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Die Erfindung betrifft eine Einspeisevorrichtung zum Einspeisen von elektrischem Strom in ein Stromnetz gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Einspeisevorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 8.
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Eine solche Einspeisevorrichtung zum Einspeisen von elektrischem Strom in ein Stromnetz sowie ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Einspeisevorrichtung sind aus dem allgemeinen Stand der Technik hinlänglich bekannt und anhand von 1 veranschaulicht.
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1 zeigt in einer Prinzipdarstellung eine im Ganzen mit 10 bezeichnete Einspeisevorrichtung zum Einspeisen von elektrischem Strom in ein Stromnetz 12. Der in das Stromnetz 12 einzuspeisende elektrische Strom wird von einer Stromquelle 14 bereitgestellt bzw. erzeugt. Die Stromquelle 14 ist beispielsweise eine Gleichstromquelle, wobei es sich um eine Photovoltaikeinrichtung handeln kann. Die Stromquelle 14 kann jedoch auch als Wechselstromquelle ausgebildet sein.
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Die Einspeisevorrichtung 10 umfasst einen Stromrichter 16, welcher mit der Stromquelle 14 koppelbar und vorliegend gekoppelt ist. Da die Stromquelle 14 vorliegend eine Gleichstromquelle ist, ist der Stromrichter 16 ein Wechselrichter, mittels welchem der von der Stromquelle 14 bereitgestellte Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt wird. Ist die Stromquelle 14 eine Wechselstromquelle und stellt demzufolge Wechselstrom bereit, so ist der Stromrichter 16 als Gleichrichter ausgebildet, mittels welchem der von der Stromquelle 14 bereitgestellte Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt wird.
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Als Gleichstromquelle kann beispielsweise auch eine stationäre Batterie eingesetzt werden. Der Stromrichter 16 ist eingangsseitig mit der Stromquelle 14 verbunden. Ausgangsseitig ist der Stromrichter 16 mit einem sogenannten Leitungsfilter 18 der Einspeisevorrichtung 10 verbunden. Der Leitungsfilter 18 dient beispielsweise zum Filtern und somit zum Absperren von Störungen bzw. Störsignalen, welche von dem Stromrichter 16 selbst erzeugt werden. Hierzu umfasst der Leitungsfilter 18 beispielsweise diskrete Komponenten.
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Der Leitungsfilter 18 ist mit einer Verbindungseinrichtung 20 der Einspeisevorrichtung 10 elektrisch gekoppelt. Dadurch ist der Stromrichter 16 über den Leitungsfilter 18 elektrisch mit der Verbindungseinrichtung 20 verbunden.
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Die Verbindungseinrichtung 20 ist zum Anpassen einer eingangsseitigen und beispielsweise vom Stromrichter 16 bereitgestellten Spannung an eine ausgangsseitige elektrische Spannung des Stromnetzes 12 ausgebildet. Hierzu umfasst die Verbindungseinrichtung 20 beispielsweise wenigstens ein Anpassungselement 22. Bei diesem Anpassungselement handelt es sich z.B. um einen Spannungstransformator.
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Die Verbindungseinrichtung 20 dient als Knotenelement bzw. als Knotenpunkt, an welchem die Einspeisevorrichtung 10 und somit die Stromquelle 14 mit dem Stromnetz 12 elektrisch verbunden werden kann.
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Die elektrische Verbindung der Verbindungseinrichtung 20 mit dem Leitungsfilter 18 erfolgt mittels einer in 1 sehr schematisch dargestellten Stromleitung 24 in Form einer Niederspannungsstromleitung, welche einen gewissen Widerstand R und eine Induktivität L aufweist. Die Verbindungseinrichtung 20 ist über ihren Eingangsanschluss mit der elektrischen Stromleitung 24 und über diese mit dem Stromrichter 16 elektrisch verbunden.
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In 1 ist durch Richtungspfeile ein Leistungsfluss bzw. ein Fluss von beispielsweise dreiphasigem Wechselstrom oder von Gleichstrom von der Stromquelle 14 in das Netz 12 veranschaulicht.
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Um die Aufgabe zu erledigen, elektrischen Strom bzw. elektrische Energie in das Stromnetz 12 einzuspeisen, benötigt der Stromrichter 16 wichtige Informationen.
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Eine solche Information ist die Impedanz, insbesondere die sogenannte Leitungsimpedanz der sehr langen Stromleitung 24. Die Kenntnis der Impedanz ist wichtig zum Steuern oder Regeln des Stromrichters 16, da die Impedanz eine wichtige Rolle für das dynamische Verhalten des Gesamtsystems spielt. Eine weitere wichtige Information ist die elektrische Spannung insbesondere an der Verbindungseinrichtung 20, da der Stromrichter 16 die bezogen auf den Stromrichter 16 eingangsseitige Spannung an die eingangsseitige Spannung der Verbindungseinrichtung 20 anpassen muss, um einen unkontrollierten Stromfluss zu vermeiden. Ferner ist die Phase des Stroms und/oder der Spannung, insbesondere an der Verbindungseinrichtung 20 wichtig, wobei der Stromrichter 16 die Phase des eingangsseitigen Stroms an die Phase an der Verbindungseinrichtung 20 anpassen muss, um Kurzschlüsse zu vermeiden.
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Darüber hinaus kann auch die Erfassung eines sogenannten Inselbetriebs vorgesehen sein. Tritt der sogenannte Inselbetrieb des Stromrichters 16 auf, so ist es von Vorteil, den Stromrichter 16 sofort abzuschalten, um eine hohe Sicherheit zu gewährleisten und unerwünschte Beschädigungen zu vermeiden. Eine weitere wichtige Information kann die sogenannte Nachfragereaktion sein. Die Nachfragereaktion wird üblicherweise als Demandresponse bezeichnet. Demandresponse ist dabei eine kurzfristige und gegebenenfalls planbare Veränderung der Verbraucherlast als Reaktion auf Preissignale im Markt oder auf eine Aktivierung im Rahmen einer vertraglichen Leistungsreserve. Diese Marktpreise oder Leistungsabrufe werden durch ungeplante, unregelmäßige oder extreme energiewirtschaftliche Ereignisse ausgelöst.
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Vor allem bei Hochleistungseinrichtungen verfügt ein das Stromnetz 12 betreibender Energieversorgungsbetrieb, d.h. der Strombetreiber, über die Möglichkeit, die Einspeisung von elektrischem Strom in das Stromnetz 12 zu steuern. Der Strombetreiber ist beispielsweise in der Lage, den Stromrichter 16 zu deaktivieren, wenn das Stromnetz 12 aufgrund eines Überschusses an erzeugter Energie unstabil wird. Ferner kann eine wichtige Information der Preis für elektrischen Strom, d.h. der Strompreis, sein. Es wird erwartet, dass insbesondere in zukünftigen Elektrizitätsnetzwerken der Strompreis für elektrischen Strom, welcher in Stromnetze eingespeist wird, dynamisch ist. Der Strompreis wird in Abhängigkeit von Nachfrage und Angebot variieren und gegebenenfalls sogar negativ sein, wenn eine Überversorgung mit elektrischem Strom vorliegt.
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Üblicherweise wird die Impedanz, insbesondere wenigstens ein die Impedanz charakterisierender Impedanzwert, offline bestimmt. Dies bedeutet, dass der Impedanzwert dann berechnet wird, wenn kein Strom in das Stromnetz 12 eingespeist wird. Die Bestimmung der Impedanz bzw. des Impedanzwerts erfolgt üblicherweise derart, dass ein bestimmter Nominalwert für die Impedanz angenommen wird. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Impedanzwert benutzerseitig bereitgestellt oder grob geschätzt wird, wobei diese Schätzung üblicherweise anhand von Frequenzgangmessungen erfolgt, welche mittels des Stromrichters 16 durchgeführt werden.
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Da die elektrische Spannung, der elektrische Strom und die Phase an der Verbindungseinrichtung 20 üblicherweise nicht erfasst werden, müssen diese aus der elektrischen Spannung und dem elektrischen Strom am Stromrichter 16 zurückgerechnet werden. Dies kann nur geschehen, wenn die Impedanz und die Topologie des Leitungsfilters 18 einschließlich seiner Komponenten bekannt sind. Daher ist die Impedanz nicht nur wichtig für die Steuerung oder Regelung des Stromrichters 16 selbst, sondern die Impedanz spielt auch eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der elektrischen Spannung, des elektrischen Stroms und der Phase an der Verbindungseinrichtung 20. Wenn die Impedanz nicht korrekt ermittelt wird, werden auch die elektrische Spannung und die Phase des Stromnetzes 12 fehlerhaft berechnet.
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Die geschilderte Offline-Berechnung der Impedanz der elektrischen Stromleitung 24, wobei die Spannung, der Strom und die Phase an der Verbindungseinrichtung 20 aus den Messungen am Stromrichter 16 zurückgerechnet werden, funktioniert gut, wenn die Impedanz zumindest im Wesentlichen konstant und gering ist, wie es beispielsweise bei einem starken und stabilen Stromnetz 12 der Fall ist. In Stromnetzen jedoch, in denen die Impedanz zunehmend unberechenbar ist, ist eine solche Offline-Berechnung von Impedanzen unzureichend. Beispiele für Stromnetze mit wechselnden und/oder hohen Impedanzen sind solche auf Handelsschiffen, in zukünftigen intelligenten Stromnetzen, d.h. in Stromnetzen mit einer Vielzahl von verteilten, fluktuierenden und lokalen Energiequellen wie beispielsweise Wind- oder Photovoltaiksysteme sowie in Situationen mit regenerativen Energiequellen am Ende von langen Verteilungsleitungen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einspeisevorrichtung sowie ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass die Impedanz, die elektrische Spannung und die Phase an der Verbindungseinrichtung zuverlässig bestimmt werden können, insbesondere auch dann, wenn es im Gesamtsystem umfassend die Stromquelle, die Einspeisevorrichtung und das Stromnetz zu dynamischen Änderungen kommt.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Einspeisevorrichtung zum Einspeisen von wenigstens einer Stromquelle bereitgestelltem, elektrischem Strom in ein Stromnetz. Die Einspeisevorrichtung umfasst zumindest einen Stromrichter, welcher mit der Stromquelle elektrisch koppelbar ist. Die Einspeisevorrichtung umfasst darüber hinaus wenigstens eine Verbindungseinrichtung.
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Die Verbindungseinrichtung ist über ihren Eingangsanschluss mit einer elektrischen Leitung und über diese mit dem Stromrichter elektrisch gekoppelt. Ausgangsseitig ist die Verbindungseinrichtung mit dem Stromnetz elektrisch koppelbar. Die Verbindungseinrichtung ist zum Anpassen einer an dem Eingangsanschluss anliegenden elektrischen Spannung an eine ausgangsseitige elektrische Spannung des Stromnetzes ausgebildet. Hierzu umfasst die Verbindungseinrichtung beispielsweise wenigstens einen Transformator.
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Erfindungsgemäß umfasst die Einspeisevorrichtung eine mit der Verbindungseinrichtung gekoppelte Erfassungseinrichtung, mittels welcher wenigstens ein die am Eingangsanschluss anliegende elektrische Spannung charakterisierender Spannungswert erfassbar ist. Ferner ist mittels der Erfassungseinrichtung wenigstens ein einen über die elektrische Leitung am Eingangsanschluss empfangenen elektrischen Strom charakterisierender Stromwert erfassbar. Mit anderen Worten ist die Erfassungseinrichtung zum Erfassen des Spannungswerts und des Stromwerts ausgebildet, wobei der Spannungswert die elektrische Spannung charakterisiert, die über die elektrische Leitung am Eingangsanschluss der Verbindungseinrichtung und somit an der Verbindungseinrichtung anliegt. Der Stromwert charakterisiert den elektrischen Strom, welcher vom Stromrichter über die elektrische Leitung an die Verbindungseinrichtung zu deren Eingangsanschluss übertragen wird.
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Die Einspeisevorrichtung erfasst erfindungsgemäß auch eine mit dem Stromrichter und mit dem Erfassungselement gekoppelte Auswerteeinrichtung. Mittels der Auswerteeinrichtung ist wenigstens ein eine Impedanz der elektrischen Stromleitung charakterisierender Impedanzwert zu berechnen. Darüber hinaus ist mittels der Auswerteeinrichtung wenigstens ein eine Phase der Spannung und/oder des Stroms am Eingangsanschluss charakterisierender Phasenwert zu berechnen. Die Berechnung des Impedanzwerts und des Stromwerts erfolgt dabei in Abhängigkeit von dem erfassten und an die Auswerteeinrichtung übermittelten Spannungswert sowie in Abhängigkeit von dem erfassten und an die Auswerteeinrichtung übermittelten Stromwert.
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Bei der erfindungsgemäßen Einspeisevorrichtung wird somit die elektrische Spannung und der elektrische Strom am Eingangsanschluss der Verbindungseinrichtung und somit an der Verbindungseinrichtung selbst erfasst und dazu genutzt, die Impedanz der elektrischen Leitung sowie die Phase an der Verbindungseinrichtung zu berechnen. Die Berechnung der Phase erfolgt beispielsweise mittels einer Phasenregelschleife, welche üblicherweise auch als Phase-Locked-Loop (PLL) bezeichnet wird. Die Impedanz und die Phase sind bei der erfindungsgemäßen Einspeisevorrichtung somit besonders präzise bestimmbar und müssen nicht beruhend auf Rückrechnungen und/oder Abschätzungen und/oder festen, vorgegebenen Werten ermittelt bzw. abgeschätzt werden. Somit können die Impedanz und die Phase auch dann zuverlässig und präzise ermittelt werden, wenn es zu dynamischen Änderungen des Gesamtsystems umfassend die Stromquelle, die Einspeisevorrichtung und das Stromnetz kommt. Hierdurch ist eine besonders bedarfsgerechte und sichere Einspeisung des von der Stromquelle bereitgestellten elektrischen Stroms in das Stromnetz realisierbar.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Erfassungseinrichtung dazu ausgebildet, einen Inselbetrieb der Verbindungseinrichtung zu erfassen und wenigstens einen den Inselbetrieb charakterisierenden Inselwert an die Auswerteeinrichtung zu übertragen. Als Inselbetrieb wird ein solcher Zustand der Verbindungseinrichtung und somit der Einspeisevorrichtung bzw. der Stromquelle bezeichnet, in welchem weiterhin elektrischer Strom von der Stromquelle in das Stromnetz eingespeist wird, obwohl das Stromnetz selbst bzw. eine anderweitige Einspeisung von Strom in das Stromnetz nicht mehr vorgesehen ist. Ist die Erfassung eines solchen Inselbetriebs vorgesehen, so können in Abhängigkeit von dem erfassten Inselbetrieb entsprechende Maßnahmen wie beispielsweise eine zuverlässige und schnelle Abschaltung des Stromrichters und/oder eine schnelle Entkopplung der Einspeisevorrichtung vom Stromnetz bewirkt werden. Dies führt zu einem besonders sicheren Betrieb der Einspeisevorrichtung und des Stromnetzes insgesamt. Darüber hinaus können aus dem Inselbetrieb etwaige resultierende Beschädigungen vermieden werden.
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Als weiterhin besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Erfassungseinrichtung dazu ausgebildet ist, wenigstens einen den Inselbetrieb charakterisierenden Inselwert von einem das Stromnetz betreibenden Energieversorgungsbetrieb, d.h. von einem Betreiber des Stromnetzes, zu erfassen. Hierdurch kann auch vom Betreiber aktiv vorgegeben werden, ob und wann ein Inselbetrieb vorliegt. Insbesondere kann so wenigstens ein Kriterium vorgegeben werden, bei dessen Erfülltsein der Inselbetrieb vorliegt. Somit ist ein besonders sicherer und bedarfsgerechter Betrieb der Einspeisevorrichtung realisierbar.
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In weiterer besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Erfassungseinrichtung dazu ausgebildet, wenigstens einen den Preis für elektrischen Strom charakterisierenden Preiswert und/oder wenigstens einen eine Nachfragereaktion charakterisierenden Nachfragereaktionswert von dem Energieversorgungsbetrieb zu erfassen und an die Auswerteeinrichtung zu übermitteln. Der Stromrichter kann somit auch in Abhängigkeit von dem Nachfragereaktionswert und/oder von dem Preiswert und somit besonders bedarfsgerecht betrieben werden. Wie eingangs geschildert, wird die Nachfragereaktion üblicherweise auch als Demandresponse bezeichnet. Demandresponse ist dabei eine kurzfristige und planbare Veränderung der Verbraucherlast als Reaktion auf Preissignale im Markt oder auf eine Aktivierung im Rahmen einer vertraglichen Leistungsreserve. Diese Marktpreise oder Leistungsabrufe werden durch ungeplante, unregelmäßige oder extreme energiewirtschaftliche Ereignisse ausgelöst.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Auswerteeinrichtung dazu ausgebildet ist, vom Stromrichter wenigstens einen eine von der Stromquelle und/oder vom Stromrichter bereitstellbare, elektrische weitere Spannung charakterisierenden, weiteren Stromwert und/oder wenigstens einen einen von der Stromquelle und/oder von dem Stromrichter bereitstellbaren, elektrischen Stromfluss charakterisierenden Flusswert und/oder wenigstens einen eine von der Stromquelle und/oder von dem Stromrichter bereitstellbare, elektrische Leistung charakterisierenden Leistungswert zu empfangen. Dadurch ist es möglich, den Stromrichter mittels der Auswerteeinrichtung in Abhängigkeit von einer Vielzahl von unterschiedlichen Informationen zu betreiben und somit eine von der Auswerteeinrichtung durchgeführte Steuerung oder Regelung des Stromrichters besonders gut an vorliegende und sich insbesondere während der Zeit ändernde Randbedingungen anzupassen. Hierdurch ist ein besonders sicherer sowie bedarfsgerechter und effizienter Betrieb realisierbar.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist dem Stromrichter wenigstens ein Filter zum Filtern von Störungen zugeordnet, wobei die Auswerteeinrichtung dazu ausgelegt ist, wenigstens einen den Filter charakterisierenden Filterwert zu erfassen. Der Filter dient dazu, Störungen oder Störungssignale in der elektrischen Leitung zu filtern. Infolge der Erfassung des Filterwerts kann beispielsweise auch die Topologie, d.h. das Verhalten und/oder der Aufbau des Filters in die Steuerung bzw. Regelung des Stromrichters mit einfließen. Hierdurch kann der Stromrichter besonders bedarfsgerecht und effizient betrieben werden. Als weiterhin besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Auswerteeinrichtung dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von an die Auswerteeinrichtung übermittelten Werten und/oder in Abhängigkeit von von der Auswerteeinrichtung erfassten Werten wenigstens einen eine von der Stromquelle über den Stromrichter bereitzustellende, elektrische Leistung charakterisierenden Leistungswert zu berechnen und an den Stromrichter zu übertragen. In die Berechnung des Leistungswerts kann zumindest ein Teil der zuvor genannten Werte einfließen. Vorzugsweise werden bei der Berechnung des Leistungswerts alle genannten Werte berücksichtigt, so dass der Leistungswert besonders gut an die herrschenden Randbedingungen angepasst werden kann. In der Folge kann auch der Betrieb des Stromrichters und insbesondere der Stromquelle bedarfsgerecht, effizient und effektiv an die sich insbesondere während der Zeit ändernden Bedingungen angepasst werden. Insbesondere ist es möglich, Änderungen der Impedanz zu berücksichtigen und den Betrieb der Einspeisevorrichtung an diese Änderungen der Impedanz anzupassen.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Einspeisevorrichtung zum Einspeisen von von wenigstens einer Stromquelle bereitgestelltem, elektrischem Strom in ein Stromnetz. Die Einspeisevorrichtung umfasst zumindest einen mit der Stromquelle elektrisch koppelbaren Stromrichter und wenigstens eine Verbindungseinrichtung, welche über ihren Eingangsanschluss mit einer elektrischen Leitung und über diese mit dem Stromrichter elektrisch gekoppelt ist. Ausgangsseitig ist die Verbindungseinrichtung mit dem Stromnetz elektrisch koppelbar. Darüber hinaus ist die Verbindungseinrichtung zum Anpassen einer am Eingangsanschluss anliegenden elektrischen Spannung an eine ausgangsseitige, elektrische Spannung des Stromnetzes ausgebildet. Mit anderen Worten kann das Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Einspeisevorrichtung herangezogen werden.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass mittels einer mit der Verbindungseinrichtung gekoppelten Erfassungseinrichtung der Einspeisevorrichtung wenigstens ein die am Eingangsanschluss anliegende Spannung charakterisierender Spannungswert sowie wenigstens ein einen über die elektrische Leitung am Eingangsanschluss empfangenen elektrischen Strom charakterisierender Stromwert erfasst werden. Ferner werden mittels einer mit dem Stromrichter und mit der Erfassungseinrichtung gekoppelten Auswerteeinrichtung der Einspeisevorrichtung wenigstens ein eine Impedanz der elektrischen Stromleitung charakterisierender Impedanzwert und wenigstens ein eine Phase der Spannung und/oder des Stroms am Eingangsanschluss charakterisierender Phasenwert in Abhängigkeit von dem erfassten und an die Auswerteeinrichtung übermittelten Spannungswert und Stromwert berechnet. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Einspeisevorrichtung sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen und umgekehrt.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Impedanz und die Phase auf Grundlage der erfassten Spannung und des erfassten Stroms am Eingangsanschluss der Verbindungseinrichtung berechnet. Dadurch können auch Änderungen der Impedanz zuverlässig erfasst werden. Darüber hinaus ist eine Berechnung der Spannung, der Phase und des Stroms an der Verbindungseinrichtung durch Rückberechnung aus dem Strom und der Spannung am Stromrichter nicht erforderlich und nicht vorgesehen, da die Spannung und der Strom an der Verbindungseinrichtung erfasst und somit die Phase direkt und präzise berechnet werden kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine Prinzipdarstellung einer Einspeisevorrichtung zum Einspeisen von von einer Stromquelle bereitgestelltem, elektrischem Strom in ein Stromnetz gemäß dem Stand der Technik;
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2 eine Prinzipdarstellung einer Einspeisevorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform zum Einspeisen von von einer Stromquelle bereitgestelltem, elektrischem Strom in ein Stromnetz, wobei die Einspeisevorrichtung eine Erfassungseinrichtung sowie eine Auswerteeinrichtung umfasst, mittels welcher eine Phase sowie eine Impedanz der Einspeisevorrichtung präzise ermittelt werden können;
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3 eine weitere Prinzipdarstellung der Einspeisevorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform; und
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4 eine weitere Prinzipdarstellung der Einspeisevorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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2 zeigt die Einspeisevorrichtung 10, wobei in 2 der Leitungsfilter 18 nicht dargestellt ist. Der Leitungsfilter 18 kann aber dennoch vorgesehen und beispielsweise in den Stromrichter 16 integriert sein.
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Die Einspeisevorrichtung 10 gemäß 2 unterscheidet sich insbesondere dahingehend von der Einspeisevorrichtung 10 gemäß 1, dass die Einspeisevorrichtung 10 nun eine Erfassungseinrichtung 26 sowie eine Auswerteeinrichtung 28 umfasst. Wie in 2 durch eine gestrichelte Linie 30 veranschaulicht ist, ist die Erfassungseinrichtung 26 der Verbindungseinrichtung 20 mit dem Transformator zugeordnet. Die Verbindungseinrichtung 20 mit dem Transformator und die Erfassungseinrichtung 26 bilden ein Netzwerkstatus- und Netzwerkinformationssystem. Die Erfassungseinrichtung 26 wird auch als Mess- und Datensammeleinrichtung bezeichnet, da sie zum Erfassen und Sammeln von Daten dient.
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Wie in 2 durch einen Richtungspfeil 32 angedeutet ist, ist die Erfassungseinrichtung 26 mit der Verbindungseinrichtung 20 gekoppelt. Diese Verbindung zwischen der Verbindungseinrichtung 20 und der Erfassungseinrichtung 26 ist beispielsweise durch eine Kommunikations- und Eingabeschnittstelle gebildet. Mittels der Erfassungseinrichtung 26 wird eine Erfassung von allen netzwerkrelevanten Informationen durchgeführt. Bei diesen netzwerkrelevanten Informationen handelt es sich insbesondere um die elektrische Spannung, die über die Stromleitung 24 am korrespondierenden Eingangsanschluss der Verbindungseinrichtung 20 anliegt. Ferner handelt es sich bei diesen netzwerkrelevanten Informationen um einen über die Stromleitung 24 am Eingangsanschluss empfangenen elektrischen Strom. Mit anderen Worten werden wenigstens ein die am Eingangsanschluss anliegende Spannung charakterisierender Spannungswert und wenigstens ein einen über die Stromleitung 24 am Eingangsanschluss empfangenen elektrischen Strom charakterisierender Stromwert von der Verbindungseinrichtung 20 an die Erfassungseinrichtung 26 übertragen und von der Erfassungseinrichtung 26 erfasst.
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Darüber hinaus wird wenigstens ein einen Inselbetrieb der Verbindungseinrichtung 20 charakterisierender Inselwert von der Verbindungseinrichtung 20 an die Erfassungseinrichtung 26 übertragen und somit von der Erfassungseinrichtung 26 erfasst. Anhand des Inselwerts wird mittels der Erfassungseinrichtung 26 erfasst, ob Schalter und/oder Kontakte geöffnet oder geschlossen sind und ob somit die Einspeisevorrichtung 10 über die Verbindungseinrichtung 20 mit dem Stromnetz 12 elektrisch gekoppelt oder vom Stromnetz 12 entkoppelt ist bzw. ob noch Strom von der Stromquelle 14 in das Stromnetz 12 eingespeist werden soll.
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Wie durch einen Richtungspfeil 34 angedeutet ist, ist die Erfassungseinrichtung 26 auch mit einem das Stromnetz 12 betreibenden Energieversorgungsbetrieb 36, d.h. mit einem Netzbetreiber, gekoppelt. Die Erfassungseinrichtung 26 erfasst von dem Energieversorgungsbetrieb 36 wenigstens einen eine Nachfragereaktion charakterisierenden Nachfragereaktionswert sowie wenigstens einen den Inselbetrieb charakterisierenden Inselwert. Darüber hinaus wird wenigstens ein einen den Preis für elektrischen Strom charakterisierender Preiswert vom Energieversorgungsbetrieb 36 an die Erfassungseinrichtung 26 übermittelt und demzufolge von der Erfassungseinrichtung 26 erfasst. Wie durch einen Richtungspfeil 38 veranschaulicht ist, kann auch ein entsprechender Informationsfluss von der Verbindungseinrichtung 20 zum Energieversorgungsbetrieb 36 vorgesehen sein.
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Durch einen Richtungspfeil 40 ist eine Verbindung der Erfassungseinrichtung 26 mit der Auswerteeinrichtung 28 veranschaulicht, wobei es sich insbesondere um eine Datenverbindung handelt. Diese Verbindung zwischen der Erfassungseinrichtung 26 und der Auswerteeinrichtung 28 ist beispielsweise durch eine Kommunikationsschnittstelle mit einer entsprechenden Kommunikationsverbindung geschaffen. Hierbei kann es sich um eine Stromleitungskommunikation, um Ethernet, um DSL (Digital Subscriber Line) oder dergleichen handeln.
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Die Erfassungseinrichtung 26 umfasst einen Rechenkern, welcher zum Durchführen einer Echtzeitkonditionierung von Daten ausgebildet ist. Darüber hinaus ist der Rechenkern dazu ausgebildet, die geschilderten Werte bzw. zumindest einen Teil dieser geschilderten Werte des Netzwerkinformationssystems an die Auswerteeinrichtung 28 zu übermitteln. Die von der Erfassungseinrichtung 26 an die Auswerteeinrichtung 28 übermittelten Daten sind vorzugsweise mit einem Zeitstempel versehen, um variable Übermittlungsverzögerungen kompensieren zu können.
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Wie durch eine gestrichelte Linie 31 veranschaulicht ist, ist die Auswerteeinrichtung 28 insbesondere dem Stromrichter 16 zugeordnet. Die Auswerteeinrichtung 28 dient zur Auswertung und Synthese der von der Erfassungseinrichtung 26 übermittelten Daten. Die Auswerteeinrichtung 28 hat insbesondere die Aufgabe, alle relevanten Informationen zum Regeln des Stromrichters 16 an diesen zu übermitteln, was durch einen Richtungspfeil 42 angedeutet ist.
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Die Auswerteeinrichtung 28 umfasst dazu eine entsprechende Kommunikationsschnittstelle, über die die Auswerteeinrichtung 28 mit der Erfassungseinrichtung 26 verbunden ist. Darüber hinaus ist eine entsprechende Kommunikationsschnittelle vorgesehen, über die die Auswerteeinrichtung 28 mit dem Stromrichter 16 verbunden ist. Hierbei kann es sich um einen CAN-Bus (Controller Area Network) oder um einen Profi-Bus handeln.
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Wie durch einen Richtungspfeil 44 veranschaulicht ist, werden vom Stromrichter 16 an die Auswerteeinrichtung 28 wenigstens ein eine von der Stromquelle 14 und/oder vom Stromrichter 16 bereitstellbare, elektrische Spannung charakterisierender, weiterer Spannungswert und/oder wenigstens ein einen von der Stromquelle 14 und/oder von dem Stromrichter 16 bereitstellbaren, elektrischen Stromfluss charakterisierender Flusswert und/oder wenigstens ein eine von der Stromquelle 14 und/oder von dem Stromrichter 16 bereitstellbare und somit verfügbare, elektrische Leistung charakterisierender Leistungswert sowie wenigstens ein den Leitungsfilter 18, insbesondere dessen Topologie charakterisierender Filterwert übermittelt, wobei die Auswerteeinrichtung 28 diese Werte erfasst. Von der Auswerteeinrichtung 28 werden an den Stromrichter 16 der erste Spannungswert, d.h. die Spannung am Eingangsanschluss der Verbindungseinrichtung 20 und der Stromwert, d.h. der Strom am Eingangsanschluss der Verbindungseinrichtung 20 übermittelt. Darüber hinaus werden der Inselwert oder die Inselwerte, der Nachfragereaktionswert und der Preiswert von der Auswerteeinrichtung 28 an den Stromrichter 16 übermittelt.
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Mittels der Auswerteeinrichtung 28 werden auch wenigstens ein eine Impedanz der elektrischen Stromleitung 24 charakterisierender Impedanzwert sowie wenigstens ein eine Phase der Spannung und/oder des Stroms am Eingangsanschluss der Verbindungseinrichtung 20 charakterisierender Phasenwert in Abhängigkeit von dem erfassten und an die Auswerteeinrichtung 28 übermittelten ersten Spannungswert und Stromwert ermittelt, wobei der Phasenwert und der Impedanzwert von der Auswerteeinrichtung 28 an den Stromrichter 16 übermittelt werden. Mittels der Auswerteeinrichtung 28 wird auch in Abhängigkeit von den an die Auswerteeinrichtung 28 übermittelten Werten und/oder in Abhängigkeit von den von der Auswerteeinrichtung 28 erfassten Werten wenigstens ein eine von der Stromquelle 14 über den Stromrichter 16 bereitzustellende, elektrische Leistung charakterisierender Leistungs-Soll-Wert berechnet und an den Stromrichter 16 übertragen.
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Die Auswerteeinrichtung 28 umfasst einen Rechenkern mit einer Echtzeituhr bzw. einer Echtzeituhrquelle, mittels welchen eine Echtzeit-Datenverarbeitung durchgeführt werden kann. Hierdurch können die Daten von dem von der Erfassungseinrichtung 26 ausgehenden Datenstrom empfangen und zeitlich korrekt gewonnen werden. Ferner ist es möglich, aus verzögerten oder verloren gegangenen Datenpaketen Datenwerte zu interpolieren. Anhand der gesammelten Informationen kann die Netzwerkimpedanz berechnet werden. Darüber hinaus kann die Phase an der Verbindungseinrichtung 20 aus der Spannung und dem Strom beispielsweise durch eine Phasenregelschleife berechnet werden.
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Auf Basis des Nachfragereaktionswerts, des Inselwerts und/oder des Preiswerts sowie auf Basis des Leistungswerts kann nun die erforderliche Leistung, d.h. der Leistungs-Soll-Wert anhand von Regeln, Heuristiken und/oder Optimierungsalgorithmen berechnet werden.
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Wie in 2 veranschaulicht ist, können mit der der Verbindungseinrichtung 20 zugeordneten Erfassungseinrichtung 26 mehrere Auswerteeinrichtungen 28 gekoppelt werden, welche wiederum jeweils mit einem Stromrichter 16 verbunden sind. So ist es möglich, elektrischen Strom, welcher von einer Vielzahl von einzelnen, lokalen Stromquellen bereitgestellt wird, effizient und bedarfsgerecht über die Verbindungseinrichtung 20 in das Stromnetz 12 einzuspeisen.
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Jeweilige Hardwareplattformen zur Realisierung der Erfassungseinrichtung 26 und der Auswerteeinrichtung 28 können auf eingebetteten Systemen mit einer nur sehr geringen Leistungsaufnahme basieren, welche beispielsweise ARM- oder MIPS-Prozessoren umfassen. Die jeweiligen Kommunikationsschnittstellen und Datenerfassungssysteme sind entweder on-board implementiert, d.h. in die Verbindungseinrichtung 20 bzw. in den Stromrichter 16 integriert oder als jeweilige, von der Verbindungseinrichtung 20 bzw. vom Stromrichter 16 unterschiedliche, separate und zusätzlich dazu vorgesehene Komponenten realisiert, welche auf entsprechende Weise mit der Verbindungseinrichtung 20 bzw. mit dem Stromrichter 16 verbunden sind.
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Übertragungsverzögerungen zwischen der Verbindungseinrichtung 20, der Erfassungseinrichtung 26, der Auswerteeinrichtung 28 und dem Stromrichter 16 sind vorzugsweise besonders gering und betragen vorzugsweise weniger als 100ms, um auch auf plötzlich auftretende Ereignisse wie beispielsweise einen Impedanzabfall innerhalb einer Periode von 50 Hz reagieren zu können. Eine erforderliche Bandbreite ist relativ gering. Beispielsweise ergibt die Übermittlung von 100 32-Bit-Werten alle 20ms eine Übertragungsrate von 160 Kilobit/Sekunde. Dadurch können Kommunikationselemente wie Verbindungselemente und Verbindungsschnittstellen hinsichtlich ihres Aufwands, ihres Gewichts und ihrer Kosten gering gehalten werden.
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Der Aufbau der Erfassungseinrichtung 26 und der Auswerteeinrichtung 28 geht besonders gut aus 3 hervor. Wie aus 3 erkennbar ist, umfassen die Erfassungseinrichtung 26 und die Auswerteeinrichtung 28 jeweils einen Flash-Speicher 46, einen RAM-Speicher 48 sowie den mit 50 bezeichneten Rechenkern. Mit 52 ist eine jeweilige Kommunikationsschnittstelle bezeichnet. Ferner ist mit 54 eine analoge oder digitale Eingabe- und Ausgabeschnittstelle bezeichnet.
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Anhand von 4 ist veranschaulicht, dass auf die geschilderte Weise eine Vielzahl von Stromquellen 14 beispielsweise in Form von Photovoltaiksystemen über einen jeweils zugeordneten Stromrichter 16 und die Verbindungseinrichtung 20 mit dem Stromnetz 12 gekoppelt sein können. In 4 ist durch Richtungspfeile ein jeweiliger Fluss von elektrischem Strom veranschaulicht, wobei es sich beispielsweise um dreiphasigen Wechselstrom oder um Gleichstrom handeln kann. Anhand von 4 sind die jeweiligen, vorteilhaften Funktionen der Einspeisevorrichtung 10 besonders gut veranschaulicht.
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Die Stromquellen 14 sind Bestandteil eines intelligenten Stromnetzes, durch welches eine zentrale Produktion von elektrischem Strom hin zu einer verteilten und lokalen Energieerzeugung realisierbar ist. Im konkreten Beispiel gemäß 4 ist eine Vielzahl von Photovoltaiksystemen vorgesehen, welche beispielsweise auf Dächern von Gebäuden, insbesondere von Geschäftshäusern, installiert sind und elektrischen Strom über die gemeinsame Verbindungseinrichtung 20 in das gemeinsame Stromnetz 12 einspeisen können. In der Umgebung der lokalen Stromquellen 14 befindet sich eine Fabrik 56, welche im Bereich der Stromquellen 14 der Hauptenergieverbraucher ist. Andere Energieverbraucher wie beispielsweise private Haushalte verbrauchen im Gegensatz zur Fabrik nur eine sehr geringe Energiemenge und können im Folgenden vernachlässigt werden.
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Um der Möglichkeit, dass die durch die Photovoltaiksysteme bewirkte, lokale Energieerzeugung abfällt, Rechnung zu tragen, kann die Fabrik ihre Produktion drosseln und somit ihren Energieverbrauch reduzieren. Zu einem solchen Abfall der Energieproduktion kommt es beispielsweise dann, wenn der Himmel bewölkt ist und somit die Sonne durch Wolken überdeckt wird. Um die Produktion und somit den Energieverbrauch der Fabrik an die durch die Photovoltaiksysteme bereitstellbare Energieerzeugung bzw. Energieproduktion anpassen zu können, ist beispielsweise ein entsprechendes Produktionsmanagementsystem der Fabrik vorgesehen.
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An einem sonnigen, wolkenlosen Tag beträgt die Produktionsleistung und somit der Energieverbrauch der Fabrik beispielsweise 100%. Die Verbindungseinrichtung 20 wird dabei beispielsweise bei 80% ihrer maximalen Kapazität betrieben. 100% der lokal mittels der Photovoltaiksysteme erzeugten Energie wird verbraucht, während 20% der von der Fabrik 56 benötigten Energie vom Stromnetz 12 und 80 % von den Photovoltaiksystemen (Stromquellen 14) bezogen wird.
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Zieht nun plötzlich eine Wolkenfront auf, so kann die von den Photovoltaiksystemen erzeugte Energie innerhalb von nur zwei Sekunden auf 10% ihres ursprünglichen, bei sonnigen Bedingungen realisierbaren bzw. realisierten Werts fallen. Da dieser Energiemangel nicht durch Energie aus dem Stromnetz 12 kompensiert werden kann, werden die Produktionsleistung und somit der Energieverbrauch der Fabrik 56 durch das Produktionsmanagementsystem gedrosselt und an die zur Verfügung stehende Energie angepasst. Dieser Vorgang dauert beispielsweise 30 Sekunden. In der Zwischenzeit ist die Verbindungseinrichtung 20 überlastet, was zur Folge hat, dass die Impedanz der Stromleitung 24 steigt. Da die Erfassungseinrichtung 26 konstant den Strom und die Spannung an der Verbindungseinrichtung 20 überwacht und diese an die einzelnen Auswerteeinrichtungen 28 der Stromquellen 14 übermittelt, kann die jeweilige Auswerteeinrichtung 28 die Impedanz bestimmen und den Impedanzwert an den jeweiligen Stromrichter 16 übermitteln. Die jeweiligen Stromrichter 16 können durch eine entsprechende Regelung die Einspeisung von elektrischem Strom entsprechend anpassen. Hierzu wird beispielsweise ein für die ermittelte Impedanz optimierter Regler verwendet, um die Stabilität des Netzwerkes sowie eine korrekte Phase und eine korrekte Spannung der Stromquellen 14 bzw. der Stromrichter 16 zu gewährleisten.
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Im Gegensatz dazu würden die jeweiligen Stromrichter 16 – wenn die Erfassungseinrichtung 26 und die Auswerteeinrichtungen 28 nicht vorgesehen wären – weiter elektrischen Strom einspeisen bzw. zur Verbindungseinrichtung 20 übertragen, annehmend, dass das Stromnetz 12 stabil ist und dass eine geringe Induktivität bzw. Impedanz vorliegt. Dies könnte zu einer nur sehr schlechten Energiequalität und/oder zu Netzwerkinstabilitäten führen.
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Eine weitere, davon unterschiedliche Situation könnte entstehen, wenn die Fabrik 56, beispielsweise aufgrund eines Bedienungsfehlers, ihre Produktion und somit ihren Energieverbrauch auf ein Maximum einstellt, obwohl die dafür notwendige Energie nicht zur Verfügung steht. Zu einem bestimmten Zeitpunkt erfasst ein Notfallsystem der Verbindungseinrichtung 20 eine starke, daraus resultierende Überlastung des Transformators und entkoppelt das lokale Netzwerk, d.h. die Stromquellen 14 von dem Stromnetz 12. Nun sind die Fabrik 56 und die lokal Energie erzeugenden Photovoltaiksysteme in einem Inselbetrieb. Da jedoch die Erfassungseinrichtung 26 den Zustand von Schaltern und Leitern an der Verbindungseinrichtung 20 erfasst, erfasst sie auch den Inselbetrieb und übermittelt umgehend den den Inselbetrieb charakterisierenden Inselwert zu den einzelnen Auswerteeinrichtungen 28 der Stromquellen 14. Die einzelnen Auswerteeinrichtungen 28 können dann eine jeweilige Notfallabschaltung der einzelnen Stromrichter 16 aktivieren, so dass dadurch das sich im Inselbetrieb befindende Netzwerk innerhalb einer sehr kurzen Zeit in einen energielosen Zustand geschaltet werden kann.
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Der Einsatz der Erfassungseinrichtung 26 und der Auswerteeinrichtung 28 ermöglicht somit eine zuverlässige, zeitorientierte und vollständige Informationsversorgung des Stromrichters 16. Dadurch kann die Steuerung bzw. Regelung des jeweiligen Stromrichters 16 vereinfacht werden. Darüber hinaus kann dadurch ein besserer Betrieb des Stromrichters 16 auch bei schwierigen Bedingungen wie beispielsweise auf Schiffen oder in intelligenten Stromnetzen realisiert werden.