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Die vorliegende Erfindung betrifft die Versorgung eines Lagers eines Planetenträgers in einer Planetenstufe, insbesondere eines Getriebes einer Windkraftanlage, mit Schmierstoff.
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Bei Windkraftanlagen ist insbesondere das Rotorlager hohen Belastungen ausgesetzt. Daher kann es erforderlich sein, das Rotorlager mittels einer Druckschmierung mit Schmierstoff zu versorgen. Üblicherweise wird hierzu eine externe Ölleitung installiert, die außerhalb des Getriebegehäuses verläuft.
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Eine solche Leitung verursacht zusätzliche Kosten. Durch ihre exponierte Lage ist die Leitung zudem anfällig für Beschädigungen. Insbesondere bei der Montage oder während der Durchführung von Wartungsarbeiten kann die Leitung beschädigt werden. Darüber hinaus ist das Rotorlager häufig sehr groß dimensioniert. Daher herrschen im Bereich des Rotorlagers beengte Bauraumverhältnisse, welche die Schmierstoffversorgung erschweren.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Lager eines Planetenträgers, bei dem es sich insbesondere um das Rotorlager einer Windkraftanlage handeln kann, unter Umgehung der dem eingangs erwähnten Stand der Technik innewohnenden Nachteile mit Schmierstoff zu versorgen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Getriebe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Ein erfindungsgemäßes Getriebe weist mindestens eine Planetenstufe auf. Unter der Planetenstufe ist ein Umlaufrädergetriebe zu verstehen, das Teil des erfindungsgemäßen Getriebes ist.
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Ein zu dem erfindungsgemäßen Getriebe gehöriges Getriebegehäuse kapselt die Planetenstufe. Das Getriebegehäuse kann aus mehreren Gehäuseteilen bestehen.
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Vorzugsweise weist das Getriebegehäuse eine erste Gehäusehälfte und eine zweite Gehäusehälfte auf. Die beiden Gehäusehälften können direkt miteinander verbunden sein. Vorzugsweise befindet sich zwischen den beiden Gehäusehälften aber ein Hohlrad der Planetenstufe. Das Hohlrad bildet also einen dritten Gehäuseteil.
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Weiterhin umfasst die Planetenstufe mindestens einen Planetenträger. Dieser weist mindestens einen ersten Kanal zum Leiten von Schmierstoff auf. Als Schmierstoff ist insbesondere herkömmlich verwendetes Getriebeöl vorgesehen.
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Der Planetenträger ist mittels mindestens eines Lagers drehbar in dem Gehäuse gelagert.
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Mindestens ein Teil des Getriebegehäuses, mindestens ein Teil des Planetenträgers und mindestens ein Teil des Lagers bilden einen Hohlraum. Dies ist so zu verstehen, dass der Teil des Getriebegehäuses, der Teil des Planetenträgers und der Teil des Lagers jeweils einen Teil einer Grenzfläche des Hohlraums bilden. Insbesondere kann der Hohlraum zusätzlich zu dem Teil des Getriebegehäuses, dem Teil des Planetenträgers und dem Teil des Lagers von weiteren Komponenten des Getriebes begrenzt sein. Möglich ist aber auch eine Begrenzung des Hohlraums ausschließlich durch die genannten drei Komponenten.
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Die Versorgung des Lagers mit Schmierstoff erfolgt erfindungsgemäß über den ersten Kanal. Dazu ist der erste Kanal so ausgebildet, dass aus dem ersten Kanal Schmierstoff in den Hohlraum austreten kann. Der erste Kanal mündet also in den Hohlraum. Weiterhin ist der erste Kanal so ausgebildet, dass mindestens ein Teil des aus dem ersten Kanal in den Hohlraum ausgetretenen Schmierstoffs in das Lager gelangen kann. Auf diese Weise werden insbesondere die zu schmierenden Komponenten des Lagers, d.h. der Innenring und der Außenring sowie die Wälzkörper im Falle eines Wälzlagers oder die Gleitflächen im Falle eines Gleitlagers, mit Schmierstoff benetzt.
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Der Transfer des aus dem ersten Kanal in den Hohlraum ausgetretenen Schmierstoffs in das Lager kann auf zweierlei Arten erfolgen. Zum einen ist es möglich, dass der erste Kanal so ausgebildet ist, dass der Schmierstoff aus dem ersten Kanal in das Lager gespritzt wird. Der aus dem ersten Kanal in den Hohlraum ausgetretene Schmierstoff überbrückt also einen Luftspalt zwischen dem ersten Kanal und dem Lager und gelangt auf eine ballistische Bahn in das Lager. Auf dem Weg durch den Hohlraum berührt der aus dem ersten Kanal ausgetretene Schmierstoff solange keine weiteren Teile des Getriebes, bis er in das erste Lager gelangt.
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Zum anderen kann der erste Kanal so ausgebildet sein, dass mindestens ein Teil des aus dem ersten Kanal in den Hohlraum ausgetretenen Schmierstoffs in das Lager fließt. Dies bedeutet, dass der aus dem ersten Kanal in den Hohlraum ausgetretene Schmierstoff an Begrenzungsflächen des Hohlraums entlang in das erste Lager fließt. Insbesondere kann der Schmierstoff an dem Planetenträger, bzw. an dem Teil des Planetenträgers, der eine Begrenzungsfläche des Hohlraums bildet, entlang in das erste Lager fließen. Der Planetenträger ist also so ausgebildet, dass er den aus dem ersten Kanal in den Hohlraum ausgetretenen Schmierstoff in das Lager leiten kann.
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Vorzugsweise ist das Getriebe mit einer Druckschmierung versehen. Dabei wird der Schmierstoff, insbesondere der aus dem ersten Kanal in den Hohlraum austretende Schmierstoff, mit einem Druck beaufschlagt. Eine Druckschmierung, insbesondere für das Getriebe einer Windkraftanlage, ist aus dem Stand der Technik bekannt.
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Der Fachmann ist in der Lage, die optimale Stelle, an welcher der Schmierstoff aus dem ersten Kanal in den Hohlraum austreten soll, zu bestimmten. Möglicherweise fällt diese Stelle aber in einen Bereich des Getriebes, der nicht von dem Planetenträger abgedeckt wird, beispielsweise der genannte Hohlraum. Um den ersten Kanal dennoch bis zu der bestimmten Stelle führen zu können, kann mindestens ein Element vorgesehen sein, das zusammen mit dem Planetenträger den ersten Kanal bildet, und das so an dem Planetenträger angebracht ist, dass der durch den ersten Kanal geleitete Schmierstoff anschließend durch das Element fließt. Der Schmierstoff tritt also nicht aus dem Planetenträger in den Hohlraum aus, sondern fließt von dem Planetenträger zunächst in das Element. An dem Element tritt der Schmierstoff aus dem ersten Kanal in den Hohlraum aus.
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Die Verwendung eines solchen Elements ermöglicht es, den Planetenträger, obwohl ein Kanal zum Leiten von Schmierstoff vorgesehen ist, weitestgehend unverändert zu lassen. Der Planetenträger muss lediglich mit einer Bohrung versehen werden, die einen Teil des ersten Kanals bildet. Einen weiteren Teil des ersten Kanals bildet das Element. Ein Fachmann kann nun durch Modifikation des Elements den Verlauf und die Lage des ersten Kanals optimieren. Modifikationen des Planetenträgers sind dazu nicht notwendig.
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Ist der erste Kanal so ausgebildet, dass der aus dem ersten Kanal in den Hohlraum austretende Schmierstoff in das erste Lager spritzt, bildet sich ein Schmierstoffstrahl zwischen dem ersten Kanal und dem Lager. Um die Eigenschaften dieses Strahls gezielt zu beeinflussen, ist in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine Düse vorgesehen, aus welcher der Schmierstoff austritt. Der erste Kanal mündet in diese Düse. Die Düse ermöglicht beispielsweise eine gezielte Beeinflussung des Spritzmusters und/oder der Geschwindigkeit, mit welcher der Schmierstoff aus der Düse austritt.
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Um den Schmierstoff dem ersten Kanal zuzuführen, weist das Getriebegehäuse vorzugsweise mindestens einen zweiten Kanal zum Leiten von Schmierstoff auf. Dem zweiten Kanal wird der Schmierstoff von außerhalb zugeführt, beispielsweise durch eine Druckschmierung, bei welcher der dem zweiten Kanal zugeleitete Schmierstoff mit einem Druck beaufschlagt wird.
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Damit Schmierstoff vom zweiten Kanal zum ersten Kanal gelangt, ist mindestens ein Mittel zum Leiten mindestens eines Teils des Schmierstoffs von dem zweiten Kanal zu dem ersten Kanal vorgesehen. In diesem Fall dient der erste Kanal zum Leiten des ersten Teils des Schmierstoffs.
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Das Mittel zum Leiten des ersten Teils des Schmierstoffs von dem zweiten Kanal zu dem ersten Kanal kann verschiedenartig ausgebildet sein. In einer ersten Ausführungsform des Mittels zum Leiten des ersten Teils des Schmierstoffs führt das Kanalsystem, durch das der Schmierstoff geleitet wird durch die Planetenbolzen hindurch, das heißt, mindestens ein Planetenbolzen ist als Mittel zum Leiten des ersten Teils des Schmierstoffs von dem zweiten Kanal zu dem ersten Kanal ausgebildet. Der Schmierstoff fließt also zunächst durch den zweiten Kanal, daraufhin durch den Planetenbolzen und schließlich durch den ersten Kanal. Zwischen dem zweiten Kanal und dem Planetenbolzen sowie zwischen dem Planetenbolzen und dem ersten Kanal können weitere Mittel zum Leiten des Schmierstoffs vorgesehen sein.
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Ein schmierstoffleitender Planetenbolzen, d.h. ein Planetenbolzen als Mittel zum Leiten des ersten Teils des Schmierstoffs ist vorzugsweise mit mindestens einem dritten, in axialer Richtung verlaufenden Kanal versehen. Durch den dritten Kanal fließt der Schmierstoff von dem zweiten Kanal zu dem ersten Kanal.
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Es sind verschiedene Ausführungsformen denkbar, die sich durch die Anzahl der schmierstoffleitend ausgebildeten Planetenbolzen voneinander unterscheiden. So kann etwa genau ein Planetenbolzen schmierstoffleitend ausgebildet sein. Alternativ können alle Planetenbolzen oder eine Mehrzahl von Planetenbolzen schmierstoffleitend sein, die übrigen Planetenbolzen aber nicht.
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Vorzugsweise ist der Planetenbolzen darüber hinaus als Mittel zum Leiten eines zweiten Teils des Schmierstoffs zu mindestens einem Lager, mit dem ein Planetenrad drehbar auf dem Planetenbolzen gelagert ist, ausgebildet. Während also der erste Teil des Schmierstoffs durch den ersten Kanal mindestens teilweise in das Lager, mit dem der Planetenträger gelagert ist, gelangt, leitet ein vierter, in dem Planetenbolzen befindlicher Kanal den zweiten Teil des Schmierstoffs mindestens teilweise in das Lager, mit dem das Planetenrad gelagert ist. Dies ermöglicht es, das Lager des Planetenträgers und das Lager des Planetenrades über ein einziges, zusammenhängendes Kanalsystem zu versorgen.
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Der vierte Kanal verläuft vorzugsweise orthogonal zu dem dritten Kanal, wobei der dritte Kanal und der vierte Kanal sich schneiden. Der vierte Kanal unterteilt den dritten Kanal also in ein erstes und ein zweites Teilstück. Von dem zweiten Kanal fließt der Schmierstoff durch das erste Teilstück des dritten Kanals. Der zweite Teil des Schmierstoffs gelangt von dort in den vierten Kanal, während der erste Teil des Schmierstoffs durch das zweite Teilstück des dritten Kanals in den ersten Kanal geleitet wird. Bevorzugte Ausführungsformen der Realisierung des vierten Kanals, des ersten Teilstücks des dritten Kanals, des zweiten Kanals sowie einer schmierstoffleitenden Verbindung des zweiten Kanals mit dem dritten Kanal sind in der Druckschrift
WO 03/078870 A1 beschrieben.
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Das Mittel zum Leiten des ersten Teils des Schmierstoffs von dem zweiten Kanal zu dem ersten Kanal kann alternativ ohne einen der Planetenbolzen realisiert werden. In diesem Fall führt der erste Kanal vollständig durch den Planetenträger hindurch an den Planetenbolzen vorbei.
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Unabhängig von der Schmierstoffleitung durch einen Planetenbolzen hindurch oder an dem Planetenbolzen vorbei ist vorzugsweise eine schmierstoffleitende zweistückige Verbindung zwischen dem Getriebegehäuse und dem Planetenträger vorgesehen. Eine solche Verbindung beschreibt die Druckschrift
WO 03/078870 A1 .
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Dabei mündet der zweite Kanal in einen ersten Teil der Verbindung. Die Mündung des zweiten Kanals in den ersten Teil kann beispielsweise als eine Bohrung in den zweiten Teil ausgeführt sein. Durch diese Bohrung kann Schmierstoff von dem zweiten Kanal in den ersten Teil gelangen.
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Ein zweiter Teil der Verbindung ist schmierstoffleitend mit dem ersten Kanal verbunden. Ist ein Planetenbolzen an der Schmierstoffleitung beteiligt, fließt der Schmierstoff zunächst durch den zweiten Kanal, dann durch den ersten Teil, daraufhin durch den zweiten Teil, durch den dritten Kanal und schließlich durch den ersten Kanal.
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Erfolgt die Schmierstoffleitung hingegen ohne Beteiligung eines Planetenbolzens, mündet der zweite Teil direkt in den ersten Kanal. Dies bedeutet, dass der erste Kanal direkt schmierstoffleitend mit dem zweiten Teil verbunden ist. Analog zu dem ersten Teil kann der zweite Teil zu diesem Zweck mit einer Bohrung versehen sein. Der Schmierstoff fließt dann von dem zweiten Teil durch die Bohrung direkt in den ersten Kanal. Insbesondere fließt der Schmierstoff dann nicht durch einen Planetenbolzen.
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Wie in der Druckschrift
WO 03/078870 A1 beschrieben, kann der erste Teil als ein uförmiger Ring bzw. ein U-Ring ausgestaltet sein. Der erste Teil ist dabei fix mit dem Planetenträger verbunden. Insbesondere rotiert der erste Teil mit dem Planetenträger.
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Bei dem zweiten Teil handelt es sich vorzugsweise um eine ringförmige in dem Getriebegehäuse verlaufende Nut. In dieser Nut rotiert der U-Ring. Der U-Ring greift dabei so in die Nut ein, dass kein Schmierstoff entweichen kann. Um den Schmierstoff zu leiten, sind sowohl der U-Ring als auch die Nut schmierstoffleitend mit dem oben beschriebenen Kanalsystem verbunden.
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Statt an dem Planetenträger kann der U-Ring alternativ an dem Getriebegehäuse angebracht sein. Entsprechend muss dann der Planetenträger die ringförmige Nut aufweisen.
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Besonders geeignet ist das erfindungsgemäße Getriebe für die Verwendung in einer Windkraftanlage mit einem Rotor und einem Rotorlager, wobei mindestens ein Teil des aus dem ersten Kanal austretenden Schmierstoffs in das Rotorlager gelangen kann. Bei dem Rotorlager handelt es sich entsprechend um das oben genannte Lager des Planetenträgers. Dieses Lager ist in axialer Richtung bzw. in Richtung der Drehachse des Rotors und des Planetenträgers zwischen der Rotornabe und der Planetenstufe bzw. dem Planetenträger, dem Planetenbolzen, dem Planetenrad, einem Hohlrad, das mit dem Planetenrad kämmt oder einem Sonnenrad, das mit dem Planetenrad kämmt, angeordnet.
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Der Planetenträger ist in der Regel mittels zweier Lager in dem Getriebegehäuse gelagert. Die Erfindung kann dahingehend weitergebildet werden, dass nicht nur eins dieser Lager geschmiert wird, d.h. dass aus dem ersten Kanal in den Hohlraum austretender Schmierstoff mindestens teilweise in ein einziges der beiden Lager gelangt, sondern dass analog zu dem ersten Kanal ein weiterer Kanal vorgesehen ist, aus dem Schmierstoff in einem weiteren, durch mindestens einen weiteren Teil des Getriebegehäuses, mindesten einen weiteren Teil des Planetenträgers und mindestens einen Teil des zweiten Lagers gebildeten Hohlraum austreten kann, so dass mindestens ein Teil des Schmierstoffs in das zweite Lager gelangt.
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Die Figuren stellen im Folgenden näher beschriebene Ausführungsbeispiele der Erfindung dar. Dabei kennzeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Merkmale.
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Im Einzelnen zeigt
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1 die Schmierstoffversorgung eines Rotorlagers über einen Kanal im Planetenträger;
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2 die Schmierstoffversorgung eines Rotorlagers mittels eines zusätzlichen Aufsatzes; und
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3 eine spezielle Anordnung des Kanals zur Schmierstoffversorgung.
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Eine Planetenstufe gemäß 1 umfasst einen Planetenträger 2, der mittels eines Rotoralgers 1 und eines weiteren Lagers 11 in einem Getriebegehäuse gelagert ist. Das Getriebegehäuse weist eine erste Gehäusehälfte 3 und eine zweite Gehäusehälfte 13 auf. Einen weiteren Teil des Getriebegehäuses bildet ein Hohlrad 4, das zwischen der ersten Gehäusehälfte 3 und der zweiten Gehäusehälfte 13 angeordnet ist.
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Mittels zweier Lager 6 ist ein Planetenrad 5 drehbar auf einem Planetenbolzen 7 gelagert, der in dem Planetenträger 2 fixiert ist. Das Planetenrad 5 kämmt einerseits mit dem Hohlrad 4 und andererseits mit einem Sonnenrad 19, das eine Sonnenradwelle 12 antreibt.
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Das Rotorlager 1 wird wie folgt mit Schmierstoff versorgt:
Mittels einer Druckschmierung mit einem Druck beaufschlagter Schmierstoff wird in einen zweiten Kanal 10 geleitet, der durch die zweite Gehäusehälfte 13 hindurch führt. Der zweite Kanal mündet in eine in die zweite Gehäusehälfte 13 eingearbeitete ringförmige Nut. Diese Nut verläuft in Umfangsrichtung um die gemeinsame Drehachse der Sonnenradwelle 12 und des Planetenträgers 2. Ein U-Ring 9 greift so in die Nut ein, dass beide einen ringförmigen Hohlraum mit rechteckigem Querschnitt umschließen.
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Der Planetenträger 2 weist eine Bohrung auf, in die der Planetenbolzen 7 eingelassen ist. Diese Bohrung ist mit einer Scheibe 8 abgedeckt. Dabei bilden die Scheibe 8, der Planetenbolzen 7 und der Planetenträger 2 einen Hohlraum 20. Weiterhin weist die Scheibe 8 eine Bohrung auf, die diesen Hohlraum 20 schmierstoffleitend mit dem von dem U-Ring 9 und der ringförmigen Nut gebildeten Hohlraum verbindet. Der Schmierstoff gelangt also von dem zweiten Kanal 10 durch letztgenannten Hohlraum und die Bohrung in der Scheibe 8 in den von dem Planetenbolzen 7, der Scheibe 8 und dem Planetenträger 2 gebildeten Hohlraum 20.
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Der Planetenbolzen 7 weist einen in axialer Richtung verlaufenden dritten Kanal 17 auf. Dieser verbindet den von dem Planetenbolzen 7, der Scheibe 8 und dem Planetenträger 2 gebildeten Hohlraum 20 mit einem weiteren Hohlraum 15, der von dem Planetenträger 2 und dem Planetenbolzen 8 gebildet wird. Durch den dritten Kanal 17 gelangt also mindestens ein erster Teil des Schmierstoffs in den von dem Planetenträger 2 und dem Planetenbolzen 7 gebildeten Hohlraum 15.
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Der Planetenträger 2 weist eine erste Bohrung 14 auf, die den von dem Planetenträger 2 und dem Planetenbolzen 7 gebildeten Hohlraum 15 mit einem weiteren, von einem Teil des Rotorlagers 1, einem Teil des ersten Gehäuseteils 3 und einem Teil des Planetenträgers 2 gebildeten Hohlraum 16 verbindet. Von erstgenanntem Hohlraum 15 gelangt also durch den ersten Kanal 14 Schmierstoff in den letztgenannten Hohlraum 16.
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Da sich der Planetenträger 2 in dem Getriebegehäuse dreht, ist der Schmierstoff Zentrifugalkräften ausgesetzt. Um sicherzustellen, dass der Schmierstoff in das Rotorlager 1 gelangt und nicht an den Planetenträger 2 entlang nach außen verläuft, ist der erste Kanal 14 so ausgebildet, dass der aus dem ersten Kanal 14 in den von einem Teil des ersten Gehäuseteils 3, einem Teil des Planetenträger 2 und einem Teil des Rotorlagers 1 gebildeten Hohlraum 16 austretende Schmierstoff direkt auf das Rotorlager 1 spritz.
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Die in 2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der in 1 dargestellten Ausführungsform dahingehend, dass der erste Kanal 14 nicht nur durch eine Bohrung in dem Planetenträger 2, sondern zusätzlich durch einen an der Mündung dieser Bohrung 14 angebrachten Aufsatz 21 gebildet wird. Der Aufsatz 21 dient vor allem dazu, die Stelle an der der Schmierstoff aus dem ersten Kanal 14 in den von einem Teil des ersten Gehäuseteils 3, einem Teil des Planetenträger 2 und einem Teil des Rotorlagers 1 gebildeten Hohlraum 16 austritt näher an das Rotorlager 1 heranzuführen. Der aus dem ersten Kanal 14 austretende Schmierstoffstrahl kann so zielgerichteter und präziser auf das Rotorlager 1 geführt werden.
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Orthogonal zu dem dritten Kanal
17 verläuft ein vierter Kanal
18. Wie in der Druckschrift
WO 03/078870 A1 beschrieben, mündet der vierte Kanal
18 in einen Bereich zwischen den zwei Lagern
6 des Planetenrads
5. Durch den vierten Kanal
18 wird somit den zwei Lagern
6 des Planetenrads
5 ein zweiter Teil des Schmierstoffs zugeführt.
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Es ist möglich, den ersten Kanal 14 so auszurichten, dass der Schmierstoff nicht in das Rotorlager 1 spritzt, sondern entlang des Planetenträgers 2 in das Rotorlager 1 fließt. Erforderlich kann dies etwa bei Ausführungsformen der Planetenstufe mit einem sehr groß dimensionierten Rotorlager 1, wie in 3 dargestellt, sein.
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Bei einem Rotorlager 1 mit einem sehr großen Durchmesser bietet der Planetenträger 2 nicht genügend Raum, um den ersten Kanal 14 so auszurichten, dass der Schmierstoff in das Rotorlager 1 spritzen kann. In diesem Fall ist es aber möglich, den ersten Kanal 14 so zu führen, dass der Schmierstoff an einer in axial verlaufenden oder vorzugsweise an einer von dem ersten Kanal 14 radial nach außen zu dem Rotorlager 1 verlaufenden Fläche des Planetenträgers 2 austritt.
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Ein Austritt des Schmierstoffs an einer von dem ersten Kanal 14 radial nach außen von dem Rotorlager 1 weg verlaufenden Fläche hätte hingegen zur Folge, dass der Schmierstoff entlang dieser Fläche nach außen fließen würde, ohne in das Rotorlager 1 zu gelangen.
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Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, den ersten Kanal 14 direkt an den Innenring des Rotorlagers 1 heranzuführen. Der erste Kanal 14 mündet also am Innenring des Rotorlagers 1 in den von einem Teil des ersten Gehäuseteils 3, einem Teil des Planetenträgers 2 und einem Teil des Rotorlagers 1 gebildeten Hohlraum 16. Der aus dem ersten Kanal 14 in diesen Hohlraum 16 austretende Schmierstoff fließt nun infolge der durch die Drehung des Planetenträgers 2 auftretenden Zentrifugalkräfte an dem Innenring entlang in das Rotorlager 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rotorlager
- 2
- Planetenträger
- 3
- erste Gehäusehälfte
- 4
- Hohlrad
- 5
- Planetenrad
- 6
- Lager
- 7
- Planetenbolzen
- 8
- Scheibe
- 9
- U-Ring
- 10
- zweiter Kanal
- 11
- Lager
- 12
- Sonnenradwelle
- 13
- zweite Gehäusehälfte
- 14
- erster Kanal
- 15
- Hohlraum
- 16
- Hohlraum
- 17
- dritter Kanal
- 18
- vierter Kanal
- 19
- Sonnenrad
- 20
- Hohlraum
- 21
- Aufsatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 03/078870 A1 [0025, 0027, 0031, 0049]