-
Die Erfindung betrifft eine Sitzbelüftungseinrichtung für eine Sitzanlage, insbesondere eines Kraftwagens, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere einen Kraftwagen, mit wenigstens einer solchen Sitzbelüftungseinrichtung.
-
Aus dem allgemeinen Stand der Technik sind unterschiedliche Konzepte zur Sitzbelüftung beziehungsweise Sitzklimatisierung von Polstern von Sitzanlagen, insbesondere Fahrzeugsitzen, bekannt. Zumeist ist pro Polster zumindest ein Axial- oder Radiallüfter vorgesehen, der entweder im Saug- oder im Blas- beziehungsweise Druckbetrieb arbeitet und demzufolge Luft in eine korrespondierende Ventilationspolsterschicht einbläst beziehungsweise aus dieser absaugt. Diese Ventilationspolsterschicht kann ein Polster des Fahrzeugsitzes sein. Die Ventilationspolsterschichten sind dabei üblicherweise als durchgängig luftdurchlässige Schicht oder aber als Anordnung einer Mehrzahl von Luftkanälen ausgebildet. Zudem ist es aus der Sitzklimatisierung bekannt, dass Lüfter mit Temperierungseinrichtungen wie zum Beispiel Peltierelementen gekoppelt sind. Auch diese blasen Luft in die korrespondierende Ventilationspolsterschicht ein.
-
Eine Sitzbelüftungseinrichtung ist beispielsweise bereits aus der
WO 01/05623 A1 als bekannt zu entnehmen, bei welcher mittels wenigstens eines zwischen Saugbetrieb und Druckbetrieb umschaltbaren Lüfters Luft in eine Ventilationspolsterschicht beziehungsweise ein Polster einblasbar und aus dieser heraus saugbar ist. Hierbei weist das Polster wenigstens zwei voneinander beabstandete Luftöffnungen auf. Mittels des Lüfters ist wenigstens ein jeweiliger Luftstrom durch die Luftöffnungen förderbar. Ferner ist wenigstens ein einer der Luftöffnungen zugeordnetes Ventilelement vorgesehen, welches zwischen wenigstens einer Offenstellung und einer einen Luftstrom durch die eine Luftöffnung gegenüber der Offenstellung zumindest drosselnden Schließstellung verstellbar ist.
-
Bei den genannten Sitzbelüftungseinrichtungen gibt es also eine oder mehrere von dem Polster abgehende Luftöffnungen, die im Blasbetrieb die Leistung und damit den erlebbaren Komfort steigern. Im Saugbetrieb hängen die Leistung, der Komfort und die Oberflächenkühlung stark davon ab, dass möglichst viel Umgebungsluft flächig direkt von der Sitzoberfläche gesaugt wird. Je mehr Luft dabei durch die von dem Polster abgehenden Luftöffnungen angesaugt wird, umso weniger Luft wird von der Sitzoberfläche gesaugt und umso weniger kann die Temperatur am Sitzinsassen beeinflusst werden.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Sitzbelüftungseinrichtung sowie ein Fahrzeug zu schaffen, mittels welchen sich der Komfort für den Sitzinsassen deutlich steigern lässt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Sitzbelüftungseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Des Weiteren wird diese Aufgabe durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
-
Um eine Sitzbelüftungseinrichtung der Eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welcher sich der Komfort für den Sitzinsassen deutlich erhöhen lässt, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Verstellung des Ventilelements aus der Offenstellung in die Schließstellung mittels des Saugbetriebs des Lüfters bewirkbar ist. Diese Verstellung des Ventilelements aus der Offenstellung in die Schließstellung ist beispielsweise mittels eines durch den Saugbetrieb des Lüfters bewirkten Luftstroms durch die Luftöffnung und/oder mittels eines auf das Ventilelement wirkenden Unterdrucks bewirkbar. Mittels des Unterdrucks kann das Ventilelement beispielsweise während des Saugbetriebs des Lüfters in der Schließstellung gehalten werden.
-
Ein Kern der Erfindung besteht darin, dass das Ventilelement den Luftstrom durch die, dem Lüfter nicht zugeordnete Luftöffnung während des Saugbetriebs des Lüfters drosselt bis hin zu einer möglicher Weise vollständigen Unterbrechung des Luftstroms durch diese Luftöffnung im Saugbetrieb.
-
Beispielsweise ist das Ventilelement im oberen Bereich der korrespondierenden Luftöffnung möglichst nahe an dem Polster angeordnet. Ebenso ist es denkbar das Ventilelement außerhalb der Luftöffnung in Überdeckung mit dieser anzubringen. Die Position des Ventils ist vorzugsweise so zu wählen. dass noch eine Verstellung des Ventilelements aus der Offenstellung in die Schließstellung durch den Saugbetrieb des Lüfters bewirkbar ist.
-
Durch diese Steuerung des Ventilelementes durch den Saugbetrieb des Lüfters wird der Zustrom der Luft durch die eine Luftöffnung mit zugeordnetem Ventilelement im Saugbetreib reduziert oder verhindert, was dazu führt, dass sich ein erhöhter Unterdruck in der Ventilationspolsterschicht bildet. Dies wiederum führt dazu, dass Luft auf der Sitzoberfläche besonders großflächig angesaugt werden kann, was bei aufgeheiztem Polster und demgegenüber kühlerer Umgebungstemperatur zu einer effektiven Abkühlung führt. Dadurch ist es möglich, eine Verbesserung der Sitzbelüftung beziehungsweise Sitzklimatisierung im Saugbetrieb zu erreichen und ein verbessertes Klima-Komfortempfinden für den Sitzinsassen zu erreichen, was ansonsten beispielsweise nur durch leistungsstärkere und geräuschintensivere Lüfter möglich wäre.
-
Eine mögliche Ausführung des Ventilelements, dessen Verstellung von der Offenstellung in die Schließstellung durch den Saugbetrieb des Lüfters bewirkbar ist, ist eine Stauscheibe. Mit anderen Worten kann das Ventilelement als Stauscheibe ausgebildet sein oder eine Stauscheibe aufweisen. An der Stauscheibe kann sich der zunächst im Saugbetrieb durch den Lüfter geförderte Luftstrom stauen, so dass dadurch ein Druck beziehungsweise eine Druckkraft auf die Stauscheibe (Ventilelement) wirkt, mittels welchem beziehungsweise welcher das Ventilelement in die Schließstellung bewegt wird.
-
In weitere vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung erfolgt eine Bewegung des Ventilelements aus der Schließstellung in die Offenstellung durch Deaktivieren des Saugbetriebs des Lüfters. Dies bedeutet, dass die Bewegung des Ventilelements durch das Deaktivieren des Saugbetriebs bewirkt wird. Mit anderen Worten kann das Ventilelement bei ausgeschaltetem Saugbetrieb des Lüfters in seine Offenstellung zurückkehren. Dieser Wechsel in die Offenstellung kann beispielsweise durch die Schwerkraft bewirkt werden. Hierbei erfolgt die Bewegung aus der Schließstellung in die Offenstellung selbsttätig oder selbständig ohne Zutun eines Antriebselements lediglich infolge des Eigengewichts des Ventilelements.
-
Alternativ oder zusätzlich kann wenigstens ein Antriebselement, beispielsweise ein Federelement, vorgesehen sein, mittels welchem das Ventilelement aus der Offenstellung in die Schließstellung bewegbar ist. Das Federelement ist beispielsweise in der Schließstellung gegenüber der Offenstellung gespannt und wird – insbesondere über das Ventilelement – gespannt gehalten. Hierdurch wird das Ventilelement mittels des Federelements mit einer Federkraft beaufschlagt. Wird dann der Saugbetrieb deaktiviert, kann sich das Federelement zumindest teilweise entspannen, wodurch das Ventilelement aus der Schließstellung zurück in die Offenstellung bewegt wird.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass das Ventilelement durch den im Druck- beziehungsweise Blasbetrieb des Lüfters durch die eine Luftöffnung geförderten Luftstrom aus der Schließstellung in die Offenstellung bewegbar ist beziehungsweise wird.
-
Befindet sich das Ventilelement in seiner Offenstellung, so kann der Gegendruck für den Lüfter in dem Polster insgesamt im Blasbetrieb gering gehalten werden, um so den Lufttransport in dem Polster, welches auch als „Ventilationspolsterschicht” bezeichnet wird, zu verbessern und eine verbesserte flächige Luftverteilung in der Sitzoberfläche zu erreichen.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Ventilelement eine Kugel auf. Hierdurch kann der Luftstrom besonders gut gedrosselt oder unterbunden werden. Ferner lässt sich dadurch eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung des Ventilelements realisieren.
-
Um das Gewicht des Ventilelements besonders gering zu halten, ist bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Kugel hohl ist. Hierdurch kann das Ventilelement bei bereits geringer Leistung des Lüfters in die Schließstellung bewegt, beispielsweise gesaugt oder gedrückt, werden.
-
Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Ventilelement aus einem Schaum gebildet ist. Hierdurch kann das Gewicht des Ventilelements besonders gering gehalten werden, woraus eine vorteilhafte Bewegbarkeit des Ventilelements resultiert.
-
Der Schaum, aus dem das Ventilelement gebildet ist, kann beispielsweise ein Schaum des Polsters sein. Mit anderen Worten kann das Ventilelement einstückig mit dem Polster ausgebildet sein. Hierdurch lässt sich die Teileanzahl, dass Gewicht und die Kosten der Sitzbelüftungseinrichtung besonders gering halten.
-
Als weiterhin vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Ventilelement aus einem biegeweichen Material gebildet ist. Hierbei ist das Ventilelement beispielsweise flexibel beziehungsweise elastisch. Hierdurch kann sich das Ventilelement beispielsweise selbständig aus der Schließstellung in die Offenstellung zurückstellen oder umgekehrt. Darüber hinaus kann das Ventilelement beispielsweise einstückig ausgebildet werden.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Ventilelement in der einen Luftöffnung angeordnet, wobei zumindest ein Teilbereich eines von dem Luftstrom durchströmbaren Strömungsquerschnitts der einen Luftöffnung in der Schließstellung mittels des Ventilelements fluidisch versperrt und in der Offenstellung freigegeben ist. Hierdurch lässt sich ein besonders geringer Bauraumbedarf der Sitzbelüftungseinrichtung realisieren.
-
Die vorstehend im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Sitzbelüftungseinrichtung beschriebenen Vorteile und Ausgestaltungen gelten in ebensolcher Weise für das Fahrzeug gemäß Patentanspruch 9.
-
Hier kann bei einer Ausführungsform vorgesehen sein, dass wenigstens eine der Luftöffnungen der Sitzbelüftungseinrichtung mit der Belüftungseinrichtung oder Klimaanlage des Fahrzeugs verbunden ist. In einer vorteilhaften Anordnung kann dabei die Belüftungseinrichtung oder Klimaanlage des Fahrzeugs den Lüfter der Sitzbelüftungseinrichtung umfassen.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
-
1 eine schematische Schnittansicht durch eine Sitzbelüftungseinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform für eine Sitzanlage eines Kraftwagens, mit einem Polster, welches wenigstens zwei voneinander beabstandete Luftöffnungen aufweist, mit wenigstens einem zwischen Saugbetrieb und Druckbetrieb umschaltbaren Lüfter, mittels welchem wenigstens ein Luftstrom durch die Luftöffnungen förderbar ist, und mit wenigstens einem einer der Luftöffnungen zugeordneten Ventilelement, welches zwischen wenigstens einer Offenstellung und einer den Luftstrom durch die eine Luftöffnung gegenüber der Offenstellung zumindest drosselnden Schließstellung verstellbar ist, wobei die Verstellung des Ventilelements aus der Offenstellung in die Schließstellung mittels des Saugbetriebs des Lüfters bewirkbar ist;
-
2a eine weitere schematische Schnittansicht durch die Sitzbelüftungseinrichtung gemäß 1, wobei sich der Lüfter in seinem Druckbetrieb befindet;
-
2b eine weitere schematische Schnittansicht durch die Sitzbelüftungseinrichtung gemäß 1, wobei sich der Lüfter in seinem Saugbetrieb befindet;
-
3a eine schematische Seitenansicht des Ventilelements gemäß einer zweiten Ausführungsform;
-
3b eine schematische Schnittansicht durch das Ventilelement gemäß der zweiten Ausführungsform entlang einer in 3a gezeigten Schnittlinie X-X;
-
4a eine schematische Seitenansicht des Ventilelements gemäß einer dritten Ausführungsform;
-
4b eine schematische Unteransicht des Ventilelements gemäß der dritten Ausführungsform; und
-
5 eine schematische Schnittansicht durch das Ventilelements gemäß einer vierten Ausführungsform.
-
Von einer Sitzanlage eines Kraftwagens ist in 1 ein Sitzteil 10 mit einer Sitzbelüftungseinrichtung 12 in einer schematisch Schnittansicht dargestellt. Das im Folgenden zum Sitzteil 10 Geschilderte kann ohne weiteres auch auf eine Rückenlehne der Sitzanlage übertragen werden. Die Sitzanlage ist beispielsweise als Fahrzeugsitz ausgebildet. Die Sitzbelüftungseinrichtung 12 umfasst ein erstes Polster 14, welches beispielsweise aus einem Schaumstoff gebildet ist. Ferner umfasst die Sitzbelüftungseinrichtung 12 ein zweites Polster in Form einer Ventilationspolsterschicht 16, welche als Luftführungsschicht fungiert. Die Ventilationspolsterschicht 16 ist beispielsweise aus einem Abstandsgewirke oder aus Gummihaar gebildet. Ebenfalls wäre es jedoch auch denkbar, die Ventilationspolsterschicht 16 durch ein Schaumstoff oder dergleichen zu bilden, welcher eine Mehrzahl von Luftkanälen aufweist. Ein solcher Schaumstoff mit einer entsprechenden Kanalanordnung wäre demzufolge ebenfalls als Ventilationspolsterschicht 16 zu betrachten. Der ganze Aufbau ist lediglich als beispielhaft zu betrachten.
-
Auf einer einem Sitzinsassen der Sitzanlage zugewandten Seite ist die Ventilationspolsterschicht 16 mit einer luftdurchlässigen Deckschicht 18 versehen. Die Deckschicht 18 ist beispielsweise durch einen Sitzbezug oder einen Schaum gebildet, mittels welchem die Ventilationspolsterschicht 16 zumindest teilweise bezogen, das heißt überdeckt ist.
-
Das Polster 14 weist zwei voneinander beabstandete Luftöffnungen 20, 22 auf, die von Luft durchströmbar sind. Darüber hinaus weist die Sitzbelüftungseinrichtung einen zwischen einem Saugbetrieb und einem Druckbetrieb umschaltbaren, das heißt reversierbaren Lüfter 24 auf, welcher in einem hinteren Endbereich 26 des Polsters 14 angeordnet ist. Wie aus 1 erkennbar ist, ist der Lüfter 24 zumindest teilweise und vorliegend vollständig in der Luftöffnung 22 aufgenommen. Mittels des Lüfters 24 ist wenigstens ein jeweiliger Luftstrom durch die Luftöffnungen 20, 22 förderbar.
-
Die Sitzbelüftungseinrichtung 12 weist darüber hinaus ein Ventilelement 28 auf, welches der von der Luftöffnung 22 beabstandeten Luftöffnung 20 zugeordnet ist. Das Ventilelement 28 ist zwischen wenigstens einer Offenstellung und einer den Luftstrom durch die Luftöffnung 22, der das Ventilelement 28 zugeordnet ist, gegenüber der Offenstellung zumindest drosselnden Schließstellung verstellbar. Dies bedeutet, dass der Luftstrom durch die Luftöffnung 22 in der Schließstellung im Vergleich zur Offenstellung zumindest reduziert beziehungsweise gedrosselt oder unterbunden ist, da beispielsweise die Luftöffnung 22 in der Schließstellung des Ventilelements 28 fluidisch zumindest im Wesentlichen versperrt ist.
-
Zudem ist erkennbar, dass die Luftöffnung 20 in einem Frontbereich 30 des Polsters 14 angeordnet ist. Als im Rahmen der Erfindung mitumfasst ist es zu betrachten, dass eine Mehrzahl von Luftöffnungen 20 mit entsprechend zugeordneten Ventilelementen 28 vorgesehen sein könnte, welche vorzugsweise in dem Frontbereich 30 des Polsters 14 angeordnet sind. Vorliegend ist das Ventilelement 28 in der Luftöffnung 22 aufgenommen.
-
2a zeigt in einer Schnittansicht das Sitzteil 10 gemäß 1. Der Lüfter 24 ist in der gezeigten Darstellung auf Druckbetrieb geschaltet, welcher auch als „Blasbetrieb” bezeichnet wird. Dadurch wird ein jeweiliger, symbolisch dargestellter Luftstrom 32 beziehungsweise 34 mittels des Lüfters 24 durch die Luftöffnungen 20, 22 hindurch gefördert, da sich das Ventilelement 28 in seiner Offenstellung befindet und demzufolge die Luftöffnung 20 beziehungsweise einen von dem Luftstrom 34 durchströmbaren Strömungsquerschnitt der Luftöffnung 20 zumindest teilweise freigibt. Mit anderen Worten bildet sich eine die Luftströme 32, 34 umfassende Luftströmung von der Luftöffnung 22 durch die Ventilationspolsterschicht 16 zur Luftöffnung 20 aus. Ein Teil dieser Luftströmung kann über die luftdurchlässige Deckschicht 18 als belüftender, weiterer Luftstrom 36 entweichen. Der Luftstrom 34 kann dabei das sich in der Offenstellung befindende Ventilelement 28 umströmen. 1 bis 2b zeigen eine erste Ausführungsform der Sitzbelüftungseinrichtung 12, bei welcher das Ventilelement 28 eine Stauscheibe aufweist.
-
Da sich das Ventilelement 28 im Druckbetrieb in der Offenstellung befindet, kann der auf den Lüfter 24 wirkende Gegendruck gering gehalten werden. Dabei kann ein Luftüberschuss über die Luftöffnung 20 abgeführt werden, was der Belüftung im Druckbetrieb zugute kommt.
-
2b zeigt in einer Schnittansicht das Sitzteil 10 gemäß 1 und 2a. Der Lüfter 24 ist in der gezeigten Darstellung auf Saugbetrieb geschaltet. Dadurch wird mittels des Lüfters 24 ein symbolisch dargestellter Luftstrom 38 durch die Luftöffnung 22 hindurch gefördert. Dabei entsteht eine den Luftstrom 38 umfassende, weitere Luftströmung, welche auch einen durch die Ventilationspolsterschicht 16 strömenden Luftstrom 40 umfasst, aus welchem der Luftstrom 38 gespeist wird. Mit anderen Worten durchströmt zumindest ein Teil der weiteren Luftströmung im Saugbetrieb die Deckschicht 18, die Ventilationspolsterschicht 16 und die Luftöffnung 22.
-
Durch den Saugbetrieb des Lüfters 24 wird infolge des Ansaugens von Luft ein Unterdruck in der Ventilationspolsterschicht 16 erzeugt. Infolge dieses durch den Lüfter 24 in dessen Saugbetrieb bewirkten Unterdrucks wird – insbesondere vorübergehend und zu Beginn des Saugbetriebs – Luft über die Luftöffnung 22 angesaugt, so dass zumindest über eine kurze Zeit zu Beginn des Saugbetriebs ein Luftstrom 42 durch die Luftöffnung 20 strömt. Dieser Luftstrom 42 umströmt das Ventilelement 28 beziehungsweise ström es an, so dass eine Kraft auf das Ventilelement 28 wirkt. Hierdurch wird das Ventilelement aus seiner in 2a gezeigten Offenstellung in seine in 2b gezeigte Schließstellung bewegt, so dass der von Luft durchströmbare Strömungsquerschnitt der Luftöffnung 22 im Wesentlichen fluidisch versperrt wird. Hierdurch wird der Luftstrom 42 durch die Luftöffnung 20 zumindest reduziert oder unterbunden. Das Ventilelement 28 wird dann beispielsweise mittels des durch den Saugbetrieb des Lüfters 24 bewirkten Unterdrucks in der Ventilationspolsterschicht 16 in der Schließstellung gehalten.
-
Durch das fluidische Versperren der Luftöffnung 20 beziehungsweise deren Strömungsquerschnitt erhöht sich der Unterdruck in der Ventilationspolsterschicht 16, was dazu führt, dass die Luft auf der Oberfläche der Ventilationspolsterschicht 16 und/oder der Deckschicht 18 besonders großflächig angesaugt werden kann. Dies führt beispielsweise bei aufgeheiztem Polster 14 und/oder aufgeheizter Deckschicht 18 und/oder Ventilationspolsterschicht 16 und demgegenüber kühlerer Umgebungstemperatur zu einer besonders effektiven Kühlung. Dadurch kann ein besonders hoher Komfort für den Sitzinsassen realisiert werden.
-
Mit anderen Worten wird in der Schließstellung des Ventilelements 28 im Vergleich zu seiner Offenstellung und im Saugbetrieb des Lüfters 24 ein über die Luftöffnung 20 verlaufender Luftzustrom zu dem Lüfter 24 zumindest reduziert. Im Druckbetrieb jedoch kann die positive Wirkung der Luftöffnung 20 beibehalten werden, da dann das Ventilelement 28 in der Offenstellung ist und den Strömungsquerschnitt der Luftöffnung 20 im Vergleich zur Schließstellung freigibt. Dann kann nämlich überschüssige Luft aus der Ventilationspolsterschicht 16 über die freigegebene Luftöffnung 20 ausströmen. Insgesamt ist erkennbar, dass die Luftöffnungen 20 und 22, je nach Saugbetrieb oder Druckbetrieb des Lüfters 24, als Be- und/oder Entlüftungsöffnungen genutzt werden.
-
Wird der Saugbetrieb deaktiviert, so bewegt sich da Ventilelement 28 bei der ersten Ausführungsform vorzugsweise selbsttätig infolge der auf das Ventilelement 28 wirkenden Schwerkraft aus der Schließstellung zurück in die Offenstellung. Die Luftströme 32, 34, 36, 38, 40, 42 sind lediglich in symbolisch dargestellter Form zu verstehen um die wesentlichen Strömungsprozesse in der Sitzbelüftungseinrichtung 12 zu veranschaulichen.
-
3a und 3b zeigen eine zweite Ausführungsform der Sitzbelüftungseinrichtung 12, bei welcher das im Ganzen mit 28 bezeichnete Ventilelement die zuvor genannte und mit 44 bezeichnete Stauscheibe umfasst. Ferner umfasst das Ventilelement 28 eine mit der Stauscheibe 44 verbundene Führung in Form einer Führungsstange 46 und eine Lageröse 48. Beispielsweise ist die Lageröse 48 in der Luftöffnung 20 befestigt und vorzugsweise relativ zum Polster 14 unbeweglich. Die Führungsstange 46 durchdringt beispielsweise die Lageröse 48 und ist relativ zu dieser translatorisch bewegbar, so dass die Stauscheibe 44 über die Führungsstange 46 an der Lageröse 48 geführt ist.
-
Aus 3b ist erkennbar, dass die Luftöffnung 20 einen ersten Längenbereich 50 und einen sich an den ersten Längenbereich 50 anschließenden, zweiten Längenbereich 52 aufweist, wobei der zweite Längenbereich 52 einen kleineren, von Luft durchströmbaren Strömungsquerschnitt aufweist als der erste Längenbereich 50. Der Luftstrom 42 strömt aus dem Längenbereich 50 in den Längenbereich 52 und bewirkt dadurch eine Verstellung der Stauscheibe 44 aus der Offenstellung in die Schließstellung. In der Schließstellung liegt die Stauscheibe 44 an einer Stirnseite 54 des zweiten Längenbereichs 52 an und unterbindet oder drosselt einen Luftdurchfluss durch die Luftöffnung 20.
-
Infolge des Deaktivierens des Saugbetriebs des Lüfters 24 kann eine Verstellung des Ventilelementes 28 – beispielsweise über die Stauscheibe 44 – zurück in die Offenstellung in der hier gezeigten Ausführung über die Schwerkraft oder den Blasbetrieb des Lüfters 24 bewirkt werden.
-
4a und 4b zeigen eine dritte Ausführungsform der Sitzbelüftungseinrichtung 12, bei welcher das Ventilelement 28 eine Kugel 56 umfasst, welche als Hohlkugel und/oder aus einem leichten Material wie Schaum und/oder Kunststoff gebildet sein kann. Durch den Saugbetrieb des Lüfters 24 wird die Kugel 56 in der Schließstellung beispielsweise gegen die Luftöffnung 20 begrenzende und in 4a mit einer gestrichelten Linie veranschaulichte Wandungsbereiche – insbesondere des Polsters 14 – gehalten. Wird der Saugbetrieb deaktiviert, so kann die Kugel 56 von diesen Wandungsbereichen und von der Ventilationspolsterschicht 16, insbesondere bedingt durch die Schwerkraft, wegfallen.
-
Um hierbei zu vermeiden, dass die Kugel 56 vollständig aus der Luftöffnung 20 herausfällt, sind, wie aus 4b erkennbar ist, Laschen 58 vorgesehen, die in die Luftöffnung 20 hineinragen und an welchen die Kugel 56 in der Offenstellung abgestützt ist. Beispielsweise sind die Laschen 58 durch den Schaumstoff des Polsters 14 gebildet. Die Laschen 58 sind in Umfangsrichtung der Luftöffnung 20 voneinander beabstandet, so dass der Luftstrom 34 in der Offenstellung der Kugel 56 zwischen den Laschen 58 und zwischen der Kugel hindurchströmen kann.
-
5 zeigt eine vierte Ausführungsform der Sitzbelüftungseinrichtung 12, bei welcher das Ventilelement 28 aus einem biegeweichen beziehungsweise elastischen Material, beispielsweise dem Schaumstoff des Polsters 14, gebildet ist. Das sich in 5 in der Offenstellung befindende Ventilelement 28 ist mit durchgezogenen Linien gezeigt, wobei das sich in 5 in der Schließstellung befindende Ventilelement 28 ist mit gestrichelten Linien gezeigt ist.
-
Durch den Druckbetrieb des Lüfters 24 und den dadurch bewirkten Luftstrom 34 wird das Ventilelement 28 gemäß 5 aus der Schließstellung in die Offenstellung bewegt und dabei elastisch verformt und somit gespannt. Das Ventilelement 28 wird mittels des Druckbetriebs in der Offenstellung gehalten. Wird der Druckbetrieb deaktiviert und insbesondere der Saugbetrieb aktiviert, so dass der das Ventilelement 28 in der Offenstellung haltende Luftstrom 34 wegfällt, so kann sich das Ventilelement 28 zumindest teilweise entspannen und sich somit selbsttätig aus der Offenstellung zurück in die Schließstellung bewegen, das heißt zurückverformen. Dies bedeutet, dass das Ventilelement 28 eine durch die Verformung des Ventilelements aufgebaute, innere Kraft die Rückbewegung des Ventilelements in den ursprünglichen, beispielsweise unverformten, Zustand (Schließstellung) bewirkt.
-
Auch hierbei ist die Bewegung beziehungsweise Verstellung des Ventilelements mittels des Saugbetriebs bewirkbar. Mit anderen Worten geht der Saugbetrieb mit der Verstellung des Ventilelements 28 in die Schließstellung einher.
-
Dieser Wirkmechanismus, bei dem das Ventilelement 28 selbsttätig die Schließstellung einnimmt, das heißt sich selbsttätig aus der Offenstellung in die Schließstellung bewegt, kann auch auf die erste, die zweite und die dritte Ausführungsform übertragen werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-