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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein Fahrzeug zum Erkennen einer Störung einer elektrischen Leitung, und insbesondere eine Vorrichtung, die Lichtbögen in einer elektrischen Leitung in einem Fahrzeug erkennt.
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Stand der Technik
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Die Anzahl der Stromverbraucher in modernen Fahrzeugen sowie deren Leistungsaufnahme steigt immer weiter an. Deshalb wird darüber nachgedacht, Fahrzeuge mit einem 48 V-Boardnetz auszustatten, welches in der Lage ist, verschiedene Verbraucher (Lasten) in dem Fahrzeug mit einer höheren Leistung bei gleichbleibender Stromstärke zu versorgen. Die Verwendung von 48 V führt jedoch zu dem Problem, dass sich im Schadensfall mit Kurzschluss stabile Lichtbögen ausbilden können, da 48 V über der Lichtbogen-Zündspannung liegt.
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Herkömmlicherweise werden elektrische Leitungen durch Schmelzsicherungen abgesichert. Da ein Lichtbogen jedoch als zusätzlicher Widertand in der Leitung auftritt, wird der Kurzschlussstrom derart begrenzt, dass die Sicherung nicht auslöst.
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Im Allgemeinen wird zwischen zwei Arten von Lichtbögen unterschieden, nämlich seriellen und parallelen Lichtbögen, welche im Folgenden näher erklärt werden.
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1 zeigt ein Beispiel eines parallelen Lichtbogens, und insbesondere eine Schaltungsanordnung mit einer 48 V-Spannungsquelle sowie einen Stromstärkenverlauf über die Zeit. Parallele Lichtbögen treten parallel zur Last auf. Diese werden z. B. durch eine schadhafte Kabelisolierung verursacht, sodass ein Kurzschluss zur Karosserie oder zum bestehenden 12 V-Boardnetz entsteht. Beim parallelen Lichtbogen weist die Stromstärke eine Abfolge von Spikes auf, die mehrere Hundert Ampere aufweisen. Da die Spikes jedoch kurz sein können, reicht der mittlere Strom oft nicht aus, die Sicherung auslösen zu lassen.
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2 zeigt ein Beispiel eines seriellen Lichtbogens, und insbesondere eine Schaltungsanordnung mit einer 48 V-Spannungsquelle sowie einen Stromstärkenverlauf über die Zeit. Serielle Lichtbögen treten in Reihe zur Last auf. Diese werden beispielsweise durch Kabelbruch oder bei Schäden an Steckverbindungen verursacht. Serielle Lichtbögen wirken wie ein zusätzlicher Widerstand im Stromkreis, sodass die Stromstärke im Vergleich zum intakten Zustand des Stromkreises reduziert ist. Folglich begrenzt ein serieller Lichtbogen den Laststrom derart, dass eine Sicherung nicht auslöst.
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Sowohl serielle als auch parallele Lichtbögen erzeugen sehr hohe Temperaturen, sodass ein stabiler Lichtbogen große Schäden an dem Fahrzeug verursachen kann. Folglich ist es wünschenswert, das Entstehen eines Lichtbogens frühzeitig zu erkennen. Es ist jedoch sehr schwierig, die Strombegrenzung durch einen seriellen Lichtbogen von Schwankungen der Stromabnahme durch die Last zu unterscheiden.
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Herkömmlich sind einige Techniken zur Erkennung von Lichtbögen bekannt. Da ein Lichtbogen Frequenzanteile im Kilohertz-Bereich erzeugt, gibt es Ansätze durch Auswertungen im Frequenzbereich der Stromstärke oder der Spannung (z. B. mit schneller Fourier-Transformation) den Lichtbogen zu erkennen. Eine solche Technik ist z. B. in
EP 2 040 348 A2 beschrieben. Je nach Last bleibt es aber schwierig, normale Signalanteile und durch Lichtbögen verursachte Signalanteile eindeutig zu unterscheiden. Weiterhin ist für eine solche Technik eine aufwendige und teure Hardware mit Signalprozessor nötig. Eine weitere bekannte Technik ist eine optische Detektion von Lichtbögen, die einen Lichtbogen durch einen ein Kabel umgebenden Lichtleiter detektiert (siehe z. B.
DE 10 2004 051 734 A1 ). Alle diese Techniken haben jedoch den Nachteil, dass sie einen relativ hohen Implementierungsaufwand erfordern und/oder eine Lichtbogenerkennung nicht zuverlässig durchführen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine einfache und zuverlässige Vorrichtung zum Erkennen von Störungen einer elektrischen Leitung in einem Fahrzeug bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst eine Vorrichtung für ein Fahrzeug zum Erkennen einer Störung einer elektrischen Leitung zwischen einer Last und einer Spannungsquelle oder einer Last und Masse eine Spannungsmesseinrichtung, die eingerichtet ist, Spannungen an mindestens zwei Punkten der elektrischen Leitung zu messen, sowie eine Auswerteeinrichtung, die eingerichtet ist, das Auftreten einer Störung basierend auf Spannungsdifferenzen der gemessenen Spannungen zu erkennen.
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Durch Verwenden von Spannungsdifferenzen, d. h. einem Vergleich von mindestens zweier Spannungen (Potentiale) an verschiedenen Punkten, ist es möglich einen erhöhten Spannungsabfall zwischen zwei Punkten der elektrischen Leitung zu erkennen, der aufgrund einer Störung (z. B. einem seriellen Lichtbogen) auftritt. Folglich muss gemäß der vorliegenden Erfindung lediglich ein Spannungsabgriff an mehreren Punkten der elektrischen Leitung bereitgestellt werden. Somit stellt die vorliegende Erfindung eine einfache Vorrichtung bereit, deren Implementationsaufwand im Gegensatz zu den herkömmlichen Techniken stark verringert ist.
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Beispielsweise werden die Spannungsmessungen an Verbindungspunkten der elektrischen Leitung mit der Spannungsquelle der Last und der Masse vorgenommen und von dort über eine verdrillte Doppelleitung der Auswerteeinheit zugeführt. Dementsprechend kann die Spannungsmesseinrichtung eine Spannung an einem Verbindungsteil der elektrischen Leitung mit der Last messen. Somit wird erreicht, dass die Vorrichtung einen möglichst großen Teil der elektrischen Leitung überwacht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung misst die Spannungsmesseinrichtung eine Spannung oder einen Spannungsverlauf an einem der Last abgewandten Verbindungsteil der elektrischen Leitung zu der Spannungsquelle.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Verbindungsteil eine Steckverbindung. Somit ist es möglich, die Spannungsmessung direkt in die Steckverbindung der elektrischen Leitung zu integrieren.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erkennt die Auswerteeinrichtung das Auftreten einer Störung, wenn eine Spannungsdifferenz einen Schwellwert übersteigt. Ein erhöhter Spannungsabfall über der elektrischen Leitung deutet z. B. auf einen seriellen Lichtbogen hin, da dieser als zusätzlicher Widerstand wirkt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erkennt die Auswerteeinheit das Auftreten eine Störung, wenn die Spannungsdifferenz zwischen der Spannung an einem Verbindungsteil der elektrischen Leitung mit der Last und der Spannung an dem der Last abgewandten Verbindungsteil größer als der Schwellwert ist, und/oder die Spannungsdifferenz zwischen der Spannung an einem Verbindungteil der elektrischen Leitung mit der Last und dem Massepotenzial größer als der Schwellwert ist. Gemäß dieser Ausführungsform werden zwei Teile der elektrischen Leitung überwacht, zum einen der Teil der elektrischen Leitung, der die Spannungsquelle mit der Last verbindet, und zum anderen der Teil der elektrischen Leitung, die die Last mit der Masse verbindet. Andere Leitungsteile eines Bordnetzes lassen sich natürlich auf ähnliche Art und Weise überwachen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst eine Vorrichtung zum Erkennen einer Störung einer elektrischen Leitung zwischen einer Spannungsquelle und einer Last in einem Fahrzeug eine Signalerzeugungseinheit, die eingerichtet ist, ein Power-Line-Signal zu erzeugen und das Power-Line-Signal über die elektrische Leitung an eine externe Einrichtung zu übertragen, sowie eine Signalempfangseinheit, die eingerichtet ist, ein Antwortsignal von der externen Einrichtung zu empfangen, und eine Auswerteeinheit, die eingerichtet ist, das Auftreten einer Störung zu erkennen, wenn die Signalempfangseinheit kein Antwortsignal von der externen Einrichtung empfängt.
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Diese Ausführungsform nutzt folglich ein Power-Line-Signal, um eine Störung zu erkennen. Power-Line-Kommunikation wird dazu verwendet, Signale von einem Steuergerät an eine Steuervorrichtung einer Last über eine elektrische Versorgungsleitung zu übertragen. Ein in der Versorgungsleitung auftretender Lichtbogen würde jedoch bewirken, dass das Power-Line-Signal nicht mehr korrekt übertragen werden kann, wodurch der Lichtbogen detektiert werden kann. Somit kann die Vorrichtung das Auftreten einer Störung dadurch erkennen, dass die Power-Line-Kommunikation nicht mehr möglich ist. Insbesondere kann diese Ausführungsform ohne zusätzlichen Aufwand in einem vorhandenen Power-Line-Kommunikationssystem implementiert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform überträgt die Signalerzeugungseinheit ein Power-Line-Signal zeitperiodisch an die externe Einrichtung. Somit kann das Auftreten einer Störung schnell erfasst werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist auf der Leitung ein Schalter vorgesehen und die Auswerteeinrichtung öffnete den Schalter, wenn das Auftreten einer Störung erkannt wird. Folglich ist es möglich, den störungsbehafteten Teil der elektrischen Leitung schnell spannungsfrei zu schalten, um das Ausbilden eines stabilen Lichtbogens zu unterbinden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, weist die Spannungsquelle eine Spannungsversorgung mit einer Spannung über einer Lichtbogenzündspannung auf.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im Folgenden wird die Erfindung ausführlich anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt schematisch einen parallelen Lichtbogen und den dabei auftretenden zeitlichen Stromstärkenverlauf.
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2 zeigt schematisch das Auftreten eines seriellen Lichtbogens und den damit verbundenen zeitlichen Stromstärkenverlauf.
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3 zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Erkennen einer Störung einer elektrischen Leitung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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4 zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Erkennen einer Störung einer elektrischen Leitung gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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5 zeigt schematisch den Aufbau einer Steckverbindung zur Spannungsmessung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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6 zeigt eine Vorrichtung zum Erkennen einer Störung einer elektrischen Leitung mittels Power-Line-Kommunikation, gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben. Dabei sind in den verschiedenen Zeichnungen gleiche oder entsprechende Elemente jeweils mit den gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung, die im Folgenden detailliert beschreiben werden, werden ausführlich mit Bezug auf eine Vorrichtung zum Erkennen einer Störung einer elektrischen Leitung in einem Fahrzeug beschrieben. Jedoch wird angemerkt, dass die folgende Beschreibung nur Beispiele enthält und nicht als eine die Erfindung einschränkend angesehen werden sollte.
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3 zeigt schematisch eine Vorrichtung 1, die eine Spannungsmesseeinrichtung 11 und eine Auswerteausrichtung 12 umfasst. Die elektrische Leitung verbindet unter anderem eine Spannungsquelle 2 mit einer Last 3. Weiterhin verbindet die elektrische Leitung die Last 3 mit der Masse. Die Störung ist z. B. ein serieller (3) oder ein paralleler Lichtbogen auf der elektrischen Leitung. Die elektrische Leitung kann ein Teil eines Boardnetzes in einem Fahrzeug zwischen der Last 3 und der Spannungsquelle 2 oder der Masse sein. Die Spannungsmesseinrichtung 11 ist eingerichtet, Spannungen an mindestens zwei Punkten der elektrischen Leitung zu messen. Die Spannungsmessung kann an Verbindungspunkten der elektrischen Leitung mit der Last 3 bzw. der Spannungsquelle 2 stattfinden. 3 zeigt beispielhafterweise, dass die Spannung an einem Verbindungsteil der elektrischen Leitung mit der Spannungsquelle gemessen wird und an einem Verbindungsteil der elektrischen Leitung mit der Last.
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Die Spannung kann auch über einen bestimmten Zeitraum an mindestens einem Punkt gemessen werden, so dass sich aus dieser Messung ein Spannungsverlauf ergibt. Dieser Spannungsverlauf kann sodann analysiert werden, beispielsweise ob ein oder mehrere Spannungseinbrüche oder Spannungsspitzen vorliegen, woraus sich auch Rückschlüsse auf den Zustand der Leitung und/oder mögliche Störquellen an der Leitung erhalten lassen. Beispielsweise wird der Spannungsverlauf mit Bezug auf Masse, z. B. Karosserie am Fahrzeug, gemessen. Die Analyse des Spannungsverlaufs kann mit der im Folgenden beschriebenen Auswerteeinrichtung vorgenommen werden.
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Die Auswerteeinrichtung ist eingerichtet, das Auftreten einer Störung basierend auf Spannungsdifferenzen der gemessenen Spannungen zu erkennen. Ein serieller Lichtbogen führt z. B. zu einem erhöhten Spannungsabfall über der elektrischen Leitung, sodass das Auftreten einer Störung basierend auf der gemessenen Spannungsdifferenz erkannt werden kann.
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren detaillierteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Spannungsquelle 2 ist als 48 V-Spannungsquelle ausgestaltet. Die Spannungsquelle 2 ist über einen Schalter 4 mit der Last 3 verbunden. Der Schalter 4 kann als Halbleiterschalter, z. B. als Leistungshalbleiter, ausgebildet sein.
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Gemäß dieser Ausführungsform erfasst die Spannungsmesseinrichtung 11 vier verschiedene Spannungen. Die Spannungsmesseinrichtung misst eine Spannung Ua an einem der Last abgewandten Verbindungsteil der elektrischen Leitung zu der Spannungsquelle. Mit anderen Worten wird die Spannung Ua möglichst weit entfernt von der Last 3 auf der elektrischen Leitung gemessen, sodass sich zwischen dem Messpunkt der Spannung Ua und der Last kein weiterer Verbraucher befindet.
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Weiterhin wird eine Spannung Ua' an einem Verbindungsteil der elektrischen Leitung mit der Last gemessen. Insbesondere befindet sich der Messpunkt der Spannung Ua' an dem Teil der elektrischen Leitung, die die Last 3 mit der Spannungsquelle 2 verbindet. Weiterhin misst die Spannungsmesseinrichtung eine Spannung Ub'. Die Spannung Ub' wird in dem Teil der elektrischen Leitung gemessen, die die Last mit der Masse verbindet.
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Weiterhin misst die Spannungsmesseinrichtung eine Spannung Ub an der Verbindung der Vorrichtung 1 mit der Masse. Die Spannung Ub dient dabei als Bezugspotenzial der Auswerteeinheit. Bevorzugterweise sind die Aufnahmepunkte der Potenziale Ua' und Ub' an der Last 3 mit der Spannungsmesseinrichtung 11 über eine verdrehte bzw. verdrillte Doppelleitung (twisted pair) verbunden, um Störeinkopplungen zu vermeiden. Gleichermaßen können auch die Aufnahmepunkte der Potenziale Ua und Ub über eine verdrillte Doppelleitung mit der Spannungsmesseinrichtung verbunden sein.
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In 4 sind die Spannungsmesseinrichtung 11 und Auswerteeinrichtung 12 nebeneinander in einer Vorrichtung 1, z. B. einer Auswerteeinheit, gezeigt. Der Fachmann versteht jedoch, dass die Funktionen dieser Einrichtungen auch im Fahrzeug verteilt werden können und keine räumlich nahe Beziehung notwendig ist. Beispielsweise können die Ergebnisse der Messungen der Spannungsmesseinrichtung auch über eine spezielle oder bereits existierende Leitung oder drahtlos gesendet werden. Genauso können mehrere Teilspannungsmesseinrichtungen, für jeden Aufnahmepunkt eine, vorgesehen werden, dessen Messergebnisse dann über beispielsweise verdrillte Drähte der Auswerteeinrichtung zugeführt werden.
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Gemäß einem Beispiel werden zwei Spannungen gegen die Masse der Vorrichtung 1 (Bezugspotential der Vorrichtung) gemessen, nämlich die Spannung an Ua' (Potential 1) und die Spannung an Ub' (Potential 2), und die Aufnahmepunkte der Potentiale Ua' und Ub' an der Last werden um Störeinkopplung zu vermeiden mit einer verdrillten Doppelleitung (Twisted Pair) mit der Auswerteeinrichtung verbunden.
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Die Auswerteeinrichtung 12 ist eingerichtet das Auftreten einer Störung basierend auf Spannungsdifferenzen der gemessenen Spannungen zu erkennen. Für den Fall des seriellen Lichtbogens in der Versorgungsleitung von der Spannungsquelle 2 zur Last 3 ergibt sich eine erhöhte Spannungsdifferenz zwischen Ua und Ua'. Für den Fall eines seriellen Lichtbogens in der Masseleitung von der Last zur Masse ergibt sich eine erhöhte Spannungsdifferenz zwischen Ub und Ub'. Die Auswerteeinrichtung 12 kann das Auftreten einer Störung erkennen, wenn eine Spannungsdifferenz einen Schwellwert übersteigt. Beispielsweise beträgt der Schwellwert 2 V. Eindeutige Kriterien für das Vorhandensein eines seriellen Lichtbogens wären dann: Ua – Ua' > 2 V, und Ub' – Ub > 2 V.
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Auch das Auftreten von parallelen Lichtbögen kann durch die in 4 gezeigte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erkannt werden. Ein Kriterium zum Erkennen eines parallelen Lichtbogens in der Versorgungsleitung von der Spannungsquelle 2 zur Last 3 ist, dass der Spannungsabfall von der Spannungsquelle 2 zur Last 3 größer ist als der Spannungsabfall über der Last 3. Somit gilt beim Auftreten eines parallelen Lichtbogens in der Versorgungsleitung: Ubat – Ua' > Ua' – Ub, wobei Ubat die Versorgungsspannung der Spannungsquelle 2, z. B. 48 V einer Batterie, ist.
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Wenn die Auswerteeinrichtung 12 das Auftreten einer Störung erkennt, öffnet sie den Schalter 4, um die Spannungsquelle 2 von der Last 3 zu trennen und somit das Ausbilden eines stabilen Lichtbogens zu unterbinden. Der Schalter 4 ist vorteilhafterweise ein Halbleiterschalter z. B. ein Leistungshalbleiterschalter wie ein Leistungs-MOSFET (Metalloxyd-Halbleiter-Feldeffekt-Transistor), der mit minimaler Verzögerung schaltbar ist.
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Vorteilhafterweise werden die Spannungsmessungen an Verbindungspunkten der elektrischen Leitung mit der Last 3, der Spannungsquelle 2 oder der Masse durchgeführt. Herkömmlicherweise werden diese Verbindungsteile in einem Fahrzeug durch Steckverbindungen implementiert.
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5 zeigt eine Steckverbindung 20 zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung. Der Stecker 20 umfasst zwei Verbindungsanschlüsse 21 und 22, die den Versorgungsstrom an die Last liefern bzw. zur Masse leiten. Parallel zu den Abgriffen 21 und 22 befindet sich jeweils ein Abgriff zur Überwachung 23 und 24. An den Abgriffen 23 und 24 können z. B. die Spannungen Ua' und Ub' gemessen werden.
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Verbindungsanschlüsse können beispielsweise auch an einer Platine angebracht sein und die Verzweigungen der in 5 gezeigten Leitungen können auf einer Platine, beispielsweise durch Leiterbahnen, gebildet sein.
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Der Stecker 20 ist vorteilhafterweise aus einem Kunststoff gebildet und die Abgriffe 21, 22, 23, 24 sowie die elektrische Leitung sind aus einem elektrische leitenden Material gebildet. Durch Verwendung eines in 5 gezeigten Steckers ist es möglich, die vorliegende Erfindung einfach zu implementieren, indem die Spannungsmessung in den Stecker zum Verbinden mit der elektrischen Leitung integriert ist.
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6 zeigt eine Vorrichtung zum Erkennen einer Störung einer elektrischen Leitung zwischen einer Spannungsquelle 2 und einer Last 3 in einem Fahrzeug gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 6 ist die Spannungsquelle 2 beispielweise als 48 V-Spannungsquelle ausgestaltet. Weiterhin ist zwischen der Spannungsquelle 2 und der Last 3 ein Schalter 4 wie in 4 angeordnet. Die Last 3 wird mittels einer Steuerung 60 gesteuert, die Steuersignale über die elektrische Leitung von einer Vorrichtung 5 empfängt. Die Vorrichtung 5 umfasst eine Signalerzeugungseinheit 51, eine Signalempfangseinheit 52 und eine Auswerteeinrichtung 53.
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Die Signalerzeugungseinheit 51 ist eingerichtet ein Power-Line-Signal zu erzeugen und das Power-Line-Signal über die elektrische Leitung an die Steuerung 60 zu übertragen. Bei der Power-Line-Kommunikation werden bevorzugt vorhandene Stromleitungen zusätzlich zur Übertragung von Daten verwendet. Die Signale werden dabei auf eine oder mehrere Trägerfrequenzen zusätzlich auf die Leitung moduliert. Dabei kann es sich um analoge oder digitale Signale handeln.
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Die Signalempfangseinheit 52 ist eingerichtet ein Antwortsignal von der Steuerung 60 zu empfangen. Vorteilhafterweise sendet die Signalerzeugungseinheit zeitperiodisch einen Ping oder ein ähnliches Signal zur Steuerung 60 der Last. Die Auswerteeinrichtung 53 ist eingerichtet, das Auftreten einer Störung zu erkennen, wenn die Signalempfangseinheit 52 kein Antwortsignal von der Steuerung 60 empfängt. Mit anderen Worten erkennt die Auswerteeinrichtung 53 das Auftreten einer Störung, wenn kein gültiges Signal zurückkommt.
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Insbesondere wird die Power-Line-Kommunikation zwischen der Vorrichtung 5 und der Steuerung 60 durch das Auftreten eines Lichtbogens auf der elektrischen Leitung unterbrochen. Die modulierten Power-Line-Signale können nicht durch den Lichtbogen übertragen werden. Somit ist die Vorrichtung 5 in der Lage, das Auftreten eines seriellen Lichtbogens zu erkennen, da ein serieller Lichtbogen unmittelbar zu einer Unterbrechen der aufmodulierten Signalabfolge auf der Versorgungsleitung führt. Die Signalerzeugungseinheit 51 und die Signalempfangseinheit 52 können dabei einen Domain-Controller bilden.
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In einer Abwandlung der in 6 gezeigten Ausführungsform ist es möglich, dass die Power-Line-Signale, die von der Vorrichtung 5 an die Steuerung 60 gesendet werden, nur zur Erkennung einer Störung dienen. Mit anderen Worten enthalten die Power-Line-Signale keine zur Steuerung der Last relevanten Informationen. Sie dienen lediglich zur Lichtbogenerkennung. Die Ansteuerung der Last 3 kann weiterhin über dedizierte CAN-Leitungen erfolgen. In diesem Fall können für die Lichtbogenerkennung vorteilhafterweise Chirp-Signale mit einer großen Bandbreite verwendet werden.
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In der vorhergehenden Beschreibung wurde die Vorrichtung als Teil eines Bordnetzes eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, beschrieben. Es ist jedoch ersichtlich, dass das Konzept der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch anwendbar ist auf alle anderen Versorgungsnetze, bei welchen eine Spannung bzw. Leistung derart hoch sein kann, dass ein Lichtbogen auftreten kann.
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Insbesondere erkennt der Fachmann, dass verschiedene Modifikationen und Variationen der Vorrichtung und des Verfahrens der Erfindung durchgeführt werden können, ohne den Umfang der Erfindung zu verlassen.
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Ferner wurde die Erfindung mit Bezug auf bestimmte Beispiele beschrieben, die jedoch nur zum verbesserten Verständnis der Erfindung dienen sollen, und diese nicht einschränken sollen. Der Fachmann erkennt auch sofort, dass viele verschiedene Kombinationen der Elemente zur Ausführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Deshalb wird der Umfang der Erfindung durch die folgenden Ansprüche gekennzeichnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2040348 A2 [0008]
- DE 102004051734 A1 [0008]