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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Gaskompressors einer Kompressorstation, die im Verlauf einer Ferngasleitung angeordnet ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Kompressorstation umfassend wenigstens einen Gaskompressor.
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Der Begriff "Ferngasleitung" bezeichnet hierbei eine Anordnung einer oder mehrerer rohrartiger Leitungen zum Transport von Gas (z. B. Erdgas) über weite Strecken (z. B. weiter als 100 km).
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Bei derartigen bekannten Ferngasleitungen bzw. "Pipelines" sind in gewissen Abständen im Leitungsverlauf so genannte Kompressorstationen umfassend wenigstens einen Gaskompressor angeordnet, um Druckverluste auszugleichen. Dies geschieht, indem das weiterzutransportierende Gas von der Kompressorstation aufgenommen, entsprechend komprimiert, und wieder in die Ferngasleitung zurückgespeist wird.
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Der (wenigstens eine) Gaskompressor einer Kompressorstation wird hierbei typischerweise mittels einer Brennkraftmaschine wie z. B. einer Gasturbine angetrieben, wobei diese Brennkraftmaschine gegebenenfalls (z.B. im Falle von Erdgas) mit aus der Ferngasleitung abgezweigtem Gas betrieben wird.
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Die meisten im Einsatz befindlichen Erdgas-Kompressorstationen weisen (wenigstens) eine Gasturbine als Antrieb für den (wenigstens einen) Gaskompressor auf, wobei die Gasturbine mit dem aus der Ferngasleitung verfügbarem Erdgas als Brennstoff betrieben wird.
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Nachteilig ist bei diesem Stand der Technik der zumeist beträchtliche Bedarf Brennstoff zum Betreiben der Brennkraftmaschine, welche den Gaskompressor antreibt.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vergleichsweise energieeffizientes Verfahren zum Betreiben eines Gaskompressors bzw. eine entsprechend ausgebildete Kompressorstation bereitzustellen.
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Gemäß eines ersten Aspekts der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Gaskompressors einer im Verlauf einer Ferngasleitung angeordneten Kompressorstation gelöst, umfassend:
- – Antreiben des Gaskompressors mittels einer Brennkraftmaschine, insbesondere Gasturbine, welche mit einem bereitgestellten Brennstoff, insbesondere aus der Ferngasleitung abgezweigtem Gas, betrieben wird,
- – Weiterleiten eines Abgases der Brennkraftmaschine, über einen Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung aus dem (z. B. eine Temperatur von mehr als 200 °C aufweisenden) Abgas, zu einem Abgaskompressor, und Einleiten des mittels des Abgaskompressors komprimierten Abgases in einen Abgasspeicher,
- – Betreiben einer (z. B. mit einem organischen Arbeitsmedium betriebenen) Dampfturbinenanlage mit Wärme, die mittels des Wärmetauschers aus dem Abgas zurückgewonnen wurde,
- – Antreiben eines elektrischen Generators zur Stromerzeugung mittels der Dampfturbinenanlage, und
- – Antreiben des Abgaskompressors mittels der Dampfturbinenanlage.
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Während bei bekannten Betriebsverfahren das Abgas der betreffenden Brennkraftmaschine, welches im Falle einer Gasturbine typischerweise eine Temperatur im Bereich von etwa 400 °C bis 500 °C besitzt, ungenutzt in die Atmosphäre geleitet wird, erfolgt bei der Erfindung vorteilhaft eine Wärmerückgewinnung aus dem Abgas und eine sich daran anschließende Nutzung dieser Wärme zur Erzeugung von elektrischem Strom.
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Der erzeugte Strom kann abgesehen von einer Deckung eines etwaigen Strombedarfes in der Kompressorstation sehr vorteilhaft z. B. in ein Stromnetz eingespeist werden. Die dem Abgas innewohnende Energie wird nicht verschwendet, was den Betrieb des Gaskompressors besonders energieeffizient macht.
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Für die Erfindung wesentlich ist des Weiteren, dass dem Abgas nicht nur Wärme entzogen wird, sondern dieses Abgas selbst als ein "Energiespeicher" genutzt wird, indem es mittels des Abgaskompressors komprimiert und in dieser komprimierten Form in einen Abgasspeicher (Druckspeicher) eingeleitet wird. Die in dieser Weise als potenzielle Energie des Abgases gespeicherte bzw. zwischengespeicherte Energie kann vorteilhaft bei Bedarf durch Ausleiten und Expandieren des Abgases aus dem Abgasspeicher freigesetzt werden. Betriebsmäßig kann der Abgaskompressor und der Abgasspeicher z. B. für einen (maximalen) Speicherdruck von mehr als 10 bar, insbesondere mehr als 20 bar ausgelegt sein.
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Somit kann im Betrieb der Kompressorstation sowohl eine Stromerzeugung zur Einspeisung in ein Stromnetz als auch eine Zwischenspeicherung von aus dem Abgas als Wärme gewonnener Energie im Abgasspeicher (Druckspeicher) erfolgen. Das Verhältnis dieser beiden Nutzungsarten der zurückgewonnenen Wärme kann im Rahmen einer Betriebssteuerung der Kompressorstation den momentanen Gegebenheiten angepasst werden.
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Insbesondere kann die Stromerzeugung z. B. in denjenigen Zeiten bevorzugt bzw. in größerem Ausmaß betrieben werden, in denen eine hohe Einspeisevergütung zu erwarten ist, wohingegen in den übrigen Zeiten bevorzugt bzw. in größerem Ausmaß die genannte Energiespeicherung im Abgasspeicher angesteuert werden kann.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass zum Antreiben des elektrischen Generators und des Abgaskompressors ein von der Dampfturbinenanlage abgehender Drehantriebsstrang verwendet wird, in dessen Verlauf der elektrische Generator und nachfolgend der Abgaskompressor angeordnet ist.
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Zu diesem Zweck kann die Dampfturbinenanlage eine in einem Dampf-Flüssigkeit-Kreislauf betriebene Dampfturbine mit einer Abtriebswelle (Turbinenläuferwelle) aufweisen, wobei diese Abtriebswelle dann einen eingangsseitigen Teil des Drehantriebsstranges bildet.
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Im Verlauf des Drehantriebsstranges können an geeigneten Stellen angeordnete Kupplungen verwendet werden, um an diesen Stellen bedarfsweise eine Unterbrechung des Drehantriebes bewerkstelligen zu können.
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Die erwähnte, dem elektrischen Generator nachfolgende Anordnung des Abgaskompressors kann an einer gemeinsamen Drehantriebswelle realisiert sein, wobei eine Kupplung zwischen dem elektrischen Generator und dem Abgaskompressor und/oder eine Kupplung auf der Antriebsseite des elektrischen Generators angeordnet sein kann.
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Ferner können im Verlauf des Drehantriebsstranges ein oder mehrere Getriebe, beispielsweise zur Drehzahlanpassung vorgesehen sein.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass zum Antreiben des elektrischen Generators und des Abgaskompressors ein von der Dampfturbinenanlage abgehender Drehantriebsstrang verwendet wird, in dessen Verlauf ein Summiergetriebe angeordnet ist, um bedarfsweise eine zusätzliche Drehantriebsenergie zum Antreiben des elektrischen Generators und des Abgaskompressors nutzen zu können, wobei die zusätzliche Drehantriebsenergie insbesondere bedarfsweise mittels einer Abgasturbine bereitgestellt werden kann, die mit aus dem Abgasspeicher ausgeleitetem Abgas betreibbar ist.
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Damit kann in konstruktiv einfacher Weise eine Nutzung von im Abgasspeicher gespeicherter Energie insbesondere zur Stromerzeugung mittels des ohnehin vorhandenen elektrischen Generators realisiert werden.
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In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform wird die zusätzliche Drehantriebsenergie bevorzugt bzw. in größerem Ausmaß in Zeitphasen bereitgestellt, in denen eine relativ hohe Einspeisevergütung für den erzeugten Strom erzielt wird.
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Um die erwähnte zusätzliche Drehantriebsenergie mittels der Abgasturbine bereitzustellen, wird das aus dem Abgasspeicher ausgeleitete Abgas bevorzugt nicht direkt dieser Abgasturbine zugeführt (Vereisungsgefahr am Turbinenausgang), sondern in vorerwärmter bzw. vorerhitzter Form.
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Zu diesem Zweck kann das Abgas aus dem Abgasspeicher z. B. über den ohnehin vorhandenen Wärmetauscher geführt werden, so dass entsprechend vorgewärmtes Abgas unter hohem Druck zur Abgasturbine geleitet wird. Der Wärmetauscher kann somit vorteilhaft eine doppelte Funktion besitzen, einerseits als Wärmequelle zum Betreiben der Dampfturbinenanlage und andererseits als Wärmequelle zum Vorerwärmen von aus dem Abgasspeicher ausgeleitetem Abgas.
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Insbesondere wenn die Temperatur des aus der Brennkraftmaschine austretenden Abgases nicht allzu hoch ist, wäre der Betrieb einer Dampfturbinenanlage mit Wasser bzw. Wasserdampf als Arbeitsmedium schwierig bzw. nicht besonders effizient. Daher ist im Rahmen der Erfindung ein von Wasser bzw. Wasserdampf verschiedenes Arbeitsmedium zumeist bevorzugt.
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In einer Ausführungsform ist beispielsweise vorgesehen, dass die Dampfturbinenanlage mit einem organischen Arbeitsmedium betrieben wird, welches in einem Dampfturbinenkreislauf zirkuliert (z. B. so genannter "Organic Rankine Cycle", ORC).
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Der Dampfturbinenkreislauf, bevorzugt ein Dampf-Flüssigkeit-Kreislauf des betreffenden organischen Arbeitsmediums (z. B. n-Butan, n-Pentan etc.), kann in an sich bekannter Weise aufgebaut bzw. betrieben sein, wie z. B. weiter unten noch beschrieben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird mittels des Wärmetauschers zurückgewonnene Wärme nicht unmittelbar sondern über einen weiteren Wärmetauscher einem Arbeitsmedium der Dampfturbinenanlage zugeführt. Die Wärmetauscher können z. B. über einen Wärmetauscher-Zwischenkreis miteinander gekoppelt sein.
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Damit kann in einfacher Weise eine gewisse Stabilisierung desjenigen Temperaturniveaus erzielt werden, auf welchem die zum Betrieb der Dampfturbinenanlage verwendete Wärme der Dampfturbinenanlage zugeführt wird. Zu bedenken ist hierbei, dass z. B. insbesondere die Abgastemperatur von Gasturbinen oftmals starken Schwankungen unterliegt. Mittels des erwähnten Wärmetauscher-Zwischenkreises kann in diesem Fall vorteilhaft eine "Temperaturpufferung" bewerkstelligt werden, was die Wärmeabgabeleistung des zweiten Wärmetauschers entsprechend vergleichmäßigt.
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Gemäß eines weiteren Aspekts der Erfindung wird die eingangs gestellte Aufgabe durch eine Kompressorstation gelöst, die (wenigstens) einen Gaskompressor sowie Mittel zum Betreiben des Gaskompressors gemäß eines Verfahrens der hier beschriebenen Art umfasst, bzw. durch die Verwendung eines Verfahrens der hier beschriebenen Art in einer Kompressorstation.
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Für einen derartigen Betrieb der Kompressorstation geeignete Mittel wurden vorstehend bereits erläutert. Insbesondere können folgende Komponenten vorgesehen sein:
- – Brennkraftmaschine, insbesondere eine Gasturbine, zum Antreiben des Gaskompressors.
- – Mittel zum Bereitstellen von Brennstoff für die Brennkraftmaschine, z. B. Mittel zum Abzweigen von Gas auf der Eingangsseite der Kompressorstation aus der Ferngasleitung, z. B. Gaszufuhrleitung mit steuerbarem Ventil.
- – Abgasleitung zum Weiterleiten des Abgases der Brennkraftmaschine über einen Wärmetauscher zum Eingang eines Abgaskompressors.
- – Wärmetauscher und Abgaskompressor, wie erwähnt.
- – Leitung, die vom Ausgang des Abgaskompressors zu einem Abgasspeicher führt, zum Einleiten des komprimierten Abgases in den Abgasspeicher.
- – Abgasspeicher, wie erwähnt. Dieser Abgasspeicher ist bevorzugt ein möglichst druckfester und/oder eine möglichst niedrige Leckagerate aufweisender Behälter, beispielsweise eine natürliche unterirdische Kavität. Alternativ oder zusätzlich kann der Druckspeicher als eine künstlich geschaffene Kavität vorgesehen sein, beispielsweise als größerer (z. B. zylindrischer) Drucktank.
- – Leitung, die von dem Abgasspeicher, bevorzugt über den Wärmetauscher, zu einem Eingang einer Abgasturbine führt, zum bedarfsweisen Ausleiten von unter Druck stehendem Abgas aus dem Abgasspeicher zur Abgasturbine. Zur Ansteuerung der bedarfsweisen Ausleitung kann im Verlauf dieser Leitung ein steuerbares Ventil angeordnet werden.
- – Abgasturbine, wie erwähnt. Der ausgangsseitige Auslass des durch die Abgasturbine expandierten Abgases kann z. B. direkt in die Atmosphäre erfolgen.
- – Dampfturbinenanlage, bevorzugt mit einem organischen Arbeitsmedium (z. B. n-Pentan) betrieben. Die Anlage kann beispielsweise in einem Dampf-Flüssigkeit-Kreislauf angeordnet folgende Komponenten aufweisen:
– Wärmetauscher, bei dem es sich um den bereits erwähnten Wärmetauscher oder einen weiteren Wärmetauscher (mit erstgenanntem Wärmetauscher gekoppelt) handeln kann. Bevorzugt handelt es sich um einen weiteren Wärmetauscher, der mittels eines Wärmetauscher-Zwischenkreises (bevorzugt Ölkreislauf) mit dem erstgenannten Wärmetauscher gekoppelt ist, um so eine Temperaturstabilisierung zu erzielen.
– optional: Verdampfer (z. B. mit einem Brenner, der mit aus der Ferngasleitung abgezweigtem Gas betrieben wird), falls eine Verdampfung des Arbeitsmediums nicht bereits durch die Wärmezufuhr aus dem betreffenden Wärmetauscher bewirkt wird (was bevorzugt ist).
– Dampfturbine (Expansionsturbine), welcher das verdampfte und auf relativ hohem Temperaturniveau befindliche (bevorzugt organische) Arbeitsmedium zugeführt wird, und welche durch Expansion des Arbeitsmediums eine Umwandlung von innerer Energie des Arbeitsmediums in mechanische Drehenergie vorsieht, die an einer Abtriebswelle ("Turbinenläuferwelle") der Dampfturbine bereitgestellt wird.
– Kondensator zum Kondensieren des expandierten Abdampfes der Dampfturbine und somit zum Bereitstellen eines Kondensats des Arbeitsmediums.
– Arbeitsmediumpumpe, insbesondere Kondensatpumpe zum Pumpen des vom Kondensator bereitgestellten Kondensats zum Wärmetauscher der Dampfturbinenanlage (bevorzugt so genannter "Organic Rankine Cycle").
- – Drehantriebsstrang zum Übertragen von mechanischer Drehenergie, die von der Dampfturbine und bevorzugt auch von der Abgasturbine bereitgestellt werden kann, zu einem elektrischen Generator und zu dem erwähnten Abgaskompressor. Bevorzugt ist ein Summiergetriebe mit zwei Eingängen und einem Ausgang vorgesehen, um an den Eingängen jeweils Drehantriebsenergie der Dampfturbine bzw. der Abgasturbine zuzuführen und am Ausgang eine summierte Drehantriebsleistung zum Antrieb des elektrischen Generators und des Abgaskompressors auszugeben.
- – elektrischer Generator, wie erwähnt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung weiter beschrieben. Es stellt dar:
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1 ein Blockschaltbild einer im Verlauf einer Erdgaspipeline angeordneten Kompressorstation.
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1 zeigt eine Kompressorstation 10 an einer Stelle im Verlauf einer Ferngasleitung ("Pipeline") zum Transport von Erdgas über weite Strecken.
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Von dieser Ferngasleitung ist in 1 links ein das Erdgas anliefernder Leitungsabschnitt 1a eingezeichnet. Die zum Ausgleich von Druckverlusten vorgesehene Kompressorstation nimmt dieses Erdgas auf, um es sodann in komprimierter Form (z. B. mit einem Druck von mehr als 10 bar) wieder in die Ferngasleitung einzuspeisen. In 1 rechts ist der für diese Zurückspeisung vorgesehene Teil 1b der Erdgasleitung eingezeichnet.
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In 1 dargestellt, und nachfolgend detaillierter beschrieben, ist lediglich ein (eigenständig funktionsfähiges) Funktionsmodul der Kompressorstation 10, welches das Gas an einem Zufuhranschluss einer Verteilerarmatur 3a aufnimmt und nach der Kompreession desselben an einem Anschluss einer Sammlerarmatur 3b wieder abgibt.
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In der Regel ist es zweckmäßig, wenn die Kompressorstation 10 tatsächlich mehrere derartige Kompressorstationsmodule aufweist, einerseits um durch deren parallelen Betrieb eine geforderte Kompressions- bzw. Pumpleistung bereitstellen zu können und andererseits aus Gründen der damit verbesserten Ausfallsicherheit (Redundanz). Derartige weitere Module können dann an denselben Verteiler- und Sammlerarmaturen 3a bzw. 3b weiteres Gas aufnehmen bzw. zurückspeisen.
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Das in 1 dargestellte Kompressionsmodul der Kompressorstation 10 funktioniert wie folgt:
Das von der Verteilerarmatur 3a bereitgestellte Gas wird über eine Leitung 12 einem Eingang eines Gaskompressors 14 zugeführt. Am Ausgang des Gaskompressors 14 strömt das Gas mit entsprechend erhöhtem Druck (z. B. mehr als 30 bar) über eine Leitung 16 zur Sammlerarmatur 3b.
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Die Zufuhr des Gases zum Gaskompressor 14 kann durch ein im Verlauf der Leitung 12 angeordnetes steuerbares Ventil 18 in gewünschter Weise eingestellt werden.
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Sämtliche steuerbaren Komponenten werden durch eine nicht dargestellte Steuereinrichtung der Station 10 angesteuert, die im Rahmen einer Betriebssteuerung der Gesamtanlage gegebenenfalls auch die ansteuerbaren Komponenten der weiteren nicht dargestellten Kompressionsmodule steuert.
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Der Gaskompressor 14 wird im dargestellten Ausführungsbeispiel mittels einer Gasturbine 20 angetrieben, welche über eine Abzweigleitung 22 mit steuerbarem Ventil 24 mit aus der Ferngasleitung 1a abgezweigtem Gas betrieben wird. Eine steuerbare Kupplung 26 ermöglicht ein wahlweises Aktivieren und Deaktivieren des Drehantriebes des Gaskompressors 14.
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Das mit einer Temperatur von z. B. etwa 500 °C aus der Gasturbine 20 austretende Abgas (größtenteils CO2) wird über eine Leitung 28 durch einen Wärmetauscher 30 geführt und weiter über eine Leitung 32 zu einem Eingang eines Abgaskompressors 34 weitergeleitet. Das mittels des Abgaskompressors 34 geförderte bzw. komprimierte Abgas wird vom Ausgang des Abgaskompressors 34 über eine Leitung 36 in einen Abgasspeicher (Druckspeicher) 38 eingeleitet.
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Im dargestellten Beispiel handelt es sich bei dem Abgasspeicher 38 um eine unterirdische natürliche Kavität. Abweichend davon könnte jedoch auch ein künstlicher Abgasspeicher 38 verwendet werden. Zur wahlweisen Aktivierung und Deaktivierung des Abgaskompressors ist eine Kupplung 40 an einer im Betrieb des Kompressormoduls rotierenden Antriebswelle vorgesehen.
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Die mittels des Wärmetauschers 30 aus dem Abgas der Gasturbine 20 zurückgewonnene Wärme wird zum Betreiben einer Dampfturbinenanlage 42 genutzt.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist zu diesem Zweck ein Wärmetauscher-Zwischenkreis 44 vorgesehen, in welchem mittels einer steuerbaren Pumpe 46 angetrieben heißes Öl zirkuliert, um wie dargestellt Wärme vom Wärmetauscher 30 zu einem weitern Wärmetauscher 48 zu transferieren, der einen Teil eines Dampf-Flüssigkeit-Kreislaufes der Dampfturbinenanlage 42 bildet.
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Im Dampf-Flüssigkeit-Kreislauf der Dampfturbinenanlage 42 zirkuliert durch eine Pumpe 50 angetrieben ein Arbeitsmedium, bei welchem es sich im dargestellten Beispiel um ein organisches Arbeitsmedium mit relativ geringem Siedepunkt wie z. B. n-Pentan handelt.
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Die Pumpe 50 stellt in diesem Kreislauf eine Kondensatpumpe dar, um das Arbeitsmedium in flüssiger Form dem als Vorerwärmer und/oder Verdampfer dienenden Wärmetauscher 48 zuzuführen. Falls die vom Wärmetauscher 48 auf das Arbeitsmedium transferierte Wärme nicht zur Verdampfung des Arbeitsmediums ausreicht, kann optional ein in 1 eingezeichneter separater Verdampfer 52 (z. B. gasbetriebener Brenner; Versorgung z. B. wieder aus der Gasleitung 1a, 1b) eingesetzt werden.
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Das somit auf eine hohe Temperatur (z. B. mehr als 300 °C) und einen hohen Druck (z. B. mehr als 50 bar) gebrachte, verdampfte Arbeitsmedium wird über eine Leitung 54 zu einem Eingang einer Dampfturbine (Expansionsturbine bzw. Expansionseinrichtung) 56 der Dampfturbinenanlage 42 zugeführt.
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In der Dampfturbine 56 erfolgt eine druck- und temperaturreduzierende Expansion des Dampfes, der sodann vom Ausgang der Dampfturbine 56 über eine Leitung 58 zum Eingang eines Kondensators 60 geführt wird, dessen Ausgang mit einem Eingang der Pumpe 50 verbunden ist.
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Die von der Dampfturbine 56 somit erzeugte mechanische Drehenergie wird über eine Abtriebswelle (Turbinenläuferwelle) an einen Eingang eines Summiergetriebes 62 übertragen. Durch eine Kupplung 64 kann an dieser Stelle jedoch wahlweise eine Unterbrechung der Drehantriebsverbindung bewirkt werden.
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Das Summiergetriebe 62 gibt die mechanische Drehenergie über eine Ausgangswelle mit ansteuerbarer Kupplung 68 sowohl an einen elektrischen Generator 66 als auch (über die Kupplung 40) an den bereits erwähnten Abgaskompressor 34 aus, um somit zum einen den elektrischen Generator 66 zur Stromerzeugung anzutreiben und zum anderen den Abgaskompressor 34 zur Kompression des Abgases anzutreiben.
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Mit der Kompressorstation 10 kann somit vorteilhaft Wärme aus dem Abgas der Gasturbine 20 zur Erzeugung von Strom genutzt werden, der insbesondere in ein öffentlich betriebenes Stromnetz (nicht dargestellt) eingespeist werden kann.
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In Zeiten geringeren Strombedarfes bzw. geringerer Einspeisevergütung kann bevorzugt oder in größerem Ausmaß durch den Betrieb des Abgaskompressors 34 eine Energiespeicherung im Abgasspeicher 38 erfolgen. Das darin unter hohem Druck (z. B. mehr als 20 bar) speicherbare Abgas stellt vorteilhaft eine jederzeit nutzbare Energiequelle dar. Die am Abgas verrichtete Kompressionsarbeit erhöht die innere Energie (hier: potenzielle Energie) des Abgases.
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Zum Umwandeln der im Abgasspeicher 38 gespeicherten potenziellen Energie des Abgases in eine andere Energieform kann z. B. eine kontrollierte Ausleitung und Expansion des Abgases aus dem Abgasspeicher 38 vorgesehen sein.
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Dieser "Abruf" von zuvor gespeicherter Energie ist bei der dargestellten Kompressorstation 10 wie folgt realisiert:
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Mittels eines steuerbaren Ventils 70 kann das unter hohem Druck stehende Abgas aus dem Abgasspeicher 38 über eine Leitung 72 zum Eingang einer weiteren Turbine (Expansionsturbine bzw. Expansionseinrichtung) 74 geführt werden, in welcher eine druck- und temperaturreduzierende Expansion des Abgases unter Erzeugung mechanischer Drehenergie erfolgt.
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Das an einem Ausgang dieser Abgasturbine 74 abgegebene entspannte Abgas wird über eine Leitung 76 an die Atmosphäre abgegeben.
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Zur zuverlässigen Vermeidung einer ausgangsseitigen Vereisung an der Abgasturbine 74 ist die Leitung 72 im dargestellten Beispiel wie dargestellt über den Wärmetauscher 30 geführt, so dass das Abgas zunächst vorerwärmt wird, bevor es in die Abgasturbine 74 strömt.
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Alternativ oder zusätzlich zu dem Ventil 70 im Abschnitt der Leitung 72 zwischen dem Abgasspeicher 38 und dem Wärmetauscher 30 könnte ein solches Ventil zur Steuerung der Abgasströmung auch im Abschnitt der Leitung 72 zwischen dem Wärmetauscher 30 und der Abgasturbine 74 angeordnet sein.
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Die von der Abgasturbine 74 abgegebene mechanische Drehenergie wird über eine Abtriebswelle (Turbinenläuferwelle) mit ansteuerbarer Kupplung 78 einem zweiten Eingang des bereits erwähnten Summiergetriebes 62 zugeführt.
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Die Verwendung des Summiergetriebes 62 ermöglicht somit vorteilhaft, für den Antrieb des elektrischen Generators 66 und des Abgaskompressors 34 gleichzeitig sowohl Drehleistung der Dampfturbine 56 als auch Drehleistung der Abgasturbine 74 zu nutzen. Mit dem Summiergetriebe 62, das in einem von der Dampfturbinenanlage abgehenden Drehantriebsstrang angeordnet ist, kann bedarfsweise eine zusätzliche Drehantriebsenergie genutzt werden, die bedarfsweise mittels der Abgasturbine 74 bereitgestellt wird.