-
Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung zum Steuern eines Geräts eines Kraftfahrzeugs. Die Bedienvorrichtung weist hierzu ein Touchpad auf, mittels welchem ein Benutzer durch Berühren einer Berührfläche des Touchpads ein Berührsignal erzeugen kann. Des Weiteren ist das Touchpad drucksensitiv, das heißt eine Sensoreinrichtung erzeugt ein Drucksignal in Abhängigkeit von einer auf die Bedienfläche ausgeübten Anpresskraft. Zu der Erfindung gehören auch ein Kraftfahrzeug mit der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung sowie ein Verfahren zum Steuern eines Geräts eines Kraftfahrzeugs.
-
Aus der
EP 2 546 730 A2 ist ein Touchpad für einen portablen Computer bekannt. Das Touchpad weist sowohl einen Sensormatrix zum Erfassen eines Berührorts an dem Touchpad als auch einen Drucksensor zum Erfassen der vom Benutzer auf die Bedienfläche ausgeübten Anpresskraft auf. Die zu berührende Bedienfläche ist durch eine Glasscheibe realisiert, die der Benutzer durchbiegen muss, damit der Drucksensor das Drucksignal erzeugt.
-
Mittels eines Touchpads kann ein Benutzer verhältnismäßig komplexe Bediensignale erzeugen, indem er mittels eines Bedienobjekts, beispielsweise einen Finger, eine Zeichenspur auf der Bedienfläche zeichnet. Hierdurch kann beispielsweise ein Mauszeiger gesteuert werden oder ein Zeichen eingegeben werden, dass durch einen Handschrifterkenner oder einen Gestenerkenner detektiert werden kann. Allerdings gibt es in einem Kraftfahrzeug auch viele Bedienaufgaben oder Bedienschritte, die ein Schalten darstellen. Hierzu werden in der Regel im Kraftfahrzeug entsprechende mechanische Taster oder Tastschalter bereitgestellt, die der Benutzer bei Bedarf drücken kann. Dies verursacht einen unerwünscht aufwendigen und kostspieligen Schaltungsaufwand beim Bereitstellen einer Bedienvorrichtung in einem Kraftfahrzeug.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Bedienung eines Geräts in einem Kraftfahrzeug eine Bedienvorrichtung mit geringem Schaltungsaufwand bereitzustellen.
-
Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der angegebenen Patentansprüche gegeben.
-
Für die Erfindung ist eine Bedienvorrichtung zum Steuern eines Geräts eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Die Bedienvorrichtung weist in der beschriebenen Weise ein Touchpad zum Erzeugen eines Berührsignals auf. Das Touchpad erzeugt das Berührsignal in Abhängigkeit von einer Berührung einer Berührfläche des Touchpads durch ein Bedienobjekt eines Benutzers. Bei dem Bedienobjekt kann es sich beispielsweise um einen Finger des Benutzers handeln. Das Berührsignal kann z. B. die Koordinaten der Berührpunkte des Bedienobjekts angeben. Die Bedieneinrichtung weist des Weiteren eine Sensoreinrichtung mit zumindest einem Sensor auf, der dazu ausgelegt ist, ein Drucksignal zu erzeugen, das mit einer Anpresskraft korreliert, welche von dem Bedienobjekt bei der Berührung auf die Bedienfläche ausgeübt wird. Der zumindest eine Sensor ist also jeweils ein Drucksensor oder Kraftsensor. Des Weiteren gehört zu der Bedienvorrichtung noch eine Steuereinrichtung zum Erzeugen eines Steuersignals, durch welches das Gerät gesteuert wird. Die Steuereinrichtung kann z. B. einen Mikrocontroller und/oder ein Programmmodul für eine Prozessoreinrichtung aufweisen.
-
Um nun bei der Bedienvorrichtung mit geringem Schaltaufwand sowohl die an sich bekannte Touchpad-Bedienung bereitzustellen als auch eine Tastenbedienung, ist die genannte Steuereinrichtung dazu ausgelegt, eine von dem Bedienobjekt berührte Berührstelle auf der Bedienfläche zu ermitteln. Mit anderen Worten wird durch die Steuereinrichtung ermittelt, wo der Benutzer mit dem Bedienobjekt die Bedienfläche berührt. Die Steuereinrichtung ist des Weiteres dazu ausgelegt, dass das Steuersignal für das Gerät in Abhängigkeit von sowohl dem Berührsignal als auch dem genannten Drucksignal zu erzeugen, falls die Berührstelle in einem vorbestimmten Tastenbereich der Bedienfläche liegt. Im Tastenbereich genügt es also nicht, dass der Benutzer die Bedienfläche einfach berührt. Er muss zudem eine vorbestimmte Druckbedingung in Bezug auf die Anpresskraft erfüllen, z. B. eine Mindestanpresskraft ausüben. Dagegen ist die Steuereinrichtung auch dazu ausgelegt, das Steuersignal für das Gerät unabhängig von dem Drucksignal zu erzeugen, falls die Berührstelle in einem Zeicheneingabebereich der Bedienfläche liegt. Im Zeichenbereich kann der Benutzer also das Gerät mit dem Bedienobjekt steuern, ohne dass er hierzu eine bestimmte Mindestanpresskraft ausüben muss.
-
Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass mit ein und demselben Touchpad sowohl Tastenfunktionen als auch Zeicheneingabefunktionen realisiert werden. Dies bedeutet, dass zwei Eingabemodi, nämlich Drucktastenbedienung einerseits und Zeichenspureingabe andererseits, mit geringem Schaltungsaufwand realisiert werden, nämlich in anderen Worten mit ein und demselben Touchpad.
-
Im Zusammenhang mit der Erfindung ist unter einem Touchpad insbesondere eine Scheibe zu verstehen, beispielsweise eine Glasscheibe, welche auf einer Seite die Bedienfläche aufweist und auf der anderen Seite eine Sensormatrix, welche eine Mehrzahl von an unterschiedlichen Orten angeordneten Sensoren aufweist. Jeder dieser Sensoren der Sensormatrix ist dazu ausgelegt, eine Annäherung und/oder Berührung des Bedienobjekts an der Bedienfläche zu erfassen. Die Erfassung kann z. B. in bekannter Weise kapazitiv erfolgen. Das Touchpad kann auch als Bildschirm ausgestaltet sein, d. h. als Berührbildschirm oder Touchscreen.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung ist der beschriebene Tastenbereich in mehrere Funktionstasten eingeteilt. Durch die eine Steuereinrichtung ist dabei jeder Funktionstaste jeweils zum direkten Auslösen eine jeweilige vorbestimmte Gerätefunktion des Geräts zugeordnet. Bei Drücken der Funktionstaste aktiviert die Steuereinrichtung mittels des Steuersignals die zugeordnete Gerätefunktion. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass an dem Touchpad auf der Berührfläche eine Tastenleiste zum wahlweisen Auslösen mehrerer Gerätefunktionen bereitgestellt ist.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung dazu ausgelegt ist, bei im Tastenbereich liegender Berührstelle, wenn der Benutzer also eine Taste drücken möchte, das Steuersignal nur zu erzeugen, falls das Drucksignal betragsmäßig größer als eine vorbestimmte Auslöseschwelle ist. Mit anderen Worten muss der Benutzer eine vorbestimmte Mindestkraft beim Andrücken oder Anpressen des Bedienobjekts ausüben. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass zum einen die Bedienhaptik einer herkömmlichen mechanischen Taste nachgeahmt wird. Zum anderen ergibt sich der Vorteil, dass eine versehentliche Fehlauslösung einer Gerätefunktion bei zufälligem Berühren der Bedienfläche vermieden werden kann.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Ausgabeeinrichtung bereitgestellt, die dazu ausgelegt ist, ein haptisches und/oder akustisches Klicken oder Vibrieren zu erzeugen, falls die Berührstelle im Tastenbereich liegt, also der Benutzer eine Taste drückt und erfolgreich das Steuersignal erzeugt wurde. Hierdurch verhält sich das Touchpad im Tastenbereich wie ein mechanischer Taster.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung dazu ausgelegt, über den Zeicheneingabebereich eine mit dem Bedienobjekt an der Bedienfläche eingegebene Zeichenspur zu erfassen. Hierbei ist die Steuereinrichtung des Weiteren dazu ausgelegt, die Zeichenspur an einen Handschrifterkenner und/oder einen Gestenerkenner auszugeben. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Benutzer die Zeichenspur im Zeicheneingabebereich ohne Anpressdruck eingeben kann, wodurch die Bedienfläche geschont wird. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Zeicheneingabebereich einen zentralen Bedienbereich darstellt, der an mindesten drei Seiten von dem Tastenbereich begrenzt oder umgeben ist. Hierdurch sind die Tasten im Tastenbereich direkt vom Zeicheneingabebereich aus erreichbar.
-
Da die Drucksignalauswertung im Zeicheneingabebereich nicht stattfindet, ist es von Vorteil, wenn auch hier eine versehentliche Eingabe durch zufälliges Berühren der Bedienfläche verhindert ist. Hierzu sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Steuereinrichtung dazu ausgelegt ist, bei im Zeicheneingabebereich liegender Berührstelle das Steuersignal nur zu erzeugen, falls eine Flächengröße einer Auflagefläche des Berührobjekts an der Berührstelle kleiner als ein vorbestimmter Höchstwert ist. Mit anderen Worten wird z. B. eine Ballendetektion eines Handballens einer Hand durchgeführt. Somit wird insbesondere durch Wahl des Höchstwerts eine auf der Bedienfläche abgestützte Hand von einer die Bedienfläche berührenden Fingerkuppe unterschieden. Nur wenn eine Berührung erkannt wird, bei welcher das Berührobjekt eine Auflagefläche kleiner als der Höchstwert aufweist, wird dies als Bedienwunsch erkannt oder mit anderen Worten das Steuersignal erzeugt.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Steuereinrichtung dazu ausgelegt, zusätzlich zu der Berührstelle zugleich zumindest eine von der Berührstelle disjunkte weitere Berührstelle eines weiteren Berührobjekts zu erfassen. Mit anderen Worten wird eine Zweifinger-Detektion oder eine Mehrfinger-Detektion durchgeführt. Hierbei wird durch die Steuereinrichtung überprüft, ob die beiden Berührstellten disjunkte oder voneinander getrennte Auflageflächen darstellen. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise diese Weiterbildung mit der Ballendetektion kombiniert werden, ohne dass durch Auflegen mehrerer Finger die Erzeugung des Steuersignals blockiert wird.
-
Besonders bevorzugt ist es, dass das Touchpad zum Erzeugen des Berührsignals ein und dieselbe durchgehend an der gesamten Bedienfläche angeordnete Sensormatrix aufweist. Mit anderen Worten wird dieselbe Sensormatrix dazu genutzt, die Berührstellen sowohl im Tastenbereich als auch im Zeicheneingabebereich zu erfassen, das heißt die Berührung zu detektieren. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass ein herkömmliches Touchpad mit durchgehender Sensormatrix benutzt werden kann. Insbesondere ist vorgesehen, auch den Druck über die gesamte Bedienfläche zu erfassen, damit der Zeicheneingabebereich und der Tastenbereich variable im Betrieb der Bedienvorrichtung verändert oder angepasst werden können.
-
Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug, welches zumindest eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung aufweist. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen ausgestaltet.
-
Schließlich gehört zu der Erfindung auch ein Verfahren zum Steuern eines Geräts eines Kraftfahrzeugs. In einem ersten Verfahrensschritt des Verfahrens erfolgt das Erzeugen eines Berührsignals in Abhängigkeit von einer Berührung einer Berührfläche des Touchpads durch ein Bedienobjekt eines Benutzers des Touchpads. Das Berührsignal kann durch das Touchpad in an sich bekannter Weise erzeugt werden. Das Verfahren sieht auch das Erzeugen eines Drucksignals vor, wobei das Drucksignal durch eine Sensoreinrichtung erzeugt wird, welche einen oder mehrere Sensoren aufweist. Das Drucksignal ist dabei mit einer von dem Bedienobjekt bei der Berührung auf die Bedienfläche ausgeübten Anpresskraft korreliert. Eine Steuereinrichtung erzeugt ein Steuersignal zum Steuern des Geräts. Hierbei ermittelt die Steuereinrichtung eine von dem Bedienobjekt bei der Berührung berührte Berührstelle auf der Bedienfläche und unterscheidet hierbei zwischen einer Berührstelle in einem Tastenbereich und einer Berührstelle in einem Zeicheneingabebereich. Falls die Berührstelle in dem Tastenbereich der Bedienfläche liegt, wird das Steuersignal in Abhängigkeit von sowohl dem Berührsignal des Touchpads als auch dem Drucksignal der Sensoreinrichtung erzeugt. Falls die Berührstelle in den Zeicheneingabebereich der Bedienfläche liegt, wird das Steuersignal unabhängig von dem Drucksignal erzeugt, also in Abhängigkeit von dem Berührsignal.
-
Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
-
Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur (Fig.) eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
-
Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen aber die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
-
Die Fig. zeigt von einem Kraftfahrzeug 1 eine Bedieneinrichtung 2, die beispielsweise in einer Mittelkonsole oder einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet sein kann. Mittels der Bedienvorrichtung 2 kann ein Gerät 3 des Kraftfahrzeugs bedient werden, beispielsweise ein Informations/Unterhaltungssystem (Infotainmentsystem) oder ein Navigationsgerät oder ein Telefon. Die Bedienvorrichtung 2 kann hierzu ein Touchpad 4 und eine mit dem Touchpad 4 gekoppelte Steuereinrichtung 5 aufweisen, die beispielsweise durch eine Prozessoreinrichtung, beispielsweise einen Mikrocontroller und/oder ein Programmmodul bereitgestellt sein kann. Die Steuereinrichtung 5 kann Steuersignale C erzeugen und an das Gerät 3 ausgeben. Durch die Steuersignale C kann das Gerät 3 gesteuert oder eingestellt werden. Die Steuersignale C werden in Abhängigkeit von einer Bedientätigkeit eines Benutzers erzeugt. Von dem Benutzer ist in der Fig. lediglich eine Hand 6 mit einem Finger 7 gezeigt. Der Finger 7 berührt eine Scheibe 8 des Touchpads 4. Durch die Scheibe 8 ist eine Bedienfläche 9 der Touchpads 4 bereitgestellt. Eine (nicht dargestellte) Sensormatrix des Touchpads 4 kann in an sich bekannter Weise ein Berührsignal T in Abhängigkeit von einem Berührort oder einer Berührstelle XY des Fingers 7 an der Bedienfläche 9 erzeugen. Beispielsweise kann durch das Berührsignal T die jeweilige Koordinate der aktuellen Berührstelle XY signalisiert sein. Das Berührsignal T kann an die Steuereinrichtung 5 übertragen werden. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass bei der Bedienvorrichtung 2 eine Sensoreinrichtung 10 bereitgestellt ist, durch welche eine Anpresskraft oder ein Anpressdruck, mit welchem der Benutzer mit dem Finger 7 auf die Bedienfläche 9 drückt, erfasst wird. Die Sensoreinrichtung 10 kann die Anpresskraft als ein Drucksignal P an die Steuereinrichtung 5 signalisieren.
-
Die Bedienfläche 9 des Touchpads 4 kann bei der Bedienvorrichtung 2 in einen Tastenbereich 11 und einen Zeicheneingabebereich 12 eingeteilt sein. Der Tastenbereich 11 ist in dem in der Fig. gezeigten Beispiel in mehrere Tastfelder 13, 14, 15 eingeteilt. Die Tastfelder 13 können beispielsweise Stationstasten oder Funktionstasten darstellen, durch welche der Benutzer eine jeweils zugeordnete Gerätefunktion des Geräts 3 direkt durch Tastendruck auslösen kann. Die Tastfelder 14 können beispielsweise zum Vorwärtsblättern und Rückwärtsblättern in einer Menüstruktur vorgesehen sein, was ebenfalls jeweils einen einfachen Tastendruck erfordert. Die Tastfelder 15 können beispielsweise zum Aktivieren eines Bedienmenüs und zum Rückgängig-machen eines Bedienschritts vorgesehen sein. Auch hierzu ist jeweils ein einfacher Tastendruck nötig.
-
Das Zeicheneingabefeld 12 kann zum Eingeben einer Zeichenspur 16 vorgesehen sein, durch welche der Benutzer mit dem Finger 7 beispielsweise einen Buchstaben oder eine Bediengeste oder auch eine Steuerung eines (nicht dargestellten) Mauszeigers auf einer graphischen Benutzeroberfläche (GUI – graphical user interface) steuern kann.
-
Obwohl die Tastfelder 13, 14, 15 des Tastenbereichs 11 Bestandteil des Touchpads 4 sind, das heißt auf der Bedienfläche 9 abgegrenzte Bereiche darstellen, hat der Benutzer beim Drücken eines der Tastfelder 13, 14, 15 den Eindruck, einen mechanischen Taster zu bedienen. Mit anderen Worten reicht nicht das einfache Antippen eines einzelnen Tastfelds 13, 14, 15, sondern der Benutzer muss eine Mindestkraft oder Mindestanpresskraft oder Mindestdruck auf ein jeweiliges Tastfeld ausüben, damit das jeweils zugeordnete Steuersignal C erzeugt wird. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass eine Aktoreinrichtung 17 bereitgestellt ist, welche einen Stoß oder Impuls oder eine Vibration in der Scheibe 8 erzeugt, sodass der Benutzer am Finger 4 auf der Bedienfläche 9 auch beispielsweise ein Klicken oder Rütteln spürt, insbesondere so als ob er einen mechanischen Taster betätigen würde.
-
Dagegen muss der Benutzer beim Zeichnen der Zeichenspur 16 keine besondere Mindestkraft auf die Bedienfläche 9 im Zeicheneingabebereich 12 ausüben. Er kann ohne Anpresskraft mit dem Finger 7 über die Scheibe 8 gleiten. Dies ist besonders vorteilhaft, da der Benutzer mit der Haut des Fingers 7 nicht an der Scheibe 8 hängenbleibt und/oder diese verschmiert.
-
Um diese vorteilhafte Kombination vom Bedienbereichen mit und ohne Betätigungskraft auf dem Touchpad zu realisieren, kann bei der Steuereinrichtung 5 vorgesehen sein, dass auf der Grundlage des Berührsignals T ermittelt wird, ob der Benutzer mit dem Finger 7 die Bedienfläche 9 in dem Tastenbereich 11 oder dem Zeicheneingabebereich 12 berührt. Hierzu kann beispielsweise die Berührkoordinate der Berührstelle XY ausgewertet werden. Beispielsweise kann als die Berührstelle XY die Anfangsberührstelle, an welcher die Berührung beginnt, ausgewertet werden. Die Steuereinrichtung 5 kann hierzu beispielsweise eine Bereichsbeschreibung 18 aufweisen, welche auf der Bedienfläche 9 möglichen Berührkoordinaten jeweils eine Klassifizierung zuordnet, ob es sich um eine Berührstelle im Tastenbereich 11 oder eine Berührstelle im Zeicheneingabebereich 12 handelt. Die Zuordnung kann als Tabelle oder als geometrische Beschreibung bereitgestellt sein.
-
Die Steuereinrichtung 5 kann des Weiteren eine Entscheidungseinheit oder ein Koppeleinrichtung 19 aufweisen, welches auf der Grundlage der mittels der Bereichsbeschreibung 18 ermittelten Entscheidung, ob die Berührstelle XY im Tastenbereich 11 oder Zeicheneingabebereich 12 liegt, das Berührsignal T entweder an eine Tastendruckauswertung 20 oder eine Zeichenspurauswertung 21 weiterleitet.
-
Die Tastendruckauswertung 20 kann zusätzlich das Drucksignal P empfangen und beispielsweise mittels eines Schwellwertvergleichs ermitteln, ob der Benutzer mit dem Finger 7 einen ausreichend großen Anpressdruck ausübt, um die Berührung eines der Tastfelder 13, 14, 15 als Tastenbetätigung zu werten, das heißt das zugeordnete Steuersignal C zu erzeugen. Der Schwellenwert für den Schwellenwertvergleich kann z. B. in einem Bereich ab 3 Newton liegen, z. B. von 3 Newton bis 6 Newton. Bei Erkennen eines Tastendrucks kann durch die Tastendruckauswertung 20 auch ein Auslösesignal für den Aktor 17 erzeugt werden. Der Aktor 17 kann dann beispielsweise auf der Grundlage eines Elektromotors mit exzentrisch gelagerter Schwungmasse oder eines Piezoelements die beschriebene haptische Rückkopplung erzeugen. Der Aktor 17 kann auch dazu ausgelegt sein, ein Betätigungsgeräusch, beispielsweise ein Klicken, zu erzeugen. Hierzu kann der Aktor 17 einen Lautsprecher umfassen.
-
Falls dagegen, wie in der Fig. gezeigt, die Berührstelle XY im Zeicheneingabebereich 12 liegt, kann das Berührsignal T an die Zeichenspurauswertung 21 weitergeleitet werden. Die Zeichenspurauswertung 21 kann beispielsweise einen Handschrifterkenner aufweisen, wie er an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist. Dann kann aus der Zeichenspur 16 ein Buchstabe oder ein anderes Zeichen erzeugt werden, dass beispielsweise als Eingabebuchstabe mittels eines entsprechenden Steuersignals C an das Gerät 3 weitergegeben werden kann, um z. B. einen Ortsnamen in ein Navigationsgerät einzugeben.
-
Die Zeichenspurauswertung 21 kann hierbei unabhängig von dem Drucksignal P die Zeichenspur 16 verarbeiten. Damit dennoch keine Zeichenspurerkennung erfolgt, wenn der Benutzer mit einem Handballen der Hand 6 den Zeicheneingabebereich 12 zufällig berührt, kann vorgesehen sein, dass eine Auflagefläche oder Berührfläche 22 ermittelt wird, die durch den Finger 7 im Bereich der Berührstelle XY zu einem Erfassungszeitpunkt berührt wird. Die Berührstelle XY kann beispielsweise der geometrische Mittelpunkt oder geometrischer Schwerpunkt der Berührfläche 22 sein. Falls ein Flächeninhalt der Berührfläche 22 größer als ein vorbestimmter Höchstwert ist, so kann dies durch die Steuereinrichtung als eine zufällige oder ungewollte Berührung der Zeicheneingabefläche 12 gewertet werden. Dies kann beispielsweise sein, wenn sich der Benutzer mit der Hand 6 auf der Scheibe 8 abstützt.
-
Ist dagegen die Auflagefläche der Berührfläche 22 kleiner als der Grenzwert, so kann dies als gewollte Betätigung des Touchpads 4 gewertet werden. Hierbei kann dennoch eine Mehrfingerbedienung realisiert sein, bei welcher sich eine größere Auflagefläche durch die Berührfläche 22 und eine zusätzliche Berührfläche 22' ergeben kann, weil der Benutzer zusätzlich beispielsweise mit einem zweitem Finger an einer Berührstelle XY' eine Berührfläche 22' der Bedienfläche 9 berührt. Solang die Berührflächen 22 und 22' disjunkt sind, das heißt nicht einen einzelnen verschmolzenen Flächeninhalt darstellen, kann dies weiterhin als gewollte Mehrfingerbedienung erkannt werden. Stellen dagegen die Berührflächen 22, 22' eine kontinuierliche, verbundene Fläche dar, so kann dies als Ballenauflage gewertet werden, das heißt die Berührung ignoriert werden.
-
Bisher sind in einem Kraftfahrzeug Touchpads kraftlos bedienbar, das heißt unabhängig von der Anpresskraft. Dagegen sind Tastenbedienung im klassischen Sinne, das heißt mechanische Taster, stets mit einer Betätigungskraft zu bedienen. Die beschriebene Idee umfasst die Möglichkeit auf einem Touchpad Bedienbereiche zu kombinieren. Das heißt in einem Touchpad sind bestimmte Bereiche mit einer vorbestimmten Mindestbetätigungskraft auszulösen und andere Bereiche kraftlos zu bedienen. Es werden sozusagen klassische Tastenfunktionen in ein Touchpad integriert. Dies ermöglicht ein anspruchsvolles Design, da keine separate Tastenleiste bereitgestellt sein muss. Auch bei der Touchpad-Bedienung können somit über die Tastenbereiche bestimmte Funktionen im Direktzugriff für den Benutzer liegen. Durch Verzicht auf mechanische Tasten ergibt sich eine Kostenreduzierung und Bauraumreduzierung.
-
In der Fig. ist hierzu gezeigt, wie ein Touchpad in verschiedene Bereiche unterteilt werden kann. Hinter allen mit Symbolen gekennzeichneten Bereichen befindet sich eine Funktion, welche nur mit einer bestimmten Mindestbetätigungskraft ausgewählt werden kann. Diese Art des Auslösens ist als klassischer Tastendruck bekannt. In allen freien Flächen ist eine Bedienung ohne Kraft möglich. Diese Art der Eingabe ist als Schrift- oder Gesteneingabe bekannt. Voraussetzung für diese Umsetzung ist ein Touchpad mit Kraftsensor.
-
Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung eine Kombination von Bedienbereichen mit und ohne Betätigungskraft auf einem Touchpad bereitgestellt werden kann.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-