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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Netzwerkes, wobei mehrere Netzwerkkomponenten über Datenverbindungen untereinander verschaltet sind und Daten aufnehmen, abgeben sowie untereinander austauschen können, insbesondere eine vereinfachte Verbindung zwecks Datenaustausches zwischen einem mobilen Gerät und einer Netzwerkkomponente, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
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Netzwerkkomponenten sind Bestandteile eines Netwerkes, wobei mehrere Netzwerkkomponenten über Datenverbindungen wie Busleitungen untereinander verschaltet sind und Daten aufnehmen, abgeben sowie untereinander austauschen können. Solche Netzwerktopologien sind grundsätzlich bekannt. Ein solches Netzwerk wird zwecks Konfiguration bei der Erstinbetriebnahme oder auch während des laufenden Betriebes von einer Netzwerkmanagementstation überwacht. Von dieser Netzwerkmanagementstation kann auf alle Netzwerkkomponenten innerhalb des Netzwerkes zugegriffen werden, um diese zwecks Erstinbetriebnahme oder auch während des laufenden Betriebes oder auch nach einem Austausch einer Komponente zu konfigurieren. Dieser Betrieb eines Netzwerkes ist zwar an sich zufriedenstellend, jedoch kann es vorkommen, dass vor Ort, d. h. an dem Ort, an dem sich die Netzwerkkomponente befindet, Informationen über die Netzwerkkomponente zur Verfügung gestellt werden müssen. Dies funktioniert nicht, weil die Informationen (insbesondere die Konfigurationsdaten) einer Netzwerkkomponente nur über die zentrale Netzwerkmanagementstation abrufbar und darstellbar sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Betrieb eines Netzwerkes zu verbessern.
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Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Als Lösung ist vorgesehen, dass an der Netzwerkkomponente eine Informationsquelle bereitgestellt wird, die wesentliche Daten der Netzwerkkomponente enthält, wobei diese Informationsquelle von einem mobilen elektronischen Gerät vor Ort drahtlos ausgelesen werden kann. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass eine Bedienperson, beispielsweise ein Administrator, mit seinem mobilen Gerät vor Ort an der Netzwerkkomponente diejenigen Informationen bekommt, die er benötigt.
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Als mobiles elektronisches Gerät kommen bspw. tragbare Computer, Smartphones, Tablet-PCs und dergleichen in Betracht. Auf diesen kann eine Applikation installiert sein, die dazu ausgebildet und geeignet ist, drahtlos die Informationsquelle der Netzwerkkomponente auszulesen und weiter zu verarbeiten. Die drahtlose Verbindung zwischen dem mobilen Gerät und der Netzwerkkomponente hat den Vorteil, dass eine unkomplizierte und reibungslose Verbindung zwischen den beiden Verbindungen zwecks Datenaustausch möglich ist. Als Informationsquelle kommen z. B. Barcodes, QR-Codes und dergleichen in Betracht.
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Mit der Kamerafunktionen gängiger mobiler elektronischer Geräte wie Notebooks, Smartphones, Tablet-PCs und dergleichen, ist es möglich, mittels einer auf den mobilen Geräten installierten Applikation die Informationsquelle (wie z. B. den Barcode oder den QR-Code) zu lesen. Üblicherweise enthält diese Informationsquelle Informationen über die Netzwerkkomponente und einen Link auf eine Internet-Website, über die dann weitere Informationen über das Gerät abgerufen werden können.
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An dieser Stelle setzt die Erfindung ein, die ein neues Verfahren für den Gerätezugriff über das mobile Gerät auf die Netzwerkkomponente bereitstellt.
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Auf einem mobilen Gerät wird eine Applikation installiert, die ein Lesegerät (wie beispielsweise einen Barcode-Leser) zur Erfassung der in der Informationsquelle gespeicherten Daten beinhaltet. Der Anwender scannt (liest aus) die auf der Netzwerkkomponente verfügbaren Informationen der Informationsquelle (wie z. B. Seriennummer, physikalische Adresse, MAC-Adresse oder dergleichen) und weist diesen Informationen in der Applikation Parameter zu, die bei einem erneuten Scan (Auslesen) der Geräteinformation einen vereinfachten Zugriff auf die Konfigurationsdaten der Netzwerkkomponente ermöglichen. Dieses Verfahren ist in 1 dargestellt.
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Alternativ kann die auf dem mobilen Gerät vorgehaltene Information (wie z. B. die Seriennummer, die MAC-Adresse oder dergleichen) über das mobile Gerät von der Netzwerkkomponente selbst ausgelesen werden, wenn eine Datenverbindung zwischen dem mobilen Gerät und der Netzwerkkomponente hergestellt wurde. Dann kann die in dem mobilen Gerät enthaltene Information beim erneuten Scan der Information auf dem mobilen Gerät zum vereinfachten Zugriff verwendet werden. Dieses Verfahren ist in 2 dargestellt.
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Eine weitere Möglichkeit des vereinfachten Zugriffs auf die Netzwerkkomponente besteht darin, dass die Information für den Zugriff auf die Netzwerkkomponente bereits von einer Netzmanagementapplikation (wie z. B. die Netzmanagementapplikation „Industrial HiVision” der Firma Hirschmann Automation and Control GmbH) ermittelt wurde und an das mobile Gerät (z. B. durch das Internet) übermittelt werden kann. Beim nächsten Scan (Verbindung zwischen mobilem Endgerät und Netzwerkkomponente) der Informationsquelle (z. B. des Barcodes) durch Anwender wird automatische die Information zum Gerätezugriff aus der Applikation des mobilen Gerätes auf die Netzwerkkomponente verwendet. Dieses Verfahren ist in 3 dargestellt.
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Eine weitere Möglichkeit des vereinfachten Zugriffs auf die Netzwerkkomponente besteht darin, dass die Information für den Zugriff auf die Netzwerkkomponente bereits von einer Netzmanagementapplikation (wie z. B. Industrial HiVison der Fa. Hirschmann Automation and Control) ermittelt wurde und an das mobile Gerät übermittelt werden kann. Beim nächsten Scan der Informationsquelle, insbesondere des Barcodes, durch den Anwender wird automatisch die aktuelle Geräteinformation des gescannten Geräts von der Netzmanagementapplikation angezeigt. Dieses Verfahren ist in 4 dargestellt.
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Umgekehrt kann die Geräteinformation nach dem Auslesen der Informationsquelle über die Applikation auf dem mobilen Gerät und dem Zugriff auf die Netzwerkkomponente anschließend an die Netzmanagementapplikation zur Inventarisierung, zwecks Update oder dergleichen übertragen werden.
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Durch die Übermittlung der Geräteinformation (wie z. B. die Seriennummer, die physikalische Adresse, die Konfigurationsdaten und dergleichen) auf das mobile Gerät kann der Anwender aus der Applikation die Netzwerkkomponente ansteuern und dort eine Signalisierung auslösen. Dies ermöglicht das erleichterte Auffinden der Netzwerkkomponente in technischen Anlagen, in denen im Regelfall sehr viele Netzwerkkomponenten z. B. in einem Schaltschrank zusammengefasst sind.
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„Wesentliche” Daten der Netzwerkkomponente sind zunächst die geräteeigenen Daten wie z. B. Seriennummer, physikalische Adresse, MAC-Adresse oder dergleichen, mit denen die Netzwerkkomponente identifiziert werden kann. Es können darüber hinaus aber auch Konfigurationsdaten, Betriebsparameter (wie z. B. Temperatur, Betriebsdauer etc.) sein.
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Im Folgenden werden vier verschiedene Ausführungsbeispiele für das Verfahren zum Betreiben eines Netzwerkes anhand der 1–4, wobei jede Figur jeweils ein Ausführungsbeispiel darstellt, mehr erläutert und im Folgenden beschrieben.
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Allen Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, dass für das Verfahren zum Betreiben eines Netzwerkes für die Erstinbetriebnahme und/oder für die Änderung von Konfigurationsdaten oder sonstigen Einstellungen ein mobiles Gerät 1 eingesetzt wird. Mit diesem mobilen Gerät 1 kann auf verschiedene Art und Weise auf jeweils eine Netzwerkkomponente 3 zugegriffen werden. Jede Netzwerkkomponente 3 des Netzwerkes, dass in den 1–4 durch die Netzwerkkomponente repräsentiert wird und selbstverständlich mehr als diese eine Netzwerkkomponente 3 umfassen kann, umfasst eine Informationsquelle, die bei den dargestellten Ausführungsbeispielen als Barcode 4 (nicht einschränkend) dargestellt ist.
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1 zeigt in einfacher Art und Weise das Verfahren zum Betreiben eines Netzwerkes, wobei auf dem mobilen Gerät 1 eine mobile Applikation 2 installiert ist, die ein Lesegerät zur Erfassung der in der Informationsquelle (Barcode 4) gespeicherten Daten beinhaltet. Mittels der mobilen Applikation 2 des mobilen Gerätes 1 kann ein Vorgang des Auslesens 5 durchgeführt werden, wobei in dem mobilen Gerät 1 eine Zuordnung 6 zwischen den Geräteinformationen und den Zugangsdaten zu der Netzwerkkomponente 3 erfolgt. Nachdem dies erfolgt ist, erfolgt ein Gerätezugriff 7 durch das mobile Gerät 1 auf die Netzwerkkomponente 3. Dadurch wird es ermöglicht, dass das mobile Gerät 1 die Netzwerkkomponente 3 anhand ihrer Daten, die in dem Barcode 4 gespeichert sind, identifiziert und mittels des Gerätezugriffes 7 die Netzwerkkomponente 3 z. B. für die Erstinbetriebnahme konfigurieren kann oder, wenn die Netzwerkkomponente 3 schon konfiguriert ist, diese Konfiguration ändern kann.
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2 zeigt ein ähnliches Verfahren wie in 1, wobei die auf dem mobilen Gerät 1 vorgehaltenen Informationen über das mobile Gerät 1 selber von der Netzwerkkomponente 3 angefragt (17) und selbst ausgelesen werden (9), wenn eine Datenverbindung zwischen dem mobilen Gerät 1 und der Netzwerkkomponente hergestellt wurde, so dass dann die in dem mobilen Gerät 1 enthaltenen Informationen beim erneuten Erfassen (8) der Informationsquelle (Barcode 4) auf dem mobilen Gerät 1 zum vereinfachten Zugriff (18) verwendet werden können.
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Ebenso zeigt 3 ein ähnliches Verfahren wie zu den 1 und 2 beschrieben, jedoch mit dem Unterschied, dass der Datenaustausch nicht nur zwischen dem mobilen Gerät 1 und der Netzwerkkomponente 3 erfolgt, sondern dass das gesamte Netzwerk von einer Netzmanagementstation 16 (oder einer entsprechenden Funktionalität auf einer eigenen Einheit oder auch auf einer Netzwerkkomponente) überwacht und gesteuert wird. Von der Netzmanagementstation 16 erfolgt eine Anfrage 10 an die Netzwerkkomponente 3, wobei die Netzwerkkomponente 3 dazu ausgebildet und eingerichtet ist, auf die Anfrage 10 hin eine entsprechende Antwort 11 mit den angefragten Daten an die Netzmanagementstation 16 zu übermitteln. Diese derart abgefragten und beantworteten Daten werden über eine Bereitstellung 12 dem mobilen Gerät 1 übermittelt und dort abgespeichert. Erfolgt nun eine Kommunikation zwischen dem mobilen Gerät 1 und der Netzwerkkomponente 3, wird von dem mobilen Gerät 1 erneut der Barcode 4 (allgemein die Informationsquelle) in einem Schritt 13 ausgelesen, so dass das mobile Gerät 1 Informationen darüber enthält, um welche Netzwerkkomponente 3 es sich handelt. In Abhängigkeit dessen können über einen Zugriff 14 von dem mobilen Gerät 1 auf die Netzwerkkomponente 3 der Netzwerkkomponente 3 diejenigen Daten übermittelt werden, die über den Schritt 12 von der Netzmanagementstation 16 dem mobilen Gerät 1 zur Verfügung gestellt worden sind.
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Ähnlich wie zuvor beschrieben funktioniert auch das Verfahren, welches in 4 dargestellt ist. Über die Anfrage 10 und die Antwort 11 werden die Daten (insbesondere die wesentlichen Daten und die Konfigurationsdaten der Netzwerkkomponente 3) von der Netzwerkkomponente 3 an die Netzmanagementstation 16 übermittelt. Nach dem Auslesen 13 der Informationsquelle (Barcode 4) der Netzwerkkomponente 3, werden die der Netzwerkkomponente 3 zugehörigen Daten von der Netzmanagementstation 16 angefordert (15), an das mobile Gerät übermittelt (12) und auf dem mobilen Gerät 1 angezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mobiles Gerät
- 2
- Mobile Applikation
- 3
- Netzwerkkomponente
- 4
- Barcode
- 5
- Auslesen
- 6
- Zuordnung Geräteinformationen-Zugangsdaten zum Gerät
- 7
- Gerätezugriff
- 8
- Informationen aus Gerät
- 9
- Auslesen Informationen
- 10
- Anfrage
- 11
- Antwort
- 12
- Bereitstellung
- 13
- Auslesen
- 14
- Zugriff
- 15
- Datenanforderung
- 16
- Netzmanagementstation