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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Steuerungsverfahren zur Aufbereitung medizinischer Bilddaten, eine Steuerungseinheit, ein Computerprogramm, das die Ausführung eines derartigen Verfahrens ermöglicht und ein computerlesbares Speichermedium.
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Die Aufbereitung medizinischer Bilddaten ist ein, insbesondere in der klinischen Anwendung, weit verbreitetes Aufgabengebiet.
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Im klinischen Alltag kann eine geeignete Aufbereitung medizinischer Bilddaten, insbesondere für eine effiziente und zielgerichtete Diagnose eine äußerst komplexe Problemstellung darstellen, vor allem, wenn eine Vielzahl medizinischer Bilddaten zur Verfügung steht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das die Aufbereitung derartiger Bilddaten erleichtert und mit dem die Ausgabe von den für eine Erstellung eines Befundes notwendigen Bilddaten in Abhängigkeit verschiedener Randbedingungen möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Steuerungsverfahren nach Anspruch 1 gelöst. Diese Aufgabe wird ferner durch eine Steuerungseinheit nach Anspruch 10, ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 12, sowie durch ein computerlesbares Speichermedium nach Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils rückbezogenen Unteransprüchen angegeben.
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Dabei wird ein Steuerungsverfahren zur Aufbereitung medizinischer Bilddaten mindestens eines medizinischen Bildgebungsgeräts bereitgestellt, das folgende Schritte umfasst:
- – Erfassen der medizinischen Bilddaten mittels einer Erfassungseinheit,
- – Selektieren einer ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels mindestens einer ersten Filtereinheit,
- – Bearbeiten der ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels mindestens einer zweiten Filtereinheit, wobei die Bearbeitung zu einer zweiten Teilmenge führt,
- – Sortieren und/oder Gruppieren der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels einer Verarbeitungseinheit,
- – Bestimmen einer Darstellungsart für die zweite Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels der Verarbeitungseinheit und
- – Ausgabe der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten gemäß bestimmter Darstellungsart mittels einer Ausgabeeinheit.
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Ein medizinisches Bildgebungsgerät ist ein Gerät, vorzugsweise ein elektronisches und/oder informationstechnisches Gerät, zur Erfassung, Verarbeitung, Auswertung und/oder Speicherung von Bildinformationen in Form von Bilddaten. Zur Erfassung der Bildinformationen können beispielsweise akustische Verfahren wie Ultraschall (US), Emissionsverfahren wie Emissionscomputertomographie (ECT) und Positronenemissionstomographie (PET), optische Verfahren, radiologische Verfahren wie Röntgentomographie und Computertomographie (CT), die Erfassung kann aber auch durch Magnetresonanztomographie (MR bzw. MRT) bzw. Kernspintomographie oder durch kombinierte Verfahren erfolgen. Das medizinisches Bildgebungsgerät kann 2-dimensionsale (2D) oder mehrdimensionale wie 3-dimensionale (3D) oder 4-dimensionale (4D) Bilddaten liefern, die vorzugsweise in unterschiedlichen Formaten gespeichert und/oder verarbeitet werden können. Das medizinische Bildgebungsgerät kann in der Diagnostik, beispielsweise in der medizinischen Diagnostik, verwendet werden.
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Eine Verarbeitungseinheit oder ein Prozessor (central processing unit, CPU) ist beispielsweise ein Mikroprozessor oder digitaler Signalprozessor (digital signal processor, DSP). Der Prozessor, der von dem Programm, das in eine Vielzahl von Programmmodulen aufgeteilt sein kann, gesteuert wird, schreibt Daten in den Speicher, liest Daten aus dem Speicher und verarbeitet die Daten. Der Prozessor kann beispielsweise auch als (Anwendungs-)Feld programmierbare (Logik-)Gatter-Anordnung (Field Programmable Gate Array, FPGA) ausgeführt sein.
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Eine Ausgabeeinheit umfasst beispielsweise einen Monitor zur Darstellung von Optionen, Befehlen, Parameterdaten, Sequenzdaten und/oder zur graphischen Ausgabe von Bilddaten, etc.
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Das Erfassen der medizinischen Bilddaten erfolgt mittels einer Erfassungseinheit. Die Erfassungseinheit kann hierbei auch als Teil der Verarbeitungseinheit ausgebildet sein. Unter Erfassen kann beispielsweise das Laden von Bilddaten aus einer Datenbank oder das Übertragen von Bilddaten aus einer anderen Quelle verstanden werden, das Erfassen kann allerdings auch den eigentlichen Messprozess der Bilddaten beinhalten.
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Das Selektieren einer ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten erfolgt mittels mindestens einer ersten Filtereinheit. Dabei umfasst die erste Filtereinheit mindestens ein Auswahlkriterium, mithilfe dessen die Teilmenge der medizinischen Bilddaten bestimmt wird. Die Teilmenge kann dabei auch die ursprüngliche Menge an Bilddaten umfassen. Derartige Auswahlkriterien umfassen z.B. aber nicht ausschließlich DICOM-(Digital Imaging and Communications in Medicine) Attribute, also Attribute eines offenen Standards zur Speicherung und zum Austausch von Informationen im medizinischen Bilddatenmanagement, wie etwa Eigenschaften eines Kontrastes oder einer Orientierung oder andere Attribute, wie etwa Zeitpunkte einer Messung, oder Informationen über eine Kontrastmittelgabe. Verschiedene Attribute können sich in verschiedenen Stufen der Skalierbarkeit unterscheiden, sie können z.B. nominal, ordinal oder kardinal skalierbar sein. Durch die weite Verbreitung des DICOM-Standards ist ein hohes Maß an Kompatibilität gegeben, da die Interoperabilität zwischen Systemen verschiedener Hersteller möglich ist.
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Das Bearbeiten der ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten erfolgt mittels mindestens einer zweiten Filtereinheit, wobei die Bearbeitung zu einer zweiten Teilmenge führt. Dabei umfasst die zweite Filtereinheit mindestens eine Bearbeitungsvorschrift, mithilfe derer die erste Teilmenge der medizinischen Bilddaten bearbeitet wird. Derartige Bearbeitungsvorschriften umfassen z.B. aber nicht ausschließlich Fusionen, also Überlagerungen von Bilddaten, Montagen, also Zusammenfügen von Bilddaten oder Subtraktionen, also Vorschriften, mit denen Pixel- und/oder Voxelwerte aus Bilddaten voneinander abgezogen werden. Dabei kann die zweite Teilmenge der medizinischen Bilddaten auch ganz oder teilweise die erste Teilmenge der medizinischen Bilddaten umfassen, etwa wenn die Ergebnisse nach Anwendung des zweiten Filters auf die medizinischen Bilddaten zu den Ergebnissen der Anwendung des ersten Filters auf die medizinischen Bilddaten hinzugefügt werden.
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Das Sortieren und/oder Gruppieren der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten erfolgt ebenfalls mittels der Verarbeitungseinheit. Dabei umfasst das Sortieren ein Ordnen nach einem vorgebbaren Kriterium, wie etwa beispielsweise einem Aufnahmezeitpunkt, einer Bildgröße oder anderen Werten. Das Ergebnis des Sortierens ist somit eine Reihenfolge an Bilddaten. Das Gruppieren umfasst dabei eine Einteilung von Bilddaten in mindestens eine Klasse. Dabei werden Bilddaten einer Klasse zugeordnet, wenn sie in bestimmten, ebenfalls vorgebbaren Eigenschaften, wie z.B. einer Ausrichtung, übereinstimmen. Das Sortieren und/oder Gruppieren kann auch das Weglassen bestimmter Bilddaten beinhalten, wenn z.B. etwa nur eine bestimmte Anzahl an Bilddaten gewünscht wird.
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Das Bestimmen einer Darstellungsart für die zweite Teilmenge der medizinischen Bilddaten erfolgt ebenfalls mittels der Verarbeitungseinheit. Dabei umfasst die Darstellungsart alle möglichen Formen, Bilddaten darzustellen, also alle möglichen Layouts. Im Wesentlichen umfasst die Darstellungsart, eine Anzahl an Bildern, die auf einer Ausgabeeinheit ausgegeben werden sollen und einen Modus, wie sie auf der Ausgabeeinheit ausgegeben werden sollen, also ob ein Bildschirminhalt verschiebbar sein soll oder nicht.
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Die Ausgabe der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten gemäß bestimmter Darstellungsart erfolgt schließlich mittels der Ausgabeeinheit.
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Unter einer erfindungsgemäßen Aufbereitung medizinischer Bilddaten ist also eine bestimmte Selektion und/oder Anordnung und/oder Darstellung und/oder Logik bzgl. mindestens einer Anforderung an die medizinischen Bilddaten zu verstehen.
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Die Erfindung nutzt eine vorteilhafte Kombination zweier Filtereinheiten mit je mindestens einem Filterkriterium, um aus einer Vielzahl vorhandener medizinischen Bilddaten für eine Erstellung eines oder mehrerer Befunde die dazu relevanten Teilmengen der medizinischen Bilddaten zuzuordnen. Durch Sortierungs- und/oder Gruppierungsvorgaben werden die medizinischen Bilddaten zudem in eine bestimmte logische Reihenfolge gebracht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird die erste Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels der Ausgabeeinheit ausgegeben. Vorzugsweise findet diese Ausgabe direkt nach dem Selektieren der ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels der mindestens einen ersten Filtereinheit statt. Durch diese Art von Vorschau kann ein Nutzer direkt das Ergebnis der Anwendung des ersten Filters auf der Ausgabeeinheit erkennen. Die Vorschau erfolgt vorzugsweise in Echtzeit, also innerhalb eines zuvor fest definierten Zeitintervalls.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird nach der Ausgabe der ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten eine erneute Selektion einer ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten vorgenommen und die ursprüngliche Selektion wird verworfen. Nach dem Erkennen des Ergebnisses der Anwendung des ersten Filters auf der Ausgabeeinheit kann ein Nutzer somit die Filterkriterien anpassen und/oder verfeinern. Das erfindungsgemäße Verfahren setzt hierbei erneut bei dem Schritt des Selektierens einer ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels der mindestens einen ersten Filtereinheit fort.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird von der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten nur das erste bearbeitete Bild mittels der Ausgabeeinheit ausgegeben. Dadurch kann Rechenzeit gespart und das Ergebnis der Bestimmung der Darstellungsart schnell erkannt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltungsform wird nach der Ausgabe des ersten bearbeiteten Bildes eine erneute Bestimmung einer Darstellungsart für die zweite Teilmenge der medizinischen Bilddaten vorgenommen und die ursprüngliche Bestimmung wird verworfen. Auf diese Weise können Änderungen und/oder Verfeinerungen der Bestimmung der Darstellungsart zeitsparend vorgenommen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren setzt bei diesem Bestimmungsschritt hierbei erneut fort.
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In einer weiteren Ausgestaltungsform umfasst das Bestimmen der Darstellungsart der medizinischen Bilddaten das Bestimmen eines Bildformats. Dabei ist unter einem Bildformat vornehmlich ein Verhältnis von Länge zu Breite eines Bildes bzw. eines Bildausschnittes zu verstehen. Dadurch kann die Darstellung der medizinischen Bilddaten auf die verwendete Ausgabeeinheit optimiert werden.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführung umfasst das Bestimmen der Darstellungsart der medizinischen Bilddaten eine Synchronisierung der medizinischen Bilddaten bezüglich definierter Attribute. Dabei ist unter Synchronisieren das Festlegen von definierten Attributen, also das Festlegen von bestimmten Eigenschaften für alle medizinischen Bilddaten eines bestimmten Typs zu verstehen. So kann z.B. für alle Bilddaten mit einer bestimmten Orientierung ein vorgebbarer Bildausschnitt oder Zoomfaktor festgelegt werden. Auf diese Weise können die medizinischen Bilddaten derart aufbereitet werden, dass z.B. stets der gleiche Bildausschnitt zu erkennen ist, ohne derartige Einstellungen für jedes Bild manuell vornehmen zu müssen. Dies spart zum einen Zeit bei der Bearbeitung der medizinischen Bilddaten, zum anderen auch bei der Auswertung der medizinischen Bilddaten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Bestimmen der Darstellungsart der medizinischen Bilddaten eine Anzeige zusätzlich verfügbarer Informationen, wie etwa weitere, zu den Bilddaten korrespondierende Auswertungen und/oder Untersuchungsergebnisse. Diese zusätzlich verfügbaren Informationen können z.B. Mittelwertkurven dynamischer Kontrastmessungen sein. Diese zusätzlich verfügbaren Informationen können aber auch über die Bilddateninformationen hinausgehende Informationen sein, sofern diese aus einer Datenbank geladen werden können. Dadurch werden dem Benutzer alle zur Verfügung stehenden Informationen präsentiert, ohne zusätzliche Auswertungen durchführen zu müssen. Dies spart Zeit und erhöht die Genauigkeit eines Befundes.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform erfolgt die Erfassung der medizinischen Bilddaten und/oder das Selektieren der ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten und/oder das Bearbeiten und/oder das Sortieren und/oder das Gruppieren der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten und/oder das Bestimmen einer Darstellungsart für die Teilmenge der medizinischen Bilddaten und/oder die Ausgabe der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten gemäß bestimmter Darstellungsart automatisch, d.h. durch eine Vorbelegung aller freien Parameter des Verfahren, wie z.B. die Art des Sortierens und/oder Gruppierens oder die Art des Bestimmens der Darstellungsart. Eine derartige Vorbelegung durch Standardwerte führt zu einer weiteren Zeitersparnis, falls bei vielen Ausführungen des erfindungsgemäßen Verfahrens stets die gleiche Auswahl an Parametern gewünscht wird. Ferner dient die Vorbelegung mit Standardwerten auch einer optimierten Darstellung der Ergebnisse, falls ein Benutzer nicht die Kenntnis über alle Verfahrensschritte hat.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Steuerungseinheit zur Aufbereitung medizinischer Bilddaten mindestens eines medizinischen Bildgebungsgeräts bereitgestellt.
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Dabei umfasst die Steuerungseinheit:
- – eine Erfassungseinheit, die zum Erfassen der medizinischen Bilddaten bestimmt ist,
- – eine erste Filtereinheit, die zu einer Selektion einer ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten bestimmt ist,
- – eine zweite Filtereinheit, die zu einer Bearbeitung der ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten, die zu einer zweiten Teilmenge führt, bestimmt ist,
- – eine Verarbeitungseinheit, die zu einer Sortierung und/oder Gruppierung der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten und zu einer Bestimmung einer Darstellungsart für die zweite Teilmenge der medizinischen Bilddaten bestimmt ist und
- – eine Ausgabeeinheit zur Ausgabe der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten gemäß bestimmter Darstellungsart.
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Des Weiteren beschreibt die vorliegende Erfindung ein Computerprogramm, welches in einer Speichereinheit einer programmierbaren Steuerung bzw. einer Recheneinheit einer Steuerungseinheit ladbar ist. Mit diesem Computerprogramm können alle oder verschiedene vorab beschriebene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Steuerungsverfahrens ausgeführt werden, wenn das Computerprogramm in der Steuerung oder Steuereinrichtung der Steuerungseinheit läuft. Dabei benötigt das Computerprogramm eventuell Programmmittel, z.B. Bibliotheken und Hilfsfunktionen, um die entsprechenden Ausführungsformen des Verfahrens zu realisieren. Mit anderen Worten soll mit dem auf das Computerprogramm gerichteten Anspruch eine Software unter Schutz gestellt werden, mit welcher eine der oben beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Steuerungsverfahrens ausgeführt werden kann bzw. welche diese Ausführungsform ausführt. Dabei kann es sich bei der Software um einen Quellcode, der noch compiliert und gebunden oder der nur interpretiert werden muss, oder um einen ausführbaren Softwarecode handeln, der zur Ausführung nur noch in die entsprechende Recheneinheit zu laden ist.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein elektronisch lesbares Speichermedium, z.B. eine DVD, ein Magnetband oder einen USB-Stick, auf welchem elektronisch lesbare Steuerinformationen, insbesondere Software gespeichert ist. Wenn diese Steuerinformationen von dem Speichermedium gelesen und in eine Steuerung bzw. Recheneinheit einer Steuerungseinheit gespeichert werden, können alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen des vorab beschriebenen Steuerungsverfahrens durchgeführt werden.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Steuerungseinheit, des erfindungsgemäßen Computerprogramms und des erfindungsgemäßen elektronisch lesbaren Speichermediums entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Steuerungsverfahren, welche vorab im Detail ausgeführt sind. Hierbei erwähnte Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen sind ebenso auch auf die anderen beanspruchten Gegenstände zu übertragen und umgekehrt. Mit anderen Worten können die gegenständlichen Ansprüche, die beispielsweise auf eine Steuerungseinheit gerichtet sind, auch mit den Merkmalen, die in Zusammenhang mit einem Steuerungsverfahren beschrieben oder beansprucht sind, weitergebildet sein. Die entsprechenden funktionalen Merkmale des Verfahrens werden dabei durch entsprechende gegenständliche Module, insbesondere durch Hardware-Module, ausgebildet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Steuerungseinheit und
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2 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Steuerungsverfahrens
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Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße Steuerungseinheit 10 zur Aufbereitung medizinischer Bilddaten mindestens eines medizinischen Bildgebungsgeräts 9.
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Die Steuerungseinheit 10 umfasst:
- – eine Erfassungseinheit 11, die zum Erfassen der medizinischen Bilddaten bestimmt ist,
- – eine erste Filtereinheit 12, die zu einer Selektion einer ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten bestimmt ist,
- – eine zweite Filtereinheit 13, die zu einer Bearbeitung der ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten, die zu einer zweiten Teilmenge führt, bestimmt ist,
- – eine Verarbeitungseinheit 14, die zu einer Sortierung und/oder Gruppierung der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten und zu einer Bestimmung einer Darstellungsart für die zweite Teilmenge der medizinischen Bilddaten bestimmt ist und
- – eine Ausgabeeinheit 15 zur Ausgabe der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten gemäß bestimmter Darstellungsart.
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Die Steuerungseinheit 10 ist mit einem medizinischen Bildgebungsgerät 9 verbunden und kann direkt auf die Messdaten des medizinischen Bildgebungsgeräts 9 zugreifen und gemäß Verfahrensschritt 2 die medizinischen Bilddaten erfassen. Über die Erfassungseinheit 11 ist aber auch das Laden von Bilddaten aus einer Datenbank möglich. Mit der Steuerungseinheit 10 lässt sich das Steuerungsverfahren mit den Verfahrensschritten 1 bis 8 gemäß 1 ausführen. Sie ist als Prozessoreinheit, insbesondere als Grafikprozessor in einer Grafikkarte, ausgestaltet.
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Eine Datenbank ist ein System zur elektronischen Datenverwaltung, insbesondere zur Speicherung, Überschreibung und Löschung von Daten und zur Optimierung von Anfragen auf die Datenbank. Für derartige Anfragen bietet die Datenbank eine Datenbanksprache an.
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Eine Speichereinheit umfasst beispielsweise Nur-Lese-Speicher (read-only memory, ROM) wie electrically erasable programmable read-only memory (EEPROM) oder Flash-EEPROM, Schreib-Lese-Speicher (random-access memory, RAM) und Plattenspeicher, wie Festplattenspeicher. Die Speichereinheit kann zum Speichern eines Programms, beispielsweise eines Betriebssystems oder eines Anwendungsprogramms, und/oder Daten, insbesondere Bilddaten, Instruktionsdaten, Konfigurationsdaten, Parameterdaten, Protokolldaten und Sequenzdaten verwendet werden.
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Ein Betriebssystem umfasst Computerprogramme, die Systemressourcen (Hardwarekomponenten) eines Computers, beispielsweise Speichereinheiten wie Arbeitsspeicher und Festplatten, Ein- und Ausgabeeinheiten wie Schnittstellen verwaltet und Anwendungsprogrammen zur Verfügung stellt. Das Betriebssystem bildet somit eine Schnittstelle zwischen den Systemressourcen und den Anwendungsprogrammen.
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Die 2 zeigt ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Steuerungsverfahrens. Das Steuerungsverfahren umfasst die Verfahrensschritte 1 bis 8, wobei bei der Beschreibung der Verfahrensschritte 1 bis 8, auch Beschreibungsteile einschließlich der entsprechenden im Zusammenhang mit der anderen Figur eingeführten Bezugszeichen verwendet werden.
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Verfahrensschritt 1 kennzeichnet den Start der Aufbereitung medizinischer Bilddaten mindestens eines medizinischen Bildgebungsgeräts 9.
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Im Verfahrensschritt 2 werden medizinische Bilddaten mittels einer Erfassungseinheit 11 erfasst. Die Erfassungseinheit 11 kann hierbei auch als Teil der Verarbeitungseinheit 14 ausgebildet sein. Unter Erfassen kann das Laden von Bilddaten aus einer Datenbank verstanden werden, das Erfassen kann allerdings auch den eigentlichen Messprozess der Bilddaten, beispielsweise durch ein Magnetresonanzgerät beinhalten.
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Während des Verfahrensschritts 3 erfolgt das Selektieren einer ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels mindestens einer ersten Filtereinheit 12. Dabei umfasst die erste Filtereinheit 12 mindestens ein Auswahlkriterium, mithilfe dessen die Teilmenge der medizinischen Bilddaten bestimmt wird. Die Teilmenge kann dabei auch die ursprüngliche Menge an Bilddaten umfassen. Derartige Auswahlkriterien umfassen z.B. aber nicht ausschließlich DICOM-(Digital Imaging and Communications in Medicine) Attribute, also Attribute eines offenen Standards zur Speicherung und zum Austausch von Informationen im medizinischen Bilddatenmanagement, wie etwa Eigenschaften eines Kontrastes oder einer Orientierung oder andere Attribute, wie etwa Zeitpunkte einer Messung, oder Informationen über eine Kontrastmittelgabe. Verschiedene Attribute können sich in verschiedenen Stufen der Skalierbarkeit unterscheiden, sie können z.B. nominal, ordinal oder kardinal skalierbar sein. So können beispielsweise alle Bilddaten selektiert werden, die einen Kopf als Körperteil umfassen.
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Diese erste Teilmenge der medizinischen Bilddaten wird mittels der Ausgabeeinheit 15, beispielsweise eines Monitors ausgegeben. Vorzugsweise findet diese Ausgabe direkt nach dem Selektieren der ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels der mindestens einen ersten Filtereinheit statt. Durch diese Art von Vorschau kann ein Nutzer direkt das Ergebnis der Anwendung des ersten Filters auf der Ausgabeeinheit 15 erkennen. Die Vorschau erfolgt vorzugsweise in Echtzeit, also innerhalb eines zuvor fest definierten Zeitintervalls.
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Nach der Ausgabe der ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten kann eine erneute Selektion einer ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten vorgenommen werden. Hierbei wird die ursprüngliche Selektion verworfen. Nach dem Erkennen des Ergebnisses der Anwendung des ersten Filters auf der Ausgabeeinheit 15 kann ein Nutzer somit die Filterkriterien anpassen und/oder verfeinern. Das erfindungsgemäße Verfahren setzt hierbei erneut bei Verfahrensschritt 3 fort.
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Im Verfahrensschritt 4 erfolgt das Bearbeiten der ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels mindestens einer zweiten Filtereinheit 13, wobei die Bearbeitung zu einer zweiten Teilmenge führt. Dabei umfasst die zweite Filtereinheit 13 mindestens eine Bearbeitungsvorschrift, mithilfe derer die erste Teilmenge der medizinischen Bilddaten bearbeitet wird. Derartige Bearbeitungsvorschriften umfassen z.B. aber nicht ausschließlich Fusionen, also Überlagerungen von Bilddaten, Montagen, also Zusammenfügen von Bilddaten oder Subtraktionen, also Vorschriften, mit denen Pixel- und/oder Voxelwerte aus Bilddaten voneinander abgezogen werden. Dabei kann die zweite Teilmenge der medizinischen Bilddaten auch ganz oder teilweise die erste Teilmenge der medizinischen Bilddaten umfassen, etwa wenn die Ergebnisse nach Anwendung des zweiten Filters auf die medizinischen Bilddaten zu den Ergebnissen der Anwendung des ersten Filters auf die medizinischen Bilddaten hinzugefügt werden.
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Verfahrensschritt 5 kennzeichnet das Sortieren und/oder Gruppieren der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels der Verarbeitungseinheit 14. Dabei umfasst das Sortieren ein Ordnen nach einem vorgebbaren Kriterium, wie etwa beispielsweise einem Aufnahmezeitpunkt, einer Bildgröße oder anderen Werten. Das Ergebnis des Sortierens ist somit eine Reihenfolge an Bilddaten. Das Gruppieren umfasst dabei eine Einteilung von Bilddaten in mindestens eine Klasse. Dabei werden Bilddaten einer Klasse zugeordnet, wenn sie in bestimmten, ebenfalls vorgebbaren Eigenschaften, wie z.B. einer Ausrichtung, übereinstimmen. Das Sortieren und/oder Gruppieren kann auch das Weglassen bestimmter Bilddaten beinhalten, wenn z.B. etwa nur eine bestimmte Anzahl an Bilddaten gewünscht wird.
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Im Verfahrensschritt 6 wird eine Darstellungsart für die zweite Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels der Verarbeitungseinheit 14 bestimmt. Dabei umfasst die Darstellungsart alle möglichen Formen, Bilddaten darzustellen, also alle möglichen Layouts. Im Wesentlichen umfasst die Darstellungsart eine Anzahl an Bildern, die auf einer Ausgabeeinheit 15 ausgegeben werden soll und einen Modus, wie die Bilder auf der Ausgabeeinheit 15 ausgegeben werden sollen, also ob ein Bildschirminhalt verschiebbar sein soll oder nicht.
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Das Bestimmen der Darstellungsart der medizinischen Bilddaten umfasst das Bestimmen eines Bildformats. Dabei ist unter einem Bildformat vornehmlich ein Verhältnis von Länge zu Breite eines Bildes bzw. eines Bildausschnittes zu verstehen. Dadurch kann die Darstellung der medizinischen Bilddaten auf die verwendete Ausgabeeinheit 15 optimiert werden.
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Das Bestimmen der Darstellungsart der medizinischen Bilddaten umfasst ferner eine Synchronisierung der medizinischen Bilddaten bezüglich definierter Attribute. Dabei ist unter Synchronisieren das Festlegen von bestimmten Eigenschaften für alle medizinischen Bilddaten eines bestimmten Typs zu verstehen. So kann z.B. für alle Bilddaten mit einer bestimmten Orientierung ein vorgebbarer Bildausschnitt oder Zoomfaktor festgelegt werden. Auf diese Weise können die medizinischen Bilddaten derart aufbereitet werden, dass z.B. stets der gleiche Bildausschnitt zu erkennen ist, ohne derartige Einstellungen für jedes Bild manuell vornehmen zu müssen.
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Das Bestimmen der Darstellungsart der medizinischen Bilddaten umfasst schließlich eine Anzeige zusätzlich verfügbarer Informationen, wie etwa weitere, zu den Bilddaten korrespondierende Auswertungen und/oder Untersuchungsergebnisse. Diese Informationen können z.B. Mittelwertkurven dynamischer Kontrastmessungen sein. Diese Informationen können aber auch über die Bilddateninformationen hinausgehende Informationen sein, sofern diese aus einer Datenbank geladen werden können.
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Mit Verfahrensschritt 7 erfolgt die Ausgabe der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten gemäß bestimmter Darstellungsart mittels der Ausgabeeinheit 15.
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Von der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten kann auch nur das erste bearbeitete Bild mittels der Ausgabeeinheit 15 ausgegeben werden. Nach der Ausgabe dieses ersten bearbeiteten Bildes kann auch eine erneute Bestimmung einer Darstellungsart für die zweite Teilmenge der medizinischen Bilddaten vorgenommen und die ursprüngliche Bestimmung verworfen werden. Auf diese Weise können Änderungen und/oder Verfeinerungen der Bestimmung der Darstellungsart zeitsparend vorgenommen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren setzt hierbei dann mit Verfahrensschritt 6 fort.
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Die Erfassung der medizinischen Bilddaten und/oder das Selektieren der ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten und/oder das Bearbeiten und/oder das Sortieren und/oder das Gruppieren der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten und/oder das Bestimmen einer Darstellungsart für die Teilmenge der medizinischen Bilddaten und/oder die Ausgabe der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten gemäß bestimmter Darstellungsart erfolgt automatisch, falls dies erwünscht ist oder falls bei vielen Ausführungen des erfindungsgemäßen Verfahrens stets die gleiche Auswahl an Parametern ausgewählt werden soll.
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Verfahrensschritt 8 kennzeichnet das Ende der Aufbereitung medizinischer Bilddaten mindestens eines medizinischen Bildgebungsgeräts 9.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Steuerungsverfahren zur Aufbereitung medizinischer Bilddaten mindestens eines medizinischen Bildgebungsgeräts, umfassend folgende Schritte:
- – Erfassen der medizinischen Bilddaten mittels einer Erfassungseinheit,
- – Selektieren einer ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels mindestens einer ersten Filtereinheit,
- – Bearbeiten der ersten Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels mindestens einer zweiten Filtereinheit, wobei die Bearbeitung zu einer zweiten Teilmenge führt,
- – Sortieren und/oder Gruppieren der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels einer Verarbeitungseinheit,
- – Bestimmen einer Darstellungsart für die zweite Teilmenge der medizinischen Bilddaten mittels der Verarbeitungseinheit und
- – Ausgabe der zweiten Teilmenge der medizinischen Bilddaten gemäß bestimmter Darstellungsart mittels einer Ausgabeeinheit.