einbringbar ist. Beispielsweise kann es sich bei diesem Strömungsrohr um einen Ansaugtrakt einer Brennkraftmaschine handeln.
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Dabei durchströmt ein Teilstrom des Mediums wenigstens einen in dem Heißfilmluftmassenmesser vorgesehenen Hauptkanal. Zwischen dem Einlass und dem Auslass des Hauptkanals ist ein Bypasskanal ausgebildet. Insbesondere ist der Bypasskanal derart ausgebildet, dass er einen gekrümmten Abschnitt zur Umlenkung des durch den Einlass des Hauptkanals eingetretenen Teilstroms des Mediums aufweist, wobei der gekrümmte Abschnitt im weiteren Verlauf in einen Abschnitt übergeht, in welchem der Sensorchip angeordnet ist. Der zuletzt genannte Abschnitt stellt den eigentlichen Messkanal dar, in dem der Sensorchip angeordnet ist. Dabei ist in dem Bypasskanal ein Mittel vorgesehen, welches die Strömung leitet und einer Ablösung der Strömung des Medienteilstroms von den Kanalwänden des Messkanals entgegenwirkt. Weiterhin ist der Einlassbereich des Hauptkanals im Bereich seiner Öffnung, welche der Hauptströmungsrichtung entgegenweist, mit schrägen oder gekrümmten Flächen versehen, welche so gestaltet sind, dass in den Einlassbereich einströmendes Medium von dem Teil des Hauptkanals, welcher zu dem Sensorchip führt, weggelenkt wird. Dies bewirkt, dass im Medium enthaltene Flüssigkeits- oder Festkörperteilchen aufgrund ihrer Massenträgheit nicht zu dem Sensorchip gelangen und diesen verschmutzen können.
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Derartige Heißfilmluftmassenmesser müssen in der Praxis einer Vielzahl von Anforderungen und Randbedingungen genügen. Eine der Herausforderungen besteht darin, die Robustheit derartiger Vorrichtungen gegenüber Kontamination durch Öl- und Wassertröpfchen sowie Ruß-, Staub- und sonstige Festkörperpartikel weiter zu verbessern. Über die Lebensdauer einer derartigen Sensorvorrichtung kann es vorkommen, dass ich Partikel, die sich in dem strömenden Fluid befinden, auf dem die Eigenschaften des fluiden Mediums bestimmenden Sensorelement der Sensorvorrichtung niederschlagen und so mit der Zeit das Messsignal verfälschen. Insbesondere Partikel, welche sich während ihres Strömungswegs elektrisch aufgeladen haben oder elektrisch polarisiert wurden, werden sich erfahrungsgemäß auf dem Sensorelement niederschlagen und bleiben dann aufgrund von Oberflächenhaftungskräften dauerhaft auf ihm haften.
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Die
DE 10 2010 020 264 A1 beschreibt beispielsweise einen Heißfilmluftmassenmesser mit einem Gehäuse aus Kunststoff, der elektrisch isolierend wirkt. In dem Gehäuse ist ein Strömungskanal ausgebildet. Das gesamte Gehäuse besteht aus Kunststoff und zumindest ein Teil des Strömungskanals weist elektrostatisch dissipative Eigenschaften auf.
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Trotz der durch diese Sensorvorrichtung bewirkten Verbesserungen besteht nach wie vor ein Verbesserungspotenzial. So können die beschriebenen Sensorvorrichtungen durch elektrostatische Aufladung zerstört werden. Deshalb sind zur Vermeidung der elektrostatischen Aufladung Erdungsmaßnahmen erforderlich.
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Offenbarung der Erfindung
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Es wird daher eine Sensoranordnung zur Bestimmung wenigstens eines Parameters eines durch einen Kanal strömenden fluiden Mediums vorgeschlagen, welche die Nachteile bekannter Sensoranordnungen zumindest weitgehend vermeiden kann und bei der insbesondere die elektrostatische Aufladung von Sensorgehäusen, die aus Kunststoff hergestellt sind, vermieden werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Sensoranordnung zur Bestimmung wenigstens eines Parameters eines durch einen Kanal strömenden fluiden Mediums, insbesondere eines Ansaugluftmassenstroms einer Brennkraftmaschine, umfasst ein Sensorgehäuse, insbesondere einen in ein Strömungsrohr eingebrachten oder einbringbaren Steckfühler, mindestens einen in dem Messkanal angeordneten Sensorchip zur Bestimmung des Parameters des fluiden Mediums und ein Steckerteil zum elektrischen Kontaktieren des Sensorchips. Das Steckerteil ist dabei an dem Sensorgehäuse angeordnet. Das Sensorgehäuse und das Steckerteil sind aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff hergestellt.
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Das Sensorgehäuse und das Steckerteil können einstückig ausgebildet sein. Der elektrisch leitfähige Kunststoff kann einen spezifischen elektrischen Widerstand von 106 Ω·mm2/m bis 108 Ω·mm2/m aufweisen. In dem Steckerteil können Steckkontakte angeordnet sein. Die Steckkontakte können aus Metall hergestellt sein. Es versteht sich, dass eine Herstellung aus Metall auch eine Herstellung aus einer Metalllegierung umfasst. Die Steckkontakte können mit dem elektrisch leitfähigen Kunststoff des Steckerteils verbunden sein. Beispielsweise sind die Steckkontakte in den elektrisch leitfähigen Kunststoff des Steckerteils eingespritzt. Der elektrisch leitfähige Kunststoff kann Kohlenstoff aufweisen. Bevorzugt ist der Kohlenstoff in Form von Kohlenstofffasern ausgebildet. In dem elektrisch leitfähigen Kunststoff des Steckerteils können die Kohlenstofffasern im Wesentlichen parallel zu den Steckkontakten orientiert sein, beispielsweise mit einer Abweichung von nicht mehr als 15 ° und bevorzugt nicht mehr als 10 °. Der elektrisch leitfähige Kunststoff kann zum elektrischen Abschirmen des Kanals ausgebildet sein.
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Unter der Hauptströmungsrichtung ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung die lokale Strömungsrichtung des fluiden Mediums am Ort des Sensors bzw. der Sensoranordnung zu verstehen, wobei beispielsweise lokale Unregelmäßigkeiten, wie zum Beispiel Turbulenzen unberücksichtigt bleiben können. Insbesondere kann unter der Hauptströmungsrichtung somit die lokale gemittelte Transportrichtung des strömenden fluiden Mediums verstanden werden. Die Hauptströmungsrichtung kann daher einerseits auf die Strömungsrichtung am Ort der Sensoranordnung selbst bezogen sein oder auch auf die Strömungsrichtung in dem Kanal innerhalb des Sensorgehäuses, wie beispielsweise am Ort des Sensorträgers oder des Sensorchips, wobei sich beide genannten Hauptströmungsrichtungen unterscheiden können. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird deshalb stets angegeben, auf welchen Ort sich die Hauptströmungsrichtung bezieht. Sofern keine nähere Angabe gemacht ist, bezieht sich die Hauptströmungsrichtung auf den Ort der Sensoranordnung.
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Unter einer stromabwärtigen Anordnung ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Anordnung eines Bauteils an einer Stelle zu verstehen, die das fluide Medium in der Hauptströmungsrichtung strömend zeitlich später als einen Bezugspunkt erreicht.
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Analog ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter einer stromaufwärtigen Anordnung eines Bauteils eine Anordnung des Bauteils an einer Stelle zu verstehen, die das in der Hauptströmungsrichtung strömende fluide Medium zeitlich gesehen früher als einen Bezugspunkt erreicht.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann der Sensorträger ganz oder teilweise als Schaltungsträger, insbesondere als Leiterplatte, ausgestaltet sein oder Teil eines Schaltungsträgers, insbesondere einer Leiterplatte, sein. Beispielsweise kann der Schaltungsträger, insbesondere die Leiterplatte, einen Fortsatz aufweisen, welcher den Sensorträger bildet und welcher in den Kanal, beispielsweise den Messkanal eines Heißfilmluftmassenmessers, hineinragt. Der übrige Teil des Schaltungsträgers, insbesondere der Leiterplatte, kann beispielsweise in einem Elektronikraum, in einem Gehäuse der Sensoranordnung oder eines Steckfühlers der Sensoranordnung untergebracht sein.
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Unter einer Leiterplatte ist dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung allgemein ein im Wesentlichen plattenförmiges Element zu verstehen, welches auch als Träger elektronischer Strukturen, wie beispielsweise Leiterbahnen, Anschlusskontakte oder Ähnliches, genutzt werden kann und vorzugsweise auch eine oder mehrere derartiger Strukturen aufweist. Grundsätzlich kommen dabei auch zumindest leichte Abweichungen von der Plattenform in Betracht und sollen begrifflich mit erfasst sein. Die Leiterplatte kann beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial und/oder einem Keramikmaterial hergestellt sein, beispielsweise einem Epoxidharz, insbesondere einem faserverstärkten Epoxidharz. Insbesondere kann die Leiterplatte beispielsweise als Leiterplatte mit Leiterbahnen, insbesondere aufgedruckten Leiterbahnen (printed circuit board, PCB), ausgestaltet sein.
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Auf diese Weise lässt sich das Elektronikmodul der Sensoranordnung stark vereinfachen und es lässt sich beispielsweise auf ein Bodenblech und einen separaten Sensorträger verzichten. Bodenblech und Sensorträger können durch eine einzige Leiterplatte ersetzt werden, auf welcher beispielsweise auch eine Ansteuer- und Auswerteschaltung der Sensoranordnung ganz oder teilweise angeordnet sein kann. Diese Ansteuer- und Auswerteschaltung der Sensoranordnung dient der Ansteuerung des mindestens einen Sensorchips und/oder der Auswertung der von diesem Sensorchip generierten Signale. Auf diese Weise lässt sich durch Zusammenfassung der genannten Elemente der Herstellaufwand der Sensoranordnung erheblich vermindern und der Bauraumbedarf für das Elektronikmodul stark verringern.
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Die Sensoranordnung kann insbesondere mindestens ein Gehäuse aufweisen, wobei der Kanal in dem Gehäuse ausgebildet ist. Beispielsweise kann der Kanal einen Hauptkanal und einen Bypasskanal bzw. Messkanal umfassen, wobei der Sensorträger und der Sensorchip beispielsweise in dem Bypass- bzw. Messkanal angeordnet sein können. Weiterhin kann das Gehäuse einen von dem Messkanal getrennten Elektronikraum aufweisen, wobei das Elektronikmodul oder die Leiterplatte im Wesentlichen in dem Elektronikraum aufgenommen ist. Der Sensorträger kann dann als ein in den Kanal hineinragender Fortsatz der Leiterplatte ausgebildet sein. Diese Anordnung ist, im Gegensatz zu den aufwändigen Elektronikmodulen, welche aus dem Stand der Technik bekannt sind, technisch vergleichsweise einfach zu realisieren.
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Insbesondere in dem Fall, in welchem eine Leiterplatte als Sensorträger verwendet wird, jedoch auch in anderen Fällen und/oder unter Verwendung anderer Medien als Sensorträger, kann der Sensorträger zumindest teilweise als mehrschichtiger Sensorträger ausgestaltet sein. So kann der Sensorträger in einer so genannten Multilayer-Technik ausgestaltet sein und zwei oder mehrere miteinander verbundene Trägerschichten aufweisen. Beispielsweise können diese Trägerschichten wiederum aus einem Metall, einem Kunststoff oder einem Keramikmaterial oder einem Verbundmaterial hergestellt sein und durch Verbindungstechniken, wie z. B. Kleben, miteinander verbunden sein.
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In diesem Fall, in welchem eine Multilayer-Technik mit mehreren Sensorschichten des Sensorträgers verwendet wird, kann die Anströmkante durch eine unterschiedliche Dimensionierung der Trägerschichten entgegen der Hauptströmungsrichtung des fluiden Mediums zumindest teilweise gestuft ausgeführt sein. Auf diese Weise lassen sich die Profile zumindest gestuft angenähert realisieren. Beispielsweise lassen sich auf diese Weise rechteckig geformte oder – angenähert durch eine Stufenform – zumindest näherungsweise rund, abgerundete oder keilförmig geformte Profile in einer Schnittebene senkrecht zur Erstreckungsebene des Sensorträgers ausbilden. Der Sensorchip kann auf bzw. in dem Sensorträger derart angeordnet sein, dass dieser senkrecht zur lokalen Hauptströmungsrichtung ausgerichtet ist. Beispielsweise kann der Sensorchip rechteckig ausgestaltet sein, wobei eine Seite dieses Rechtecks senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht, beispielsweise mit einer Ausrichtung, welche um nicht mehr als 10 Grad von der Senkrechten abweicht, zur lokalen Hauptströmungsrichtung angeordnet ist.
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Der Sensorchip kann über mindestens eine elektrische Verbindung elektrisch kontaktiert werden. Beispielsweise kann der Sensorträger, insbesondere eine den Sensorträger bildende Leiterplatte oder ein Fortsatz dieser Leiterplatte, einen oder mehrere Leiterbahnen und/oder Kontaktpads aufweisen, welche mit entsprechenden Kontakten auf dem Sensorchip beispielsweise durch ein Bondingverfahren verbunden sind. In diesem Fall kann die elektrische Verbindung durch mindestens eine Abdeckung geschützt und von dem fluiden Medium getrennt werden. Diese Abdeckung kann insbesondere als so genannter Glob-Top ausgestaltet sein, beispielsweise als Kunststofftropfen und/oder Klebstofftropfen, welcher die elektrische Verbindung, beispielsweise die Bond-Drähte abdeckt. Auf diese Weise lassen sich insbesondere auch Beeinflussungen der Strömung durch die elektrische Verbindung vermindern, da der Glob-Top eine glatte Oberfläche aufweist.
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Ferner kann der Sensorchip mindestens einen Sensorbereich aufweisen. Dieser Sensorbereich kann beispielsweise eine Sensoroberfläche aus beispielsweise einem porösen, keramischen Material und/oder insbesondere eine Sensormembran sein. Die Sensormembran als Messoberfläche oder Sensorbereich kann von dem strömenden fluiden Medium überströmbar sein. Der Sensorchip umfasst beispielsweise mindestens ein Heizelement sowie mindestens zwei Temperaturfühler, welche beispielsweise auf der Messoberfläche des Sensorchips angeordnet sind, wobei ein Temperaturfühler stromaufwärts des Heizelements und der andere Temperaturfühler stromabwärts des Heizelements gelagert ist. Aus einer Asymmetrie des von den Temperaturfühlern erfassten Temperaturprofils, welches durch die Strömung des fluiden Mediums beeinflusst wird, kann auf einen Massenstrom und/oder Volumenstrom des fluiden Mediums geschlossen werden.
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Ein Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist, dass zur Vermeidung von elektrostatischer Aufladung eine geringfügige elektrische Leitfähigkeit erforderlich ist. Diese kann bei Sensorgehäusen, die aus Kunststoff hergestellt sind, einfach durch Zugabe von Kohlenstoff oder Kohlenstofffasern erfolgen. Dabei ist es das Ziel, einen spezifischen elektrischen Widerstand von 106 Ω·mm2/m bis 108 Ω·mm2/m zu realisieren. Mit diesen Werten wird einerseits erreicht, dass die Ladung Iangsam abfließen kann, andererseits werden im Kunststoff eingespritzte Leiterbahnen, an denen geringe Spannungen, d. h. Spannungen von nicht mehr als 24V, anliegen, nicht kurzgeschlossen. Durch den Übergangswiderstand fließen nur geringste Ströme. Weiter kann durch Kohlenstofffasern eine anisotrope Leitfähigkeit erreicht werden. Quer zur Faserrichtung ergibt sich ein erhöhter Widerstand. In der Nähe von Leiterkämmen muss eine Faserausrichtung größtenteils parallel zum Leiterkamm erreicht werden.
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Im Gegensatz zu der oben beschriebenen
DE 10 2010 020 264 A1 , die darauf abzielt, die elektrische Aufladung von Teilchen, die im Luftstrom transportiert werden, nach einem Auftreffen auf der leitenden Fläche aufzunehmen und abzuleiten, d. h. die Fläche weist sogenannte dissipative Eigenschaften auf, wird in der vorliegenden Erfindung eine elektrische Abschirmung des Strömungskanals gegenüber elektrischen Feldern realisiert, also eine Art Faraday’scher Käfig ausgebildet, so dass kein elektrisches Feld auf die Teilchen wirkt und diese erst gar nicht durch elektrische Feldkräfte abgelenkt werden. Im Unterschied zur
DE 10 2010 020 264 A1 ist daher eine elektrisch leitende Fläche an einer der Luftströmung zugewandten Oberfläche nicht unbedingt notwendig, wenn auch nicht hinderlich. Der Flächenwiderstand ist aber für die vorliegende Erfindung uninteressant. Stattdessen wird eine wirksame Erdung des Gehäuses im Bereich des zu messenden Luftstromes angestrebt, indem dem Gehäuse eine gewisse Leitfähigkeit verliehen wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere optionale Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche in der Figur schematisch dargestellt sind.
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Es zeigt:
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1 eine Längsschnittansicht einer erfindungsgemäßen Sensoranordnung.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Sensoranordnung 10 zur Bestimmung eines Parameters eines fluiden Mediums. Die Sensoranordnung 10 ist als Heißfilmluftmassenmesser ausgestaltet und umfasst ein als Steckfühler ausgebildetes Sensorgehäuse 12, welches beispielsweise in ein Strömungsrohr, insbesondere einen Ansaugtrakt einer Brennkraftmaschine, eingesteckt werden kann. Das Sensorgehäuse 12 weist einen Gehäusekörper 14, einen Messkanaldeckel 16, einen Elektronikraum 18 sowie einen Elektronikraumdeckel 20 zum Verschließen des Elektronikraums 18 auf. In dem Sensorgehäuse 12 ist eine Kanalstruktur 22 ausgebildet. Die Kanalstruktur 22 weist einen Hauptkanal 24, welcher in einem Hauptstromauslass 26 auf der Unterseite 28 bezogen auf die Darstellung in 1 des Sensorgehäuses 12 mündet, sowie einen von dem Hauptkanal 24 abzweigenden Bypass- bzw. Messkanal 30, welcher in einen ebenfalls in der Unterseite 28 des Sensorgehäuses 12 angeordneten Bypass- oder Messkanalauslass 32 mündet, auf. Durch die Kanalstruktur 22 kann über eine Einlassöffnung 34, die im eingesetzten Zustand einer Hauptströmungsrichtung 36 des fluiden Mediums am Ort des Sensorgehäuses 12 entgegenweist, eine repräsentative Menge des fluiden Mediums strömen.
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Die Sensoranordnung 10 weist ein Elektronikmodul 38 auf. In einem eingesetzten Zustand des Elektronikmoduls 38 ragt ein Sensorträger 40 in Form eines Flügels in den Messkanal 28. In diesen Sensorträger 40 ist ein Sensorchip 42 derart eingelassen, dass eine als Sensorbereich des Sensorchips 42 ausgebildete mikromechanische Sensormembran 44 von dem fluiden Medium überströmbar ist. Der Sensorträger 42 ist mit dem Sensorchip 42 Bestandteil des Elektronikmoduls 38. Das Elektronikmodul 38 weist weiter ein gebogenes Bodenblech 46 sowie eine darauf angebrachte, beispielsweise aufgeklebte Leiterplatte 48 mit einer Ansteuer- und Auswerteschaltung 50 auf. Der Sensorchip 42 ist mit der Ansteuer- und Auswerteschaltung 50 über elektrische Verbindungen 52, welche hier als Drahtbonding ausgestaltet sind, elektrisch verbunden. Das derart entstandene Elektronikmodul 38 wird in den Elektronikraum 18 in dem Gehäusekörper 14 des Sensorgehäuses 12 eingebracht, wie beispielsweise eingeklebt. Dabei ragt der Sensorträger 40 in die Kanalstruktur 22 hinein. Anschließend wird der Elektronikraum 18 von dem Elektronikraumdeckel 20 verschlossen.
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Des Weiteren weist die Sensoranordnung 10 ein Steckerteil 54 auf. Das Steckerteil 54 ist an dem Sensorgehäuse 12 angeordnet. Wie aus der Darstellung der 1 zu erkennen ist, sind das Sensorgehäuse 12 und das Steckerteil 54 einstückig ausgebildet. Das Sensorgehäuse 12 und das Steckerteil 54 sind aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff hergestellt. Beispielsweise sind das Sensorgehäuse 12 und das Steckerteil 54 mittels eines Spritzgußverfahrens hergestellt. Zum elektrischen Kontaktieren der Ansteuer- und Auswerteschaltung 50 und somit des Sensorchips 42 sind in dem Steckerteil 54 Steckkontakte 56 angeordnet. Die Steckkontakte 56 sind zum Verbinden mit einem nicht näher gezeigten Stecker eines entsprechend ausgebildeten elektrischen Anschlusses ausgebildet. Die Steckkontakte 56 sind zu diesem Zweck aus einem Metall oder einer Metalllegierung hergestellt. Der elektrisch leitfähige Kunststoff weist einen spezifischen elektrischen Widerstand von 106 Ω*mm2/m bis 108 Ω·mm2/m auf, beispielsweise 107 Ω·mm2/m. Die Steckkontakte 56 können dabei mit dem elektrisch leitfähigen Kunststoff des Steckerteils 54 verbunden sein. Beispielsweise sind die Steckkontakte 56 in den elektrisch leitfähigen Kunststoff des Steckerteils 54 eingespritzt.
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Der elektrisch leitfähige Kunststoff kann zur Realisierung der elektrischen Leitfähigkeit Kohlenstoff aufweisen. Der Kohlenstoff kann dabei in Form von Kohlenstofffasern ausgebildet sein. In dem elektrisch leitfähigen Kunststoff des Steckerteils 54 können die Kohlenstofffasern im Wesentlichen parallel zu den Steckkontakten 56 orientiert sein. Deshalb ist der elektrisch leitfähige Kunststoff zum elektrischen Abschirmen der Kanalstruktur 22 und insbesondere des Messkanals 28 ausgebildet.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung des Sensorgehäuses 12 und des Steckerteils 54 als ein gemeinsames Bauteil, das aus Kunststoff hergestellt wird, in den elektrisch leitfähige Elemente integriert sind, wird einerseits erreicht, dass die Ladung langsam abfließen kann, und andererseits werden im Kunststoff eingespritzte Leiterbahnen, an denen geringe Spannungen, d. h. Spannungen von nicht mehr als 24 V, anliegen, nicht kurzgeschlossen. Durch den Übergangswiderstand fließen nur geringste Ströme. Weiter kann durch die Kohlenstofffasern eine anisotrope Leitfähigkeit erreicht werden. Quer zur Faserrichtung ergibt sich ein erhöhter Widerstand. In der Nähe der Steckkontakte ist eine Faserausrichtung größtenteils parallel zu den Steckkontakten. Dabei wird die Nähe zu den Steckkontakten durch das erwartete Vorhandensein elektrischer Felder bestimmt, die die Orte für die Kohlenstofffasern vorgeben. Mit anderen Worten, geben die zu erwartenden elektrischen Felder diejenigen Gebiete vor, in denen die elektrisch leitfähigen Elemente wie die Kohlenstofffasern mindestens angeordnet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010020264 A1 [0005, 0022, 0022]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Konrad Reif (Hrsg.): Sensoren im Kraftfahrzeug, 1. Auflage 2010, Seiten 146–148 [0002]