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Die Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung zum elektrischen Verbinden eines ersten Leiters mit einem zweiten Leiter, welche Kupplungsvorrichtung eine erstes Anschlussstück zum Anschluss des ersten Leiters sowie ein zweites Anschlussstück zum Anschluss des zweiten Leiters aufweist, wobei das erste Anschlussstück mit dem zweiten Anschlussstück über flexible Verbindungsmittel verbunden ist, so dass eine Relativbewegung zwischen erstem Anschlussstück und zweitem Anschlussstück ermöglicht ist.
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Eine derartige Kupplungsvorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 050 786 C5 bekannt und ist vorgesehen zum elektrischen Verbinden eines ersten Leiters mit einem zweiten Leiter und weist ein erstes Anschlussstück zum Anschluss des ersten Leiters sowie ein zweites Anschlussstück zum Anschluss des zweiten Leiters auf, wobei flexible Verbindungsmittel in Form von Strombändern vorgesehen sind, welche eine Relativbewegung zwischen dem ersten Anschlussstück und dem zweiten Anschlussstück ermöglichen. Eine derartige Kupplungsvorrichtung ist beispielsweise vorgesehen, um bei einem Leistungsschalter, beispielsweise einem Mittelspannungsleistungsschalter, einen Bewegkontaktanschlussbolzen einer Vakuumschaltröhre, welche Vakuumschaltröhre zum Schalten bzw. Unterbrechen eines über den Leistungsschalter geführten Stromes vorgesehen ist, mit einem elektrischen Anschluss des Schaltgerätes leitend und bewegungsermöglichend zu verbinden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kupplungsvorrichtung der eingangs genannten Art weiterzubilden, welche bei einer hohen Stromtragfähigkeit einen kompakten Aufbau aufweist.
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Erfindungsgemäß gelöst wird dies bei einer Kupplungsvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch, dass die flexiblen Verbindungsmittel durch mindestens ein erstes Strombandpaar und ein zweites Strombandpaar gebildet sind, wobei jedes Stromband zwischen einem ersten und einem zweiten geraden Abschnitt einen sich in Richtung des jeweils anderen Strombandes des jeweiligen Strombandpaares erstreckenden Strombandbogen aufweist.
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Mit anderen Worten sind die Strombänder der jeweiligen Strombandpaare zwischen ihrem ersten und ihrem zweiten geraden Abschnitt schlaufenartig ausgebildet, wobei die Schlaufen oder Strombandbögen sich in Richtung des jeweils anderen Strombandes des jeweiligen Strombandpaares erstrecken, wobei die Strombänder als flexible Verbindungsmittel die Relativbewegung zwischen dem ersten Anschlussstück und dem zweiten Anschlussstück ermöglichen, und durch die sich in Richtung des jeweils anderen Strombandes des jeweiligen Strombandpaares ersteckende Strombandbögen ein kompakter Aufbau ermöglicht ist, weil keine Strombandbögen nach außen abstehen. Weiterhin sind die Strombänder eines Strombandpaares von einem über die Kupplungsvorrichtung geführten Stromes gleichsinnig durchflossen, so dass sie sich anziehen und insbesondere auch bei einem über die Kupplungsvorrichtung geführten Kurzschlussstrom nicht nach außen gedrängt werden, wodurch der kompakte Aufbau erhalten bleibt. Durch mindestens zwei Strombandpaare mit zwei Strombändern ist dabei insbesondere auch eine hohe Stromtragfähigkeit der Kupplungsvorrichtung ermöglicht.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung begrenzen das erste Strombandpaar und das zweite Strombandpaar einen zwischen dem ersten und dem zweiten Anschlussstück vorhandenen Zwischenraum an gegenüberliegenden Seiten, wobei der Zwischenraum einen Zugangsbereich zum Einleiten einer Antriebsbewegung in eines der Anschlussstücke aufweist. Durch die Anordnung von erstem und zweitem Strombandpaar an gegenüberliegenden Seiten eines zwischen erstem und zweitem Anschlussstück vorhandenen Zwischenraumes und dem Zugangsbereich zum Einleiten einer Antriebsbewegung in eines der Anschlussstücke ist insgesamt ein kompakter Aufbau der Kupplungsvorrichtung gewährleistet.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung verfügt das zur Einleitung der Antriebsbewegung vorgesehene Anschlussstück über Mittel zum Verbinden mit einem Bewegkontaktanschlussbolzen einer Vakuumschaltröhre. Derartige Mittel zum Verbinden mit einem Bewegkontaktanschlussbolzen einer Vakuumschaltröhre können beispielsweise in Form eines Klemmteiles oder dergleichen ausgebildet sein, in welchem der Bewegkontaktanschlussbolzen festgeklemmt oder verschraubt oder anderweitig befestigt wird, so dass über die Einleitung der Antriebsbewegung in das Anschlussstück der Bewegkontaktanschlussbolzen der Vakuumschaltröhre bewegbar ausgebildet und zum Öffnen bzw. Schließen eines aus dem Bewegkontakt und einem Festkontakt der Vakuumschaltröhre gebildeten Kontaktsystems ermöglicht ist, so dass ein über ein Schaltgerät geführter Strom durch Einleiten der Antriebsbewegung in das Anschlussstück und damit den Bewegkontaktanschlussbolzen der Vakuumschaltröhre schaltbar ist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bildet ein drittes Strombandpaar mit dem ersten Strombandpaar und dem zweiten Strombandpaar eine u-förmige Begrenzung des Zwischenraumes. Ein drittes Strombandpaar in u-förmiger Anordnung mit erstem und zweitem Strombandpaar erhöht durch die weiteren Strombänder die Stromtragfähigkeit der Kupplungsvorrichtung, wobei durch die u-förmige Anordnung bzw. Begrenzung des Zwischenraumes der kompakte Aufbau der Kupplungsvorrichtung gewährleistet bleibt. Das dritte Strombandpaar weist dabei ebenso wie das erste Strombandpaar und das zweite Strombandpaar bei jedem seiner Strombänder zwischen einem ersten geraden Abschnitt und einem zweiten geraden Abschnitt einen Strombandbogen auf, der sich ebenfalls in Richtung des jeweils anderen Strombandes des dritten Strombandpaares erstreckt.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Abschirmung unter Vorsehung des Zugangsbereiches um die Kupplungsvorrichtung angeordnet. Eine derartige Abschirmung, beispielsweise in Form eines Bleches oder dergleichen, welche sich um die Kupplungsvorrichtung derart erstreckt, dass der Zugangsbereich zum Einleiten der Antriebsbewegung in das entsprechend Anschlussstück freigelassen bleibt, verbessert die dielektrischen Eigenschaften der Kupplungsvorrichtung, weil durch eine derartige Abschirmung Feldüberhöhungen oder Spitzen des elektrischen Feldes wirksam reduziert werden können.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Schaltgerät mit einem Kontaktsystem, welches zwischen einem Eingangsanschluss und einem Abgangsanschluss zum Schalten eines über das Schaltgerät geführten Stromes vorgesehen ist, wobei ein Bewegkontakt des Kontaktsystems mit einer Antriebseinheit mechanisch gekoppelt ist, wobei der Bewegkontakt über eine Kupplungsvorrichtung nach einer der obigen Ausführungsformen mit dem Abgangsanschluss elektrisch leitend verbunden ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung und eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine dreidimensionale schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung;
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2 eine dreidimensionale schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung;
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3 eine Seitenansicht der Kupplungsvorrichtung der 2;
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4 eine weitere Seitenansicht der Kupplungsvorrichtung der 2; und
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5 eine weitere dreidimensionale Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung.
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1 zeigt eine Kupplungsvorrichtung 1 zum elektrischen Verbinden eines ersten Leiters 2 mit einem figürlich nicht weiter dargestellten zweiten Leiters, wobei die Kupplungsvorrichtung 1 ein erstes Anschlussstück 3 sowie ein zweites Anschlussstück 4 aufweist. Das erste Anschlussstück 3 ist vorgesehen zum Anschluss des ersten Leiters 2, das zweite Anschlussstück 4 ist vorgesehen zum Anschluss des zweiten Leiters. Flexible Verbindungsmittel in Form von Strombandpaaren 5 bzw. 6 sind an dem ersten Anschlussstück 3 und an dem zweiten Anschlussstück 4 befestigt, im Ausführungsbeispiel verschraubt, die Strombandpaare 5 bzw. 6 können aber auch andersartig befestigt sein, beispielsweise verlötet oder verschweißt. Durch die flexiblen Verbindungsmittel ist eine Relativbewegung zwischen erstem Anschlussstück 3 und zweitem Anschlussstück 4 ermöglicht. Das erste Strombandpaar 5 und das zweite Strombandpaar 6 weisen dabei einen wesentlichen gleichen Aufbau auf, welcher anhand des zweiten Strombandpaares 6 im Folgenden näher erläutert wird. Das zweite Strombandpaar 6 umfasst ein erstes Stromband 7 sowie eine zweites Stromband 8. Das erste Stromband 7 weist einen ersten geraden Abschnitt 9 und einen zweiten geraden Abschnitt 10 auf, zwischen denen ein Strombandbogen 11 derart angeordnet ist, dass sich der Strombandbogen in Richtung des zweiten Strombandes 8 des zweiten Strombandpaares 6 erstreckt. Das zweite Stromband 8 weist ebenfalls einen ersten geraden Abschnitt 12 sowie einen zweiten geraden Abschnitt 13 auf, zwischen denen ein Strombandbogen 14 abgeordnet ist, welcher sich in Richtung des ersten Strombandes 7 des zweiten Strombandpaares 6 erstreckt. Zwischen dem ersten Anschlussstück 3 und dem zweiten Anschlussstück 4 ist ein Zwischenraum 15 ausgebildet, welcher im Wesentlichen eine quaderförmige Außenkontur aufweist, wobei das erste Strombandpaar und das zweite Strombandpaar an gegenüberliegenden Seiten des Zwischenraumes 15 angeordnet sind und diese begrenzen. Ein Zugangsbereich 16 an einer vorderen Seite des Zwischenraumes 15 ist vorgesehen, um eine Antriebsbewegung in eines der Anschlussstücke 3 bzw. 4 einleiten zu können. Im Ausführungsbeispiel weist das zweite Anschlussstück 4 ein Klemmteil 17 auf, welches vorgesehen ist zum elektrischen und mechanischen Verbinden mit einem figürlich nicht dargestellten Eckkontaktanschlussbolzen einer ebenfalls figürlich nicht weiter ausgeführten Vakuumschaltröhre, so dass im Ausführungsbeispiel das zweite Anschlussstück 4 zum Einleiten der Antriebbewegung vorgesehen ist, eine figürlich ebenfalls nicht weiter dargestellte Antriebseinheit, beispielsweise in Form eines Nockenwellenantriebes, an dem zweiten Anschlussstück 4 angreift und dieses in Bewegung versetzt. Der erste Leiter 2, welcher mit dem ersten Anschlussstück 3 elektrisch leitend verbunden ist, ist mit einem Eingangsanschluss eines figürlich nicht weiter dargestellten Schaltgerätes, beispielsweise eines Leistungsschalters, elektrisch leitend verbunden, das zweite Anschlussstück 4 ist mit dem Bewegkontaktanschlussbolzen als zweitem Leiter elektrisch leitend verbunden, welcher Bewegkontaktanschlussbolzen mit einem Bewegkontakt eines Kontaktsystems der Vakuumschaltröhre elektrisch leitend verbunden ist. Der Bewegkontakt der Vakuumschaltröhre bildet zusammen mit einem Festkontakt der Vakuumschaltröhre ein Kontaktsystem, wobei der Festkontakt der Vakuumschaltröhre wiederum mit einem Abgangsanschluss des Schaltgerätes elektrisch leitend verbunden ist, so dass durch Einleiten einer Antriebsbewegung das Kontaktsystem der Vakuumschaltröhre geöffnet bzw. geschlossen werden kann und ein über das Schaltgerät geführter Strom geschaltet werden kann. Durch die Ausgestaltung von erstem Strombandpaar 5 und zweitem Strombandpaar 6 mit jeweils zwei Strombändern ist dabei eine hohe Stromtragfähigkeit der Kupplungsvorrichtung gewährleistet, wobei durch die außen an der Kupplungsvorrichtung an den gegenüberliegenden Seiten des Zwischenraumes 15 angeordneten Strombandpaare gleichzeitig eine gute Wärmeabfuhr von den Strombandpaaren gewährleistet ist, und durch die Anordnung von erstem Stromband 7 und zweitem Stromband 8 ist eine gleichsinnige Führung des Stromes über die Strombänder der Strombandpaare gewährleistet, so dass diese sich durch elektromagnetische Kräfte gegenseitig anziehen und insbesondere auch bei höheren Strömen, beispielsweise in einem Kurzschlussfall der kompakte Aufbau der Anlage gewährleistet bleibt.
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Die 2 bis 4 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Kupplungsvorrichtung 1', welche im Wesentlichen einen gleichen Aufbau wie die Kupplungsvorrichtung 1 des Ausführungsbeispiels der 1 aufweist. Die Kupplungsvorrichtung 1' umfasst lediglich zusätzlich ein drittes Strombandpaar 18, welches auf einer dem Zugangsbereich 16 gegenüberliegenden Seite des Zwischenraumes 15 angeordnet ist und somit zusammen mit dem ersten Strombandpaar 5 und dem zweiten Strombandpaar 6 eine u-förmige Begrenzung des Zwischenraumes 15 ausbildet. Wie aus der 3 ersichtlich ist, weist das dritte Strombandpaar 18 jedenfalls ein erstes Stromband 19 sowie ein zweites Stromband 20 auf, wie das erste Strombandpaar 5 und das zweite Strombandpaar 6 ausgebildet ist, mit Strombandbögen 21 bzw. 22, welche zwischen geraden Abschnitten der Strombänder 19 bzw. 20 abgeordnet sind und sich jeweils in Richtung des anderen Strombandes des dritten Strombandpaares hin erstrecken. Im Ausführungsbeispiel der 2 bis 4 sind somit insgesamt sechs Strombänder vorgesehen, so dass die Stromtragfähigkeit weiter erhöht ist und der kompakte Aufbau der Kupplungsvorrichtung 1' trotzdem erhalten bleibt.
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4 zeigt eine weitere Seitenansicht der Kupplungsvorrichtung 1' auf das zweite Strombandpaar 6, welches mit dem dritten Strombandpaar 18 und dem teilweise ersichtlichen Strombandpaar 5 eine u-förmige Begrenzung des Zwischenraumes 15 der Kupplungsvorrichtung 1' ausbildet.
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5 zeigt die Kupplungsvorrichtung 1 bzw. 1' der Ausführungsbeispiele der 1 bis 4 erweitert um eine Abschirmung 23, welche um die Kupplungsvorrichtung herum und an dieser befestigt ist derart, dass der Zugangsbereich 16 zum Einleiten der Antriebsbewegung in eines der Anschlussstücke der Kupplungsvorrichtung 1 bzw. 1' freigelassen bleibt und vorgesehen ist. Eine derartige Abschirmung 23, beispielsweise in Form eines Bleches oder dergleichen, führt zu verbesserten dielektrischen Eigenschaften der Kupplungsvorrichtungen 1 bzw. 1', weil durch ein derartiges Abschirmblech elektrische Felder bzw. Feldüberhöhungen reduziert werden und dadurch Teilentladungen oder Überschläge wirksam unterdrückt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- Kupplungsvorrichtung
- 2
- erster Leiter
- 3
- erstes Anschlussstück
- 4
- zweites Anschlussstück
- 5
- erstes Strombandpaar
- 6
- zweites Strombandpaar
- 7
- erstes Stromband
- 8
- zweites Stromband
- 9
- erster gerader Abschnitt
- 10
- zweiter gerader Abschnitt
- 11
- Strombandbogen
- 12
- erster gerader Abschnitt
- 13
- zweiter gerader Abschnitt
- 14
- Strombandbogen
- 15
- Zwischenraum
- 16
- Zugangsbereich
- 17
- Klemmteil
- 18
- drittes Strombandpaar
- 19
- erstes Stromband
- 20
- zweites Stromband
- 21, 22
- Strombandbögen
- 23
- Abschirmung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004050786 C5 [0002]