-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Filterelement, wie zum Beispiel ein Kraftstofffilterelement. Ferner wird ein Herstellungsverfahren für ein entsprechendes Filterelement beschrieben.
-
Bekannte Filterelemente werden beispielsweise aus zwischen zwei Abdeckscheiben oder Endscheiben vorliegenden Endlosfaltenbalgen gebildet. Dabei wird ein sternförmig gefalteter Filterkörper in der Art eines Zylinders erstellt und die Grund- und Deckfläche des Zylinders mit den Endscheiben verschlossen. Das zu filternde Fluid, wie beispielsweise Kraftstoff, tritt durch den Filterkörper in das Filterelement ein und durch eine in einer der Endscheiben vorgesehenen Öffnung gefiltert aus dem Filterelement aus.
-
Stand der Technik
-
Um die in der Endscheibe vorliegende Öffnung mit einer Zuleitung oder einem Stutzen zu verbinden, ist meist eine Dichtung vorgesehen, die ringförmig die Öffnung in der Endscheibe umschließt. Aus der
EP 0 773 052 B1 ist ein Ringfilterelement bekannt, das einen aus zickzackförmig gefaltetem Bahnenmaterial gebildeten Filterkörper aufweist. Auf eine Stirnseite des Filterkörpers ist eine Ringscheibe aus Vliesmaterial aufgeschweißt. Auf die Ringscheibe und auf einen von der Ringscheibe unbedeckten Abschnitt der Stirnseite des Filterkörpers ist eine Endscheibe aufplastifiziert. Der Filterkörper und die Ringscheibe sind somit an derselben Seite der Endscheibe angeordnet.
-
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Filterelement anzugeben.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Diese Aufgabe wird durch ein Filterelement gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
-
Demgemäß wird ein Filterelement mit mindestens einer Endscheibe, einem Filtermedium, welches mit einer ersten Endscheibenseite der Endscheibe verbunden ist, und einem Filzdichtring, welcher an einer der ersten Endscheibenseite gegenüberliegenden zweiten Endscheibenseite der Endscheibe angeordnet ist, vorgeschlagen. Dabei ist der Filzdichtring mit Material der Endscheibe zumindest bereichsweise umspritzt. Das Filterelement ist insbesondere dazu geeignet, Betriebsflüssigkeiten wie Dieselkraftstoff, Benzin, Öl oder dergleichen zu filtern.
-
Insbesondere wird ein Kraftstofffilterelement mit mindestens einer Endscheibe, einem Filtermedium, welches mit einer ersten Endscheibenseite der Endscheibe verbunden ist, und einem Filzdichtring, welcher an einer der ersten Endscheibenseite gegenüberliegenden zweiten Endscheibenseite der Endscheibe angeordnet ist, vorgeschlagen. Dabei ist der Filzdichtring mit Material der Endscheibe zumindest bereichsweise umspritzt.
-
Das Filtermedium ist mit der ersten Endscheibenseite der Endscheibe insbesondere fluiddicht verbunden. Vorzugsweise ist zwischen dem Filzdichtring und dem Filtermedium die Endscheibe angeordnet. Insbesondere wird der Filzdichtring mit Hilfe eines Kunststoffspritzgussverfahrens mit Material der Endscheibe umspritzt. Unter „umspritzen”, „anspritzen” oder „einspritzen” ist vorliegend zu verstehen, dass der Filzdichtring zumindest teilweise mit Material der Endscheibe umgeben ist. Insbesondere können eine Außenfläche, eine erste Stirnfläche und/oder eine zweite Stirnfläche des Filzdichtrings mit Material der Endscheibe bedeckt sein. Hierzu wird der Filzdichtring in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt, wobei anschließend unter hohem Druck Kunststoffschmelze in das Spritzgusswerkzeug einspritzt wird. Um zu erreichen, dass die Kunststoffschmelze den Filzdichtring nur in den gewünschten Bereichen durchtränkt, wird dieser im Spritzgusswerkzeug vorzugsweise zusammengepresst. Die Kunststoffschmelze verbindet sich mit dem Filzdichtring und geht eine unlösbare Verbindung mit diesem ein.
-
Vorzugsweise weist die Endscheibe ein glasfaserverstärktes Polyamid auf. Vorzugsweise wird an die zweite Endscheibenseite ein den Filzdichtring umlaufender Endscheibenring angespritzt. Der Endscheibenring ist vorzugsweise materialeinstückig mit der Endscheibe ausgeführt.
-
Durch das Umspritzen des Filzdichtrings ist eine zuverlässige und fluiddichte Befestigung des Filzdichtrings an der Endscheibe gewährleistet. Auf den Einsatz eines Klebstoffs zum Befestigen des Filzdichtrings kann verzichtet werden. Ferner ist ein zusätzlicher Arbeitsschritt des Verschweißens oder Verklebens des Filzdichtrings mit der Endscheibe verzichtbar. Die Herstellung der Endscheibe mit dem umspritzten Filzdichtring kann schnell und kostengünstig in großen Stückzahlen in einem Spritzgussverfahren erfolgen.
-
Das Material des Filzdichtrings ist vorzugsweise technischer Wollfilz, insbesondere synthetischer Nadelfilz. Dieser weist im Vergleich zu einem Vliesmaterial eine hohe Stabilität und Steifigkeit auf. Insbesondere ist der Filzdichtring selbsttragend, das heißt, dass dieser sich beispielsweise durch sein Eigengewicht nicht verformt. Durch die hohe Stabilität und Steifigkeit des Filzdichtrings ist eine radiale Abdichtung eines in das Filterelement hineingeführten Betriebsmittelanschlusses möglich. Mit Hilfe des Betriebsmittelanschlusses kann Fluid zu dem Filterelement hin oder von diesem weg geleitet werden.
-
Beim Einführen des Betriebsmittelanschlusses wird der Filzdichtring radial aufgeweitet und elastisch verformt. Ferner ermöglicht die Steifigkeit des Filzdichtrings erst ein Umspritzen desselben, da dieser beim Einspritzen der Kunststoffschmelze in das Spritzgusswerkzeug aufgrund seiner Steifigkeit nicht oder nur wenig verformt wird.
-
Der Filzdichtring weist eine beliebige Dicke auf. Über die Dicke des Filzdichtrings kann vorzugsweise dessen Dichtwirkung und Steifigkeit gesteuert werden. Ein Umklappen oder Abknicken des Filzdichtringes wird aufgrund der hohen Stabilität und Steifigkeit des Filzdichtringes verhindert und ist im Vergleich zu weniger steifen Vliesdichtungen zum Erreichen einer ausreichenden Dichtwirkung auch nicht erforderlich.
-
Vorzugsweise ist ein Durchströmungswiderstand des Filzdichtrings für zu filterndes Fluid, wie Benzin oder Dieselkraftstoff höher als ein Durchströmungswiderstand des Filtermediums. Hierdurch ist gewährleistet, dass das Fluid nur durch das Filtermedium und nicht durch den Filzdichtring hindurch strömt.
-
Bei einer Ausführungsform des Filterelements ist der Filzdichtring zumindest teilweise mit Material der Endscheibe getränkt. Hierdurch ist eine besonders gute Anbindung des Filzdichtrings an die Endscheibe gewährleistet. Das Eindringvermögen der Kunststoffschmelze in den Filzdichtring kann beispielsweise über die Viskosität der Kunststoffschmelze und/oder über die Presskraft, mit der der Filzdichtring im Spritzgusswerkzeug zusammengepresst wird, einstellbar sein.
-
Bei noch einer Ausführungsform des Filterelements ist Material des Filzdichtrings zumindest teilweise mit Material der Endscheibe verschmolzen. Hierdurch wird die Anbindung des Filzdichtrings an die Endscheibe nochmals verbessert. Beispielsweise kann der Filzdichtring ein Kunststoffmaterial aufweisen, dessen Schmelzpunkt unter dem Schmelzpunkt des Kunststoffmaterials der Endscheibe ist. Beispielsweise kann der Filzdichtring ein Fasergemisch aus Polyethersulfon und Polypropylen aufweisen.
-
Bei einer Variante des Filterelements ist der Filzdichtring radial mit Material der Endscheibe umspritzt. Insbesondere ist eine Außenfläche des Filzdichtrings mit Material der Endscheibe umspritzt. Vorzugsweise ist der Filzdichtring somit lediglich an der Außenfläche mit der Endscheibe verbunden. Hierdurch kann ein besonders kompakter Aufbau des Filterelements erreicht werden.
-
Bei einer anderen Variante des Filterelements ist der Filzdichtring axial einseitig mit Material der Endscheibe umspritzt. Vorzugsweise ist lediglich eine Stirnfläche des Filzdichtrings mit Material der Endscheibe umspritzt. Somit ist der Filzdichtring lediglich an der Stirnfläche mit der Endscheibe verbunden. Zusätzlich kann der Filzdichtring radial mit Material der Endscheibe umspritzt sein. Hierdurch kann eine besonders gute Verbindung zwischen dem Filzdichtring und der Endscheibe erreicht werden.
-
Bei einer Ausführungsform des Filterelements ist der Filzdichtring axial beidseitig mit Material der Endscheibe umspritzt. Somit ist der Filzdichtring an beiden Stirnflächen mit der Endscheibe verbunden. Zusätzlich kann der Filzdichtring radial mit Material der Endscheibe umspritzt sein. Hierdurch ist der Filzdichtring fast vollständig umspritzt. Dies ergibt eine noch bessere Verbindung zwischen dem Filzdichtring und der Endscheibe. Ferner ist der Filzdichtring zu einer Umgebung des Filterelements hin abgedeckt und so vor Beschädigungen geschützt.
-
In einer Variante des Filterelements weist die Endscheibe eine Einström-/Ausströmöffnung auf, in die der Filzdichtring zum Abdichten des Filterelements gegenüber einem Betriebsmittelanschluss radial hineinragt. Bei bestimmungsgemäßen Gebrauch tritt zu reinigendes Fluid durch das Filtermedium in einen Innenraum des Filterelements ein und als gereinigtes Fluid durch die Einström-/Ausströmöffnung wieder aus dem Filterelement aus. Der Fluidstrom kann auch umgekehrt sein.
-
Vorzugsweise weist die Einström-/Ausströmöffnung einen Durchmesser auf, der größer ist als ein Durchmesser eines Durchbruchs des Filzdichtrings. Der Betriebsmittelanschluss weist insbesondere einen Durchmesser auf, der größer als der Durchmesser des Durchbruchs des Filzdichtrings und kleiner als der Durchmesser der Einström-/Ausströmöffnung ist. Beim Eindrücken des Betriebsmittelanschlusses in den Durchbruch des Filzdichtrings weitet sich der Filzdichtring radial auf und liegt dichtend an dem Betriebsmittelanschluss an. Hierdurch wird eine zuverlässige Abdichtung des Betriebsmittelanschlusses gegenüber dem Filterelement erreicht.
-
Bei einer Ausführungsform des Filterelements umfasst dieses eine obere Endscheibe und eine untere Endscheibe, wobei zwischen der oberen Endscheibe und der unteren Endscheibe das Filtermedium als Endlosfaltenbalg gebildeter Filterkörper vorgesehen ist. Optional kann ferner eine Stützstruktur in dem Innenraum des Filterelements angeordnet sein. Die Stützstruktur kann zylinderförmig sein und die obere und die untere Endscheibe tragen. Bei einer entsprechenden Ausführungsform des Filterelements ergibt sich somit ein zylinderförmiges Filterelement, dessen Grundfläche die untere Endscheibe bildet und dessen Deckfläche die obere Endscheibe. Die Zylinderwand wird durch zickzackförmiges Filtermedium geschaffen. Als Filtermedium werden beispielsweise zickzackförmig gefaltete flächige Materialien eingesetzt. Die das jeweilige Faltprofil bildenden Kanten des Filtermediums werden vorzugsweise in die Endscheiben eingebettet, um einen fluiddichten Abschluss zu erzielen. Die Faltungen erfolgen parallel zu einer Längsachse oder Mittelachse des Filterelements.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform des Filterelements ist an der oberen Endscheibe und an der unteren Endscheibe jeweils ein Filzdichtring vorgesehen, der jeweils mit Material der oberen Endscheibe oder der unteren Endscheibe umspritzt ist. Hierdurch kann beispielsweise der Betriebsmittelanschluss durch das Filterelement geführt oder beidseitig in dieses eingeführt werden. In einer Variante des Filterelements ist lediglich an einer Endscheibe ein Filzdichtring vorgesehen, wobei die andere Endscheibe verschlossen ist. Das heißt, die andere Endscheibe weist keine Einström-/Ausströmöffnung auf.
-
Ferner wird ein Verfahren zum Herstellen eines Kraftstofffilterelements mit mindestens einer Endscheibe, einem Filtermedium, welches mit einer ersten Endscheibenseite der Endscheibe verbunden ist, und einem Filzdichtring, welcher an einer der ersten Endscheibenseite gegenüberliegenden zweiten Endscheibenseite der Endscheibe angeordnet ist, vorgeschlagen. Dabei wird der Filzdichtring mit Hilfe eines Spritzgussverfahrens mit Material der Endscheibe umspritzt. Insbesondere bezieht sich das Verfahren auf ein Filterelement im Allgemeinen. Insbesondere wird nach dem Verfahrensschritt des Umspritzens des Filzdichtrings das Filtermedium mit der ersten Endscheibenseite der Endscheibe verbunden. Beispielweise kann die Endscheibe an der ersten Endscheibenseite aufgeschmolzen werden, wobei nachfolgend das Filtermedium in das aufgeschmolzene Material der Endscheibe eingedrückt wird.
-
Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale oder Verfahrensschritte. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
-
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Es zeigt dabei:
-
1: eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für ein Filterelement;
-
2: eine schematische Schnittansicht des Ausführungsbeispiels für ein Filterelement;
-
3: eine schematische Schnittansicht eines Filzdichtrings des Ausführungsbeispiels für ein Filterelement; und
-
4: eine schematische Schnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels für ein Filterelement.
-
In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente, sofern nichts anderes angegeben ist, mit denselben Bezugszeichen versehen worden.
-
Ausführungsform(en) der Erfindung
-
Die 1 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für ein Filterelement. Die 2 zeigt eine schematische Schnittansicht der Ausführungsform des Filterelements gemäß der 1. Die 3 zeigt eine schematische Schnittansicht eines Filzdichtrings des Filterelements gemäß den 1 und 2. Im Folgenden wird auf die 1 bis 3 gleichzeitig Bezug genommen.
-
Das schematisch dargestellte Filterelement 1 umfasst eine erste oder obere Endscheibe 2 und eine zweite oder untere Endscheibe 3. Das Filterelement 1 ist insbesondere ein Kraftstofffilterelement. Zwischen den beiden Endscheiben 2, 3, die vorzugsweise aus thermoplastischem Material in einem Spritzgussverfahren erzeugt sind, ist ein Filtermedium 4 vorgesehen. Das Filtermedium 4 ist insbesondere ein Filterkörper aus flächigem und zickzackförmig gefaltetem Filtermaterial. Das zickzackförmige Filtermaterial bildet das Filtermedium 4 als sternförmigen Endlosfaltenbalg aus, der im Wesentlichen eine Zylinderfläche bildet. Das Filtermedium 4 kann von innen von einer Stützstruktur 5 gestützt sein. Die Stützstruktur 5 kann zylinderförmig ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Stützstruktur 5 gitterförmig. Die Stützstruktur 5 verhindert ein Kollabieren des Filtermediums 4. Das Filtermedium 4 kann in die Endscheiben 2, 3 eingelassen sein. Das heißt, das Filtermedium 4 kann in die zumindest teilweise aufgeschmolzenen Endscheiben 2, 3 eingedrückt sein. Das Filtermedium 4 kann alternativ mit den Endscheiben 2, 3 verklebt sein. Als Material für die Endscheiben kann beispielsweise glasfaserverstärktes Polyamid wie beispielsweise PA6GF30, PA6GF35, PA6GF30Recyklat oder dergleichen Anwendung finden.
-
Jede Endscheibe 2, 3 kann eine, insbesondere mittig angeordnete, Einström-/Ausströmöffnung 6, 7 aufweisen. Die Einström-/Ausströmöffnung 6, 7 weist einen Durchmesser D1 auf. In die Einström-/Ausströmöffnung 6, 7 kann ein Betriebsmittelanschluss 8 eingeführt sein. Der Betriebsmittelanschluss 8 weist einen Durchmesser D2 auf, der kleiner ist als der Durchmesser D1. Der Betriebsmittelanschluss 8 kann beidseitig in das Filterelement 1 hineingeführt sein oder durch das Filterelement 1 hindurchragen. Der Betriebsmittelanschluss 8 kann ein Stutzen, ein Dorn, eine Leitung oder dergleichen sein. Alternativ kann eine der Endscheiben 2, 3 ohne eine derartige Einström-/Ausströmöffnung 6, 7 ausgeführt sein.
-
Zu reinigendes Fluid F1, beispielsweise Kraftstoff wie Dieselkraftstoff oder Benzin, tritt durch das Filtermedium 4 in einen von der Stützstruktur 5 gebildeten Innenraum 9 des Filterelements 1 ein, wobei das zu reinigende Fluid F1 von dem Filtermedium 4 gefiltert wird. Aus dem Innenraum 9 wird gereinigtes Fluid F2 mittels des Betriebsmittelanschlusses 8 abgeführt.
-
Damit der Betriebsmittelanschluss 8 fluiddicht mit dem Filterelement 1 abschließt, ist an der Einström-/Ausströmöffnung 6, 7 der Endscheiben 2, 3 jeweils ein Filzdichtring 10 vorgesehen, der in die Einström-/Ausströmöffnung 6, 7 in Richtung einer Mittelachse 11 des Filtermediums 4 radial hineinragt. Der Filzdichtring 10 ist insbesondere scheibenförmig. Vorzusweise weist der Filzdichtring 10 einen zentrischen Durchbruch 12 mit einem Durchmesser D3 auf. Der Durchmesser D3 ist kleiner als der Durchmesser D2 des Betriebsmittelanschlusses 8. Der Durchmesser D3 kann beispielsweise 13 mm betragen. Der Filzdichtring 10 weist ferner eine zylindische Außenfläche 13 mit einem Durchmesser D4 auf. Der Durchmesser D4 kann beispielsweise 32 mm betragen. Insbesondere ist der Durchmesser D3 ein 2,5-faches des Durchmessers D4. Der Filzdichtring 10 weist ferner zwei voneinander beabstandet und parallel zueinander angeordnete Stirnflächen 14, 15 auf. Der Filzdichtring 10 weist eine Dicke d auf. Die Dicke d ist beliebig. Die Dicke d beträgt vorzugsweise 5,5 mm ± 2 mm, weiter bevorzugt 5,5 mm ± 1 mm, noch weiter bevorzugt 5,5 mm ± 0,5 mm. Das Material des Filzdichtrings 10 ist vorzugsweise ein synthetischer Nadelfilz. Beispielsweise kann das Material des Filzdichtrings 10 aus einem Fasergemisch, das Polyethersulfon und Polypropylen aufweist, gefertigt sein. Eine Steifigkeit des Filzdichtrings 10 ist vorzugsweise höher als eine Steifigkeit eines Vliesdichtringes der gleichen Dicke d. Mit Hilfe der Dicke d kann die Steifigkeit des Filzdichtrings 10 eingestellt werden. Vorzugsweise weist das Material des Filzdichtrings 10 beispielsweise nach DIN 61200 eine Rohdichte von 0,32 g/cm3 ± 10% auf. Insbesondere weist das Material des Filzdichtrings 10 eine höhere Materialdichte auf als ein Vliesmaterial. Ein Durchströmungswiderstand des Filzdichtrings 10, das heißt der Widerstand, den der Filzdichtring 10 dem Fluid F1, F2 entgegensetzt, ist größer als ein Durchströmungswiderstand des Filtermediums 4.
-
Der Filzdichtring 10 ist dazu eingerichtet, den Betriebsmittelanschluss 8 gegenüber dem Filterelement 1 abzudichten. Der Filzdichtring 10 liegt radial an dem Betriebsmittelanschluss 8 an und dichtet diesen so radial ab. Dadurch, dass der Durchmesser D2 des Betriebsmittelanschlusses 8 größer ist als der Durchmesser D3 des Durchbuchs 12 des Filzdichtrings 10, wird der Durchbruch 12 beim Aufschieben des Filterelements 1 auf den Betriebsmittelanschluss 8 oder umgekehrt radial aufgeweitet. Der Filzdichtring 10 wird hierbei elastisch verformt. Durch die hohe Steifigkeit des Filzdichtrings 10 wird ein Knicken oder Umklappen desselben in Richtung des Innenraums 9 des Filterelements 1 verhindert.
-
Die Endscheibe 2, 3 weist vorzugsweise eine erste Endscheibenseite 16 auf, die dem Filtermedium 4 zugewandt ist. Das Filtermedium 4 ist mit der ersten Endscheibenseite 16 verbunden, insbesondere verschmolzen. Die Endscheibe 2, 3 weist ferner eine der ersten Endscheibenseite 16 gegenüberliegende zweite Endscheibenseite 17 auf. Die Endscheibenseiten 16, 17 sind parallel zueinander und beabstandet voneinander angeordnet. Die zweite Endscheibenseite 17 weist von dem Filterkörper 4 weg. Der Filzdichtring 10 ist an der zweiten Endscheibenseite 17 angeordnet. Insbesondere ist die Endscheibe 2, 3 zwischen dem Filzdichtring 10 und dem Filtermedium 4 angeordnet. Der Filzdichtring 10 ist mit Material der Endscheibe 2, 3 umspritzt, angespritzt oder in dieses eingespritzt. Unter „umspritzen”, „einspritzen” oder „anspritzen” ist vorliegend zu verstehen, dass der Filzdichtring 10 zumindest teilweise mit Material der Endscheibe 2, 3 umgeben ist. Das Umspritzen erfolgt vorzugsweise mit Hilfe eines Kunststoffspritzgussverfahrens. Insbesondere ist zumindest die Außenfläche 13, die Stirnfläche 14 und/oder die Stirnfläche 15 des Filzdichtrings 10 in Kontakt mit Material der Endscheibe 2, 3. Vorzugsweise ist an der zweiten Endscheibenseite 17 der Endscheibe 2, 3 ein sich aus der zweiten Endscheibenseite 17 erhebender und den Filzdichtring 10 umlaufender Endscheibenring 18 vorgesehen. Der Endscheibenring 18 ist materialeinstückig mit der Endscheibe 2, 3 ausgebildet. Vorzugsweise ist der Filzdichtring 10 zumindest teilweise mit Material der Endscheibe 2, 3 infiltriert oder getränkt. Das Material des Filzdichtrings 10 kann zumindest teilweise mit dem Material der Endscheibe 2, 3 verschmolzen sein. Hierzu kann der Filzdichtring 10 zumindest teilweise aus einem Material gefertigt sein, das einen niedrigeren Schmelzpunkt als das Material der Endscheibe 2, 3 aufweist.
-
In der Ausführungsform des Filterelements 1 gemäß den 1 und 2 ist der Filzdichtring 10 radial mit Material der Endscheibe 2, 3 umspritzt. Das heißt, die Außenfläche 13 des Filzdichtrings 10 ist von Material der Endscheibe 2, 3 umgeben. Ferner ist der Filzdichtring 10 auch axial einseitig mit Material der Endscheibe 2, 3 umspritzt. Das heißt, die Stirnfläche 14 des Filzdichtrings 10 ist flächig umspritzt oder angespritzt.
-
Die 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Filterelements 1. Die Ausführungsform des Filterelements 1 gemäß der 4 unterscheidet sich von der Ausführungsform des Filterelements 1 gemäß den 1 und 2 dadurch, dass der Filzdichtring 10 radial sowie axial beidseitig mit Material der Endscheibe 2, 3 umspritzt ist. Das heißt, die Außenfläche 13 und die Stirnflächen 14, 15 des Filzdichtrings 10 sind umspritzt.
-
Bei einem Verfahren zum Herstellen des Filterelements 1 mit mindestens einer Endscheibe 2, 3, einem Filtermedium 4, welches mit einer ersten Endscheibenseite 16 der Endscheibe 2, 3 verbunden ist, und einem Filzdichtring 10, welcher an einer der ersten Endscheibenseite 16 gegenüberliegenden zweiten Endscheibenseite 17 der Endscheibe 2, 3 angeordnet ist, wird der Filzdichtring 10 mit Hilfe eines Spritzgussverfahrens mit Material der Endscheibe 2, 3 umspritzt. Insbesondere wird nach dem Verfahrensschritt des Umspritzens des Filzdichtrings 10 das Filtermedium 4 mit der ersten Endscheibenseite 16 der Endscheibe 2, 3 verbunden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-