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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verwendung in der industriellen Automatisierung, welche mittels einer Bedieneinrichtung betreibbar ist sowie ein Verfahren zur Kommunikation zwischen der Vorrichtung und der Bedieneinrichtung.
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Derartige Vorrichtungen können beispielsweise bei der Automatisierung eines Produktionssystems zum Einsatz kommen, beispielsweise bei der Realisierung einer Fertigungslinie, bei der mehrere Bearbeitungsstationen durch Materialflusssysteme nach dem Linienprinzip verbunden sind, insbesondere zum Beispiel bei der Herstellung von Kraftfahrtzeugen, Flugzeugen, Maschinen.
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Die Vorrichtung ist hierzu mittels einer Bedieneinrichtung programmierbar ausgestaltet, so dass der gesamte Produktionsprozess oder Teile des Produktionsprozesses mittels der Vorrichtung ausführbar sind. Beispielsweise könnte es sich um eine Schweißsteuerung zur Durchführung von Schweißaufgaben an einer Fahrzeugkomponente handeln. Es kann sich bei der Vorrichtung jedoch auch um weniger intelligente Anordnungen handeln, beispielsweise um programmierbare Sensoren oder I/O-Module, welche mittels eines Feldbusses in einen Automationsverbund eingebunden sind. Die Vorrichtung könnte auch ein Antriebsregelsystem zur Ansteuerung von Servomotoren sein.
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Vorrichtungen der erfindungsgemäßen Art haben gemeinsam, dass sie von einem Benutzer parametriert werden können. Mittels der Parametrierung wird die Vorrichtung eingerichtet, so dass die Vorrichtung die für sie vorgesehene Aufgabe im Automationsverbund übernehmen kann. Der Benutzer muss außerdem rechtzeitig und fehlerfrei bezüglich des aktuellen Status der Vorrichtung im Automationsverbund informiert werden. Hierzu können die Vorrichtungen mittels eines in der Automatisierungsbranche üblichen sogenannten Feldbusses, wie SERCOS I, II oder III, Profibus oder EtherCAT untereinander und/oder mit übergeordneten koordinierenden Einrichtungen vernetzt werden. Auch stellen diese Vorrichtungen meist sogenannte Programmierschnittstellen zur Verfügung, mittels derer ein Benutzer unabhängig vom Feldbus oder Automatisierungsverbund auf die Vorrichtung zugreifen kann.
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Die Bedieneinrichtungen für die Vorrichtungen werden in der Praxis auch als HMI-Geräte bezeichnet. HMI steht dabei für Human-Machine-Interface. Als Beispiel kommen Bedienterminals mit berührungsempfindlichem Bildschirm und/oder Tastatur in Frage. HMI-Geräte können z.B. interaktive Prozessabbilder der zu bedienenden technischen Anlage visualisieren. Hiermit ist einerseits eine selektive Anzeige von Reaktionen der technischen Anlage möglich, meist in Form von Messwerten und Meldungen. Andererseits wird es durch gezielte Vorgabe von Bedienhandlungen und Dateneingaben ermöglicht, die technische Anlage in gewünschte Zustände zu überführen.
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Die Anbindung von HMI-Geräten an die Vorrichtungen, denen sie zugeordnet sind, kann funkbasiert oder drahtgebunden erfolgen, beispielsweise mittels Ethernet-Verbindung, früher RS232. In jüngster Zeit übernehmen jedoch auch zunehmend moderne Mobiltelefone wie Smart Phones oder Tablet PCs und kleine Notebooks, sogenannten Netbooks, die Aufgaben eines HMI-Gerätes.
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Speziell bei der Erstinbetriebnahme der Vorrichtung durch speziell dafür ausgebildetes Personal oder im Falle eines Fehlers, verursacht durch die Vorrichtung während eines laufenden Prozesses im Automationsverbund, ist es für das Personal erforderlich einen schnellen Zugang zur Vorrichtung mittels der Bedieneinrichtung zu erhalten. Dies hilft insgesamt den Aufwand und die damit verbundenen Kosten bei der Erstinbetriebnahme oder im Servicefall zu reduzieren.
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Die Erfindung schlägt vor die Vorrichtung mit einer Kommunikationseinrichtung auszustatten, welche dazu eingerichtet ist, eine Drahtlos-Schnittstelle zur Realisierung einer drahtlosen Punkt-zu-Punkt Direktverbindung (sogenannte P2P-verbindung) zwischen der Bedieneinrichtung und der Vorrichtung bereitzustellen. Alternativ oder zusätzlich kann, auch bei den nachfolgend erläuterten Beispielen, jeweils noch eine weitere Direktverbindung zu einer zweiten Vorrichtung hergestellt werden, welche zumindest teilweise die Funktion der Bedieneinrichtung übernehmen kann.
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Konkret wird vorgeschlagen als Kommunikationseinrichtung ein WLAN-Modul zu verwenden und eine Bedieneinrichtung oder zweite Vorrichtung mit kompatiblem WLAN-Modul einzusetzen, insbesondere ein Mobiltelefon. Das in der ersten und vorzugsweise auch in der gegebenenfalls vorhandenen zweiten Vorrichtung verbaute WLAN-Modul erfüllt neben den gängigen WLAN-Funktionen noch den WiFi-Direkt-Standard und stellt zusätzlich die Drahtlos-Schnittstelle in Form eines Software Access Points (sogenannter Soft-AP) zur Verfügung.
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Diese Drahtlos-Schnittstelle kann jederzeit aktiviert oder deaktiviert werden. Mittels jeder in Reichweite befindlichen Bedieneinrichtung oder zweiten Vorrichtung kann mittels einer WLAN-Suche die Schnittstelle ausfindig gemacht und am Display der Bedieneinrichtung sichtbar gemacht werden. Hierzu bedient sich die Schnittstelle einer Kennung, welche die Schnittstelle identifizierbar macht. Vom Benutzer der Bedieneinrichtung kann die Schnittstelle anschließend ausgewählt werden. Die Reichweite ist einstellbar mittels der Sendestärke des WLAN-Moduls der Vorrichtung. Idealerweise ist die Vorrichtung derart eingerichtet, dass die Schnittstelle beim insbesondere erstmaligen Einschalten der Vorrichtung automatisch aktiviert wird, so dass ein potentieller Benutzer mittels seiner Bedieneinrichtung ohne weitere Maßnahmen die Vorrichtung ausfindig machen kann.
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Auf diese Weise kann AdHoc eine dauerhafte oder temporäre direkte Verbindung zwischen Vorrichtung und Bedieneinrichtung oder zweiter Vorrichtung realisiert werden, ohne dass es hierfür einer Netzwerkanbindung der Vorrichtung(en) und/oder der Bedieneinrichtung oder zusätzlicher Komponenten wie Beispielsweise eines Switches oder Routers bedarf. Die Erstinbetriebnahme oder eine Diagnose im Servicefall kann somit schnell und einfach erfolgen. Mittels der Drahtlos-Schnittstelle ist es auch möglich, dass weitere Bedieneinrichtungen Direktverbindungen mit der Vorrichtung aufbauen, falls beispielsweise mehrere Personen auf die Vorrichtung gleichzeitig zugreifen möchten.
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Vorzugsweise ist die Kommunikationseinrichtung dazu eingerichtet die Drahtlos-Schnittstelle unter Verwendung einer frei wählbaren Vorrichtungskennung zu kennzeichnen, welche mittels der Bedieneinrichtung im Rahmen einer Netzwerksuche dann sichtbar wird. Als Kennung wird ein für die Vorrichtung charakteristisches Merkmal vorgeschlagen, wie beispielsweise die Seriennummer der Vorrichtung oder die Typenbezeichnung der Vorrichtung repräsentiert. Gegenüber der Typenbezeichnung hat die Seriennummer den Vorteil, dass sie eine ganz konkrete Vorrichtung unzweifelhaft identifiziert. Denkbar wäre es jedoch auch zunächst mittels der Typenbezeichnung eine Verbindung aufzubauen und anhand von intern in der Vorrichtung abgelegten Daten wie der Seriennummer zu überprüfen, ob die richtige Vorrichtung kontaktiert wurde. Falls nein könnte dieses Vorgehen auf alle verfügbaren Vorrichtungen angewendet werden, bis die richtige Vorrichtung erkannt wurde.
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Bevorzugt umfasst die Vorrichtung einen ersten Datenspeicher zur Speicherung von für den Betrieb der Vorrichtung relevanten Informationen, wie beispielsweise von Parametern und/oder von Prozessdaten für einen Prozess, in welchen die Vorrichtung eingebunden werden kann. Die Vorrichtung ist vorzugsweise derart eingerichtet, dass mittels der Kommunikationseinrichtung unter Verwendung der Direktverbindung Daten zwischen dem Datenspeicher und der Bedieneinrichtung oder einer zweiten Vorrichtung übermittelbar sind. Hierzu umfasst die Vorrichtung ein Mittel, welches auf den Datenspeicher lesend und/oder schreibend zugreifen kann und die Daten in geeigneter Weise zur Übermittlung aufbereiten kann. Dieses Mittel kann zusätzlich interne statische oder dynamische Zustände der Vorrichtung abfragen oder beeinflussen. Die Bedieneinrichtung oder zweite Vorrichtung ist entsprechend eingerichtet, dass diese aus der Ferne unter Verwendung des Mittels den Datenspeicher auslesen oder beschreiben kann und Zustände der Vorrichtung visualisieren oder neu definieren kann. Erfindungsgemäß wird somit AdHoc und direkt eine Einflussnahme auf interne Vorgänge der Vorrichtung ermöglicht. Eine umständliche Netzwerkanbindung erübrigt sich.
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Zur Erhöhung der Betriebssicherheit ist die Vorrichtung auch dazu eingerichtet eine Benutzer-Authentifizierung durchzuführen. Hierzu wird vom Bediener eine Zugangsberechtigung abgefragt, beispielsweise in Form einer persönlichen Identifikationsnummer.
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Besonders bevorzugt ist die Vorrichtung dazu eingerichtet die für die Benutzer-Authentifizierung erforderlichen Authentifizierungsdaten, vorzugsweise in einem von der Vorrichtung umfassten zweiten Datenspeicher, selbst bereitzustellen. Mittels geeigneter Mittel kann die Vorrichtung beispielsweise unter Verwendung von Methoden der Nahfeldkommunikation Parameter auf einem NFC-Tag oder RFID-Tag ablegen. Zusätzlich wird eine Bedieneinrichtung verwendet, welche in der Lage ist ebenfalls mittels Methoden der Nahfeldkommunikation auf diesen Speicher zuzugreifen. Die Authentifizierungsdaten werden mittels der Bedieneinrichtung aus dem Speicher ausgelesen und zur Herstellung der Direktverbindung mit oder ohne weitere erforderliche Benutzerinteraktionen verwendet. Eine Direktverbindung kann somit noch schneller aufgebaut werden.
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Die Sicherheit ist dadurch gewährleistet, dass nur Personen im unmittelbaren Umfeld der Vorrichtung auf den zweiten Speicher zugreifen können. Da sich die Vorrichtungen selbst in der Regel auf gesichertem Firmengelände befinden und die Reichweite der Funkmodule begrenzt und einstellbar ist, ist dieser Personenkreis stark limitiert. Alternativ könnten die im Speicher abgelegten Authentifizierungsdaten in verschlüsselter Form dort abgelegt werden, wobei mittels der Bedieneinrichtung zunächst eine Entschlüsselung erfolgt und zur Entschlüsselung wiederum benutzerspezifische Informationen erforderlich sind, welche auf der Bedieneinrichtung abgespeichert oder für die Bedieneinrichtung zugänglich sind. Zusammen mit dieser benutzerspezifischen Information ist es auch denkbar die Zugriffstiefe auf die Vorrichtung zu koordinieren. Je nach benutzerrechten kann der Benutzer mehr oder weniger auf die internen Strukturen der Vorrichtung zugreifen. Dies erhöht die Sicherheit zusätzlich.
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Ganz besonders ist die Vorrichtung auch dazu eingerichtet die Kennung der Drahtlos-Schnittstelle vorzugsweise in dem von der Vorrichtung umfassten zweiten Datenspeicher selbst zusätzlich oder alternativ zu den Authentifizierungsdaten bereitzustellen. Mittels geeigneter Mittel kann die Vorrichtung unter Verwendung von Methoden der Nahfeldkommunikation diese Kennung auf einem NFC-Tag oder RFID-Tag ablegen. Werden nun beispielsweise mehrere Kennungen von Drahtlos-Schnittstellen mittels einer WLAN-Suche an der Bedieneinrichtung angezeigt, so kann der Benutzer mittels der Bedieneinrichtung und der Nahfeldkommunikation die Kennung derjenigen Vorrichtung gezielt auslesen, zu welcher er mittels der Bedieneinrichtung eine Direktverbindung aufbauen möchte. Die Bedieneinrichtung stellt in diesem Falle automatisch eine Direktverbindung zu derjenigen Vorrichtung her, in deren Nahfeld sich der Benutzer befindet. Zusätzlich könnte an der Bedieneinrichtung eine Auswahlmöglichkeit vorgesehen werden, falls der Benutzer sich im Nahfeld mehrerer aktiver Vorrichtungen befindet, deren Kennungen er theoretisch empfangen kann.
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Als zusätzliche Sicherheitsvorkehrung ist die Vorrichtung unter Verwendung einer Prüfeinrichtung dazu eingerichtet, eine eindeutige Bauteilekennung eines von der Bedieneinrichtung oder der zweiten Vorrichtung umfassten Bauteils zu überprüfen, während zwischen der Bedieneinrichtung/zweiten Vorrichtung und der Vorrichtung eine Verbindung aufgebaut wird. Hierbei könnte es sich beispielsweise um die MAC-Adresse (Media-Access-Control-Address) des in der Bedieneinrichtung/zweiten Vorrichtung verbauten Netzwerkmoduls, speziell zum Beispiel eines WLAN-Moduls, handeln. Nur der Vorrichtung bekannte Bedieneinrichtungen/zweite Vorrichtungen können somit mit der Vorrichtung in Kontakt treten. Dieser zusätzliche Sicherheitsmechanismus könnte beispielsweise bei der Erstinbetriebnahme eingerichtet werden, so dass die Vorrichtung entweder eine Liste autorisierter MAC-Adressen übermittelt bekommt oder mittels WLAN-Zugriff auf eine zentrale Benutzerverwaltung Zugriff hat, auf welcher solch eine Liste bereitgehalten wird. Auch könnten in der Vorrichtung zugelassene MAC-Adressen bereits bei der Herstellung vorgehalten werden oder mittels eines leicht nachrüstbaren Speichermoduls nachträglich hinterlegt werden, zum Beispiel mittels einer Speicherkarte, die vom Gehäuse der Vorrichtung aus zugänglich ist. Die Speicherkarte könnte neben den MAC-Adresse im Übrigen auch weitere für Autorisierungszwecke relevante Informationen beinhalten, wie beispielsweise die weiter oben genannten Informationen (Seriennummer, Zugangscodes und dergleichen).
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Als Vorrichtung kommen vorzugsweise in Betracht: intelligente Transformatoren, Feldgeräte wie I/O-Bausteine oder Sensoren, Regelgeräte für elektrische Antriebe wie Servomotoren, Energieversorgungsmodule für elektrische Antriebe wie Servomotoren, Steuerungen aller Art, insbesondere Schweißsteuerungen, Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) und/oder Bewegungssteuerungen. Auch industrielle mobile oder stationäre Werkzeuge wie Schraubwerkzeuge, Schraubspindeln, Stanzwerkzeuge, Nietwerkzeuge, Crimpwerkzeuge und/oder Werkzeuge und/oder Maschinen zur Durchführung von Arbeiten an Werkstücken wie Werkzeugmaschinen.
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Diese Aufzählung ist nicht abschließend zu betrachten. Auch kommen Kombinationen der zuvor genannten Vorrichtungen in Frage, wie beispielsweise ein Schraubwerkzeug, Schweißumrichter oder Nietwerkzeug mit integrierter Prozesssteuerung für den mit diesem Werkzeug durchzuführenden Arbeitsprozess. Für vergleichbare nicht explizit erwähnte Vorrichtungen wird die Realisierung der erfindungsgemäßen Merkmale ebenfalls empfohlen.
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Die erfindungsgemäßen Vorteile werden auch mittels eines Verfahrens zur Kommunikation zwischen einer Vorrichtung und einer Bedieneinrichtung erzielt. Im Rahmen dieses Verfahrens wird zunächst eine Punkt-zu-Punkt Direktverbindung zwischen der Vorrichtung und der Bedieneinrichtung aufgebaut und anschließend werden Daten zwischen der Vorrichtung und der Bedieneinrichtung mittels der Direktverbindung ausgetauscht.
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Vorzugsweise erfolgt der Aufbau der Kommunikation und/oder der Datenaustausch zwischen den Kommunikationsteilnehmers (Vorrichtungen und/oder Bedieneinrichtungen) unter Berücksichtigung von Ortungssignalen, mittels welcher zum Beispiel die Position der Bedieneinrichtung relativ zur Vorrichtung feststellbar ist. Somit ist sichergestellt, dass nur Bedieneinrichtungen innerhalb eines zulässigen Bereiches eine Direktverbindung zur Vorrichtung aufbauen dürfen, was die Sicherheit erhöht.
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Zusätzlich kann der Aufbau und/oder Datenaustausch unter Berücksichtigung von einer Benutzer-Authentifizierung erfolgen, mittels welcher die Berechtigung eines Benutzers zur Bedienung der Vorrichtung feststellbar ist. Dies stellt eine weitere Hürde für möglicherweise nicht berechtigte Benutzer dar, welche sich einen Zugang zur Vorrichtung verschaffen möchten. Weitere Mechanismen zum Schutz der Vorrichtung gegenüber unberechtigten Benutzern wurden weiter oben bereits erläutert. Diese können selbstverständlich im Rahmen des hier erläuterten Verfahrens mit in den Ablauf eingebunden werden.
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Bevorzugt wird das Verfahren dazu verwendet die Vorrichtung mittels der Bedieneinrichtung für den vorgesehenen Betrieb erstmals einzurichten. Selbstverständlich kann die Einrichtung einer bereits eingerichteten Vorrichtung mittels der Erfindung auch modifiziert werden. Mittels der Direktverbindung können auch Informationen bezüglich der aktuellen Einrichtung für den Betrieb und/oder Zustand der Vorrichtung an die Bedieneinrichtung übermittelt werden.
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Hierzu wird der weiter oben erwähnte erste Speicher mit Parameterdaten ausgelesen werden. Der interne Zustand der Vorrichtung wird in der Regel mittels sogenannter Zustandsflags protokolliert. Diese Zustandsflags können ebenfalls in einem Speicher abgelegt werden oder liegen unmittelbar an einer in der Vorrichtung verbauten Prozessorplatine an. Die in der Vorrichtung verbauten Mittel ermöglichen auch den Zugriff auf diese Zustandsflags mittels der Bedieneinrichtung.
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Besonders bevorzug wird ein Verfahren zur Kommunikation zwischen wenigstens zwei der zuvor definierten Vorrichtungen vorgeschlagen. Zwischen den Vorrichtungen wird dann, beispielsweise unter Zuhilfenahme einer Bedieneinrichtung, eine Punkt-zu-Punkt Direktverbindung realisiert, insbesondere eine WLAN-Direktverbindung basierend auf dem Standard Wi-Fi-Direkt. In diesen Vorgang können auch mehrere Bedieneinrichtungen involviert sein, beispeislwesie eine Bedieneinrichtung für jede Vorrichtung. Somit wird es ermöglicht eine bereits eingerichtete Vorrichtung zur Einrichtung einer zweiten Vorrichtung zu verwenden, indem mittels der Direktverbindung die Daten zwischen beiden Vorrichtungen umkopiert werden. Dies spart Arbeitszeit bei der Einrichtung identischer Vorrichtungen ein, denn der Zeitaufwand zur Einrichtung einer Vorrichtung muss lediglich nur einmal geleistet werden. Bedenkt man, dass in der Industrie häufig eine Vielzahl von Vorrichtungen in Betrieb zu nehmen sind, so kann hierdurch enorm viel Arbeitszeit eingespart werden.
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Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
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Nachfolgend ist die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiligenenden Zeichnungen und anhand von nicht abschließend zu betrachtenden Ausführungsbeispielen schematisch beschrieben. Es zeigen:
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1 grob schematisch die Bedienung einer Schweißvorrichtung als erstes Ausführungsbeispiel;
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2 grob schematisch die Bedienung einer Schraubvorrichtung als zweites Ausführungsbeispiel;
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3 grob schematisch die Bedienung eines Versogungsmoduls mit Regeleinrichtung für Servomotoren.
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4 ein Flussdiagramm eines Inbetriebnahmeverfahrens.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente, sofern nichts anderes angegeben ist, mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 bis 3 zeigen schematisch drei mögliche Ausgestaltungen der Vorrichtung 1 mit einem WiFi-Diret WLAN-Modul 2 mit konfigurierbarem Software-Access-Point 5 und optional möglicher und benutzerspezifischer Vorrichtungskennung (z.B. SSID = Service Set Identificatios) 6 beispielweise in Form der Seriennummer der Vorrichtung 1, welcher zwei interne Speicher 7, 8 umfasst. Die Vorrichtung 1 ist intelligent und umfasst in der Regel eine Recheneinrichtung (im Bild nicht gezeigt) mit Betriebssystem, vorzugsweise ein Echtzeitbetriebssystem, welche auch zur Realisierung der beschriebenen Erfindungsmerkmale und des Verfahrens verwendet wird. Zwischen der Vorrichtung 1 und einer externen Bedieneinrichtung 4 in Form eines Mobiltelefons 4 ist eine WiFi-P2P-Direktverbindung 3 aufgebaut. P2P steht als Abkürzung für Peer-to-Peer. Beispielsweise Mittels der Protokolle UPnP oder DPWS kann die Vorrichtung 1 oder Bedieneinrichtung 4 andere Geräte 4, 10 identifizieren, auch wenn diese nicht unbedingt über den Wi-Fi Direct-Standard verfügen. Die Geräte 4, 10 sollten jedoch WLAN-fähig und mit dem Standard 802.11 kompatibel sein. Das Mobiltelefon 4 ist aufgrund des von dem Mobiltelefon 4 umfassten Moduls 9 entsprechend WLAN-fähig und in der Lage den Software-Access-Point 6 zu detektieren und am mit umfassten (Farb-)Display anzuzeigen, so dass eine WiFi-P2P-Direktverbindung 3 aufgebaut werden kann. Mit der externen Bedieneinrichtung 4 kann die Vorrichtung 1 nun zum Beispiel für ihren bestimmungsgemäßen Gebrauch mittels der WiFi-P2P-Direktverbindung 3 konfiguriert werden.
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Eine Schweißvorrichtung 1, beispielsweise eine Schweißsteuerung 1, wird beispielsweise wie folgt mittels der Bedieneinrichtung 4 konfiguriert, nachdem mittels der Erfindung vollautomatisch eine Kommunikationsverbindung 3 zwischen der Bedieneinrichtung 4 und der Schweißvorrichtung 1 aufgebaut wurde: Programmierung einer Grundparametrierung, zum Beispiel die Vorgabe von Messmethoden; Programmierung der Elektrodenparameter einer an die Schweißsteuerung angeschlossenen Schweißzange mit Schweißelektroden, zum Beispiel zur Leistungsbegrenzung oder zur Strombegrenzung; Programmierung der Schweißablaufparameter, z.B. Druck-/Kraftprofil, Bestromungscharakteristik; Programmierungen bezüglich einzelner mittels der Schweißsteuerung auszuführender Schweißpunkte; Programmierung von Referenzkennlinien zur Regelung des Schweißprozesses, zum Beispiel für die Überwachung des Widerstandes zwischen Werkstück und Schweißelektroden während des Schweißvorgangs; Programmierung einer kompletten Schweißaufgabe, zum Beispiel zur Montage von Blechen an einer Karosserie.
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Eine Schraubvorrichtung 1 (2), beispielsweise eine Schraubspindel 1 oder ein akkubetriebener Funkschrauber 1, wird wie folgt mittels der Bedieneinrichtung 4 konfiguriert, nachdem mittels der Erfindung vollautomatisch eine Kommunikationsverbindung 3 zwischen der Bedieneinrichtung 4 und der Schweißvorrichtung 1 aufgebaut wurde: Grundparametrierung (Datum und/oder Uhrzeit und/oder Benuzerkonten und/oder Schrauberdisplay und/oder Datenanbindung); Schraubprogramm konfigurieren (Drehzahlen und/oder Drehwinkel und/oder Anzugsmomente und/oder bei Bedarf in mehreren Stufen).
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Ein Antriebsregelgerät 1 (3), beispielsweise ein Versorgungsmodul mit Regelkarte 1, wird wie folgt mittels der Bedieneinrichtung 4 konfiguriert, nachdem mittels der Erfindung vollautomatisch eine Kommunikationsverbindung 3 zwischen der Bedieneinrichtung 4 und der Schweißvorrichtung 1 aufgebaut wurde: Grundparametrierung des Regelgerätes und/oder Versorgungsmodul und bei Bedarf weitere anwendungsspezifische Parametrierungen.
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Die Bedieneinrichtung 4 dient als Anzeigegerät und umfasst vorzugsweise einen Standard-Browser für die Anzeigen. Der Browser erhält idealerweise die anzuzeigenden Daten von einem in die Vorrichtung(en) 1, (10) integrierten Webserver.
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1 bis 3 zeigen jeweils auch eine zweite zur ersten Vorrichtung 1 im wesentlichen identische Vorrichtung 10. Konkret eine zweite Schweißvorrichtung 10 (1) bzw. eine zweite Schraubvorrichtung 1 (2) bzw. ein zweites Antriebsregelgerät 10 (3), welche alternativ zur Bedieneinrichtung 4 oder zusätzlich zur Bedieneinrichtung 4 mittels einer WiFi-P2P-Direktverbindung mit der ersten Vorrichtung 1 in Kommunikationsdirektverbindung 3 steht. Zwischen beiden Vorrichtungen 1, 10 können somit Datensätze für Zwecke der identischen Parametrierung kopiert werden. Die Anbindung weiterer Vorrichtungen (nicht gezeigt) ist denkbar, ebenso der Aufbau einer lokalen P2P-Gruppe, umfassend eine und/oder mehrere Vorrichtungen 1, 10 und/oder eine und/oder mehreren Bedieneinrichtungen 4. Auch wäre es denkbar in diese Gruppe unterschiedliche in den 1 bis 3 gezeigte Vorrichtungen 1, 10 einzubinden, falls dies im Anwendungsfall als sinnvoll erscheint.
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Die in den 1 bis 3 gezeigten Direktverbindungen 3 sind alternativ zu sehen, könnten jedoch teilweise auch gleichzeitig existieren.
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4 zeigt mögliche Varianten, wie das erfindungsgemäße Verfahren implementiert werden kann. Es ist möglich in einem ersten Schritt S1 den Aufbau einer Punkt-zu-Punkt Direktverbindung 3 zwischen der oben genannten Vorrichtung 1 und der oben genannten Bedieneinrichtung 4, insbesondere eine WLAN-Direktverbindung 3 basierend auf dem Standard Wi-Fi-Direkt, und in einem zweiten Schritt S2 einen Austausch von Daten zwischen der Vorrichtung 1 und der Bedieneinrichtung 4 mittels dieser Direktverbindung 3 zu realisieren.
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Es ist jedoch auch möglich den Aufbau oder zumindest den Datenaustausch unter Berücksichtigung von Ortungssignalen (S3) nur dann zu realisieren, wenn sich die Bedieneinrichtung 4 in einem vordefinierten Bedienbereich relativ zur Vorrichtung 1 befindet. Ein Übergang zu Schritt S2 erfolgt unter diesen Voraussetzungen nur dann, wenn im Voraus zu definierende Bedingungen hinsichtlich der Position der Bedieneinrichtung 4 relativ zur Vorrichtung erfüllt sind. Diese Bedingungen sind frei konfigurierbar, beispielsweise auch im Rahmen einer Grundparametrierung oder einer gesonderten Parametrierung.
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Auch kann der Aufbau oder der Datenaustausch unter Berücksichtigung von einer Benutzer-Authentifizierung S4 erfolgen, mittels welcher die Berechtigung eines Benutzers zur Bedienung der Vorrichtung festgestellt wird und ein Übergang zu Schritt S2 nur dann erfolgt, wenn die Benutzer-Authentifizierung erfolgreich war. Die hierfür erforderlichen Einstellungen sind frei konfigurierbar, beispielsweise auch im Rahmen einer Grundparametrierung oder einer gesonderten Parametrierung.
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Nachdem Schritt S2 vollzogen ist, wird die Vorrichtung 1 von der Bedieneinrichtung 4 oder von der zweiten Vorrichtung 10 mittels der Direktverbindung für den Betrieb eingerichtet S5. Die Vorrichtung 1 kann mittels der Direktverbindung 3 auch Informationen bezüglich der aktuellen Einrichtung für den Betrieb und/oder Zustand der Vorrichtung 1 an die Bedieneinrichtung 4 oder die zweite Vorrichtung 10 übermitteln S6.
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Die in 4 gezeigte Reihenfolge der Schritte S1 bis S6 ist beispielhaft zu sehen. Selbstverständlich kann die Reihenfolge der Schritte je nach Problemstellung auch vertauscht werden. So kann zum Beispiel Schritt 4 vor Schritt 3 erfolgen oder Schritt 3 und/oder Schritt 4 vor Schritt 1. Je nach gewünschter Verwendung der in dieser Anmeldung erwähnten Aspekte besteht die Möglichkeit einer anwendungsspezifischen Umsetzung durch fachmännische Kombinationen offenbarter Erfindungsmerkmale und Prinzipien.