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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Tischmikroskop, ein Verfahren zum Steuern eines Tischmikroskops, einen computerlesbaren Datenträger mit einem Programmcode sowie eine Anordnung mit einem erfindungsgemäßen Tischmikroskop und einem mobilen Kommunikationsgerät zur Durchführung des Verfahrens.
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Technischer Hintergrund
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Tischmikroskope sind klein, mobil und oft mit einer unabhängigen Energieversorgung wie einem Akku für den Betrieb des Tischmikroskops ausgestattet. Solche Tischmikroskope erlauben wissenschaftliche Arbeit auch außerhalb von Laboren. Dabei ist es bekannt, Bilddaten von einem Tischmikroskop zu einem externen Gerät zur Betrachtung auf dem externen Gerät zu übertragen. Nachteilig ist jedoch, dass häufig die Anwesenheit einer wissenschaftlich geschulten Person am Ort des Tischmikroskops für die korrekte Bedienung des Tischmikroskops und die Auswahl von Bildausschnitten des mikroskopierten Objekts notwendig ist.
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Die Erfindung macht es sich daher zur Aufgabe, ein verbessertes Tischmikroskop, ein Verfahren zum Steuern eines solchen Tischmikroskops, einen computerlesbaren Datenträger mit einem Programmcode sowie eine Anordnung mit einem erfindungsgemäßen Tischmikroskop und einem mobilen Kommunikationsgerät zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens einzuführen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein erster Erfindungsaspekt führt daher ein Tischmikroskop mit einem Objektiv, einem auf einer Abbildungsseite des Objektivs in einer Objektivachse des Objektivs angeordneten Bildsensor und einem auf einer der Abbildungsseite des Objektivs gegenüberliegenden Objektseite des Objektivs angeordneten Objekttisch ein. Der Objekttisch verfügt über eine Aktuatorvorrichtung, welche ausgebildet ist, den Objekttisch entlang einer Ebene zu verschieben, zu der die Objektivachse senkrecht ausgerichtet ist. Erfindungsgemäß besitzt das Tischmikroskop eine mit der Aktuatoreinheit und dem Bildsensor verbundene Steuereinheit, die über eine Datenschnittstelle verfügt und ausgebildet ist, Bilddaten von dem Bildsensor zu empfangen und über die Datenschnittstelle zu senden und von der Datenschnittstelle Steuerkommandos zu empfangen. Die Steuereinheit ist außerdem dazu ausgebildet, in Übereinstimmung mit den Steuerkommandos Steuersignale an die Aktuatoreinheit auszugeben.
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Das Tischmikroskop der Erfindung besitzt den Vorteil, dass es von einer Person bedient werden kann, die keinen direkten Zugang zu dem Tischmikroskop zu haben braucht. Die vom Tischmikroskop versandten Bilddaten können beispielsweise über ein Datennetz an einen weit entfernten Betrachter geschickt werden, der den Objekttisch des Tischmikroskops über die gleiche Datenverbindung steuern und so Bildausschnitte für weitere Bilder auswählen kann. Dadurch wird es möglich, die Feldarbeit durch eine oder mehrere weniger geschulte Personen ausführen, die Auswahl und Bewertung der vom Tischmikroskop aufgenommenen Bilder jedoch von einer besonders geschulten Person vornehmen zu lassen. Auf diese Weise könnten beispielsweise medizinische Proben in einer medizinisch unterversorgten Region genommen und ohne Verzögerung einem Arzt oder sonstigen Spezialisten zur Begutachtung angezeigt werden, wobei dieser Ausschnitte der auf dem Objekttisch des Tischmikroskops angeordneten Probe ohne Zutun der bei dem Tischmikroskop befindlichen Person selbständig auswählen kann. Es ist hierbei auch denkbar, dass das Gerät, auf dem die Bilddaten empfangen werden, selbständig gewisse Schritte der Bildauswertung vornimmt, beispielsweise eine Unschärfe, einen unpassenden Kontrast oder falsche Beleuchtung erkennt (und beispielsweise eine Aufnahme mit korrigierten Parametern anfordert) oder bestimmte Bereiche eines mikroskopierten Objekts erkennt und für die Bildaufnahme auswählt. Derart ausgewählte Bilder oder Bilder mit einer hinreichend guten Abbildungsqualität könnten dann automatisch zur Begutachtung durch einen Experten weiterübertragen werden. Das Tischmikroskop der Erfindung erlaubt eine weitgehende Automatisierung des Mikroskopierens. So können bestimmte Bildausschnitte automatisch angesteuert, Bildserien aufgenommen und Bilder automatisch ausgewertet werden. Durch die Automatisierung wird eine Vereinfachung des Mikroskopierens erreicht, so dass sie vor Ort auch durch eine weniger geschulte Person durchgeführt werden kann. Wenig geschultes medizinisches Personal kann daher in einer unterversorgten Region mit Hilfe der Automatisierung qualitativ hochwertige Mikroskopiebilder erzeugen, die anschließend durch einen weit entfernt arbeitenden Experten oder sogar durch eine Software oder beide ausgewertet werden können. Die Automatisierung erhöht die Reproduzierbarkeit, vereinfacht die Arbeitsschritte und kann dadurch auch den Vorgang des Mikroskopierens beschleunigen.
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Für den Zweck einer Anwendung außerhalb eines Labors ist das Tischmikroskop vorzugsweise mit einer von einem Stromnetz unabhängigen Stromversorgung vorgesehen. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn es so klein ist, dass es einfach transportiert werden kann, beispielsweise kleiner als 0,5 Meter breit, hoch und tief. Für den vom Tischmikroskop entfernt befindlichen Betrachter eignet sich ein sogenanntes Smartphone oder ein Tablet-Computer besonders zur Betrachtung der empfangenen Bilddaten und zum Fernsteuern des Tischmikroskops, beispielsweise anhand einer auf dem Smartphone oder Tablet-Computer installierten „App“.
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Der Objekttisch kann über Stepper- oder Servomotoren verschoben werden, beispielsweise durch jeweils einen solchen Motor, die in einer x- und einer y-Achse rechtwinklig zueinander angeordnet sind.
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Das Tischmikroskop kann über eine mit der Steuereinheit verbundene Beleuchtungseinheit verfügen, welche ausgebildet ist, ein auf dem Objekttisch angeordnetes Objekt mit einer vorgebbaren Beleuchtungsintensität zu erleuchten. Die Steuereinheit ist dabei außerdem dazu ausgebildet, die vorgebbare Beleuchtungsintensität in Übereinstimmung mit den von der Datenschnittstelle empfangenen Steuerkommandos vorzugeben. Stellt der Betrachter der Bilddaten fest, dass eine aktuelle Beleuchtungsintensität zu hell oder zu schwach ist, kann er direkt von dem Anzeigegerät eine besser geeignete Beleuchtungsintensität vorgeben, ohne auf das Tischmikroskop direkt zugreifen können zu müssen. Die Beleuchtungseinheit wird vorzugsweise durch lichtemittierende Dioden (LEDs) implementiert, wobei die Beleuchtungsintensität über die Stromstärke eines durch die LEDs fließenden Stroms eingestellt werden kann. Das Tischmikroskop ist dabei vorzugsweise als Durchlichtmikroskop ausgeführt, bei dem das zu mikroskopierende Objekt von einer dem Objektiv abgewandten Seite beleuchtet wird. Zu diesem Zweck kann der Objekttisch transparent oder mit einer entsprechenden Aussparung ausgeführt sein. Die Auswahl einer passenden Beleuchtungsintensität kann durch eine Software eines mobilen Kommunikationsgerätes erfolgen, beispielsweise anhand einer Probeaufnahme.
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Die Datenschnittstelle kann eine USB-Schnittstelle, eine Bluetooth-Schnittstelle oder eine akustische Schnittstelle umfassen. Diese Arten von Datenschnittstellen sind weit verbreitet und daher kostengünstig, bieten allerdings nur eine Datenverbindung über verhältnismäßig kurze Distanzen. Daher kann vorgesehen sein, die über diese Arten von Datenschnittstellen empfangenen Bilddaten von dem Empfangsgerät über ein Datennetz an einen entfernten Empfänger weiterzuleiten und von diesem entfernten Empfänger Steuerkommandos zu empfangen und über die Datenschnittstelle an das Mikroskop weiterzuleiten.
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Die Aktuatoreinheit ist vorzugsweise außerdem dazu ausgebildet, den Objekttisch entlang der Objektivachse zu verschieben. Dadurch wird eine Steuerung der Fokussierung des Tischmikroskops einfach möglich. Dies kann insbesondere bei strukturierten oder nicht vollständig flachen mikroskopierten Objekten vorteilhaft sein. Auch hier kann eine Fokussierung automatisch anhand einer Fernsteuerung von einem mobilen Kommunikationsgerät und einer Probeaufnahme erfolgen.
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Besonders bevorzugt umfasst das Objektiv eine Mehrzahl von Austauschobjektiven und ist dazu ausgebildet, auf ein Objektivauswahlsignal von der Steuereinheit hin ein durch das Objektivauswahlsignal bezeichnetes Austauschobjektiv in der Objektivachse des Objektivs anzuordnen. Hierfür sind entsprechende Motormittel vorgesehen. Die Steuereinheit ist dabei außerdem dazu ausgebildet, das Objektivauswahlsignal in Übereinstimmung mit den von der Datenschnittstelle empfangenen Steuerkommandos zu erzeugen. Dadurch können unterschiedliche Vergrößerungsstufen eingestellt werden, ohne direkt auf das Tischmikroskop zugreifen zu müssen.
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Ein zweiter Erfindungsaspekt führt ein Verfahren zum Steuern eines erfindungsgemäßen Tischmikroskopes ein. Das Verfahren umfasst wenigstens die folgenden Schritte:
Aufbauen einer Datenverbindung zwischen einem mobilen Kommunikationsgerät mit einem Berührungsbildschirm und dem Tischmikroskop;
Empfangen von ersten Bilddaten von dem Tischmikroskop auf dem mobilen Kommunikationsgerät über die Datenverbindung;
Darstellen der ersten Bilddaten auf dem Berührungsbildschirm des mobilen Kommunikationsgeräts;
Erzeugen eines ersten Steuerkommandos in Übereinstimmung mit den ersten Bilddaten, wobei das erste Steuerkommando eine Information über eine Verschiebung eines Objekttisches des Tischmikroskops enthält;
Senden des ersten Steuerkommandos an das Tischmikroskop über die Datenverbindung;
Empfangen von zweiten Bilddaten von dem Tischmikroskop auf dem mobilen Kommunikationsgerät über die Datenverbindung; und
Darstellen der zweiten Bilddaten auf dem Berührungsbildschirm des mobilen Kommunikationsgeräts.
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Das Verfahren der Erfindung erlaubt eine Fernsteuerung eines Tischmikroskops von einem mobilen Kommunikationsgerät wie beispielsweise einem Smartphone oder einem Tablet-Computer, wobei auch die Auswahl eines Ausschnitts eines auf dem Objekttisch des Tischmikroskops angeordneten Objekts vorgenommen werden kann, ohne dass eine am Ort des Tischmikroskops befindliche Person diese Auswahl manuell vornehmen müsste. Insbesondere ist auch denkbar, dass ein Objekt von dem mobilen Kommunikationsgerät eigenständig gesteuert durch eine Serienaufnahme von mehreren Bildern, wobei zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bildern der Objekttisch des Tischmikroskops jeweils verschoben wird, gescannt wird. Auch kann aus einer Mehrzahl von Bildern automatisiert durch Verwendung von Bildverarbeitungsverfahren in Abhängigkeit des jeweiligen Bildinhaltes eine Auswahl getroffen werden. Ein Beispiel wäre bei der Mikroskopierung von medizinischen Proben eine Auswahl der Bilder in Abhängigkeit von der Anzahl der in einem jeweiligen Bild erfassten Anzahl von Zellen, wobei bevorzugt Bilder mit einer vergleichsweise hohen Anzahl ausgewählt werden. Hierdurch wird die Objektauswertung beschleunigt und ist daher auch durch weniger gut geschultes Personal in einer schlecht ausgestatteten Umgebung in kurzer Zeit durchführbar.
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Besitzt das Tischmikroskop eine Beleuchtungseinheit, kann ein zweites Steuerkommando erzeugt und über die Datenverbindung an das Tischmikroskop gesendet werden. Das zweite Steuerkommando enthält dabei eine Information über eine vorgegebene Beleuchtungsintensität der Beleuchtungseinheit des Tischmikroskops. Es ist denkbar, dass eine unpassende Beleuchtungsintensität von dem mobilen Kommunikationsgerät eigenständig erkannt und entsprechende Steuerkommandos an das Tischmikroskop versandt werden, wodurch Bilder konstanter Qualität möglich werden.
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Ist das Objektiv des Tischmikroskops mit mehreren Austauschobjektiven ausgestattet, kann bei dem Verfahren der Erfindung ein drittes Steuerkommando erzeugt und über die Datenverbindung an das Tischmikroskop gesendet werden. Das dritte Steuerkommando enthält dabei eine Information über ein ausgewähltes Austauschobjektiv der Mehrzahl von Austauschobjektiven des Objektivs des Tischmikroskops.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen computerlesbaren Datenträger mit einem Programmcode, der ausgebildet ist, von einem Prozessor eines mobilen Kommunikationsgerätes mit einem Berührungsbildschirm ausgeführt, das erfindungsgemäße Verfahren zum Steuern eines Tischmikroskops auszuführen. Ein solcher Programmcode kann insbesondere eine sogenannte „App“ für ein Smartphone oder einen Tablet-Computer sein.
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Außerdem führt die Erfindung eine Anordnung für die bildliche Erfassung von Objekten ein, die ein erfindungsgemäßes Tischmikroskop und ein mobiles Kommunikationsgerät umfasst, das ausgebildet ist, das erfindungsgemäße Verfahren zum Steuern des Tischmikroskops auszuführen, beispielsweise anhand einer auf dem mobilen Kommunikationsgerät installierten „App“.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Abbildungen von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung für die bildliche Erfassung von Objekten; und
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2 ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ausführliche Beschreibung der Figuren
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung für die bildliche Erfassung von Objekten, die ein Tischmikroskop 1 und ein mobiles Kommunikationsgerät 14, beispielsweise ein Smartphone oder einen Tablet-Computer, umfasst. Das Tischmikroskop 1 besitzt ein Objektiv 2, das um eine Objektivachse 3 angeordnet ist. Auf einer Seite des Objektivs 2 ist in der Objektivachse 3 ein Bildsensor 4 angeordnet, der ein von dem Objektiv 2 projiziertes Bild aufnimmt und in Bilddaten wandelt. Die Bilddaten werden von dem Bildsensor 4 an eine mit dem Bildsensor 4 verbundene Steuereinheit 7 gesendet.
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Auf der anderen Seite des Objektivs 2 ist ein Objekttisch 5 vorgesehen, auf dem ein Objekt 10 angeordnet sein kann, das einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen werden soll. Das Objektiv 2 kann nach bekannter Art als Satz von optischen Linsen mit einer bestimmten optischen Vergrößerung aufgebaut sein. Vorzugsweise weist das Objektiv 2 des Tischmikroskops 1 dabei mehrere Austauschobjektive 11, 12 und 13 auf, von denen ein ausgewähltes durch einen Mechanismus in der Objektivachse 3 angeordnet werden kann. Durch Auswahl eines bestimmten Austauschobjektivs 11, 12 oder 13 kann eine jeweilige optische Vergrößerung ausgewählt werden. Je mehr Austauschobjektive 11, 12, 13 vorgesehen sind, desto mehr unterschiedliche optische Vergrößerungen können vorgesehen werden, dementsprechend kann die Anzahl von Austauschobjektiven 11, 12, 13 bei verschiedenen Ausführungsformen des Tischmikroskops 1 der Erfindung, die mit einem solchen Austauschmechanismus ausgestattet sind, variieren. In der Praxis hat sich eine Anzahl von drei Austauschobjektiven bewährt, weshalb das in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel ohne Einschränkung der Allgemeinheit mit drei Austauschobjektiven 11, 12, 13 dargestellt wird. Das ausgewählte Austauschobjektiv 11, 12 oder 13 kann durch ein Objektivauswahlsignal von der Steuereinheit 7 bestimmt werden, die ebenfalls mit dem Objektiv 2 verbunden ist.
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Der Objekttisch 5 ist mit einer Aktuatoreinheit 6 ausgestattet, die den Objekttisch 5 und damit das auf dem Objekttisch 5 angeordnete Objekt 10 relativ zu der Objektivachse 3 verschieben kann, so dass das Objektiv 2 unterschiedliche Abschnitte des Objektes 10 erfasst. Die Aktuatoreinheit 6 ist dabei mit der Steuereinheit 7 verbunden und wird von dieser gesteuert. Die Aktuatoreinheit 6 kann beispielsweise den Objekttisch 5 entlang zweier aufeinander senkrecht stehender Achsen verschieben. Zusätzlich kann auch vorgesehen sein, den Objekttisch 5 entlang der Objektivachse 3 zu verschieben, um so den Abstand zwischen dem Objekt 10 und dem Objektiv 2 zu variieren und eine Fokussierung des Objektes 10 zu ermöglichen.
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Das Tischmikroskop 1 der Erfindung kann über eine Beleuchtungseinheit 9 verfügen, die das Objekt 10 mit einer von der Steuereinheit 7 vorgegebenen Beleuchtungsintensität beleuchtet. Die Beleuchtungseinheit 9 kann aus Sicht des Objektivs 2 hinter dem Objekttisch 5 und/oder seitlich neben der Objektivachse 3 vor dem Objekttisch 5 angeordnet sein. Für eine Anordnung hinter dem Objekttisch 5 bietet sich an, den Objekttisch 5 wenigstens teilweise transparent, beispielsweise durch eine Aussparung, auszuführen. Die Beleuchtungseinheit 9 kann beispielsweise mit lichtemittierenden Dioden (LEDs) ausgestattet sein, die im Verhältnis zu ihrer Leistungsaufnahme eine besonders hohe Lichtausbeute bieten, was insbesondere bei einem außerhalb von Laboren und unter Umständen unabhängig von Versorgungsnetzen eingesetzten Tischmikroskop 1 vorteilhaft ist. Die Beleuchtungsintensität der Beleuchtungseinheit kann dabei über die Stromstärke des durch die LEDs fließenden Stroms eingestellt werden.
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Die Steuereinheit 7 verfügt über eine Datenschnittstelle 8, die Daten von einem externen mobilen Kommunikationsgerät empfangen und an dieses senden kann. Dadurch kann die Steuereinheit 7 Steuerkommandos empfangen und die mit der Steuereinheit 7 verbundenen Einheiten des Tischmikroskops 1, insbesondere die Aktuatoreinheit 6 und gegebenenfalls die Beleuchtungseinheit 9 und das Objektiv 2, gemäß den Vorgaben durch die empfangenen Steuerkommandos steuern. Außerdem kann die Steuereinheit 7 die von dem Bildsensor 4 empfangenen Bilddaten an das mobile Kommunikationsgerät versenden. Hierfür kommen erfindungsgemäß insbesondere Smartphones oder Tablet-Computer infrage, die mit einer entsprechenden „App“ für die Steuerung des Tischmikroskops 1 ausgestattet sein können.
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Die elektrischen und elektronischen Komponenten des Tischmikroskops 1 werden von einer Spannungsversorgung 15 versorgt. Diese Spannungsversorgung 15 ist vorzugsweise mit einer Batterie oder einer Brennstoffzelle ausgestattet, was eine vollständige Integration der Spannungsversorgung 15 in das Tischmikroskop 1 und einen Betrieb unabhängig von einem Zugang zu einem Versorgerstromnetz erlaubt.
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2 zeigt ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens, wie es beispielsweise mit einem Tischmikroskops 1, wie es in 1 dargestellt ist, verwendet werden könnte.
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Nach dem Start S0 des Verfahrens wird in Schritt S1 eine Datenverbindung zwischen einem mobilen Kommunikationsgerät mit einem Berührungsbildschirm und dem Tischmikroskop 1 der Erfindung aufgebaut. Dies kann drahtgebunden oder drahtlos geschehen, die Datenverbindung kann beispielsweise als USB-, Bluetooth oder eine akustische Schnittstelle realisiert werden. Denkbar wäre aber auch eine Verbindung über WLAN. Wenn die Datenverbindung aufgebaut ist, wird in Schritt S2 ein von dem Bildsensor 4 des erfindungsgemäßen Tischmikroskops 1 erfasstes Bild über die Datenverbindung an das mobile Kommunikationsgerät gesendet. Dieser Schritt S2 kann automatisch nach Aufbau der Datenverbindung erfolgen oder auf Anforderung durch das mobile Kommunikationsgerät. Bei manchen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann er auch entfallen. In einem nachfolgenden Schritt S3 wird eine Bildhelligkeit des empfangenen Bildes durch das mobile Kommunikationsgerät beziehungsweise einer auf diesem installierten Software oder „App“ bestimmt und in einem Verzweigungsschritt S4 beurteilt. Ist die Bildhelligkeit mangelhaft, weil das Bild entweder zu dunkel oder zu hell ist, wird in einem Schritt S5 von dem mobilen Kommunikationsgerät ein Steuerkommando erzeugt, das eine Beleuchtungsintensität für eine Beleuchtungseinheit 9 des Tischmikroskops 1 vorgibt, und das Steuerkommando über die Datenverbindung an das Tischmikroskop 1 versandt. In Schritt S6 empfängt eine Steuereinheit 7 des Tischmikroskops 1 das Steuerkommando und stellt die Beleuchtungsintensität der Beleuchtungseinheit 9 entsprechend dem Steuerkommando ein. Danach wird zu Schritt S2 zurückverzweigt und die Beurteilung der Bildhelligkeit gegebenenfalls wiederholt, bis eine erwümschte Bildhelligkeit erreicht ist. In diesem Fall wird von Schritt S4 zu Schritt S7 verzweigt, in dem von dem mobilen Kommunikationsgerät eine Bildschärfe des zuletzt empfangenen Bildes bestimmt wird. In dem nachfolgenden Verzweigungsschritt S8 wird beurteilt, ob die Bildschärfe den Erfordernissen genügt. Falls dies nicht der Fall ist, wird in Schritt S9 ein Steuerkommando für eine Aktuatoreinheit 6 des Tischmikroskops 1 erzeugt, das diese veranlassen soll, einen Abstand zwischen einem Objekt 10 auf einem Objekttisch 5 des Tischmikroskops 1 gemäß dem Steuerkommando einzustellen, und das Steuerkommando über die Datenverbindung an das Tischmikroskop 1 gesendet. In Schritt S10 steuert die Steuereinheit 7 des Tischmikroskops die Aktuatoreinheit 6 entsprechend dem empfangenen Steuerkommando. Im Anschluss wird in Schritt S11 ein Bild erstellt und an das mobile Kommunikationsgerät geschickt, wo die Bestimmung und Beurteilung der Schärfe des Bildes in den Schritten S7 und S8 erneut ausgeführt werden kann, bis in Schritt S8 eine ausreichende Bildschärfe festgestellt und das Verfahren mit Schritt S12 fortgesetzt wird. Die Einstellung der Bildschärfe kann bei manchen Ausführungsformen der Erfindung auch entfallen oder nur veranlasst durch entsprechende Benutzereingaben eines Benutzers des mobilen Kommunikationsgerätes durchgeführt werden. In Schritt S12 wird von dem mobilen Kommunikationsgerät eine Benutzereingabe detektiert. Erfolg eine solche, wird in Verzweigungsschritt S13 geprüft, ob es sich um eine Benutzereingabe handelt, die eine von dem Benutzer ausgewählte andere optische Vergrößerung des Tischmikroskops 1 betrifft. Ist dies der Fall, wird in Schritt S14 von dem mobilen Kommunikationsgerät ein Steuerkommando erstellt und an das Tischmikroskop 1 versandt, mit dem das Tischmikroskop 1 angewiesen wird, ein anderes Austauschobjektiv 11, 12, 13 zu verwenden. In Schritt S15 veranlasst die Steuereinheit 7 des Tischmikroskops 1 dem empfangenen Steuerkommando entsprechend das Objektiv 2 des Tischmikroskops 1, ein bestimmtes Austauschobjektiv 11, 12, 13 zu verwenden. Danach wird in Schritt S16 ein neues Bild erstellt und an das mobile Kommunikationsgerät gesendet. Das Verfahren verzweigt danach zu Schritt S12 zurück. Wird in Schritt S13 hingegen festgestellt, dass sich die Benutzereingabe nicht auf eine optische Vergrößerung des Tischmikroskops 1 bezieht, wird in einem weiteren Verzweigungsschritt S17 geprüft, ob sich die Benutzereingabe auf eine Verschiebung des Bildes und damit des Objektes 10 relativ zum Objektiv 2 des Tischmikroskops bezieht, der Benutzer also einen anderen Ausschnitt des Objektes 10 betrachten möchte. In diesem Fall wird mit Schritt S18 fortgesetzt, alternativ wird zu Schritt S12 zurückverzweigt. In Schritt S18 wird von dem mobilen Kommunikationsgerät ein Steuerkommando erstellt und an das Tischmikroskop 1 versendet, das das Tischmikroskop dazu veranlassen soll, den Objekttisch 5 des Tischmikroskops 1 mit dem darauf befindlichen Objekt 10 zu verschieben. In Schritt S19 steuert die Steuereinheit 1 die Aktuatoreinheit des Objekttischs 5 entsprechend dem empfangenen Steuerkommando, so dass das Objekt wunschgemäß verschoben wird. Anschließend wird in Schritt S20 ein neues Bild von dem verschobenen Objekt 10 erstellt und an das mobile Kommunikationsgerät versendet. Danach wird zu Schritt S12 zurückverzweigt.
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Ein Benutzer des mobilen Kommunikationsgerätes kann ein Objekt 10 ohne direkten physischen Zugriff auf das Tischmikroskop 1 mikroskopisch untersuchen. Die dabei von dem mobilen Kommunikationsgerät empfangenen Bilder können, gegebenenfalls von dem Benutzer ausgewählt und mit Kommentaren versehen, an einen Dritten datentechnisch weiterversandt werden. Dieser Dritte kann die empfangenen Bilder archivieren oder einer weiteren Prüfung unterziehen und gegebenenfalls Kommentare oder Anweisungen an den Benutzer des mobilen Kommunikationsgerätes übermitteln.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch Ausführungsbeispiele von bevorzugten Ausführungsformen näher illustriert und beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt. Variationen der Erfindung können vom Fachmann aus den gezeigten Ausführungsbeispielen abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung, wie er in den Ansprüchen definiert wird, zu verlassen.