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Die Erfindung betrifft ein Doppelkupplungsgetriebe mit mindestens einer Ölpumpe nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Getriebe von Kraftfahrzeugen sind in der Regel mit einer vom Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeuges angetriebenen Ölpumpe für die Ölversorgung des Getriebes ausgestattet. Vielfach wird die Ölpumpe dabei von der Eingangswelle des Getriebes angetrieben. Bei Doppelkupplungsgetrieben ergibt sich das Problem, dass zwei Eingangswellen, eine Vollwelle und eine Hohlwelle, vorliegen, wobei – je nach Gangwahl – entweder nur die erste oder nur die zweite Eingangswelle angetrieben wird. Würde beispielsweise der Antrieb der Ölpumpe über die als Hohlwelle ausgebildete Getriebeeingangswelle erfolgen, wäre der Antrieb der Ölpumpe unterbrochen, wenn die Hohlwelle nicht leistungsführend ist, z. B. bei Schaltung der geraden Gänge.
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Um dieses Problem zu lösen, wurde in der
DE 10 2005 042 360 A1 vorgeschlagen, dass die Ölpumpe von dem antriebsseitigen Kupplungselement der Doppelkupplung angetrieben wird. Damit wird erreicht, dass die Ölpumpe ständig mit der Drehzahl des Antriebsmotors des Kraftfahrzeuges (Motordrehzahl) angetrieben wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einem Doppelkupplungsgetriebe der eingangs genannten Art einen Ölpumpenantrieb für eine bedarfsgerechte Ölversorgung des Getriebes vorzuschlagen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche 1, 2 und 3 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Nach einem ersten Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ölpumpe direkt oder mittelbar über die als Hohlwelle ausgebildete Getriebeeingangswelle antreibbar und die zweite die Hohlwelle antreibende Kupplung ständig geschlossen ist. Damit wird erreicht, dass die Ölpumpe permanent mit Motordrehzahl angetrieben und eine bedarfsgerechte Ölversorgung sichergestellt ist. Der ständige Antrieb der Hohlwelle wird durch eine spezielle Schaltmatrix ermöglicht.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist das Doppelkupplungsgetriebe fünf Zahnradstufen in fünf Radebenen sowie sechs Schaltelemente auf, mittels derer sechs Vorwärtsgänge schaltbar sind. Die Doppelkupplung wird vom Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeuges angetrieben und treibt entweder durch Schließen der ersten Kupplung über die erste Eingangswelle oder durch Schließen der zweiten Kupplung über die zweite Eingangswelle, die Hohlwelle, in das Getriebe ein, wobei über die erste Kupplung die ungeraden Gänge, also der erste, der dritte oder der fünfte Gang und über die zweite Kupplung die geraden Gänge, also der zweite, der vierte oder der sechste Gang geschaltet werden. Somit ist also immer nur eine der beiden Kupplungen leistungsführend, d. h. sie führt die Leistung vom Verbrennungsmotor in das Getriebe. Die nicht leistungsführende Kupplung wird als drehzahlführend bezeichnet, d. h. durch geeignete Betätigung der Schaltelemente wird die nicht leistungsführende Kupplung in Rotation versetzt. Wenn also der Antrieb über die Vollwelle erfolgt, wird die die Ölpumpe antreibende Hohlwelle dennoch angetrieben.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die Vorwärtsgänge über die Schaltelemente nach einer ersten Schaltmatrix, wie sie in 2 dargestellt ist, geschaltet. Durch diese in der Schaltmatrix dargestellte Schaltlogik wird die Rotation der Hohlwelle und damit der Antrieb der Ölpumpe permanent aufrechterhalten.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Ölpumpe ebenfalls über die Hohlwelle angetrieben, wobei die erste Kupplung für ungerade Gänge geschlossen und leistungsführend ist, während die zweite Kupplung offen, die Hohlwelle jedoch drehzahlführend ist, d. h. mit einer der Vorgelegewellendrehzahl proportionalen Drehzahl umläuft. Durch eine geeignete Schaltmatrix wird sichergestellt, dass die Hohlwelle – auch wenn die zugehörige zweite Kupplung offen ist – ständig über die mindestens eine Vorgelegewelle angetrieben und damit der Antrieb der Ölpumpe sichergestellt ist.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die Hohlwelle in den ungeraden Gängen über Schaltelemente zuschaltbar. Bei den ungeraden Gängen, also dem ersten, dem dritten und dem fünften Gang ist jeweils die erste Kupplung geschlossen und treibt über die erste Eingangswelle in das Getriebe ein, d. h. die zweite Kupplung ist geöffnet, wobei sich normalerweise die Hohlwelle nicht drehen würde. Erfindungsgemäß wird die Hohlwelle jedoch bei geöffneter zweiter Kupplung von der mindestens einen Vorgelegewelle über ein Schaltelement angetrieben. Damit rotiert die Hohlwelle mit einer Drehzahl, welche proportional zur Drehzahl der Vorgelegewelle ist. Die Antriebsdrehzahl für die Ölpumpe entspricht somit dem Produkt aus Vorgelegewellendrehzahl und dem Übersetzungsverhältnis der zugeschalteten Zahnradstufe.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgen die Schaltung von sechs Vorwärtsgängen und die Zuschaltung der Hohlwelle (der zweiten Eingangswelle) zum Antrieb der Ölpumpe gemäß einer zweiten in 3 dargestellten Schaltmatrix. Durch die erfindungsgemäße Schaltmatrix ist ein permanenter Antrieb der Ölpumpe über die Hohlwelle gewährleistet, wobei die Antriebsdrehzahl entweder der Motordrehzahl (bei geschlossener zweiter Kupplung) oder der mit einem Übersetzungsfaktor multiplizierten Vorgelegewellendrehzahl entspricht, welche größer oder kleiner als die Motordrehzahl sein kann.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung sind in dem Doppelkupplungsgetriebe zwei symmetrisch zur Achse der Eingangswellen angeordnete Vorgelegewellen und zwei Ölpumpen vorgesehen, wobei jeweils eine Ölpumpe von einer Vorgelegewelle antreibbar ist. Damit besteht die Möglichkeit, die Kapazität der Ölversorgung auf zwei Pumpen aufzuteilen, die bedarfsweise zugeschaltet werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Ölpumpe für einen Basis- oder Mindestölbedarf des Getriebes ausgelegt und permanent zugeschaltet, z. B. drehfest mit der Vorgelegewelle verbunden. Die erste Ölpumpe übernimmt somit die Grundölversorgung.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Ölpumpe für einen Zusatzbedarf, z. B. bei erhöhter Last oder Leistung, d. h. für einen die Grundölversorgung übersteigenden Bedarf ausgelegt und kann temporär – bei erhöhtem Bedarf – zugeschaltet werden. Damit ist eine an den aktuellen Bedarf angepasste Ölversorgung möglich, was einen geringeren Energieverbrauch für die Ölversorgung bedeutet.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Doppelkupplungsgetriebe ein Hauptgetriebe und ein nachgeschaltetes Bereichs- oder Rangegruppengetriebe, d. h. die Getriebeausgangswelle des Hauptgetriebes ist mit der Eingangswelle des Bereichsgruppengetriebes verbunden. Das Bereichsgruppengetriebe weist vorzugsweise zwei Übersetzungen für zwei Fahrstufen auf, eine für Langsamfahrt und eine für Schnellfahrt. Damit kann die Anzahl der Vorwärtsgänge des Hauptgetriebes verdoppelt werden, d. h. von sechs auf zwölf.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben, wobei sich aus der Beschreibung und/oder der Zeichnung weitere Merkmale und/oder Vorteile ergeben können. Es zeigen
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1 ein Doppelkupplungsgetriebe mit einer Ölpumpe als erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 eine erste Schaltmatrix zum Schalten des Doppelkupplungsgetriebes gemäß 1,
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3 eine zweite Schaltmatrix zum Schalten des Doppelkupplungsgetriebes gemäß 1 und
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4 ein Doppelkupplungsgetriebe mit zwei Ölpumpen als zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt als erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Doppelkupplungsgetriebe 1, welches ein Hauptgetriebe 2 mit einer Doppelkupplung 3 sowie ein nachgeschaltetes Bereichs- oder Rangegruppengetriebe 4 umfasst. Das Doppelkupplungsgetriebe 1 ist als Fahrzeuggetriebe, insbesondere für Nutzfahrzeuge ausgebildet und wird über die Doppelkupplung 3 von einem nicht dargestellten Antriebsmotor, einem Verbrennungsmotor, des Kraftfahrzeuges angetrieben. Die Doppelkupplung 3 umfasst eine erste Kupplung K1, welche mit einer ersten Getriebeeingangswelle EW1 verbunden ist, sowie eine zweite Kupplung K2, welche mit einer zweiten Getriebeeingangswelle EW2 verbunden ist. Die erste Getriebeeingangswelle EW1, auch kurz erste Eingangswelle EW1 genannt, ist als Vollwelle ausgebildet, während die zweite Getriebeeingangswelle EW2, auch kurz zweite Eingangswelle EW2 genannt, als Hohlwelle ausgebildet ist. Das Hauptgetriebe 2 umfasst neben den beiden Eingangswellen EW1, EW2 eine Getriebeausgangswelle AW, auch kurz Ausgangswelle AW genannt, sowie eine erste Vorgelegewelle VW1 und eine zweite Vorgelegewelle VW2. Auf den Eingangswellen EW1, EW2, der Ausgangswelle AW sowie den Vorgelegewellen VW1, VW2 sind in sechs Radebenen RE1 bis RE6 sechs Zahnradstufen Z1 bis Z6 angeordnet, wobei jede Zahnradstufe drei Zahnräder (ohne Bezugszahl) umfasst. Zwischen der ersten und der zweiten Zahnradstufe Z1, Z2 ist ein erstes Doppelschaltelement mit zwei Einzelschaltelementen S11, S12 angeordnet. Zwischen der dritten und der vierten Zahnradstufe Z3, Z4 ist ein zweites Doppelschaltelement mit zwei Einzelschaltelementen S21, S22 angeordnet. Zwischen der vierten und der fünften Zahnradstufe Z4, Z5 ist ein Einzelschaltelement S31 angeordnet, und zwischen der fünften Zahnradstufe Z5 und der sechsten Zahnradstufe Z6, welche als Rückwärtsstufe ausgebildet ist, ist ein weiteres Doppelschaltelement mit den Einzelschaltelementen S41, S42 angeordnet. Im Folgenden wird für Einzelschaltelement auch der Begriff Schaltelement verwendet.
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Das Bereichs- oder Rangegruppengetriebe 4 ist als Planetenradgetriebe mit einer Sonnenradwelle 5, Planetenrädern 6, einem Steg 7 sowie einem Hohlrad 8 ausgebildet. Das Rangegruppengetriebe 4 weist ein Doppelschaltelement mit zwei Einzelschaltelementen S51, S52 auf, über welche zwei Fahrstufen, Schnell- und Langsamfahrt, geschaltet werden können.
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Erfindungsgemäß weist das Doppelkupplungsgetriebe 1, insbesondere das Hauptgetriebe 2 eine Ölpumpe 9 für die Ölversorgung des Hauptgetriebes 2, d. h. für die Schmierung und Kühlung der Zahnradstufen sowie die Betätigung der Schaltelemente auf. Die Ölpumpe 9 wird von der zweiten als Hohlwelle ausgebildeten Eingangswelle EW2 über eine Stirnradstufe 10 angetrieben. Mit dem dargestellten Doppelkupplungsgetriebe 1 können insgesamt zwölf Vorwärtsgänge geschaltet werden, wobei das Hauptgetriebe 2 sechs Vorwärtsgänge und das Bereichgruppengetriebe 4 zwei Gänge ermöglicht. Die Schaltung der sechs Vorwärtsgänge erfolgt durch Hintereinanderschaltung verschiedener Kombinationen der Zahnradstufen Z1 bis Z5, was in einer ersten Schaltmatrix 11 in 2 und in einer zweiten Schaltmatrix 12 in 3 dargestellt ist.
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2 zeigt die erste erfindungsgemäße Schaltmatrix 11, welche einerseits das Schalten der einzelnen Gänge und andererseits die Aufrechterhaltung des Antriebes der Ölpumpe 9 ermöglicht. Bekanntlich werden in einem Doppelkupplungsgetriebe die ungeraden Gänge, also der erste, der dritte und der fünfte Gang über eine erste Kupplung und die geraden Gänge, also der zweite, der vierte und der sechste Gang über eine zweite Kupplung geschaltet. Somit sind entweder die erste oder die zweite Kupplung leistungsführend, d. h. die vom Verbrennungsmotor kommende Leistung wird nur über eine der beiden Kupplungen in das Hauptgetriebe eingeleitet. Erfindungsgemäß ist durch die Schaltmatrix sichergestellt, dass die Ölpumpe 9 ständig – unabhängig davon, welche der beiden Kupplungen K1, K2 leistungsführend ist – über die Hohlwelle EW2 angetrieben wird.
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Die erste Schaltmatrix 11 enthält eine Schaltlogik zum Schalten von zwölf Vorwärtsgängen des Doppelkupplungsgetriebes 1 gemäß 1, wobei in der Senkrechten die Zahlen für den ersten bis zwölften Gang eingetragen, während in der Waagerechten die Schaltelemente S11 bis S52 angegeben sind. Ein „x“ in der Schaltmatrix bedeutet, dass für den betreffenden Gang eine bestimmte Kupplung oder ein bestimmtes Schaltelement geschlossen oder zugeschaltet, d. h. leistungsführend ist. Ein „(x)“ in der Schaltmatrix bedeutet, dass eine Kupplung oder ein Schaltelement zwar geschlossen oder zugeschaltet, jedoch nicht leistungsführend, sondern drehzahlführend ist. Charakteristisch bei der ersten Schaltmatrix 11 ist, dass für den ersten bis zwölften Gang die zweite Kupplung K2 geschlossen ist; dies bedeutet – mit Blick auf 1 – dass die Hohlwelle EW2 ständig mit Motordrehzahl angetrieben wird, wodurch der permanente Antrieb der Ölpumpe 9 gewährleistet ist.
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Die Funktion oder die Schaltlogik der ersten Schaltmatrix 11 soll anhand von zwei Beispielen erläutert werden:
Als erstes Beispiel der ersten Schaltmatrix 11 wird der Leistungsfluss bei Schaltung des vierten Ganges erläutert: Hier sind beide Kupplungen K1, K2, die Einzelschaltelemente S12, S41 und S52 geschlossen. In diesem Falle ist die zweite Kupplung K2 leistungsführend, während die erste Kupplung K1 drehzahlführend ist. Von der zweiten Kupplung K2 fließt die Leistung über die Hohlwelle EW2, das geschlossene Einzelschaltelement S12 in die zweite Zahnradstufe Z2, von dort auf die beiden Vorgelegewellen VW1, VW2, fließt dann über die fünfte Zahnradstufe Z5 und das geschlossene Einzelschaltelement S41 in die Abtriebswelle AW und damit in die Sonnenradwelle 5 des Bereichsgruppengetriebes 4, von woraus der Abtrieb über den Steg 7 erfolgt.
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Als zweites Beispiel der ersten Schaltmatrix 11 wird der Leistungsfluss bei Schaltung des fünften Ganges erläutert: Die erste Kupplung K1 ist geschlossen und leistungsführend; ferner ist das Einzelschaltelement S31 geschlossen, sodass die über die erste Eingangswelle EW1 in das Getriebe eingeleitete Leistung direkt an die Getriebeausgangswelle AW und damit an die Sonnenradwelle 5 des Bereichsgruppengetriebes 4 weitergeleitet wird. Letzteres arbeitet mit geschlossenem Einzelschaltelement S52, d. h. das Hohlrad 8 ist gehäuseseitig festgesetzt, sodass sich eine Übersetzung ins Langsame (Fahrstufe langsam) ergibt. Die zweite Kupplung K2 ist zwar geschlossen, jedoch nicht leistungsführend, sondern drehzahlführend, d. h. die Hohlwelle EW2 wird mit Motordrehzahl angetrieben. Ferner ist das Einzelschaltelement S22 für den fünften Gang geschlossen: hierbei wird jedoch keine Leistung übertragen, vielmehr werden nur die beiden Vorgelegewellen VW1, VW2 angetrieben, um etwaige Schleppverluste oder Synchronisationsverluste zu vermeiden. Die Schaltmatrix für die Gänge sieben bis zwölf entspricht der Schaltmatrix für die Gänge eins bis sechs mit dem Unterschied, dass bei den niedrigen Gängen das Einzelschaltelement S52 und bei den hohen Gängen das Einzelschaltelement S51 geschlossen ist. Der sechste Gang beziehungsweise der zwölfte Gang lässt sich dabei sowohl über die Einzelschaltelemente S11 und S22, als auch über die Einzelschaltelemente S12 und S21 darstellen, da diese die gleiche Übersetzung haben. Der Leistungsfluss bei den oben nicht beispielhaft erläuterten Gängen erfolgt analog zu den beiden erläuterten Beispielen.
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Es besteht die Möglichkeit die Radebenen RE1 und RE2 beziehungsweise die Radebenen RE3 und RE4 zu tauschen. Diese Änderung im Vergleich zum Doppelkupplungsgetriebe aus 1 brächte eine entsprechende Anpassung der Schaltmatrix mit sich.
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In 3 ist eine zweite Schaltmatrix 12 – als Alternative zur ersten Schaltmatrix 11 – dargestellt, und zwar nach demselben Schema: Gänge in der Senkrechten, Kupplungen und Schaltelemente in der Waagerechten. Bei dieser Variante werden die erste und die zweite Kupplung K1, K2 in der Gangfolge wechselnd zu- und abgeschaltet, d. h. für die ungeraden Gänge wird die erste Kupplung K1 geschlossen, während die zweite Kupplung K2 offen ist, und für die geraden Gänge wird die zweite Kupplung K2 geschlossen, während die erste Kupplung K1 geöffnet ist. Durch die zweite Schaltmatrix 12 wird sichergestellt, dass die mit der zweiten Kupplung K2 verbundene Hohlwelle EW2 auch bei geöffneter Kupplung K2 angetrieben wird. Dies soll anhand einiger Beispiele erläutert werden:
Beim ersten Gang sind die erste Kupplung K1 sowie die Einzelschaltelemente S22, S41 und S52 geschlossen und leistungsführend, während das Einzelschaltelement S11 geschlossen, jedoch drehzahlführend ist. Die über die erste Kupplung K1 aufgenommene Leistung wird über die erste Eingangswelle EW1 und das geschlossene Schaltelement S22 in die vierte Zahnradstufe Z4 und über die beiden Vorgelegewellen VW1, VW2 in die fünfte Zahnradstufe Z5 eingeleitet und von dort über das geschlossene Schaltelement S41 in die Abtriebswelle AW und in das Bereichgruppengetriebe 4 weitergeleitet. Die Hohlwelle EW2 ist über das drehzahlführende geschlossene Einzelschaltelement S11 über die erste Zahnradstufe Z1 mit den beiden drehenden Vorgelegewellen VW1, VW2 verbunden. Somit dreht die Hohlwelle EW2 mit der Drehzahl der Vorgelegewellen VW1, VW2, welche mit dem Übersetzungsverhältnis der ersten Zahnradstufe Z1 zu multiplizieren ist. Der Antrieb der Hohlwelle EW2 erfolgt somit in Abhängigkeit von der Motordrehzahl, d. h. mit einer Drehzahl, die sich aus der Motordrehzahl, multipliziert mit den Übersetzungsverhältnissen der vierten und der ersten Zahnradstufe Z4, Z1 ergibt.
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Beim zweiten Gang ist die zweite Kupplung K2 zugeschaltet, d. h. sie ist leistungsführend; die Hohlwelle EW2 wird somit mit Motordrehzahl angetrieben. Beim dritten Gang ist die zweite Kupplung K2 nicht zugeschaltet (nicht geschlossen); die Hohlwelle EW2 wird jedoch aufgrund des drehzahlführenden geschlossenen Einzelschaltelementes S12 über die Vorgelegewellen VW1, VW2 angetrieben.
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Somit ist aufgrund der zweiten Schaltmatrix 12 sichergestellt, dass die Hohlwelle EW2, welche die Ölpumpe 9 (1) antreibt, ständig angetrieben wird, und zwar bei den geraden Gängen (zweite Kupplung K2 geschlossen) mit Motordrehzahl und bei den ungeraden Gängen (zweite Kupplung K2 offen) mit einer von der Motordrehzahl abhängigen Drehzahl, die sich aus den zugeschalteten Übersetzungsverhältnissen der betreffenden Zahnradstufen ergibt.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem Doppelkupplungsgetriebe, welches dem Doppelkupplungsgetriebe 1 gemäß 1 entspricht, jedoch einen alternativen Ölpumpenantrieb aufweist, bei welchem zwei Ölpumpen 13, 14 für die Ölversorgung des Getriebes vorgesehen sind. Die erste Ölpumpe 13, wird von der ersten Vorgelegewelle VW1 und die zweite Ölpumpe 14 wird von der zweiten Vorgelegewelle VW2 angetrieben. Der Antrieb kann direkt – wie in der Zeichnung schematisch dargestellt – oder indirekt erfolgen. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die erste Ölpumpe 13 für einen Mindestölbedarf, d. h. eine Grundölversorgung des Getriebes ausgelegt und wird ständig über die erste Vorgelegewelle VW1 angetrieben. Die zweite Ölpumpe 14 dagegen wird nicht permanent angetrieben, sie wird nur bei einem erhöhten Ölbedarf, z. B. einer gesteigerten Leistung oder erhöhter Last des Getriebes zugeschaltet, was durch eine Schaltkupplung 15 angedeutet ist. Daher ist die zweite Ölpumpe 14 für diesen Zusatzbedarf ausgelegt, sodass beide Ölpumpen 13, 14 in der Lage sind, den maximalen Ölbedarf zu decken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Doppelkupplungsgetriebe
- 2
- Hauptgetriebe
- 3
- Doppelkupplung
- 4
- Bereichsgruppengetriebe
- 5
- Sonnenradwelle
- 6
- Planetenrad
- 7
- Steg
- 8
- Hohlrad
- 9
- Ölpumpe
- 10
- Stirnradstufe
- 11
- erste Schaltmatrix
- 12
- zweite Schaltmatrix
- 13
- erste Ölpumpe
- 14
- zweite Ölpumpe
- 15
- Schaltkupplung
- K1
- erste Kupplung
- K2
- zweite Kupplung
- EW1
- erste Getriebeeingangswelle
- EW2
- zweite Getriebeeingangswelle
- AW
- Getriebeausgangswelle
- VW1
- erste Vorgelegewelle
- VW2
- zweite Vorgelegewelle
- RE1–RE6
- erste bis sechste Radebene
- Z1–Z6
- erste bis sechste Zahnradstufe
- S11
- Einzelschaltelement
- S12
- Einzelschaltelement
- S21
- Einzelschaltelement
- S22
- Einzelschaltelement
- S31
- Einzelschaltelement
- S41
- Einzelschaltelement
- S42
- Einzelschaltelement
- S51
- Einzelschaltelement
- S52
- Einzelschaltelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005042360 A1 [0003]