DE102014115012A1 - Verfahren zur Bearbeitung eines Kugelgewindes einer Lenkmutter und/oder einer Zahnstange für ein Lenkgetriebe eines Kraftfahrzeuglenksystems - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Bearbeitung eines Kugelgewindes einer Lenkmutter und/oder einer Zahnstange für ein Lenkgetriebe eines Kraftfahrzeuglenksystems vorgeschlagen. In einem ersten Schritt (2) wird ein Ist-Profil des Kugelgewindes ermittelt. In einem zweiten Schritt (4) wird das Ist-Profil mit einem Soll-Profil des Kugelgewindes verglichen. In einem dritten Schritt (6) wird in Abhängigkeit von dem Vergleich ein Materialabtrag durch ein Schleifen des Kugelgewindes durchgeführt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung eines Kugelgewindes einer Lenkmutter und/oder einer Zahnstange für ein Lenkgetriebe eines Kraftfahrzeuglenksystems nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Lenkgetriebe, die eine Lenkmutter und eine Zahnstange umfassen und einem Kraftfahrzeuglenksystem zugeordnet sind, sind allgemein bekannt. So offenbart beispielsweise die
DE 10 2011 056 025 A1 einen Kugelgewindetrieb für eine Hilfskraftlenkung mit einer Lenkmutter, auf der eine Riemenscheibe vorgesehen ist, bei dem die Lenkmutter kippweich unter der Riemenscheibe gelagert ist. - Aus der
DE 10 2010 063 196 A1 ist eine Zahnstange für ein Lenksystem eines Fahrzeugs bekannt, die eine erste Kugellaufbahn umfasst. Die erste Kugellaufbahn ist wendelförmig ausgebildet. Ein erster Bereich ist benachbart zur ersten Kugellaufbahn angeordnet. Der erste Bereich ist durch Außenrundschleifhärten gehärtet. - Aus der
DE 10 2012 105 295 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Zahnstange mit einem Kugelgewindeabschnitt bekannt, der ausgehend von einer Rohform durch ein elektrochemisches Abtragungsverfahren in seine Endform gebracht wird. - Mithin ist es Aufgabe der Erfindung, die Herstellung eines Kugelgewindes einer Lenkmutter und/oder einer Zahnstange für ein Lenkgetriebe eines Kraftfahrzeuglenksystems zu verbessern.
- Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird nach dem Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben. Für die Erfindung wichtige Merkmale finden sich ferner in der nachfolgenden Beschreibung und in den Zeichnungen, wobei die Merkmale sowohl in Alleinstellung als auch in unterschiedlichen Kombinationen für die Erfindung wichtig sein können, ohne dass hierauf nochmals explizit hingewiesen wird.
- Vorteilhaft wird in einem ersten Schritt ein Ist-Profil eines Kugelgewindes ermittelt. In einem zweiten Schritt wird das Ist-Profil mit einem Soll-Profil des Kugelgewindes verglichen. In einem dritten Schritt wird in Abhängigkeit von dem Vergleich ein Materialabtrag durch Schleifen des Kugelgewindes durchgeführt. Dadurch kann vorteilhaft eine Profilform automatisch korrigiert werden und eine manuelle Einstellung und Korrektur des Profils ist nicht mehr notwendig. Vorteilhaft können Bedienfehler durch manuelle Einstellung und Korrektur durch den Maschinenbediener verhindert werden. Entsprechend wird ein Ausschuss durch fehlerhafte Bearbeitung des Kugelgewindes verringert. Durch diese automatische Profilformkorrekturen können auch unterschiedliche Konturen unabhängig von einem Radiusmittelpunkt oder Radius erreicht werden. U. a. ist auch mit einem Verschleiß an einem Abrichtrad das gewünschte Profil herstellbar. Darüber hinaus ergeben sich Einsparungen bei der Rüstzeit und einem Werkzeugwechsel der Schleifmaschine. Durch die insgesamt höhere Profilformgenauigkeit gegenüber einer manuellen Korrektur lässt sich eine insgesamt höhrere Qualität der Lenkung erreichen.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform wird ein Schleiprofil ermittelt, wobei in dem dritten Schritt das Kugelgewinde gemäß des Schleifprofils geschliffen wird. Mithin weist das Kugelgewinde nach der Bearbeitung das Schleifprofil auf.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform wird in dem zweiten Schritt in Abhängigkeit von dem Vergleich ein Versatz des Ist-Profils von dem Soll-Profil in Richtung des Materials des Kugelgewindes ermittelt. Das Schleifprofil ergibt sich aus dem Soll-Profil durch eine Verschiebung des Soll-Profils um den Versatz. Durch die Ermittlung des Versatzes können Formfehler im Bereich der Profilform erkannt und durch die Verschiebung des Soll-Profils um den Versatz verringert bzw. eliminiert werden.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform gibt der Versatz einen im Wesentlichen größten Abstand zwischen dem Soll-Profil und dem Ist-Profil in Richtung des Materials des Kugelgewindes an. Durch diese Wahl des Versatzes wird sichergestellt, dass genügend Material abgetragen wird, um mögliche Formfehler des Ist-Profils prozesssicher innerhalb einer Profilformtoleranz zu korrigieren.
- In einer Ausführungsform verläuft der Versatz im Wesentlichen orthogonal zu einer Breite des Kugelgewindes. In einer weiteren Ausführungsform verläuft der Versatz im Wesentlichen orthogonal zu einer Tiefe des Kugelgewindes. Dies ermöglicht eine einfache Anpassung an die verwendete Schleifmaschine. Darüber hinaus können bei der erstgenannten Ausführungsform insbesondere Formfehler in der Tiefe des Kugelgewindes korrigiert werden. In der zweitgenannten Ausführungsform können insbesondere Formfehler am Rande des Kugelgewindes korrigiert werden.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform verläuft der Versatz im Wesentlichen orthogonal zu einer Tangente am Soll-Profil. Hierdurch kann vorteilhaft im gesamten Bereich sowohl am Rand als auch in der Tiefe eine Profilformkorrektur durchgeführt werden.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Kugelgewinde im Querschnitt ein gotisches Profil auf. Hierunter ist zu verstehen, dass sich die Kugellaufbahn aus zwei gotischen Profilen zusammensetzt und sich somit ein 4-Punkt-Kontakt zwischen einer Kugel und einem Laufbahnprofil ergibt.
- Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Hierbei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung. Es werden für funktionsäquivalente Größen und Merkmale in allen Figuren auch bei unterschiedlichen Ausführungsformen die gleichen Bezugszeichen verwendet.
- Nachfolgend werden beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen
-
1 ein schematisches Ablaufdiagramm; und -
2 und3 jeweils eine schematische Profildarstellung eines Kugelgewindes. -
1 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm mit einem ersten Schritt2 , einem zweiten Schritt4 und einem dritten Schritt6 . In dem ersten Schritt2 wird ein Ist-Profil eines Kugelgewindes einer Lenkmutter und/oder einer Zahnstange für ein Lenkgetriebe eines Kraftfahrzeuglenksystems ermittelt. Die Ermittlung des Ist-Profils wird für das jeweilige Werkstück auf einer entsprechenden Messmaschine durchgeführt und das Ist-Profil abgespeichert. In dem zweiten Schritt4 wird das Ist-Profil mit einem Soll-Profil des Kugelgewindes verglichen. In dem dritten Schritt6 wird in Abhängigkeit von dem Vergleich in dem zweiten Schritt4 ein Materialabtrag durch ein Schleifen des Kugelgewindes durchgeführt. -
2 zeigt in schematischer Form ein Profil des Kugelgewindes8 in einem Querschnitt. Aus Übersichtsgründen ist in dem Querschnitt der2 nur das Profil gezeigt, wobei sich in y-Richtung das Material der Lenkmutter bzw. der Zahnstange an das gezeigte Profil anschließt. - Mithin stellt das Kugelgewinde
8 eine wendelförmig verlaufende Nut10 dar, wobei sich die Nut10 aus einem Einlaufbereich12 , Kugellaufflächen14 und16 sowie einem zwischen den Kugellaufflächen14 und16 liegenden Freistich18 zusammensetzt. Selbstverständlich liegt eine Kugel nicht an der gesamten Kugellauffläche14 und16 an, insbesondere liegt eine Kugel nur an einem Punkt der Kugellauffläche14 und/oder16 an. Im Folgenden werden die Schritte2 ,4 und6 zu der Kugellauffläche14 erläutert, was sich aber selbstverständlich auch auf die Bearbeitung der Kugellauffläche16 übertragen lässt. - In dem ersten Schritt
2 wird das Ist-Profil20 gemäß der in2 dargestellten gestrichelten Linie ermittelt. Das Soll-Profil30 der Kugellauffläche14 ist als durchgängie Linie dargestellt. Das Soll-Profil30 umfasst im Querschnitt zweidimensionale yz-Koordinaten gemäß den Punkten32a bis32h . Für das gemessene Ist-Profil20 ergeben sich abweichend von den Punkten32 Punkte22c bis22g . Das Vermessen und Ermitteln der Punkte22 geschieht auf einer entsprechenden Messeinrichtung. - Nach der Ermittlung der Punkte
22 werden die Punkte22 des Ist-Profils20 mit den Punkten32 des Soll-Profils30 verglichen. Dies erfolgt in dem zweiten Schritt4 . In dem zweiten Schritt4 werden die Punkte22 und32 derart verglichen, dass in Richtung des Materials, also in y-Richtung ein Versatz40 ermittelt wird. Der Versatz40 ist ein zweidimensionaler Vektor und umfasst eine y-Komponente und eine z-Komponente. - In
2 wird der Vektor40 mit einer z-Komponente von Null ermittelt und weist somit nur eine positive y-Komponente auf. Selbstverständlich kann der Versatz40 auch mit einer y-Komponente von Null entgegen der z-Richtung ermittelt werden. Selbstverständlich kann der Versatz40 auch mit einer positiven y-Komponente und mit einer negativen z-Komponente für die Kugellauffläche14 ermittelt werden. - Die gestrichtelte Linie
42 verläuft über eine gesamte Breite44 der Nut. Orthogonal zu der Linie42 ergibt sich in y-Richtung eine Tiefe der Nut10 . -
3 zeigt analog zu2 einen Querschnitt des Profils des Kugelgewindes8 . Anhand der3 wird der dritte Schritt6 erläutert. In dem dritten Schritt8 wird in Abhängigkeit von dem Vergleich des Ist-Profils20 und des Soll-Profils30 ein Materialabtrag durchgeführt. Dieser Materialabtrag wird durch ein Schleifen des Kugelgewindes mittels einer mittels eines Abrichtrads abgerichteten Schleifscheibe durchgeführt. Das Abrichtrad und die Schleifscheibe sind Teil einer Schleifvorrichtung, der ein Schleifprofil50 zum Schleifen des Kugelgewindes8 zugeführt wird. Das Schleifprofil50 wird in Abhängigkeit von dem Vergleich des Ist-Profils20 mit dem Soll-Profil30 ermittelt. - Aus dem Vergleich der Profile
20 und30 wird der in2 erläuterte Versatz40 ermittelt. Das Schleifprofil50 ergibt sich durch eine Verschiebung des Soll-Profils30 um den Versatz40 in Richtung des Materials der Lenkmutter bzw. der Zahnstange. - So wird jeder einzelne Punkt
32a bis32h des Soll-Profils30 um den Vektor gemäß dem Versatz40 verschoben. Mithin ergibt sich eine Parallelverschiebung des Soll-Profils30 hin zu dem Schleifprofil50 . Aus den jeweiligen Punkten32a bis32h ergeben sich entsprechend Punkte52a bis52h . - In dem dritten Schritt
6 wird somit das Abrichtrad und die Schleifscheibe derart eingestellt, dass das vorhandene Ist-Profil20 gemäß dem Schleifprofil50 geschliffen wird. Selbstverständlich ist die Darstellung in den2 und3 nur beispielhaft und nicht maßstabsgetreu. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011056025 A1 [0002]
- DE 102010063196 A1 [0003]
- DE 102012105295 A1 [0004]
Claims (10)
- Ein Verfahren zur Bearbeitung eines Kugelgewindes (
8 ) einer Lenkmutter und/oder einer Zahnstange für ein Lenkgetriebe eines Kraftfahrzeuglenksystems, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt (2 ) ein Ist-Profil (20 ) des Kugelgewindes (8 ) ermittelt wird, dass in einem zweiten Schritt (4 ) das Ist-Profil (20 ) mit einem Soll-Profil (30 ) des Kugelgewindes (8 ) verglichen wird, und dass in einem dritten Schritt (6 ) in Abhängigkeit von dem Vergleich ein Materialabtrag durch ein Schleifen des Kugelgewindes (8 ) durchgeführt wird. - Das Verfahren nach Anspruch 1, wobei in dem zweiten Schritt (
4 ) bei dem Vergleich des Ist-Profils (20 ) mit dem Soll-Profil (30 ) ein Schleifprofil (50 ) ermittelt wird, und wobei in dem dritten Schritt (6 ) das Kugelgewinde (8 ) gemäß des Schleifprofils (50 ) geschliffen wird. - Das Verfahren nach Anspruch 2, wobei in dem zweiten Schritt (
4 ) bei dem Vergleich ein Versatz (40 ) des Ist-Profils (20 ) von dem Soll-Profil (30 ) in Richtung des Materials des Kugelgewindes (8 ) ermittelt wird, und wobei das Schleifprofil (50 ) sich aus dem Soll-Profil (30 ) durch eine Verschiebung des Soll-Profils (30 ) um den Versatz (40 ) ergibt. - Das Verfahren nach Anspruch 3, wobei der Versatz (
40 ) ein Vektor ist, der in Richtung des Materials des Kugelgewindes (8 ) gerichtet ist. - Das Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, wobei der Versatz (
40 ) einen im Wesentlichen größten Abstand zwischen dem Soll-Profil (30 ) und Ist-Profil (20 ) angibt. - Das Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei der Versatz (
40 ) im Wesentlichen orthogonal zu einer Breite des Kugelgewindes (8 ) oder orthogonal zu einer Tiefe des Kugelgewindes (8 ) verläuft. - Das Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei der Versatz (
40 ) im Wesentlichen orthogonal zu einer Tangente am Soll-Profil (30 ) verläuft. - Das Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Kugelgewinde (
8 ) im Querschnitt ein gotisches Profil aufweist. - Eine Lenkmutter für ein Lenkgetriebe eines Kraftfahrzeuglenksystems, die nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 hergestellt ist.
- Eine Zahnstange für ein Lenkgetriebe eines Kraftfahrzeuglenksystems, die nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 hergestellt ist.
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2014
- 2014-10-16 DE DE102014115012.0A patent/DE102014115012A1/de active Pending
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