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Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung, insbesondere zur Abdichtung eines Geberzylinders an einer Spritzwand eines Kraftfahrzeugs.
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Bei druckmittelbetätigten Kupplungen ist der Geberzylinder an der Spritzwand des Kraftfahrzeugs zwischen dem Fahrgastraum und dem Motorraum befestigt, wobei der Geberzylinder selbst in der Regel im Motorraum angeordnet ist, wobei die Kolbenstange zur Betätigung des Geberzylinderkolbens durch eine Öffnung in den Fahrgastraum ragt. Der Geberzylinder wird dabei an der Spritzwand befestigt, wobei eine runde Dichtung verwendet wird, welche von einem Gehäuseflansch des Geberzylinders gehalten wird und sich an der Spritzwand anlegt, um die Öffnung abzudichten. Dabei wird der Schweißring an der Spritzwand selbst angelegt, um den Geberzylinder an der Spritzwand abzustützen. Dabei ist der Flansch des Gehäuses unter Zwischenlage der Dichtung an der Spritzwand abgestützt. Die Dichtung wird dabei radial außen um das Gehäuse gelegt, so dass ein sich in radialer Richtung erstreckendes Dichtungselement sich an der Spritzwand anlegt. Dabei ist die Gefahr gegeben, dass die Dichtung während der Montage verrutscht oder verloren geht, was in der Montage einen Zusatzaufwand hervorruft und somit zu zusätzlichen Kosten führen kann. Solche Dichtungen sind durch die ältere Anmeldung der Anmelderin durch die
DE 10 2014 207 041 bekannt geworden.
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Bei Geberzylindern wird das den Zylinderraum umgebende Zylindergehäuse in der Regel zweiteilig ausgebildet, wobei ein Schweißring mit einem Gehäuse durch Verschweißung abgedichtet verbunden wird. Wenn eine Abstützung des Geberzylinders über das Gehäuse an einer Spritzwand des Kraftfahrzeugs erfolgt, stützen sich die auf den Geberzylinder wirkenden Betätigungskräfte, die beispielsweise über ein Pedal eingeleitet werden, oder von einem zu betätigenden Aggregat wirkende Reaktionskräfte über den Schweißring und die Schweißverbindung am Gehäuse und an der Spritzwand ab, so dass der Kraftfluss unmittelbar auch über die Schweißverbindung geführt wird. Dies kann langfristig zu einer Schädigung der Schweißverbindung führen, was auch zu einer Undichtigkeit des Geberzylinders führen kann.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Dichtungsanordnung und einen Druckmittelzylinder mit einer Dichtungsanordnung zu schaffen, welche bzw. welcher einfach aufgebaut ist und dennoch eine dauerhafte Abdichtung erlaubt, wobei die Dichtung einfach und sicher montiert werden kann.
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Die Aufgabe der Erfindung bezüglich der Dichtungsanordnung wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung insbesondere zur Abdichtung eines Druckmittelzylinders an einer Wandung, insbesondere eines Geberzylinders an einer Spritzwand eines Kraftfahrzeugs, mit einem Druckmittelzylinder mit einem Gehäuse mit darin ausgebildetem Zylinderraum und in dem Zylinderraum angeordnetem verlagerbaren Kolben, wobei das Gehäuse mit einem Schweißring verbunden ist, welcher als zylindrische Teilwandung des Zylinderraums ausgebildet ist, und welcher eine Öffnung aufweist, durch welche eine Kolbenstange zur Betätigung des Kolbens durchgreift, wobei das Gehäuse und der Schweißring derart an einer Wandung anlegbar sind, dass der Schweißring durch eine in der Wandung vorgesehene Öffnung durchführbar ist, wobei ein Flansch des Schweißrings in radialer Richtung vorsteht und an der die Öffnung umgebenden Wandung anliegt, wobei zwischen dem Flansch des Schweißrings und dem Gehäuse eine Aufnahme für eine Dichtung vorgesehen ist, in welche eine Dichtung einsetzbar ist, so dass die Dichtung bei Anlage des Flanschs des Schweißrings an der Wandung sich an der Wandung dichtend anlegt. Durch diese Gestaltung kann eine einfache und sichere Aufnahme der Dichtung erreicht werden. Die Dichtung kann einfach eingelegt und sicher gehalten werden. Die Ausgestaltung der Erfindung erreicht, dass der Kraftfluss nicht über die Schweißverbindung zwischen Schweißring und Gehäuse geführt wird, sondern unmittelbar vom Schweißring beispielsweise auf eine Spritzwand als Wandung übertragen werden kann. Damit wird die Schweißverbindung nicht belastet, was eine dauerhaft dichte Schweißverbindung fördert.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn die Dichtung einen in radialer Richtung vorstehenden ersten Flansch und einen in axialer Richtung vorstehenden zweiten Flansch aufweist, wobei der zweite Flansch in die Aufnahme eingreift und der erste Flansch sich an der Wandung dichtend anlegt. So kann die Dichtung sicher aufgenommen werden und dauerhaft gehalten werden können.
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So ist es gemäß eines erfindungsgemäßen Gedankens vorteilhaft, wenn der zweite Flansch der Dichtung eine Aufnahme aufweist, welche den Flansch des Schweißrings aufnimmt. Dadurch kann die Dichtung formschlüssig in der Aufnahme gehalten werden, was eine sichere Befestigung bewirkt.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der erste Flansch ein umlaufender ringförmiger Flansch ist. Dadurch wird eine sichere Abdichtung an der Wandung erreicht.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Dichtung eine O-Ring-Dichtung ist, welche in die Aufnahme einlegbar ist und aus der Aufnahme teilweise in Richtung auf die Wandung vorragt. Solche O-ringe können kostengünstig bezogen werden und daher kann eine kostengünstige Art der Abdichtung vorgesehen werden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Dichtung eine im Schnitt etwa u-förmige Dichtung ist, welche in die Aufnahme einlegbar ist und aus der Aufnahme teilweise in Richtung auf die Wandung vorragt. Solche Dichtungen können in der Aufnahme einfach aufgenommen und verspannt werden, so dass sie nicht so leicht wieder aus der Aufnahme herausfallen können.
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So ist es vorteilhaft, wenn die Dichtung in der Aufnahme einklemmbar ist.
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Dabei ist es auch vorteilhaft, wenn die Aufnahme einen Rücksprung aufweist, so dass die Dichtung formschlüssig in der Aufnahme aufnehmbar ist. Dadurch wird eine sichere Halterung der Dichtung in der Aufnahme erreicht.
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Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Dichtung in der Aufnahme eingeklebt oder eingespritzt ist. So wird ebenso eine sichere Halterung der Dichtung in der Aufnahme erreicht.
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Die Aufgabe der Erfindung bezüglich des Druckmittelzylinders wird mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den zugehörigen Figuren näher erläutert:
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Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Geberzylinders,
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2 eine Teilansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung,
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3 eine Teilansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung,
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4 eine Teilansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung, und
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5 eine Teilansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung.
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Die 1 zeigt einen Druckmittelzylinder 1, der in diesem Ausführungsbeispiel als Geberzylinder ausgebildet ist. Alternativ könnte der Druckmittelzylinder 1 beispielsweise auch als Nehmerzylinder ausgebildet sein.
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Der Druckmittelzylinder 1 ist an einer Wandung 2, wie beispielswiese an einer Spritzwand eines Kraftfahrzeugs befestigt und ragt teilweise durch eine Öffnung in der Wandung hindurch. Dabei ist ein Teil des Druckmittelzylinders im vorliegenden Ausführungsbeispiel im Fahrzeuginnenraum angeordnet, während ein anderer Teil des Druckmittelzylinders im Motorraum angeordnet ist. Dazu ist die Öffnung in der Wandung gegenüber dem Druckmittelzylinder abzudichten, damit keine Flüssigkeiten oder Gase aus dem Motorraum in dem Fahrzeuginnenraum gelangen.
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Dazu weist der Druckmittelzylinder 1 eine Dichtungsanordnung 3 auf, zur Abdichtung des Druckmittelzylinders 1 an der Wandung 2. Der Druckmittelzylinder 1 weist ein Gehäuse 4 mit einem darin ausgebildetem Zylinderraum auf, wobei in dem Zylinderraum ein verlagerbar angeordneter Kolben 5 vorgesehen ist. Das Gehäuse 4 ist mit einem Schweißring 6 verbunden, welcher eine zylindrische Teilwandung des Zylinderraums ausgebildet. Der Zylinderraum ist dadurch sowohl durch das Gehäuse 4 als auch durch den Schweißring 6 gebildet. Vorteilhaft ist der Schweißring mit dem Gehäuse 4 abgedichtet verschweißt.
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Der Schweißring weist ein zylindrisches Element 7 auf, welches durch eine Öffnung 8 in der Wandung 2 ragt. In diesem zylindrischen Element 7 ist eine Öffnung 9 vorgesehen, durch welche eine Kolbenstange 10 ragt, um mit dem Kolben 5 verbunden zu sein. Dadurch kann der Kolben 5 pedalbetätigt oder aktuatorbetätigt angetrieben werden.
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Das Gehäuse 4 und der Schweißring 6 sind dabei derart an einer Wandung 2 angelegt, dass der Schweißring 6 teilweise durch eine in der Wandung 2 vorgesehene Öffnung 8 durchgeführt ist.
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Der Schweißring 6 weist einen sich in radialer Richtung erstreckenden Flansch 11 auf, welcher sich an die Wandung 2 anlegt und damit die Öffnung 8 umgibt. Auch das Gehäuse 4 bildet einen Flansch 12 aus, welcher in radialer Richtung und in axialer Richtung vorsteht und den Flansch 11 radial außen übergreift. Zwischen den beiden Flanschen 11, 12 ist eine Aufnahme 13 vorgesehen, welche eine Dichtung 14 aufnimmt. Dabei ist die radiale Richtung 52 als eine Richtung definiert, die senkrecht auf einer Längsachse 51 des Gehäuses 4 steht. Entsprechend ist die axiale Richtung 53 eine Richtung, die in Richtung der Längsachse 51 ausgerichtet ist.
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In die Aufnahme 13 ist die Dichtung 14 derart eingesetzt, dass die Dichtung 14 bei Anlage des Flanschs 11 des Schweißrings 6 an der Wandung 2 sich an der Wandung 2 dichtend anlegt.
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Gemäß der 1 und 2 ist die Dichtung 14 derart ausgebildet, dass sie einen in radialer Richtung vorstehenden ersten Flansch 15 und einen in axialer Richtung vorstehenden zweiten Flansch 16 aufweist. Dabei greift der zweite Flansch 16 in die Aufnahme 13 ein und der erste Flansch 15 legt sich an der Wandung 2 abdichtend an. Die Dichtung 14 ist somit im Schnitt etwa L-förmig ausgebildet.
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In 2 ist zu erkennen, dass der zweite Flansch 16 der Dichtung 14 eine Aufnahme 17 aufweist, welche den Flansch 11 des Schweißrings 6 aufnimmt.
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Zur sicheren Abdichtung ist der erste Flansch 15 ein umlaufender ringförmiger Flansch, der sich vollumfänglich um die Öffnung 8 an die Wandung 2 anlegt.
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Die 3 und die 4 zeigen, dass die Dichtung auch als O-Ring ausgebildet sein kann, die einen kreisrunden oder ovalen Querschnitt haben kann. In 3 ist die Dichtung 20 in die Aufnahme 21 eingelegt und ragt in axialer Richtung etwas vor, so dass sie bei Anlage des Schweißrings 4 an der Wandung 2 ebenso an der Wandung dichtend 2 anliegt.
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Gemäß 4 weist die Aufnahme 31 einen Hinterschnitt auf, so dass die Dichtung 30 formschlüssig in der Aufnahme gehalten ist.
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Gemäß 5 ist die Dichtung 40 eine im Schnitt etwa u-förmige Dichtung, welche in die Aufnahme 41 einlegbar ist und aus der Aufnahme teilweise in Richtung auf die Wandung 2 vorragt. Dabei ist die Dichtung 40 oder eine der Dichtungen anderer Ausführungsbeispiele in der Aufnahme einklemmbar. So ist eine gute und sichere Anordnung erreichbar.
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Alternativ kann eine Dichtung auch in der Aufnahme eingeklebt oder eingespritzt sein.
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Die 1 zeigt den Kraftverlauf 50 ausgehend von der Wandung 2 in Richtung auf die Kolbenstange 10. Dabei zeigt sich, dass der Kraftfluss 50 sich nicht über die Schweißverbindung zwischen Schweißring 6 und Gehäuse 4 erstreckt, sondern unmittelbar vom Schweißring 6 auf die Wandung 2 übertragen wird bzw. umgekehrt. Die Schweißverbindung zwischen Schweißring 6 und Gehäuse 4 wird dadurch entlastet, was die Dichtigkeit der Schweißverbindung langfristig fördert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmittelzylinder
- 2
- Wandung
- 3
- Dichtungsanordnung
- 4
- Gehäuse
- 5
- Kolben
- 6
- Schweißring
- 7
- zylindrisches Element
- 8
- Öffnung
- 9
- Öffnung
- 10
- Kolbenstange
- 11
- Flansch
- 12
- Flansch
- 13
- Aufnahme
- 14
- Dichtung
- 15
- Flansch
- 16
- Flansch
- 17
- Aufnahme
- 20
- Dichtung
- 21
- Aufnahme
- 30
- Dichtung
- 31
- Aufnahme
- 40
- Dichtung
- 41
- Aufnahme
- 50
- Kraftfluss
- 51
- Längsachse
- 52
- radiale Richtung
- 53
- axiale Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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