DE102014007039A1

DE102014007039A1 - Befestigungsanordnung, Schraube für eine Befestigungsanordnung und Verwendung einer Schraube in einer Befestigungsanordnung

Info

Publication number: DE102014007039A1
Application number: DE102014007039.5A
Authority: DE
Inventors: Ulrich Bolt; Matthias Stölzel; Erich Palm
Original assignee: SFS Intec Holding AG
Current assignee: SFS Group International AG
Priority date: 2014-05-14
Filing date: 2014-05-14
Publication date: 2015-11-19
Also published as: WO2015173078A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung (10) mit mindestens einem ersten Bauteil (12) und mindestens einem zweiten Bauteil (14), mindestens einer Schraube (16) zum Befestigen der Bauteile (12, 14) aneinander, wobei die Schraube (16) als Gewindeformschraube ausgebildet ist und einen ein Gewinde (18) tragenden, eine Schraubenachse definierenden Schaft (20) sowie einen Kopf (22) aufweist, wobei die Schraube (16) in bereits vor einem Einschraubvorgang vorbereitete Einschrauböffnungen der Bauteile (12, 14) eingeschraubt ist und wobei während des Einschraubvorgangs zumindest in das erste Bauteil (12) ein Gewinde eingeformt wird, wobei das zweite Bauteil (14) so beschaffen ist, dass der Kopf (22) während des gesamten Einschraubvorgangs durch Einschraubkraft aufbringende Mittel erreichbar ist, und wobei das erste Bauteil (12) ein Hohlprofil ist, das so beschaffen ist, dass im Bereich von dessen Einschrauböffnung keine Montageöffnung zum Anbringen eines Befestigungsmittels von einer dem zweiten Bauteil (14) nicht zugewandten Seite des ersten Bauteils (12) vorgesehen ist, so dass eine die Bauteile (12, 14) zusammenhaltende, in Richtung der Schraubenachse wirkende Kraft ausschließlich durch das das erste Bauteil (12) kontaktierende Gewinde sowie den das zweite Bauteil (14) kontaktierenden Kopf (22) erzeugt wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung, eine Schraube für eine Befestigungsanordnung und eine Verwendung einer Schraube in einer Befestigungsanordnung.
Gemäß dem Stand der Technik, wie er vorliegend in den 8 und 9 dokumentiert ist, ist es bekannt, zwei Bauteile 112, 114 über eine Schraubverbindung 150, 152, 154 miteinander zu koppeln. Die Schraubverbindung besteht dabei aus einer Schraube 150, einer Unterlegscheibe 152 und einer Mutter 154, die auf die Schraube 150 aufgeschraubt ist. Dieses Beispiel zeigt zwei derartige Verbindungen aus Schraube 150, Unterlegscheibe 152 und Mutter 154. Unterlegscheiben können auch kopfseitig beziehungsweise kopf- und mutterseitig vorgesehen sein. Handelt es sich bei dem Bauteil 112, wie vorliegend, um ein Hohlprofil, so ist in diesem eine Montageöffnung 156 vorzusehen, durch welche hindurchgegriffen werden kann oder durch welche ein Werkzeug hindurchführbar ist. Auf diese Weise kann von einer Seite die Schraube 150 durch die in den Bauteilen 112, 114 vorgesehenen Befestigungsöffnungen hindurchgesteckt werden, während von der anderen Seite die Unterlegscheibe 152 und die Mutter 154 angebracht werden.
Derartige Befestigungsanordnungen 110 sind mit Nachteilen behaftet. Es ist erforderlich, eine Montageöffnung 156 vorzusehen, also die Hohlprofile weiteren Fertigungsschritten zu unterwerfen. Zudem schwächen die Montageöffnungen 156 die Befestigungsanordnung und somit die gesamte Konstruktion, der die Befestigungsanordnung 110 zugehörig ist. Weiterhin muss der Monteur mit zwei Händen arbeiten, wenn er die Schraubverbindung 150, 152, 154 anbringen will. Von einer Seite muss mit einer Hand die Schraube 150 durch Öffnungen der Bauteile 112, 114 hindurchgesteckt werden, von der anderen Seite müssen mit der anderen Hand Unterlegscheibe 152 und Mutter 154 angebracht werden. Das Erfordernis von Montageöffnungen erhöht nicht nur den Fertigungsaufwand, sondern, bei gleicher Stabilität, auch das Gewicht der gesamten Bauteilekonstruktion.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Befestigungsanordnung sowie eine Schraube für eine Befestigungsanordnung und eine Verwendung derselben anzugeben, so dass die vorgenannten Nachteile ausgeräumt werden. insbesondere soll der Fertigungsaufwand für die zu verbindenden Bauteile verringert werden, es sollen Konstruktionen mit geringerem Gewicht bei gleicher Stabilität zur Verfügung gestellt werden können und der Montageaufwand soll verringert werden.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung besteht in einer Befestigungsanordnung mit mindestens einem ersten Bauteil und mindestens einem zweiten Bauteil, mindestens einer Schraube zum Befestigen der Bauteile aneinander, wobei die Schraube als Gewindeformschraube ausgebildet ist und einen ein Gewinde tragenden, eine Schraubenachse definierenden Schaft sowie einen Kopf aufweist, wobei die Schraube in bereits vor einem Einschraubvorgang vorbereitete Einschrauböffnungen der Bauteile eingeschraubt ist und wobei während des Einschraubvorgangs zumindest in das erste Bauteil ein Gewinde eingeformt wird, wobei das zweite Bauteil so beschaffen ist, dass der Kopf während des gesamten Einschraubvorgangs durch Einschraubkraft aufbringende Mittel erreichbar ist, und wobei das erste Bauteil ein Hohlprofil ist, das so beschaffen ist, dass im Bereich von dessen Einschrauböffnung keine Montageöffnung zum Anbringen eines Befestigungsmittels von einer dem zweiten Bauteil nicht zugewandten Seite des ersten Bauteils vorgesehen ist, so dass eine die Bauteile zusammenhaltende, in Richtung der Schraubenachse wirkende Kraft ausschließlich durch das das erste Bauteil kontaktierende Gewinde sowie den das zweite Bauteil kontaktierenden Kopf erzeugt wird.
Die erwähnte Montageöffnung ”im Bereich” der Einschrauböffnung des ersten Bauteils ist als Öffnung im Bauteil zu verstehen, die einen bequemen Zugriff auf die Einschrauböffnung ermöglicht. Montageöffnungen sind insbesondere also beispielsweise nicht irgendwelche gegenüber den Einschrauböffnungen versetzte Öffnungen, durch die nur mit größtem Aufwand auf die Einschrauböffnung zugegriffen werden kann. Mit der vorstehend definierten Befestigungsanordnung ist somit eine Montageöffnung obsolet, denn die Kraft, welche die Bauteile zusammenhält, wird ausschließlich durch das Gewinde und den Schraubenkopf der Schraube aufgenommen; mithin ist keine Mutter mehr erforderlich. Die Befestigungsanordnung lässt sich sehr viel schneller herstellen als eine Befestigungsanordnung des Standes der Technik, da lediglich die Einschrauböffnungen der Bauteile übereinander gebracht werden müssen, woraufhin dann von einer Seite die Gewindeformschraube schlicht eingedreht wird. Die andere Hand muss keine Mutter führen, sondern sie kann, bei Bedarf, die Ausrichtung der Bauteile relativ zueinander beeinflussen beziehungsweise korrigieren.
Es kann vorgesehen sein, dass die Befestigungsanordnung Bestandteil eines Fachwerks, eines gebäudetragenden Regals, eines Behälters oder eines statisch tragenden Stahlbaus ist. Derartige Konstruktionen können von sehr großem Ausmaß sein, wobei eine sehr große Anzahl an Bauteilen miteinander zu verbinden ist. Hier kommen die Vorteile der Erfindung besonders zum Tragen, denn auf der Grundlage der Erfindung sind die Konstruktionen sehr viel schneller herstellbar als gemäß dem Stand der Technik. Ferner spielen Gewichtseinsparung und Einsparung von Fertigungsaufwand eine umso größere Rolle, je größer die herzustellenden Konstruktionen sind.
Die Erfindung kann dadurch weitergebildet werden, dass die Befestigungsanordnung aus Metall besteht.
Ebenfalls kann vorgesehen sein, dass der Schaft der Schraube eine Suchspitze aufweist. Da bei der Montage die Einschrauböffnung des ersten Bauteils durch das zweite Bauteil verdeckt sein kann, bietet es sich an, die Schraube mit einer solchen Spitze auszustatten, die leicht die Einschrauböffnung des ersten Bauteils findet. Zu diesem Zweck ist nützlicherweise vorgesehen, dass sich die Schraube vom Schraubenkopf weg verjüngt und in einer abgeflachten oder sogar einer nicht abgeflachten Suchspitze endet.
Des Weiteren ist nützlich, dass der Schaft der Schraube an seinem kopfseitigen Ende einen gewindefreien Abschnitt aufweist. Hierdurch soll erreicht werden, dass das Gewinde der Schraube im fertig montierten Zustand nicht mehr mit dem zweiten Bauteil in Eingriff steht, sondern dass sich die Schraube vielmehr vermittels des gewindefreien Abschnittes frei in dem zweiten Bauteil drehen kann. Hierdurch gelingt es, die Bauteile durch die Wirkung von Gewinde und Schraubenkopf aneinander zu pressen.
Die Erfindung kann auch dadurch weitergebildet sein, dass das Gewinde im Querschnitt mindestens teilweise unrund, insbesondere trilobular ausgebildet ist. Durch die hohe Flankenüberdeckung dieser Gewindeform wird eine formschlüssige Verbindung zwischen der Schraube und insbesondere dem ersten Bauteil erreicht. Dies ist insbesondere bei dünnen Blechen eine wichtige Voraussetzung, um hohe axiale Zugkräfte aufnehmen zu können.
Ebenfalls kann vorgesehen sein, dass an einem Gewinde tragenden Schaftabschnitt mindestens eine das Gewinde kreuzende Nut, Kerbe, Rille oder dergleichen als Rückdrehsicherung angeordnet ist. Die Begrenzungen der Nut wirken als Eingreifelemente und tragen somit zu einer Verankerung des zumindest in das erste Bauteil eingreifenden Gewindes bei.
Weiterhin ist es möglich, dass an einer Kopfunterseite, die dem zweiten Bauteil zugewandt ist, eine Sperr- oder Stoppverzahnung angebracht ist. Auch hierdurch wird ein unbeabsichtigtes Zurückdrehen der Schraube verhindert.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Befestigungsanordnung mit mindestens einem ersten Bauteil und mindestens einem zweiten Bauteil, mindestens einer Schraube zum Befestigen der Bauteile aneinander, wobei die Schraube als Gewindeformschraube ausgebildet ist und einen ein Gewinde tragenden, eine Schraubenachse definierenden Schaft sowie einen Kopf aufweist, wobei die Schraube in bereits vor einem Einschraubvorgang vorbereitete Einschrauböffnungen der Bauteile eingeschraubt ist und wobei während des Einschraubvorgangs zumindest in das erste Bauteil ein Gewinde eingeformt wird und wobei zumindest auf einen Abschnitt des Gewindes der Schraube eine Mutter oder Hülse aufgeschraubt ist. Auch wenn mit der vorliegenden Erfindung Befestigungsanordnungen von hoher Stabilität zur Verfügung gestellt werden, kann es im Einzelfall erwünscht sein, dennoch eine Befestigungsanordnung der herkömmlichen Art zu wählen, das heißt eine Schraube in Kombination mit einer Mutter. Dann ist es nützlich, wenn die gewindeformende Schraube einen Abschnitt aufweist, auf den eine Mutter aufschraubbar ist. Der Monteur kann sich dann während der Montage frei entscheiden, ob er im Ausnahmefall diese herkömmliche Verbindungsart wählen möchte. Um die Aufschraubbarkeit der Mutter oder der Hülse zu gewährleisten, können diese Bauteile mit Innengewinde ausgestattet sein, die zu einem entsprechenden Außengewindeabschnitt der Schraube passen. Ebenfalls ist es denkbar, Muttern oder Hülsen zu verwenden, die kein Innengewinde aufweisen. In diesem Fall wird von der gewindeformenden Eigenschaft der Schraube Gebrauch gemacht. Die Schraube kann während des Einschraubvorgangs, nachdem sie aus dem ersten Bauteil heraustritt, in eine Mutter oder Hülse ohne Gewinde eingeschraubt werden, um sich dort ihr eigenes Gewinde zu formen und hierdurch zusätzliche Zugkraft zu erzeugen. Ebenfalls ist es möglich, eine Mutter oder Hülse ohne Gewinde erst dann auf die aus dem ersten Bauteil herausragende Schraube aufzuschrauben, wenn die Schraube endgültig positioniert ist. Die Kraft, die erforderlich ist, um eine Mutter oder eine Hülse auf der Schraube zusätzlich zu positionieren, kann dadurch variiert werden, dass Muttern oder Hülsen mit unterschiedlichen Innendurchmessern beziehungsweise aus unterschiedlichen Materialien, zumindest in dem Bereich, in den das Gewinde eingeformt werden soll, verwendet werden.
Diese Ausführungsform ist in dem Zusammenhang besonders nützlich, dass zwischen dem Abschnitt des Gewindes, auf den eine Mutter aufgeschraubt ist, und dem Kopf ein gewindeformender Gewindeabschnitt vorgesehen ist.
Die Erfindung betrifft ferner eine Schraube für eine Befestigungsanordnung, wobei zumindest auf einen Abschnitt des Gewindes der Gewindeformschraube eine Mutter oder Hülse aufschraubbar ist.
Diese ist besonders nützlich dadurch ausgebildet, dass zwischen dem Abschnitt des Gewindes, auf den eine Mutter aufschraubbar ist, und dem Kopf ein gewindeformender Gewindeabschnitt vorgesehen ist.
Die Erfindung betrifft weiterhin einen Behälter mit einem Boden und einer Seitenwand, die ein oder mehrere zumindest teilweise gebogene Bleche aufweist, wobei einander überlappende Blechabschnitte mit einer Vielzahl von Schrauben miteinander verbunden sind, wobei die Schrauben zumindest teilweise als Gewindeformschrauben ausgebildet sind und einen ein Gewinde tragenden, eine Schraubenachse definierenden Schaft sowie einen Kopf aufweisen, wobei die Schrauben in bereits vor einem Einschraubvorgang vorbereitete Einschrauböffnungen der Blechabschnitte eingeschraubt sind, wobei während des Einschraubvorgangs eine Schraube zunächst durch einen vorderen Blechabschnitt und dann durch einen hinteren Blechabschnitt geführt wird und zumindest in dem hinteren Blechabschnitt ein Gewinde eingeformt wird, so dass eine die Blechabschnitte zusammenhaltende, in Richtung der Schraubenachse wirkende Kraft ausschließlich durch das den hinteren Blechabschnitt kontaktierende Gewinde sowie den den vorderen Blechabschnitt kontaktierenden Kopf erzeugt wird, und wobei die so hergestellte Seitenwand des Behälters selbstragend ist.
Des Weiteren betrifft die Erfindung die Verwendung einer Schraube in einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung oder an einem erfindungsgemäßen Behälter.
Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen anhand besonders bevorzugter Ausführungsformen beispielhaft erläutert.
Es zeigen:
1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung;
2 eine erfindungsgemäße Befestigungsanordnung in Schnittansicht;
3 eine perspektivische Darstellung einer Konstruktion mit einer Vielzahl von Profilen;
4 eine Einzelheit aus 3;
5 einen Behälter mit Befestigungsanordnungen;
6 eine Einzelheit des Behälters;
7 eine weitere Einzelheit des Behälters;
8 eine perspektivische Darstellung einer Befestigungsanordnung des Standes der Technik; und
9 eine Befestigungsanordnung des Standes der Technik in Schnittansicht.
Bei der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Befestigungsanordnung 10. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Befestigungsanordnung 10 in Schnittansicht. Ein erstes Bauteil 12 und eines zweites Bauteil 14 werden durch die bloße Verwendung einer Schraube 16 sicher zusammengefügt. Es ist nicht erforderlich, im Bauteil 12 eine Montageöffnung vorzusehen, um irgendwelche Befestigungsmittel, insbesondere Muttern auf die Schrauben aufzubringen. Vielmehr gelingt es allein durch das Eindrehen der Schraube 16 in die Bauteile 12, 14, eine sichere Verbindung herzustellen. Die Bauteile 12, 14 sind vorbereitet, indem Einschrauböffnungen vorgesehen sind. Zumindest die Einschrauböffnung in dem ersten Bauteil 12 ist so bemessen, dass das auf dem Schaft 20 der Schraube 16 vorgesehene Gewinde 18 eine gewindeformende Wirkung in dem Bauteil 12 entfaltet. Um das Einführen der Schraube 16 in die mit Einschrauböffnungen vorbereiteten Bauteile 12, 14 zu erleichtern, ist die Schraube 16 mit einer konisch zulaufenden Spitze versehen, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel abgeflacht ist. Der Schaft 20 der Schraube 16 weist in unmittelbarer Nachbarschaft des Kopfes 22 der Schraube 16 einen gewindefreien Schaftabschnitt 26 auf. Spätestens beim festen Anziehen der Schraube 16 kann sich die Schraube 16 hierdurch frei in dem zweiten Bauteil 14 drehen, so dass das erste Bauteil 12 an das zweite Bauteil 14 herangezogen werden kann. Der gewindefreie Schaftabschnitt 26 muss nicht zwingend mit der Dicke des zweiten Bauteils 14 übereinstimmen beziehungsweise auf diese abgestimmt sein. Ist die Dicke des zweiten Bauteils 14 größer als die axiale Länge des gewindefreien Schaftabschnittes 26 und hat die Einschrauböffnung im zweiten Bauteil 14 eine Größe, so dass beim Eindrehen der Schraube 16 auch im zweiten Bauteil 14 ein Gewinde geformt wird, so wird beim Anschlagen des Kopfes 22 am zweiten Bauteil 14 das im zweiten Bauteil 14 eingeformte Gewinde zunächst überdreht. Hierdurch wird das eingeformte Gewinde zumindest teilweise zerstört, so dass sich die Schraube 16 dann wieder frei im zweiten Bauteil 14 drehen kann. Nun werden das erste Bauteil 12 und das zweite Bauteil 14 aneinander herangezogen. Die vorbereiteten Einschrauböffnungen in den Bauteilen 12, 14 müssen nicht kreisförmig sein. Vielmehr können sie als Langlöcher oder in noch anderer Form ausgebildet sein, um so ein Ausrichten der Bauteile zueinander zu ermöglichen.
3 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Konstruktion mit einer Vielzahl von Profilen. 4 zeigt eine Einzelheit aus 3. Bei der hier gezeigten Konstruktion existiert eine Vielzahl von Montagestellen, bei denen fünf Hohlprofile, die die Rolle des ersten Bauteils 12 spielen, relativ zueinander fixiert werden sollen. Hierzu wird ein zweites Bauteil 14 verwendet, das mit einer Mehrzahl von Schrauben 16 auf die Hohlprofile aufgeschraubt wird.
5 zeigt einen Behälter mit Befestigungsanordnungen. 6 zeigt eine Einzelheit des Behälters. 7 zeigt eine weitere Einzelheit des Behälters. Hier wird ein Behälter 28 durch die Verwendung erfindungsgemäßer Befestigungsanordnungen hergestellt. Ein oder mehrere Bleche werden in Zylinderform gebracht, woraufhin die aneinanderstoßenden Enden der Bleche mit einer Vielzahl von Schrauben 16 verbunden werden. Diese Schrauben folgen aufeinander in axialer Richtung. Es ist beispielhaft eine senkrechte Nahtstelle gezeigt. Der Zylinder kann auch in axialer Richtung verlängert werden, indem nämlich eine Vielzahl von Schrauben 16 in Umfangsrichtung aufeinander folgen. In jedem Fall ist es ausreichend, die Schrauben von außen oder innen in den Behälter hineinzuschrauben, so dass keine zusätzlichen Montageöffnungen beziehungsweise ein Hineingreifen in den Behälter erforderlich sind. Insbesondere durch die Vielzahl an Schraubverbindungen und die bedarfsgerechte Auswahlmöglichkeit bezüglich Blechgröße, Blechformen und Blechdicken ist es möglich, den so konstruierten Behälter selbsttragend aufzubauen, so dass keine ansonsten übliche Innenkonstruktion im Behälter vorgesehen sein muss. Derartige Behälter sind sowohl für Feststoffe als auch Flüssigkeiten sowie Stoffgemische gleichermaßen geeignet. Beispielsweise können die Behälter als Silos oder Wassertanks zum Einsatz kommen.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste

10: Befestigungsanordnung
12: Bauteil
14: Bauteil
16: Schraube
18: Gewinde
20: Schaft
22: Schraubenkopf
24: Suchspitze
26: Gewindefreier Schaftabschnitt
28: Behälter
110: Befestigungsanordnung
112: Bauteil
114: Bauteil
150: Schraube
152: Unterlegscheibe
154: Mutter
156: Montageöffnung

Claims

Befestigungsanordnung (10) mit – mindestens einem ersten Bauteil (12) und mindestens einem zweiten Bauteil (14), – mindestens einer Schraube (16) zum Befestigen der Bauteile (12, 14) aneinander, wobei die Schraube (16) als Gewindeformschraube ausgebildet ist und einen ein Gewinde (18) tragenden, eine Schraubenachse definierenden Schaft (20) sowie einen Kopf (22) aufweist, – wobei die Schraube (16) in bereits vor einem Einschraubvorgang vorbereitete Einschrauböffnungen der Bauteile (12, 14) eingeschraubt ist und wobei während des Einschraubvorgangs zumindest in das erste Bauteil (12) ein Gewinde eingeformt wird, – wobei das zweite Bauteil (14) so beschaffen ist, dass der Kopf (22) während des gesamten Einschraubvorgangs durch Einschraubkraft aufbringende Mittel erreichbar ist, und – wobei das erste Bauteil (12) ein Hohlprofil ist, das so beschaffen ist, dass im Bereich von dessen Einschrauböffnung keine Montageöffnung zum Anbringen eines Befestigungsmittels von einer dem zweiten Bauteil (14) nicht zugewandten Seite des ersten Bauteils (12) vorgesehen ist, so dass eine die Bauteile (12, 14) zusammenhaltende, in Richtung der Schraubenachse wirkende Kraft ausschließlich durch das das erste Bauteil (12) kontaktierende Gewinde sowie den das zweite Bauteil (14) kontaktierenden Kopf (22) erzeugt wird.
Befestigungsanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsanordnung (10) Bestandteil eines Fachwerks, eines gebäudetragenden Regals, eines Behälters oder eines statisch tragenden Stahlbaus ist.
Befestigungsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsanordnung (10) aus Metall besteht.
Befestigungsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (20) der Schraube (16) eine Suchspitze (24) aufweist.
Befestigungsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (20) der Schraube (16) an seinem kopfseitigen Ende einen gewindefreien Abschnitt (26) aufweist.
Befestigungsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewinde (18) im Querschnitt mindestens teilweise unrund, insbesondere trilobular ausgebildet ist.
Befestigungsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Gewinde (18) tragenden Schaftabschnitt mindestens eine das Gewinde (18) kreuzende Nut, Kerbe, Rille oder dergleichen als Rückdrehsicherung angeordnet ist.
Befestigungsanordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Kopfunterseite, die dem zweiten Bauteil (14) zugewandt ist, eine Sperr- oder Stoppverzahnung angebracht ist.
Befestigungsanordnung (10) mit – mindestens einem ersten Bauteil (12) und mindestens einem zweiten Bauteil (14), – mindestens einer Schraube (16) zum Befestigen der Bauteile (12, 14) aneinander, wobei die Schraube (16) als Gewindeformschraube ausgebildet ist und einen ein Gewinde (18) tragenden, eine Schraubenachse definierenden Schaft (20) sowie einen Kopf (22) aufweist, – wobei die Schraube (16) in bereits vor einem Einschraubvorgang vorbereitete Einschrauböffnungen der Bauteile (12, 14) eingeschraubt ist und wobei während des Einschraubvorgangs zumindest in das erste Bauteil (12) ein Gewinde eingeformt wird und – wobei zumindest auf einen Abschnitt des Gewindes der Schraube (16) eine Mutter oder Hülse aufgeschraubt ist.
Befestigungsanordnung (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Abschnitt des Gewindes, auf den eine Mutter aufgeschraubt ist, und dem Kopf ein gewindeformender Gewindeabschnitt vorgesehen ist.
Schraube für eine Befestigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest auf einen Abschnitt des Gewindes der Gewindeformschraube eine Mutter oder Hülse aufschraubbar ist.
Schraube für eine Befestigungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Abschnitt des Gewindes, auf den eine Mutter aufschraubbar ist, und dem Kopf ein gewindeformender Gewindeabschnitt vorgesehen ist.
Behälter (28) mit – einem Boden und einer Seitenwand, die ein oder mehrere zumindest teilweise gebogene Bleche aufweist, – wobei einander überlappende Blechabschnitte mit einer Vielzahl von Schrauben (16) miteinander verbunden sind, – wobei die Schrauben (16) zumindest teilweise als Gewindeformschrauben ausgebildet sind und einen ein Gewinde tragenden, eine Schraubenachse definierenden Schaft sowie einen Kopf aufweisen, – wobei die Schrauben (16) in bereits vor einem Einschraubvorgang vorbereitete Einschrauböffnungen der Blechabschnitte eingeschraubt sind, – wobei während des Einschraubvorgangs eine Schraube (16) zunächst durch einen vorderen Blechabschnitt und dann durch einen hinteren Blechabschnitt geführt wird und zumindest in dem hinteren Blechabschnitt ein Gewinde eingeformt wird, so dass eine die Blechabschnitte zusammenhaltende, in Richtung der Schraubenachse wirkende Kraft ausschließlich durch das den hinteren Blechabschnitt kontaktierende Gewinde sowie den den vorderen Blechabschnitt kontaktierenden Kopf erzeugt wird, und – wobei die so hergestellte Seitenwand des Behälters (28) selbstragend ist.
Verwendung einer Schraube (16) in einer Befestigungsanordnung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 oder an einem Behälter (28) nach Anspruch 13.