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Nachfolgend werden ein Radlager sowie ein Kraftfahrzeug beschrieben. Das Radlager weist eine Raddrehzahlsensoranordnung zur Messung von Dreh- oder Winkelbewegungen eines Rades des Kraftfahrzeuges auf. Das nachfolgend beschriebene Kraftfahrzeug weist wenigstens ein Radlager der entsprechenden Art auf.
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Radlager und Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art sind bekannt. In Radlagern verwendete Sensoren werden insbesondere zur Messung der Drehgeschwindigkeiten und des Drehverhaltens der Räder eines Kraftfahrzeuges benötigt, wobei das Kraftfahrzeug ein Regelsystem enthält, das diese Informationen als Eingangsgrößen des Regelsystems verarbeitet. Solche Regelsysteme dienen beispielsweise zur Antiblockiersystembremsregelung, Antriebsschlupfregelung, Fahrstabilitätsregelung und dergleichen. Dabei ist die Messung von direkten Messgrößen vorteilhaft. Zu den Messgrößen zählen negative und positive Beschleunigungen (Bremsen und Beschleunigen), Raddrehzahlen an einer oder mehreren Rädern, Winkelbeschleunigungen sowie seitliche, auf das Fahrzeugchassis wirkende Beschleunigungen. Das Radlager ist wegen der Kraftübertragung von der Fahrbahn zum Fahrzeugchassis eine geeignete Messstelle zur Erfassung von Kräften und Beschleunigungen.
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Aus der
DE 10 2005 059 393 A1 ist ein Radlager mit einem Sensor zur Messung von Dreh- oder Winkelbewegungen eines Rades eines Kraftfahrzeugs bekannt, das einen Radlagerflansch und ein daran befestigtes Wälzlager aufweist, an dessen umlaufenden Innenring ein als Messwertgeber dienender Encoderring angeordnet ist. Der Sensor ist parallel zu seiner radialen Leserichtung an einer zur Ebene des Encoderrings weisenden radialen Anlagefläche des Radlagerflanschs montiert. Am feststehenden Außenring des Wälzlagers ist ein zumindest den Lesebereich des Sensors und den Encoderring überdeckendes Blechteil aufgesetzt, das als umfangsbezogene Anlagefläche für den Sensor dient.
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Weiterhin ist der gleichmäßige und gleichzuhaltende Abstand zwischen dem Sensor und dem Encoder, Encoderring bzw. Impulsrad, das heißt der Sensorfläche und der zu detektierenden Encoderfläche, ein wichtiges Kriterium für eine zuverlässige Funktion der Messvorrichtung am Radlager und des zugehörigen Regelsystems. Eine nicht auszuschließende Rostunterwanderung der Befestigungsfläche des Sensors, insbesondere in dessen Befestigungsbereich, stellt dabei ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Durch Feuchtigkeit verursachte Rostunterwanderung an der Befestigungsfläche des Sensors kann dazu führen, dass der Sensor in Abhängigkeit von seiner Einbaulage axial oder radial vom Encoderring weggedrückt wird, so dass sich der Abstand zwischen der Sensorfläche und der Encoderfläche vergrößert. Dies führt häufig zu Signalausfällen des Sensors, so dass eine zuverlässige Drehzahl oder Drehwinkelmessung am Radlager beeinträchtigt wird.
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Die betreffenden Raddrehzahlsensoranordnungen messen berührungslos. Für ein ordnungsgemäßes Funktionieren entsprechender Sensoranordnungen ist es desweiteren wichtig, dass die zusammenwirkenden Komponenten Encoderring und Sensor und einer bestimmten räumlichen Beziehung zueinander angeordnet sind. Der Abstand zwischen Sensor und Encoderring sollte weder zu groß, noch zu klein sein, denn einerseits wird bei einem zu großen Abstand der beiden Komponenten das Signal zu schwach und die Erkennung der Raddrehzahl möglicherweise unzuverlässig, andererseits kann ein geringer Abstand aufgrund von Verschmutzungen und dergleichen entsprechender Radlager in der Benutzung andere Komplikationen nach sich ziehen.
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Herkömmliche Raddrehzahlsensoranordnungen weisen regelmäßig lange Toleranzketten mit daraus resultierenden hohen Gesamttoleranzen auf und erweisen sich daher in der Praxis bei der Montage und der Wartung als komplex.
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Aufgabe ist es somit, ein Radlager mit einer Raddrehzahlsensoranordnung der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass ein einfacher, robuster und toleranzarmer Aufbau erreicht wird.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Radlager gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Kraftfahrzeug gemäß dem nebengeordneten Anspruch 15. Weitere Ausgestaltungen des Radlagers sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Das nachfolgend beschriebene Radlager weist eine Raddrehzahlsensoranordnung auf, welche zur Messung von Dreh- oder Winkelbewegungen eines Rades eines Kraftfahrzeugs dient. Das Radlager weist einen drehbaren Teil mit einen Encoderring auf.
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Des Weiteren ist ein gegenüber dem drehbaren Teil feststehender Teil vorgesehen, wobei der feststehende Teil einen Flansch aufweist, an dem die Raddrehzahlsensoranordnung festgelegt ist. Die Raddrehzahlsensoranordnung weist einen Sensor auf. Ein entsprechender Sensor kann beispielsweise ein Hall-Sensor sein.
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Durch Anordnung des Encoderrings am drehbaren Teil und der Raddrehzahlsensoranordnung an dem feststehenden Teil wird bei einer Radbewegung der Encoderring relativ zu der Raddrehzahlsensoranordnung gedreht. Die Relativbewegung zwischen Encoderring und Raddrehzahlsensoranordnung ist Grundlage des Messprinzips.
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Durch die Ausgestaltung des Encoderrings, welche beispielsweise ein Zahnprofil, ein Wellenprofil oder unterschiedlich magnetisierte Bereiche aufweisen kann, kann die Raddrehzahlsensoranordnung Bewegungsinkremente des Encoderrings relativ zu der Raddrehzahlsensoranordnung erkennen und durch Aufsummieren in Kenntnis der Inkrementgröße den Winkel der Drehbewegung des entsprechenden Rades feststellen. Der an dem feststehenden Teil angeordnete Flansch kann im Wesentlichen radial zu einer Drehrichtung des Radlagers, also senkrecht zum Rotationsvektor des Radlagers, ausgerichtet sein.
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Einer von Flansch oder Raddrehzahlanordnung weist einen in axiale Richtung ausgerichteten Vorsprung, beispielsweise einen Stift, auf, wobei der andere von Flansch oder Raddrehzahlanordnung eine korrespondierende, in axialer Richtung ausgerichtete Ausnehmung, beispielsweise eine Bohrung, zur Aufnahme des Vorsprungs aufweist.
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Durch die dadurch ermöglichte axiale Aufschubrichtung der Raddrehzahlanordnung statt einer, wie im Stand der Technik bekannten, im Wesentlichen radialen Aufschubrichtung, ist mit dem hier beschriebenen Radlager eine erhebliche Verkürzung der Toleranzkette möglich. Da Vorsprung und Ausnehmung zudem relativ präzise ausgestaltbar sind, sind die Montagetoleranzen zusätzlich verringert. Die entsprechende Ausgestaltung bewirkt, dass die Raddrehzahlsensoranordnung in einem engen radialen Toleranzbereich relativ zum Encoderring angeordnet ist. In axialer Ausrichtung können mögliche Toleranzen leichter kompensiert werden, da die Sensorgröße entsprechend gewählt werden kann, um in allen Toleranzsituationen eine sichere Erfassung der Relativdrehung des Encoderrings zum Sensor zu gewährleisten.
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Zudem lässt sich die Wartung eines entsprechenden Radlagers vereinfachen, da durch Vorsprung und Ausnehmung eine einfache Wiederherstellung der ursprünglichen Positionen der Raddrehzahlsensoranordnung möglich ist. Die Wartung wird dadurch erheblich vereinfacht und eine sichere Funktion der Raddrehzahlsensoranordnung erreicht.
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In einer ersten möglichen weiterführenden Ausgestaltung des Radlagers kann der Vorsprung in einem Gehäuse der Raddrehzahlsensoranordnung angeordnet sein, wobei die Ausnehmung in dem Flansch angeordnet ist. Dies ermöglicht einerseits eine kostengünstige Ausgestaltung des Flanschs, welcher ohne den entsprechenden Vorsprung möglicherweise flach ausgestaltet werden kann. Andererseits ist eine Raddrehzahlsensoranordnung leichter auszutauschen als ein entsprechender Flansch, bei dem im Wesentlichen das Radlager zum Austausch zerlegt werden müsste. Da des Weiteren bei entsprechenden Scherbelastungen Vorsprünge beschädigungsgefährdeter sind, kann im Falle einer Beschädigung, beispielsweise durch einen Unfall, einfach die Raddrehzahlsensoranordnung ausgetauscht werden, der Flansch kann statistisch betrachtet häufiger wiederverwendet werden.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann der Vorsprung einen verdrehsicheren Querschnitt aufweisen. Auf diese Weise ist die Symmetrie des Vorsprungs herabgesetzt, was einerseits dazu führt, dass eine falsche Orientierung der Raddrehzahlsensoranordnung relativ zum Encoderring erschwert oder gar unmöglich gemacht wird, andererseits kann ein Verdrehen der Raddrehzahlsensoranordnung relativ zum Flansch und damit relativ zum Encoderring, beispielsweise durch Einwirken äußerer Kräfte oder durch fehlerhafte Montage, vermieden werden. Dies wirkt sich positiv auf die Toleranzsituation aus.
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Eine Möglichkeit, einen verdrehsicheren Querschnitt zu erreichen, ist nach einer möglichen Ausgestaltung, den Vorsprung mit wenigstens einer axialen Nut oder wenigstens einem axialen Steg zu versehen. Die korrespondierend ausgestaltete Ausnehmung kann dann entsprechend wenigstens einen axialen Steg oder wenigstens eine axiale Nut aufweisen, sodass die beiden Bauteile nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip zusammengefügt werden können. Entsprechend axial ausgerichtete symmetriereduzierende Geometrien erlauben den Einschub der Raddrehzahlsensoranordnung in den Flansch.
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In einer möglichen weiterführenden Ausgestaltung kann der Vorsprung in die Ausnehmung eingepresst sein. Eine solche Presspassung zwischen Vorsprung und Ausnehmung bewirkt einen besonders festen Sitz und eine klapperfreie Montage. Der feste Sitz hat zudem positive Auswirkung auf die Toleranzen.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Radlagers kann der Encoderring eine Codierung aufweisen, die auf einer Umfangsfläche radial nach außen weisend angeordnet ist. Wie bereits erwähnt, kann eine entsprechende Codierung beispielsweise in einem Steg oder Wellenprofil bestehen. Eine entsprechende Codierung kann des Weiteren durch Magnete erreicht werden. Durch die Anordnung der Codierung radial nach außen weisend lässt sich die Codierung besonders dicht an die Ausrichtung geringster Toleranz der Raddrehzahlsensoranordnung bringen, nämlich die radiale Richtung. Hierdurch lassen sich die Abstände zwischen Encoderring und Sensor gut einstellen und den Encoderring dicht an den Sensor bringen.
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Gemäß einem Aspekt des Radlagers kann die Raddrehzahlsensoranordnung einen Sensor aufweisen, der in radialer Richtung ausgerichtet ist. Ausrichtung in radialer Richtung bedeutet, dass der Sensor empfindlich in der entsprechenden radialen Richtung ist, sodass er einen in radialer Richtung weiter innen oder weiter außen liegenden, sich drehenden Encoderring erkennen kann.
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Bei manchen Sensoren kann es unerheblich sein, wenn diese auch in andere Richtungen empfindlich sind, also keine Vorzugsrichtung aufweisen, solange gewährleistet ist, dass die Empfindlichkeit in radialer Richtung weiterhin gegeben ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass zwischen Encoderring und Raddrehzahlsensoranordnung eine Abdeckung angeordnet ist. Eine solche Abdeckung schützt den Encoderring vor Verschmutzung.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Abdeckung in einen Bund des feststehenden Teils, insbesondere des Flanschs des feststehenden Teils, eingepresst ist. Dies erlaubt die Verwendung des Bundes zum Zentrieren des Radlagers.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann die Abdeckung das Radlager stirnseitig abschließen. Hierdurch lässt sich ein Schutz vor Verschmutzungen der gegeneinander drehbaren Teile des Radlagers erzielen, da die Abdeckung das Radlager stirnseitig einkapselt.
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Eine weitere Ausgestaltung des Radlagers kann vorsehen, dass an dem Flansch eine Adapterplatte, z. B. ein Adapterblech, angeordnet ist, an dem die Raddrehzahlsensoranordnung festgelegt ist. Mit Hilfe der Adapterplatte lässt sich erreichen, dass eine Raddrehzahlsensoranordnung für mehrere Kraftfahrzeuge verwendet werden kann, wodurch die Anzahl von Modellvarianten verringert und die Produktionskosten reduziert werden können. Mit Hilfe der entsprechenden Radlageranordnung lässt sich die Gestaltung entsprechender Adapterplatten vereinfachen.
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In einer Ausgestaltung kann die Adapterplatte eine Ausnehmung oder ein Innengewinde aufweisen, mit Hilfe derer die Raddrehzahlsensoranordnung befestigt werden kann. Ein Innengewinde erlaubt die Verwendung einer herkömmlichen Schraube zur Festlegung der Raddrehzahlsensoranordnung.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann die Adapterplatte eine Ausnehmung für den Vorsprung aufweisen. Dies erlaubt es, die Adapterplatte zwischen Flansch und Raddrehzahlsensoranordnung anzuordnen.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann der Sensor in die Raddrehzahlsensoranordnung eingegossen sein. Eingießen ermöglicht einerseits einen guten Schutz des Sensors vor Umgebungseinflüssen. Andererseits sind gießfähige Materialien bekannt, die die Funktionsweise und die Sensitivität des Sensors nicht beeinträchtigen, z. B. einige Kunststoffe. Darüber hinaus lassen sich durch Gießen komplexe Formen inklusive Ausnehmungen oder Vorsprüngen herstellen. Da zudem der Herstellaufwand relativ gering ist, lassen sich die Kosten für eine entsprechende Radlageranordnung gegenüber herkömmlichen Anordnungen reduzieren.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Radlagers kann vorgesehen sein, dass die Raddrehzahlsensoranordnung an einer einer Radaufnahme abgewandten Seite angeordnet ist. Die Radaufnahme dient zur Festlegung des Rades, üblicherweise zur Anordnung einer Bremse. Durch Anordnung der Raddrehzahlsensoranordnung auf einer der Radaufnahme abgewandten Seite, lässt sich einerseits die Raddrehzahlsensoranordnung besser vor Verschmutzung und anderen Umwelteinflüssen sowie Hitze schützen und andererseits bieten Radaufnahmen in der Regel wenig Platz zum Anordnen vieler Komponenten. Ein Anordnen auf einer der Radaufnahme abgewandten Seite lässt hierfür mehr Raum.
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Ein erster unabhängiger Gegenstand betrifft ein Kraftfahrzeug. Das Kraftfahrzeug weist wenigstens ein Radlager auf, wie es zuvor in den verschiedenen möglichen Ausgestaltungen beschrieben wurde.
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Das Radlager kann in einer Ausgestaltung mehrfach vorgesehen sein, insbesondere an einer Achse, insbesondere der Hinterachse. In anderen Ausgestaltungen kann das Radlager an allen Rädern vorgesehen sein. Hierdurch lassen sich Raddrehzahldifferenzen und damit der dynamische Zustand eines Kraftfahrzeugs vollständiger erkennen.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale bilden für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Dabei zeigen schematisch:
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1 eine Schnittdarstellung eines Radlagers;
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2 eine Schnittdarstellung eines aus dem Stand der Technik bekannten Radlagers;
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3 eine perspektivische Ansicht einer Raddrehzahlsensoranordnung;
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4 eine perspektivische Darstellung eines teilweise montierten Radlagers sowie
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5 eine perspektivische Darstellung einer Adapterplatte.
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1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Radlagers 2.
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Das Radlager 2 weist einen beweglichen Teil 4 und einen feststehenden Teil 6 auf. Beweglich und feststehend bezieht sich auf das Kraftfahrzeug, der feststehende Teil 6 rotiert demnach nicht um eine Rotationsachse z des Radlagers. Beweglicher Teil 4 und feststehender Teil 6 sind über ein nicht dargestelltes Wälzlager miteinander verbunden. An dem beweglichen Teil 4 ist, was im dargestellten Ausschnitt von 1 ebenfalls nicht zu sehen ist, eine Radaufnahme angeordnet.
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Der bewegliche Teil 4 weist eine Welle 8 auf. An der Welle 8 ist ein Flansch 10 festgelegt, sodass sich der Flansch 10 zusammen mit der Welle 8 um die Rotationsachse R dreht. Der Flansch 10 weist einen zylindrischen Bereich 10.1 auf. Auf dem zylindrischen Bereich 10.1 des Flanschs 10 ist ein Encoderring 12 angeordnet. Der Encoderring 12 dreht sich somit mit der Geschwindigkeit der Welle und dreht sich daher mit derselben Winkelgeschwindigkeit wie ein an der Welle 12 festgelegtes Rad.
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Der feststehende Teil 6 weist einen Flansch 14 auf. Der Flansch 14 erstreckt sich zumindest teilweise in radialer Richtung r. An dem Flansch 14 ist eine Raddrehzahlsensoranordnung 16 angeordnet. Der Flansch 14 weist eine Ausnehmung 18 auf, die in Richtung der Rotationsachse z ausgerichtet ist. Die Raddrehzahlsensoranordnung 16 weist einen Vorsprung 20 auf, der, wenn der Vorsprung 20 in die Ausnehmung 18 eingeschoben ist, ebenfalls in radialer Richtung r ausgerichtet ist.
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Vorsprung 20 und Ausnehmung 18 sind komplementär zueinander ausgestaltet. Die entsprechenden Querschnittskonturen von Vorsprung 20 und Ausnehmung 18 können sich gleichen oder sind zumindest so ausgestaltet, dass der Vorsprung 20 in die Ausnehmung 18 passt.
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Vorsprung 20 und Ausnehmung 18 sind als Presspassung ausgeführt, sodass die lichte Weite der Ausnehmung 18 etwas geringer ist als die Ausdehnung des Vorsprungs 20.
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Zwischen Flansch 14 und Raddrehzahlsensoranordnung 16 ist eine Adapterplatte 22 angeordnet. Die Adapterplatte 22 hat eine definierte Dicke d und dient dazu, die Raddrehzahlsensoranordnung 16 relativ zum Encoderring 12 zu positionieren. Die Adapterplatte 22 weist eine Ausnehmung 24 auf, die vor der Ausnehmung 18 des Flanschs 14 angeordnet ist und durch die hindurch der Vorsprung 20 der Raddrehzahlsensoranordnung 16 hindurchgeführt wird. Die Ausnehmung 24 muss keine Positionierungsfunktion übernehmen und kann deshalb als lose Passung mit größerer lichter Weite als der Ausdehnung des Vorsprungs 20 im Querschnitt aufweisen.
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An der Adapterplatte 22 ist eine weitere Ausnehmung 26 angeordnet. Die Ausnehmung 26 weist ein Innengewinde auf. Die Raddrehzahlsensoranordnung 16 weist eine Bohrung 28 auf, die bei korrekter Ausrichtung von Adapterplatte 22 und Raddrehzahlsensoranordnung 16 über einer Ausnehmung 26 liegt. In die Ausnehmung 26 ist eine Befestigungsschraube 30 eingeschraubt, die die Raddrehzahlsensoranordnung 16 an dem feststehenden Teil 6 des Radlagers 2 festlegt.
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An dem Flansch 14 ist eine Abdeckung 32 angeordnet. Die Abdeckung 32 ist in einen an dem Flansch 14 des feststehenden Teils 6 angeordneten Bund 33 eingepresst.
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Die Abdeckung 32 ist als Kappe ausgestaltet und überdeckt die Welle 10 axial vollständig. Die Abdeckung 32 erstreckt sich zwischen Encoderring 12 und Raddrehzahlsensoranordnung 16. Die Abdeckung 32 schließt das Radlager 2 auf der dargestellten Seite dicht ab.
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Die Raddrehzahlsensoranordnung 16 weist in ihrem Inneren einen gestrichelt dargestellten Sensor 34 auf. Der Sensor 34 kann beispielsweise ein Hall-Sensor sein. Der Sensor 34 ist in die Raddrehzahlsensoranordnung 16 eingegossen. Der Sensor 34 ist radial oberhalb des Encoderrings 12 positioniert. Der Abstand zwischen Encoderring 12 und Sensor 34 ist gering. Die jeweiligen Toleranzketten von Sensor 34 und Encoderring 12 sind kurz und die entsprechenden Einzeltoleranzen innerhalb der Toleranzketten sind gering und gut unter Kontrolle zu halten, sodass die Positionierung des Sensors 34 relativ zum Encoderring 12 mit dem dargestellten Radlager mit sehr geringen Gesamttoleranzen möglich ist.
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An dem Flansch 14 ist des Weiteren ein Bremsschild 36 angeordnet. Das Bremsschild 36 dient zur Abschirmung der dahinterliegenden Bauteile, beispielsweise der Adapterplatte von der in 1 nicht dargestellten Bremse.
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2 zeigt ein aus dem Stand der Technik bekanntes Radlager 40. Bei dem Radlager 40 ist eine Raddrehzahlsensoranordnung 42 in eine nicht drehbare Adapterplatte 44 radial eingeschoben und festgelegt. Ein Encoderring 46, der auf einem relativ zur Adapterplatte 44 drehbaren Teil 48 des Radlagers 40 angeordnet ist, ist an einer in axialer Richtung ausgerichteten Fläche codiert. Die Raddrehzahlsensoranordnung 42 und der Encoderring 46 sind axial zueinander positioniert. Die Folge ist eine Vielzahl von Toleranzen in der Toleranzkette, die schwer kontrollierbar sind. Somit sind Anordnung und Wartung und zuverlässiger Betrieb des Radlagers 40 mit größeren Herausforderungen verbunden als der Betrieb des in 1 gezeigten Radlagers 2.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Raddrehzahlsensoranordnung 16.
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Der an der Raddrehzahlsensoranordnung 16 ausgebildete Vorsprung 20 ist nicht rotationssymmetrisch ausgebildet. Stattdessen weist er vier Nuten 50, 51, 52, 53 auf. Die Nuten 50, 52 erlauben ein einfacheres Einpressen des Vorsprungs 20, da beim Einpressen zu verdrängendes Material in die Nuten 50, 51, 52, 53 befördert werden kann. Dies erlaubt ein zuverlässiges Einschieben des Vorsprungs 20 in die Ausnehmung 18.
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Die Bohrung 28 ist als Langloch ausgebildet, um Toleranzen der Adapterplatte ausgleichen zu können.
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4 zeigt eine perspektivische Darstellung von Teilen des Radlagers 2.
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Die Abdeckung 32 ist als geschlossene Kappe ausgebildet.
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Der Flansch 14 des Radlagers 2 weist Bohrungen 54, 56, 58, 60 auf, mit Hilfe derer das Radlager an einem nicht dargestellten Radträger montierbar ist. Zusätzlich ist an dem Flansch genügend Material vorgesehen, um die Ausnehmung 18, an der die Raddrehzahlsensoranordnung 16 (nicht dargestellt) anordenbar ist.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht der Adapterplatte 22.
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Die Ausnehmung 24 überlappt mit einer zentralen Bohrung 62, mit Hilfe derer die Adapterplatte 22 an dem Radlager 2 festlegbar ist, und bildet so eine gemeinsame Öffnung. Oberhalb der Ausnehmung 24 ist die mit einem Innengewinde versehene Ausnehmung 26 angeordnet.
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Obwohl der Gegenstand im Detail durch Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Radlager
- 4
- drehbarer Teil
- 6
- feststehender Teil
- 8
- Welle
- 10
- Flansch
- 10.1
- zylindrischer Bereich
- 12
- Encoderring
- 14
- Flansch
- 16
- Raddrehzahlsensoranordnung
- 18
- Ausnehmung
- 20
- Vorsprung
- 22
- Adapterplatte
- 24
- Ausnehmung
- 26
- Ausnehmung
- 28
- Bohrung
- 30
- Befestigungsschraube
- 32
- Abdeckung
- 33
- Bund
- 34
- Sensor
- 36
- Bremsschild
- 40
- Radlager
- 42
- Raddrehzahlsensoranordnung
- 44
- Adapterplatte
- 46
- Encoderring
- 48
- drehbarer Teil
- 50–53
- Nut
- 54, 60
- Bohrung
- 62
- Bohrung
- d
- Dicke Adapterplatte
- r
- radiale Richtung
- z
- Rotationsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005059393 A1 [0003]