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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung des Stromverbrauchs in einem Stromnetz, wobei aus dem Stromnetz Sensoren und zumindest eine Steuereinheit, in welcher Programmabläufe zum Betrieb der Sensoren vorgesehen sind, mit elektrischer Energie versorgt werden.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Steuereinheit zur Reduzierung des Stromverbrauchs in einem Stromnetz, wobei die Steuereinheit mit aus dem Stromnetz oder von der Steuereinheit mit elektrischer Energie versorgten Sensoren verbunden ist, wobei die Steuereinheit Programmabläufe zum Betrieb der Sensoren enthält und wobei die Steuereinheit zur Energieversorgung mit dem Stromnetz verbunden ist.
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Von einem Stromnetz versorgte elektrische Bauteile verbrauchen Energie, welche entsprechend von einer Stromquelle bereitgestellt werden muss. Dies gilt auch für aktive elektrische Bauteile, deren Funktion im Moment nicht benötigt wird.
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Daher ist es beispielsweise für Stromnetze von mit Brennkraftmaschinen angetriebenen Kraftfahrzeugen bekannt, nicht benötigte elektrische Verbraucher zeitweise abzuschalten, um so den Stromverbrauch aus dem Bordnetz und damit den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen zu senken. Die elektrische Energie des Bordnetzes wird von einer Batterie und von einem von der Brennkraftmaschine angetriebenen Generator bereitgestellt.
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Neue Konzepte für Mikrocontroller, wie beispielsweise Mehrrechnerkonzepte in Steuergeräten, ermöglichen das Abschalten beziehungsweise die Teilaktivierung einzelner Prozessorkerne, d.h. den Betrieb bei einem geringeren Prozessortakt, wodurch Energie eingespart werden kann. Für die Abschaltung ganzer Steuergeräte sind sleep und wake up Konzepte bekannt. Voraussetzung für das Abschalten und die Teilaktivierung von Funktionen, beispielsweise während des Fahrens, ist eine genaue Kenntnis des Systems und daraus abgeleitet, welche Funktionen im System abschaltbar beziehungsweise teilaktivierbar sind.
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Die Schrift
EP 0 601 300 B1 beschreibt ein Fahrzeug mit einer Brennkraftmaschine als Antriebsmotor, Sensoren zur Erfassung der Fahrgeschwindigkeit einerseits und Betriebszuständen des Antriebsmotors andererseits, elektrischen Verbrauchern, die aus einer Fahrzeugbatterie und/oder einem von dem Antriebsmotor antreibbaren Generator mit elektrischer Energie versorgbar sind und beim Abschalten oder Wiederanschalten der Brennkraftmaschine ihrerseits abschaltbar oder hinsichtlich ihres Energiebedarfs rückschaltbar sind, einer mit den Sensoren verbundenen Steuereinrichtung zur Beeinflussung der Brennkraftmaschine und der elektrischen Verbraucher. Dabei ist es vorgesehen, dass in der Steuereinrichtung mehreren verschiedenen Fahrzuständen, die die Fahrgeschwindigkeit und den Stillstand des Fahrzeugs einerseits und für diese Zustände den jeweiligen Betriebszustand der Brennkraftmaschine andererseits betreffen, jeweils vorgegebene Typen von Verbrauchern zugeordnet sind, die auf der Basis der von den Sensoren gelieferten Signale dem jeweils vorliegenden Fahrzustand entsprechend einzeln oder gruppenweise, gleichzeitig oder nacheinander entsprechend einer in der Steuereinrichtung abgelegten Rangfolge aboder rückgeschaltet sind.
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Die Schrift nennt eine Vielzahl von Verbrauchern (Fahrlicht, Frontscheibenwischeinrichtung, Heckscheibenheizung, Heckscheibenwischeinrichtung, Innenraumheizung, Sitzheizung, Außenspiegelheizung, Motorlüfter, Klimaanlage, Umwälzpumpe usw.) die in entsprechende Klassen (Typen) eingeteilt und je nach Fahrzustand und Betriebszustand zurückgeschaltet oder abgeschaltet werden. Die Abschaltung erfolgt dabei beispielsweise in Abhängigkeit von mit Temperatursensoren gemessenen Temperaturwerten.
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Die Schrift
DE 10 2006 026 404 A1 beschreibt ein Verfahren zum Verwalten elektrischer Energie in einem elektrischen Netz, insbesondere einem Kfz-Bordnetz, in dem mehrere elektrische Verbraucher angeschlossen sind, mit Hilfe eines Energie-Koordinators. Dabei ist es vorgesehen, dass der Energie-Koordinator das Auftreten wenigstens eines vorgegebenen Betriebszustandes überwacht und den Leistungsverbrauch wenigstens eines der Verbraucher variiert, wenn ein bestimmter Betriebszustand festgestellt wurde.
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In der Schrift ist weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens beschrieben. Als Verbraucher sind ein Klimakompressor, ein Motorlüfter, ein Zusatzheizer, eine elektrische Lenkhilfepumpe oder ein DC/DC-Wandler genannt.
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In der Schrift
DE 10 2011 017 678 A1 ist ein Energiemanagementverfahren für einen elektrischen Energiespeicher eines Fahrzeugs mit zumindest zeitweise über Stromschnittstellen anschließbaren Verbrauchern beschrieben, wobei den Verbrauchern jeweils ein dynamisch angepasster Strom zugewiesen wird, wobei die Anpassung des bereitgestellten Stroms in Abhängigkeit von einem Fahrzustand des Fahrzeuges und/oder einer Verbraucherinformation der angeschlossenen Verbraucher dynamisch erfolgt.
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Verbraucher im Sinne der Schrift sind so genannte Nomadic Devices, wie Mobiltelefone, MP3-Player oder Navigationssysteme mit zumeist eigenen, integrierten und aufladbaren Akkumulatoren. An über die Stromschnittstellen angeschlossene Nomadic Devices wird durch das Energiemanagementverfahren nur so viel Strom abgegeben, wie entsprechend der aktuellen Betriebssituation angemessen ist. Dazu wird beispielsweise der einem Nomadic Device zugeführte Ladestrom begrenzt.
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Die Schrift
DE 10 2010 008 818 beschreibt ein Verfahren zur Aktivierung mindestens einer temporär inaktiven Netzwerk-Komponente eines Netzwerk-Systems für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug. Dabei ist es vorgesehen, dass eine zentrale Netzwerkeinrichtung des Netzwerk-Systems über einen Pfad innerhalb des Netzwerk-Systems mit der Netzwerk-Komponente signaltechnisch verbunden ist, der zumindest teilweise über ein Netzwerk-Segment des Netzwerk-Systems führt, wobei das Netzwerk-Segment die Netzwerk-Komponente und eine ihr zugeordnete erste Aktivierungseinrichtung unverzweigt mit einer im Pfad angeordneten Switch-Einrichtung und einer ihr zugeordneten zweiten Aktivierungseinrichtung signaltechnisch verbindet, und wobei die zentrale Netzwerkeinrichtung die erste Aktivierungseinrichtung mittels der Switch-Einrichtung durch Senden eines Netzwerkfunktions-Kontrollsignals anspricht.
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Als Netzwerk-Komponente oder Netzwerkeinrichtung wird dabei ein Steuergerät einer Fahrzeug-Komponente oder zumindest eines Teils eines solchen Steuergeräts gesehen, welches temporär inaktiviert wird, um den Energiebedarf des Fahrzeugs zu minimieren.
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Bei den bekannten Vorrichtungen und Verfahren zur Reduzierung des Stromverbrauchs in einem Stromnetz bleibt der Energieverbrauch der Sensoren selbst und der zugehörigen Programmabläufe zum Betrieb der Sensoren unberührt.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem der Stromverbrauch in einem Stromnetz ohne negativen Einfluss auf die gewünschte Funktionalität weiter reduziert werden kann.
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Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine dafür geeignete Steuereinheit bereitzustellen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die das Verfahren betreffende Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass Sensoren, welche nicht betriebsbereit sind oder deren Messdaten aktuell nicht benötigt werden oder deren Messdaten vorübergehend nicht auswertbar sind und/oder diesen Sensoren zugeordnete Programmabläufe zeitweise deaktiviert werden. Durch das Abschalten der Sensoren und der zugeordneten Programmabläufe wird die Versorgungsenergie der Sensoren eingespart und der Energieverbrauch der Steuereinheiten, in denen die Programmabläufe hinterlegt sind, reduziert. Da die Sensoren nur in Betriebsphasen abgeschaltet werden, in denen ihre Messdaten nicht verwendet werden, erfolgt dies ohne Einschränkung der Funktionalität des Systems, in dem die Sensoren angeordnet sind. Dazu ist eine entsprechend genaue Systemkenntnis erforderlich, um zu entscheiden, welche Sensoren und welche Programmabläufe aktuell abgeschaltet werden können.
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Die Energieeinsparung ist insbesondere vorteilhaft bei batteriebetriebenen oder batteriegepufferten Systemen.
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Entsprechend einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass einer Brennkraftmaschine mit einer der Brennkraftmaschine nachgeschalteten Abgasnachbehandlungsanlage zugeordnete Sensoren, welche nicht betriebsbereit sind oder deren Messdaten aktuell nicht benötigt werden oder deren Messdaten im vorliegenden Betriebspunkt der Brennkraftmaschine nicht auswertbar sind und/oder diesen Sensoren zugeordnete Programmabläufe zeitweise deaktiviert werden. Brennkraftmaschinen und deren Abgasnachbehandlungsanlagen, wie sie beispielsweise zum Antrieb von Kraftfahrzeugen verwendet werden, sind eine Vielzahl unterschiedlicher Sensoren zugeordnet. Die Sensoren werden zur Messung von Drücken, von Temperaturen, zur Bestimmung der Abgaszusammensetzung oder ähnlichem verwendet und die Messdaten einer zur Steuerung der Brennkraftmaschine vorgesehenen Steuereinheit zugeführt. In der Steuereinheit sind entsprechende Programmabläufe zur Auswertung der Sensordaten und zur Steuerung der Brennkraftmaschine vorgesehen. Die Sensoren werden in der Regel elektrisch von der Steuereinheit oder direkt von einer Batterie versorgt. Batterie, Sensoren und Steuereinheit sind in das Bordnetz des Kraftfahrzeugs integriert. Die elektrische Energie wird über einen von der Brennkraftmaschine angetriebenen Generator bereitgestellt, welcher als zusätzliche Last den Kraftstoffverbrauch und damit die CO2-Emissionen erhöht.
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Verschiedene Sensorwerte werden nur für bestimmte Betriebspunkte der Brennkraftmaschine benötigt beziehungsweise sind nicht in jedem Betriebspunkt auswertbar. Erfindungsgemäß können diese Sensoren und die zugehörigen, in der Steuereinheit hinterlegten Softwarefunktionen bedarfsgerecht deaktiviert beziehungsweise wieder aktiviert werden. Dadurch werden der Verbrauch elektrischer Energie und damit der Kraftstoffverbrauch reduziert, was zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen der Brennkraftmaschine führt. Weiterhin können lokale Erwärmungen (sogenannten Hotspots) in der Steuereinheit zumindest reduziert werden. Dies führt zu weniger aufwändigen Kühlungskonzepten der Elektronik.
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Werden während Betriebsphasen, in denen Sensoren nicht betriebsbereit sind oder in denen sie im vorliegenden Betriebspunkt der Brennkraftmaschine nicht auswertbar sind, für den Betrieb der Brennkraftmaschine dennoch die von den Sensoren bestimmten Kenndaten benötigt kann es vorgesehen sein, dass Sensorsignale oder aus den Sensorsignalen abgeleitete Kenngrößen während der Deaktivierung der Sensoren oder der Programmabläufe durch ein Berechnungsmodell ermittelt werden.
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Auf Grund geforderter niedriger Emissionsgrenzwerte werden bei Brennkraftmaschinen, insbesondere bei Dieselmotoren, Abgasnachbehandlungssysteme mit Partikelfiltern eingesetzt. In den Partikelfiltern wird der im Betrieb der Brennkraftmaschine entstehende Ruß gesammelt.
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Partikelfilter weisen eine begrenzte Speicherfähigkeit auf und müssen zur Wiederherstellung der Reinigungswirkung regeneriert werden. Dazu wird durch geeignete Eingriffe des Motormanagements die Abgastemperatur so weit erhöht, dass der eingelagerte Ruß verbrennt. Die Regeneration wird eingeleitet, wenn die Partikelbeladung des Partikelfilters einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
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Zur Überwachung der Partikelbeladung des Partikelfilters ist es bekannt, die Druckdifferenz über den Partikelfilter mit Hilfe eines Differenzdrucksensors zu bestimmen. Aus der Druckdifferenz und dem durch den Partikelfilter fließenden Abgasvolumenstrom lässt sich als Quotient aus der Druckdifferenz und dem Abgasvolumenstrom ein Strömungswiderstand des Partikelfilters bestimmen. Der Strömungswiderstand ist direkt abhängig von dem Beladungszustand des Partikelfilters und kann zu deren Bewertung verwendet werden.
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Bei Teillast der Brennkraftmaschine mit geringem Abgasvolumenstrom liefert der Differenzdrucksensor über dem Partikelfilter ein niedriges Spannungssignal, da der Druckabfall über dem Partikelfilter gering ist. Durch die Absoluttoleranz des Differenzdrucksensors ist das Differenzdrucksignal im Niedriglastbereich stark fehlerbehaftet und daher für eine Bestimmung des Beladungszustandes des Partikelfilters nicht geeignet.
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Während einer Regeneration des Partikelfilters schwankt der Differenzdruck über dem Partikelfilter auf Grund der exothermen Vorgänge beim Verbrennen der Partikel so stark, dass auch in diesem Betriebszustand keine Bestimmung der Rußbeladung des Partikelfilters mit Hilfe des Differenzdrucksensors möglich ist.
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Bei abgeschalteter Brennkraftmaschine, beispielsweise im Schubbetrieb oder im Segelbetrieb findet keine Verbrennung statt und es werden keine Partikel gebildet. Eine Bestimmung der Partikelbeladung des Partikelfilters ist in diesen Betriebsphasen daher nicht notwendig.
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Um in diesen Phasen Energie einzusparen kann es daher vorgesehen sein, dass ein Differenzdrucksensor, welcher über einem in der Abgasnachbehandlungsanlage angeordneten Partikelfilter angeordnet ist, und/oder der dem Differenzdrucksensor zugehörige Programmablauf bei einem Betriebspunkt der Brennkraftmaschine mit geringem Abgasvolumenstrom oder während einer Partikelfilter-Regeneration oder während eines Stopps oder eines Segelbetriebs oder einer Schubphase der Brennkraftmaschine deaktiviert wird.
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Für die Regeneration des Partikelfilters werden genaue Temperaturinformationen des Abgases benötigt. Daher werden in der Regel vor einem in der Abgasnachbehandlungsanlage angeordneten Oxidationskatalysator und vor dem Partikelfilter Temperatursensoren vorgesehen. Aus dem Temperatursignal vor dem Oxidationskatalysator wird der Temperaturhub durch die Brennkraftmaschine ermittelt, während aus dem Temperatursignal vor dem Partikelfilter der Temperaturhub durch Verbrennung von Kraftstoff in dem Oxidationskatalysator bestimmt wird. Die Temperaturmessungen sind notwendig, da modellierte Abgastemperaturen während der Phase der Regeneration des Partikelfilters nicht ausreichend genau sind. Außerhalb der Betriebsart Regeneration ist die modellierte Abgastemperatur jedoch hinreichend genau. Daher kann es vorgesehen sein, dass Temperatursensoren zur Überwachung der Abgastemperatur während einer Regeneration des Partikelfilters und/oder die den Temperatursensoren zugehörigen Programmabläufe abgeschaltet werden, wenn keine Regeneration des Partikelfilters durchgeführt wird. Wird keine Regeneration durchgeführt wird auf die modellierte Abgastemperatur zurückgegriffen.
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Die die Steuereinheit betreffende Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass die Steuereinheit einen Programmablauf und Hardwarekomponenten enthält, um Sensoren, welche nicht betriebsbereit sind oder deren Messdaten aktuell nicht benötigt werden oder deren Messdaten vorübergehend nicht auswertbar sind und/oder diesen Sensoren zugeordnete Programmabläufe zeitweise zu deaktivieren. Die Steuereinheit ermöglicht so die Durchführung des beschriebenen Verfahrens.
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Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Steuereinheit einem Kraftfahrzeug mit einer Brennkraftmaschine und einer Abgasnachbehandlungsanlage zugeordnet ist und dass die Sensoren zur Erfassung von Kenngrößen der Brennkraftmaschine und/oder der Abgasnachbehandlungsanlage und/oder des Abgases vorgesehen sind. Die Steuereinheit und die Sensoren werden dabei vom Bordnetz des Kraftfahrzeugs mit einer Batterie und einem von der Brennkraftmaschine angetriebenen Generator mit elektrischer Energie versorgt. Durch Abschalten einzelner Sensoren und der zugehörigen Softwarefunktionen in der Steuereinheit kann elektrische Energie und somit die Belastung der Brennkraftmaschine durch den Generator reduziert werden, wodurch sich der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen der Brennkraftmaschine reduzieren lassen. Welche Sensoren abgeschaltet werden können hängt von der aktuellen Betriebssituation insbesondere der Brennkraftmaschine ab. Die Entscheidung, welche Sensoren beziehungsweise welche zugehörigen Programmabläufe abgeschaltet werden können setzt eine genaue Kenntnis des Systems, insbesondere der Brennkraftmaschine, der Abgasnachbehandlungsanlage, der Steuerelektronik und der Sensoren voraus.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt:
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1 das technische Umfeld, in dem die Erfindung eingesetzt werden kann, am Beispiel einer Brennkraftmaschine
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1 zeigt in einer Ausführungsvariante das technische Umfeld, in dem die Erfindung eingesetzt werden kann, am Beispiel einer Brennkraftmaschine 10. Die schematische Darstellung zeigt die Brennkraftmaschine 10 mit einer Abgasnachbehandlungsanlage 20 und einer Luftzuführung 11. Sie ist dabei auf die für die Beschreibung der Erfindung wesentlichen Teile beschränkt.
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Über die Luftzuführung 11 wird der Brennkraftmaschine 10 Frischluft zugeführt.
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Das Abgas der Brennkraftmaschine 10 wird über die Abgasnachbehandlungsanlage 20 an die Umgebung abgegeben. Die Abgasnachbehandlungsanlage 20 enthält einen Abgaskanal 21, in dem das Abgas der Brennkraftmaschine 10 geführt ist. Zur Reinigung des Abgases sind entlang der Strömungsrichtung des Abgases ein Oxidationskatalysator 23 und nachfolgend ein Partikelfilter 26 angeordnet sind. Oxidationskatalysator 23 und Partikelfilter 26 sind als separate Bauteile aufgeführt, können jedoch als integrierte Baueinheit ausgeführt sein.
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Parallel zu dem Partikelfilter 26 ist ein Differenzdrucksensor 25 vorgesehen, welcher über einen vorderen Anschluss mit dem Abgaskanal 21 vor dem Partikelfilter 26 und mit einem hinteren Anschluss mit dem Abgaskanal 21 nach dem Partikelfilter 26 verbunden ist.
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Vor dem Oxidationskatalysator 23 ist ein erster Temperatursensor 22 und vor dem Partikelfilter 26 ein zweiter Temperatursensor 24 angeordnet.
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Der Differenzdrucksensor 25, der erste Temperatursensor 22 und der zweite Temperatursensor 24 sind elektrisch mit einer Steuereinheit 14 verbunden. Ihre Signale werden von der Steuereinheit 14 ausgelesen und sie werden von der Steuereinheit 14 mit elektrischer Energie versorgt. Die Steuereinheit 14 selbst wird von einer Batterie 13 mit Strom versorgt. Die Batterie 13 wird dabei von einem durch die Brennkraftmaschine 10 angetriebenen Generator 12 aufgeladen.
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Zur Überwachung der Beladung und der korrekten Funktion des Partikelfilters 26 wird mit dem Differenzdrucksensor 25 der Druckabfall über den Partikelfilter 26 bestimmt. Dazu wird der Differenzdrucksensor 25 auf einer Seite über den vorderen Anschluss mit dem Abgasdruck vor dem Partikelfilter 26 und auf der anderen Seite über den hinteren Anschluss mit dem Abgasdruck nach dem Partikelfilter 26 beaufschlagt. Aus der gemessenen Druckdifferenz über den Partikelfilter 26 und dem den Partikelfilter 26 durchströmenden Abgasvolumenstrom wird von der Steuereinheit 14 ein Strömungswiderstand des Partikelfilters 26 als Quotient der Druckdifferenz bezogen auf den Abgasvolumenstrom berechnet. Aus dem Strömungswiderstand kann die Beladung des Partikelfilters 26 bestimmt und bei Erreichen einer Beladungsgrenze eine Regeneration des Partikelfilters 26 eingeleitet werden. Dazu wird durch geeignete Eingriffe des Motormanagements die Abgastemperatur so weit erhöht, dass der eingelagerte Ruß verbrennt.
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Bei Teillast der Brennkraftmaschine 10 mit geringem Abgasvolumenstrom liefert der Differenzdrucksensor 25 ein niedriges Spannungssignal, da der Druckabfall über dem Partikelfilter 26 gering ist. Durch die Absoluttoleranz des Differenzdrucksensors 25 ist der Relativfehler der gemessenen Druckdifferenz bei Teilund Niedriglast der Brennkraftmaschine 10 sehr groß. In diesen Betriebspunkten kann die gemessene Druckdifferenz nicht für eine ausreichend genaue Bestimmung der Partikelbeladung des Partikelfilters 26 nicht verwendet werden. In Betriebsbereichen mit geringem Abgasvolumenstrom wird daher erfindungsgemäß der Differenzdrucksensor 25 von der Spannungsversorgung getrennt und die zugehörige, in der Steuereinheit 13 hinterlegte Softwarefunktion nicht mehr gerechnet. Dadurch wird die für den Betrieb des Differenzdrucksensors 25 benötigte Energie eingespart und es wird der Energiebedarf der Steuereinheit 13 reduziert. Die eingesparte Energie muss nicht mehr über den Generator 12 von der Brennkraftmaschine 10 aufgebracht, werden, so dass durch die Maßnahme der Kraftstoffverbrauch der Brennkraftmaschine 10 und damit auch deren Emission von Schadstoffen und CO2 reduziert werden können.
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Die Partikelbeladung des Partikelfilters 26 kann während der Phasen, in denen der Differenzdrucksensor 25 deaktiviert ist, mit einem entsprechenden Berechnungsmodell durch eine Integration der Russrohemissionen der Brennkraftmaschine 10 gerechnet werden. Die Russrohemissionen lassen sich dabei aus Kenngrößen wie dem Einspritzdruck, der Einspritzmenge, dem Einspritzmuster, der Abgas-Rückführungsrate, der Motordrehzahl, dem Motormoment, dem Lambda-Wert des Abgases, dem Ladedruck und der Temperatur der Brennkraftmaschine 10 bestimmen.
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Während der Regeneration des Partikelfilters 26 schwankt die Druckdifferenz über dem Partikelfilter 26 auf Grund der exothermen Reaktionen beim Verbrennungsvorgang der eingelagerten Partikel sehr stark. Während der Regeneration kann der gemessene Differenzdruck daher nicht für eine Bestimmung der Beladung des Partikelfilters 26 verwendet werden. Daher können erfindungsgemäß auch während der Betriebsphase der Regeneration des Partikelfilters 26 der Differenzdrucksensor 25 und die zugehörigen Programmabläufe deaktiviert werden.
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Der Differenzdrucksensor 25 und die zugehörigen Programmabläufe können weiterhin auch während Betriebsphasen der Brennkraftmaschine 10, in denen keine Verbrennung und damit kein Partikeleintrag in den Partikelfilter 26 erfolgt, deaktiviert werden. Bei einem Einsatz der Brennkraftmaschine 10 in einem Kraftfahrzeug können solche Betriebsphasen beispielsweise während eines Segelbetriebs mit ausgekuppelter und abgeschalteter Brennkraftmaschine, während eines Schubbetriebs oder während eines stehenden Fahrzeugs, beispielsweise an einer Ampel, vorliegen.
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Während der Regeneration des Partikelfilters 26 werden genaue Temperaturinformationen des Abgases benötigt. Daher sind der erste Temperatursensor 22 vor dem Oxidationskatalysator 23 zur Bestimmung des Temperaturhubs durch die Brennkraftmaschine 10 und der zweite Temperatursensor 24 zur Bestimmung des Temperaturhubs durch die Verbrennung von Kraftstoff in dem Oxidationskatalysator 23 vorgesehen. Außerhalb der Betriebsart Regeneration ist eine modellierte Abgastemperatur hinreichend genau. Daher können der erste Temperatursensor 22 und der zweite Temperatursensor 24 sowie die zugehörigen, in der Steuereinheit 14 hinterlegten Programmabläufe im regulären Betrieb der Brennkraftmaschine 10, also außerhalb der Betriebsphase Regeneration, abgeschaltet und damit deren Versorgungsenergie eingespart werden.
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Neben den in dem Ausführungsbeispiel genannten Temperatursensoren 22, 24 und dem Differenzdrucksensor 25 können beliebig viele weitere, hier nicht dargestellte Sensoren, welche der Brennkraftmaschine 10 oder der Abgasnachbehandlungsanlage 20 zugeordnet und nicht betriebsbereit sind oder deren Messdaten aktuell nicht benötigt werden oder deren Messdaten vorübergehend nicht auswertbar sind sowie deren zugehörige, in Steuereinheiten hinterlegte Programmabläufe deaktiviert werden.
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Das Vorgehen ist nicht auf Brennkraftmaschinen 10 begrenzt, sondern kann für beliebige Stromnetze, in denen Sensoren vorgesehen sind, eingesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0601300 B1 [0006]
- DE 102006026404 A1 [0008]
- DE 102011017678 A1 [0010]
- DE 102010008818 [0012]