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Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines ersten Bauteils gegenüber einem zweiten Bauteil, wobei das erste Bauteil relativ zu dem zweiten Bauteil drehbar ist. Insbesondere ist die Dichtungsanordnung zur Abdichtung einer Welle gegenüber einem Gehäuse oder eines inneren Lagerrings gegenüber einem äußeren Lagerring eines Wälzkörperlagers vorgesehen.
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Beim Abdichten eines rotierenden Bauteils, wie beispielsweise einer Welle, werden häufig berührende Dichtungen, wie z.B. Radialwellendichtringe, Axialdichtringe, O-Ringe usw. eingesetzt. Die Drehung der Welle führt zu einer Relativbewegung an der Dichtstelle. Die Relativgeschwindigkeiten sind abhängig von dem Wellendurchmesser und die Höhe der Relativgeschwindigkeit begrenzt die maximal mögliche Drehzahl, bei der die Dichtung noch zuverlässig abdichtet. Die maximale Drehzahl bei Radialwellendichtringen beträgt etwa 14000 Umdrehungen pro Minute.
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In der Druckschrift
EP 0 562 160 A1 ist eine Dichtungsanordnung offenbart, die zur Abdichtung einer durch die Bohrung einer Wandung geführten Welle dient. Diese umfasst einen Radialwellendichtring, der die abzudichtende Welle mit zumindest einer Dichtlippe aus einem elastomeren Werkstoff unter radialer Vorspannung umfangsseitig dichtend umschließt, wobei die Dichtlippe an einem radial nach innen weisenden ersten Schenkel eines im wesentlichen L-förmigen ersten Versteifungsrings festgelegt ist, wobei sich der zweite Schenkel in axialer Richtung erstreckt, zumindest im Bereich seiner axialen Begrenzung von einem elastomeren Werkstoff ummantelt ist und die Wandung unter radialer Vorspannung dichtend berührt. In radialer Richtung zwischen der Welle und dem zweiten Schenkel ist ein Wälzlager angeordnet, das mit seinem Innenring auf der Welle und mit seinem Außenring in dem ummantelten Teilbereich des zweiten Schenkels abgestützt ist.
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Bei größeren Drehzahlen werden häufig auch berührungslose Dichtungsanordnungen mit sogenannten Labyrinthdichtungen eingesetzt. Diese sind allerdings aufwändig and teuer. Außerdem haben Labyrinthdichtungen im Allgemeinen den Nachteil, dass diese nicht dazu geeignet sind, gegen einen Überdruck abzudichten. Ein Nachteil bei dem beschriebenen Stand der Technik besteht darin, dass die maximale Drehzahl einer berührenden Dichtung begrenzt ist, während berührungslose Labyrinthdichtungen zwar bei hohen Drehzahlen abdichten, aber teuer sind and nicht gegen Überdruck abdichtend einsetzbar sind.
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Eine Aufgabe, die durch die Erfindung gelöst wird, besteht darin, eine günstige Dichtungsanordnung für hohe Drehzahlen bereitzustellen, die besser geeignet ist, gegen einen Überdruck abzudichten, als eine Labyrinthdichtung.
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Die Aufgabe wird durch eine Dichtungsanordnung gemäß Anspruch 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausführungsformen und vorteilhafte Weiterbildungen angegeben. Die Aufgabe wird weiterhin durch eine Drehzahlteilungsvorrichtung gemäß Anspruch 12 zur Verwendung mit der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung gelöst.
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Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines ersten Bauteils gegenüber einem zweiten Bauteil, wobei das erste Bauteil relativ zu dem zweiten Bauteil drehbar ist, zeichnet sich dadurch aus, dass eine Drehzahlteilungsvorrichtung mit einem Drehzahlteiler zwischen dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil vorgesehen ist, wobei der Drehzahlteiler dazu vorgesehen ist, mit einer geringeren Drehzahl als das erste Bauteil um eine dem ersten Bauteil und dem Drehzahlteiler gemeinsame Achse zu rotieren. Weiterhin ist erfindungsgemäß mindestens eine erste Rotationsdichtung abdichtend zwischen dem Drehzahlteiler und dem ersten Bauteil angeordnet ist und mindestens eine zweite Rotationsdichtung abdichtend zwischen dem zweiten Bauteil und dem Drehzahlteiler angeordnet.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung besteht darin, dass die relative Drehzahl der zueinander abzudichtenden Bauteile auf mehrere Dichtungselemente aufgeteilt wird. Zur Aufteilung der Drehzahlen auf mehrere Dichtungselemente sind vorteilhaft und bevorzugt Prinzipien von Planetengetrieben, Kugellagern und Reibung, wie beispielsweise bei Viscokupplungen einsetzbar. Vorteilhaft muss dadurch jedes einzelne Dichtungselement nur bei einem Teil der Gesamtdrehzahl abdichten, so dass die maximal mögliche Drehzahl der Bauteile zueinander erhöht wird.
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Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung ist vorteilhaft einsetzbar im Zusammenhang mit moderne Elektromotoren, die Drehzahlen von bis zu 20000 Umdrehungen pro Minute erreichen. Moderne Transmissionsgetriebe übertragen die Leistung neuer E-Motoren auf die Antriebsräder. Eine Einganswelle eines solchen Transmissionsgetriebes, welche mit dem E-Motor ohne eine Übersetzungsstufe direkt verbunden ist, erreicht die gleichen hohen Drehzahlen von bis zu 20000 Umdrehungen pro Minute. Hier ist es besonders vorteilhaft möglich, mit der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung eine Dichtung bereitzustellen, die bei derartigen Drehzahlen und bei dem sich im Getriebe einstellenden, pulsierenden Öldruck von bis zu 0,3 bar zuverlässig abdichtet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Drehzahlteiler derart von dem ersten Bauteil und/oder von dem zweiten Bauteil angetrieben wird, dass sich eine Drehzahl des Drehzahlteilers einstellt, die geringer ist als die Drehzahl des ersten Bauteils relativ zu dem zweiten Bauteil. Besonders bevorzugt wirkt die Drehzahlteilungsvorrichtung mit dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil wie ein Umlaufgetriebe zusammen, insbesondere als Kugeldifferential oder mittels Reibkupplungen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Drehzahlteilungsvorrichtung ein Wälzlager aufweist, wobei der Drehzahlteiler über das Wälzlager von dem ersten Bauteil und/oder von dem zweiten Bauteil angetrieben ist. Das Wälzlager ist vorzugsweise als Radiallager oder als Axiallager zur drehbeweglichen Lagerung des ersten Bauteils gegenüber dem zweiten Bauteil ausgeführt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Wälzlager einen inneren Lagerring aufweist, der mit dem ersten Bauteil verbunden ist und einen äußeren Lagerring aufweist, der mit dem zweiten Bauteil verbunden ist, wobei ein Käfig zur Führung von Wälzkörpern zwischen dem inneren Lagerring und dem äußeren Lagerring mit dem Drehzahlteiler verbunden ist. Alternativ dazu ist eine bevorzugte Ausführungsform vorgesehen, bei der das Wälzlager einen inneren Lagerring und einen äußeren Lagerring aufweist, wobei einer der zwei Lagerringe mit einem der Bauteile verbunden ist und der andere der zwei Lagerringe mit dem Drehzahlteiler verbunden ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die mindestens eine erste Rotationsdichtung und die mindestens eine zweite Rotationsdichtung zwischen einem inneren Lagerring als erstem Bauteil und einem äußeren Lagerring als zweitem Bauteil eines Wälzlagers angeordnet sind. Dadurch wird die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung vorteilhaft direkt in das Wälzlager integriert. Besonders bevorzugt ist ein Käfig zur Führung von Wälzkörpern zwischen dem inneren Lagerring und dem äußeren Lagerring mit dem Drehzahlteiler verbunden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Wälzlager als Axiallager einen inneren Lagerring und einen äußeren Lagerring aufweist, wobei ein erster der zwei Lagerringe mit einem der Bauteile verbunden ist und der zweite der zwei Lagerringe durch eine Vorspannungsvorrichtung gegen den ersten der zwei Lagerringe vorgespannt ist. Das Axiallager kann besonders bevorzugt in Form eines Kugeldifferentials ausgebildet sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die mindestens eine erste Rotationsdichtung und/oder die mindestens eine zweite Rotationsdichtung als Axialdichtung ausgeführt ist, also in axialer Richtung dichtend wirkt. Die Ausführungsform ist besonders vorteilhaft zusammen mit einem Axiallager einsetzbar.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die mindestens eine erste Rotationsdichtung und die mindestens eine zweite Rotationsdichtung in axialer Richtung benachbart angeordnet sind, insbesondere bei Verwendung von Radialdichtungen. Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist bevorzugt vorgesehen, dass die mindestens eine zweite Rotationsdichtung die mindestens eine erste Rotationsdichtung umfangsseitig umschließt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen gemäß der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Die Ausführungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Dichtungsanordnung mit einer Rotationsdichtung nach dem Stand der Technik;
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2 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung;
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3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung mit zwei Radialdichtungen;
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4 ein Diagramm mit einem Kutzbachplan zur Darstellung der relativen Geschwindigkeiten bei der Dichtungsanordnung gemäß 3;
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5 bis 9 jeweils schematische Darstellungen von weiteren bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung.
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In der 1 ist in schematischer Darstellung eine Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines ersten Bauteils 3 gegenüber einem zweiten Bauteil 8 nach dem Stand der Technik gezeigt. Das erste Bauteil 3 ist beispielsweise eine Welle 3, die um eine Rotationsachse 5 rotiert. Die Welle 3 ist durch ein Wälzlager 10 gegenüber einem Gehäuse 8 als zweitem Bauteil drehbar gelagert. Zur Abdichtung der Anordnung ist eine schematisch dargestellte Rotationsdichtung S vorgesehen. Die Fähigkeit der Rotationsdichtung S, den Spalt zwischen der Welle 3 und dem Gehäuse 8 abzudichten, wird durch die Drehzahl der Welle 3 begrenzt.
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In der 2 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung schematisch dargestellt. Hier und in den folgenden Ausführungsformen wird das erste Bauteil 3 weiterhin auch als Welle 3 bezeichnet und das zweite Bauteil 8 als Gehäuse 8, wobei im Sinne der Erfindung auch andere drehbeweglich zueinander gelagerte Bauteile 3, 8 in Betracht kommen. Gleiche Bauteile tragen hier und in den folgenden Zeichnungen gleiche Bezugszeichen und werden nicht notwendigerweise mit Bezug auf jede einzelne Figur erläutert. Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung zur Abdichtung des ersten Bauteils 3 gegenüber dem zweiten Bauteil 8 weist eine Drehzahlteilungsvorrichtung 4 mit einem Drehzahlteiler 6 zwischen dem ersten Bauteil 3 und dem zweiten Bauteil 8 auf, wobei der Drehzahlteiler 6 dazu vorgesehen ist, mit einer geringeren Drehzahl als das erste Bauteil 3 um die dem ersten Bauteil 3 und dem Drehzahlteiler 6 gemeinsame Rotationsachse 5 zu rotieren. Eine erste Rotationsdichtung 1 ist abdichtend zwischen dem Drehzahlteiler 6 und dem ersten Bauteil 3 angeordnet. Eine zweite Rotationsdichtung 2 ist abdichtend zwischen dem zweiten Bauteil 8 und dem Drehzahlteiler 6 angeordnet. Die Drehzahlteilungsvorrichtung 4 ist bevorzugt dazu vorgesehen, dass der Drehzahlteiler 6 derart von dem ersten Bauteil 3 bzw. von dem zweiten Bauteil 8 angetrieben wird, dass sich eine Drehzahl des Drehzahlteilers 6 ergibt, die geringer ist als die Drehzahl des ersten Bauteils 3 relativ zu dem zweiten Bauteil 8, dass die Drehzahl des Drehzahlteilers 6 also einem Bruchteil der Drehzahl des ersten Bauteils 3 relativ zu dem zweiten Bauteil 8 entspricht. Die Drehzahlteilungsvorrichtung 4 wirkt dabei insbesondere mit dem ersten Bauteil 3 und mit dem zweiten Bauteil 8 wie in einem Umlaufgetriebe zusammen, welches im Sinne eines Kugeldifferentials gestaltet sein kann oder mit Hilfe von Reibkupplungen realisiert werden kann, wie nachfolgend an konkretisierten Ausführungsbeispielen dargestellt wird. Das Wälzlager 10 zur drehbeweglichen Lagerung der Welle 3 in dem Gehäuse 8 wird bei den nachfolgenden Ausführungsformen ebenfalls näher beschrieben, insoweit dieses für die Funktion der Drehzahlteilungsvorrichtung 4 von Bedeutung ist.
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In der 3 ist in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung gezeigt, wobei die Ausführungsform einer Konkretisierung der in 2 gezeigten Ausführungsform darstellt. Die Welle 3 ist gegenüber dem Gehäuse 8 wie gehabt durch das Wälzlager 10 drehbar gelagert. Das Wälzlager 10 besteht aus einem inneren Lagerring 7 auf der Welle 3, einem äußeren Lagerring 9 am Gehäuse 8 und zwischen dem inneren Lagerring 7 und dem äußeren Lagerring 9 abwälzenden Wälzkörpern 12. Ein Käfig 11 zur Führung der Wälzkörper 12 zwischen dem inneren Lagerring 7 und dem äußeren Lagerring 9 bildet hier einen Teil der Drehzahlteilungsvorrichtung 4. Der Drehzahlteiler 6 der Drehzahlteilungsvorrichtung 4 ist mit dem Käfig 11 zur Führung der Wälzkörper 12 verbunden. Die erste Rotationsdichtung 1 und die zweite Rotationsdichtung 2 sind beide als Radialdichtungen ausgeführt, wobei die erste Rotationsdichtung 1 zwischen der Welle 3 und dem Drehzahlteiler 6 angeordnet ist und die zweite Rotationsdichtung 2 zwischen dem Drehzahlteiler 6 und dem zweiten Bauteil oder Gehäuse 8 angeordnet ist. In der 4 ist in einem Diagramm mit Bezug zu der Ausführungsform gemäß 3 eine beispielhafte Berechnung der relativen Drehzahlen der Welle 3, des Drehzahlteilers 6 bzw. des Lagerkäfigs 11 und des Gehäuses 8, jeweils in Umdrehungen pro Minute, in Form eines sogenannten Kutzbachplans angegeben. Dieser weist eine r-Achse 101 und mehrere Drehzahlgeraden 100 auf, auf denen die geraden oder Seilstrahlen der einzelnen Bauteile abgetragen sind, nämlich der Welle (Gerade 102), der Wälzkörper (Gerade 103) und des Käfigs (Gerade 104). Daraus ergibt sich, dass der Käfig 11 und somit der Drehzahlteiler 6 eine Drehzahl von 1000 Umdrehungen pro Minute relativ zu dem Gehäuse 8 aufweist, während die Welle 3 eine Drehzahl von 2000 Umdrehungen pro Minute gegenüber dem Drehzahlteiler 6 aufweist, woraus sich die gesamte Drehzahl von 3000 Umdrehungen pro Minute der Welle 3 gegenüber dem Gehäuse 8 ergibt. Somit sind die Drehzahlen, unter denen die Rotationsdichtungen 1, 2 mit 1000 Umdrehungen bzw. 2000 Umdrehungen wesentlich niedriger, als die Drehzahl der Welle 3 mit 3000 Umdrehungen pro Minute, wodurch sich die Fähigkeit, eine sichere Abdichtung zu gewährleisten, verbessert.
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In der 5 ist schematisch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung dargestellt, wobei das Wälzlager 10 hier als Axiallager ausgeführt ist. Der innere Lagerring 7 ist mit der Welle 3 verbunden und der äußere Lagerring 9 ist mit dem Gehäuse 8 verbunden. Der Lagerkäfig 11 als Teil der Drehzahlteilungsvorrichtung 4 erstreckt sich hier in radialer Richtung, während der mit dem Käfig 11 verbundene Drehzahlteiler 6 wiederum konzentrisch zu der Drehachse 5 angeordnet ist. Die erste Rotationsdichtung 1 ist wiederum zwischen der Welle 3 und dem Drehzahlteiler 6 angeordnet und die zweite Rotationsdichtung 2 ist zwischen dem Gehäuse 8 und Drehzahlteiler 6 angeordnet, so dass die zweite Rotationsdichtung 2 die erste Rotationsdichtung 1 umfangsseitig umschließt. Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß 3 ist die hier gezeigte Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl der Welle hier zu gleichen Teilen auf die erste Rotationsdichtung 1 und die zweite Rotationsdichtung 2 verteilt wird.
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In der 6 ist schematisch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung dargestellt, die ebenfalls eine gleichmäßige Verteilung der Drehzahl der Welle 3 auf die als Radialdichtungen ausgeführte erste Rotationsdichtung 1 und zweite Rotationsdichtung 2 erlaubt. Das Wälzlager 10 ist auch hier als Axiallager ausgeführt. Die erste Rotationsdichtung 1 und die zweite Rotationsdichtung 2 sind in dieser Ausführungsform in axialer Richtung benachbart angeordnet, was dadurch erreicht wird, dass der Drehzahlteiler 6 im Bereich der zweiten Rotationsdichtung 2 einen geringeren Abstand zur Drehachse 5 aufweist als im Bereich der ersten Rotationsdichtung 1. Dadurch wird es ermöglicht, die Radialdichtungen 1, 2 in annähernd gleichem radialen Abstand zur Drehachse 5 anzuordnen.
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Die in 7 schematisch dargestellte weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung zeichnet sich ebenfalls dadurch aus, dass die Drehzahl der Welle 3 gegenüber dem Gehäuse 8 gleichmäßig auf die erste Rotationsdichtung 1 und die zweite Rotationsdichtung 2 verteilt wird. Die Rotationsdichtungen 1, 2 sind hier jedoch als Axialdichtung ausgeführt, nämlich in Form sogenannter V-Ringe, wobei die zweite Rotationsdichtung 2 die erste Rotationsdichtung 1 umfangsseitig umschließt. Dementsprechend ist die Dichtfläche, hier also der Drehzahlteiler 6, radial angeordnet. Das Axiallager weist einen inneren Lagerring 7 auf, der fest mit der Welle 3 verbunden ist, sowie einen äußeren Lagerring 9’, der mittels einer Vorspannvorrichtung 14 gegen den inneren Lagerring 7 vorgespannt ist. Der Wälzkörper 12 weist in der dargestellten Ausführungsform einen geringeren Wälzkörperdurchmesser auf als in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen. Mit den von der Drehzahlteilungsvorrichtung 4 gehaltenen Kugeln 12 kann die dargestellte Axiallagerung auch als Kugeldifferential bezeichnet werden.
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In der 8 ist schematisch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung dargestellt. Bei der Ausführungsform kommen zwei erste Rotationsdichtungen 1 und zwei zweite Rotationsdichtungen 2, jeweils als Radialdichtungen, zum Einsatz. Die ersten Rotationsdichtungen 1 dichten dabei zwischen einem ersten Bauteil 3 in Form eines inneren Lagerrings 17 und dem Drehzahlteiler 6 ab, wobei der Drehzahlteiler 6 wiederum an dem Lagerkäfig 11 angeordnet ist. Die zweiten Rotationsdichtungen 2 dichten wiederum zwischen dem Drehzahlteiler 6 und dem zweiten Bauteil 8 in Form eines äußeren Lagerrings 15 ab. Damit ist die gesamte Dichtungsanordnung gemäß der Ausführungsform in einem Wälzlager 16 integriert angeordnet.
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In der schematisch dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung gemäß 9 wirkt die Drehzahlteilungsvorrichtung mit dem ersten Bauteil 3 und mit dem zweiten Bauteil 8 wie ein Umlaufgetriebe mit Reibkupplungen zusammen. Der Drehzahlteiler 6 ist in dieser Ausführungsform über das Wälzlager 10 drehbeweglich mit der Welle 3 verbunden, wobei der innere Lagerring 7 des Wälzlagers 10 an der Welle 3 angeordnet ist und der äußere Lagerring 9 des Wälzlagers 10 den Drehzahlteiler 6 trägt. Die erste Rotationsdichtung 1 ist an dem Drehzahlteiler 6 befestigt und dichtet diesen gegenüber der Welle 3 ab. Die zweite Rotationsdichtung 2 ist an dem Gehäuse 8 angeordnet und dichtet dieses gegenüber dem Drehzahlteiler 6 ab. Die Drehzahl des als Schleifring ausgeführten Drehzahlteilers 6 wird sich bei gleichen Reibkräften der Rotationsdichtungen 1, 2 auf etwa die halbe Drehzahl der Welle 3 gegenüber dem Gehäuse 8 einstellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erste Rotationsdichtung
- 2
- zweite Rotationsdichtung
- 3
- erstes Bauteil, Welle
- 4
- Drehzahlteilungsvorrichtung
- 5
- Drehachse
- 6
- Drehzahlteiler
- 7
- innerer Lagerring
- 8
- zweites Bauteil, Gehäuse
- 9
- äußerer Lagerring
- 10
- Wälzlager
- 11
- Lagerkäfig
- 12
- Wälzkörper, Kugel
- 14
- Vorspannungsvorrichtung
- 15
- äußerer Lagerring
- 16
- Wälzlager
- 17
- innerer Lagerring
- S
- Rotationsdichtung nach dem Stand der Technik
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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