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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Getriebevorrichtung, insbesondere eines 9-Gang-Getriebes, gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Aus der
DE 10 2005 002 337 A1 ist eine als 8-Gang-Mehrstufengetriebe ausgeführte Getriebevorrichtung mit reibschlüssigen Schaltelementen, wie Lamellenkupplungen und Lamellenbremsen, bekannt. Bei Vorliegen einer Schaltanforderung für einen Übersetzungswechsel in der Getriebevorrichtung ist wenigstens ein reibschlüssiges Schaltelement, welches zur Darstellung der aktuell in der Getriebevorrichtung eingelegten Ist-Übersetzung in den Kraftfluss der Getriebevorrichtung zugeschaltet ist, aus dem Kraftfluss der Getriebevorrichtung abzuschalten, während wenigstens ein weiteres reibschlüssiges Schaltelement, welches während der Darstellung der aktuell in der Getriebevorrichtung eingelegten Ist-Übersetzung aus dem Kraftfluss der Getriebevorrichtung abgeschaltet ist, zur Darstellung der angeforderten Ist-Übersetzung in den Kraftfluss der Getriebevorrichtung zuzuschalten ist.
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Dabei wird das über das zur Darstellung der aktuellen Ist-Übersetzung der Getriebevorrichtung in den Kraftfluss zugeschaltete reibschlüssige Schaltelement geführte Drehmoment mit zunehmender Schaltzeit mehr oder weniger von dem zur Darstellung der angeforderten Ziel-Übersetzung in den Kraftfluss der Getriebevorrichtung zuzuschaltenden reibschlüssigen Schaltelement übertragen, während das über das abzuschaltende Schaltelement führbare Drehmoment abnimmt.
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Generell kann bei einer Anforderung zum Öffnen eines reibschlüssigen Schaltelementes unabhängig von dem aktuell über das reibschlüssige Schaltelement geführten Drehmoment davon ausgegangen werden, dass das reibschlüssige Schaltelement tatsächlich in den geöffneten Betriebszustand übergeht, weshalb eine einfache softwaretechnische Auswertung eines Ansteuerstromes eines Druckreglers eines reibschlüssigen Schaltelementes ausreichend ist. Bei Ermitteln eines entsprechenden Öffnungssteuersignals zum Überführen eines reibschlüssigen Schaltelementes in seinen geöffneten Betriebszustand ist über die vorgenannte Auswertung auf einfache Art und Weise verifizierbar, ob ein Schalt- bzw. Gangauslegeablauf, der ein Öffnen eines reibschlüssigen Schaltelementes umfasst, erfolgreich war. Reibschlüssige Schaltelemente gehen bei entsprechender Auslegung der Komponenten eines reibschlüssigen Schaltelementes, beispielsweise einer Federvorbelastung, mit hoher Wahrscheinlichkeit bei korrekter Ansteuerung der Druckregler der reibschlüssigen Schaltelemente mit einem Öffnungssteuersignals auch tatsächlich in den geöffneten Betriebszustand über.
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Nachteilhafterweise verursachen reibschlüssige Schaltelemente in geöffnetem Betriebszustand jedoch Schleppmomente, welche einen Gesamtwirkungsgrad eines Automatgetriebes in unerwünschtem Umfang beeinträchtigen.
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Aus diesem Grund werden Getriebevorrichtungen, wie beispielsweise aus der
DE 10 2008 000 429 A1 bekannt, in zunehmendem Umfang neben reibschlüssigen Schaltelementen auch mit formschlüssigen Schaltelementen ausgeführt, in deren Bereich in geöffnetem Betriebszustand keine den Gesamtwirkungsgrad einer Getriebevorrichtung beeinträchtigende Schleppmomente auftreten.
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Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass formschlüssige Schaltelemente im Vergleich zu reibschlüssigen Schaltelementen nur nahe ihres Synchronpunktes aus einem geöffneten Betriebszustand, in welchem kein Drehmoment über die formschlüssigen Schaltelemente führbar ist, in ihren geschlossenen Betriebszustand, in dem das gesamte anliegende Drehmoment über die formschlüssigen Schaltelemente führbar ist, umschaltbar sind. Zusätzlich sind in den Kraftfluss einer Getriebevorrichtung zugeschaltete formschlüssige Schaltelemente mit geringen Schaltkräften nur nahe ihres lastfreien Betriebszustandes aus dem Kraftfluss abschaltbar. Während Schaltvorgängen oder sogenannten Gangauslegevorgängen ist im Bereich einer Getriebevorrichtung ein Kraftfluss zwischen einer Getriebeeingangswelle und einer Getriebeausgangswelle zu unterbrechen. Dabei ist ein formschlüssiges Schaltelement aus seinem geschlossenen Betriebszustand in seinen geöffneten Betriebszustand zu überführen. Aufgrund eines zu schnellen oder fehlerhaften Aufbaus des im Bereich des formschlüssigen Schaltelementes anliegenden Drehmomentes, beispielsweise während einer Hochschaltung oder eines fehlerhaften Abbaus des anliegenden Drehmomentes, beispielsweise während eines Gangauslegens, ist das formschlüssige Schaltelement unter Umständen nicht in seinen geöffneten Betriebszustand überführbar. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, dass mechanische, hydraulische oder elektrische Fehlfunktionen das Öffnen eines formschlüssigen Schaltelementes verhindern, weshalb formschlüssige Schaltelemente im Gegensatz zu reibschlüssigen Schaltelementen bei Vorliegen eines entsprechenden Öffnungssteuersignals nicht zwangsläufig in einen geöffneten Betriebszustand übergehen und ein Radsatz einer Getriebevorrichtung unerwünschterweise in einem überbestimmten Betriebszustand vorliegt oder ein angefordertes Unterbrechen des Kraftflusses im Bereich einer Getriebevorrichtung nicht durchführbar ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer Getriebevorrichtung, insbesondere eines 9-Gang-Getriebes, das über die Betätigung von Schaltelementen in verschiedene Betriebszustände überführbar ist, wobei wenigstens eines der Schaltelemente als formschlüssiges Schaltelement ausgebildet ist, das zur Darstellung eines definierten Betriebszustandes der Getriebevorrichtung, während welchem ein Kraftfluss zwischen einer Getriebeeingangswelle und einer Getriebeausgangswelle vorliegt oder unterbrochen ist, aus einem geschlossenen in einen geöffneten Betriebszustand zu überführen ist, zur Verfügung zu stellen, mittels welchem undefinierte Betriebszustände einer Getriebevorrichtung, wie ein überbestimmter Radsatz oder ein unerwünscht vorliegender Kraftschluss im Bereich einer Getriebevorrichtung, auf einfache Art und Weise vermeidbar sind.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben einer Getriebevorrichtung, insbesondere eines 9-Gang-Getriebes, das über die Betätigung von Schaltelementen in verschiedene Betriebszustände überführbar ist, wobei wenigstens eines der Schaltelemente als formschlüssiges Schaltelement ausgebildet ist, das zur Darstellung eines definierten Betriebszustandes der Getriebevorrichtung, während welchem ein Kraftfluss zwischen einer Getriebeeingangswelle und einer Getriebeausgangswelle vorliegt oder unterbrochen ist, aus einem geschlossenen in einen geöffneten Betriebszustand zu überführen ist, wobei dem formschlüssigen Schaltelement eine Sensoreinrichtung zugeordnet ist, mittels der ein Betriebszustand des formschlüssigen Schaltelementes bestimmbar ist, wird bei Vorliegen einer Anforderung zum Öffnen des formschlüssigen Schaltelementes ein Öffnungssteuersignal generiert und das formschlüssige Schaltelement in Abhängigkeit des Öffnungssteuersignals in Öffnungsrichtung betätigt.
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Erfindungsgemäß wird die Getriebevorrichtung in einen sicheren Betriebszustand überführt, zu dem wenigstens die Getriebeausgangswelle drehbar ist, wenn im Bereich der Sensoreinrichtung trotz generiertem Öffnungssteuersignal ein geschlossener Betriebszustand des formschlüssigen Schaltelementes ermittelt wird.
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Mittels der erfindungsgemäßen Vorgehensweise wird während des Betriebs einer Getriebevorrichtung, insbesondere während Hochschaltungen oder Gangauslegeabläufen in Abhängigkeit eines vorliegenden Öffnungssteuersignals und einer weiteren redundanten Information einer einem formschlüssigen Schaltelement zugeordneten Sensoreinrichtung ein aktueller Schaltungszustand eines formschlüssigen Schaltelementes ermittelt und sicher zwischen einem geschlossenen und einem geöffneten Zustand unterschieden. Damit ist über den gesamten Betriebsbereich der Getriebevorrichtung immer feststellbar, ob ein am angeforderten Betriebszustandswechsel einer Getriebevorrichtung beteiligtes formschlüssiges Schaltelement, das für den angeforderten Betriebszustandswechsel in seinen geöffneten Betriebszustand zu überführen ist, tatsächlich in seinem angeforderten geöffneten Betriebszustand vorliegt oder nicht. Wird von der Überwachungsfunktion bei entsprechend vorliegender Sensorinformation trotz generiertem Öffnungssteuersignal festgestellt, dass das zu öffnende formschlüssige Schaltelement in geschlossenem Betriebszustand vorliegt, wird die Getriebevorrichtung in einen sicheren Betriebszustand überführt, in dem zumindest die Getriebeausgangswelle drehbar ist, womit zumindest ein überbestimmter Radsatz und gegebenenfalls ein nicht möglicher Kraftschlussabbau vermieden werden.
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Bei einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mit dem Generieren des Öffnungssteuersignals ein Timer gestartet, wobei die Getriebevorrichtung in den sicheren Betriebszustand überführt wird, wenn der Timer einen vordefinierten Wert erreicht und im Bereich der Sensoreinrichtung der geschlossene Betriebszustand des formschlüssigen Schaltelementes ermittelt wird. Damit ist gewährleistet, dass herkömmliche Schaltvorgänge mit geringem Aufwand in herkömmlichem Umfang durchführbar sind. Wird jedoch nach Ablauf einer vorzugsweise empirisch ermittelten Schaltzeit festgestellt, dass das formschlüssige Schaltelement nicht im angeforderten Umfang in seinen geöffneten Betriebszustand überführt wurde, wird die Getriebevorrichtung in einen sicheren Betriebszustand überführt, um dauerhaft vorliegende undefinierte Betriebszustände einer Getriebevorrichtung zu vermeiden.
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Dabei besteht beispielsweise die Möglichkeit, den vordefinierten Wert des Timers in Abhängigkeit verschiedener Betriebsparameter, wie der Betriebstemperatur der Getriebevorrichtung bzw. des Getriebeöls zu variieren, da Schaltvorgänge in Getriebevorrichtungen bei niedrigeren Betriebstemperaturen aufgrund der temperaturbedingten höheren Viskosität des Getriebeöls länger andauern als bei höheren Betriebstemperaturen.
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Über die Sensoreinrichtung wird bei einer weiteren vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Betriebszustandswechsel des formschlüssigen Schaltelementes ausgehend vom geschlossenen Betriebszustand in Richtung des geöffneten Betriebszustandes ermittelt, wenn eine zum angeforderten Öffnungsvorgang des formschlüssigen Schaltelementes äquivalente Verschiebung im Bereich einer in Bezug auf eine weitere Schaltelementhälfte des formschlüssigen Schaltelementes bewegbar ausgeführten Schaltelementhälfte sensoreinrichtungsseitig bestimmbar ist. Diese Vorgehensweise ist generell unabhängig von der Ausführung der Sensoreinrichtung, die beispielsweise als Wegsensor, Positionssensor, Drucksensor oder dergleichen, ausgeführt sein kann.
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So besteht beispielsweise auf einfache Art und Weise die Möglichkeit, dass über die Sensoreinrichtung ein Betriebszustandswechsel des formschlüssigen Schaltelementes ausgehend vom geschlossenen Betriebszustand in Richtung des geöffneten Betriebszustandes ermittelt wird, wenn eine während des angeforderten Öffnungsvorganges des formschlüssigen Schaltelementes in Bezug auf eine weitere Schaltelementhälfte des formschlüssigen Schaltelementes zu bewegende Schaltelementhälfte in der zum geöffneten Betriebszustand äquivalenten Position vorliegt.
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Alternativ hierzu oder kumulativ dazu wird bei einer weiteren, mit geringem konstruktivem Aufwand durchführbaren vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens über die Sensoreinrichtung ein Betriebszustandswechsel des formschlüssigen Schaltelementes ausgehend vom geschlossenen Betriebszustand in Richtung des geöffneten Betriebszustandes ermittelt, wenn ein Betätigungsdruck des formschlüssigen Schaltelementes von einem zum geschlossenen Betriebszustand des formschlüssigen Schaltelementes äquivalenten Druckniveau auf ein Druckniveau geführt wird, zu dem das formschlüssige Schaltelement in den geöffneten Betriebszustand überführt wird, und anschließend daran ein zum geöffneten Betriebszustand äquivalentes Druckniveau aufweist.
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Ist die Sensoreinrichtung wenigstens zwei formschlüssigen Schaltelementen zugeordnet, die mit Betätigungsdruck beaufschlagbar sind, wird das Getriebe bei einer weiteren vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens in den sicheren Betriebszustand überführt, wenn die formschlüssigen Schaltelemente zur Durchführung eines angeforderten Betriebszustandswechsels mit Betätigungsdruck zu beaufschlagen sind. Damit wird auf einfache Art und Weise vermieden, dass eine parallele bzw. gleichzeitige Betätigung von wenigstens zwei formschlüssigen Schaltelementen eine sensorseitige Überprüfung bzw. Bewertung eines angeforderten Schaltvorganges zum Öffnen eines formschlüssigen Schaltelementes verhindert ist und eine zur Vermeidung undefinierter Betriebszustände einer Getriebevorrichtung durchzuführende Vorgehensweise ohne entsprechende sensoreinrichtungsseitige Diagnose des Betriebszustandes der Getriebevorrichtung nicht aktivierbar ist.
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Die Getriebevorrichtung wird bei einer weiteren vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens in den sicheren Betriebszustand überführt, wenn im Bereich der Sensoreinrichtung ohne generiertem Öffnungssteuersignal ein den Betriebszustand des formschlüssigen Schaltelementes verändernder Betätigungsdruck ermittelt wird. Bei dieser Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei einer sensoreinrichtungsseitig festgestellten Veränderung des Betätigungsdruckes, beispielsweise einem Druckanstieg, obwohl keine Änderung der Ansteuerung im Bereich eines formschlüssigen Schaltelementes vorliegt, ein fehlerhafter Betrieb festgestellt und die Getriebevorrichtung in einen sicheren Zustand überführt. Dieser Vorgehensweise liegt die Kenntnis zugrunde, dass im Bereich eines formschlüssigen Schaltelementes ein unerlaubter Betriebszustandswechsel stattfindet oder die Funktionsweise der Sensoreinrichtung beeinträchtigt bzw. fehlerhaft ist.
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Bei einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens entspricht der sichere Betriebszustand der Getriebevorrichtung einem Neutralbetriebszustand, zu dem der Kraftfluss zwischen der Getriebeeingangswelle und der Getriebeausgangswelle unterbrochen ist, wobei hierfür vorzugsweise alle Schaltelemente der Getriebevorrichtung in ihren geöffneten Betriebszustand überführt werden.
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Alternativ hierzu entspricht der sichere Betriebszustand dem Betriebszustand der Getriebevorrichtung vor der Anforderung zum Schließen des formschlüssigen Schaltelementes.
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Wiederum alternativ hierzu entspricht der sichere Betriebszustand bei einer weiteren vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens einem Betriebszustand der Getriebevorrichtung, in den die Getriebevorrichtung bei einem Ausfall der elektrischen Versorgung der Getriebevorrichtung übergeht, wobei die Getriebevorrichtung dann in einem sogenannten mechanischen Notlauf betrieben wird.
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In Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles kann die Überführung der Getriebevorrichtung in einen sicheren Betriebszustand unter Umständen gestuft erfolgen, sodass z. B. zunächst im Falle eines erkannten Fehlers die Getriebevorrichtung komplett geöffnet wird und nach einer definierten Zeit durch ein Gangeinlegen wieder versucht wird in den Normalbetrieb zu gelangen. Treten während eines Zündungszyklus mehrere Symptome auf oder ist nach dem Öffnen des Getriebes mehrmals ein Gangeinlegen nicht möglich, so wird die Getriebevorrichtung endgültig in einen sicheren Zustand, beispielsweise einen mechanischen Notlauf, überführt.
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Hierfür wird bei einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Vorliegen des sicheren Betriebszustandes der Getriebevorrichtung, zu dem alle Schaltelemente geöffnet sind, ein weiterer Timer gestartet und bei Erreichen eines definierten Zeitwertes betriebszustandsabhängig eine Anforderung zum Herstellen des Kraftflusses im Bereich der Getriebevorrichtung generiert.
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Die Getriebevorrichtung geht vorzugsweise endgültig in den sicheren Betriebszustand über, wenn der Kraftfluss im Bereich der Getriebevorrichtung mehrmals nacheinander erfolglos angefordert wurde.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und den unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen.
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Es zeigt:
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1 ein Radsatzschema einer Getriebevorrichtung;
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2 eine tabellarische Schaltlogik der in 1 gezeigten Getriebevorrichtung;
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3 ein Hydraulikschema einer Vorrichtung zum Bestimmen eines Betriebszustandes von zwei bidirektional betätigbaren hydraulischen Stelleinrichtungen von Schaltelementen der Getriebevorrichtung gemäß 1; und
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4 mehrere Verläufe verschiedener Betriebszustandsparameter der Getriebevorrichtung gemäß 1, die sich teils während eines ordnungsgemäß durchgeführten Abschaltvorganges und teils während eines fehlerhaften Abschaltvorganges eines formschlüssigen Schaltelementes der Getriebevorrichtung einstellen.
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1 zeigt ein Räderschema einer Getriebevorrichtung
1 bzw. eines 9-Gang-Getriebes, welches grundsätzlich aus der
DE 10 2008 000 429 A1 bekannt ist. Die Getriebevorrichtung
1 umfasst eine Antriebswelle
2 und eine Abtriebswelle
3, welche in in einem Fahrzeug montierten Zustand mit einem Abtrieb des Fahrzeugs verbunden ist, während die Antriebswelle
2 mit einer Antriebsmaschine wirkverbunden ist.
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Darüber hinaus umfasst die Getriebevorrichtung 1 vier Planetenradsätze P1 bis P4, wobei der erste und der zweite Planetenradsatz P1, P2, die vorzugsweise als Minusplanetensätze ausgebildet sind, einen schaltbaren Vorschaltradsatz bilden, während der dritte und der vierte Planetenradsatz P3 und P4 den Hauptradsatz darstellen. Zusätzlich umfasst die Getriebevorrichtung 1 sechs Schaltelemente A bis F, wovon die Schaltelemente C, D und F als Bremsen und die Schaltelemente A, B und E als Schaltkupplungen ausgeführt sind.
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Mit den Schaltelementen A bis F ist gemäß der in 2 näher dargestellten Schaltlogik ein selektives Schalten von neun Vorwärtsgängen "1" bis "9" und einem Rückwärtsgang "R" realisierbar, wobei zum Herstellen eines Kraftflusses in der Getriebevorrichtung 1 im Wesentlichen jeweils gleichzeitig drei Schaltelemente in einen geschlossenen Betriebszustand zu führen bzw. zu halten sind.
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Die Schaltelemente A und F sind vorliegend als formschlüssige Schaltelemente ohne zusätzliche Synchronisierung ausgebildet, um im Betrieb der Getriebevorrichtung 1 im Vergleich zu Getriebevorrichtungen, die nur mit reibschlüssigen Schaltelementen ausgebildet sind, durch geöffnete reibschlüssige Schaltelemente verursachte Schleppmomente zu reduzieren. Da formschlüssige Schaltelemente im Allgemeinen nur innerhalb eines sehr schmalen Differenzdrehzahlbandes um die Synchrondrehzahl aus einem geöffneten Betriebszustand in einen geschlossenen Betriebszustand überführbar sind, wird die Synchronisierung eines zuzuschaltenden formschlüssigen Schaltelementes ohne zusätzliche konstruktive Ausführungen durch entsprechende Betätigung der jeweils an der Schaltung beteiligten Schaltelemente realisiert. Dies gilt sowohl für Zug- als auch für Schubschaltungen, wobei die formschlüssigen Schaltelemente als Klauenkupplungen ausgeführt sein können, welche mit oder ohne zusätzliche Synchronisierung ausgebildet sind.
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3 zeigt ein Hydraulikschema einer Vorrichtung 1A zum Bestimmen eines Betriebszustandes von zwei bidirektional betätigbaren hydraulischen Stelleinrichtungen 2A, 3A der vorliegend als Klauenschaltelemente ausgeführten Schaltelemente A, F. Die Stelleinrichtungen 2A, 3A sind jeweils im Bereich von Wirkflächen 6, 7 bzw. 8, 9 eines Kolbenelementes 10, 11 mit Hydraulikdruck beaufschlagbar.
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Bei Anliegen eines Hydraulikdruckes p_sys eines Hochdruckbereiches 34 im Bereich einer ersten Wirkfläche 6 oder 8 an dem Kolbenelement 10 oder 11 greift eine in Richtung einer ersten Endlage des Kolbenelementes 10 oder 11 wirkende Kraftkomponente an. Liegt der Hydraulikdruck p_sys des Hochdruckbereiches 34 dagegen an der zweiten Wirkfläche 7 oder 9 des Kolbenelementes 10 oder 11 an, greift an dem Kolbenelement 10 oder 11 eine in Richtung einer zweiten Endlage des Kolbenelementes 10 oder 11 wirkende Kraftkomponente an.
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Mit dem Hydraulikdruck p_sys des Hochdruckbereiches 34 beaufschlagbare und den Wirkflächen 6, 7 bzw. 8, 9 der Kolbenelemente 10 bzw. 11 zugeordnete Bereiche 12, 13 bzw. 14, 15 bzw. Kolbenräume sind in Stellungen der Kolbenelemente 10, 11 zwischen deren Endlagen jeweils über eine Drosseleinrichtung 16 bzw. 17 miteinander verbunden. Zusätzlich ist jeweils einer der Bereiche 12 oder 13 bzw. 14 oder 15 zum Verstellen eines Kolbenelementes 10 oder 11 mit dem Hochdruckbereich 34 und jeweils der andere Bereich 13 oder 12 bzw. 15 oder 14 mit einem Niederdruckbereich 18 koppelbar. Hierfür sind zwei Ventileinrichtungen 19, 20 vorgesehen, in deren Bereichen die Kolbenräume 12, 13 bzw. 14, 15 jeweils entweder mit dem Hochdruckbereich 34 oder dem Niederdruckbereich 18 koppelbar sind.
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Stromauf des Niederdruckbereiches 18 und stromab der Ventileinrichtungen 19, 20 ist eine weitere Drosseleinrichtung 21 und wiederum stromauf der weiteren Drosseleinrichtung 21 sowie stromab der Ventileinrichtungen 19 und 20 ist eine Druckmesseinrichtung 22 vorgesehen. Die vorliegend als 4/2-Wegeventile ausgeführten Ventileinrichtungen 19 und 20 sind jeweils über einen vorliegend als Magnetventil ausgebildeten elektrohydraulischen Aktor 23 bzw. 24 entgegen einer Federeinrichtung 25 bzw. 26 mit einem aus dem Hochdruckbereich 34 versorgten Steuerdruck p_VS23, p_VS24 beaufschlagbar, um die Stelleinrichtungen 2, 3 anforderungsgemäß im Bereich der Kolbenräume 12 und 13 bzw. im Bereich der Kolbenräume 14 und 15 mit dem Hydraulikdruck p_sys des Hochdruckbereiches 34 zu beaufschlagen oder mit dem Niederdruckbereich 18 zu verbinden.
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Dadurch, dass zur Überwachung der Position der beiden Kolbenelemente 10 und 11 eine einzige Druckmesseinrichtung 22 vorgesehen ist, sind zwischen dem Hydraulikspeicher 27 und den Ventileinrichtungen 19 und 20 bzw. zwischen dem Druckbegrenzungsventil 33 und den Ventileinrichtungen 19 und 20 jeweils Blenden 35, 36 vorgesehen, die eine gegenseitige Beeinflussung der Betätigungskolben 10 und 11 im Betätigungsfall ausschließen.
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Über die Druckmesseinrichtung 22, die einen einfachen Drucksensor bzw. Druckschalter umfasst, ist eine Endlagensensierung der Positionen der Kolbenelemente 10, 11 durchführbar. Zusätzlich ist die Positionssensierung idealerweise im Bereich der hydraulischen Steuerung vorgesehen, wobei alle Endpositionen der Kolbenelemente 10 und 11 mittels eines einzigen Drucksensors in der nachfolgend näher beschriebenen Art und Weise ermittelbar sind.
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Zwischen den beiden Endlagen der Kolbenelemente 10 und 11 sind die Kolbenräume 12 und 13 bzw. 14 und 15 über die Drosseleinrichtungen 16 und 17 positionsabhängig miteinander verbunden. Die Drosseleinrichtungen 16 und 17 bzw. die Verbindungen zwischen den Kolbenräumen 12 und 13 bzw. 14 und 15 im Bereich der Drosseleinrichtungen 16 und 17 werden von den Kolbenelementen 10 und 11 immer dann freigegeben, wenn sich die Kolbenelemente 10 und 11 nicht in ihren Endlagen befinden.
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Dabei wird über die Drosseleinrichtungen 16 und 17 in Stellungen der Kolbenelemente 10 und 11 zwischen deren Endlagen jeweils ein Hydraulikfluidvolumenstrom ausgehend von dem Kolbenraum 12 oder 13 bzw. 14 oder 15, der mit dem Hochdruckbereich 34 über die Ventileinrichtung 19 oder 20 verbunden ist, in Richtung des Kolbenraumes 13 oder 12 bzw. 15 oder 14 geführt, der mit dem Niederdruckbereich 18 gekoppelt ist, der vorliegend der Getriebesumpf der Getriebeeinrichtung ist.
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Im Bereich der eine Staublende darstellenden weiteren Drosseleinrichtung 21 baut sich in Abhängigkeit des Drosselquerschnittes der weiteren Drosseleinrichtung 21 in Abhängigkeit des vom Kolbenraum 12 oder 13 bzw. 14 oder 15 in Richtung des Niederdruckbereiches 18 strömenden Leckagestromes ein Staudruck p_sens auf, der im Bereich der Druckmesseinrichtung 22 messtechnisch ermittelt wird.
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Stromab der Ventileinrichtungen 19 und 20 und stromauf der weiteren Drosseleinrichtung 21 ist die Vorrichtung 1A mit einem Druckbegrenzungsventil 33 ausgebildet. Der Ansprechdruck p_DBV des Druckbegrenzungsventils 33 liegt oberhalb einer vordefinierten Druckschwelle der Druckmesseinrichtung 22, ab der über die Druckmesseinrichtung 22 eine Funktionsstörung im Bereich der Stelleinrichtung 2A bzw. 3A ermittelt wird. Aufgrund der Anordnung des Druckbegrenzungsventils 33 stromauf der weiteren Drosseleinrichtung 21 steigt der Druck stromab der Ventileinrichtungen 19 und 20 und stromauf der weiteren Drosseleinrichtung 21 während der Betätigung des Kolbenelementes 10 bzw. 11 mindestens auf den Ansprechdruck p_DBV des Druckbegrenzungsventils 33 an. Nach Erreichen der Endlage des Kolbenelementes 10 oder 11 wird der Leckagevolumenstrom im Bereich der Drosseleinrichtung 16 bzw. 17 durch das Kolbenelement 10 oder 11 in vorbeschriebener Art und Weise unterbrochen, womit der Hydraulikdruck p_sens stromauf der weiteren Drosseleinrichtung 21 das Druckniveau des Ansprechdrucks p_DBV des Druckbegrenzungsventils 33 nicht mehr erreichen kann. Dies resultiert aus der Tatsache, dass das Hydrauliksystem stromauf der Ventileinrichtungen 19 und 20 über die weitere Drosseleinrichtung 21 in Richtung des Niederdruckbereiches 18 entlüftet wird.
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Erreicht das Kolbenelement 10 nicht die angestrebte Endlage, bleibt der Leckagevolumenstrom über die Drosseleinrichtung 16 groß und führt im Bereich der Staublende 21 zu einem Druckanstieg, bis das Druckbegrenzungsventil 33 anspricht und den Druck p_sens im System begrenzt. Der Druck p_sens in der die weitere Drosseleinrichtung 21 aufweisenden Tankleitung steigt dabei auf ein Niveau an, dass im Bereich der Druckmesseinrichtung 22 die vordefinierte Druckschwelle überschritten wird und das elektronische Getriebesteuergerät mit einem Signal beaufschlagt wird, das einer fehlerhaften Kolbenstellung entspricht.
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens wird anhand der in 4 über der Zeit t näher dargestellten Verläufe mehrerer Betriebsparameter der Getriebevorrichtung 1 gemäß 1 näher erläutert. Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl für die Überwachung und Betätigung des formschlüssigen Schaltelementes F während eines angeforderten Übersetzungswechsels ausgehend von der vierten Übersetzung "4" in Richtung der fünften Übersetzung "5", zu deren Durchführung das reibschlüssige Schaltelement B zuzuschalten ist und das formschlüssige Schaltelement F abzuschalten ist, als auch für die Überwachung und Betätigung des formschlüssigen Schaltelementes A bei einem angeforderten Übersetzungswechsel ausgehend von der siebten Übersetzung "7" in Richtung der achten Übersetzungsstufe "8" anwendbar, zu deren Durchführung das reibschlüssige Schaltelement C zuzuschalten ist und das formschlüssige Schaltelement A abzuschalten ist. Des Weiteren ist das erfindungsgemäße Verfahren auch während Betriebszustandsverläufen in geeigneter Art und Weise betreibbar, während welchen im Bereich der Getriebevorrichtung 1 durch Öffnen des formschlüssigen Schaltelementes A und/oder F in Form eines sogenannten Gangauslegens ein Kraftfluss im Bereich der Getriebevorrichtung 1 unterbrochen wird, wie es beispielsweise bei einem Eintritt in einen Segelbetrieb eines mit der Getriebevorrichtung 1 ausgeführten Fahrzeuges der Fall sein kann. Zusätzlich ist das erfindungsgemäße Verfahren auch für Betriebszustandsverläufe einsetzbar, während welchen ein formschlüssiges Schaltelement zur Durchführung einer angeforderten Rückschaltung aus seinem geschlossenen in seinen geöffneten Betriebszustand zu überführen ist.
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Zum Zeitpunkt T1 ist in der Getriebevorrichtung 1 die vierte Übersetzung "4" oder die siebte Übersetzung "7" für Vorwärtsfahrt eingelegt. Zum Zeitpunkt T1 ergeht eine Anforderung für einen Übersetzungswechsel ausgehend von der aktuell eingelegten Ist-Übersetzung "4" oder "7" in Richtung der fünften Übersetzung "5" oder der achten Übersetzung "8" für Vorwärtsfahrt bzw. der Ziel-Übersetzung, wobei hierfür das reibschlüssige Schaltelement B oder das Schaltelement C zu schließen ist und gleichzeitig das formschlüssige Schaltelement F oder das Schaltelement A aus seinem geschlossenen Betriebszustand in seinen geöffneten Betriebszustand zu überführen ist.
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Des Weiteren entspricht eine Drehzahl nt der Getriebeeingangswelle zum Zeitpunkt T1, zu welchem das reibschlüssige Schaltelement B oder das Schaltelement C noch vollständig geöffnet ist und das formschlüssige Schaltelement F oder das Schaltelement A in vollständig geschlossenem Betriebszustand vorliegt sowie die vierte Übersetzung "4" oder die siebte Übersetzung "7" eingelegt ist, der Synchrondrehzahl nt("4") bzw. nt("7"), die sich bei eingelegter vierter Übersetzung "4" oder eingelegter siebter Übersetzung "7" in der Getriebevorrichtung 1 einstellt.
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Zugunsten der Übersichtlichkeit wird die erfindungsgemäße Vorgehensweise nachfolgend im Wesentlichen lediglich für das formschlüssige Schaltelement F näher beschrieben, wobei der vorgestellte Ablauf dem für die Betätigung und die Überwachung des formschlüssigen Schaltelementes A während eines angeforderten Übersetzungswechsels von der siebten Übersetzung "7" in Richtung der achten Übersetzungsstufe "8" vorgesehenen Ablauf entspricht.
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Ab einem Zeitpunkt T2, zu welchem die Schaltanforderung ausgehend von der Ist-Übersetzung "4" in Richtung der Ziel-Übersetzung "5" vorliegt, wird die Übertragungsfähigkeit des reibschlüssigen Schaltelementes B durch entsprechendes Anheben des Betätigungsdruckes vergrößert, womit die Drehzahl nt der Getriebeeingangswelle 2 ab einem Zeitpunkt T3 in Richtung der Synchrondrehzahl nt("5") abnimmt, die sich bei in der Getriebevorrichtung 1 eingelegter fünfter Übersetzung "5" einstellt. Des Weiteren wird zum Zeitpunkt T2, der den Beginn der Hochschaltung ausgehend von der vierten Übersetzung "4" in Richtung der fünften Übersetzung "5" darstellt, der Zeitpunkt vor Erreichen der Synchrondrehzahl nt("5") ermittelt, ab dem eine in Öffnungsrichtung des formschlüssigen Schaltelementes F wirkende Betätigung des formschlüssigen Schaltelementes F zu starten ist.
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Vorliegend entspricht ein Zeitpunkt T4 dem betriebszustandsabhängig ermittelten Zeitpunkt, ab dem das formschlüssige Schaltelement F mit der zum Öffnen erforderlichen Betätigungskraft zu beaufschlagen ist. Zum Zeitpunkt T4 wird daher ein Verlauf des Ansteuerstroms IF des formschlüssigen Schaltelementes F, der ein Öffnungssteuersignal für das formschlüssige Schaltelement F darstellt, sprungartig in der in 4 idealisiert dargestellten Art und Weise abgesenkt und das formschlüssige Schaltelement F in gewünschtem Umfang betätigt.
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Durch das Absenken des Ansteuerstroms IF springt auch ein Verlauf XF des Status des formschlüssigen Schaltelementes F zum Zeitpunkt T4 sprungartig auf ein niedrigeres Niveau um, der einem undefinierten Betriebszustand des formschlüssigen Schaltelementes F entspricht, da der Druck p_sens im Bereich der Druckmesseinrichtung 22 zum Zeitpunkt T4 im Wesentlichen gleich null ist und daher über die Druckmesseinrichtung 22 bzw. die Sensoreinrichtung zunächst noch nicht verifizierbar ist, ob eine in Öffnungsrichtung des formschlüssigen Schaltelementes F entsprechende Bewegung stattgefunden hat oder nicht.
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Mit zunehmender Betriebszeit t sinkt die Drehzahl nt der Getriebeeingangswelle 2 weiter in Richtung der Synchrondrehzahl nt("5") ab und ein über die Getriebevorrichtung 1 geführtes Drehmoment wird in zunehmendem Umfang über das zuzuschaltende reibschlüssige Schaltelement B in Richtung der Getriebeausgangswelle 3 übertragen. Dies führt dazu, dass das am formschlüssigen Schaltelement F anliegende Drehmoment zunehmend reduziert wird und das Kolbenelement 11 des formschlüssigen Schaltelementes F in Richtung seiner zum geöffneten Betriebszustand des formschlüssigen Schaltelementes F äquivalenten Endstellung verschoben wird. Der Druck p_sens steigt im Bereich der Sensoreinrichtung 22 zum Zeitpunkt T5 sprungartig an, da ab dem Zeitpunkt T5 in vorbeschriebenem Umfang Hydraulikfluid ausgehend vom Hochdruckbereich 34 in Richtung des Niederdruckbereiches 18 über das formschlüssige Schaltelement F bzw. das Kolbenelement 11 führbar ist. Gleichzeitig springt der Verlauf XF zum Zeitpunkt T5 auf ein Statusniveau um, das einer sogenannten Zwischenposition des Kolbenelementes 11 zwischen seinen beiden Endlagen entspricht.
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Zu einem auf den Zeitpunkt T5 folgenden weiteren Zeitpunkt T6 fällt der Druck p_sens im Wesentlichen wieder auf null ab. Dies resultiert aus der Tatsache, dass das formschlüssige Schaltelement F zum Zeitpunkt T6 vollständig geöffnet ist und die Verbindung zwischen dem Hochdruckbereich 34 und dem Niederdruckbereich 18 durch Erreichen der zum geöffneten Betriebszustand des formschlüssigen Schaltelementes F äquivalenten Endstellung des Kolbenelementes 11 im Bereich des Kolbenelementes 11 getrennt ist.
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Damit ist aus dem Verlauf des Ansteuerstroms IF des formschlüssigen Schaltelementes F und dem Verlauf des Drucks p_sens eindeutig ermittelbar, dass das formschlüssige Schaltelement F in angeforderter Art und Weise in seinen geöffneten Betriebszustand überführt ist, wobei der Verlauf XF zum Zeitpunkt T6 auf ein zum geöffneten Betriebszustand des Schaltelementes F äquivalentes Statusniveau umspringt. Anschließend wird die Übertragungsfähigkeit des zuzuschaltenden reibschlüssigen Schaltelementes B in an sich bekannter Art und Weise in Richtung des Schließdruckniveaus geführt, zu dem das Schaltelement B seinen vollständig geschlossenen Betriebszustand aufweist. Wenn das reibschlüssige Schaltelement B vollständig geschlossen ist und gleichzeitig das formschlüssige Schaltelement F geöffnet ist, ist der angeforderte Übersetzungswechsel in Richtung der fünften Übersetzung "5" abgeschlossen.
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Für den Fall, dass das formschlüssige Schaltelement F nicht wie in vorbeschriebenem Umfang in seinen geöffneten Betriebszustand überführbar ist, wird zur Vermeidung eines dauerhaft vorliegenden Betriebszustandes der Getriebevorrichtung bereits zum Zeitpunkt T4 ein Timer gestartet, dessen Wert in der dargestellten Art und Weise mit zunehmender Betriebszeit t zyklisch angehoben wird, aber auch stetig vergrößert werden kann.
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Fällt die Drehzahl nt der Getriebeeingangswelle 2 beispielsweise zum Zeitpunkt T3 in der durch den strichliert dargestellten Verlauf sprungartig in Richtung null ab, weil beispielsweise der Radsatz der Getriebevorrichtung 1 durch das Zuschalten des reibschlüssigen Schaltelementes B bei gleichzeitig geschlossenem formschlüssigen Schaltelement F überbestimmt ist, wird die Getriebevorrichtung 1 bereits zum Zeitpunkt T3 sofort in einen sicheren Betriebszustand überführt, zu welchem alle Schaltelemente A bis F geöffnet sind, um einen undefinierten Betriebszustand der Getriebevorrichtung 1 zu vermeiden.
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Weist die Drehzahl nt der Getriebeeingangswelle 2 einen im Wesentlichen erwarteten und in 4 dargestellten Drehzahlverlauf ausgehend von der Synchrondrehzahl nt("4") in Richtung der Synchrondrehzahl nt("5") auf und wird über die Sensoreinrichtung 22 ermittelt, dass das formschlüssige Schaltelement F nicht in seinen geöffneten Betriebszustand überführt wurde, obwohl der Ansteuerstrom IF des formschlüssigen Schaltelementes F zum Zeitpunkt T4 im dargestellten Umfang im Wesentlichen auf null abgesenkt wurde, wird die Getriebevorrichtung 1 zum Zeitpunkt T6, zu welchem der Timer einen vordefinierten Wert TimerS erreicht, in den sicheren Betriebszustand überführt, in dem zumindest die Getriebeausgangswelle 3 drehbar ist, um sicherheitskritische Betriebszustände, beispielsweise durch ein blockiertes Getriebe, auf einfache Art und Weise vermeiden zu können.
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Dabei wird im Bereich der Sensoreinrichtung 22 der geschlossene Betriebszustand des formschlüssigen Schaltelementes F ermittelt, wenn der Druck p_sens ab dem Zeitpunkt T5 nicht in in 4 dargestelltem Umfang auf das Druckniveau einer Zwischenposition des Kolbenelementes 11 ansteigt oder dieses Druckniveau nach dem Zeitpunkt T6 weiterhin aufweist, da dann von einem nicht vollständigen Öffnen des formschlüssigen Schaltelementes F auszugehen ist.
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Da die Sensoreinrichtung 22 neben dem formschlüssigen Schaltelement F auch dem formschlüssigen Schaltelement A zugeordnet ist, ist es vorgesehen, dass aufgrund der Ausführung der Vorrichtung 1A immer nur eines der formschlüssigen Schaltelemente A und F in vorbeschriebenem Umfang betätigbar ist. Wird der Ansteuerzustand eines formschlüssigen Schaltelementes A oder F geändert, so dass dieses zukünftig einen Betriebszustandswechsel erfährt, d. h. von seinem geöffneten oder seinem geschlossenen Betriebszustand in Richtung seines geschlossenen oder seines geöffneten Betriebszustandes geführt wird, und wird anschließend im Bereich der Sensoreinrichtung 22 ein Druckanstieg ermittelt, wird im Bereich der Überwachungsfunktion der Zustand der Zwischenposition des Kolbenelementes 10 oder 11 erkannt. Wird nun parallel zu diesem Vorgang ein Ansteuerzustand des weiteren formschlüssigen Schaltelementes F oder A angefordert, dass sich dieses ebenfalls aus seiner Endlage heraus bewegen soll, so wird über die Überwachungsfunktion ein Fehler erkannt und die Getriebevorrichtung 1 in einen sicheren Betriebszustand überführt.
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Zusätzlich wird bei Erkennen eines Druckanstieges im Bereich der Sensoreinrichtung 22 ohne Vorliegen einer Änderung des Ansteuerstromes IF ein Fehler erkannt und die Getriebevorrichtung 1 in einen sicheren Betriebszustand überführt, da dann entweder von einem unerlaubten Betriebszustandswechsel im Bereich eines der formschlüssigen Schaltelemente A oder F auszugehen ist oder im Bereich der Sensoreinrichtung 22 eine Fehlfunktion vorliegt.
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Die Überführung der Getriebevorrichtung in den sicheren Betriebszustand kann in Abhängigkeit des jeweils vorliegenden Anwendungsfalles gestuft erfolgen, wobei die Getriebevorrichtung 1 zunächst bei Erkennen eines Fehlers komplett geöffnet wird, indem alle Schaltelemente A bis F in ihren geöffneten Betriebszustand überführt werden. Nach Ablauf einer definierten Betriebszeit wird wiederum versucht in der Getriebevorrichtung 1 eine Übersetzung einzulegen und in den Normalbetrieb überzugehen. Treten während eines Zündungszyklus mehrere Fehler auf oder ist nach dem Öffnen der Getriebevorrichtung 1 mehrmals ein Gangeinlegen nicht möglich, so wird die Getriebevorrichtung endgültig in ihren sicheren Betriebszustand überführt, der beispielsweise durch einen mechanischen Notlauf gekennzeichnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Getriebevorrichtung
- 1A
- Vorrichtung
- 2
- Getriebeeingangswelle
- 2A
- Stelleinrichtung
- 3
- Getriebeausgangswelle
- 3A
- Stelleinrichtung
- 6
- Wirkfläche
- 7
- Wirkfläche
- 8
- Wirkfläche
- 9
- Wirkfläche
- 10
- Kolbenelement
- 11
- Kolbenelement
- 12
- Kolbenraum
- 13
- Kolbenraum
- 14
- Kolbenraum
- 15
- Kolbenraum
- 16
- Drosseleinrichtung
- 17
- Drosseleinrichtung
- 18
- Niederdruckbereich
- 19
- Ventileinrichtung
- 20
- Ventileinrichtung
- 21
- Weitere Drosseleinrichtung, Staublende
- 22
- Druckmesseinrichtung
- 23
- elektrohydraulischer Aktor
- 24
- elektrohydraulischer Aktor
- 25
- Federeinrichtung
- 26
- Federeinrichtung
- 27
- Hydraulikspeicher
- 28
- Federeinrichtung
- 29
- Drosselbohrung
- 30
- Dichteinrichtung
- 31
- Zylinderwand
- 32
- Dichteinrichtung
- 33
- Druckbegrenzungsventil
- 34
- Hochdruckbereich
- 35
- Blende
- 36
- Blende
- "1" bis "9"
- Übersetzung für Vorwärtsfahrt
- A bis F
- Schaltelement
- IF
- Ansteuerstrom des formschlüssigen Schaltelementes F
- nt
- Drehzahl der Getriebeeingangswelle
- nt("4"), nt("5"), nt("7"), nt("8")
- Synchrondrehzahlen
- p_DBV
- Ansprechdruck des Druckbegrenzungsventils
- p_VS
- Steuerdruck
- p_sens
- Staudruck, Sensordruck
- p_sys
- Hydraulikdruck des Hochdruckbereiches
- P1 bis P4
- Planetenradsatz
- "R"
- Übersetzung für Rückwärtsfahrt
- t
- Zeit
- T1 bis T6
- diskreter Zeitpunkt
- Timer
- Verlauf
- TimerS
- vordefinierter Wert des Timers
- XF
- Statusverlauf des Betriebszustandes des formschlüssigen
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- Schaltelementes F
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005002337 A1 [0002]
- DE 102008000429 A1 [0006, 0032]