-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Durchflussmessgerät.
-
Durchflussmessgeräte werden nach unterschiedlichen Kriterien differenziert. Das weitverbreitetste Differenzierungskriterium ist die Differenzierung nach Messprinzipien. Entsprechend sind z.B. Coriolis-Durchflussmessgeräte, Ultraschall-Durchflussmessgeräte, Thermische Durchflussmessgeräte, Vortex-Durchflussmessgeräte, magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte, SAW(surface acoustic wave)-Durchflussmessgeräte, V-Cone Durchflussmessgeräte und Schwebekörper-Durchflussmessgeräte bekannt. Entsprechende Durchflussmessgeräte sind teilweise von der Anmelderin oder anderen Anbietern im Handel erhältlich.
-
Die
DE 10 2007 007 812 A1 beschreibt einen Sensor, welcher Informationen über die Qualität des Messmediums liefert. Ein Volumenstrom wird nicht detektiert.
-
Zur Optimierung des Energiebedarfs von Durchflussmessgeräten können verschiedene Methoden der Steuerung angewandt werden. So gibt es beispielsweise batteriebetriebene magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte, deren wirtschaftlicher Nutzen und deren Laufzeit wesentlich von der Steuerung des Energiehaushaltes der durch die Batterien gespeicherten Energie abhängt. Eine energieoptimierter Betrieb von magnetisch-induktiven Durchflussmessgeräten kann allerdings auch zu erheblichen Kostenersparnissen bei Geräten führen, welche durch ein Versorgungsnetzwerk mit Energie versorgt werden, da solche Geräte in den meisten Fällen mehrere Jahre oder Jahrzehnte in Betrieb sind.
-
Zudem kann es in Rohrleitungen zu Messstörungen kommen, welche durch Luftblasen, Verunreinigungen, Feststoffe oder aufgrund von Strömungswirbel hervorgerufen werden. Derartige Messstörungen beeinflussen die Durchflussmessung.
-
Ausgehend von der vorbenannten Problemstellung ist es nunmehr Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Durchflussmessgerät bereitzustellen welches derartige Messstörungen kompensiert und/oder mit verringertem Energieaufwand betrieben werden kann.
-
Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe durch ein magnetisch-induktives Durchflussmessgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
-
Ein erfindungsgemäßes Durchflussmessgerät umfasst eine Sensoreinheit und eine Mess- und/oder Auswerteeinheit zur Ermittlung eines Volumendurchflusses, eines Massedurchflusses und/oder einer Fließgeschwindigkeit eines Messmediums in einem Rohr,
dadurch gekennzeichnet, dass das Durchflussmessgerät
- a) die Sensoreinheit zur Ermittlung des Volumendurchflusses, des Massedurchflusses und/oder der Fließgeschwindigkeit des Messmediums aufweist, welche an oder in dem Rohr angeordnet ist und
- b) ein Mikrofon aufweist, welches an oder in dem Rohr angeordnet ist.
-
Mittels des Mikrofons kann sowohl der kumulierte Energiebedarf, also der Zeitraum in welcher ein zur Verfügung stehender Energiebetrag aufgebraucht wird, gesteuert werden.
-
Alternativ oder Zusätzlich kann auch eine Diagnose einer Zustandsänderung des Messmediums erfolgen. Als eine Zustandsänderung im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere eine Strömungsprofiländerung, z.B. durch Strömungswirbel, und/oder eine Änderung der Zusammensetzung des Mediums, z.B. durch Änderung des Gehalts an Feststoffen im Medium, bei Luftblasen in einem flüssigen Medium oder durch Änderung der Viskosität des Mediums, zu verstehen. Eine bloße Änderung des Volumen- oder Massedurchflusses oder der Fließgeschwindigkeit ist keine Zustandsänderung im Sinne der vorliegenden Erfindung.
-
Die vorliegende Erfindung kann sowohl bei gasförmigen als auch bei flüssigen Medien angewandt werden, wobei die Verwendung bei flüssigen Medien bevorzugt ist.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche
-
Die Messung kann mit einem Mikrofon bzw. einer Messmikrofonkapsel erfolgen, wobei der untere Frequenzbereich bis zu welchem das Mikrofon Messwerte erfasst größer ist als 2,5 Hz und/oder dass der obere Frequenzbereich bis zu welchem das Mikrofon Messwerte erfasst kleiner ist als 130 kHz. Die Messung erfolgt besonders bevorzugt in Frequenzbereichen von weniger als 20 kHz.
-
Der Messbereich liegt vorzugsweise oberhalb von 10 dB (A) und/oder unterhalb von 250 dB(A).
-
Die Empfindlichkeit des Mikrofons bei der Messung liegt vorzugsweise in einem Bereich 1 mV/Pa bis 50 mV/Pa, besonders bevorzugt in einem Bereich von 3 mV/Pa bis 8 mV/Pa.
-
Das Mikrofon kann vorteilhaft über eine Signalleitung zumindest ein akustisches Signal, insbesondere ein Frequenzspektrum, an die Mess- und/oder Auswerteeinheit übertragen. Diese Signalleitung kann als ein Kabel oder als eine Wireless-Verbindung ausgebildet sein. Die Stromversorgung kann im zweiten Fall beispielsweise durch das Sensorelement zur Durchflussmessung erfolgen.
-
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben eines Durchflussmessgerätes gemäß Anspruch 1, umfasst zumindest einen Betriebsmodus für den energiesparenden Betrieb des Durchflussmessgerätes mit zumindest zwei Untermodi bzw. zwei Betriebsarten, wobei
- i) in einem ersten der zumindest zwei Untermodi die Ermittlung des Volumendurchflusses, des Massedurchflusses und/oder der Fließgeschwindigkeit eines Messmediums mit einer ersten Abtastrate erfolgt,
- ii) in einem zweiten der zumindest zwei Untermodi die Ermittlung des Volumendurchflusses, des Massedurchflusses und/oder der Fließgeschwindigkeit eines Messmediums mit einer zweiten Abtastrate erfolgt,
wobei die zweite Abtastrate niedriger ist als die erste Abtastrate,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Umschalten von dem zweiten in den ersten Untermodus anhand eines durch das Mikrofon aufgenommenen akustischen Signals erfolgt.
-
Das aufgenommene akustische Signal muss für die Steuerung nicht zwingend das gesamte Frequenzspektrum umfassen. Es kann auch wesentlich einfacher zusammengesetzt sein. Das Mikrofon wird in dieser Anwendung als Steuerorgan eingesetzt. Der Abgleich des akustischen Signals kann durch Vergleich mit einem Sollwert oder ein Referenzspektrum erfolgen. Dieser Vergleich kann durch die Mess- und Auswerteeinheit durchgeführt werden.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche
-
Die zweite Abtastrate kann auch Null sein. Sofern dies der Fall ist, wird lediglich die Auswerteelektronik mit einer minimalen Energie betrieben, während die Sensoreinheit nicht mit Energie versorgt wird. Es ist ein Schlaf- oder Stand-by Modus.
-
Zumindest die Umschaltung vom „Schlafmodus“, also dem zweiten Untermodus, in den „Normalmodus“, also dem ersten Untermodus erfolgt anhand des ermittelten akustischen Signals.
-
Im „Normalmodus“ kann die Mess- und Auswerteeinheit durch Abgleich der durch die Sensoreinheit ermittelten Durchflusswerte auch feststellen, ob die Strömungsgeschwindigkeit hinreichend konstant ist, um in den Schlafmodus umzuschalten. Alternativ kann allerdings auch diese Steuerung durch das akustische Signal des Mikrofons erfolgen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine energiesparende Betriebsweise sowohl bei Durchflussmessgeräten, welche durch ein Energieversorgungsnetz betrieben werden, also auch besonders bevorzugt bei energieautarken, insbesondere batteriebetriebenen, Durchflussmessgeräten.
-
Erfindungsgemäß wird ein Mikrofon zur Steuerung des Energiebedarfs, insbesondere des kumulierten Energiebedarfs, eines Durchflussmessgerätes verwendet.
-
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben eines Durchflussmessgerätes gemäß Anspruch 1, umfasst zumindest einen Betriebsmodus zur Detektion von Zustandsänderungen eines Messmediums während, vor oder nach der Ermittlung des Volumendurchflusses, des Massedurchflusses und/oder der Fließgeschwindigkeit gekennzeichnet durch die folgenden Schritte
- i) Aufnehmen eines akustischen Frequenzspektrums durch das Mikrofon und
- ii) Abgleich dieses aufgenommenen Frequenzspektrums mit einem Referenzspektrum
- iii) Ausgabe einer Zustandsmeldung bezogen auf die Volumendurchflusses-, Massedurchflusses- und/oder Fließgeschwindigkeitsermittlung, sofern das aufgenommene Frequenzspektrum von der Charakteristik des Referenzspektrums abweicht.
-
Zustandsänderungen können oftmals zu Messfehlern führen. Daher ist es von Vorteil, wenn bei einem ermittelten Durchfluss auch zusätzlich eine Angabe der Zustandsänderung dem Nutzer mitgeteilt wird. Dann kann dieser besser die Verlässlichkeit der Messwerte einschätzen.
-
Besonders bevorzugt kann eine Quantifizierung der Abweichung des aufgenommenen Frequenzspektrums von der Charakteristik des Referenzspektrums unter Ermittlung eines Korrekturfaktors und eine Korrektur des Volumendurchflusses, des Massedurchflusses und/oder der Fließgeschwindigkeit unter Einbeziehung des Korrekturfaktors erfolgen. Somit wird ein genauerer Durchflussmesswert erhalten.
-
Ein Mikrofon wird erfindungsgemäß in einem Durchflussmessgerät zur Ermittlung Zustandsänderung, insbesondere einer Messstörung verwendet.
-
Zusätzlich oder alternativ kann ein Mikrofons zur Quantifizierung einer Zustandsänderung, insbesondere einer Messstörung, und zur Kompensation eines ermittelten Volumendurchflusses, des Massedurchflusses und/oder der Fließgeschwindigkeit eines Messmediums auf Grundlage der vorangegangenen Quantifizierung verwendet werden.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Figuren anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
-
1 Perspektivansicht einer Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Durchflussmessgerätes in einer Ausprägung als magnetisch-induktives Durchflussmessgerät; und
-
2 Vereinfachtes Schaltbild des erfindungsgemäßen Durchflussmessgerätes.
-
Die vorliegende Erfindung lässt sich auf jede Art von Durchflussmessgeräte anwenden. Entsprechende Durchflussmessgeräte sind beispielsweise Coriolis-Durchflussmessgeräte, Ultraschall-Durchflussmessgeräte, Thermische Durchflussmessgeräte, Vortex-Durchflussmessgeräte, magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte, SAW(surface acoustic wave)-Durchflussmessgeräte, V-Cone Durchflussmessgeräte und Schwebekörper-Durchflussmessgeräte. Das nachfolgende Ausführungsbeispiel beschreibt die Anwendung der vorliegenden Erfindung in einem magnetisch-induktiven Durchflussmessgerät. Es ist jedoch verständlich, dass die Erfindung auch bei einer anderen Variante eines Durchflussmessgerätes vorteilhaft umgesetzt werden kann.
-
Als Durchflussmessgerät im Sinne der vorliegenden Erfindung sind auch Anordnungen, so z.B. Ultraschall-Clamp on Anordnungen zu verstehen, bei welchen kein Messrohr vorhanden ist, sondern die Sensoren direkt auf ein Prozessrohr aufgesetzt werden.
-
Das Durchflussmessgerät wird vorzugsweise in der Prozessautomatisierung eingesetzt.
-
Der Aufbau und das Messprinzip eines magnetisch-induktiven Durchflussmessgerätes sind grundsätzlich bekannt. Gemäß dem Faraday‘schen Induktionsgesetz wird in einem Leiter, der sich in einem Magnetfeld bewegt, eine Spannung induziert. Beim magnetisch-induktiven Messprinzip entspricht der fließende Messstoff dem bewegten Leiter. Ein Magnetfeld mit konstanter Stärke wird durch ein Magnetsystem erzeugt. Dabei kann es sich vorzugsweise um zwei Feldspulen handeln, die diametral zueinander auf gleicher Höhe der Messrohrachse A eines Messrohres am Messrohr angeordnet sind. Senkrecht dazu befinden sich an der Rohrinnenwand des Messrohres zwei oder mehr Messelektroden, welche die beim Durchfließen des Messstoffes erzeugte Spannung abgreifen. Die induzierte Spannung verhält sich proportional zur Durchflussgeschwindigkeit und damit zum Volumendurchfluss. Das durch die Feldspulen aufgebaute Magnetfeld wird durch einen getakteten Gleichstrom wechselnder Polarität erzeugt. Dies gewährleistet einen stabilen Nullpunkt und macht die Messung unempfindlich gegenüber Einflüssen durch Mehrphasenstoffe, Inhomogenitäten in der Flüssigkeit oder geringer Leitfähigkeit. Es sind magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte mit Spulenanordnungen mit mehr als zwei Feldspulen bekannt und anderer geometrischer Anordnung bekannt. Die Anmelderin stellt seit mehreren Jahrzehnten magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte in unterschiedlichen Abmessungen und Ausgestaltungen beispielsweise unter dem Namen „Promag“ her.
-
Das vorbeschriebene Durchflussmessgerät stellt eines der üblichsten Aufbauten dar. Im Fall von Clamp-On Messgeräten (z.B. bei Ultraschall-Durchflussmessgeräten) ist kein Messrohr sondern eine Rohrleitung eines Prozesssystems vorgesehen. Ein Rohr im Sinne der Erfindung kann somit sowohl eine Rohrleitung z.B. in einer Anlage sein, als auch ein Messrohr. Darüber hinaus sind auch magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte mit mehr als zwei Feldspulen und mehr als zwei Messelektroden bekannt.
-
1 zeigt ein Durchflussmessgerät 1 in einer Ausprägung als magnetisch-induktives Durchflussmessgerät mit einem Messrohr 2, welches eine Messrohrachse A aufweist. Das Messrohr 2 ist üblicherweise aus Metall und weist als Schutz eine Kunststoffauskleidung, den sogenannten Liner 3, auf. Endständig schließt das Messrohr 2 mit Flanschen 4 ab. Der Liner kann sich dabei über die Anschlussflächen 9 der Flansche 4 erstrecken. In bautypischer Weise ist auf dem Messrohr ein Magnetsystem 6, bestehend aus zwei oder mehr Feldspulen angeordnet. Um 90° versetzt sind am Messrohr 2 zudem zwei diametral am Messrohr angeordnete Messelektroden 7 positioniert. Diese greifen die Messspannung in Abhängigkeit vom Durchfluss ab.
-
Über eine Signalleitung, Kabel oder wireless, wird die Messspannung an eine Mess- und Auswerteeinheit 8 übertragen.
-
Weiterer Bestandteil des Durchflussmessgerätes ist ein Mikrofon 10, welches am oder im Messrohr 2 angeordnet ist. Das Mikrofon kann besonders bevorzugt an der Oberfläche des Messrohres angeordnet sein.
-
Es kann allerdings teilweise mediumsberührend sein. Letztere Variante ist allerdings weniger bevorzugt, da diese Messstelle dann abgedichtet werden muss. Zudem müssen die mediumsberührenden Teile des Mikrofons 10 mediumsbeständig gegenüber dem Messmedium 5 sein.
-
Die Erfindung beruht auf der Tatsache, dass sich Durchflussänderungen im akustischen Frequenzspektrum erkennen lassen. Über das gemessene Frequenzspektrum lassen sich Durchflussänderungen detektieren.
-
Eine vereinfachte Schaltung des Durchflussmessgerätes der 1 ist in 2 dargestellt. Der linke Bereich I zeigt vereinfacht die Verschaltung im Bereich des Messrohres. Zusätzlich zu den Messelektroden 7.1 und 7.2 weist das Messrohr noch eine Erdungselektrode 11 auf. Die Signale dieser drei Elektroden werden in der Mess- und Auswerteeinheit im rechten Bereich II einem Messverstärker 12 zugeführt, welcher die Signale verstärkt und an einen Multiplexer 13 weiterleitet. Anschließend erfolgt die A/D-Wandlung der Signale mittels eines A/D-Wandlers 14 und eine Weiterleitung zu einer nicht näher dargestellten Recheneinheit, welche die Signale aufarbeitet und ausgibt.
-
Zusätzlich zu den Signalen der Messelektroden 7.1, 7.2 und der Erdungselektrode 11 wird auch das Signal des Mikrofons 15 mittels einer gesonderten Signalleitung 16 dem Multiplexer 13 zugeführt.
-
Ein mit einem Mikrofon versehenes Durchflussmessgerät ermöglicht den Betrieb in zwei oder mehr Betriebsmodi, welche bislang in anderer Weise realisiert wurden und im Einzelnen nachfolgend erläutert werden. Dabei kann auf dem jeweiligen Durchflussmessgerät nur einer der beiden Betriebsmodi implementiert sein oder mehrere Betriebsmodi.
-
Der erste Betriebsmodus ist ein Energiesparmodus. Üblicherweise verfügt ein Durchflussmessgerät über Abtastraten. Dabei weist das Durchflussmessgerät zumindest eine Sensoreinheit auf und ein Steuerelement.
-
Für Durchflussmessgeräte, insbesondere magnetisch induktive Durchflussmessgeräte, vorzugsweise mit limitierter Energieversorgung wie z.B. batteriebetriebene Durchflussmessgeräte ist es üblich verschiedene Messmodi anzubieten die einen Mix zwischen hoher Abtastrate und Batterielebensdauer darstellen. Jede Messwerterfassung benötigt für die Erzeugung des Magnetfeldes und der Messwertverarbeitung Energie. Ist die Abtastrate hoch (z.B. 10 SAPs), werden Durchflussänderungen schnell erkannt, dafür ist der Energieverbrauch erhöht. Bei sehr kleinen Abtastraten (z.B. 0.05 SAPs) ist der Energieverbrauch deutlich geringer, dafür reagiert das Messgerät langsamer auf Durchflussänderungen, wodurch ein größerer Messfehler entsteht.
-
Es ist daher wünschenswert ein Messmodus zu implementieren welcher abhängig von dem Durchflussprofil die Abtastrate variiert. Bei Durchflussänderungen wird häufig abgetastet/gemessen und bei konstanten Durchflüssen selten.
-
Eine Sensoreinheit können z.B. die Ultraschalltransducer eines Ultraschall-Durchflussmessgerätes sein oder aber die Gesamtheit aus Magnetsystem und Messelektroden in einem magnetisch-induktiven Durchflussmessgerät. Bei anderen Messprinzipien ist die Sensoreinheit die Gesamtheit der Elemente, welche ein Durchflussmessgerät benötigt, um ein durchflussbezogenes Messsignal zu erhalten. Das heißt es sind sowohl Elemente die zur Anregung als auch zur Detektion eines Messsignals benötigt werden.
-
Der Begriff Abtastrate im Sinne der vorliegenden Erfindung ist derart zu verstehen, dass zwischen jeder Ermittlung eines Messwertes eine Messpause auftritt. Die Abtastrate gibt an wie viele Messwerte bzw. Messpunkte innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls ermittelt werden.
-
Im Energiesparmodus verfügt das Messgerät über zumindest zwei Untermodi.
-
Ein erster Untermodus kennzeichnet einen Normalmessmodus in welchem die Sensoreinheit betrieben wird. Im Normalmessmodus erfolgt die Durchflussmessung mit einer ersten Abtastrate. Die Höhe der Abtastrate bestimmt sich nach dem jeweiligen Messprinzip. Bei der Ultraschall-Durchflussmessung handelt es sich um den Abstand zweier sogenannter Ultraschall-Bursts. Bei der magnetisch-induktiven Durchflussmessung handelt es sich um den Zeitpunkt zwischen zwei Umpolungen.
-
Ein zweiter Untermodus kennzeichnet einen Modus mit geringem Energieverbrauch in welchem die Sensoreinheit betrieben wird. Hier erfolgt die Durchflussmessung mit einer zweiten Abtastrate. Diese zweite Abtastrate ist dabei niedriger, vorzugsweise zumindest 4-mal niedriger als die erste Abtastrate.
-
Das heißt, es werden weniger Messpunkte in einem Zeitintervall ermittelt. Zugleich wird auch weniger Energie benötigt, da eine Durchflussmessung stets Anregungsenergie benötigt und stets Energie zum Erhalt der Rechenleistung bei der Auswertung der Messsignale. Diese Energie kann im zweiten Untermodus zum Nachteil einer schlechteren Messperformance eingespart werden. Dieser Untermodus ist besonders geeignet zur Durchflussmessung bei relativ konstanten Durchflüssen.
-
Im zweiten Untermodus kann lediglich die Elektronik der Mess- und Auswerteeinheit mit Energie versorgt werden und keine aktive Durchflussmessung erfolgen.
-
Bei einer Strömung mit sich schnell ändernden Durchflussraten gelingt keine genaue Bilanzierung des Durchflusses aus Einzelmesswerten, da zu wenig Messpunkte erfasst werden. Hier sollte die Durchflussmessung im ersten Untermodus, dem Normalmessmodus, erfolgen.
-
Das Mikrofon 10, 15 dient in diesem Betriebsmodus als Steuereinheit zur Umstellung zumindest vom Modus mit geringem Energieverbrauch in den Normalmessmodus. Es kann eine Durchflussänderung oder mehrere Durchflussänderungen ermitteln, durch Abgleich eines aktuell-ermittelten Frequenzspektrums mit einem vorhergehend-ermittelten Frequenzspektrum.
-
Sofern die Mess- und Auswerteeinheit beim Abgleich des jeweils aktuell-ermittelten Frequenzspektrums eine signifikante Abweichung vom vorhergehenden Frequenzspektrum ermittelt, so versetzt die Mess- und Auswerteeinheit das Durchflussmessgerät vom zweiten Untermodus in den ersten Untermodus.
-
Sofern die Mess- und Auswerteeinheit beim Abgleich des jeweils aktuell-ermittelten Frequenzspektrums mit einer Anzahl an vorhergehenden Frequenzspektren keine signifikante Abweichung ermittelt, so versetzt die Mess- und Auswerteeinheit das Durchflussmessgerät vom ersten in den zweiten Untermodus.
-
Alternativ kann die Mess- und Auswerteeinheit einen Abgleich des jeweils ermittelten Durchflussmesswerten mit einer Anzahl an vorhergehenden Durchflussmesswerten vornehmen. Sofern keine signifikante Abweichung zwischen den Durchflussmesswerten ermittelt wurde, so versetzt die Mess- und Auswerteeinheit das Durchflussmessgerät vom ersten in den zweiten Untermodus. In diesem Fall dienen nicht die Frequenzspektren des Mikrofons, sondern die im Normalmodus ermittelten Durchflussmesswerte als Entscheidungskriterium, ob ein Umschalten in den Modus mit geringem Energieverbrauch erfolgen soll.
-
Der zweite Betriebsmodus, welcher sich mit Hilfe des Mikrofons realisieren lässt, dient der Diagnose des strömenden Messmediums. In diesem Diagnosemodus ermittelt das Mikrofon, ob sich aufgrund des Frequenzspektrums Strömungsstörungen, insbesondere Strömungswirbel, Partikel und/oder Luftblasen im Messmedium befinden. Ist dies der Fall so kann ein Hinweis erfolgen, dass die Strömung gestört ist.
-
In einer weiterentwickelten Ausführungsvariante dieses zweiten Betriebsmodus können durch Vergleich des ermittelten Frequenzspektrums mit verschiedenen in einer Datenbank hinterlegten Referenzspektren ermittelt werden, um welche Art von Strömungsstörung es sich handelt. Diese Referenzspektren sind für verschiedene Messmedien hinterlegt. Luftblasen haben in Wasser z.B. ein anderen akustisches Referenzspektrum als Partikel.
-
Es ist sogar über die Quantifizierung einzelner Frequenzen möglich, eine Tendenz über den Umfang der Strömungsstörung zu ermitteln und diese Tendenz in Form eines Korrekturwerts bei dem ermittelten Durchfluss zu berücksichtigen. Somit gelingt durch den Einsatz eines Mikrofons 15 in einem Durchflussmessgerät die Aufnahme eines Durchflussprofils mit welchem durch die Sensoreinheit ermittelte Durchfluss evaluiert und in einer bevorzugten Variante sogar korrigiert werden kann.
-
Die beiden Betriebsmodi, also der Energiesparmodus und der Diagnosemodus können jeweils einzeln in einem Durchflussmessgerät realisiert werden oder in Kombination.
-
Das Ausführungsbeispiel der 1 zeigt ein metallisches Messrohr 2. Dadurch kann aber auch ein Kunststoffrohr anstelle eines Metallrohres mit Liner eingesetzt werden. Das entsprechende Messrohr erfüllt zudem die für das Messprinzip notwendigen Anforderungen an die Diffusionsdichtigkeit, mechanische Festigkeit und elektrische Isolierung, so dass fertige Messrohr keine Nachteile gegenüber anderen marktüblichen Messrohren für Durchflussmessgeräte aufweist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Durchflussmessgerät
- 2
- Rohr, insbesondere Messrohr
- 3
- Liner
- 4
- Flansch
- 5
- Messmedium
- 6
- Magnetsystem
- 7
- Messelektrode
- 8
- Mess- und Auswerteeinheit
- 9
- Anschlussfläche
- 10
- Mikrofon
- 11
- Erdungselektrode (Ground)
- 12
- Messverstärker
- 13
- Multiplexer
- 14
- Analog/Digitalwandler
- 15
- Mikrofon
- 16
- Signalleitung
- A
- Messrohrachse
- I
- erster Bereich (Sensor- und Steuereinheit)
- II
- zweiter Bereich (Transmitter bzw. Mess- und Auswerteeinheit)
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007007812 A1 [0003]