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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Übertragung von Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten sowie einer Zusatzinformation zwischen einem in der Automatisierungstechnik eingesetzten Feldgerät und einem Bediengerät, sowie ein System zu diesem Zweck.
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In der Prozess- ebenso wie in der Automatisierungstechnik werden vielfach Feldgeräte eingesetzt, die zur Erfassung und/oder Beeinflussung von Prozessgrößen dienen. Zur Erfassung von Prozessgrößen dienen Messgeräte, wie beispielsweise Füllstandsmessgeräte, Durchflussmessgeräte, Druck- und Temperaturmessgeräte, pH-Messgeräte, Leitfähigkeitsmessgeräte, usw., welche die entsprechenden Prozessgrößen Füllstand, Durchfluss, Druck, Temperatur, pH-Wert bzw. Leitfähigkeit erfassen. Zur Beeinflussung der Prozessgrößen werden Aktoren verwendet, wie Ventile oder Pumpen, über die z.B. der Durchfluss einer Flüssigkeit in einer Rohrleitung oder der Füllstand eines Mediums in einem Behälter geändert wird. Als Feldgeräte werden im Prinzip alle Geräte bezeichnet, die prozessnah eingesetzt werden und die prozessrelevante Informationen liefern oder verarbeiten. Eine Vielzahl solcher Feldgeräte wird von der Firmengruppe Endress+Hauser angeboten und vertrieben. Unter dem in Verbindung mit der Erfindung verwendeten Begriff Feldgerät sind somit alle Typen von Messgeräten und Aktoren zu subsumieren. Weiterhin umfasst der Begriff Feldgerät aber auch z.B. ein Gateway, einen Funkadapter oder andere in ein Bussystem integrierte/integrierbare Busteilnehmer.
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Die Steuerung erfolgt hierbei von einem Leitsystem aus, das mit den einzelnen Feldgeräten über einen Datenbus verbunden ist. Über den Datenbus, auch Feldbus genannt, werden alle für die Steuerung notwendigen Informationen zwischen dem Leitsystem und den Feldgeräten ausgetauscht. Ein vielfach eingesetzter Daten- bzw. Feldbus arbeitet nach dem HART-Standard, der HART® Foundation. Feldgeräte die nach dem HART-Standard arbeiten, werden auch als HART-Geräte bezeichnet.
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Daneben werden in der Prozessautomatisierungstechnik als Feldbusse u.a. noch Profibus® oder Foundation Fieldbus® eingesetzt.
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Neben der reinen Messwertübertragung erlauben Feldgeräte auch die Übertragung von verschiedenen im Feldgerät abgespeicherten Informationen wie z. B. Konfigurations- und/oder Parametrierdaten (Nullpunkt, Messwertspanne etc.), Messkurven sowie Diagnoseinformationen. Die Parameter können vom Leitsystem oder von einem Bedien- und Anzeigegerät aus eingestellt werden. Dieser Vorgang wird auch als Konfigurierung und/oder Parametrierung des Feldgerätes bezeichnet, die Daten hierfür werden als Konfigurations- und/oder Parametrierdaten bezeichnet.
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Bei jeder Erstinstallation oder bei einem Gerätetausch muss das Feldgerät konfiguriert und/oder parametriert werden.
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Hierzu laufen Bedien- und/oder Beobachtungssoftware meist auf einer tragbaren Rechnereinheit (PCs, Laptops) ab, die über eine USB- oder auch serielle COM-Schnittstelle (z.B. RS232, RS485) mit einer an den Feldbus angeschlossenen Vorrichtung zur Übertragung der Konfigurations- und/oder Parametrierdaten verbunden ist.
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Auf dem Markt erhältliche Bedien- und/oder Beobachtungssoftware ist zum Beispiel die Software „FieldCare“ der Endress + Hauser Gruppe.
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Derartige Lösungen zur Konfiguration und/oder Parametrierung eines Feldgerätes weisen den Nachteil auf, dass sie auf das Parametrieren bzw. Konfigurieren an sich beschränkt sind. Typischerweise werden jedoch bei der Erstinstallation oder bei einem Gerätetausch zusätzliche Informationen benötigt. So benötigt bspw. ein Servicetechniker in einer Vielzahl der Fälle bei der Erstinstallation oder auch beim Gerätetausch auch den aktuellen Strommesswert des Feldbusses. Hierzu wird bspw. ein separates Messgerät zur Messung des Stromwertes von dem Servicetechnik mitgeführt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine erhöhte Benutzerfreundlichkeit bei der Erstinstallation oder auch beim Gerätetausch eines Feldgerätes zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung sowie einem System zur Konfiguration und/oder Parametrierung eines Feldgerätes gelöst.
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Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zur Übertragung von Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten zwischen einem in der Automatisierungstechnik eingesetzten Feldgerät und einem Bediengerät gelöst, wobei die Vorrichtung zumindest eine erste Schnittstelle und eine zweite Schnittstelle aufweist, wobei die erste Schnittstelle die Vorrichtung mit dem Bediengerät verbindet und die zweite Schnittstelle die Vorrichtung über einen Feldbus mit dem Feldgerät verbindet, wobei eine Recheneinheit und ein Feldbus-Modem vorgesehen sind, die die Umsetzung der Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten zwischen der ersten Schnittstelle und der zweiten Schnittstelle ermöglichen, wobei ein Zusatzfunktionsmodul vorgesehen ist, welches an die Recheneinheit angebunden ist und eine Zusatzinformation ermittelt, wobei die Recheneinheit die Zusatzinformation zusammen mit den Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten über die erste Schnittstelle an das Bediengerät überträgt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe also dadurch gelöst, dass eine Vorrichtung die zur Übertragung von Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten zwischen einem in der Automatisierungstechnik eingesetzten Feldgerät und einem Bediengerät dahingehend modifiziert wird, dass neben den Konfigurations- und/oder Parametrierdaten auch eine Zusatzinformation, die ebenfalls bei der Erstinstallation oder auch beim Gerätetausch benötigt wird, auf das Bediengerät übertragen wird. Auf diese Weise wird einem Bediener, bspw. einem Servicetechniker ohne weiteres Messequipment die benötigte Zusatzinformation zugänglich gemacht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung, stellt die durch das Zusatzfunktionsmodul ermittelte Zusatzinformation einen aktuellen Strommesswert des Feldbusses dar.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung, stellt die durch das Zusatzfunktionsmodul ermittelte Zusatzinformation einen aktuellen Spannungsmesswert des Feldbusses oder die Temperatur der Vorrichtung an sich bzw. die Temperatur innerhalb der Vorrichtung dar.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung, ist die erste Schnittstelle gemäß dem USB-Standard ausgebildet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung, ist die zweite Schnittstelle gemäß dem HART- oder Profibus- oder Foundation Fieldbus Standard ausgebildet und das Feldbus-Modem ist entsprechend dem Standard der zweiten Schnittstelle ausgebildet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung, ist das Zusatzfunktionsmodul über einen hardwaremäßig ausgebildeten ersten Schalter bedarfsabhängig aktivierbar oder deaktivierbar. Durch die Ausbildung eines ersten Schalters lässt sich das Zusatzfunktionsmodul und somit auch die Zusatzinformation durch einen Benutzer der Vorrichtung bedarfsabhängig einschalten oder ausschalten. Bedarfsabhängig bedeutet, dass der Benutzer selbst entscheiden kann, wann er die Zusatzinformation benötigt und dann entsprechend durch den Schalter das Zusatzfunktionsmodul einschalten oder in dem Fall, dass er die Zusatzinformation nicht benötigt, das Zusatzfunktionsmodul ausschalten kann.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung hierzu, ist das Zusatzfunktionsmodul über das Bediengerät softwaremäßig aktivierbar oder deaktivierbar.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung, ist eine Spannungsversorgungseinheit vorgesehen, die eine an der erste Schnittstelle anliegende Spannung derartig transformiert, dass an der zweiten Schnittstelle eine für das über den Feldbus angeschlossene Feldgerät benötigte Versorgungsspannung zur Verfügung steht, umso das Feldgerät während der Konfiguration und/oder Parametrierung mit Energie zu versorgen. Dies bietet den Vorteil, dass ein Bediener kein separates Netzteil, welches er eigentlich zur Energieversorgung des Feldgerätes während der Konfiguration und/oder Parametrierung benötigt, anschließen muss. Insbesondere sieht die Ausgestaltung eine galvanische Trennung zwischen der ersten Schnittstelle und der zweiten Schnittstelle vor. Eine derartige galvanische Trennung der ersten von der zweiten Schnittstelle ist derartig ausgestaltet, dass in der Spannungsversorgungseinheit selbst eine erste galvanische Trennung realisiert ist und zusätzlich eine weitere galvanische Trennung zwischen der ersten Schnittstelle und der Recheneinheit ausgebildet ist. Auf diese Weise ist auch der Kommunikationspfad zwischen der ersten Schnittstelle und der Recheneinheit galvanisch getrennt. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Spannungsversorgungseinheit über einen zweiten Schalter bedarfsabhängig aktivierbar oder deaktivierbar ist. Auf diese Weise entscheidet der Servicetechniker selbstständig, ob er das Feldgerät während der Konfiguration und/oder Parametrierung von der Vorrichtung mit Energie versorgen lassen möchte, oder ob er das Feldgerät auf eine andere Art und Weise, bspw. über ein separates Netzteil, mit Energie versorgt wird. Alternativ ist eine automatische Spannungserkennungseinheit vorgesehen, die eine an der zweiten Schnittstelle anliegende Spannung des Feldbusses erkennt und bedarfsabhängig die Spannungsversorgungseinheit aktiviert oder deaktiviert. Die Versorgungsspannung ist insbesondere variabel einstellbar, wobei die Versorgungsspannung softwaremäßig über das Bediengerät oder aber hardwaremäßig über einen Regler einstellbar ist.
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Hinsichtlich des Systems wird die Aufgabe durch ein System zur Konfiguration und/oder Parametrierung eines Feldgerätes der Automatisierungstechnik gelöst, wobei das System zumindest eine Vorrichtung, die entsprechend einer der vorhergehenden Ausgestaltungen ausgebildet ist, und ein Bediengerät umfasst, wobei das Bediengerät zur Konfiguration und/oder Parametrierung mittels der Vorrichtung über den Feldbus mit dem Feldgerät verbunden ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Systems, läuft auf dem Bediengerät eine Bediensoftware und eine Zusatzsoftware ab, wobei die Zusatzsoftware die Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten der Bediensoftware zuführt und die durch das Zusatzfunktionsmodul der Vorrichtung ermittelte Zusatzinformation auf dem Bediengerät verfügbar macht.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Systems, ist die Zusatzinformation über eine der Zusatzsoftware zugehörige grafische Benutzeroberfläche darstellbar.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Systems, stellt die Zusatzsoftware über eine virtuelle Schnittstelle die Zusatzinformation anderen Softwaremodulen und/oder die Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten der Bediensoftware zur Verfügung.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1: eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, eines Feldgeräte sowie eines Bediengerätes, und
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2: eine Schaltung einer automatischen Spannungserkennungseinheit.
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1 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1, ein an dies Vorrichtung 1 angebundenes Feldgerät 2, sowie ein Bediengerät 3, welches benötigt wird, um Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten 22 in das Feldgerät zu schreiben bzw. von diesem auszulesen.
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Die Vorrichtung 1 weist eine erste Schnittstelle 4, die gemäß dem USB-Standard ausgebildet ist und eine zweite Schnittstelle 5, die gemäß einem in der Automatisierungstechnik gängigen Feldbus-Standard ausgebildet ist auf. Gängige Feldbus-Standards sind beispielsweise der HART- oder der Profibus- oder der Foundation Fieldbus-Standard. Die erste Schnittstelle 4 verbindet die Vorrichtung 1 mit einem Bediengerät 13, welches zur Konfiguration und/oder Parametrierung eines Feldgerätes 2 dient, wobei das Feldgerät an der zweiten Schnittstelle 5 der Vorrichtung 1 angebundenen ist. Die Anbindung des Feldgerätes 2 an die Vorrichtung 1 über die zweite Schnittstelle 5 ist dabei derartig ausgestaltet, dass das Feldgerät 2 über einen Feldbus 6 bzw. eine Zweidrahtleitung an die Vorrichtung 1 angebunden ist.
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Die Vorrichtung 1 umfasst weiter eine Recheneinheit 7 und ein Feldbus-Modem 9, die zusammen die Umsetzung der Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten 22 zwischen der ersten Schnittstelle 4 und der zweite Schnittstelle 5 realisieren, so dass die Vermittlung bzw. Umsetzung der Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten 22 zwischen der ersten Schnittstelle 4, die gemäß dem USB-Standard ausgebildet ist, und der zweiten Schnittstelle 5, die gemäß einem der oben genannten Feldbus-Standards ausgebildet ist, möglich ist. Hierbei sind die zweite Schnittstelle 5 und das Feldbus-Modem 8 jeweils nach dem gleichen Feldbus-Standard ausgebildet bzw. arbeiten danach. Beispielsweise ist in dem Fall, dass die zweite Schnittstelle 5 als HART-Schnittstelle ausgebildet ist, das Feldbus-Modem 8 ebenfalls als HART-Modem ausgebildet. Selbiges gilt für eine mögliche Ausgestaltung gemäß dem Profibus- und dem Foundation Fieldbus-Standard.
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Neben der Recheneinheit 7 und dem Feldbus-Modem 8 weist die Vorrichtung 1 ebenfalls ein Zusatzfunktionsmodul 9 auf, mittels dessen eine Zusatzinformation 23 ermittelbar ist. Eine derartige Zusatzinformation 23 stellt der aktuelle Strommesswert, der an dem Feldbus 6 an der zweiten Schnittstelle 5 vorherrscht bzw. vorhanden ist, dar. Eine andere Zusatzinformation 23 kann aber auch der aktuelle Spannungsmesswert des an der zweiten Schnittstelle 5 anliegenden Feldbusses 6 oder die Temperatur der Vorrichtung 1 an sich bzw. die Temperatur innerhalb der Vorrichtung darstellen.
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Zur Übermittlung der Zusatzinformation 23 ist das Zusatzfunktionsmodul 9 an die Recheneinheit 7 angebunden, so dass die Recheneinheit 7 die Zusatzinformation 23 zusammen mit den Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten 22 in einen gemeinsamen Datenstrom 24 bringt. Dieser gemeinsame Datenstrom wird zwischen dem Bediengerät 13 und der Vorrichtung 1 übertragen.
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Die nachfolgenden Merkmale sind für die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 besonders vorteilhaft, es ist jedoch auch prinzipiell ohne diese möglich.
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Das oben beschriebene Zusatzfunktionsmodul 9 ist über einen hardwaremäßig ausgebildeten ersten Schalter 10 bedarfsabhängig aktivierbar oder deaktivierbar. Auf diese Weise kann ein Servicetechniker selbst entscheiden, ob er die Zusatzinformation 23 für seinen Serviceeinsatz benötigt oder nicht. Auch kann die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 somit mit jedem Bediengerät 13 bedienbar sein, selbst wenn das Bediengerät 13 eigentlich nicht für den Betrieb mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 vorgesehen ist bzw. für diesen Betrieb entsprechend modifiziert wurde.
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Alternativ zu dem hardwaremäßig ausgebildeten ersten Schalter 10 ist auch eine softwaremäßige Aktivierung bzw. Deaktivierung des Zusatzfunktionsmoduls 9 über das Bediengerät 13 möglich.
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Zum Anzeigen der Zusatzinformation 23 ist ebenfalls in 1 ein Display 20 vorgesehen, welches an der Vorrichtung 1 derartig angebracht ist, dass die Zusatzinformation 23 von außen sichtbar bzw. lesbar ist, bspw. für einen Servicetechniker.
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1 zeigt als weiteres besonderes vorteilhaftes Merkmal, eine Spannungsversorgungseinheit 11, die eine an der der ersten Schnittstelle 4 anliegende Spannung derartig transformiert, dass an der zweiten Schnittstelle 5, also der Feldbus-Schnittstelle, eine Versorgungsspannung für das über den Feldbus 6 angeschlossene Feldgerät 2 zur Verfügung steht. Auf diese Weise ist das Feldgerät 2 während der Konfiguration und/oder Parametrierung, die bei der Erstinstallation oder auch beim Gerätetausch eines Feldgerätes 2 durchgeführt wird, mit Energie versorgbar.
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Die Vorrichtung 1 sieht ferner eine galvanische Trennung 25 zwischen der ersten Schnittstelle 4 und der zweiten Schnittstelle 5 vor, wobei in dem Fall, dass eine Spannungsversorgungseinheit 11 vorgesehen ist, diese selbst eine erste galvanische Trennung 25a realisiert und zwischen der ersten Schnittstelle 4, also der USB-Schnittstelle, und der Recheneinheit 7 eine weitere galvanische Schnittstelle 25b ausgebildet ist, umso die erste Schnittstelle 4 vollständig galvanisch von der zweiten Schnittstelle 5 zu trennen. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit eine derartig ausgebildete Vorrichtung 1 auch in explosionsgefährdeten Bereiche (Ex-Bereich) zu betrieben.
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Die Spannungsversorgung 11 ist über einen zweiten Schalter 12 bedarfsabhängig aktivierbar oder deaktivierbar. Auf diese Weise kann der Servicetechniker selbstständig entscheiden, ob er das Feldgerät 2 während der Konfiguration und/oder Parametrierung von der Vorrichtung 1 mit Energie versorgen lassen möchte, oder ob er das Feldgerät 2 auf eine andere Art und Weise, bspw. über ein separates Netzteil, mit Energie versorgt wird. Alternativ hierzu, ist eine automatische Spannungsversorgungseinheit, in 1 nicht dargestellt, vorgesehen, die eine an der zweiten Schnittstelle 5 über den Feldbus 6 anliegende Spannung erkennt und bedarfsabhängig die Spannungsversorgungseinheit aktiviert oder deaktiviert. Die Spannungsversorgungseinheit 11 kann genauso wie die automatische Spannungsversorgungseinheit ebenfalls dazu dienen, mehrere Feldgeräte, die an den Feldbus 6 angeschlossen sind, mit Energie zu versorgen.
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Insbesondere ist die Versorgungsspannung auch variabel, bspw. über einen an der Vorrichtung 1 ausgebildeten Regler oder aber auch softwaremäßig mittels des Bediengerätes 3 einstellbar.
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1 zeigt ferner ein zum Konfigurieren und/oder Parametrieren eines Feldgerätes 2 benötigtes Bediengerät 3. Dieses ist zur Konfiguration und/oder Parametrierung mittels der Vorrichtung 1 über den Feldbus 6 mit dem Feldgerät 2 verbunden.
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Das Bediengerät 3 weist hierbei eine dritte Schnittstelle 19 auf, die ebenfalls gemäß dem USB-Standard ausgebildet ist, so dass diese zu der ersten Schnittstelle 4 der Vorrichtung 1 korrespondiert. Ein derartig ausgebildetes Bediengerät 3 empfängt und/oder sendet die Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten 22 mittels der Vorrichtung an ein an die Vorrichtung angebundenes Feldgerät.
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Auf dem Bediengerät 3 läuft eine Bediensoftware 13, bspw. das eingangs bereits erwähnte „FieldCare“ der Endress + Hauser Gruppe, und eine Zusatzsoftware 14 ab, wobei die Zusatzsoftware 14 dazu dient, die Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten 22 von der Zusatzinformation zu trennen. Hierfür ist ein Splitter 17 vorgesehen, der die Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten 22 von der Zusatzinformation trennt 23. Die Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten 22 werden über einen in die Zusatzsoftware 14 integrierten virtuellen Kommunikationsport 18 für die Bediensoftware 13 bereitgestellt. Alternativ hierzu kann auch eine virtuelle Schnittstelle 21 in der Zusatzsoftware 14 vorgesehen sein, um die Zusatzinformation 23 anderen Softwaremodulen zur Verfügung zu stellen, wobei die Konfigurations- und/oder Parametrierdaten 22 weiterhin der Bediensoftware 13 zur Verfügung gestellt werden. Die Zusatzsoftware 14 führt ferner die, von den Konfigurationsdaten und/oder Parametrierdaten 22 getrennte, Zusatzinformation 23 einer grafischen Benutzeroberfläche 15 zu, so dass die Zusatzinformation auf dieser darstellbar ist.
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Das Bediengerät 3, auf der die Zusatzsoftware 14 und die Bediensoftware 13 abläuft, stellt zusammen mit der Vorrichtung 1, an die das Feldgerät 2 angebunden ist, ein System zur Konfiguration und/oder Parametrierung des Feldgerätes 2 der Automatisierungstechnik dar, welches bei der Erstinstallation oder auch beim Feldgerätetausch eine erhöhte Benutzerfreundlichkeit für einen Servicetechniker aufweist.
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2 zeigt eine Schaltung einer automatischen Spannungserkennungseinheit 26. Um eine zuvor beschriebene Vorrichtung 1 an einen Feldbus 6 oder an ein einzelnes Feldgerät 2 anschließen zu können, muss bekannt sein, ob eine Speisung bereits vorhanden ist oder nicht. Abhängig davon muss die Spannungsversorgungseinheit 11 aktiviert oder deaktiviert werden. Dies kann, wie zuvor beschrieben, über den zweiten Schalter 12 manuell oder alternativ mittels der automatischen Spannungserkennungseinheit 26 durchgeführt werden. Realisiert wird die automatische Spannungsversorgungseinheit 26 über eine Impedanzdetektion an der zweiten Schnittstelle 5. Hierbei wird über in definierten Zeitabständen erzeugte Pulse 27 ermittelt, ob zum einen ein Feldgerät 2 oder mehrere Feldgeräte angeschlossen sind und zum anderen, ob diese bereits gespeist sind. Über einen ersten Widerstand 28, bspw. einen 10kΩ Widerstand werden die Pulse 27 an die zweite Schnittstelle 5 angelegt. Mittels einer Spannungsdetektoreinheit 29 wird an der zweiten Schnittstelle 5 gemessen, ob sich die Spannung des Pulses 27 verändert hat.
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Ist die gemessene Spannung kleiner als die ursprüngliche Spannung, sind Feldgeräte 2 angeschlossen, die nicht gespeist sind. In diesem Fall aktiviert die automatische Spannungserkennungseinheit 26 die Spannungsversorgungseinheit 11, umso das Feldgerät 2 bzw. die Feldgeräte zu speisen. Ferner wird der Stromfluss überwacht. Hierfür weist die Schaltung eine Stromdetektoreinheit 30 auf, die den Strom über einen zweiten Widerstand 31 bestimmt. Ist der durch die Stromdetektoreinheit 30 bestimmte Strom größer als ein vordefinierter Maximalstrom, liegt eine Überlast (bspw. durch einen Kurzschluss) vor oder es wurde eine zusätzliche Versorgung, die kleiner als die Speisespannung ist, angeschlossen. In diesem Fall wird die Spannungsversorgungseinheit 11 durch die Spannungserkennungseinheit 26 wieder deaktiviert. Wird ein „negativer“ Stromfluss detektiert bzw. erkannt, wird die Spannungsversorgungseinheit 11 ebenfalls wieder deaktiviert, da in diesem Fall davon auszugehen ist, dass eine höhere Versorgungsspannung angeschlossen wurde.
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Der Maximalstrom wird durch die verwendete Versorgung definiert bzw. festgelegt. Wird bspw. eine USB-Schnittstelle verwendet, so ist die maximale Leistung auf 2,5 Watt begrenzt. Da ein DC/DC-Wandler, der aus 5 V der USB-Schnittstelle 24 V für die Versorgung macht, benötigt wird und dieser einen Wirkungsgrad von ca. 85% aufweist, ergibt sich somit ein Maximalstrom von ca. 85 mA. Wird eine andere Variante als die USB-Schnittstelle zur Versorgung verwendet, gibt der Kommunikationsstandard die Obergrenze vor. So ist diese bei Profibus PA ohne EX bei ca. 400mA.
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Ist die gemessene Spannung größer als die ursprüngliche Spannung sind die Feldgeräte 2 gespeist und die die automatische Spannungserkennungseinheit 26 deaktiviert die Spannungsversorgungseinheit 11.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Feldgerät
- 3
- Bediengerät
- 4
- Erste Schnittstelle
- 5
- Zweite Schnittstelle
- 6
- Feldbus
- 7
- Recheneinheit
- 8
- Feldbus-Modem
- 9
- Zusatzfunktionsmodul
- 10
- Erster Schalter
- 11
- Spannungsversorgungseinheit
- 12
- Zweiter Schalter
- 13
- Bediensoftware
- 14
- Zusatzsoftware
- 15
- Grafische Benutzeroberfläche
- 16
- System zur Konfiguration eines Feldgerätes
- 17
- Splitter
- 18
- Virtueller Kommunikationsport
- 19
- Dritte Schnittstelle gemäß USB-Standard
- 20
- Display
- 21
- Virtuelle Schnittstelle
- 22
- Kommunikations- und/oder Parametrierdaten
- 23
- Zusatzinformation
- 24
- Gemeinsamer Datenstrom
- 25
- Galvanische Trennung
- 26
- Automatische Spannungserkennungseinheit
- 27
- Pulse
- 28
- Erster Widerstand
- 29
- Spannungsdetektoreinheit
- 30
- Stromdetektoreinheit
- 31
- Zweiter Widerstand