DE102014000634A1

DE102014000634A1 - Prüfeinrichtung zur Bewertung von automatischen Gestängesteuerungen an Spritzgeräten für Flächenkulturen

Info

Publication number: DE102014000634A1
Application number: DE102014000634.4A
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2014-01-17
Filing date: 2014-01-17
Publication date: 2015-07-23

Abstract

Prüfeinrichtung zur Bewertung von automatischen Gestängesteuerungen an Spritzgeräten für Flächenkulturen dadurch gekennzeichnet, das ein bespannter Rahmen (1) über eine Hubvorrichtung vertikal bewegt werden kann, ohne dass sich die Führungs- und Antriebseinheit (2) im Erfassungsbereich des am Spritzgestänge (3) befindlichen Sensors (4) befindet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Prüfeinrichtung zur Bewertung von automatischen Gestängesteuerungen an Spritzgeräten für Flächenkulturen
Bei den zurzeit auf dem Markt angebotenen hochwertig ausgestatteten Pflanzenschutzgeräten hat die Elektronik seit einiger Zeit verstärkt Einzug gehalten. Großgeräte mit Arbeitsbreiten von mehr als 27 m lassen sich oft nur mit Hilfe computergestützter Hilfswerkzeuge sachgerecht bedienen. Der Gestängesteuerung, insbesondere der bodenparallelen Führung des Spritzgestänges, kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu, da nur bei Einhaltung eines vorgegebenen Abstandes zum Zielobjekt – dieser ergibt sich aus der verwendeten Applikationstechnik – eine zielgerichtete Applikation mit geringsten Verlusten, z. B. durch Abdrift, gewährleistet wird.
Entsprechende automatische Gestängesteuerungen werden zwar auf dem Markt angeboten, eine Beurteilung hinsichtlich der Funktionalitäten findet aufgrund fehlender Prüftechnik bislang nicht statt.
Eine Prüfung der automatischen Gestängesteuerung durch Messungen im praktischen Einsatz oder mit künstlichen Hindernissen hat verschiedene Nachteile, wie mangelnde Reproduzierbarkeit und störende Einflüsse durch die Fahrbahn.
Stand der Wissenschaft und Technik
Eines der wichtigsten Kriterien bei der Beurteilung von Feldspritzgeräten ist die Gleichmäßigkeit der Spritzflüssigkeitsverteilung. Diese ist in erster Linie von der Düsenausstattung abhängig. Flachstrahldüsen mit einem Spritzwinkel von 110°–120°, die im Abstand von 50 cm am Gestänge montiert sind, liefern eine sehr gleichmäßige Verteilung, sofern der Abstand zur Zielfläche mindestens etwa 30 cm beträgt. Ein weiteres wichtiges Beurteilungskriterium ist das Abdriftpotential, also das Risiko der Verfrachtung kleiner Tropfen durch Windeinflüsse. Dieses Risiko wächst mit dem Zielflächenabstand. Der Anwender des Spritzgerätes kann den Zielflächenabstand und die Neigung des Gestänges von Hand, meist mit Hilfe hydraulischer Aktoren, einstellen. Oft ist er damit jedoch überfordert, besonders im kupierten Gelände, sehr breiten Spritzgestängen und hohen Fahrgeschwindigkeiten. Deshalb werden zunehmend automatische Systeme eingesetzt, bei denen die Stellung des Gestänges zur Zielflächen laufend gemessen und selbsttätig an die Sollposition angepasst wird. In wieweit die zurzeit auf dem Markt befindlichen automatischen Gestängeführungssysteme diese bodenparallele Führung des Gestänges auch in kupiertem Gelände und bei großen Arbeitsbreiten gewährleisten, ist bislang nicht bekannt und kann bisher nur durch visuelle Beobachtung beurteilt werden. Es ist anzunehmen, dass die bislang auf dem Markt befindlichen Systeme, die vorwiegend von Zubehörlieferanten angeboten werden, nicht immer auf die verwendete Spritzgerätetechnik abgestimmt sind, so dass der optimale Zielflächenabstand nicht immer eingehalten werden kann und es dadurch zu ungleichmäßiger Verteilung, erhöhter Abdrift oder gar zu Beschädigungen des Gestänges und der Düsen durch Bodenkontakt kommen kann. Hinsichtlich der Erforschung/Bewertung solcher Systeme fehlen belastbare Erkenntnisse. Bislang wird die Wirksamkeit rein subjektiv und visuell beurteilt.
Prüfeinrichtung zur Bewertung von automatischen Gestängesteuerungen, die entsprechende Boden- und Bewuchsprofile simulieren können sich derzeit nicht bekannt. Lediglich die Simulation durch statische Hindernisse oder kippbare Flächen werden in der Fachliteratur erwähnt.
Die im Patentanspruch 1 bis 8 angegebene Prüfeinrichtung stellt eine höhenerfahrbare künstliche Fläche (Bestand, Boden) dar, mit der Gestängesteuerungen in vollem Umfang geprüft werden können.
Sie kann ein Bodenprofil bzw. eine bewegte Zielfläche simulieren. Auch die Abbildung realer verschiedenartiger Geländeverhältnisse ist möglich.
Die integrierte Hard- und Software ermöglicht es, die Reaktion der Gestängebewegung im Verhältnis zur künstlichen Bodenfläche aufzuzeichnen.
Wird die Prüfeinrichtung mit zwei unabhängigen Zielflächen ausgestattet (Patentanspruch 4), so können gleichzeitig Veränderungen im Bodenprofil sowie Änderungen in der Bewuchshöhe simuliert werden.

Claims

Prüfeinrichtung zur Bewertung von automatischen Gestängesteuerungen an Spritzgeräten für Flächenkulturen dadurch gekennzeichnet, das ein bespannter Rahmen (1) über eine Hubvorrichtung vertikal bewegt werden kann, ohne dass sich die Führungs- und Antriebseinheit (2) im Erfassungsbereich des am Spritzgestänge (3) befindlichen Sensors (4) befindet.
Prüfeinrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das statische Gewicht des Rahmens durch ein Gegengewicht (6) kompensiert wird und dadurch eine manuelle Positionierung des Rahmens bei ausgeschaltetem Antrieb möglich ist.
Prüfeinrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Gegengewicht innerhalb des Antriebseinheit des Rahmens befindet und dadurch Verschmutzungen vermieden werden.
Prüfeinrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter unabhängiger Rahmen nach Patentanspruch 1 montiert werden und dadurch zwei unabhängige Ebenen (Bewuchs und Erdboden) simuliert werden können.
Prüfeinrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Oberflächenstruktur und damit die Licht- bzw. Schalldurchlässigkeit des bespannten Rahmens variieren lasst.
Prüfeinrichtung nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer elektronischen Steuerung beliebige vertikale Bewegungsprofile simuliert werden können.
Prüfeinrichtung nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass sich die bespannten Rahmen einfach austauschen lassen und sich somit schnell unterschiedliche Boden- bzw. Bewuchsprofile erzeugen lassen.
Prüfeinrichtung nach Patentanspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines am Spritzgestänge (3) angebrachten Wegsensors (5) die Abweichung der Gestängebewegung von Sollwert ermittelt werden kann.