DE102014111228B4 - Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug mit – einem Bremssattel (1), der eine Bremsscheibe (2) übergreift, – einem fahrzeugseitig ortsfesten Bremsträger (16) mit Führungsholmen, auf denen der Bremssattel (1), bezogen auf die Bremsscheibe (2), axial verschiebbar gelagert ist, – zwei im Bremssattel (1) positionierten, jeweils eine Belagträgerplatte (4) und einen daran gehaltenen Reibbelag aufweisenden Bremsbelägen (3), – einer Zuspanneinrichtung, mittels der die Bremsbeläge (3) an die Bremsscheibe (2) pressbar sind, – mindestens einer ein die zuspannseitige Belagträgerplatte (4) kontaktierendes Druckstück (9) tragenden und mit einer Nachstelleinrichtung zum Ausgleich einer verschleißbedingten Änderung eines Lüftspiels in Wirkverbindung stehenden und zum Bremsbelag hin relativ zum Bremssattel (1) verstellbaren Stellspindel (8) der Zuspanneinrichtung, – wobei zumindest an der zuspannseitigen Belagträgerplatte (4) mindestens ein Sicherungselement angeordnet ist, das den Bremsbelag (3) in Drehrichtung der Bremsscheibe (2) arretiert und das aus Erhebungen besteht, die auf der dem Druckstück (9) zugewandten Rückseite der Belagträgerplatte (4) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die durch Stifte (10) gebildeten Erhebungen in den den Bremsträgerhörnern (6) des Bremsträgers (16) zugewandten Randbereichen der Belagträgerplatte (4) angeordnet sind, wobei die Stifte (10) in ihrer Länge größer sind als ein zwischen der Bremsscheibe (2) und dem zugeordneten Bremsträgerhorn (6) gebildeter Spalt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Bei einer solchen Scheibenbremse, die auch unter dem Begriff Schiebesattel-Scheibenbremse bekannt ist, werden bei einer Bremsung zunächst ein zuspannseitiger Bremsbelag mittels einer Zuspanneinrichtung und in der Folge ein gegenüberliegender, reaktionsseitiger Bremsbelag gegen eine Bremsscheibe gepresst, wobei die Zuspanneinrichtung einen im Bremssattel gelagerten pneumatisch oder elektromechanisch verschwenkbaren Bremshebel aufweist, sowie mindestens eine Stellspindel, die auf dem dem zuspannseitigen Bremsbelag zugewandten Ende ein Druckstück trägt.
- Die Stellspindel steht mit einer Nachstelleinrichtung in Wirkverbindung, durch die eine verschleißbedingte Änderung des sogenannten Lüftspiels, d. h. eine Änderung des Abstands zwischen dem zugeordneten Bremsbelag und der Bremsscheibe, ausgeglichen wird.
- Hierzu ist die Stellspindel in Richtung des Bremsbelages relativ zum Bremssattel verstellbar, wozu diese Stellspindel ein Außengewinde aufweist, das mit einem Innengewinde einer im Bremssattel positionierten Brücke korrespondiert, an der sich der als Exzenterhebel ausgebildete Bremshebel einerseits abstützt.
- In der
DE 10 2008 036 765 A1 ist eine Scheibenbremse offenbart, bei der die Nachstelleinrichtung als ein Getriebe mit Zahnrädern konzipiert ist, die über eine zentrale, zwischen zwei Stellspindeln angeordnete Antriebsspindel zur Nachstellung antreibbar sind, wobei die Stellspindeln nicht in einer Brücke verdrehbar gehalten sind. - Darüber hinaus findet bei gattungsgemäßen Scheibenbremsen ein Belaghaltebügel Verwendung, der eine Montageöffnung des Bremssattels überspannt und der sich an Belaghaltefedern der Bremsbeläge abstützt, die dadurch unter Vorspannung im Bremsträger positioniert sind.
- Zur Sicherung der Bremsbeläge in Umfangsrichtung der Bremsscheibe weist der Bremsträger, jeweils einem Bremsbelag zugeordnet, zwei sich gegenüberliegende Bremsträgerhörner auf, die Führungsflächen für die Belagträgerplatte des jeweiligen Bremsbelages bilden und an denen sich die Bremsbeläge unter Aufnahme der beim Bremsen entstehenden Bremskräfte abstützen.
- Zur Verschleißerkennung des Reibbelages ist eine Verschleißanzeige bekannt, die beispielsweise aus einem in den Reibbelag eingebetteten Kabel besteht, bei dessen Anschleifen nach Erreichen der vorgegebenen Verschleißgrenze des Reibbelages ein Signal gegeben und der Verschleiß angezeigt wird.
- Allerdings kann es bei einem ungleichmäßigen Verschleiß des Reibbelages zu dessen Abrieb über das zulässige Verschleißmaß hinaus kommen, sogar bis auf die Belagträgerplatte.
- Hierdurch besteht eine erhebliche Gefahr einer Beschädigung der Stellspindeln bzw. der Druckstücke, was unter Umständen dazu führt, dass der betreffende Bremsbelag aus der Führung mit den Bremsträgerhörnern gelangt und zwischen diese und der Bremsscheibe gezogen wird.
- Abgesehen davon, dass damit erhebliche Reparaturkosten verbunden sind, um die Bremsscheibe wiederherzustellen, stellt die beeinträchtigte Funktion ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, zumal es sich bei einer Scheibenbremse um ein sicherheitsrelevantes Bauteil handelt.
- Gattungsgemäße Scheibenbremsen sind aus der
DE 10 2006 010 754 A1 sowie derDE 10 2012 012 833 A1 bekannt. Die Bremsbeläge dieser Scheibenbremsen weisen auf ihrer dem Reibbelag abgewandten Rückseite Erhebungen auf, die im Eingriff stehen mit daran angepassten, verdrehsicher gehaltenen Druckstücken, wodurch verhindert wird, dass der Bremsbelag bei einer Bremsung verdreht wird. - Weiter sind in der
US 2009/0 218 180 A1 DE 10 2006 007 017 A1 sowie derDE 10 2010 043 898 A1 Scheibenbremsen bekannt, mit Bremsbelägen, die gegen ein Verdrehen gesichert sind. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass ihre Funktions- und Betriebssicherheit verbessert wird.
- Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Durch diese konstruktive Ausbildung der Scheibenbremse wird wirksam verhindert, dass zumindest der zuspannseitige Bremsbelag auch dann, wenn er über das maximal zulässige Maß hinaus verschlissen ist, nicht in den zwischen der Bremsscheibe und den Bremsträgerhörnern gebildeten Spalt hineingezogen wird.
- Nach der Erfindung sind dazu an der Belagträgerplatte und zwar auf der dem Reibbelag abgewandten Seite in den den Bremsträgerhörnern zugeordneten Randbereichen Erhebungen vorgesehen, die eine Barriere durch Anlage an der Führungsfläche der Bremsträgerhörner bilden, wenn die Belagträgerplatte aus dem Führungsbereich mit den Bremsträgerhörnern gelangt.
- Diese Erhebungen können als angegossene Stifte ausgebildet sein oder aus Passstiften oder Schrauben bestehen. Deren Länge bzw. Höhe ist dabei immer größer als das vorhandene Spaltmaß zwischen den Bremsträgerhörnern und der Bremsscheibe.
- Prinzipiell ist damit eine größere Stützlänge des Bremsbelages im Bremsträger gewährleistet.
- Insbesondere dann, wenn die Erhebungen angeformt sind, was bevorzugt bei einer Belagträgerplatte aus Gusseisen vorgesehen sein kann, ist die Erfindung mit sehr geringem Aufwand zu realisieren und praktisch kostenneutral.
- Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 einen Teilausschnitt einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse in einer perspektivischen Draufsicht -
2 eine Einzelheit des Ausführungsbeispiels nach1 ebenfalls einer perspektivischen Ansicht. - In der
1 ist ausschnittsweise eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug dargestellt, mit einem Bremssattel1 , der eine Bremsscheibe2 übergreift und in dem Bremsbeläge3 positioniert sind, die im Fall einer Bremsung gegen die Bremsscheibe2 pressbar sind. Dabei weist jeder Bremsbelag3 eine Belagträgerplatte4 auf, die einen die Bremsscheibe2 kontaktierenden Reibbelag trägt. - Bei einer Bremsung wird der zuspannseitige Bremsbelag
3 mittels einer Zuspanneinrichtung, die über einen pneumatisch oder elektromechanisch betätigbaren Bremshebel betrieben wird, bezogen auf die Bremsscheibe2 in axialer Richtung verschoben. - Dazu weist die Zuspanneinrichtung Stellspindeln
8 auf, an deren dem Bremsbelag3 zugewandten Ende jeweils ein Druckstück9 angeordnet ist, dass die Belagträgerplatte4 kontaktiert. - Der Bremssattel
1 ist verschieblich an einem fahrzeugseitigen Bremsträger befestigt, der sich gegenüberliegende Bremsträgerhörner6 aufweist, die seitlich einen Belagschacht begrenzen, in dem bei den in dem gezeigten Beispiel jeweils ein Bremsbelag3 gelagert ist, wobei die Bremsträgerhörner6 von den Belagträgerplatten4 kontaktierte Führungsflächen7 aufweisen. - Gemäß der Erfindung weist zumindest die zuspannseitige Belagträgerplatte
4 Sicherungselemente auf, die bei dem in den1 und2 gezeigten Beispiel aus auf der dem Druckstück9 zugewandten Seite angeformten Stiften10 bestehen und in dem dem Bremsträgerhorn6 zugeordneten Randbereich der Belagträgerplatte4 angeordnet sind. - Im Beispiel sind auf den sich gegenüberliegenden Randbereichen der länglichen Belagträgerplatte
4 jeweils zwei Stifte10 angeordnet, die in ihrer Länge so bemessen sind, dass sie selbst bei Unterschreiten einer maximal zulässigen Reibbelagdicke an der Führungsfläche7 zur Anlage kommen und somit einen Anschlag bilden, durch den verhindert wird, dass der Bremsbelag3 in einen zwischen der Bremsscheibe2 und den Bremsträgerhörnern6 gebildeten Spalt gezogen wird.
Claims (2)
- Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug mit – einem Bremssattel (
1 ), der eine Bremsscheibe (2 ) übergreift, – einem fahrzeugseitig ortsfesten Bremsträger (16 ) mit Führungsholmen, auf denen der Bremssattel (1 ), bezogen auf die Bremsscheibe (2 ), axial verschiebbar gelagert ist, – zwei im Bremssattel (1 ) positionierten, jeweils eine Belagträgerplatte (4 ) und einen daran gehaltenen Reibbelag aufweisenden Bremsbelägen (3 ), – einer Zuspanneinrichtung, mittels der die Bremsbeläge (3 ) an die Bremsscheibe (2 ) pressbar sind, – mindestens einer ein die zuspannseitige Belagträgerplatte (4 ) kontaktierendes Druckstück (9 ) tragenden und mit einer Nachstelleinrichtung zum Ausgleich einer verschleißbedingten Änderung eines Lüftspiels in Wirkverbindung stehenden und zum Bremsbelag hin relativ zum Bremssattel (1 ) verstellbaren Stellspindel (8 ) der Zuspanneinrichtung, – wobei zumindest an der zuspannseitigen Belagträgerplatte (4 ) mindestens ein Sicherungselement angeordnet ist, das den Bremsbelag (3 ) in Drehrichtung der Bremsscheibe (2 ) arretiert und das aus Erhebungen besteht, die auf der dem Druckstück (9 ) zugewandten Rückseite der Belagträgerplatte (4 ) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die durch Stifte (10 ) gebildeten Erhebungen in den den Bremsträgerhörnern (6 ) des Bremsträgers (16 ) zugewandten Randbereichen der Belagträgerplatte (4 ) angeordnet sind, wobei die Stifte (10 ) in ihrer Länge größer sind als ein zwischen der Bremsscheibe (2 ) und dem zugeordneten Bremsträgerhorn (6 ) gebildeter Spalt. - Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (
10 ) angeformt sind oder reib- oder formschlüssig mit der Belagträgerplatte (4 ) verbunden sind.
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ID=55134611
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- 2014-08-07 DE DE102014111228.8A patent/DE102014111228B4/de active Active
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