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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Berechnung eines Satzes von Übergabeparametern für ein Kommunikationsgerät zur Verwendung bei einer Kommunikationsübergabe von einer Ausgangsbasisstation an eine Zielbasisstation. Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Kommunikation zwischen einem Kommunikationsgerät und mindestens einer Ausgangsbasisstation und mindestens einer Zielbasisstation sowie ein Kommunikationsgerät hierfür.
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In mobilen Telekommunikationsnetzen, wie z. B. GSM (Global System for Mobile Communications), UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) oder LTE (Long Term Evolution) ist es notwendig, dass mobile Endgeräte (UE) bzw. Kommunikationsgerät während eines Gesprächs oder einer Datenverbindung ohne Unterbrechung dieser Verbindung von einer Funkzelle in einer andere wechseln können. Dieser Vorgang wird als Verbindungsübergabe bzw. Handover bezeichnet.
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Die Verbindungsübergabe kann anhand von Leistungskennzahlen (auch als Key Performance Indicator bzw. KPI bezeichnet) beurteilt werden. Dabei kann es sich um Angaben bezüglich des Ausfalls der Funkverbindung (auch als Radio Link Failure bzw. RLF bezeichnet) oder um die Häufigkeit eines Handovers/Übergabe Pingpongs (auch als Handover Pingpong Rate bzw. HPR bezeichnet) handeln. Die HPR beschreibt die Häufigkeit der mehrmals hintereinander auftretenden Verbindungsübergaben zwischen zwei Fernkommunikationszellen. Die KPIs hängen von mehreren Übergabeparametern ab, die den Prozess der Verbindungsübergabe beeinflussen können. Dabei handelt es sich beispielsweise um den TTT-Wert bzw. Time-to-Trigger-Wert, der ein Zeitintervall angibt, welches zur Auslösung einer Verbindungsübergabe bzw. eines Handovers abgewartet werden muss bevor das Handover tatsächlich ausgeführt wird. Ein weiterer relevanter Parameter ist der Handover Offset Margin (HOM-Wert bzw. M-Wert). Bei diesem HOM-Wert handelt es sich im Wesentlichen um einen Differenzwert der am Endgerät gemessenen Signalstärke der aktuell bedienenden Funkzelle und der zukünftigen Funkzelle. Eine Übergabe wird nur dann eingeleitet, wenn die Signalstärke der aktuellen Funkzelle über ein vorgegebenes Zeitintervall (z. B. TTT-Wert bzw. T-Wert) um mindestens den Differenzwert schlechter ist.
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Derzeit bekannter Stand der Technik im Hinblick auf Handover-Verfahren bzw. Übergabeverfahren basiert überwiegend darauf, dass Handover- bzw. Übergabeparameter global bzw. funkzellenabhängig vergeben werden. Demnach werden einer Funkzelle lediglich zellenspezifische Übergabeparameter zugeordnet, so dass es nach wie vor zu oben genannten Handover-Pingpong-Effekten bzw. zu Ausfällen bei der Funkverbindung, also Radiolinkfehlern (RLF), kommen kann. Des Weiteren ist es bei bekannten Handover-Verfahren bekannt, dass Radiolinkfehler aufgrund zu früher Übergaben bzw. Handover (E_RLF) und aufgrund zu später Übergaben (L_RLF) auftreten können.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Handover zu verbessern. Insbesondere soll ein Verfahren zur Berechnung bereitgestellt werden, welches eine effiziente und unterbrechungsfreie Kommunikation mit mindestens einer Ausgangsbasisstation und mindestens einer Zielbasisstationen, insbesondere für den 3GPP LTE-Standard, ermöglicht. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung Radiolinkfehler aufgrund zu früher Handover (E_RLF) und aufgrund zu später Handover (L_RLF) weitestgehend zu vermeiden. Des Weiteren sollen ein entsprechendes Kommunikationsverfahren und ein entsprechendes Kommunikationsgerät angegeben werden, das die Kommunikationsqualität verbessert.
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Diese Aufgabe wird durch das Verfahren zur Berechnung eines Satzes von Übergabeparametern, gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Berechnung eines Satzes von Übergabeparametern, insbesondere eines TTT-Werts und eines HOM-Werts, für ein Kommunikationsgerät zur Verwendung bei einer Kommunikationsübergabe von einer Ausgangsbasisstation an eine Zielbasisstation gelöst, umfassend die Schritte:
- a) Bestimmen/Festlegen von kontextspezifischen Parametern, die mindestens umfassen Positionsdaten (PosData) und Bewegungsdaten des Kommunikationsgerätes;
- b) Auswahl einer Zielbasisstation aus einer Vielzahl von Basisstationen;
- c) Festlegen eines Kandidatensatzes von Werten für jeden Übergabeparameter aus dem Satz von Übergabeparametern;
- d) Berechnen einer Gesamtausfallwahrscheinlichkeit unter Berücksichtigung der kontextspezifischen Parameter für ein Vielzahl von Sätzen von Übergabeparameter, wobei die Werte der Übergabeparameter jeweils eine Auswahl aus dem jeweiligen Kandidatensatz sind;
- e) Auswahl des Satzes von Übergabeparametern als Ergebnis, bei dem die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit am geringsten ist.
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Bei den mit Hilfe des Verfahrens zur Berechnung eines Satzes von Übergabeparametern berechneten Übergabeparametern handelt es sich um das Auslösezeitintervall, insbesondere den TTT-Wert (T-Wert) und/oder Funkqualitätsangaben, insbesondere den HOM-Wert (M-Wert). Der HOM-Wert beschreibt einen Differenzwert der Signalstärke der aktuell bedienenden Funkzelle und der zukünftigen Funkzelle. Eine Übergabe wird nur dann eingeleitet, wenn die Signalstärke der aktuellen Funkzelle über ein vorgegebenes Zeitintervall (z. B. TTT-Wert) um mindestens den Differenzwert schlechter ist. Vorzugsweise handelt es sich bei den Übergabedaten um Sätze von TTT-Werten (T-Wert) und HOM-Werten (M-Wert): (T; M). D. h. bei einer bestimmten Position bzw. bei einem bestimmten Positionsdatensatz wird unter Berücksichtigung von Straßendaten sowie optional unter Berücksichtigung der Fortbewegungsgeschwindigkeitsdaten und den Fortbewegungsrichtungsdaten sowie optional unter Berücksichtigung weiterer kontextspezifischen Parameter ein bestimmter Übergabeparametersatz berechnet: (T; M).
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Mit anderen Worten werden zunächst Mengen von Übergabeparametern zur Verfügung gestellt. Dies betrifft sowohl den TTT-Wert als auch den HOM-Wert. Diese Mengen von Übergabeparametern können für verschiedene Zielbasisstationen unterschiedlich und gleich sein. Nachdem kontextspezifische Parameter, die mindestens die Positionsdaten (PosData) und Bewegungsdaten des Kommunikationsgerätes umfassen, bestimmt bzw. festgelegt werden und aus einer Vielzahl von möglichen Zielbasisstationen, welche in direkter Umgebung zur Ausgangsbasisstation befindlich sind, eine Zielbasisstation ausgewählt wurde, können Mengen oder Sätze von möglichen Übergabeparametern, also Kandidatensätze von Übergabeparametern festgelegt werden.
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Mit den festgelegten Kandidatensätzen wird die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit, also die Wahrscheinlichkeit des Ausfalls einer Sprach- und/oder Datenverbindung des Kommunikationsgerätes mit der ausgewählten Zielbasisstation berechnet. Diese Berechnung erfolgt unter Berücksichtigung der kontextspezifischen Parameter für eine Vielzahl von Sätzen von Übergabeparametern, wobei die Werte der Übergabeparameter jeweils eine Auswahl aus dem jeweiligen Kandidatensatz sind. Die Berechnung der Gesamtausfallwahrscheinlichkeit wird demnach mehrmals für jeweils eine Auswahl bzgl. eines TTT-Werts und eines HOM-Werts durchgeführt. Nach der Berechnung der Gesamtausfallwahrscheinlichkeit für eine Vielzahl von Sätzen von Übergabeparametern, wird der Satz von Übergabeparametern (T; M) als Ergebnis ausgewählt, bei dem die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit am geringsten ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die Gesamtausfallwahrscheinlichkeiten für mehrere bzw. alle möglichen Zielbasisstationen für jeweils eine Vielzahl von Sätzen von Übergabeparametern durchgeführt, wobei als Ergebnis die Zielbasisstation und ein Satz von Übergabeparametern ausgewählt wird, bei welchen die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit am geringsten ist.
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Die kontextspezifischen Parameter können des Weiteren eine Signalübertragungsstärke (P) der Zielbasisstation und/oder einen Pfadverlust (l) und/oder ein Fading (h) umfassen. Der Pfadverlust (l) beschreibt den Verlust an elektromagnetischer Leistung zwischen einem Sender und einem Empfänger. Ein geringer Pfadverlust kennzeichnet üblicherweise eine gute Empfangssituation. Als Fading (h) bezeichnet man durch Interferenz oder Abschattung verursachte Schwankungen der Empfangsfeldstärke bei Funkübertragungen.
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Der Pfadverlust zwischen einer bestimmten Basisstation und einem bestimmten Kommunikationsgerät kann mit folgender Formel l := (GnG0λ2)/(4πd)2 berechnet werden, wobei Gn die Verstärkung der Senderantenne, Go die Verstärkung der Empfängerantenne, λ die Wellenlänge des übertragenen Signals und d der Abstand zwischen der Basisstation und dem Kommunikationsgerät ist.
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Der RSRP-Wert (Reference Signal Received Power) kann mit folgender Formel RSRP bzw. R = Plh berechnet werden.
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Die beschriebenen Bewegungsdaten des Kommunikationsgeräts, welche Teil der kontextspezifischen Parameter sind, umfassen Fortbewegungsgeschwindigkeitsdaten und/oder Fortbewegungsrichtungsdaten des Kommunikationsgerätes.
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Vorzugsweise werden in einem Schritt f) der Wert der Gesamtausfallwahrscheinlichkeit und/oder der ausgewählte Satz von Übergabeparametern in einem Speicher abgelegt.
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Bei der Gesamtausfallwahrscheinlichkeit handelt es sich vorzugsweise um die gewichtete Summe der Ausfallwahrscheinlichkeit der Ausgangsbasisstation vor/bei der Übergabe und der Ausfallwahrscheinlichkeit der Zielbasisstation nach/bei Übergabe. Sie kann mit folgender Formel angegeben werden:
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Die Berechnung der Gesamtausfallwahrscheinlichkeit sowie die Auswahl des Satzes von Übergabeparametern als Ergebnis, bei dem die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit am geringsten ist, werden kontinuierlich in gleichen Zeitabständen wiederholt.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zur Kommunikation zwischen einem Kommunikationsgerät und mindestens einer Ausgangsbasisstation und mindestens einer Zielbasisstation gelöst, wobei zur Kommunikationsübergabe von einer Ausgangsbasisstation an eine Zielbasisstation ein Verfahren zur Berechnung eines Satzes von Übergabeparametern, wie bereits beschrieben durchgeführt wird.
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Das Verfahren zur Kommunikation umfasst insbesondere folgende Schritte:
- g) Empfangen eines Initialsatzes von Übergabeparametern von einer/der Ausgangsbasisstation;
- h) Berechnen einer Gesamtausfallwahrscheinlichkeit für den Initialsatz von Übergabeparametern;
- i) Auswahl eines Satzes von Übergabeparametern, wie es bereits beschrieben wurde, wenn ein definierter Schwellwert hinsichtlich der Gesamtausfallwahrscheinlichkeit überschritten wird und/oder die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit für den Initialsatz von Übergabeparametern nicht mit der Gesamtausfallwahrscheinlichkeit eines vorangegangenen Berechnungsschrittes übereinstimmt.
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Demnach wird der Schritt e), also die Auswahl des Satzes von Übergabeparametern als Ergebnis, bei dem die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit am geringsten ist, nur dann ausgeführt wenn:
- – ein definierter Schwellwert (μ) hinsichtlich der Gesamtausfallwahrscheinlichkeit überschritten wird und/oder
- – die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit für den Initialsatz von Parametern nicht mit der Gesamtausfallwahrscheinlichkeit eines vorangegangenen Berechnungsschrittes übereinstimmt.
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Hierbei kann einer/der im Speicher abgelegte Wert der Gesamtausfallwahrscheinlichkeit mit einem aktuell berechneten Wert verglichen werden.
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Nach dem Aufbau einer Sprach- und/oder Datenverbindung zwischen dem Kommunikationsgerät und der Ausgangsbasisstation werden vorzugsweise folgende Schritte in einem aktuellen Zeitfenster durchgeführt:
- j) Bestimmen/Empfangen von Positionsdaten (PosData) des Kommunikationsgerätes;
- k) Bestimmen/Empfangen von kontextspezifischen Parametern, die mindestens Bewegungsdaten des Kommunikationsgerätes umfassen;
- l) Festlegen eines Kandidatensatzes von Werten für jeden Übergabeparameter (TTT-Wert und HOM-Wert) aus dem Satz von Übergabeparametern (T; M);
- m) Berechnen einer Gesamtausfallwahrscheinlichkeit unter Berücksichtigung der kontextspezifischen Parameter für eine Vielzahl von Sätzen von Übergabeparametern, wobei die Werte der Übergabeparameter jeweils eine Auswahl aus dem jeweiligen Kandidatensatz sind;
- n) Auswahl des Satzes von Übergabeparametern als Ergebnis, bei dem die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit am geringsten ist;
- o) Übergabe der Sprach- und/oder Datenverbindung an die Zielbasisstation unter Berücksichtigung des ausgewählten Satzes von Übergabeparametern.
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Die kontextspezifischen Parameter umfassen insbesondere eine Signalübertragungsstärke der Zielbasisstation und/oder einen Pfadverlust und/oder ein Fading. Die Bewegungsdaten des Kommunikationsgerätes umfassen Fortbewegungsgeschwindigkeitsdaten und/oder Fortbewegungsrichtungsdaten.
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Die Schritte j) bis o) werden kontinuierlich in gleichen Zeitabständen wiederholt.
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Vorzugsweise umfasst das Verfahren des Weiteren den folgenden Schritt:
- p) Modifikation des/eines TTT-Werts und/oder des/eines HOM-Werts vom Kommunikationsgerät, wobei die Modifikation eine Optimierung gemäß umfasst.
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Ziel der Modifikation ist es, die Übergabeparameter hinsichtlich zu früher Handover (E_RLF) und zu später Handover (L_RLF) zu optimieren. Ein zu früh durchgeführtes Handover wird im Zusammenhang mit der Ausfallwahrscheinlichkeit einer möglichen Zielbasisstation
betrachtet, wohingegen ein zu spät durchgeführtes Handover im Zusammenhang mit der Ausfallwahrscheinlichkeit der Ausgangsbasisstation
betrachtet wird. Demnach werden ein/der TTT-Wert und/oder ein/der HOM-Wert derart optimiert, dass die gewichtete Summe der Ausfallwahrscheinlichkeiten
best möglich minimiert und somit die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit best möglich minimiert wird.
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Das Verfahren zur Kommunikation kann des Weiteren folgenden Schritt umfassen:
- q) Speichern eines/des modifizierten TTT-Werts und/oder eines/des modifizierten HOM-Werts zusammen mit Übergabequalitäten, die die Qualität der Übergabe von einer/der Ausgangsbasisstation zu einer/der Zielbasisstation angeben.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird des Weiteren durch ein Kommunikationsgerät, insbesondere (mobiles) Endgerät, zur Berechnung eines Satzes von Übergabeparametern zur Verwendung bei einer Kommunikationsübergabe von einer Ausgangsbasisstation an eine Zielbasisstation und/oder zur Kommunikation mit mindestens einer Ausgangsbasisstation und mindestens einer Zielbasisstation gelöst.
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Das Kommunikationsgerät umfasst vorzugsweise:
- – mindestens eine Positionsermittlungseinheit zur Ermittlung von Positionsdaten des Kommunikationsgerätes;
- – mindestens eine Funksende-/empfangseinheit zur Kommunikation mit mindestens einer Ausgangsbasisstation und mindestens einer Zielbasisstation;
- – mindestens eine Berechnungseinheit zur Berechnung von Übergabeparametern.
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Die Berechnungseinheit kann beispielsweise derart ausgebildet sein, dass diese Berechnungseinheit die benötigten Übergabeparameter bei einer Basisstation anfordert. Die Übergabeparameter können in bzw. von einer Basisstation ermittelt werden und an das Kommunikationsgerät übermittelt werden.
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Vorzugsweise ist dieses Kommunikationsgerät mobil und/oder Bestandteil einer mobilen Einrichtung (z. B. eines Fahrzeugs). Das Kommunikationsgerät kann also ein mobiles Kommunikationsgerät, z. B. ein Mobilfunktelefon, oder auch ein Bordcomputer eines Fahrzeugs mit entsprechenden Schnittstellen sein.
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Die Positionsermittlungseinheit kann Daten von einer externen Einrichtung empfangen, um die Position zu ermitteln oder entsprechende Positionsdaten selbstständig herleiten. Eine entsprechende Positionsermittlungseinheit kann ein zu einem globalen Navigationssatellitensystem zugehöriges Modul, also ein GNSS-Modul, wie z. B. ein GPS-Modul oder ein GLONASS-Modul oder ein Compass-Modul, gemäß chinesischem Standard, sein, das in das Kommunikationsgerät eingebaut ist oder entsprechende Daten an das Kommunikationsgerät liefert. Die Positionsdaten können beispielsweise geographische Daten oder Daten sein, die eine bestimmte Straße, einen bestimmten Straßenabschnitt, eine bestimmte Stadt und/oder ein bestimmtes Land bezeichnen.
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Die Funksende-/empfangseinheit dient zur Kommunikation mit mindestens zwei Basisstationen, wobei die Kommunikation mit mindestens einer Ausgangsbasisstation und mindestens einer Zielbasisstation, welche geographisch voneinander entfernt sind, vorzugsweise unterbrechungsfrei, also zeitlich lückenlos aufeinanderfolgend, durchgeführt wird. Demnach ist ein Handover bzw. eine Verbindungsübergabe von einer Ausgangsbasisstation zu einer Zielbasisstation notwendig. Die Verbindungsübergabe (bzw. Handover) wird anhand von Übergabeparametern vorgenommen. Zur Berechnung von den Übergabeparametern ist mindestens eine Berechnungseinheit vorgesehen.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann das Kommunikationsgerät eine Erfassungseinheit zur Erfassung der Fortbewegungsgeschwindigkeitsdaten und/oder der Fortbewegungsrichtungsdaten des Kommunikationsgerätes umfassen. Die Fortbewegungsgeschwindigkeitsdaten und/oder Fortbewegungsrichtungsdaten des Kommunikationsgerätes werden bei der Berechnung eines Satzes von Übergabeparametern berücksichtigt. Demnach ist die Erfassungseinheit zur Erfassung der genannten Daten mit der Berechnungseinheit signalverbunden, so dass die von der Erfassungseinheit erfassten Daten an die Berechnungseinheit übertragbar sind. Sofern das Kommunikationsgerät beispielsweise Bestandteil eines Fahrzeugs ist, handelt es sich bei den Fortbewegungsgeschwindigkeitsdaten um die Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Die Fortbewegungsrichtungsdaten entsprechen demnach der Fahrtrichtung des Fahrzeugs. Somit können bei der Berechnung der Sätze von Übergabeparametern Geschwindigkeits- und Richtungsdaten mit einbezogen werden.
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Zusammengefasst ist es theoretisch möglich, dass die Sätze von Übergabeparametern zentralisiert oder dezentralisiert berechnet werden können.
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Bei einer zentralisierten Ausführungsform des vorerwähnten Verfahren bzw. Kommunikationsgerätes weist mindestens eine Basisstation eine Berechnungseinheit zur Berechnung von Sätzen von Übergabeparametern auf. Das Kommunikationsgerät übermittelt die Positions- bzw. GNSS-Daten sowie weitere kontextspezifische Parameter an die Basisstation, so dass die Basisstation die Berechnung der Gesamtausfallwahrscheinlichkeit und die Auswahl von Sätzen von Übergabeparametern (T; M) durchführt. Die Übergabeparameter bzw. der spezifische TTT-Wert und/oder der spezifische HOM-Wert werden anschließend mit Hilfe einer Sendeeinheit von einer Basisstation an ein/das Kommunikationsgerät übermittelt.
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Bei einer dezentralisierten Ausführungsform der Erfindung übermittelt eine bzw. die Basisstation die digitale Karte mit darin abgespeicherten Kandidatensätzen von Übergabeparametern an das (mobile) Endgerät bzw. Kommunikationsgerät. Mit Hilfe der Berechnungseinheit können anhand der von der Positions-Ermittlungseinheit ermittelten Positionsdaten und den damit verknüpften Straßendaten die optimalen Übergabeparameter unter Zuhilfenahme eines Algorithmus berechnet werden.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird des Weiteren durch ein Fahrzeug mit einem Kommunikationsgerät gelöst, wie dies bereits vorab beschrieben wurde und/oder welches ein Verfahren zur Berechnung eines Satzes von Übergabeparametern, insbesondere eines TTT-Werts und eines HOM-Werts, ausführt, wie dies bereits vorab beschrieben wurde und/oder ein Verfahren zur Kommunikation zwischen einem Kommunikationsgerät und mindestens einer Ausgangsbasisstation und mindestens einer Zielbasisstation ausführt, wie dies bereits vorab beschrieben wurde. Dieses Fahrzeug kann ein Navigationssystem umfassen, das die Positionsdaten ermittelt bzw. bereitstellt.
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Es ergeben sich ähnliche Vorteile, wie sie bereits in Verbindung mit dem Kommunikationsgerät und/oder den beschrieben Berechnungs- und/oder Kommunikationsverfahren beschrieben wurden.
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Zur Berechnung der/einer Gesamtausfallwahrscheinlichkeit und/oder eines Satzes von Übergabeparametern (T
Best, M
Best) als Ergebnis, bei dem die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit (F(T, M)) am geringsten ist, kann der nachfolgende Algorithmus angewandt werden: Algorithmus
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Bei der Formulierung des Algorithmus wird von folgenden Grundsätzen ausgegangen:
Es wird angenommen, dass die Interferenz, welche von einem Kommunikationsgerät/Endgerät in einem LTE-System erfasst wird, über einen Ressource-Block gemittelt ist. Das Signal-Interferenz-Rauschen-Verhältnis bzw. Signal-to-interference-plus-noise ratio (SINR) hängt von der zugewiesenen Bandbreite ab:
wobei ω
n ∊ [0, 1] ein Anteil der zugewiesenen Bandbreite ist und σ
2 die Varianz des Rauschens beim Empfänger symbolisiert.
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Aus Formel (1) kann gefolgert werden, dass der SINR-Wert abhängig vom gemessenen RSRP-Wert (R = Plh) abgeschätzt werden kann. A beschreibt den Durchschnittswert von h. Die Parameter (Pfadverlust) und A (Durchschnittswert von h) können aufgrund folgender Kontextinformationen wie in 1 dargestellt berechnet werden:
Bezüglich des sich fortbewegenden Kommunikationsgerätes können die Geschwindigkeit v, die Position und Trajektorie (eine Sequenz von Positionen x0, ..., xt und der horizontale Bewegungswinkel ψ) mit Hilfe von GPS-Daten ermittelt werden. Es wird angenommen, dass die Position x0 des Kommunikationsgeräts, die Höhe (an) und der Antennen-Neigungswinkel und Azimuth (ϑn, φn) sowohl der jeweiligen Basisstation (Ausgangsbasisstation, Zielbasisstationen) bekannt sind. Der Index n bezeichnet die jeweilige Basisstation. Beispielsweise kann n = 1 die Ausgangsbasisstation und n = 2 ein mögliche erste Zielbasisstation und n = 3 eine mögliche zweite Basisstation sein. Der Pfadverlustkoeffizient l zum Zeitpunkt t kann auch für jede Basisstation angegeben werden: l t / n Der Pfadverlustkoeffizient l t / n kann aus dem Abstand d t / n zwischen dem Kommunikationsgerät und der jeweiligen Basisstation und der Verstärkung der Senderantenne („antenna gain”) Gn t der jeweiligen Basisstation berechnet werden, welche wieder vom Unterschied zwischen Antennen-Neigungswinkel und dem sog. elevation-of-arrival (ϑn, – θ t / n ) und dem Unterschied zwischen Antennen-Azimuth und dem sog. „Azimuth-of-arrival” (φn – ϕ t / n ) abhängt.
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Unter Bezugnahme auf
1 können die Parameter ϕ
t / n und θ
t / n und d
t / n aufgrund folgender Formeln berechnet werden:
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Theoretisch können auch einige oder alle dieser Parameter geschätzt werden oder durch entsprechende Formeln approximiert werden. Auch ist es denkbar einige oder alle dieser Werte zu messen oder bereits berechnete Werte zu verwenden, um zukünftige zu schätzen. Sofern der Wert für l
t / n abgeschätzt wurde, können Stichproben von h
n aus einer Anzahl K vorangegangener RSRP-Messungen
R k / n = P k / nl k / nh k / n mit k ∊ {t – k
0 – K, t – k
0 – 1}, k
0, K ∊ N extrahiert werden. Wie bereits erwähnt, ist P
k / n in diesem Fall bekannt. Der unbekannte Parameter A
n kann gemäß maximaler Wahrscheinlichkeit
abgeschätzt werden. Im aktuellen Zeitschlitz t ist somit A
t / n aufgrund der angegebenen maximalen Wahrscheinlichkeit abzuschätzen.
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Ein Übergabeprozess bzw. ein Handover tritt zum Zeitpunkt A3 ein. Bei diesem A3-Ereignis handelt es sich um den Zeitpunkt, wenn eine Zielbasisstation einer benachbarten Fernkommunikationszelle ein besseres Signal mit einer Differenzstärke von HOM als die Ausgangsbasisstation liefert, welcher sich im augenblicklichen Moment bedient wird.
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Der analytische Ausdruck für die Ausfallwahrscheinlichkeit ist
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Mit Einführung einer Konstante c kann die Formel (4) folgendermaßen modifiziert werden:
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Der RSRP-Wert (R = Plh) ist exponentiell mit dem Rate Parameter β t / i verteilt: β t / i = λ t / i/P t / il t / i = 1/P t / il t / iA t / i = 1/E⌊R t / i⌋ (6)
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Zusammen mit der Formel (5) kann die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit F(T, M) zwischen einer Basisstation i und einem Kommunikationsgerät zum Zeitpunkt t einfach definiert werden:
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Die Formel (7) wird demnach bei der erfindungsgemäßen Berechnung der Gesamtausfallwahrscheinlichkeit F(M, T) herangezogen.
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t
HO bezeichnet den Zeitschlitz des Handovers, wohingegen t
0 den Zeitschlitz bezeichnet, in dem noch keine Übergabe bzw. Handover von einer Ausgangsbasisstation (BS
n) zu einer Zielbasisstation (BS
m) durchgeführt worden ist. Der Zeitschlitz des Handovers kann als erster Zeitpunkt von einer Reihenfolge eintretender Ereignisse angesehen werden (t = t
HO – T + 1, ..., t
HO). Die Wahrscheinlichkeit das ein Handover HO zu einem Zeitpunkt t > t
0 eintritt, hängt von folgenden drei Ereignissen ab:
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E t / 1 tritt ein, wenn die HO-Kriterien für die Zeitdauer [t – T + 1, t] gehalten werden. E t / 2 tritt ein, wenn die HO-Kriterien nicht für die Zeit (t – T) gehalten werden, wohingegen E t / 3 eintritt, wenn das Handover nicht über die Zeit (t – T – 1) durchgeführt wurde.
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Demnach ist
woraus folgt, dass
wobei
C
t / n→m die Wahrscheinlichkeit beschreibt, dass die HO-Kriterien
im Zeitschlitz t erfüllt sind und
V
t / n→m die Wahrscheinlichkeit beschreibt, dass das Kommunikationsgerät über die Zeit (t – T – 1) nicht an eine Zielbasisstation übergeben wird.
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Es wird im Folgenden angenommen, dass ein Handover bzw. eine Übergabe an eine Zielbassistation in einem Zeitintervall [t
0 + 1, t
0 + K'] mit einer Wahrscheinlichkeit größer als 1 – ∊ eintritt, wobei ∊ ≥ 0 eine beliebig kleine Konstante ist, wobei K' folgende Bedingung erfüllen muss:
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Demnach kann sich der zu bestimmenden Gesamtausfallwahrscheinlichkeit bzgl. der Basisstation i durch folgende Formel angenähert werden:
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Ziel der durchzuführenden Berechnung ist es, Radiolinkfehler aufgrund zu früher Handover (E_RLF), welche in Zusammenhang mit der Ausfallwahrscheinlichkeit der Zielbasisstation (O
t / m ) steht, und aufgrund zu später Handover (L_RLF), welche im Zusammenhang mit der Ausfallwahrscheinlichkeit der Ausgangsbasisstation (O
t / n ) steht, zu minimieren. Die beiden Ausgangsprobleme werden zum Zeitpunkt t
0 folgendermaßen formuliert
und L eine ausreichend große Konstante ist, jedoch immer noch im Bereich der kontextspezifischen Parameter liegen muss.
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Es ist somit das Ziel die Sätze von Übergabeparametern gemäß folgender Formel zu optimieren:
wobei S
M und S
T endliche Mengen von möglichen HOM-Werten bzw. TTT-Werten sind. Die Wahrscheinlichkeiten
können mit den Formeln (16), (7), (12) und (15) berechnet werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung mittels mehrerer Ausführungsbeispiele beschrieben, die anhand von Abbildungen näher erläutert werden.
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Hierbei zeigen:
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1 geometrische Verhältnisse bzgl. eines sich fortbewegenden Fahrzeuges in Relation zu einer Basisstation;
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2 ein System mit einer Ausgangsbasisstation und einer Zielbasisstation und einem Kommunikationsgerät, wobei das Kommunikationsgerät derart ausgebildet ist, dass eine Kommunikation zwischen dem Kommunikationsgerät und beiden Basisstationen erfolgen kann;
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3 Komponenten eines Kommunikationsgerätes;
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4 eine schematische Darstellung von einer Ausgangsbasisstation und zwei Zielbasisstationen und drei aufgespannten Fernkommunikationszellen mit einem in einer Fernkommunikationszelle befindlichen Kommunikationsgerät; und
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5 eine Zuordnungstabelle, die in jeder Position in Verbindung mit erfassten Geschwindigkeiten und Richtungsdaten Übergabeparameter zuordnet.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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Die 2 zeigt ein System mit einer Ausgangsbasisstation 10 und eine Zielbasisstation 20. Des Weiteren ist ein Fahrzeug 30 vorgesehen. Das Fahrzeug 30 befindet sich auf einer Straße in einer von der Basisstation 10 aufgespannten Funkzelle 11. Auch die Zielbasisstation 20 spannt eine Funkzelle 21 auf.
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Das Fahrzeug 30 ist derart ausgestaltet, dass es sowohl mit der Ausgangsbasisstation 10 als auch mit der Zielbasisstation 20 kommunizieren kann, wobei im Ausführungsbeispiel gemäß 2 aktuell eine Kommunikation – Daten- und/oder Sprachverbindung – zwischen der Ausgangsbasisstation 10 und dem Fahrzeug 30 hergestellt ist. Das Fahrzeug 30 befindet sich auf einer Straße, welche in Richtung der Zielbasisstation 20 und somit in Richtung der zweiten Funkzelle 21 führt. Gemäß erfindungsgemäßem Kommunikationsgerät bzw. erfindungsgemäßem Verfahren sind Übergabeparameter zu berechnen, so dass eine Übergabe des Fahrzeuges 30 von der ersten Funkzelle 11 in die zweite Funkzelle 21 durchgeführt werden kann, wobei diese Verbindungsübergabe bzw. das Handover nicht zwangsläufig an der Grenze 25 der beiden Funkzellen 11 und 21 erfolgen muss.
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Vielmehr nutzt die Erfindung bei der Berechnung der Übergabeparameter u. a. das Wissen über den Verlauf der Straße und/oder die Geschwindigkeit und/oder Fortbewegungsrichtung des Fahrzeuges 30 und/oder eine Signalübertragungsstärke der Zielbasisstation und/oder über einen Pfadverlust und/oder über ein Fading, um ein optimales Handover durchzuführen. Die beschriebenen kontextspezifischen Parameter werden bei der Berechnung einer Gesamtausfallwahrscheinlichkeit für eine Vielzahl von Sätzen von Übergabeparametern herangezogen, wobei die Werte der Übergabeparameter jeweils eine Auswahl aus dem jeweiligen Kandidatensatz sind. Bei der Berechnung wird anschließend ein Satz von Übergabeparametern als Ergebnis ausgewählt, bei dem die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit unter Berücksichtigung der kontextspezifischen Parameter am geringsten ist.
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Gemäß 3 wird das Fahrzeug 30 dargestellt, wobei dieses erfindungsgemäß eine Kommunikationseinrichtung 40 aufweist, die wie gezeigt, eine Funksende-/empfangseinheit 41, eine Berechnungseinheit 42 und einen Speicher 43 aufweist. Dieser Speicher 43 kann auch in den Basisstationen 10 oder 20 oder systemübergeordnet ausgebildet sein. Ebenso weist das Fahrzeug 30 ein GNSS-Modul 50 auf, das Positionsdaten PosData an die Kommunikationseinrichtung 40 liefert.
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Bei diesen Positionsdaten PosData kann es sich beispielsweise um eine Identifikationsnummer handeln, die einen bestimmten Teilabschnitt einer konkreten Straße in einer bestimmten Stadt in einem bestimmten Land angibt.
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Beispielsweise ist in der Speichereinrichtung 43 eine Lookup-Tabelle mit Kandidatensätzen von Werten für jeden Übergabeparameter aus dem Satz von Übergabeparametern hinterlegt. Des Weiteren können temporär Werte bzgl. einer Gesamtausfallwahrscheinlichkeit in der Speichereinrichtung hinterlegt werden.
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Optional kann das Fahrzeug 30 eine Erfassungseinheit 60 zur Erfassung der aktuellen Geschwindigkeit 61 des Fahrzeugs sowie der Fortbewegungsrichtung des Fahrzeuges 62 aufweisen. Die Daten der Erfassungseinheit werden an das Kommunikationsgerät 40, insbesondere an die Berechnungseinheit 41 übertragen, so dass die Übergabeparameter (T; M) in Abhängigkeit der Position sowie der aktuellen Geschwindigkeit und Fortbewegungsrichtung des Fahrzeuges berechnet werden können.
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Wie in 4 dargestellt, befindet sich das Fahrzeug 30 auf einer Straße 70, welche von einer ersten Funkzelle 11 in eine zweite Funkzelle 21 führt. Ebenfalls dargestellt sind die Ausgangsbasisstation 10 und die Zielbasisstationen 15 sowie. Außerdem sind in, den Basisstationen 10 und 20 zugeordneten, Speichern 13 und 23 Straßendaten bezüglich des Straßenverlaufs und der Funkwellenausbreitung bzw. Funkwellenstärke der Basisstationen hinterlegt.
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In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel werden die Positionsdaten (PosData) von dem GNSS-Modul 50 ermittelt. Theoretisch ist es jedoch auch denkbar, dass die Basisstation die Positionsdaten des Fahrzeugs 30 ermittelt. Beispielsweise können die Positionsdaten durch Triangulation anhand von mehreren Basisstationen ermittelt werden.
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Das Fahrzeug 30 gemäß 4 umfasst eine Erfassungseinheit 60 zur Erfassung der aktuellen Geschwindigkeit 61 sowie der Bewegungsrichtung 62 des Fahrzeuges. Die Richtung 62 besagt demnach, dass sich das Fahrzeug 30 auf der Straße 70 nach Osten in Richtung der Fernfunkzelle 21 bewegt.
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Gemäß beschriebenem Algorithmus kann im Sinne eines Entfernungsschwellwerts D zunächst eine Liste aller möglichen Zielbasisstationen beispielsweise in einer Entfernung von 3 km erstellt werden. Vorzugsweise stehen mindestens sieben Zielbasisstationen zur Auswahl. Zunächst erfolgt die Auswahl einer Zielbasisstation aus einer Vielzahl von Basisstationen. Im beschriebenen Fall handelt es sich hierbei um die Zielbasisstation 20. Die Zielbasisstation 20 wird der Zielbasisstation 15 somit vorgezogen. Für diese Zielbasisstation 20 sind beispielsweise in einer Tabelle eine Vielzahl von TTT-Werten und eine Vielzahl von HOM-Werten angegeben. Diese bilden die Kandidatensätze (ST, SM) von Werten für jeden Übergabeparameter aus dem Satz von Übergabeparametern. Hinsichtlich der HOM-Werte (in [dB]) können Werte von 0–12 (mit Abstand 0,5 zueinander) angegebene werden, sodass für einen HOM-Wert 24 mögliche Werte abgespeichert sind. Hinsichtlich der TTT-Werte (in [s]) können Werte von 0,4–5,12 angegeben sein. Vorzugsweise sind im Zusammenhang mit dem TTT-Wert 14 mögliche Werte angegeben. Mit den 24 möglichen HOM-Werte und den 14 möglichen TTT-Werten können 24·14 Paare/Sätze von Übergabeparametern gebildet werden.
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Die Berechnung gemäß beschriebenem Algorithmus unter Berücksichtigung der kontextspezifischen Parameter, welche u. a. die Positionsdaten und Bewegungsdaten des Kommunikationsgerätes 40 umfassen, kann für alle möglichen Paare von Übergabeparametern erfolgen, z. B. (0; 0,4), (0,5; 0,4), usw.
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Im abschließenden Schritt e) wird beispielsweise der Satz (0,064; 2,5) ausgewählt, da gemäß durchgeführter Berechnung die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit der Sprach- und/oder Datenverbindung mit den angegebenen Übergabeparametern am geringsten ist. Bei diesem Satz (TBest, MBest) von Übergabeparametern ist die Gesamtausfallwahrscheinlichkeit F(T, M) hinsichtlich der Zielbasisstation 20 am geringsten. Es kann vorgesehen sein, die berechneten Sätze (TBest, MBest) in einem Speicher abzulegen, wobei es sich um den Speicher 13, 23 oder 43 handeln kann, sodass die Werte im Kommunikationsgerät 40 und/oder in einer Basisstation (10 oder 20) und/oder in einem zentralen Server gespeichert werden können. Durch das wiederholte Speichern entsprechender Daten kann eine Zuordnungstabelle generiert werden.
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5 zeigt eine entsprechende Zuordnungstabelle zur Bestimmung der Übergabeparameter anhand welcher bestimmt wird, zu welchem Zeitpunkt das Fahrzeug 30 von der ersten Funkzelle 11 in die zweite Funkzelle 21 übergeben wird, wobei diese Übergabe nicht zwangsläufig an der Grenze 25 zwischen den beiden Funkzellen 11, 21 zu erfolgen hat. Die Übergabeparameter wurden mit Hilfe anderer Kommunikationsgeräte ermittelt, welche sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt auf der Straße 70 befunden haben und die optimierten Übergabeparameter in einem Speicher 13, 23 oder 43 hinterlegt haben.
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Die Zuordnungstabelle zeigt exemplarisch auf, dass sich im Zusammenhang mit der Funkzelle 11, in welcher sich das Fahrzeug 30 befindet, elf Positionsdaten ergeben können. Vorliegend wird die Position 3 in der Funkzelle eingenommen. Diese Position 3 besagt, dass sich das Fahrzeug auf der Staatsstraße 70 in der Fernkommunikationszelle 11 befindet. Explizit befindet sich das Fahrzeug auf der Straße 70 im Abschnitt 2. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt in diesem Abschnitt 100 km/h, wobei die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 82 km/h liegt. Mit Hilfe der Erfassungseinheit 60 wurde die Fortbewegungsrichtung 62 „OST” ermittelt. Die aktuelle Geschwindigkeit 61 beträgt 95 km/h, so dass die Übergabeparameter TTT-Wert = und der HOM-Wert = 3,0 ermittelt werden. Die Übergabeparameter (0,064; 2,5) werden an die Funksende-/empfangseinheit übermittelt, so dass ein optimierter Handover bzw. eine optimierte Verbindungsübergabe durchgeführt werden kann.
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Die einzelnen beschriebenen Ausführungsbeispiele lassen sich in verschiedenen Weisen erfindungsgemäß kombinieren.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ausgangsbasisstation
- 11
- Erste Funkzelle
- 13
- Speicher
- 15
- Zielbasisstation
- 20
- Zielbasisstation
- 21
- Zweite Funkzelle
- 23
- Speicher
- 25
- Grenze
- 30
- Fahrzeug
- 40
- Kommunikationsgerät
- 41
- Funksende-/empfangseinheit
- 42
- Berechnungseinheit
- 43
- Speicher
- 50
- GNSS-Modul
- 60
- Erfassungseinheit
- 61
- Aktuelle Geschwindigkeit
- 62
- Richtung
- 70
- Straße