-
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument, insbesondere Videoendoskop oder Endoskop, mit wenigstens einem, insbesondere von außen, betätigbaren, insbesondere manuell betätigbaren, und bewegbaren Bedienelement für eine im Inneren des chirurgischen Instruments vorgesehene Einheit und mit einem eine Gehäusewandung aufweisenden Gehäuse, wobei das Bedienelement in oder an der Gehäusewandung bewegbar oder beweglich angeordnet ist.
-
Ferner betrifft die Erfindung ein System zum Aufbereiten eines chirurgischen Instruments.
-
Endoskope bzw. Videoendoskope werden zur Untersuchung von menschlichen Körpern sowie in der minimal-invasiven Chirurgie eingesetzt. Nach einer entsprechenden Anwendung müssen die Endoskope bzw. chirurgischen Instrumente gereinigt und sterilisiert werden.
-
Bei den Endoskopen sind ferner am proximalen Ende der Endoskope Handgriffe sowie andere betätigbare Bedienelemente vorgesehen, mittels denen Baueinheiten, wie zum Beispiel optische Gruppen, im Inneren des Endoskops bewegt werden. Diese Bedienelemente sind beispielsweise an einem Handgriff des chirurgischen Instruments angeordnet und von außen, vorzugsweise manuell, betätigbar.
-
Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die Handhabung von chirurgischen Instrumenten und die Aufbereitung dieser zu verbessern, wobei eine Leichtgängigkeit von Bedienelementen bei Anwendung der chirurgischen Instrumente gewährleistet werden soll.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein chirurgisches Instrument, insbesondere Videoendoskop oder Endoskop, mit wenigstens einem, insbesondere von außen, betätigbaren, insbesondere manuell betätigbaren, und bewegbaren Bedienelement für eine im Inneren des chirurgischen Instruments vorgesehene Einheit oder Baueinheit oder Baugruppe und mit einem eine Gehäusewandung aufweisenden Gehäuse, wobei das Bedienelement in der Gehäusewandung bewegbar oder beweglich angeordnet ist, das dadurch weitergebildet ist, dass eine Abdichteinrichtung für das Bedienelement an oder in der Gehäusewandung vorgesehen ist, derart, dass die Abdichteinrichtung bei einer Aufbereitung des chirurgischen Instruments oder für eine Aufbereitung des Instruments mittels eines Aufbereitungsmediums, insbesondere Aufbereitungsfluid, aktiviert ist oder aktivierbar ist, so dass bei oder nach der Aktivierung der Abdichteinrichtung im Zusammenwirken von Bedienelement und/oder Gehäusewandung und Abdichteinrichtung ein Eindringen des Aufbereitungsmediums von außen in das Innere des Gehäuses des chirurgischen Instruments verhindert wird oder ist.
-
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass bei der Anwendung eines chirurgischen Instruments wenigstens ein bewegbares Bedienelement für eine im Inneren des Gehäuses des chirurgischen Instruments vorgesehene Einheit, wie zum Beispiel eine optische Baugruppe oder dergleichen, bewegt wird, wobei für die Aufbereitung des chirurgischen Instruments nach der Anwendung dieses mittels eines Aufbereitungsmediums, insbesondere in einer Aufbereitungsvorrichtung aufbereitet wird. Das chirurgische Instrument weist beispielsweise einen Hebel oder einen Schieber oder einen Schalter als Bedienelement auf, um die im Inneren des Gehäuses angeordnete Einheit des chirurgischen Instruments entsprechend zu bedienen bzw. zu bewegen oder zu führen oder dergleichen.
-
Hierbei ist bei dem erfindungsgemäßen chirurgischen Instrument vorgesehen, dass nach einer Anwendung des chirurgischen Instruments für die Aufbereitung eine Abdichteinrichtung für das Bedienelement an oder in der Gehäusewandung aktiviert ist oder aktivierbar ist, um das Eindringen von Feuchtigkeit oder Dampf in das Innere des chirurgischen Instruments, insbesondere in das Innere des Griffes des chirurgischen Instruments, herabzusetzen oder zu vermeiden.
-
Durch die erfindungsgemäße aktivierte Abdichteinrichtung für das Bedienelement wird während der Aufbereitung vorzugsweise auch die Bewegbarkeit des Bedienelements eingeschränkt oder vermieden, da mittels der Abdichteinrichtung das Bedienelement an oder in der Gehäusewandung des Gehäuses fixiert ist oder fixierbar ist. Dadurch, dass während der Aufbereitung des chirurgischen Instruments in einer Aufbereitungsvorrichtung keine Feuchtigkeit oder Dampf oder eine Reinigungsflüssigkeit in das Innere des Gehäuses bzw. in das Innere eines Griffes des chirurgischen Instruments eindringt, wird die Haltbarkeit des chirurgischen Instruments signifikant verlängert.
-
Ist beispielsweise in einer Ausbildung das Bedienelement als Hebel ausgebildet, der durch die Gehäusewandung des Gehäuses in das Innere des Gehäuses hindurchgeführt wird, wird mittels der Abdichteinrichtung, die am Hebel im Bereich der Gehäusewandung oder in der Gehäusewandung vorgesehen ist, der Hebel beispielsweise vollständig von der Abdichteinrichtung umgeben, wobei für die Aufbereitung des chirurgischen Instruments die Abdichteinrichtung beispielsweise verengt oder angedrückt wird, wodurch der Hebel fixiert wird und gleichzeitig ein Eindringen von Flüssigkeit oder von Dampf in das Innere des chirurgischen Instruments verhindert wird.
-
Ist in einer anderen Ausgestaltung das betätigbare Bedienelement beispielsweise als Schieber ausgeführt, so kann mittels der Abdichteinrichtung das Bedienelement gegen die Gehäusewandung abgedichtet werden, wobei beispielsweise durch ein Anpressen mittels der Abdichteinrichtung für den Schieber dieser gegen die Gehäusewandung gepresst wird, wodurch ein Eindringen von Dampf oder von Flüssigkeit in das Innere des Gehäuses vermieden wird. Hierbei kann in einer Ausgestaltung eine Dichtlippe oder Dichtung zwischen der Gehäusewandung und dem Schieber vorgesehen sein.
-
Nach dem Aufbereitungsprozess wird die Abdichteinrichtung deaktiviert, so dass das für den Aufbereitungsprozess durch die Abdichteinrichtung gehaltene und/oder fixierte Bedienelement für die Anwendung des chirurgischen Instruments wieder frei beweglich bzw. betätigbar ist.
-
Dazu ist in einer Ausgestaltung des chirurgischen Instruments weiter vorgesehen, dass die Abdichteinrichtung beim bestimmungsgemäßen Gebrauch oder Einsatz des chirurgischen Instruments deaktiviert ist, derart, dass das Bedienelement zur Handhabung des Instruments betätigbar ist.
-
Vorzugsweise weist die Gehäusewandung des chirurgischen Instruments für das Bedienelement eine Öffnung auf, in der das Bedienelement eingesetzt ist oder die Öffnung durchdringt. Während der Aufbereitung oder für die Aufbereitung des chirurgischen Instruments wird im Bereich der Öffnung für das chirurgische Instrument diese beispielsweise verengt oder im Zusammenwirken von Gehäusewandung und Bedienelement mittels der aktivierten Abdichteinrichtung abgedichtet.
-
Hierbei ist in einer Ausbildung des chirurgischen Instruments vorgesehen, dass die Abdichteinrichtung thermosensitiv ausgebildet ist und/oder durch Beaufschlagung mittels Energie, insbesondere mittels Wärme, aktivierbar oder aktiviert ist.
-
Insbesondere wird beim Inkontaktbringen der Abdichteinrichtung mit Energie die Abdichteinrichtung selbsttätig während des Aufbereitungsprozesses mit warmen bzw. erwärmten Flüssigkeiten oder warmen bzw. heißen Dämpfen aktiviert, so dass beispielsweise durch einen Temperaturanstieg bei der Aufbereitung die Abdichteinrichtung für das Bedienelement zu einer Abdichtung der Gehäusewandung im Bereich des Bedienelements führt. Ist beispielsweise die Abdichteinrichtung aus einem thermosensitiven Material ausgebildet, wobei das Material für die Abdichteinrichtung eine größere Wärmeausdehnung aufweist als das Material des Bedienelements, wird im Bereich der Öffnung für das Bedienelement in der Gehäusewandung das Bedienelement automatisch, d.h. selbsttätig, aktiviert. Bei der Anwendung des chirurgischen Instruments ist die Abdichteinrichtung dann aufgrund der kälteren Umgebung geöffnet bzw. deaktiviert, so dass das Bedienelement betätigbar ist.
-
Darüber hinaus ist in einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, dass die Abdichteinrichtung wenigstens teilweise aus einem thermomechanischen Material hergestellt ist. Beispielsweise ist hierbei die Abdichteinrichtung aus einem Bimetall ausgeführt, so dass während der Aufbereitung die Abdichteinrichtung zu einer abdichtenden Verengung im Bereich der Öffnung der Gehäusewandung für das Bedienelement führt.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist außerdem vorgesehen, dass die Abdichteinrichtung ein Formgedächtnismaterial, insbesondere Formgedächtnislegierung oder Formgedächtnispolymer, und/oder ein Bimetall beinhaltet. Auch hierdurch kann für den Aufbereitungsprozess eine Abdichtwirkung erreicht werden, wobei nach der Aufbereitung die Abdichteinrichtung wieder deaktiviert wird, so dass das Bedienelement frei beweglich bzw. betätigbar ist. Vorzugsweise ist in einer Ausgestaltung die Abdichteinrichtung aus einem Formgedächtnismaterial, insbesondere Formgedächtnislegierung oder Formgedächtnispolymer, und/oder aus einem Bimetall hergestellt.
-
In einer weiteren Ausgestaltung des chirurgischen Instruments ist es bevorzugt, dass die Abdichteinrichtung ein elektrisch betätigbares Dichtelement aufweist. Hierbei ist das elektrisch betätigbare Dichtelement während der Anwendung des chirurgischen Instruments bestromt oder mit einer Spannung beaufschlagt, so dass die Abdichteinrichtung geöffnet ist. Wird die Abdichteinrichtung für die Aufbereitung nicht bestromt oder nicht mit einer Spannung beaufschlagt, wird somit die Abdichteinrichtung geschlossen bzw. verengt, so dass das Bedienelement in der Gehäusewandung für die Aufbereitung abgedichtet und fixiert wird.
-
In einer alternativen Ausgestaltung kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die Abdichteinrichtung als elektrisch betätigbares Dichtelement für die Aufbereitung bestromt oder mit einer Spannung beaufschlagt wird und dadurch während der Aufbereitung eine Abdichtung des Bedienelements gegenüber der Gehäusewandung bewirkt, während nach der Aufbereitung das nicht-bestromte oder spannungslose elektrische Dichtelement geöffnet ist, wodurch das Bedienelement frei betätigbar ist.
-
Dazu ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass das elektrisch betätigbare Dichtelement einen Piezokörper oder ein Piezoelement umfasst. Um beispielsweise ein als Dichtelement vorgesehenes Piezoelement zu betätigen, wird das Piezoelement mit einer Spannung beaufschlagt.
-
Überdies ist es in einer Ausgestaltung des chirurgischen Instruments außerdem vorgesehen, dass die Abdichteinrichtung ein Spannelement oder eine Spanneinrichtung aufweist, wobei das Spannelement oder die Spanneinrichtung derart eingerichtet oder ausgebildet ist, dass das Bedienelement an oder in oder gegen die Gehäusewandung gespannt oder gepresst wird oder ist und/oder dass das Bedienelement in einer Aufbereitungsposition, insbesondere Ruheposition, für die Aufbereitung des chirurgischen Instruments fixiert wird oder ist.
-
Vorzugsweise ist das Bedienelement für eine im Inneren des Gehäuses des chirurgischen Instruments vorgesehene und mittels des Bedienelements betätigbare Einheit (zum Beispiel Baugruppe etc.) als Schieber oder als Schalter oder als Hebel ausgebildet, wobei die Abdichteinrichtung autoklavierbar ist und während des Aufbereitungsprozesses in einer Aufbereitungsvorrichtung druckdicht ausgebildet ist.
-
Gelöst wird außerdem die Aufgabe der Erfindung durch ein System zum Aufbereiten eines chirurgischen Instruments mit einer Tragvorrichtung, insbesondere ein Tray, zur Aufnahme für ein chirurgisches Instrument, insbesondere Endoskop, und mit einem chirurgischen Instrument nach Anspruch 8, wobei bei oder nach Anordnung des chirurgischen Instruments in der Tragvorrichtung das Bedienelement mittels des Spannelements an oder in oder gegen die Gehäusewandung gespannt oder gepresst wird oder ist und/oder das Bedienelement in einer Aufbereitungsposition, insbesondere Ruheposition, für die Aufbereitung des chirurgischen Instruments fixiert wird oder ist.
-
Insbesondere ist in einer Ausführungsform bei der Anordnung des chirurgischen Instruments in der Tragvorrichtung, die als Trägerkorb oder als Tray ausgebildet ist, das Spannelement aktiviert, so dass das Bedienelement in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist oder unbeweglich fixiert ist.
-
Hierbei ist das System vorzugsweise derart ausgebildet, dass erst nach einer Aktivierung der Abdichteinrichtung für das in der Tragvorrichtung angeordnete und aufzubereitende chirurgische Instrument eine Aufbereitung in einer Aufbereitungsvorrichtung durchgeführt wird. Ferner wird die Abdichteinrichtung bei der Entnahme des chirurgischen Instruments aus der Tragvorrichtung, die zur Aufbereitung des Instruments in die Aufbereitungsvorrichtung eingebracht und nach dem Aufbereitungsprozess aus der Vorrichtung entfernt wird, deaktiviert, so dass das Bedienelement des chirurgischen Instruments wieder leichtgängig ist und bei einer Anwendung des Instruments betätigbar ist.
-
Zum Aufbereiten eines chirurgischen Instruments, insbesondere Videoendoskops oder Endoskops, wobei das chirurgische Instrument wie vorangehend beschrieben ausgebildet ist und mittels wenigstens eines oder mehrerer Aufbereitungsmedien, insbesondere Aufbereitungsflüssigkeiten, aufbereitet wird. Hierbei ist während der Aufbereitung des chirurgischen Instruments in einer Aufbereitungsvorrichtung das Bedienelement des chirurgischen Instruments gegenüber der Gehäusewandung, insbesondere beim Autoklavieren, druckdicht abgedichtet.
-
Gemäß der Erfindung ist eine Abdichtung von Bedienelementen oder beweglich an oder in der Gehäusewandung angeordneten Teilen eines chirurgischen Instruments vorgesehen, wobei während der Abdichtung das chirurgische Instrument aufbereitet wird. Hierbei wird im Bereich der beweglichen Elemente bzw. der Bedienelemente die Öffnung bzw. Durchführung für das Bedienelement sowie für das bewegliche Teil ausschließlich während des Aufbereitungsprozesses verengt, wobei bei der Anwendung des chirurgischen Instruments für die Untersuchung von Patienten das Bedienelement sowie die beweglichen Teile funktionsgerecht in der Gehäusewandung angeordnet und bewegbar sind.
-
In einer Ausgestaltung ist die Abdichteinrichtung für die beweglichen Teile bzw. für das Bedienelement als Dichtung oder Dichtelement, zum Beispiel Dichtlippe, ausgebildet, wobei unter Verwendung eines Aktors, wie zum Beispiel eines Hebels, eines Schiebers oder eines Drehrads, Kraft auf das Dichtelement bzw. die Dichtung beaufschlagt wird, so dass der Aktor für die Dichteinrichtung während der Anwendung des chirurgischen Instruments für Patientenuntersuchungen in einer fixierten Position ist, in der die Dichtelemente bzw. Dichtungen ungespannt, d.h. nicht verpresst, sind und bei Beaufschlagung der Dichtelemente mittels des Aktors für die Aufbereitung die Dichtelemente in eine Verspannungsposition gebracht werden. Hierbei wird durch eine, vorzugsweise manuelle, Betätigung des Aktors, beispielsweise eines Hebels, keine weitere zusätzliche, vorzugsweise externe, Kraft auf das Dichtelement ausgeübt.
-
Hierbei kann in einer Ausgestaltung der Verspannungsaktor oder Verpressungsaktor derart eingerichtet sein, dass der Aktor in eine Verspannungsposition oder Verpressungsposition für den Aufbereitungsprozess gebracht wird, sobald das chirurgische Instrument in einer Halterung oder in einer Aufnahme für die Aufbereitung gebracht wird. Darüber hinaus wird nach der Entnahme des aufbereiteten chirurgischen Instruments aus der Halterung bzw. aus der Aufnahme der Aktor, vorzugsweise automatisch, in die Nichtverpressungsposition gebracht.
-
Darüber hinaus kann in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass die Aufbereitung des chirurgischen Instruments in Abhängigkeit der Position der Abdichteinrichtung ausgeführt wird. Beispielsweise ist eine Aufbereitung nur dann möglich, wenn bei oder nach Anordnung des chirurgischen Instruments in einer Tragvorrichtung für das chirurgische Instrument die Abdichteinrichtung und/oder das Bedienelement in eine Abdichtposition gebracht sind.
-
Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllen.
-
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
-
1 schematisch einen Querschnitt durch eine Gehäusewandung eines Endoskops mit einem Bedienhebel im Ausschnitt,
-
2 schematisch einen Ausschnitt aus einem Gehäuse eines Endoskops mit einem manuell betätigbaren Schieber im Ausschnitt.
-
In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils abgesehen wird.
-
In 1 ist schematisch ein Querschnitt durch eine Gehäusewandung 10 eines schematisch bezeichneten Endoskops 12 im Querschnitt dargestellt. Hierbei ist die mehrteilige Gehäusewandung 10 beispielsweise Bestandteil eines Handgriffs für das Endoskop. Die doppelwandige Gehäusewandung 10 weist eine Außenseite 14 und eine Innenseite 16 auf. Vorzugsweise ist die Außenseite 10 als Außenwandung und die Innenseite 16 als Innenwandung ausgebildet, die voneinander beabstandet sind und einen Zwischenraum einschließen.
-
In der Gehäusewandung 10 ist ein Bedienhebel 18 angeordnet, der senkrecht die Außenseite 14 und die Innenseite 16 durchdringt und einen die Gehäusewandung 10 durchdringenden Hebelschaft 20 aufweist, an dessen außenseitigem Ende ein abgewinkelter Hebelgriff 22 angeordnet ist. Der Hebelschaft 20 ist dabei um eine strichpunktierte Achse 24 drehbar gelagert, so dass durch Drehen des Hebels 18 um die Schaftachse 24 eine im Inneren des Gehäuses des Endoskops 12 angeordnete (hier nicht dargestellte) Einheit oder Baugruppe des Endoskops 12 betätigt wird.
-
Zwischen der Außenseite 14 und der Innenseite 16 der Gehäusewandung 10 ist ein Dichtring 26 angeordnet, der den Hebelschaft 20 umschließt. Der Dichtring 26 ist ferner von einem mit Piezoelementen versehenen Ring 28 umgeben. Nach einer Anwendung des Endoskops 10 zur Untersuchung eines menschlichen Körpers oder dergleichen wird das Endoskop 12 in einer Aufbereitungsvorrichtung entsprechend aufbereitet. Eine Aufbereitungsvorrichtung der Olympus Winter & Ibe GmbH, Hamburg, ist beispielsweise unter der Bezeichnung ETD bekannt.
-
Für die Aufbereitung des Endoskops 12 werden die Piezoelemente des Rings 28 mit Strom beaufschlagt, so dass die Piezoelemente eine Kraft auf den Dichtring 26 ausüben und dadurch der Hebel 18 bzw. der Hebelschaft 20 für die Aufbereitung des Endoskops 12 in der Aufbereitungsvorrichtung fixiert wird. Gleichzeitig wird durch eine Ausübung einer Kraft auf den Dichtring 26 durch die Piezoelemente des Rings 28 erreicht, dass der Hebelschaft 20 druckdicht abgedichtet wird, so dass von außen keine Reinigungsflüssigkeit oder kein Wasserdampf in das Innere des Endoskops 12 durch die Gehäusewandung 10 während des Aufbereitungsprozesses eindringen kann.
-
In 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Abdichteinrichtung für ein Bedienelement eines Endoskops 12 im Ausschnitt schematisch dargestellt.
-
2 zeigt schematisch in einem Ausschnitt einen Querschnitt durch einen feststehenden Handgriff 30 eines Endoskops 12. Hierbei weist der Handgriff 30 eine Gehäusewandung 32 auf, die eine Durchbrechung bzw. Öffnung 34 aufweist, in der formkomplementär ein betätigbarer Schieber 36 angeordnet ist, um eine entsprechende Baueinheit oder Gruppe im Inneren des Gehäuses des Endoskops 12 zu betätigen.
-
Die Öffnung 34 der Gehäusewandung 32 ist an der Außenseite verengt, so dass der mit auf beiden Seiten an der Innenseite mit verbreiterten Schultern ausgebildete Schieber 36 die verengte Öffnung hinterschneidet. Die Öffnung 34 bildet dabei eine Längsführungseinrichtung für den Schieber 36, so dass der Schieber 36 in einer linearen Richtung in der Öffnung 34 hin und her bewegbar ist.
-
Im Bereich der Hinterschneidungen zwischen dem Schieber 36 und den den Schieber 36 umgebenden Gehäusewandungen 32 ist eine Dichtung 38, wie zum Beispiel eine angespritzte Dichtlippe, ausgebildet.
-
Im Falle einer Aufbereitung des Endoskops 12 wird ein an der Innenseite des Endoskops 12 angeordneter Rahmen 37 unterhalb der Verbreiterungen des Schiebers 36 in Richtung der Gehäusewandung 32 gedrückt, so dass der Schieber 36 mit seinen Verbreiterungsschultern gegen die Dichtung 38 gedrückt wird. Der Rahmen 37 ist dabei unterhalb des Schiebers 36 vorgesehen, so dass der Schieber 36 auf beiden Seiten gleichmäßig gegen die Dichtung 38 bei Aktivierung des Rahmens 37 gedrückt wird. Hierdurch wird eine Abdichtung erreicht, so dass während des Aufbereitungsprozesses kein Dampf und keine Reinigungsflüssigkeit in das Innere des Endoskops 12 im Bereich der Öffnung 34 eindringen können, da der Schieber 36 mittels des Rahmens 37 gegen die Gehäusewandungen gedrückt wird.
-
Nach dem Aufbereitungsprozess wird der Rahmen 37 aus der Dichtposition gelöst, so dass der Schieber 36 in der Öffnung 34 betätigbar bzw. längsverschiebbar ist.
-
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein. Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit „insbesondere“ oder „vorzugsweise“ gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Gehäusewandung
- 12
- Endoskop
- 14
- Außenseite
- 16
- Innenseite
- 18
- Bedienhebel
- 20
- Hebelschaft
- 22
- Hebelgriff
- 24
- Schaftachse
- 26
- Dichtring
- 28
- Ring
- 30
- Handgriff
- 32
- Gehäusewandung
- 34
- Öffnung
- 36
- Schieber
- 37
- Rahmen
- 38
- Dichtung