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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gasbehälter, ein gasbetriebenes Kraftfahrzeug, das einen solchen Gasbehälter umfasst und ein Verfahren zum Betreiben eines Gasbehälters.
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Gasführende Behälter mit Anschlüssen zum Zuführen und Abführen von Gas in und aus dem Behälter sind aufgrund des hohen Gasdruckes anfällig gegenüber Leckagen. Gerade bei umweltschädlichen, toxischen oder explosiven Gasen ist ein Auffinden und Detektieren von Gasleckagestellen von besonders großer Bedeutung. Um Gasleckagen zu ermitteln, sind Gasbehälter bekannt, die einen gasführenden Innenbehälter aufweisen und von einem gasdichten, geschlossenen Außenbehälter umgeben sind. Zwischen dem Innenbehälter und dem Außenbehälter ist ein Gasdetektionsvolumen vorgesehen, das mittels eines Gassensors überwacht wird. Tritt an einer oder mehreren möglichen Leckagestellen eine Gasleckage auf und Gas entweicht aus dem Innenbehälter in das Gasdetektionsvolumen, so kann dies durch den Gassensor nachgewiesen und ggf. ein Warnsignal abgesetzt werden.
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Nachteilig an diesen gasführenden Behältern ist, dass etwaiges aus dem Innenbehälter durch die Leckage entwichenes Leckagegas im Gasdetektionsvolumen verbleibt und sich dort aufkonzentriert, was letztendlich nach einer bestimmten Zeit immer zum Ansprechen des Gassensors und Absetzen eines Warnsignals führt, auch wenn die pro Zeiteinheit entweichende Menge an Leckagegas eine zulässige Leckagerate unterschreitet.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Gasbehälter sowie ein gasbetriebenes Kraftfahrzeug bereitzustellen, die mit einer hohen Betriebssicherheit betrieben werden können und zielgerichtet im Fall einer Leckage, die den zulässigen Leckagegrenzwert übersteigt, eine realistische Einschätzung der Leckage erlauben und etwaige weitere Maßnahmen vorsehen. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum betriebssicheren Betreiben eines Gasbehälters anzugeben, mittels dessen Leckagestellen ermittelt und hinsichtlich ihrer Größe eingeschätzt werden können.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Gasbehälter gelöst, der einen eine gashaltige Zusammensetzung führenden Innenbehälter, einen gasdichten Außenbehälter, der mindestens einen Teil des Innenbehälters umgibt und einen zwischen dem Außenbehälter und dem Innenbehälter vorgesehenen Zwischenraum zum Aufnehmen von aus dem Innenbehälter entweichendem Leckagegas umfasst, wobei der Zwischenraum mindestens einen Gassensor umfasst, wobei der Außenbehälter mindestens eine Gasdurchtrittsvorrichtung mit einer Permeationsrate für das Leckagegas aufweist, und die Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung so gewählt ist, dass sich in Abhängigkeit von einer Leckagerate des Leckagegases aus dem Innenraum eine bestimmte Konzentration des Leckagegases (Leckagegaskonzentration) im Zwischenraum einstellt.
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Die Permeationsrate ist dabei durch nachstehende Gleichung gegeben: Permeationsrate = (Permeationskoeffizient × Permeationsquerschnitt × Partialdruckdifferenz)/(Länge des Permeationspfades).
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Bevorzugt kann die Permeationsrate bzw. die Permeationsrate über die Wahl des Permeationskoeffizienten, des -querschnitts und der -länge so eingestellt werden, dass
- – eine Sensorempfindlichkeit des Gassensors und/oder
- – eine zulässige Gesamtleckagegaskonzentration berücksichtigt wird.
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Ein Gasbehälter im Sinne der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Aufbewahren, Sammeln und/oder Transportieren und/oder Reagieren von gashaltigen Zusammensetzungen und ist weder in Form, noch in Größe, Materialzusammensetzung oder Verwendung eingeschränkt. Die Zusammensetzungen können ein Gas oder Mischungen mehrerer Gase oder auch Mischungen eines oder mehrerer Gase mit Flüssigkeiten und/oder Feststoffen enthalten, sofern mindestens eine Komponente der Zusammensetzungen gasförmig ist oder im Fall einer Leckage in einen gasförmigen Zustand übergeht, wie es beispielsweise bei Flüssiggasen der Fall ist.
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Erfindungsgemäß weist der Gasbehälter einen gasführenden Innenbehälter und einen gasdichten Außenbehälter auf. Unter normalen Betriebsbedingungen enthält der Innenbehälter eine gashaltige Zusammensetzung. Der Außenbehälter umgibt mindestens einen Teil des Innenbehälters, insbesondere solche Teile, die leckageanfällig sind, wie beispielsweise Gaszuführungen und Gasableitungen, Ventile, Anschlüsse, Verbindungsstücke und dergleichen. Der Außenbehälter kann den Innenbehälter aber auch vollständig umgeben.
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Zwischen dem Außenbehälter und dem Innenbehälter ist ein Zwischenraum zum Aufnehmen von aus dem Innenbehälter entweichendem Leckagegas vorgesehen. In den Zwischenraum entwichenes Leckagegas kann durch den ferner im Zwischenraum vorgesehenen Gassensor ermittelt werden, d. h. der Gassensor kann das prinzipielle Vorhandensein von Leckagegas oder sogar dessen Konzentration ermitteln. Der Gassensor ist so eingerichtet, dass er eines oder mehrere Gase detektieren kann. Alternativ dazu können auch mehrere Gassensoren vorgesehen sein.
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Der Außenbehälter des erfindungsgemäßen Gasbehälters umfasst eine Gasdurchtrittsvorrichtung, die eingerichtet ist, im Zwischenraum enthaltenes Leckagegas aus dem Zwischenraum zu entfernen und in die Atmosphäre außerhalb des Gasbehälters zu leiten. Das Entfernen des Leckagegases aus dem Zwischenraum zum Ableiten desselben in die Atmosphäre ist abhängig von der Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung für das Leckagegas und wird durch das Konzentrationsgefälle, also die Partialdruckdifferenz des Leckagegases zwischen dem Zwischenraum und der außerhalb des Gasbehälters liegenden und mit dem Zwischenraum über die Gasdurchtrittsvorrichtung in Verbindung stehenden Atmosphäre bedingt. In Abhängigkeit der Leckagerate bildet sich ein Gleichgewicht zwischen dem in den Zwischenraum eintretenden Leckagegas und aus dem Zwischenraum durch die Gasdurchtrittsvorrichtung in die Atmosphäre entweichenden Leckagegas. Mit anderen Worten wird im Zwischenraum in Abhängigkeit von der Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung eine bestimmte Konzentration an Leckagegas erhalten. Somit ist über die Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung eine Konzentration an Leckagegas (Leckagegaskonzentration) im Zwischenraum einstellbar.
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Um Fehlalarmen vorzubeugen und lediglich in einem ernsthaften Leckagefall zu agieren, ist vorzugsweise die Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung durch
- – die Sensorempfindlichkeit des Gassensors und/oder
- – die zulässige Gesamtleckagegaskonzentration
vorgegeben bzw. eingestellt, bzw. wird eine Gasdurchtrittsvorrichtung ausgewählt, die eine den Vorgaben entsprechende Permeationsrate aufweist.
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Die Sensorempfindlichkeit des Gassensors ist dabei vorzugsweise dergestalt, dass der Gassensor dann anspricht, wenn eine Konzentration an Leckagegas (Gesamtleckagegaskonzentration) im Zwischenraum eine untere Nachweisgrenze des Gassensors erreicht. Weiter vorteilhaft kann der Gassensor so gewählt werden, dass er anspricht, wenn die Konzentration an Leckagegas im Zwischenraum einen vorgegebenen Grenzwert, beispielsweise eine zulässige Gesamtleckagegaskonzentration, erreicht. Die zulässige Gesamtleckagegaskonzentration stellt einen Grenzwert dar, der z. B. von einer unteren Explosionsgrenze eines explosiven Gases oder von einer maximalen Arbeitsplatzkonzentration (MAK-Wert) abhängig ist. Tritt in diesem Fall eine Leckage mit einer kleinen Leckagerate auf, so dass die sich durch die ausgewählte Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung im Zwischenraum einstellende Konzentration an Leckagegas unterhalb der zulässigen Gesamtleckagegaskonzentration oder unterhalb der Nachweisgrenze des Gassensors liegt, so spricht der Gassensor nicht an. Tritt in einem anderen Fall eine Leckage mit einer großen Leckagerate auf, so dass die sich durch die ausgewählte Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung im Zwischenraum einstellende Konzentration an Leckagegas oberhalb der zulässigen Gesamtleckagegaskonzentration liegt, so spricht der Gassensor an. Am Ansprechen des Gassensors ist zu erkennen, dass eine ernstzunehmende Leckage vorliegt, und die Leckagerate an Leckagegas so groß ist, dass die Gesamtleckagegaskonzentration im Zwischenraum einen zulässigen oder vorgegebenen Grenzwert überschreitet. Dabei kann der Gassensor sehr einfach ausgebildet und lediglich eingerichtet sein, das Vorhandensein von Leckagegas ab einer bestimmten Mindestkonzentration anzuzeigen.
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Der erfindungsgemäße Gasbehälter zeichnet sich somit durch eine sichere betriebliche Handhabung sowie eine große Zuverlässigkeit in der Einschätzung ernstzunehmender Gasleckagen aus, die eine Beeinträchtigung oder Gefährdung der Umwelt bedingen können, ohne dass es zu Fehlalarmen durch ungewolltes Aufkonzentrieren von jeweils kleinen, durch die Leckage in den Zwischenraum eintretende zulässige Leckagen, kommt.
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Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Gasdurchtrittsvorrichtung eine Mikrobohrung und/oder eine Membran. Letztere kann leckagegasselektiv ausgeprägt sein. Dies hat den Vorteil, dass es keiner separaten Steuerung der Gasdurchtrittsvorrichtung bedarf und eine hohe Zuverlässigkeit der selektiven Entfernung von Leckagegas aus dem Zwischenraum erzielt wird.
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Weiter vorteilhaft ist die Permeationsrate so gewählt, dass eine noch zulässige Leckagerate zu einer durch den Gassensor gerade nicht mehr messbaren Leckagegaskonzentration im Zwischenraum führt. Hierdurch kann der Gassensor sehr einfach ausgebildet sein und muss lediglich eingerichtet sein, das Vorhandensein von Leckagegas anzuzeigen.
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Ist der Gassensor eingerichtet, eine Leckagegaskonzentration anzuzeigen, die größer ist als die Leckagegaskonzentration, die sich durch die Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung bei noch zulässiger Leckagerate aus dem Innenbehälter in den Zwischenraum ergibt, kann das Auslösen eines Fehlalarms besonders effizient vermieden werden.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Gasbehälter eine Signalvorrichtung umfasst, die eingerichtet ist, bei Überschreitung einer Leckagegaskonzentration, die einer noch zulässigen Leckagerate entspricht, ein Signal abzugeben. Somit kann das Auftreten von Leckagen besonders schnell und einfach kundgetan werden, was der Betriebssicherheit des Gasbehälters zuträglich ist. Benutzer des Gasbehälters oder Personen, die sich in dessen Umfeld befinden können effektiv gewarnt werden, ohne dass eine Auswertung von Messwerten des Gassensors notwendig ist. Eine Signalvorrichtung im Sinne der Erfindung umfasst dabei vorzugsweise eine Vorrichtung, die akustische, optische oder akustooptische Signale freisetzt.
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Vorzugsweise ist die im Innenbehälter geführte gashaltige Zusammensetzung Wasserstoffgas und der Gassensor ist ein Wasserstoffsensor, da von einer Leckage von Wasserstoff aufgrund der Bildung von Knallgas eine nicht unerhebliche Gefahr für die Umwelt ausgeht und durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Gasbehälters eine hohe Betriebssicherheit bereitgestellt wird.
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Ebenfalls erfindungsgemäß wird auch ein gasbetriebenes Kraftfahrzeug beschrieben, das mindestens einen wie vorstehend beschriebenen Gasbehälter umfasst. Das Kraftfahrzeug zeichnet sich durch eine hohe Betriebssicherheit aus, wobei auftretende Leckagen schnell erkannt werden und die Ernsthaftigkeit von Leckagen realistisch eingeschätzt werden kann, so dass etwaige Maßnahmen, wie solche zur Leckagebeseitigung und/oder zum Schutz der Umwelt, einfach und schnell getroffen werden können. Fehlalarmen und einer damit verbundenen Verunsicherung von Personen im Umfeld des Kraftfahrzeugs wird damit effektiv vorgebeugt.
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Die für den erfindungsgemäßen Gasbehälter beschriebenen Weiterbildungen, Vorteile und Effekte finden auch Anwendung auf das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug.
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Ferner betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Betreiben eines Gasbehälters, wobei der Gasbehälter einen eine gashaltige Zusammensetzung enthaltenden Innenbehälter, einen gasdichten Außenbehälter, der mindestens einen Teil des Innenbehälters umgibt und einen zwischen dem Außenbehälter und dem Innenbehälter vorgesehenen Zwischenraum zum Aufnehmen von aus dem Innenbehälter entweichendem Leckagegas aufweist, umfasst, wobei der Zwischenraum mindestens einen Gassensor umfasst, wobei der Außenbehälter mindestens eine Gasdurchtrittsvorrichtung mit einer Permeationsrate für das Leckagegas aufweist, und die Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung so gewählt wird, dass sich in Abhängigkeit von einer Leckagerate des Leckagegases aus dem Innenraum eine bestimmte Konzentration des Leckagegases im Zwischenraum einstellt
und das Verfahren die Schritte aufweist:
- – Entfernen von Leckagegas aus dem Zwischenraum in eine Atmosphäre außerhalb des Gasbehälters durch die Gasdurchtrittsvorrichtung, wobei
- – der Gassensor anspricht, wenn die Leckagegaskonzentration im Zwischenraum größer ist als eine Leckagegaskonzentration, die sich durch die Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung bei noch zulässiger Leckagerate aus dem Innenbehälter in den Zwischenraum ergibt.
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Die für den erfindungsgemäßen Gasbehälter und das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug beschriebenen Weiterbildungen, Vorteile und Effekte finden auch Anwendung auf das erfindungsgemäße Verfahren. Ferner eignet sich das hierin beschriebene Verfahren auch zum Betreiben eines wie vorstehend offenbarten Gasbehälters. Zur Ergänzung der Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher auch auf die vorstehend in Bezug auf den erfindungsgemäßen Gasbehälter gemachten Ausführungen Bezug genommen. Das Verfahren ist einfach anwendbar und bietet einen betriebssicheren Umgang mit dem Gasbehälter, wobei Leckagen detektiert und ihre Größe realistisch eingeschätzt werden kann, wobei Fehlalarmen, die durch kleinere, jeweils zulässige Leckagegaskonzentrationen, verursacht würden, vorgebeugt wird. Das Verfahren ist einfach ohne hohen technischen Aufwand und damit kostengünstig umsetzbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst der Gasbehälter eine Signalvorrichtung, und das Verfahren umfasst ferner den Schritt des Aktivierens der Signalvorrichtung bei Überschreitung einer Leckagegaskonzentration im Zwischenraum, die einer noch zulässigen Leckagerate entspricht. Der Gassensor kann somit besonders einfach ausgebildet sein, da es zum Absetzen eines Signals nicht erforderlich ist die genaue Konzentration an Leckagegas zu ermitteln.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Lösungen sowie deren Weiterbildungen ergeben sich folgende Vorteile:
- – Es wird ein Gasbehälter bereitgestellt, der ein sicheres Detektieren von Gasleckagen ermöglicht.
- – Fehlalarme durch aufkonzentriertes Leckagegas werden vermieden.
- – Leckagen im Gasbehälter werden einfach, sicher, schnell und zuverlässig erkannt und die Größe der Leckage realistisch eingeschätzt.
- – Gefahren für die Umwelt können einfach abgeschätzt werden. Eine Warnung der Umwelt vor auftretenden Leckagen kann zeitnah erfolgen.
- – Das Kraftfahrzeug bietet eine hohe Betriebssicherheit.
- – Das Verfahren zum Betreiben eines Gasbehälters ist einfach ohne hohen technischen Aufwand und damit kostengünstig umsetzbar.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Figur. Es zeigt:
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1 einen Gasbehälter gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels im Detail erläutert. In 1 sind nur die hier interessierenden Teile des erfindungsgemäßen Gasbehälters dargestellt, alle übrigen Elemente sind der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
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Im Detail zeigt 1 einen Gasbehälter 10, der einen eine gashaltige Zusammensetzung führenden Innenbehälter 1 mit drei potentiellen Leckagestellen 1a, 1b, 1c, beispielsweise drei Ventile und dergleichen, umfasst. Die Leckagestellen 1a, 1b, 1c sind vollständig von einem Außenbehälter 2 umgeben, der im Wesentlichen gasdicht ist. Zwischen dem Innenbehälter 1 und dem Außenbehälter 2 ist ein Zwischenraum 3 vorhanden, der vorgesehen ist, aus den Leckagestellen 1a, 1b, 1c austretendes Leckagegas aufzunehmen. Im Zwischenraum 3 ist ein Gassensor 5 vorgesehen, der hier beispielsweise direkt an einer inneren Oberfläche des Außenbehälters 2 angeordnet ist, was aber nicht zwingend notwendig ist, jedoch die Befestigung des Gassensors 5 erleichtert. Der Außenbehälter 2 weist ferner eine Gasdurchtrittsvorrichtung 4 auf, die eingerichtet ist, Leckagegas selektiv aus dem Zwischenraum 3 in die außerhalb des Gasbehälters 10 liegende Atmosphäre abzuleiten. Der Zwischenraum 3 steht somit über die Gasdurchtrittsvorrichtung 4 mit der Atmosphäre in Verbindung, wobei im Zwischenraum 3 befindliches Leckagegas aufgrund eines Konzentrationsgefälles des Leckagegases zwischen dem Zwischenraum 3 und der Atmosphäre bestrebt ist, den Gasbehälter 10 durch die Gasdurchtrittsvorrichtung 4 zu verlassen. Die Gasdurchtrittsvorrichtung 4 ermöglicht damit eine Entfernung von Leckagegas aus dem Zwischenraum 3.
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Der Gassensor 5 kann nun so gestaltet sein, dass er die Konzentration an Leckagegas messen kann. Der erhaltene Messwert kann sodann mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen werden. Wird der Grenzwert überschritten, ist die Leckage so groß, dass weitere Maßnahmen, wie beispielsweise ein Abschalten des den Gasbehälter enthaltenden Systems oder eine Sicherung der Umgebung des Gasbehälters, getroffen werden sollten.
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Der Gassensor 5 kann aber auch ausgebildet sein, eine Leckagegaskonzentration anzuzeigen, die größer ist als die Leckagegaskonzentration, die sich durch die Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung 4 bei noch zulässiger Leckagerate aus dem Innenbehälter im Zwischenraum 3 ergibt. Auch hierdurch kann zuverlässig eine unzulässige Gasleckage ermittelt und angezeigt werden.
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Das Auftreten einer unzulässigen Leckage kann besonders leicht und verständlich durch das Einrichten einer Signalvorrichtung 6 am oder im Gasbehälter 10 angezeigt werden, die insbesondere dann aktiviert wird, wenn die Leckagerate so groß ist, dass die sich im Zwischenraum 3 einstellende Leckagegaskonzentration eine zulässige Gesamtleckagegaskonzentration überschreitet. Alternativ dazu kann auch ein Ansprechen des Gassensors 5 oder der Erhalt eines Messwertes aus dem Gassensor 5, der die zulässige Gesamtleckagegaskonzentration überschreitet, eine Aktivierung der Signalvorrichtung 6 bewirken.
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Im Folgenden werden einzelne Verfahren zum Betreiben des erfindungsgemäßen Gasbehälters skizziert.
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Fall 1: Keine Leckage
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Sofern im Gasbehälter 10 keine Leckage auftritt, verbleibt die gasführende Zusammensetzung im Innenbehälter 1. Im Zwischenraum 3 ist damit kein Leckagegas vorhanden. Die Gasdurchtrittsvorrichtung 4 bleibt inaktiv und auch der Gassensor 5 spricht nicht an. Der Gasbehälter 10 befindet sich in einem betriebssicheren Zustand. Es werden keine Alarme gemeldet bzw. Signale abgegeben
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Fall 2: Leckagerate unterhalb der zulässigen Gesamtleckagerate
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Tritt an einer oder mehreren Leckagestellen 1a, 1b, 1c eine Leckage auf, so entweicht Leckagegas mit einer bestimmten Leckagerate aus dem Innenbehälter 1 in den Zwischenraum 3. Dadurch dass der Außenbehälter 2 gasdicht ist, entweicht kein Leckagegas durch die Wandung des Außenbehälters 2. Durch die Leckage stellt sich in Abhängigkeit der Leckagerate und der Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung im Zwischenraum 3 eine bestimmte Konzentration an Leckagegas ein. Diese Konzentration liegt bei entsprechender Permeationsrate unterhalb einer zulässigen Gesamtleckagegaskonzentration. Ist nun die Sensorempfindlichkeit des Gassensors 5 entsprechend gewählt, beispielsweise wenn die untere Nachweisgrenze des Gassensors 5 oberhalb einer zulässigen Gesamtleckagegaskonzentration liegt, spricht der Gassensor 5 auch in diesem Fall nicht an. Fehlalarme, wie sie in gasdichten Systemen durch Aufkonzentration an Leckagegas auftreten, werden vermieden.
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Fall 3: Leckagerate oberhalb der zulässigen Gesamtleckagerate
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Tritt an einer oder mehreren Leckagestellen 1a, 1b, 1c eine Leckage auf, so entweicht wiederum Leckagegas aus dem Innenbehälter 1 in den Zwischenraum 3. Dadurch dass der Außenbehälter 2 gasdicht ist, entweicht kein Leckagegas durch die Wandung des Außenbehälters 2. Ist die Leckage nun groß, stellt sich in Abhängigkeit der Leckagerate und der Permeationsrate der Gasdurchtrittsvorrichtung im Zwischenraum 3 eine höhere Konzentration an Leckagegas ein. Liegt die sich einstellende Konzentration an Leckagegas oberhalb einer zulässigen Gesamtleckagegaskonzentration, spricht der Gassensor an, wenn wiederum die Sensorempfindlichkeit des Gassensors 5 entsprechend gewählt und beispielsweise die untere Nachweisgrenze des Gassensors 5 der zulässigen Gesamtleckagegaskonzentration entspricht. Dies bedeutet, dass eine ernstzunehmende Leckage vorliegt. Ein daraufhin erfolgender Alarm oder das Absetzen eines Signals ist notwendig und trägt zur Betriebssicherheit des Gasbehälters 10 bei.
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Die vorhergehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Innenbehälter
- 1a, 1b, 1c
- Leckagestellen
- 2
- Außenbehälter
- 3
- Zwischenraum
- 4
- Gasdurchtrittsvorrichtung
- 5
- Gassensor
- 6
- Signalvorrichtung
- 10
- Gasbehälter