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Stand der Technik
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Es ist absehbar, dass sowohl bei stationären Anwendungen, zum Beispiel bei Windkraftanlagen, als auch bei mobilen Anwendungen, zum Beispiel bei Elektrokraftfahrzeugen (electric vehicles, EV) oder Hybridfahrzeugen (hybrid electric vehicles, HEV), als wiederaufladbare elektrische Energiespeicher (EES) vermehrt neue Batteriesysteme, zum Beispiel mit Lithium-Ionen-Akkumulatoren, Lithium-Polymer-Akkumulatoren oder Nickel-Metallhybrid-Akkumulatoren, zum Einsatz kommen werden.
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Lithium-Ionen-Akkumulatoren umfassen eine positive Elektrode (Kathode) und eine negative Elektrode (Anode), die Lithium-Ionen (Li+) beim Laden reversibel einlagern (Interkalation) oder beim Entladen wieder auslagern (Deinterkalation) können. Lithium-Ionen-Akkumulatoren haben eine hohe Energiedichte und eine geringe Selbstentladung.
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Die Batteriesysteme müssen sehr hohe Anforderungen bezüglich des nutzbaren Energieinhalts, des Lade / Entlade-Wirkungsgrads, der Zuverlässigkeit, der Lebensdauer und des unerwünschten Kapazitätsverlusts durch häufige Teilentladung erfüllen.
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Ein Batteriesystem umfasst eine Vielzahl von Batteriezellen. Aufgrund ihres Zelleninnenwiderstands und der stattfindenden elektrochemischen Prozesse erwärmen sich die Batteriezellen während des Ladens und Entladens. Die Batteriezellen können in Reihe (Serie) verschaltet werden, um die elektrische Spannung zu erhöhen, und / oder parallel verschaltet werden, um den maximalen elektrischen Strom zu erhöhen. Dabei können die Batteriezellen zu Batterieeinheiten bzw. Batteriemodulen zusammengefasst werden. Beim Einsatz zum Antrieb von Fahrzeugen können beispielsweise ca. 100 Batteriezellen (als eine Traktionsbatterie) in Serie bzw. parallel verschaltet werden. Bei einem Hochvoltbatteriesystem kann die Gesamtspannung somit beispielsweise 450 V oder sogar 600 V betragen.
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Der für den Betrieb der Batteriezellen zulässige Temperaturbereich liegt typischer Weise zwischen –30 °C und +70 °C, vorzugsweise zwischen +5 °C und +35 °C. Im unteren Bereich der Betriebstemperatur kann die Leistungsfähigkeit der Batteriezellen deutlich abnehmen. Bei Temperaturen von unter ca. 0 °C steigt der Innenwiderstand der Batteriezellen stark an, und die Leistungsfähigkeit und der Wirkungsgrad der Batteriezellen nehmen mit weiter fallenden Temperaturen kontinuierlich ab. Dabei kann auch eine irreversible Schädigung der Batteriezellen auftreten. Auch wenn die Betriebstemperatur überschritten wird, kann die Leistungsfähigkeit der Batteriezellen deutlich abnehmen. Bei Temperaturen über ca. 40 °C wird die Lebensdauer der Batteriezellen reduziert. Dabei kann ebenfalls eine irreversible Schädigung der Batteriezellen auftreten. Weiterhin liegt der für den Betrieb der Batteriezellen zulässige Temperaturunterschied (Temperaturgradient) in einer Batteriezelle und / oder innerhalb eines Batteriemoduls oder einer Batterie typischer Weise zwischen 5 Kelvin und 10 Kelvin. Bei größeren Temperaturunterschieden können verschiedene Bereiche einer Batteriezelle bzw. verschiedene Batteriezellen eines Batteriemoduls oder einer Batterie unterschiedliche Belastungen erfahren oder sogar (partiell) überlastet und / oder geschädigt werden. Weiterhin besteht aufgrund von Temperaturunterschieden und / oder Temperaturänderungen eine Gefahr der Bildung von Kondenswasser in der Batterie. Die Schädigung kann zu einer beschleunigten Alterung der Batteriezellen oder einem thermischen Durchgehen (Thermal Runaway) der Batteriezellen, das eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt, führen.
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In einem hybriden Antriebsstrang eines Fahrzeugs werden Li-Ionen-Hochleistungsbatteriezellen mit einer sehr hohen Dynamik betrieben. Während kurzzeitiger Spitzenbelastungen, die beispielsweise durch Rekuperation von Bremsenergie beim Bremsen oder Boostunterstützung beim Beschleunigen entstehen, müssen die Batteriezellen in einer sehr kurzen Zeit eine hohe Leistung (bei Ladung) aufnehmen oder (bei Entladung) abgeben. Aufgrund des Innenwiderstands der Batteriezellen führen diese kurzen Spitzenbelastungen zu einer signifikanten Erwärmung der Batteriezellen. Der Wirkungsgrad der Batteriezellen beim Laden bzw. Entladen ist sehr hoch (ca. 95 %); dennoch ist die dabei entstehende Abwärme nicht vernachlässigbar. Bei einer Traktionsleistung von beispielsweise 60 KW ergibt ein Verlust von 5 % eine Verlustleistung von 3 KW. Weiterhin können, beispielsweise in den Sommermonaten oder in wärmeren Regionen, Außentemperaturen, die 40 °C und mehr betragen können, außerhalb des zulässigen Temperaturbereichs liegen, so dass die Batteriezellen ohne Kühlung die geforderte Lebensdauer von, beispielsweise, zehn oder 15 Jahren nicht erreichen können.
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Um die Sicherheit, Funktion und Lebensdauer des Batteriemoduls bzw. Batteriesystems zu gewährleisten, ist es daher erforderlich, die Batteriezellen innerhalb des vorgegebenen Temperaturbereichs zu betreiben. Einerseits entsteht, wie oben beschrieben, während des Betriebs der Batteriezellen Wärme, die abgeführt werden muss, um ein Aufheizen der Batteriezellen über die kritische Maximaltemperatur zu vermeiden. Anderseits kann es erforderlich sein, die Batteriezellen bei tiefen Temperaturen auf eine Mindesttemperatur aufzuheizen. Zur Einhaltung des vorgegebenen Temperaturbereichs wird das Batteriemodul bzw. Batteriesystem temperiert, d. h. bedarfsgerecht gekühlt bzw. geheizt, wobei die Kühlung in der Regel häufiger erforderlich ist als die Heizung.
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Dazu kann die Batterie ein Fluid, zum Beispiel eine Flüssigkeit wie Alkohol beispielsweise Propan-1,2,3-triol (Glycerol, Glycerin), Öl oder Wasser, ein Flüssigkeitsgemisch oder ein Kältemittel, als Temperiermittel beispielsweise Kühl- oder Kältemittel in einem Temperiermittelkreislauf umfassen.
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Beispielsweise kann die Temperierung der Batteriezellen durch Temperierelemente beispielsweise Temperierplatten, auf denen die Batteriezellen montiert sind, erreicht werden. Beispielsweise umfassen die Temperierelemete einen zumindest teilweise hohlen Körper aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit, zum Beispiel einem Metall wie Aluminium, und Anschlussstutzen aus dem gleichen Material, die auf dem Körper angelötet sind. In den Temperierelementen nimmt beispielsweise entweder ein Kühlmittel wie Kühlwasser (Luft-Wärme-Kühler) oder ein Kältemittel, das durch die Wärme verdampft, (Verdampfer) die Wärme der Batteriezellen auf und führt sie über einen Kühler oder eine andere Wärmeaustauscheinrichtung an die Umgebung oder eine Klimaanlage (Airconditioning, AC) ab. Ein Temperiersystem umfasst neben den Temperierelementen oder dem Verdampfer und dem Wärmetauscher oder Kühler weiterhin Schläuche und / oder Rohre, beispielsweise aus Kunststoff oder Metall wie Aluminium, zum Verbinden der Temperierelemente, des Verdampfers, des Wärmetauschers und / oder des Kühlers.
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Um die Funktionalität von Batteriesystemen zu verbessern und die Lebensdauer von Batteriezellen zu erhöhen, ist es somit erforderlich, die Temperierung von Batterien zu verbessern.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen und Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche haben den Vorteil, dass die Temperierung der Batterie unabhängig von anderen Kühl- und Klimakreisläufen eines Fahrzeugs, zum Beispiel der Fahrzeugklimatisierung wie Fahrzeugkühlung, erfolgen kann. Dadurch kann die Temperierung der Batterie autark erfolgen. Dadurch kann die Temperierung unabhängig von anderen Wärmequellen erfolgen. Weiterhin kann der Wärmetauscher von der Batterie beabstandet angeordnet werden. Somit kann der Wärmetauscher frei angeordnet werden. Dadurch kann der Wärmetauscher so angeordnet werden, dass eine Beeinträchtigung durch Wärmequellen im Fahrzeug eliminiert oder zumindest minimiert werden können. Weiterhin kann die Luftströmung durch den Wärmetauscher gesteuert bzw. geregelt werden. Dadurch kann die Temperierung an die aktuelle Situation der Batterie angepasst werden. Dabei kann die Temperierung besonders effizient bzw. Energie sparend erfolgen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Zweckmäßiger Weise kann der Kanal seriell ausgebildet sein. Dadurch kann das Temperiermittel entlang der gesamten Leitung, die beispielsweise mittels Rohren und / oder Schläuchen verwirklicht sein kann, fließen. Dabei kann das Temperiermittel von der vorbeiströmenden Luft bis auf deren Temperatur temperiert beispielsweise gekühlt werden.
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Zweckmäßiger Weise kann der Kanal mäanderförmig ausgebildet sein. Dadurch kann die Leitung kompakt auf einer Ebene ausgebildet werden. Somit kann der Wärmetauscher kompakt ausgebildet werden und ein vorteilhafter Formfaktor erreicht werden.
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Zweckmäßiger Weise kann der Kanal parallel oder rippenförmig ausgebildet sein. Dadurch kann die Oberfläche des Kanals vergrößert werden. Somit kann der Wärmeaustausch zwischen dem Temperiermittel und der Luft verbessert werden.
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Zweckmäßiger Weise kann die Blendeneinrichtung eine Vielzahl von Blendenelementen umfassen. Dadurch benötigt die Blendeneinrichtung zur Veränderung der Querschnittsfläche des Volumenstroms weniger Raum. Somit kann der Platzbedarf des Wärmetauschers reduziert werden.
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Zweckmäßiger Weise können die Blendenelemente als Klappen oder Lamellen ausgebildet sein. Dadurch kann Veränderung der Querschnittsfläche des Volumenstroms robust erreicht werden. Somit können die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer des Wärmetauschers erhöht werden.
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Zweckmäßiger Weise können die Blendenelemente drehbar ausgebildet sein. Dadurch benötigt die Blendeneinrichtung zur Veränderung der Querschnittsfläche des Volumenstroms besonders wenig Raum. Somit kann der Platzbedarf des Wärmetauschers weiter reduziert werden.
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Zweckmäßiger Weise können die Blendenelemente die Leitung umschließen. Dadurch können die Temperierung des Temperiermittels und die Veränderung der Querschnittsfläche des Volumenstroms im gleichen Raum erreicht werden. Somit kann der Platzbedarf des Wärmetauschers weiter reduziert werden. Weiterhin können die Blendenelemente um die Leitung herum drehbar ausgebildet sein. Somit können die Robustheit und die Lebensdauer des Wärmetauschers weiter erhöht werden.
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Zweckmäßiger Weise können die Leitung und der Zulauf in einer ersten Ebene ausgebildet sein und die Luft durch die erste Ebene hindurchströmen. Dadurch kann Luft gleicher bzw. ähnlicher Temperatur die Leitung in der ersten Ebene umströmen und das hindurchströmende Temperiermittel temperieren. Damit kann der Wärmeaustausch zwischen dem Temperiermittel und der Luft optimiert werden.
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Zweckmäßiger Weise können die Leitung und der Ablauf in einer zweiten Ebene ausgebildet sein und die Luft durch die zweite Ebene hindurchströmen, bevor sie durch die erste Ebene hindurchströmen kann. Dadurch kann die hindurchströmende Luft zunächst in der zweiten Ebene Temperiermittel, das bereits in der ersten Ebene vortemperiert worden ist, weiter temperieren, und anschließend in der ersten Ebene Temperiermittel vortemperieren. Somit kann eine zweistufige bzw. mehrstufige Temperierung verwirklicht werden. Somit kann die Leistungsfähigkeit oder Kompaktheit des Wärmetauschers verbessert werden.
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Die Erfindung stellt weiterhin ein Batteriesystem bereit, das den zuvor beschriebenen Wärmetauscher umfasst.
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Die Erfindung stellt weiterhin ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug wie Elektrokraftfahrzeug, Hybridfahrzeug oder Elektromotorrad (Elektro-Bike, E-Bike), Elektrofahrrad (Pedal Electric Cycle, Pedelec), ein Seefahrzeug wie Elektroboot oder Unterseeboot (U-Boot), ein Luftfahrzeug oder ein Raumfahrzeug, bereit, das den zuvor beschriebenen und mit dem Fahrzeug verbundenen Wärmetauscher oder das zuvor beschriebene und mit dem Fahrzeug verbundene Batteriesystem umfasst.
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Zweckmäßiger Weise kann der Wärmetauscher in einem Boden des Fahrzeugs angeordnet oder ausgebildet sein. Dadurch kann die Temperierung der Batterie auf eine kompakte und / oder effektive Weise erreicht werden.
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Zweckmäßiger Weise kann der Wärmetauscher in einem Radkasten des Fahrzeugs angeordnet oder ausgebildet sein. Dadurch kann die Temperierung der Batterie auf eine kompakte und / oder effektive Weise erreicht werden.
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Zweckmäßiger Weise kann der Wärmetauscher an einem Karosserieanbauteil des Fahrzeugs angeordnet oder ausgebildet sein. Dadurch kann die Temperierung der Batterie auf eine kompakte und / oder effektive Weise erreicht werden.
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Zweckmäßiger Weise kann der Kanal seriell ausgebildet werden. Dadurch kann das Temperiermittel entlang der gesamten Leitung fließen. Dabei kann das Temperiermittel von der vorbeiströmenden Luft bis auf deren Temperatur temperiert beispielsweise gekühlt werden.
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Zweckmäßiger Weise kann der Kanal mäanderförmig ausgebildet werden. Dadurch kann die Leitung kompakt auf einer Ebene ausgebildet werden. Somit kann der Wärmetauscher kompakt ausgebildet werden und ein vorteilhafter Formfaktor erreicht werden.
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Zweckmäßiger Weise kann der Kanal parallel oder rippenförmig ausgebildet werden. Dadurch kann die Oberfläche des Kanals vergrößert werden. Somit kann der Wärmeaustausch zwischen dem Temperiermittel und der Luft verbessert werden.
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Zweckmäßiger Weise kann die Blendeneinrichtung eine Vielzahl von Blendenelementen umfassen. Dadurch benötigt die Blendeneinrichtung zur Veränderung der Querschnittsfläche des Volumenstroms weniger Raum. Somit kann der Platzbedarf des Wärmetauschers reduziert werden.
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Zweckmäßiger Weise können die Blendenelemente als Klappen oder Lamellen ausgebildet werden. Dadurch kann Veränderung der Querschnittsfläche des Volumenstroms robust erreicht werden. Somit können die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer des Wärmetauschers erhöht werden.
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Zweckmäßiger Weise können die Blendenelemente drehbar ausgebildet werden. Dadurch benötigt die Blendeneinrichtung zur Veränderung der Querschnittsfläche des Volumenstroms besonders wenig Raum. Somit kann der Platzbedarf des Wärmetauschers weiter reduziert werden.
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Zweckmäßiger Weise können die Blendenelemente die Leitung umschließen. Dadurch können die Temperierung des Temperiermittels und die Veränderung der Querschnittsfläche des Volumenstroms im gleichen Raum erreicht werden. Somit kann der Platzbedarf des Wärmetauschers weiter reduziert werden. Weiterhin können die Blendenelemente um die Leitung herum drehbar ausgebildet sein. Somit können die Robustheit und die Lebensdauer des Wärmetauschers weiter erhöht werden.
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Zweckmäßiger Weise können die Leitung und der Zulauf in einer ersten Ebene ausgebildet werden und die Luft durch die erste Ebene hindurchströmen. Dadurch kann Luft gleicher bzw. ähnlicher Temperatur die Leitung in der ersten Ebene umströmen und das hindurchströmende Temperiermittel temperieren. Damit kann der Wärmeaustausch zwischen dem Temperiermittel und der Luft optimiert werden.
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Zweckmäßiger Weise können die Leitung und der Ablauf in einer zweiten Ebene ausgebildet sein und die Luft durch die zweite Ebene hindurchströmen, bevor sie durch die erste Ebene hindurchströmen kann. Dadurch kann die hindurchströmende Luft zunächst in der zweiten Ebene Temperiermittel, das bereits in der ersten Ebene vortemperiert worden ist, weiter temperieren, und anschließend in der ersten Ebene Temperiermittel vortemperieren. Somit kann eine zweistufige bzw. mehrstufige Temperierung verwirklicht werden. Somit kann die Leistungsfähigkeit oder Kompaktheit des Wärmetauschers verbessert werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden dem Fachmann aus der nachfolgenden Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen, die jedoch nicht als die Erfindung beschränkend auszulegen sind, unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen ersichtlich.
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1 zeigt eine schematische Übersicht eines Batteriesystems 10,
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2 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Wärmetauschers 20 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einem geöffneten Zustand im Schnitt,
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3 zeigt eine schematische Seitenansicht des Wärmetauschers 20 gemäß der Ausführungsform der Erfindung in einem geschlossenen Zustand im Schnitt,
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4 zeigt eine schematische Draufsicht eines Wärmetauschers 40 gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung im geöffneten Zustand,
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5 zeigt eine schematische Draufsicht eines Wärmetauschers 50 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung im geöffneten Zustand,
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6 zeigt eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs 60, das einen erfindungsgemäßen Wärmetauscher 100 in einem Fahrzeugboden umfasst, und
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7 zeigt eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs 70, das einen erfindungsgemäßen Wärmetauscher 100 in einem Fahrzeugradkasten umfasst.
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1 zeigt eine schematische Übersicht eines Batteriesystems 10.
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Das Batteriesystem 10 umfasst eine elektrische Batterie 200 mit einem elektrischen Anschluss, einen Wärmetauscher 100 zur Temperierung, d. h. Kühlung oder Erwärmung, eines Temperiermittels 400 und Verbindungsleitungen (Verschlauchung) 300 1, 300 2, die beispielsweise als Schläuche oder Rohre ausgebildet sein können, zur Verbindung von der Batterie 200 und dem Wärmetauscher 100 und zur Zuführung bzw. Abführung des Temperiermittels 400.
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Die Batterie 200 umfasst eine Batteriezelle oder eine Vielzahl von Batteriezellen beispielsweise zwei, drei, vier oder mehr Batteriezellen. Die Batteriezelle kann in einem Batteriemodul oder Batteriepack angeordnet sein. Die Vielzahl von Batteriezellen kann in einem Batteriemodul, einer Vielzahl von Batteriemodulen, einem Batteriepack oder einer Vielzahl von Batteriepacks angeordnet sein. Die Batterie 200 umfasst weiterhin eine Temperiervorrichtung zur Temperierung, d. h. Kühlung oder Erwärmung, der Batteriezelle oder Vielzahl von Batteriezellen.
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Die Temperiervorrichtung umfasst einen Kanal oder eine Vielzahl von Kanälen zur Aufnahme des Temperiermittels 400, das die Batteriezelle oder Vielzahl von Batteriezellen temperiert, und Anschlusseinrichtungen 220 1, 220 2, die beispielsweise als Anschlussoliven ausgebildet sein können, zum Anschließen der Verbindungsleitungen 300 1, 300 2.
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Der Wärmetauscher 100 umfasst eine Temperiervorrichtung 110 zur Temperierung des Temperiermittels 400. Die Temperiervorrichtung 110 umfasst einen Kanal oder eine Vielzahl von Kanälen zur Aufnahme des Temperiermittels 400, das durch ein Medium beispielsweise Luft wie Umgebungsluft temperiert wird, und Anschlusseinrichtungen 105 1, 105 2, die beispielsweise als Anschlussoliven ausgebildet sein können, zum Anschließen der Verbindungsleitungen 300 1, 300 2.
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Durch einen Kreislauf des Temperiermittels 400 kann beispielsweise Wärmeenergie, die in der Batterie 200, beim elektrischen Laden oder Entladen, freigesetzt und von dem Temperiermittel 400 aufgenommen worden ist, in dem Wärmetauscher 100 an die Umgebungsluft abgegeben werden.
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2 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Wärmetauschers 20 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einem geöffneten Zustand im Schnitt.
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Der Wärmetauscher 20 umfasst eine Leitung 130 1...130 6, 135 1...135 6, die einen Kanal mit einem Zulauf und einen Ablauf zur Durchleitung eines Temperiermittels 400 umfasst. Der Zulauf 180 und der Ablauf 185 sind in 4 und 5 gezeigt. Der Zulauf und der Ablauf sind, wie mit Bezug auf 1 beschrieben, beispielsweise mit einer Temperiervorrichtung einer Batterie verbunden, so dass das Temperiermittel 400 aus der Batterie über den Zulauf durch die Leitung 130 1...130 6, 135 1...135 6 und den Ablauf zurück in die Batterie zirkulieren kann. Zur Temperierung des Temperiermittels 400 kann Luft an der Leitung 130 1...130 6, 135 1...135 6 vorbeiströmen. Teile bzw. Abschnitte der Leitung 130 1...130 6 und der Zulauf sind in einer ersten Ebene, durch die die Luft hindurchströmen kann, ausgebildet. Andere Teile bzw. Abschnitte der Leitung 135 1...135 6 und der Ablauf sind in einer zweiten Ebene, durch die die Luft hindurchströmen kann, bevor sie durch die erste Ebene hindurchströmt, ausgebildet.
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Der Wärmetauscher 20 umfasst weiterhin eine Steuerungsvorrichtung zur Steuerung bzw. Regelung eines Volumenstroms 520 1...520 6; 530 der Luft. Der Volumenstrom 520 1...520 6; 530 kann beispielsweise durch Wind oder Fahrtwind 530 erzeugt bzw. bewirkt werden. Die Steuerungsvorrichtung kann eine Querschnittsfläche des Volumenstroms 520 1...520 6; 530 zur Temperierung des Temperiermittels 400 verändern, beispielsweise verkleinern oder vergrößern.
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Die Steuerungsvorrichtung kann eine Blendeneinrichtung, eine Stelleinrichtung (Aktuator) 150 und eine Verarbeitungeinrichtung 170 umfassen.
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Die Blendeneinrichtung kann eine Vielzahl von Blendenelementen umfasst. Die Blendenelemente können drehbar ausgebildet sein. Die Blendenelemente können, wie in 2 beispielhaft gezeigt, als Lamellen 140 1...140 6, die die Teile bzw. Abschnitte der Leitung 135 1...135 6 in der zweiten Ebene umschließen, ausgebildet sein.
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Die Stelleinrichtung 150, die beispielsweise als Motor wie Elektromotor ausgebildet sein kann, umfasst eine Drehachse 155, die über einen Hebel 160 mit einem Gestänge 160 verbunden ist. Das Gestänge ist jeweils mit einem freien Ende der um die Teile der Leitung 135 1...135 6 drehbar gelagerten Lamellen 140 1...140 6 verbunden, sodass die Stelleinrichtung 150 die Lamellen 140 1...140 6 zwischen dem in 2 gezeigten geöffneten Zustand und einem in 3 gezeigten geschlossen Zustand schwenken kann. Im geöffneten Zustand der Lamellen 140 1...140 6 strömt die Luft zunächst durch die zweite Ebene und anschließend durch die erste Ebene, sodass sie das Temperiermittel 400 in der Leitung 130 1...130 6, 135 1...135 6 temperiert. Das Schwenken kann kontinuierlich oder diskret, d. h. in Schritten bzw. Stufen erfolgen.
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Die Verarbeitungseinrichtung 170, die beispielsweise einen Prozessor 172, einen Speicher 174 und eine Schnittstelle 176 umfassen kann, verarbeitet Daten beispielsweise Messwerte wie Temperaturmesswerte der Luft, des Temperiermittels, der Batterie und / oder von Batteriezellen und steuert die Stelleinrichtung, so dass das Temperiermittel 400 entsprechend der aktuellen Situation beispielsweise bezogen auf ein Laden oder Entladen der Batterie temperiert wird.
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Ein Verfahren zur Temperierung einer Batterie kann ein Ermitteln von Messwerten wie Temperaturmesswerten und ein Bestimmen eines Öffnungswinkels der Lamellen 140 1...140 6 mittels der Verarbeitungseinrichtung 170 und ein Einstellen des Öffnungswinkels mittels der Stelleinrichtung 150 umfassen, sodass die Luft zur Temperierung des Temperiermittels 400 entsprechend der aktuellen Situation an der Leitung 130 1...130 6, 135 1...135 6 vorbeiströmen kann.
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Der Wärmetauscher 20 kann weiterhin eine Gehäuse umfassen. Das Gehäuse kann eine Vielzahl von Gehäuseteilen 110, 115 umfassen. Die Gehäuseteile 110, 115 können als Formteile beispielsweise aus Kunststoff oder Metall wie Stahl bzw. Stahlblech ausgebildet sein. Alternativ kann der Wärmetauscher 20 in einen Hohlraum beispielsweise einem Hohlraum eines Fahrzeugs oder Fahrzeugsteils wie Karosserieteils angeordnet bzw. ausgebildet sein.
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3 zeigt eine schematische Seitenansicht des Wärmetauschers 20 gemäß der Ausführungsform der Erfindung in einem geschlossenen Zustand im Schnitt.
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Im geschlossenen Zustand der Lamellen 140 1...140 6 kann die Luft nicht durch die Ebenen strömen, sodass sie das Temperiermittel 400 nicht temperieren kann.
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4 zeigt eine schematische Draufsicht eines Wärmetauschers 40 gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung im geöffneten Zustand.
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Der Wärmetauscher 40 entspricht im Wesentlichen dem mit Bezug auf 2 und 3 beschriebenen Wärmetauscher 20. Die Teile bzw. Abschnitte der Leitung 130 1...130 6, 135 1...135 6 sind seriell, d. h. hintereinander, verbunden, sodass das Temperiermittel 400 vom Zulauf 180 in Pfeilrichtung durch jeden der Teile bzw. Abschnitte der Leitung 130 1...130 6, 135 1...135 6 zum Ablauf 185 fließt. Dabei fließt das Temperiermittel 400, von dem Abschnitt der Leitung 130 1 in der ersten Ebene kommend, in den Abschnitt der Leitung 135 1 in der zweiten Ebene. Die Teile bzw. Abschnitte der Leitung 130 1...130 6, 135 1...135 6 können, wie in 4 beispielhaft gezeigt, mäanderförmig ausgebildet sein. 4 zeigt die Lamellen 140 1...140 6, die die Abschnitte der Leitung 135 1...135 6 in der zweiten Ebene umschließen.
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5 zeigt eine schematische Draufsicht eines Wärmetauschers 50 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung im geöffneten Zustand.
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Der Wärmetauscher 50 entspricht im Wesentlichen dem mit Bezug auf 2 und 3 beschriebenen Wärmetauscher 20. Die Teile bzw. Abschnitte der Leitung 130 1...130 6, 135 1...135 6 sind in den Ebenen jeweils parallel verbunden, sodass das Temperiermittel 400 vom Zulauf 180 in Pfeilrichtungen zunächst durch einen der Teile bzw. Abschnitte der Leitung 130 1...130 6 in der ersten Ebene und dann durch einen der Teile bzw. Abschnitte der Leitung 135 1...135 6 in der zweiten Ebene zum Ablauf 185 fließt. Die Teile bzw. Abschnitte der Leitung 130 1...130 6, 135 1...135 6 können, wie in 5 beispielhaft gezeigt, rippenförmig ausgebildet und über einen Verteilabschnitt 190 und einen Sammelabschnitt 195 der Leitung verbunden sein. 4 zeigt die Lamellen 140 1...140 6, die die Abschnitte der Leitung 135 1...135 6 in der zweiten Ebene umschließen.
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6 zeigt, mit Bezug auf 1, eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs 60, das einen erfindungsgemäßen Wärmetauscher 100 in einem Fahrzeugboden umfasst.
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Der Wärmetauscher 100 ist, wie in 6 beispielhaft gezeigt, im Fahrzeugboden angeordnet, sodass während einer Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs 60 entstehender Fahrtwind in den geöffneten erfindungsgemäßen Wärmetauscher 100 hineinströmen kann.
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7 zeigt, mit Bezug auf 1, eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs 70, das einen erfindungsgemäßen Wärmetauscher 100 in einem Fahrzeugradkasten umfasst.
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Der Wärmetauscher 100 ist, wie in 7 beispielhaft gezeigt, im Fahrzeugradkasten angeordnet, sodass während einer Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs 60 entstehender Fahrtwind und / oder ein durch Rotation des korrespondierenden Rades entstehender Luftstrom in den geöffneten erfindungsgemäßen Wärmetauscher 100 hineinströmen kann.
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Abschließend wird angemerkt, dass Ausdrücke wie „umfassend“ und „aufweisend“ oder dergleichen nicht ausschließen, dass weitere Elemente oder Schritte vorgesehen sein können. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass „ein“ oder „eine“ keine Vielzahl ausschließen. Außerdem können die in Verbindung mit den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen Merkmale beliebig miteinander kombiniert werden. Schließlich wird angemerkt, dass die Bezugszeichen in den Ansprüchen nicht als den Schutzbereich der Ansprüche beschränkend ausgelegt werden sollen.