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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur unverlierbaren Anordnung von Schrauben an einer ersten Wandung.
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Zur Verschraubung von trennenden Schutzeinrichtungen, z.B. Schutzhauben, Schutzabdeckungen und Verblendungen, an Neuanlagen sind ab dem Jahr 2009 unverlierbare Schrauben zwingend zu verwenden, um einen möglichen Verlust von Schrauben bei demontierter Haube (zu Wartung- oder Instandsetzungsarbeiten) zu verhindern. Ohne diese Maßnahme kann keine CE-Zertifizierung der betreffenden Anlage erteilt werden und somit darf die Anlage im europäischen Wirtschaftsraum nicht in Verkehr gebracht werden.
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Es gibt (Dünnschaft-)Schrauben, welche mit sogenannten SAVETIX® Unterlegscheiben verlier sicher gemacht werden. Die Funktionsweise ist in der Figurenbeschreibung näher erläutert.
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Der Nachteil der SAVETIX® Verschraubung ist, dass beim Lösen der Schraube die Schutzeinrichtung angehoben wird, da die Unterlegscheibe am Schaft der Schraube anliegt und das Gewinde der Schraube die Unterlegscheibe nicht mehr passieren kann. Da aber Schutzeinrichtungen hauptsächlich mit mehreren Schrauben befestigt werden, kann die Schutzeinrichtung nicht angehoben werden, da diese von den restlichen Schrauben in Position gehalten wird. So müssen alle Schrauben nacheinander immer ein kleines Stück weiter herausgedreht werden, bis die Schraube aus dem Gewinde herausgedreht ist. Die Demontage ist somit äußerst schwierig.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden. Die Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur unverlierbaren Anordnung von Schrauben an einer ersten Wandung, wobei die Vorrichtung eine Hülse umfasst, wobei die Hülse eine erste Stirnseite und eine gegenüberliegende zweite Stirnseite aufweist, wobei sich zwischen den Stirnseiten eine Aufnahme für eine Schraube erstreckt, wobei an der ersten Stirnseite eine erste Öffnung vorliegt, über die die Schraube mit Schraubenkopf in die Aufnahme eingeschoben werden kann, wobei an der zweiten Stirnseite eine zweite Öffnung vorgesehen ist, durch die der Schraubenkopf in der Aufnahme mit einem Drehmoment beaufschlagt werden kann, wobei die zweite Öffnung kleiner ist als der Schraubenkopf, wobei weiter zumindest ein Flansch außerhalb der Hülse angeordnet ist, über den die Hülse mit der ersten Stirnseite an der ersten Wandung mittels mindestens eines Befestigungsmittels befestigt werden kann.
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Die erste Wandung ist hierbei insbesondere die zu befestigende Schutzverkleidung, die z. B. an einem Gehäuse zu befestigen ist.
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Insbesondere weist der Flansch mindestens eine dritte Öffnung zur Aufnahme des Befestigungsmittels auf, wobei das Befestigungsmittel eine Schraube oder ein Niet ist.
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Bevorzugt weist der Flansch zwei oder mehr dritte Öffnungen auf, die in gleichmäßigem Abstand voneinander, insbesondere auf einem gleichen Durchmesser, um die Hülse herum angeordnet sind.
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Insbesondere sind die erste, zweite und mindestens eine dritte Öffnung so angeordnet, dass die Befestigungsmittel (Niet, Schraube) und die in der Aufnahme angeordnete Schraube parallel zueinander angeordnet werden können.
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Insbesondere ist die Vorrichtung ein Ziehteil, also durch ein Ziehverfahren hergestellt, z. B. aus Aluminium oder einem Stahlblech.
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Insbesondere ist die Vorrichtung ein Spritzgussteil, also durch ein Spritzgussverfahren hergestellt, z. B. aus Kunststoff.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung besteht die Vorrichtung aus einem Werkstoff der Gruppe Aluminium, Stahl, Kunststoff.
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Die Erfindung ist weiterhin auf eine Anordnung mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur unverlierbaren Anordnung einer Schraube an einer ersten Wandung gerichtet, wobei eine Schraube in der Aufnahme angeordnet ist, wobei die erste Wandung zumindest eine Wandungsöffnung aufweist und die Wandungsöffnung kleiner ist als der Schraubenkopf und die Vorrichtung über das Befestigungsmittel an der ersten Wandung so befestigt ist, dass die Wandungsöffnung und die erste Öffnung der Hülse fluchtend zueinander angeordnet sind, so dass die Schraube bis zum Schraubenkopf durch die Wandungsöffnung geschoben werden kann.
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Bei der Anordnung ist die Schraube in der Aufnahme der Hülse angeordnet, so dass der Schraubenkopf (bevorzugt mit einer Innenverzahnung, also Inbus, RIBE, Torx-TR, XZN, Torx E, aber auch Schlitz, Phillips, Pozidriv, Sechsrund, Robertson, Tri-Wing, Torq-Set oder Spanner) über die zweite Öffnung von außerhalb der Hülse zugänglich ist. Die Vorrichtung mit der Schraube wird auf der ersten Wandung aufgesetzt, so dass die Wandungsöffnung und die erste Öffnung der Hülse fluchten.
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Insbesondere kann die Schraube eine Gesamtlänge (Schraubenkopf, Schaft und Gewinde) aufweisen, die länger ist als die Aufnahme. In diesem Fall erstreckt sich die Schraube, während die Vorrichtung an der ersten Wandung angeordnet wird, mit Gewinde bzw. Schaft zumindest teilweise durch die erste Öffnung und/oder durch die Wandungsöffnung.
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Nach dem Aufsetzen der Vorrichtung an der ersten Wandung wird die Vorrichtung über zumindest ein Befestigungsmittel und über die dritte Öffnung im Flansch der Vorrichtung an der ersten Wandung befestigt. Damit ist die Schraube in der Hülse unverlierbar angeordnet, da die Wandungsöffnung die erste Öffnung der Hülse so verschließt, dass der Schraubenkopf an der ersten Wandung anliegt aber die Wandungsöffnung nicht durchtreten kann.
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Insbesondere weist die erste Wandung zumindest eine weitere Wandungsöffnung auf, durch die sich das Befestigungsmittel erstreckt. Diese weitere Wandungsöffnung ist ebenfalls fluchtend zur jeweiligen dritten Öffnung am Flansch der Vorrichtung angeordnet, so dass die mindestens eine dritte Öffnung mit der mindestens einen weiteren Wandungsöffnung und die Wandungsöffnung mit der ersten Öffnung gemeinsam fluchtend zueinander angeordnet werden können.
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Insbesondere weisen die dritte Öffnungen oder die weiteren Wandungsöffnungen ein Gewinde auf, so dass eine Schraube als Befestigungsmittel verwendet werden kann.
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Die Erfindung ist weiterhin auf die Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur unverlierbaren Anordnung einer Schraube an einer ersten Wandung und zur Bildung einer erfindungsgemäßen Anordnung gerichtet, wobei die erste Wandung mit einer zweiten Wandung über die in der Hülse unverlierbar angeordnete Schraube verbunden wird, indem die Schraube nach Befestigung der Vorrichtung an der ersten Wandung durch die Wandungsöffnung durchgeschoben wird und in ein Gewinde an der zweiten Wandung eingreift, wobei über die zweite Öffnung die Schraube mit dem Drehmoment beaufschlagt und die Schraube mit dem Gewinde an der zweiten Wandung verbunden wird.
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Die zweite Wandung bildet insbesondere z. B. das Gehäuse, an der die erste Wandung, also z. B. die Schutzeinrichtung, befestigt wird.
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Die Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zur Bildung einer erfindungsgemäßen Anordnung gerichtet, umfassend die folgenden, aufeinander folgenden Schritte:
- • Anordnung einer Schraube in der Aufnahme, so dass der Schraubenkopf über die zweite Öffnung mit einem Drehmoment beaufschlagt werden kann;
- • Anordnen der Vorrichtung an einer ersten Wandung, wobei die erste Wandung zumindest eine Wandungsöffnung aufweist und die Wandungsöffnung kleiner ist als der Schraubenkopf; und
- • Befestigen der Vorrichtung über das Befestigungsmittel an der ersten Wandung, so dass die Wandungsöffnung und die erste Öffnung der Hülse fluchtend zueinander angeordnet sind (und die Schraube mit Gewinde und/oder Schaft durch die Wandungsöffnung geführt werden kann).
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Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung und Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden. Die Ausführungen zu der Vorrichtung gelten gleichermaßen für die Anordnung, die Verwendung und das Verfahren und umgekehrt.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele, auf die die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Gegenstände. Es zeigen:
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1: einen ersten Schritt eines Verfahrens zur unverlierbaren Anordnung von Schrauben mit SAVETIX® Unterlegscheiben;
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2: einen zweiten Schritt des Verfahrens nach 1;
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3: einen dritten Schritt des Verfahrens nach 1;
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4: eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung;
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5: eine Seitenansicht der Vorrichtung im Schnitt;
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6: eine Draufsicht der Vorrichtung;
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7: eine Anordnung in einer Seitenansicht im Schnitt in einem ersten Zustand; und
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8: eine Anordnung in einer Seitenansicht im Schnitt in einem zweiten Zustand.
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1 zeigt einen ersten Schritt eines Verfahrens zur unverlierbaren Anordnung von Schrauben 2 mit SAVETIX® Unterlegscheiben. Dabei wird die SAVETIX® Unterlegscheibe 20 über das Gewinde auf den Schraubenschaft der in der Schutzverkleidung (erste Wandung 3) bereits angeordneten Schraube 2 aufgeschoben.
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2 zeigt einen zweiten Schritt des Verfahrens nach 1, wobei ein Gehäuse (zweite Wandung 18) an der Schutzverkleidung angeordnet wird. Das Gehäuse weist eine Wandungsöffnung 16 mit einem Gewinde für die Schraube 2 auf. Schutzverkleidung und Gehäuse werden durch ein Drehmoment 11 miteinander verschraubt, wobei die SAVETIX® Unterlegscheibe 20 zwischen Gehäuse und Schutzverkleidung flach gedrückt wird, so dass das Loch der SAVETIX® Unterlegscheibe 20 sich verkleinert und sich an den Schaft der Schraube 2 anlegt. Das Loch der SAVETIX® Unterlegscheibe 20 wird dabei schmaler als die Gewindebreite der Schraube 2.
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3 zeigt einen dritten Schritt des Verfahrens nach 1. Das Loch der SAVETIX® Unterlegscheibe 20 wurde so verkleinert, dass das Gewinde der Schraube 2 nicht mehr zurück passt. Wird die Schraube 2 jetzt gelöst, entfernt sich nur die zweite Wandung 18 von der ersten Wandung 3, wobei die Schraube 2 durch Schraubenkopf 9 und SAVETIX® Unterlegscheibe 20 an der ersten Wandung 3 fixiert bleibt.
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4, 5 und 6 zeigen unterschiedliche Ansichten der Vorrichtung 1. Die Vorrichtung 1 umfasst eine Hülse 4, wobei die Hülse 4 eine erste Stirnseite 5 und eine gegenüberliegende zweite Stirnseite 6 aufweist. Zwischen den Stirnseiten 5, 6 erstreckt sich eine Aufnahme 7 für eine Schraube 2 (hier nicht dargestellt, siehe aber 7 und 8), wobei an der ersten Stirnseite 5 eine erste Öffnung 8 vorliegt, über die die Schraube 2 mit Schraubenkopf 9 in die Aufnahme 7 eingeschoben werden kann. An der zweiten Stirnseite 6 ist eine zweite Öffnung 10 vorgesehen, durch die der Schraubenkopf 9 in der Aufnahme 7 mit einem Drehmoment 11 beaufschlagt werden kann, wobei die zweite Öffnung 10 kleiner ist als der Schraubenkopf 9. Es ist zumindest ein Flansch 12 außerhalb der Hülse 4 angeordnet ist, über den die Hülse 4 mit der ersten Stirnseite 5 an der ersten Wandung 3 mittels mindestens eines Befestigungsmittels 13 befestigt werden kann. Der Flansch 12 weist hier zwei dritte Öffnungen 14 mit Gewinde 19 auf, in denen das Befestigungsmittel 13 (eine Schraube 2) angeordnet werden kann.
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In den 4 bis 6 sind auch Maße angegeben, die hier aber lediglich zur Orientierung dienen und keinesfalls die Gestaltung der Vorrichtung 1 beschränken.
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7 und 8 zeigen eine Anordnung 15 in einer Seitenansicht im Schnitt in einem ersten und einem zweitem Zustand. Eine Schraube 2 ist in der Aufnahme 7 angeordnet, wobei die erste Wandung 3 eine Wandungsöffnung 16 aufweist und die Wandungsöffnung 16 kleiner ist als der Schraubenkopf 9, so dass der Schraubenkopf 9 sich auf der ersten Wandung 3 abstützt und so eine Klemmung zwischen erster Wandung 3 und einer zweiten Wandung 18 bewirken kann. Die Vorrichtung 1 ist über zwei Schrauben 2 als Befestigungsmittel 13 an der ersten Wandung 3 so befestigt, dass die Wandungsöffnung 16 und die erste Öffnung 8 der Hülse 4 fluchtend zueinander angeordnet sind, so dass die Schraube 2 bis zum Schraubenkopf 9 durch die Wandungsöffnung 16 geschoben werden kann. Die erste Wandung 3 weist zwei weitere Wandungsöffnungen 17 aufweist, durch die sich jeweils ein Befestigungsmittel 13 erstreckt.
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Über die zweite Öffnung 10 der Hülse 4 kann ein Drehmoment 11 auf die Schraube 2 aufgebracht werden, so dass die Schraube 2 in ein Gewinde 19 in oder an einer zweiten Wandung 18 eingedreht werden kann zur Befestigung der ersten Wandung 3 an der zweiten Wandung 18.
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Wird die Schraube 2 gelöst, bleibt Sie in der Aufnahme 7 der Hülse 4 eingeschlossen, da der Schraubenkopf 9 weder durch die Wandungsöffnung 16 noch durch die zweite Öffnung 10 passt. Damit ist eine unverlierbare Anordnung der Schraube 2 in der Vorrichtung 1 realisiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Schraube
- 3
- erste Wandung
- 4
- Hülse
- 5
- erste Stirnseite
- 6
- zweite Stirnseite
- 7
- Aufnahme
- 8
- erste Öffnung
- 9
- Schraubenkopf
- 10
- zweite Öffnung
- 11
- Drehmoment
- 12
- Flansch
- 13
- Befestigungsmittel
- 14
- dritte Öffnung
- 15
- Anordnung
- 16
- Wandungsöffnung
- 17
- weitere Wandungsöffnung
- 18
- zweite Wandung
- 19
- Gewinde
- 20
- SAVETIX® Unterlegscheibe