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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abzweigung einer Stichleitung von einer Versorgungsleitung.
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Die vorliegende Erfindung wird zum Anschluss einer Stichleitung eingesetzt, die mit einem Endloskabel verbunden wird. Beispielsweise kann eine Versorgungsleitung als ein Endloskabel mit einem großen Leiterquerschnitt ausgeführt sein. Mit dieser Versorgungsleitung können dann Stichleitungen mit einem deutlich kleineren Leiterquerschnitt verbunden werden.
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Eine bekannte Möglichkeit zum Anschließen einer Stichleitung besteht beispielsweise in einem sogenannten Schraubverbinder mit Abzweigstelle. Hierbei wird das Versorgungskabel durchtrennt und abisoliert und mit seinen beiden abisolierten Enden in dem Schraubverbinder befestigt. Die Stichleitung wird ebenfalls abisoliert und mit dem Schraubverbinder verbunden. Die Verwendung eines Schraubverbinders mit Abzweigstelle ist aufwendig, da das Versorgungskabel durchtrennt und abisoliert werden muss.
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Aus der deutschen Patentschrift
DE-PS 39 40 042 sind Freileitungsklemmen bekannt geworden, die eine geschlitzte Spindel, ein den Schlitz durchquerendes Druckstück und eine auf die Spindel aufschraubbare, auf das Druckstück wirkende Mutter aufweisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abzweigen einer Stichleitung von einer Versorgungsleitung bereitzustellen, mit der ohne großen Aufwand mit einfachen Mitteln eine Stichleitung an die Versorgungsleitung angeschlossen werden kann.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorgesehen und bestimmt, um eine Abzweigung von einer Versorgungsleitung mit einer Stichleitung herzustellen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Schlitzklemme auf, die einen länglichen Klemmenschaft mit einem Schlitz und einem Klemmenkopf besitzt sowie einen auf dem Klemmenschaft angeordneten Sicherungskörper aufweist. Erfindungsgemäß ist ein Gehäuse vorgesehen, das einen Boden und einen Deckel aufweist, wobei das Gehäuse zwei einander gegenüberliegende Hauptöffnungen für die durch das Gehäuse geführte Versorgungsleitung und eine Nebenöffnung für die in das Gehäuse geführte Stichleitung aufweist. Erfindungsgemäß ist die Schlitzklemme in dem Gehäuse derart gehalten, dass der Schlitz auf einer Verbindungslinie zwischen den Hauptöffnungen angeordnet ist. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung tritt die Versorgungsleitung, die die Stichleitung speist, an einer ersten Hauptöffnung in das Gehäuse ein und an der zweiten Hauptöffnung wieder aus dem Gehäuse aus. Die Schlitzklemme ist zwischen diesen beiden Hauptöffnungen angeordnet. Die erfindungsgemäße Anordnung einer Schlitzklemme in dem Gehäuse erlaubt es, mit einfachen Mitteln und ohne großen Aufwand, eine Abzweigung für eine Stichleitung herzustellen.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung besitzen Boden und/oder Deckel des Gehäuses eine Aufnahme für den Klemmenkopf der Schlitzklemme. Bevorzugt besitzt der Klemmenkopf der Schlitzklemme eine sechseckige, achteckige oder sonst wie nicht symmetrische Geometrie, so dass die mit ihrem Klemmenkopf in die Ausnehmung eingesetzte Schlitzklemme in dieser verdrehsicher gehalten ist.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Nebenöffnung für die Stichleitung entlang der Verbindungslinie zwischen den Hauptöffnungen neben der Aufnahme für den Klemmenkopf der Schlitzklemme angeordnet. Eine über die Nebenöffnung in das Gehäuse geführte Leitung kann an ihrem abisolierten Ende ungefähr um 90° abgewinkelt und so zusätzlich zu der Versorgungsleitung in dem Schlitz der Schlitzklemme angeordnet sein.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Nebenöffnung vollständig in dem Boden oder in dem Deckel des Gehäuses angeordnet. Bevorzugt ist die Nebenöffnung mit Klemmmitteln für eine Zugentlastung der Stichleitung ausgestattet. Auf diese Weise wird die Stichleitung bei ihrem Eintritt durch die Nebenöffnung in das Gehäuse an diesem befestigt, so dass der elektrische Kontakt mit der Schlitzklemme durch Zug an der Stichleitung nicht beschädigt wird.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das dem Klemmenkopf gegenüberliegende Ende des Klemmenschafts in dem Gehäuse gesichert, wodurch die Schlitzklemme zusätzlich stabil in dem Gehäuse gehalten ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung besitzen der Klemmenschaft ein Außengewinde und der den Schlitz überbrückende Sicherungskörper ein korrespondierendes Innengewinde. Durch Anziehen des Sicherungskörpers auf dem Klemmenschaft werden die Versorgungsleitung sowie die Stichleitung klemmend in dem Schlitz gehalten.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung tritt die Versorgungsleitung durch eine der Hauptöffnungen in das Gehäuse ein, ist mit einem abisolierten Abschnitt in der Schlitzklemme angeordnet und tritt durch die andere Hauptöffnung aus dem Gehäuse aus. Bevorzugt verläuft die Versorgungsleitung hierbei gerade durch das Gehäuse und durch den Schlitz.
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Zweckmäßigerweise ist die Stichleitung durch die Nebenöffnung in das Innere des Gehäuses geführt, wobei die Stichleitung einen abisolierten Abschnitt aufweist, der in der Schlitzklemme angeordnet ist. Hierbei ist die Stichleitung in ihrem Endabschnitt abgewinkelt.
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Jede der Hauptöffnungen wird durch einander ergänzende Öffnungen in Boden und Deckel des Gehäuses gebildet. Die sich einander ergänzenden Öffnungen sind vorzugsweise halbkreisförmig ausgebildet, wobei zwei einander ergänzende Öffnungen, die sich bei einem Aufliegen des Deckels auf dem Boden gegenüberliegen eine kreisförmige Hauptöffnung ausbilden. Bevorzugt sind die Hauptöffnungen mit Dichtmitteln ausgestaltet, um einen Innenraum des Gehäuses abzudichten. Bevorzugt ist auch die Nebenöffnung mit Dichtmitteln versehen. Zweckmäßigerweise besitzt die Versorgungsleitung einen größeren Leitungsquerschnitt als die Stichleitung.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt:
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1 einen Boden eines Gehäuses mit einer noch nicht eingesetzten Schlitzklemme in einer perspektivischen Ansicht,
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2 eine Schlitzklemme gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
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3 ein Einlegen einer Stichleitung in die in 1 und 2 gezeigte Schlitzklemme,
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4 die in 3 gezeigte Stichleitung in einer an dem Gehäuse durch eine Zugentlastung gesicherten Position,
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5 eine abisolierte Versorgungsleitung beim Einlegen in ein wie in 4 gezeigtes Gehäuse mit einer daran gesicherten Stichleitung,
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6 die in 5 gezeigte Versorgungsleitung in einer in der Schlitzklemme gesicherten Position,
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7 einen Deckel des Gehäuses beim Aufbringen auf den Boden des Gehäuses, und
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8 eine perspektivische Ansicht auf das geschlossene Gehäuse von unten.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Boden 10 und eine Schlitzklemme 12. Der Boden 10 besitzt eine sechseckige Aufnahme 14, die einen sechseckigen Klemmenkopf 16 aufnehmen kann. Die mit ihrem Klemmenkopf 16 in der Aufnahme 14 angeordnete Schlitzklemme 12 ist drehsicher in dem Boden 10 gehalten.
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Der Boden 10 besitzt ferner zwei halbrunde Öffnungen 18, 20. Die halbrunden Öffnungen 18, 20 bilden gemeinsam mit entsprechenden halbrunden Öffnungen 22, 24 am Deckel 26 die Hauptöffnungen 28 des verschlossenen Gehäuses 11 (vgl. 7 und 8). Die halbrunden Öffnungen 18, 20 sind als halbzylindrische Vertiefungen in dem Boden 10 ausgebildet.
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Der Boden 10 besitzt abgerundete Ecken 30. Im Bereich der abgerundeten Ecken 30 befinden sich Bohrungen 32, die jeweils eine Befestigungsschraube 34 (vgl. 7) aufnehmen können.
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2 zeigt die Schlitzklemme 12 im Detail. Die Schlitzklemme 12 besitzt einen Klemmenkopf 16, der in einen Klemmenschaft 36 übergeht. Der Klemmenschaft 36 besitzt einen Schlitz 46, der sich über die gesamte Länge des Klemmenschafts 36 erstreckt und eine definierte Breite zur Aufnahme eines elektrischen Leiters besitzt. Der Klemmenschaft 36 trägt ferner ein Außengewinde, auf dem eine Sicherungsmutter 40 mit ihrem Innengewinde verschraubbar angeordnet ist. Die Sicherungsmutter 40 ist drehbar mit einem in dem Schlitz 46 geführten Kontaktkörper 42 verbunden. Der Kontaktkörper 42 besitzt auf seiner zum Klemmenkopf 16 weisenden Seite eine V-förmige Vertiefung 44, durch die eine Kontaktfläche mit einem in dem Schlitz 46 angeordneten Leiter vergrößert wird.
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3 zeigt eine in das Gehäuseinnere geführte Stichleitung 48, die in einem Endabschnitt 50 abisoliert ist. Die Stichleitung 48 ist durch den Boden 10 in das Gehäuseinnere geführt. Wie in 8 zu erkennen, wird die Stichleitung 48 durch ein auf der Nebenöffnung 54 sitzendes Klemmmittel 52 in das Gehäuse 11 geführt. In den 3 bis 7 ist lediglich ein unterer Abschnitt der Klemmmittel 52 zu erkennen. Die durch den Boden 10 geführte Stichleitung 48 bildet mit dem Endabschnitt 50 im Wesentlichen einen rechten Winkel. Der abgewinkelte Endabschnitt 50 ist abisoliert und liegt am Grund des Schlitzes 46 an. In dieser Position kann die Stichleitung 48 an dem Boden 10 durch Betätigung der Klemmmittel 52 gesichert werden. Beispielsweise können drehende Klemmmittel 52 vorgesehen sein, die die Stichleitung 48 entlang ihrem Umfang klemmen, ohne die Isolierung zu beschädigen. Je nach Ausgestaltung der Schlitzklemme 12 kann auch der Grund des Schlitzes 46 speziell an den Leiterquerschnitt des Endabschnitts 50 angepasst sein.
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5 zeigt die Versorgungsleitung 56, die in einem Kontaktabschnitt 58 abisoliert ist. Auf den Kontaktabschnitt 58 wird der Boden 10 aufgesetzt, so dass der Kontaktabschnitt 58 in dem Schlitz 46 der Schlitzklemme 12 angeordnet ist. Indem der Endabschnitt 50 der Stichleitung 48 ebenfalls in dem Schlitz 46 angeordnet ist, kommt es zu einem elektrischen Kontakt zwischen dem Endabschnitt 50 der Stichleitung 48 und dem abisolierten Kontaktabschnitt 58 der Versorgungsleitung 56.
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Wie in 6 dargestellt, wird nachfolgend der Kontaktkörper 42 in den Schlitz 46 eingesetzt und über die Sicherungsmutter 40 wird der Kontaktabschnitt 58 in dem Schlitz 46 gesichert. Wie besonders in 6 zu erkennen, erstreckt sich der so in der Schlitzklemme 12 gesicherte Kontaktabschnitt 58 weiterhin auf einer geraden Linie, die sich zwischen den halbrunden Öffnungen 18, 20 erstreckt. Insgesamt verläuft die Versorgungsleitung 56 gerade, ohne dass diese getrennt oder gebogen werden muss.
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Die Schlitzklemme 12 wird durch Aufsetzen des Deckels 26 und Verschrauben der Befestigungsschrauben 34 an dem Boden 10 verschlossen und gesichert. Die Schlitzklemme 12 ist hierbei in die Aufnahme 14 eingesetzt. So ist es möglich, dass der Klemmenkopf 16 beispielsweise in der Aufnahme 14 verklebt oder mit dieser verschweißt sein kann.
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8 zeigt das geschlossene Gehäuse 11, bei dem Boden 10 und Deckel 26 miteinander verbunden sind. Das Gehäuse 11 kann ohne großen zusätzlichen Aufwand insbesondere auch wasser- und/oder staubdicht ausgebildet sein. Ebenfalls ist es möglich, das Innere bzw. den Innenraum des Gehäuses 11 nach Herstellen der gewünschten elektrischen Verbindung zu vergießen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Boden
- 11
- Gehäuse
- 12
- Schlitzklemme
- 14
- Aufnahme
- 16
- Klemmenkopf
- 18
- halbrunde Öffnung
- 20
- halbrunde Öffnung
- 22
- Öffnung
- 24
- Öffnung
- 26
- Deckel
- 28
- Hauptöffnung
- 30
- Ecke
- 32
- Bohrung
- 34
- Befestigungsschrauben
- 36
- Klemmenschaft
- 38
- Sicherungskörper
- 40
- Sicherungsmutter
- 42
- Kontaktkörper
- 44
- Vertiefung
- 46
- Schlitz
- 48
- Stichleitung
- 50
- Endabschnitt
- 52
- Klemmmittel
- 54
- Nebenöffnung
- 56
- Versorgungsleitung
- 58
- Kontaktabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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