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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regulieren der Trennwirkung einer Trennvorrichtung und eine Trennvorrichtung gemäß den Merkmalen der Oberbegriffe der Ansprüche 1 und 8.
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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trennvorrichtung. Verschiedene Produkte sind aufgrund ihrer Kornverteilung nach einem Herstellungs- oder Mahlprozess für die weitere Verwendung noch nicht einsetzbar. Feinanteile oder auch zu große Partikel stören beim nachfolgenden Prozess oder sind für die Anwendung des Endproduktes nicht brauchbar. Hier wird eine nachträgliche „Optimierung” beziehungsweise Trennung oder Klassierung zur gewünschten Partikelgrößenverteilung notwendig, um die gewünschten Eigenschaften des Produktes zu verbessern oder überhaupt erst zu erhalten. Unter Trennen beziehungsweise Klassieren versteht man das Auftrennen eines dispersen Feststoffgemisches in Fraktionen, vorzugsweise nach den Kriterien Partikelgröße und/oder Partikeldichte. Hierfür sind unterschiedliche Trennvorrichtungen bekannt. Die Auftrennung von Produktfraktionen sind in Korngrößenbereichen > 100 μm mit Siebmaschinen möglich. Häufig werden auch so genannte Trennvorrichtungen verwendet, bei denen eine Auftrennung in eine Grobgutfraktion und eine Feingutfraktion mit Hilfe eines Rotors vorgenommen wird.
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Eine Trennung von trockenen Produktgemischen mit Luft oder anderen Gasen erfolgt beispielsweise in sogenannten Windsichtern oder Zyklon-Sichtern. Hier wird nach dem Austragsprinzip durch den Luftstrom das Feingut von dem Grobgut getrennt. In vielen Fällen wird bei der Trockenmahlung Luft als Transportmedium verwendet. Zusätzlich zur Trennung durch den Luftstrom wird oftmals ein Klassierrotor eingesetzt, welcher das Grobgut zusätzlich durch eine höhere Zentrifugalkraft abtrennt, indem durch einen motorischen Antrieb und einen sogenannten Klassierrotor eine hohe Drehzahl bzw. Umfangsgeschwindigkeit erzielt wird. Solche Klassierrotoren können sowohl trockene Produktgemische als auch feuchte beziehungsweise nasse Produktgemische auftrennen
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Für die Auftrennung von nassen Produktgemischen werden auch sogenannte Hydrozyklone eingesetzt. Das Wirkprinzip des Trennprozesses basiert ebenfalls auf Zentrifugalkräften. Die suspendierenden Teilchen werden radial nach außen geschleudert. Wegen des starken Zentrifugalkraftfeldes kommt es zu hohen Absetzraten, schneller Trennung und hohen Durchsätzen. Eine strömungsgünstige Bauweise stellt die hohe Trennschärfe sicher. Je nach dem, welches Kornband oder welche Korngröße abgetrennt werden soll, müssen verschiedenen Zyklone mit verschiedenen Düsendurchmessern eingestellt und zusammengestellt werden. Der arbeitstechnische Aufwand ist hierfür sehr hoch. Auch müssen die Zyklone bei Produktänderungen ausgetauscht und alle neu eingestellt werden.
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Dokument
DE 44 32 200 beschreibt eine separate Trenneinrichtung außerhalb einer Rührwerkskugelmühle, in welcher nach dem Mahlvorgang Mahlkugeln aus dem behandelten Produktstrom separiert werden. Diese Trenneinrichtung bildet ein geschlossenes System mit der Rührwerkskugelmühle, da die abgetrennten Mahlkörper über eine Verbindungsleitung wieder in die Rührwerkskugelmühle zurück transportiert werden. Dies erfolgt hierbei über die Zuführleitung von unbehandeltem Mahlgut. Es wird hier also ein System beschrieben, welches zwangsläufig ausgetragene Mahlkörper in kürzester Zeit wieder in den Mahlraum zurückfördert, da die Rührwerkskugelmühle sonst nicht mehr funktionsfähig wäre. Die Trennvorrichtung selbst sorgt aufgrund der unabhängigen Drehzahleinstellung für eine Zirkulationsströmung von Mahlkörpern durch die Mühle, wodurch eine gleichmäßige Verteilung der Mahlkörper sichergestellt werden soll. Die Trennvorrichtung wirkt als Zentrifugalpumpe, welche diese Strömung erzeugt. Das beschriebene geschlossene System funktioniert somit nur durch diese Zirkulationsströmung.
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Dokument
DE 19945646 A1 offenbart die Einstellung der Trennwirkung eines Windsichters. Sichtgut und Aufgabegut wird in einen Sichtraum eingeführt und Sperrluft wird eingeblasen. Um die Korngrößen-Verteilungsbreite im Feingut/Fertigprodukt auf zuverlässige Weise und mit relativ geringem konstruktivem Aufwand einstellen zu können, wird die Korngrößenverteilung im ausgetragenen Feingut durch Steuerung der Sperrluftzufuhr gezielt eingestellt.
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Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren zum Regulieren der Trennwirkung einer Trennvorrichtung und eine Trennvorrichtung zur Verfügung zu stellen, bei der die Trennwirkung für das jeweilige in Produktfraktionen aufzutrennende Produktgemisch und/oder die jeweilig gewünschte Durchsatzmenge einfach und schnell optimal eingestellt werden kann.
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Die obige Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Regulieren der Trennwirkung einer Trennvorrichtung und eine Trennvorrichtung gelöst, welche die Merkmale in den unabhängigen Ansprüchen 1 und 8 aufweisen. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen werden durch die Unteransprüche beschrieben.
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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regulieren der Trennwirkung einer Trennvorrichtung und eine entsprechend ausgestattete Trennvorrichtung, in der ein solches Verfahren durchgeführt werden kann. Die Trennvorrichtung dient dem Auftrennen eines Produktgemisches in eine Feingutfraktion und eine Grobgutfraktion. Insbesondere werden damit aus einer Kugelmühle oder Rührwerkskugelmühle ausgeleitete Produktgemische in eine Feingutfraktion und eine Grobgutfraktion aufgetrennt. Je nach den gewünschten Produktspezifikationen, wird die Feingutfraktion anschließend beispielsweise direkt weiterverarbeitet oder ausgesondert, während die Grobgutfraktion beispielsweise erneut in die Kugelmühle oder Rührwerkskugelmühle eingeleitet wird, um eine weitere Zerkleinerung zu erzielen.
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Die Trennvorrichtung weist einen Materialeinlass, einen Grobgutauslass und einen Feingutauslass auf, weiterhin einen Trennraum mit darin angeordneter Klassiereinrichtung mit einem Klassierrotor zum Auftrennen des Produktgemisches. Das Produktgemisch wird mittels einer externen Pumpe über den Materialeinlass in die Trennvorrichtung gepumpt. Erfindungsgemäß kann das Innenvolumen des Trennraumes der Trennvorrichtung, insbesondere ein Innenvolumen im Bereich der Klassiereinrichtung, in Abhängigkeit von der Drehzahl des Klassierrotors und/oder in Abhängigkeit von einem Differenzdruck zwischen dem Grobgutauslass und dem Feingutauslass und/oder in Abhängigkeit von einem Differenzdruck zwischen dem Materialeinlass und dem Feingutauslass eingestellt werden. Zusätzlich oder alternativ kann ein Strömungsquerschnitt innerhalb des Trennraumes, insbesondere ein Strömungsquerschnitt im Bereich der Klassiereinrichtung, in Abhängigkeit von der Drehzahl des Klassierrotors und/oder in Abhängigkeit von einem Differenzdruck zwischen dem Grobgutauslass und dem Feingutauslass und/oder in Abhängigkeit von einem Differenzdruck zwischen dem Materialeinlass und dem Feingutauslass eingestellt werden. Zusätzlich oder alternativ kann ein Abstand zwischen einem Bereich der Klassiereinrichtung und einer Begrenzung des Trennraumes in Abhängigkeit von der Drehzahl des Klassierrotors und/oder in Abhängigkeit von einem Differenzdruck zwischen dem Grobgutauslass und dem Feingutauslass und/oder in Abhängigkeit von einem Differenzdruck zwischen dem Materialeinlass und dem Feingutauslass eingestellt werden. Bevorzugt wird ein Abstand zwischen einem Bereich der zylindrischen Mantelfläche des Trennbehälters oder einer Seitenwand des Trennbehälters und dem Klassierrotor, insbesondere einem Rotorende des Klassierrotors oder einem Bereich einer Rotorscheibe beziehungsweise Klassierscheibe des Klassierrotors oder einem Bereich eines Rotorkäfigs des Klassierrotors eingestellt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Einstellvorrichtung an einem nicht rotierenden Bauteil der Trennvorrichtung in Nachbarschaft zu der Klassiereinrichtung angeordnet. Beispielsweise ist die Einstellvorrichtung an der zylindrischen Mantelfläche des Trennbehälters oder einer Seitenwand des Trennbehälters angeordnet.
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Die Einstellvorrichtung umfasst vorzugsweise mindestens ein volumenvariables und/oder positionsvariables Element, mittels dessen die Einstellung des Innenvolumens und/oder des Strömungsquerschnitts und/oder des Abstands erfolgt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Einstellvorrichtung ein elastisches Element, dessen Raumvolumen einstellbar ist. Vorzugsweise weist das elastische Element einen inneren Hohlraum auf. Die Einstellung des Raumvolumens erfolgt mithilfe eines geeigneten Fluids. Das Raumvolumen wird beispielsweise durch Befüllen des inneren Hohlraums mit einem Fluid vergrößert, beziehungsweise durch Entleeren des inneren Hohlraums des elastischen Elements verkleinert. Durch Vergrößerung des durch das elastische Element eingenommenen Raumvolumens wird das Innenvolumen des Trennraums im Bereich der Klassiereinrichtung und/oder der Strömungsquerschnitt innerhalb des Trennraums im Bereich der Klassiereinrichtung und/oder der Abstand zwischen der Klassiereinrichtung und einer Begrenzung des Trennraumes verringert.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung umfasst die Einstellvorrichtung ein positionsvariables Element, das gegenüber der Klassiereinrichtung verschieblich angeordnet ist. Durch Einstellung des Abstands zwischen dem positionsvariablen Element und der Klassiereinrichtung wird das Innenvolumen des Trennraumes und/oder der Strömungsquerschnitt und/oder der Abstand zwischen der Klassiereinrichtung und einer Begrenzung der Trennraumes eingestellt. Insbesondere wird durch Annähern des positionsvariablen Elements an die Klassiereinrichtung das Innenvolumen des Trennraumes und/oder der Strömungsquerschnitt und/oder der Abstand verringert.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird vermittels der Einstellvorrichtung ein Abstand zwischen einer Seitenwand der Trennvorrichtung, an der der Feingutauslass angeordnet ist, und dem Klassierrotor in Abhängigkeit von einer Partikelgröße der Grobgutfraktion eingestellt. Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung wird vermittels der Einstellvorrichtung ein Abstand zwischen einer Außenmantelfläche der Trennvorrichtung, an der der Grobgutauslass angeordnet ist, und dem Klassierrotor der Klassiereinrichtung in Abhängigkeit von der Partikelgröße der Grobgutfraktion eingestellt. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird vermittels der Einstellvorrichtung ein Abstand zur Klassierscheibe des Klassierrotors in Abhängigkeit von der Partikelgröße der Grobgutfraktion eingestellt. Durch die Anpassung an die Partikelgröße der Grobgutfraktion kann die durch die Trennvorrichtung erzielte Trennwirkung deutlich verbessert werden. Vorzugsweise kann die benötigte Trennzeit verringert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Einstellung des Innenvolumens und/oder des Strömungsquerschnitts und/oder des Abstandes aufgrund einer Druckdifferenz zwischen dem Feingutauslass und dem Grobgutauslass der Trennvorrichtung beziehungsweise aufgrund einer Druckdifferenz zwischen dem Feingutauslass und dem Materialeinlass der Trennvorrichtung. Hierfür sind insbesondere an dem Feingutauslass und dem Grobgutauslass und/oder an dem Feingutauslass und dem Materialeinlass jeweils Drucksensoren vorgesehen. Diese sind jeweils mit einer Steuereinheit der Trennvorrichtung verbunden und geben die ermittelten Daten an diese weiter. Die Steuereinheit ermittelt daraufhin die Druckdifferenz und bewirkt entsprechend die Einstellung der Einstellvorrichtung.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Einstellung des Innenvolumens und/oder des Strömungsquerschnitts und/oder des Abstandes anhand der Änderung der Leistungsaufnahme der Trennvorrichtung bei Änderung der Fördermenge. Die benötigte Einstellung kann wiederum mittels der Steuereinheit berechnet werden.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird mittels der Einstellvorrichtung ein Querschnitt im Trennraum der Trennvorrichtung beziehungsweise ein Innenvolumen des Trennraums der Trennvorrichtung beziehungsweise ein Abstand zwischen einem Bereich der Klassiereinrichtung und einer Begrenzung des Trennraumes verändert, um die Trennwirkung an das Produktgemisch, insbesondere an das Kornspektrum oder den Durchsatz der Trennvorrichtung anzupassen. Wird der durch das Produktgemisch innerhalb der Trennvorrichtung, insbesondere der an der Klassiereinrichtung, ausgeübte Druck zu groß, kann der Innenraum der Trennvorrichtung über die Einstellvorrichtung vergrößert werden, so dass die Trennvorrichtung ohne Störung weiterarbeiten kann.
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Die Vorrichtung kann alternativ oder zusätzlich zu den beschriebenen Merkmalen ein oder mehrere Merkmale und/oder Eigenschaften des zuvor beschriebenen Verfahrens umfassen. Ebenfalls kann das Verfahren alternativ oder zusätzlich einzelne oder mehrere Merkmale und/oder Eigenschaften der beschriebenen Vorrichtung aufweisen.
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Figurenbeschreibung
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt einen Querschnitt durch eine Trennvorrichtung gemäß dem Stand der Technik.
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2 bis 4 zeigen jeweils einen Querschnitt durch verschiedene Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Trennvorrichtung.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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1 zeigt einen Querschnitt durch eine Trennvorrichtung 1 beziehungsweise einen Klassierer 2 mit einer durch einen Antrieb 3 angetriebenen Klassiereinrichtung 5 gemäß dem Stand der Technik. Der Klassierer 2 weist beispielsweise einen liegend angeordneten zylindrischen Trennbehälter 8 mit einem Trennraum 9 auf. Die Klassiereinrichtung 5 umfasst im dargestellten Ausführungsbeispiel einen sogenannten Klassierrotor 6 aus einem an einer ersten Klassierscheibe 62 angeordneten Klassierzylinder 60 und eine zweite Klassierscheibe 7. Der Klassierrotor 6 weist im zylindrischen Teil, das heißt im Klassierzylinder 60, radialen Öffnungen beziehungsweise Durchbrüche 64 und in der ersten Klassierscheibe 62 axiale Öffnungen beziehungsweise Durchbrüche 66 auf.
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Der Klassierrotor 6 und die zweite Klassierscheibe 7 sind an einer dem Antrieb 3 zugeordneten Antriebswelle 4 angeordnet, wobei der Klassierrotor 6 näher am Antrieb 3 angeordnet ist als die zweite Klassierscheibe 7. Über den Antrieb 3 wird die Klassiereinrichtung 5 in Rotation versetzt und sorgt somit innerhalb des Trennraums 9 für eine intensive Bewegung des aufzutrennenden Produktgemisches. Insbesondere dient die stromaufwärts angeordnete zweite Klassierscheibe 7 als Pumpelement 70, das die Strömung des Produktgemisches P vor Eintritt in die achsialen Durchbrüche 66 der ersten Klassierscheibe 62 in Rotation versetzt. Alternativ kann die Pumpwirkung durch radiale Flügel oder Erhebungen auf der ersten Klassierscheibe 62 des Klassierrotors 6, durch ein Pumpenlaufrad oder durch eine Kombination dieser Elemente erzeugt werden.
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Die Antriebswelle 4 ist über eine Gleitringdichtung 11 beweglich in einer ersten Stirnwand 15a des liegenden Trennbehälters 8 gelagert.
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In der gegenüberliegenden zweiten Stirnwand 15b ist eine zentrale Öffnung als Einlass 13 für das aufzutrennende Produktgemisch P ausgebildet. Der Austrag der Feingutfraktion F(F) nach Auftrennung des Produktgemisches P erfolgt über einen Feingutauslass 16 in der ersten Stirnwand 15a, beispielsweise wird der Feingutauslass 16 durch Schlitze in der Stirnwand 15a des Trennbehälters 8 gebildet. Der Austrag der Grobgutfraktion F(G) nach Auftrennung des Produktgemisches P erfolgt über einen Grobgutauslass 17 in der Mantelfläche des Trennbehälters 8, insbesondere in einem Bereich, in dem die Behälterwandung des Trennbehälters 8 den größten Innendurchmesser aufweist.
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Die Auftrennung des Produktgemisches P in Grobgut F(G) und Feingut F(F) ist insbesondere abhängig von der Drehzahl des Klassierrotors 6 und/oder von einem Differenzdruck Δp zwischen dem Feingutauslass 16 und dem Grobgutauslass 17 beziehungsweise dem Einlass 13 für das Produktgemisch P und dem Feingutauslass 16.
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2 bis 4 zeigen jeweils einen Querschnitt durch verschiedene Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Trennvorrichtung 20. Für die aus dem Stand der Technik bekannten Bauteile der Trennvorrichtungen 20 gemäß den 2 bis 4 werden im wesentlichen dieselben Bezugszeichen wie in der Beschreibung zu 1 verwendet. Für die Beschreibung dieser Bestandteile wird hiermit auf die Beschreibung zu 1 verwiesen.
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Kern der Erfindung ist eine Einstellvorrichtung 30 zum Einstellen des Differenzdrucks Δp zwischen Feingutauslass 16 und Grobgutauslass 17 beziehungsweise zum Einstellen des Differenzdrucks Δp zwischen dem Einlass 13 für das aufzutrennende Produktgemisch P und dem Feingutauslass 16. Die Einstellvorrichtung 30 ist im Bereich der Klassiereinrichtung 5 (vergleiche 1) vorzugsweise an einem nicht drehenden Bauteil der Trennvorrichtung 20 angeordnet.
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Die Einstellvorrichtung 30 umfasst ein variables Element 32 im Bereich der jeweiligen Klassiereinrichtung 5. Dabei handelt es sich beispielsweise um ein elastisches Element 33, das volumenvariabel ist. Beispielsweise kann das Raumvolumen des elastischen Elements 33 durch Aufblasen bzw. Befüllen mit einem geeigneten Fluid vergrößert werden. Durch Ablassen von Fluid wird das von dem elastischen Element 33 eingenommene Raumvolumen wieder verringert.
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Alternativ kann als variables Element 32 ein so genannter Verdrängerkörper eingesetzt werden, der verschoben werden kann, wodurch sich das Innenvolumen des Trennraumes 9 beziehungsweise der Strömungsquerschnitt innerhalb des Trennraumes 9 im Bereich der Klassiereinrichtung 5 vergrößert oder verkleinert.
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Innerhalb des Trennbehälters 8 besteht zwischen dem Feingutauslass 16 und dem Grobgutauslass 17 ein Druckunterschied Δp. Der Druck an dem Feingutauslass 16 und an dem Grobgutauslass 17 beziehungsweise an dem Einlass 13 (Druckmessung am Einlass 13 nicht dargestellt) wird jeweils über geeignete Sensoren 46, 47 ermittelt. Die gemessenen Daten für den Druck werden an eine Steuereinheit (nicht dargestellt) übermittelt. Diese berechnet den Differenzdruck Δp und steuert daraufhin das variable Element 32 an. Durch Einstellung des variablen Elements 32, d. h. entweder durch eine Änderung des von dem elastischen Element 33 eingenommenen Raumvolumens oder durch eine Änderung der Position des variablen Elements 32 führen zu Änderungen des Abstandes zwischen drehenden und stehenden Teilen der Trennvorrichtung 20, insbesondere zwischen den drehenden Teilen der Klassiereinrichtung 5 und den stehenden Teile der Trennvorrichtung 20, an denen das variable Element 32 angeordnet ist. Dies bewirkt eine Änderung des Innenvolumens des Trennraums 9 beziehungsweise eine Änderung der Strömungsquerschnitte innerhalb des Trennraums 9 und somit eine Änderung der Produktströmungen innerhalb der Trennvorrichtung 20.
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Um die Einstellvorrichtung 30 an den Durchsatz in der Trennvorrichtung 20 anpassen zu können und insbesondere die Trennwirkung der Trennvorrichtung 20 optimal an das aufzutrennende Produktgemisch 20 anzupassen, wird auf die Einstellvorrichtung 30 in den gemäß 2 bis 4 dargestellten Ausführungsformen durch ein Einstellmittel jeweils Druck aufgegeben oder es wird Druck verringert, so dass sich das Raumvolumen der Einstellvorrichtung 30 entsprechend ändert.
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Gemäß einer in 2 dargestellten Ausführungsform einer Trennvorrichtung 20a wird mit Hilfe der Einstellvorrichtung 30 der Kurzschlussstrom von dem Produktgemisch P um das freie Rotorende des Klassierrotors 6 anhand der gewünschten Partikelgröße der Grobgutfraktion F(G) minimiert, um die Trennwirkung der Trennvorrichtung 20a zu verbessern. Unter Kurzschlussstrom versteht man insbesondere die Strömung um den Rotorring des Klassierrotors 6. Insbesondere wird der Abstand zwischen der Einstellvorrichtung 30 und dem freien Rotorende des Klassierrotors 6 derart eingestellt, dass dieser kleiner ist als 50 mal der mittleren Partikelgröße der Einzelbestandteile der Grobgutfraktion F(G).
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3 zeigt eine Ausführungsform mit einem elastischen Element 33, das nahezu vollständig an der inneren Behälterwandung des Trennbehälters 8 anliegt. Der Austrag von Grobgut F(G) erfolgt insbesondere an einer Stelle am Außenmantel des Trennbehälters 8 mit größtem Durchmesser. Wichtig ist insbesondere, dass der Grobgutauslass 17 näher am Einlass 13 für das Produktgemisch P angeordnet ist als das geschlossene Ende des Klassierrotors 6, insbesondere näher als die erste Klassierscheibe 62.
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Entspricht die Trennwirkung in der Trennvorrichtung 20b nicht den gewünschten Vorgaben, wird die Einstellvorrichtung 30 von hinten, also von der Behälterseite aus, mit Druck beaufschlagt und verringert so den Querschnitt des Trennraums 9 im Bereich der Klassiereinrichtung 5. Insbesondere wird der Raum zwischen dem Trennbehälter 9 und der Klassiereinrichtung 5 verringert. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Einstellvorrichtung 30 aus einzelnen Segmenten besteht, so dass Druck gezielt in einzelne Segmente aufgebracht werden kann, um somit eine ganz gezielte Einstellung des Strömungsquerschnitts in definierten Bereichen des Trennraumes 9 zu erzielen.
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Mit Hilfe der Einstellvorrichtung 30 kann die Trennwirkung und die Strömungen des Produktgemisches P im Bereich der Klassiereinrichtung 5 eingestellt werden. Insbesondere kann die Korngrößenverteilung in den Produktfraktionen F(F), F(G) beziehungsweise die mittlere Korngröße in der Feingutfraktion F(F) und der Grobgutfraktion F(G) eingestellt werden. Weiterhin kann mit Hilfe der Einstellvorrichtung 30 die Austragsmenge an Fein- und/oder Grobgut F(F), F(G) (vergleiche auch 1) eingestellt werden. Somit kann eine Baugröße einer Trennvorrichtung 20b optimal für verschiedene Durchsatzmengen an Produktgemisch P eingesetzt werden.
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Gemäß der in 4 dargestellten Trennvorrichtung 20c wird die Trennwirkung an das zu trennende Produktgemisch P angepasst, indem der freie Querschnitt zwischen der ersten Klassierscheibe 62 des Klassierrotors 6 und der Einstellvorrichtung 30 eingestellt wird. Vorzugsweise ist der zylinderförmige freie Querschnitt zwischen der ersten Klassierscheibe 62 des Klassierrotors 6 und der Einstellvorrichtung 30 am Außendurchmesser derselben größer als 0,5 mal der freie ringförmige Querschnitt zwischen dem Innendurchmesser des Klassierzylinders 60 und der radial äußeren Oberfläche der Einstellvorrichtung 30.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trennvorrichtung
- 2
- Klassierer
- 3
- Antrieb
- 4
- Antriebswelle
- 5
- Klassiereinrichtung
- 6
- Klassierrotor
- 7
- zweite Klassierscheibe
- 8
- Trennbehälter
- 9
- Trennraum
- 11
- Gleitringdichtung
- 13
- Materialeinlass
- 15
- Stirnwand
- 16
- Feingutauslass
- 17
- Grobgutauslass
- 20
- Trennvorrichtung
- 30
- Einstellvorrichtung
- 32
- variables Element
- 33
- elastisches Element
- 46
- Drucksensor
- 47
- Drucksensor
- 60
- Klassierzylinder
- 62
- erste Klassierscheibe
- 64
- radiale Öffnungen beziehungsweise Durchbrüche
- 66
- achsiale Öffnungen beziehungsweise Durchbrüche
- F(F)
- Feingutfraktion
- F(G)
- Grobgutfraktion
- P
- Produktgemisch