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Die Erfindung bezieht sich auf eine Freilaufeinrichtung für eine Startvorrichtung für eine Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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In der
WO 2012/094745 A1 wird eine Freilaufeinrichtung zur Momentenübertragung zwischen einer Antriebswelle und einer Abtriebswelle beschrieben. Die Freilaufeinrichtung kann in Startvorrichtungen für Brennkraftmaschinen eingesetzt werden, bei denen ein in einen Zahnkranz der Brennkraftmaschine eingespurtes Starterritzel von einem elektrischen Startermotor angetrieben wird. Um eine Beschädigung des Startermotors für den Fall zu vermeiden, dass nach dem Start der Brennkraftmaschine die Zahnkranzdrehzahl die Starterritzeldrehzahl übersteigt, wird die Freilaufeinrichtung im Übertragungsweg zwischen Startermotor und Starterritzel von einer momentenübertragenden Position in eine Freilaufposition verstellt.
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Die in der
WO 2012/094745 A1 beschriebene Freilaufeinrichtung weist ein antriebsseitiges Kupplungsteil sowie ein abtriebsseitiges Kupplungsteil auf, wobei die Kupplungsteile über eine Umschlingungsfeder miteinander verbunden sind, die in einem radialen Zwischenraum zwischen den sich übergreifenden Kupplungsteilen angeordnet ist. Zur Momentenübertragung wird die Umschlingungsfeder zusammengezogen und legt sich an den zylindrischen Abschnitt an, um den die Umschlingungsfeder gewickelt ist. Bei einer höheren Zahnkranzdrehzahl löst sich dagegen die Umschlingungsfeder von dem zylindrischen Abschnitt, so dass in Gegenrichtung keine Momentenübertragung zwischen den Kupplungsteilen möglich ist.
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Aus der
US 2 054 381 A ist ein Kupplungsmechanismus bekannt, der in Startern für Verbrennungsmotoren verwendet wird. Es wird ein Anlasser mit einer Kraftübertragungseinheit in Kombination mit Mitteln zum Ein- und Auskuppeln der Kraftübertragungseinheit in Bezug auf ein Element eines zu startenden Motors bereitgestellt, wobei ein Anlassermechanismus aus dem operativen Eingriff mit dem Motor gelöst werden kann, wenn der Motor mit eigener Kraft arbeitet.
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Die
JP 2006 161 930 A zeigt eine Federkupplung zur Übertragung und Unterbrechung von Drehmomenten zwischen einem Antriebselement und einem darin montierten und dazu relativ drehbar gelagerten Abtriebselement, wobei zwischen dem Antriebselement und dem Abtriebselement eine Kupplungsfeder angeordnet ist. Ein Außenumfang der Kupplungsfeder steht in elastischem Kontakt mit einer zylindrischen Kupplungsfläche, die an einem Innenumfang des Antriebselements ausgebildet ist. Im Abtriebselement ist eine Nut vorgesehen, in die ein Ende der Kupplungsfeder eingesetzt ist, um zu verhindern, dass sich die Kupplungsfeder löst.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine konstruktiv einfach aufgebaute Freilaufeinrichtung für eine Startvorrichtung zu schaffen, deren Freilauffunktion zuverlässig funktioniert und auf eine lange Betriebsdauer ausgelegt ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Die erfindungsgemäße Freilaufeinrichtung kann in Startvorrichtungen für Brennkraftmaschinen eingesetzt werden. Derartige Startvorrichtungen weisen ein Starterritzel auf, das von einem elektrischen Startermotor drehend angetrieben wird, wenn das verstellbar ausgeführte Starterritzel aus einer Außerfunktionsposition in eine Eingriffsposition mit einem Zahnkranz der Brennkraftmaschine überführt ist. Im kinematischen Übertragungsweg zwischen dem elektrischen Startermotor und dem Starterritzel ist die Freilaufeinrichtung angeordnet, die in Antriebsrichtung des Startermotors ein Moment überträgt, jedoch in Gegenrichtung in einen Freilaufzustand zur Unterbrechung des kinematischen Übertragungswegs überführt wird, sobald die Zahnkranzdrehzahl die Starterritzeldrehzahl übersteigt. Die Überführung des Starterritzels aus der Außerfunktionsposition in die Eingriffsposition mit dem Zahnkranz der Brennkraftmaschine erfolgt üblicherweise mithilfe eines elektromagnetischen Starterrelais, dessen Hubanker über einen Stellhebel das Starterritzel verstellt. Die Verstellbewegung des Starterritzels ist vorzugsweise eine axiale Stellbewegung parallel zur Ritzellängsachse; es kommen aber auch Stellbewegungen quer zur Ritzellängsachse in Betracht.
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Die Freilaufeinrichtung weist ein antriebsseitiges Kupplungsteil auf, das von dem elektrischen Startermotor angetrieben wird, sowie ein abtriebsseitiges Kupplungsteil, das mit dem Starterritzel direkt oder indirekt drehbar verbunden ist. Das abtriebsseitige Kupplungsteil kann zum Beispiel einteilig mit einem Ritzelbund des Starterritzels oder mit einer Abtriebswelle ausgeführt sein, auf der das Starterritzel aufsitzt.
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Die beiden Kupplungsteile der Freilaufeinrichtung sind über eine kreis- oder ringförmige, momentenübertragende Übertragungsfeder miteinander verbunden, deren Durchmesser von der Relativdrehung zwischen den Kupplungsteilen abhängt. Die Übertragungsfeder bildet mindestens einen Kreisbogen, der größer als 180° ist und vorteilhafterweise zumindest annähernd 360° oder mehr beträgt. Es kommen zum Beispiel Übertragungsfedern mit mehreren Windungen nach Art einer Schrauben- oder Zylinderfeder, Schlingfedern oder Spiralfedern in Betracht.
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Beim Antrieb über den Startermotor überträgt die Ankerwelle ein antreibendes Moment auf das antriebsseitige Kupplungsteil der Freilaufeinrichtung, das mit einem Federende der Übertragungsfeder verbunden ist. Hierdurch spannt sich die Übertragungsfeder, die mit ihrem gegenüberliegenden Federende mit dem abtriebsseitigen Kupplungsteil verbunden ist. Durch das Spannen ändert sich der Durchmesser der Übertragungsfeder, die daraufhin in eine momentenübertragende Anlage mit einem der Kupplungsteile gelangt; mit dem zweiten Kupplungsteil ist die Übertragungsfeder über ihr Federende verbunden. Mit dem Herstellen der Drehkopplung können Antriebsmomente vom antriebsseitigen Kupplungsteil zum abtriebsseitigen Kupplungsteil übertragen werden. Die Kupplungsteile führen in diesem Zustand keine Relativdrehbewegung zueinander aus.
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Die Drehkopplung wird dagegen aufgehoben, sobald die Zahnkranzdrehzahl die Starterritzeldrehzahl übersteigt, woraufhin das abtriebsseitige Kupplungsteil eine die Spannung der Übertragungsfeder reduzierende Relativdrehbewegung gegenüber dem antriebsseitigen Kupplungsteil ausführt, wodurch sich der Durchmesser der Übertragungsfeder ändert und in Richtung des unbelasteten Ausgangszustandes zurückverstellt wird. Hierdurch wird die Drehkopplung zwischen der Übertragungsfeder und dem Kupplungsteil aufgehoben, an dem die Übertragungsfeder mit ihrem Innen- oder Außendurchmesser zuvor kraftschlüssig verbunden war, so dass keine Momente von dem Starterritzel in Richtung des Startermotors übertragen werden.
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Vorteilhafterweise stützt sich nur ein Federende der Übertragungsfeder an einem der Kupplungsteile ab. Das gegenüberliegende, zweite Federende ist dagegen nicht mit dem zweiten Kupplungsteil verbunden. Vielmehr wird die Drehkopplung über die Durchmesseränderung der Übertragungsfeder erreicht und wieder aufgehoben, wenn die Spannung in der Übertragungsfeder aufgrund der Umkehrung der Drehrichtung wieder reduziert wird.
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Ein Federende der Übertragungsfeder ist abgewinkelt und stützt sich mit seiner Stirnseite an einem der Kupplungsteile ab. Gegenüber einer Tangente, die im Abwinklungsbereich des Federendes an dem Umfang der Übertragungsfeder gelegt ist, nimmt das abgewinkelte Federende einen Winkel kleiner als 90°ein. Der Winkel liegt vorzugsweise zwischen 10° und 60°.
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Das abgewinkelte Federende, dessen Winkel kleiner ist als 90°, erlaubt im Überholfall - Zahnkranz dreht sich schneller als das Starterritzel - ein sicheres Öffnen der Übertragungsfeder bei zugleich reduzierter Belastung. Indem der Winkel gegenüber der Tangenten lediglich zwischen 10° und 60° liegt, werden Biegebelastungen im Abwinklungsbereich reduziert. Zugleich erlaubt das abgewinkelte Federende eine sichere Abstützung am Kupplungsteil im Antriebsfall, also bei einer Momentenübertragung vom angetriebenen Kupplungsteil zum abtriebsseitigen Kupplungsteil.
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Gemäß vorteilhafter Ausführung liegt der Winkel, unter dem das Federende gegenüber der Tangente abgewinkelt ist, in einem Bereich zwischen 20° und 40°, beispielsweise bei 35°. Beim Antreiben drückt das antriebsseitige Kupplungsteil gegen die Stirnseite des Federendes, beim Überholen des Zahnkranzes der Brennkraftmaschine wird die Flanke bzw. Seite des Federendes gegen das antriebsseitige Kupplungsteil kraftbeaufschlagt.
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Das Federende zwischen dem Abwinklungsbereich, an dem das Federende gegenüber der Tangenten an den kreisförmigen Umfang der Übertragungsfeder abgewinkelt ist, und der Stirnseite des Federendes kann geradlinig ausgebildet sein. Die Übertragungsfeder kann bis zum Abwinklungsbereich kreisförmig mit einem konstanten Radius um eine Längsachse ausgeführt sein und lediglich im Bereich des Federendes gegenüber dem konstanten Radius abgewinkelt sein.
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In Betracht kommt anstelle einer geradlinigen Ausführung auch eine gebogene Ausführung des Federendes, wobei in diesem Fall der Winkel sich auf eine Verbindungslinie zwischen dem Abwinklungsbereich und der Stirnseite des Federendes gegenüber der Tangenten im Abwinklungsbereich bezieht.
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Das Federende kann axial unter einem Winkel kleiner als 90° abgewinkelt sein. Gemäß bevorzugter Ausführung ist jedoch das Federende radial abgewinkelt und nimmt gegenüber der Tangenten an den kreisförmigen Umfang der Übertragungsfeder einen Winkel kleiner als 90° ein.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist das Federende radial nach innen abgewinkelt. Des Weiteren kommen auch Ausführungen mit einem Federende in Betracht, das radial nach außen abgewinkelt ist.
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Die Übertragungsfeder kann einen Abschnitt eines Kupplungsteils umschlingen, bei dem es sich beispielsweise um das angetriebene Kupplungsteil handelt. In diesem Fall ist das Federende vorteilhafterweise radial nach innen abgewinkelt und stützt sich im Antriebsfall mit seiner Stirnseite an einem Absatz bzw. Anschlag an dem angetriebenen Kupplungsteil ab. Mit dem Aufbringen eines Antriebsmomentes erweitert sich der Durchmesser der Übertragungsfeder, die daraufhin mit ihrem Außenumfang in kraftschlüssige Anlage mit dem abtriebsseitigen Kupplungsteil gelangt, welches die Übertragungsfeder zumindest teilweise umgreift. Das abtriebsseitige Kupplungsteil ist in diesem Fall vorzugsweise als ein Gehäusetopf ausgebildet, der mit dem Starterritzel oder mit einer Abtriebswelle drehverbunden ist.
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Es kommen auch Ausführungen in Betracht, bei denen sich die Übertragungsfeder im Antriebsfall nach Art einer Umschlingungsfeder zusammenzieht und in kraftschlüssige Anlage mit dem umschlungenen Kupplungsteil gelangt. Bei dieser Ausführung reduziert sich der Durchmesser der Übertragungsfeder im angetriebenen Zustand. Beim Überholen des Zahnkranzes erweitert sich der Durchmesser der Übertragungsfeder wieder, so dass sich der Kraftschluss löst und die Freilaufeinrichtung in den Freilauf gelangt.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführung bildet das angetriebene Kupplungsteil einen Mitnehmer, der direkt oder über ein Getriebe, beispielsweise ein Planetengetriebe von der Welle des Startermotors angetrieben wird. Das abtriebsseitige Kupplungsteil ist beispielsweise als ein Gehäusetopf ausgeführt, der mit dem Starterritzel oder mit einer Abtriebswelle verbunden ist.
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Das Kupplungsteil, an dem sich das Federende der Übertragungsfeder abstützt, weist, gemäß weiterer vorteilhafter Ausführung, eine radiale Anlagefläche auf, die zur Abstützung der Flanke bzw. Seite des Federendes dient. Beim Überführen vom angetriebenen Zustand in den Freilauf gelangt die Flanke des Federendes in Abstützung mit der radialen Anlagefläche an dem Kupplungsteil. Hierdurch werden hohe Biegemomente auf das Federende vermieden.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführung weist das Kupplungsteil, an dem sich das Federende abstützt, eine Führungsnut auf, in die das Federende einragt. Eine Seitenwand der Führungsnut bildet hierbei wie vorbeschrieben eine radiale Anlagefläche für den Fall, dass die Freilaufeinrichtung in den Freilauf überführt wird. Das stirnseitige Ende der Nut kann einen Anschlag für die Stirnseite des Federendes im Antriebsfall bilden. Es ist aber auch möglich, dass das Federende in der Führungsnut von den beiden die Führungsnut begrenzenden Seitenwänden eingeklemmt ist.
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Die Übertragungsfeder ist, gemäß weiterer vorteilhafter Ausführung, als eine Schraubenfeder ausgeführt, deren Windungen jeweils den gleichen Durchmesser aufweisen. Möglich ist auch eine Ausführung der Übertragungsfeder als Kegelfeder, deren aufeinanderfolgende Windungen einen sich vergrößernden bzw. verkleinernden Durchmesser aufweisen. In Betracht kommt außerdem auch eine Übertragungsfeder mit nur einer Windung bzw. einer sich über einen Winkelbereich kleiner als 360° erstreckenden, segmentförmigen Windung.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
- 1 eine Startvorrichtung für eine Brennkraftmaschine mit einem Starterritzel, das axial über ein Starterrelais verstellbar und über einen elektrischen Startermotor drehend anzutreiben ist, mit einer Freilaufeinrichtung zwischen einem dem Startermotor nachgeschalteten Getriebe und dem Starterritzel,
- 2 in Explosionsdarstellung die Bauteile der Freilaufeinrichtung, mit einer Torsions- bzw. Schraubenfeder zwischen einem Mitnehmer, das ein antriebsseitiges Kupplungsteil bildet, und einem abtriebsseitigen Kupplungsteil,
- 3 einen Schnitt längs durch eine Freilaufeinrichtung,
- 4 eine Übertragungsfeder in Einzeldarstellung,
- 5 ein Mitnehmer der Freilaufeinrichtung in einer Ausführungsvariante,
- 6 ein Mitnehmer in einer weiteren Ausführung.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die in 1 dargestellte Startvorrichtung 1 für eine Brennkraftmaschine weist ein Starterritzel 2 auf, das zum Starten der Brennkraftmaschine 4 in Eingriff mit einem Zahnkranz 3 der Brennkraftmaschine gebracht wird. Das Starterritzel 2 ist auf einer Antriebswelle 5 wie mit dem Doppelpfeil gekennzeichnet axial verschieblich gelagert, wobei das Starterritzel 2 drehfest mit der Antriebswelle 5 gekoppelt ist, beispielsweise über ein Steilgewinde. Das Starterritzel 2 wird zwischen einer zurückgezogenen Außerfunktionsposition und einer vorgerückten Eingriffsposition mit dem Zahnkranz 3 der Brennkraftmaschine 4 über ein Starterrelais 6 verstellt, das elektromagnetisch ausgebildet ist und eine bestrombare Relaiswicklung 7 sowie einen Hubanker 8 umfasst, der bei Bestromung der Relaiswicklung 7 in diese axial hineingezogen wird. Der Hubanker 8 ist über einen Einrückhebel 9, der auf ein Federelement 13 wirkt, kinematisch mit dem Starterritzel 2 gekoppelt, so dass die axiale Verstellbewegung des Hubankers 8 zwischen einer Ruheposition und einer Verstellposition in eine korrespondierende axiale Stellbewegung des Starterritzels 2 zwischen der Außerfunktionsposition und der Eingriffsposition umgesetzt wird.
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Die drehende Antriebsbewegung auf die Antriebswelle 5 bzw. das Starterritzel 2 wird mithilfe eines elektrischen Startermotors 11 erzeugt, der über ein Getriebe 12, das insbesondere als ein Planetengetriebe ausgeführt ist, mit der Antriebswelle 5 gekoppelt ist. Bei einer Betätigung des elektrischen Startermotors 11 wird die Antriebswelle 5 und damit auch das Starterritzel 2 in Drehung versetzt. Auf das Getriebe 12 kann ggf. auch verzichtet werden.
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Der Startvorrichtung 1 ist ein Regel- bzw. Steuergerät 10 zugeordnet, über das die Funktionen des Starterrelais 6 sowie des Startermotors 11 gesteuert werden.
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Bei einer axialen Stellbewegung des Hubankers 8 bei Betätigung des Starterrelais 6 wird bei Erreichen der Verstellposition durch eine kinematische Kopplung des Schaltgliedes mit der Stellbewegung des Hubankers 8 der elektrische Strom für den Startermotor 11 eingeschaltet, so dass sich der Startermotor 11 in Bewegung setzt und die Antriebswelle 5 sowie das Starterritzel 2 drehend antreibt.
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Die Startvorrichtung 1 ist mit einer Freilaufeinrichtung 14 versehen, die im kinematischen Übertragungsweg zwischen dem Startermotor 11 und dem Starterritzel 2 angeordnet ist. Die Freilaufeinrichtung 14 erlaubt eine Übertragung der Drehbewegung in Antriebsrichtung des elektrischen Startermotors 11. Sobald jedoch nach dem Starten der Brennkraftmaschine 4 die Drehgeschwindigkeit des Zahnkranzes 3 so hoch wird, dass die Antriebsrichtung umgekehrt wird, wird über die Freilaufeinrichtung 14 der kinematische Übertragungsweg zwischen Starterritzel und Startermotor aufgehoben.
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In 2 ist eine Freilaufeinrichtung 14 im Einzelnen dargestellt. Die Freilaufeinrichtung 14 umfasst ein antriebsseitiges Kupplungsteil 15, das einen Mitnehmer bildet, ein abtriebsseitiges Kupplungsteil 16, das als Gehäusetopf ausgebildet und einteilig mit einer Abtriebswelle 17 ausgebildet ist, sowie eine Übertragungsfeder 18 zwischen Mitnehmer 15 und abtriebseitigem Kupplungsteil 16. Auf die Abtriebswelle 17 ist ein Steilgewinde aufgebracht, auf dem das Starterritzel aufgesetzt sein kann, das bei einer direkten Beaufschlagung von dem Starterrelais 6 bei einer axialen Vorschubbewegung eine überlagerte Drehbewegung ausführt, welche das Einspuren in den Zahnkranz unterstützt.
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Der antriebsseitige Mitnehmer 15, der unmittelbar oder über ein Getriebe von dem elektrischen Startermotor angetrieben wird, weist an einer Seitenfläche eine Mitnahmekontur 19 auf, an der sich ein Federende 20 der Übertragungsfeder 18 im Antriebsfall abstützt. Die Mitnahmekontur 19 weist über den Umfang gleichmäßig verteilt insgesamt drei radial überstehende Anschlagsnocken 21 sowie eine auf den Anschlagsnocken 21 zulaufende, radiale Anlagefläche 22 auf. Am Anschlagsnocken 21 liegt die Stirnseite 23 des Federendes 20 an, die seitliche Flanke 24 des Federendes 20 stützt sich radial an der Anlagefläche 22 der Mitnahmekontur 19 ab. Diese radiale Abstützung erfolgt bei einer Umkehrung der Drehrichtung, wenn der Zahnkranz der Brennkraftmaschine eine höhere Drehzahl als das Starterritzel aufweist und die Freilaufeinrichtung 14 vom angetriebenen Zustand in den Freilauf überführt wird.
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Das abtriebsseitige Kupplungsteil 16, das als Gehäusetopf ausgeführt ist, umgreift die Übertragungsfeder 18, die als eine Schraubenfeder mit einer Mehrzahl von Windungen gleichen Durchmessers ausgebildet ist. Im Antriebsfall stützt sich die Stirnseite 23 des Federendes 20 der Übertragungsfeder 18 an dem radial überstehenden Anschlagsnocken 21 der Mitnahmekontur 19 ab und wird durch die dem Mitnehmer 15 aufgeprägte Drehung gespannt und hierbei radial aufgeweitet. Hierdurch vergrößert sich der Außendurchmesser der Übertragungsfeder 18, so dass der Außenumfang der Übertragungsfeder 18 in Anlage mit der Innenwand des topfförmigen, abtriebsseitigen Kupplungsteils 16 gelangt und das auf den Mitnehmer 15 wirkende Antriebsmoment über die Übertragungsfeder 18 auf das abtriebsseitige Kupplungsteil 16 übertragen wird. Aufgrund der Drehverbindung des Starterritzels mit der Abtriebswelle 17 führt auch das Starterritzel eine entsprechende Drehbewegung aus.
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Nach dem Start der Brennkraftmaschine kann der Fall eintreten, dass die Drehzahl des Zahnkranzes höher wird als die Starterritzeldrehzahl. In diesem Fall wird sich das abtriebsseitige Kupplungsteil 16 zurückdrehen, woraufhin die Spannung in der Übertragungsfeder 18 reduziert und der Durchmesser der Übertragungsfeder verringert wird. Die Kopplung zwischen der Übertragungsfeder 18 und dem topfförmigen, abtriebsseitigen Kupplungsteil 16 wird hierdurch aufgehoben, die Freilaufeinrichtung 14 befindet sich dann im Freilauf, so dass der kinematische Übertragungsweg zwischen Starterritzel und Startermotor unterbrochen ist.
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Wie dem Längsschnitt durch die Freilaufeinrichtung 14 gemäß 3 zu entnehmen, schließt der Mitnehmer 15 die offene Stirnseite des topfförmigen, abtriebsseitigen Kupplungsteils 16 ab. Auf der dem Kupplungsteil 16 abgewandten Seite ist der Mitnehmer 15 Träger von axial überstehenden Achsstiften 25, die Planetenräder eines Planetengetriebes drehbar aufnehmen. In dieser Ausführung bildet der Mitnehmer 15 zugleich einen Planetenträger des Planetengetriebes, welches von dem elektrischen Startermotor angetrieben wird.
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Wie der Einzeldarstellung der Übertragungsfeder 18 gemäß 4 zu entnehmen, ist das Federende 20 der Übertragungsfeder 18 radial nach innen abgewinkelt. Das Federende 20 ist geradlinig ausgebildet. Der Abwinklungsbereich, an dem das Federende 20 gegenüber den kreisförmigen Abschnitten der Windungen nach innen abgewinkelt ist, ist mit dem Bezugszeichen 26 versehen. Der Winkel zwischen einer Tangente 27 und einer Geraden 28, die sich in Längsrichtung des Federendes 20 erstreckt, wobei die Tangente 27 an den Abwinklungsbereich 26 angelegt ist, ist mit α gekennzeichnet; der Winkel α liegt in einem Winkelbereich zwischen 10° und 60°, vorzugsweise zwischen 20° und 40°, beispielsweise bei 35°.
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Nur ein Federende 24 ist radial nach innen abgewinkelt. Das gegenüberliegende Federende der Übertragungsfeder 18 ist dagegen nicht gegenüber den kreisförmigen Windungen abgewinkelt.
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In 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines antriebsseitigen Mitnehmers 15 der Freilaufeinrichtung dargestellt. Die Mitnahmekontur 19 am Mitnehmer 15 weist eine Führungsnut 29 auf, die einseitig offen ausgebildet ist und die sich an der Mitnahmekontur 19 in einem Winkel erstreckt, der dem Winkel α des Federendes 20 gegenüber der Tangenten 27 entspricht. Das Federende 20 ragt in die einseitig offene Führungsnut 29 ein, wobei sich die Stirnseite 23 des Federendes 20 an dem stirnseitigen Ende 30 der Führungsnut 29 im Antriebsfall abstützt. Die Seitenwände der Führungsnut 29 bilden für die Flanke 24 des Federendes 20 eine radiale Abstützung für den Fall, dass der Zahnkranz das Starterritzel überholt und die Freilaufeinrichtung in den Freilauf überführt wird.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 6 ist der antriebsseitige Mitnehmer 15 im Bereich seiner Mitnahmekontur 19 ebenfalls mit einer Führungsnut 29 versehen, die geradlinig ausgebildet ist und sich im gleichen Winkel erstreckt wie das Federende der Übertragungsfeder. Allerdings ist die Führungsnut 29 in 6 beidseitig offen ausgebildet. Die Breite der Führungsnut - der Querabstand der die Führungsnut 29 begrenzenden Seitenwände - ist vorzugsweise so bemessen, dass das Federende der Übertragungsfeder mit einer Klemmkraft in der Führungsnut 29 eingeklemmt ist.