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Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung zur Darstellung von Informationen in Fahrzeugen, mit einer Vorderseite, einer Rückseite, einem Display und einer Hintergrundbeleuchtungsquelle, wobei das von der Hintergrundbeleuchtungsquelle erzeugte Hintergrundlicht das Display von seiner Rückseite her durchdringt und zur Vorderseite gelangt sowie ein dazugehöriges Verfahren zur seiner Verwendung.
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Für die Darstellung freiprogrammierbarer Texte und Grafiken auf der Seite von Zügen oder Bussen durch Seitenanzeiger und in ähnlichen Anwendungen werden heute Technologien wie monochrome LCD (Liquid Crystal Display), LED (Light Emitting Diode), chLCD (cholesteric LCD) und Flip-Dot (elektromechanische Anzeigesysteme) verwendet.
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Die bisher für Seitenanzeiger verwendeten Technologien haben folgende Nachteile:
- – LED, monochrome LCD:
Geringe Auflösung. Dadurch können Informationen nicht ausreichend präzise und detailreich dargestellt werden.
- – LED, monochrome LCD, chLCD, Flip-Dot:
Geringer Kontrast. Dieser verschlechtert die Lesbarkeit, teilweise bis hin zur Unbrauchbarkeit.
- – chLCD, Flip-Dot:
Lange Umschaltzeiten, also geringe zeitliche Dynamik. Schnelle Informationswechsel sind deshalb nicht möglich, was störend ist.
- – chLCD, monochrome LCD:
Nicht ausreichende Darstellungsfläche. Mehrere Einzelmodule müssen aneinandergereiht werden, um längere Texte darzustellen. Dies erhöht die Komplexität. Außerdem können zwischen den Einzelmodulen Lücken auftreten, in denen, anders als gewünscht, keine Informationen dargestellt werden können.
- – monochrome LCD, Flip-Dot:
Farbdarstellung nicht möglich. Die Farbdarstellung ist aber in vielen Fällen unverzichtbar oder wird zumindest als wesentliches Ausstattungsmerkmal gewünscht.
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Die aus diversen Anwendungen im Innenbereich bekannte TFT (Thin Film Transistor) Technologie konnte an Seite und Front eines Zuges, also für Seitenanzeiger bzw. Frontanzeiger, bisher aus diversen Gründen nicht eingesetzt werden. Diese Gründe sind:
- – Die Umgebungslichttoleranz und die Leuchtdichte der TFT-Module reichten für den Außeneinsatz nicht aus. Zumindest bei hellem Sonnenlicht konnten sie nicht abgelesen werden.
- – Die allfällig auftretenden Temperaturen auf der Oberfläche des TFT-Moduls konnte zu Farbveränderungen führen. Dies störte bei der Darstellung der Informationen, weil andere als die eigentlich gewünschten Farben dargestellt wurden. Ursache hierfür ist, dass die Polariser in den TFT nur eine begrenzte Temperaturbeständigkeit aufweisen, mit dem Ergebnis, dass bei höheren Temperaturen die Anzeige dunkler wird oder die Farben verfälscht werden. Die Qualität der Wiedergabe bleibt gewährleistet, solange die TFT unter dieser kritischen Temperatur verbleibt.
- – Ein ungünstiges Seitenverhältnis der TFT-Module wie z.B. 4:3, 16:9 führte dazu, dass die Darstellung von langen Bahnhofsnamen wie z. B. Garmisch-Partenkirchen oder die komplette Darstellung von sogenannten Zugläufen mit der für gute Lesbarkeit erforderlichen Schrifthöhe nicht möglich war. Solche Darstellungen sind aber unverzichtbar.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Anzeigenvorrichtung für Fahrzeuge im Außeneinsatz mit großer Umgebungslichttoleranz zu schaffen.
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Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass
- – das Display ein TFT-Modul ist und
- – an der Rückseite eine transflektive Einrichtung vorgesehen ist, welche Transmissionseigenschaft und Reflexionseigenschaft aufweist.
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Das Verdienst der Erfindung besteht darin erkannt zu haben, dass entgegen der in Fachkreisen vertretenen Auffassung der Einsatz von TFT-Modulen für Fahrzeuge im Außeneinsatz gut geeignet sind, sofern zusätzliche und nachfolgend im einzelnen erläuterte Maßnahmen ergriffen werden. Das wichtigste Merkmal ist die Anbringung einer transflektiven Einrichtung am TFT-Modul, welche sowohl transmissive als auch Reflektionseigenschaften aufweist.
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Die Einrichtung, die sowohl Transmission als auch Reflexion im Bereich optischer Wellenlängen aufweist, wird als transflektiv bezeichnet.
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Dadurch und durch weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden auch Leuchtdichte und Temperaturtoleranz verbessert, sodass das TFT-Modul noch geeigneter für den Außeneinsatz wird.
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Auf der Rückseite des TFT-Moduls, im folgenden auch kurz Rückseite genannt, ist eine Hintergrundbeleuchtungsquelle vorgesehen, bei der es sich um eine LED handeln kann, deren Licht, im folgenden kurz Hintergrundlicht genannt, das TFT-Modul aufgrund der Transmissionseigenschaft durchdringt und nach Durchdringen der Vorderseite des TFT-Moduls, im folgenden auch kurz Vorderseite genannt, zu einem Betrachter gelangt. Auf derselben Seite des TFT-Moduls wie der Betrachter befindet sich auch die Umgebungslichtquelle, etwa die Sonne, der Himmel, aber auch Lampen, deren Licht, im folgenden kurz Umgebungslicht genannt, das TFT-Modul von der Vorderseite her beleuchtet und nach Durchdringen des TFT-Moduls erfindungsgemäß in der transflektiven Einrichtung reflektiert wird.
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Die transflektive Einrichtung kann Teil der Rückseite des TFT-Moduls sein. Eine entsprechende Entwicklung und Produktion scheiden wegen moderater benötigter Stückzahlen und deshalb hohen Stückpreisen in der Regel aus. Deshalb ist als transflektive Einrichtung insbesondere eine transflektive Folie vorgesehen, welche auf der Rückseite des TFT-Moduls aufgebracht wird. Transflektive Folien werden auch als für Licht halbdurchlässige Folien bezeichnet. Dabei ist jedoch darauf zu achten, daß nicht transmittiertes Licht nicht etwa absorbiert wird, sondern reflektiert wird, damit Hintergrundbeleuchtung weiterhin möglich ist.
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Reflexion ist möglich an metallischen Spiegelflächen oder an dielektrischen Spiegeln. Diese beiden verschiedenen Reflexionsmechanismen können in der transflektiven Einrichtung verwendet werden.
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Zur Erzeugung der Reflexionseigenschaft durch metallische Spiegelflächen wird das TFT-Modul auf der Rückseite oder wird die auf der Rückseite des TFT-Moduls angebrachte transflektive Folie mit metallischen Spiegelflächen ausgestattet. Diese können beispielsweise durch Aufsputtern von spiegelndem Metall erzeugt werden oder Aufbringen eines Gemischs von Partikeln aus spiegelnden Metallfolien und einem transparenten, nach Aufbringen des Gemischs trocknenden Kleber. Eine weitere Möglichkeit ist das Einbringen von spiegelndem Metallstaub in die transflektive Folie. Während durch die vorstehenden Techniken die transflektive Einrichtung in zufälliger Weise, über die ganze transflektive Einrichtung verteilt mit Reflexionsstellen und demnach Reflexionseigenschaft ausgestattet wird, ist dies auch in strukturierter oder geregelter Weise möglich. Beispielsweise kann die transflektive Folie so strukturiert werden, dass sie an einem bestimmten Teil jedes einzelnen Pixels des TFT-Moduls, beispielsweise der bei Betrachtung des TFT-Moduls untenliegenden Hälfte des Pixels, stark reflektiert, während sie am verbleibenden Teil dieses Pixels möglichst gut transmittiert. Die derart strukturierte Reflexionsschicht kann wahlweise auf beiden Seiten der transflektiven Folie, deren eine auf die Rückseite des TFT-Modul geklebt wird, aufgebracht sein. Weitere ähnliche Verfahren und Anordnungen, die aus der Fertigungstechnik bekannt sind, können ebenfalls zur Erzeugung der Reflexionseigenschaft durch metallische Spiegelflächen in der transflektiven Einrichtung eingesetzt werden.
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Wichtig dabei ist, dass die metallischen Spiegelflächen zwar über die gesamte transflektive Einrichtung verteilt sind, aber bei gegebener Anzahl nicht so groß oder bei gegebener Größe nicht so zahlreich sind, dass dadurch ein reiner Reflektor entsteht. Vielmehr müssen zwischen den metallischen Spiegelflächen zahlreiche Lücken vorhanden sein. Durch diese Lücken kann Licht durch die transflektive Einrichtung treten. Die Lücken besitzen also Transmissionseigenschaft und verleihen diese der gesamten transflektiven Einrichtung.
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Die Abstimmung zwischen Größe und Anzahl der metallischen Spiegelflächen einerseits und der dazwischenliegenden Lücken andererseits bewirkt das gewünschte Verhältnis zwischen Reflexionseigenschaft und Transmissionseigenschaft.
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Zur Erzeugung der Reflexionseigenschaft durch dielektrische Spiegel wird, in der Regel lateral unstrukturiert, mindestens ein dielektrischer Spiegel vorgesehen. Reflexion entsteht an Brechzahlsprüngen. Zu diesem Zweck wird die transflektive Einrichtung als dielektrischer Spiegel ausgebildet oder mit mindestens einem dielektrischen Spiegel versehen. Eine Möglichkeit dazu ist das Aufdampfen oder anderweitiges Aufbringen von einem Material auf der Rückseite, dessen Brechzahl deutlich höher ist als die der Rückseite des TFT-Moduls, welche ihrerseits in der Regel höher ist als die von Luft. Dadurch treten an den Grenzflächen große Brechzahlsprünge auf, welche für ausreichend starke Reflexionseigenschaft der transflektiven Einrichtung sorgen. Durch Aufbringen mehrerer Schichten, welche verschiedene Brechzahlen aufweisen, lässt sich die in der Praxis schwierige Forderung, ein Material mit ausreichend hoher Brechzahl zu finden, unter Umständen abmildern. Da das Aufbringen von Material, welches die deutlich höhere Brechzahl aufweist, nach Abschluß der Fertigung des TFT-Moduls schwierig ist, ist vorteilhaft, den oder die erforderlichen dielektrischen Spiegel in einer transflektiven Folie zu realisieren. Diese kann als Ganzes eine ausreichend hohe Brechzahl aufweisen oder kann auf einer oder auf beiden Seiten oder gar eingebettet in mehrere Schichten Material mit einer ausreichend hoher Brechzahl aufweisen.
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Auch die laterale Strukturierung dielektrischer Spiegel, ähnlich wie weiter oben für metallische Spiegel beschrieben, ist möglich.
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Durch die Reflexion der transflektiven Folie ist das TFT-Modul selbst bei Sonnenbestrahlung gut ablesbar. Gleichzeitig wird die Transmission der transflektiven Folie so hoch gewählt, dass Hintergrundlicht, welches von der Hintergrundbeleuchtungsquelle emittiert wird, das TFT-Modul leicht durchdringt. Dies stellt die Ablesbarkeit des TFT-Moduls selbst bei Dunkelheit sicher. Gegenüber einem TFT-Modul, welches rein reflektiv und gar nicht transmissiv ausgelegt ist, erhöht sich dabei die Leuchtdichte.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, die Außenleuchtdichte mit einem Lichtsensor zu erfassen und zur Optimierung der optischen Wiedergabe der Informationen einzuregeln. Hierbei wird das Messsignal des Lichtsensors in einer Elektronik verarbeitet und die Transmissionseigenschaft dementsprechend eingestellt. Eine bevorzugte Position der Anbringung des Sensors ist – ohne Einschränkung der Allgemeinheit – der Reflektor.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird das TFT-Modul mit einer Frontscheibe aus Verbundsicherheitsglas versehen, in die eine infrarot-reflektierende Folie mit hoher Transmission im Bereich des sichtbaren Lichts integriert ist. Diese befindet sich im Inneren der Frontscheibe und/oder zwischen der Frontscheibe und der Oberlfäche des TFT-Moduls. Die äußeren Schichten dagegen sind Glasschichten. Diese erfinderische Maßnahme reduziert in erheblichem Umfang die Aufheizung des TFT-Moduls bei Sonneneinstrahlung, welche sonst zu Farbveränderungen führen würde. Ein geeignetes Verbundsicherheitsglas mit integrierter Infrarot-reflektierenden Folie ist beispielsweise Siplex Solar Control der Glaswerke Haller GmbH. Es reflektiert Infrarotlicht in hohem Maße, transmittiert sichtbares Licht aber sehr gut.
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Als weitere Maßnahme zum Reduzieren der Aufheizung des TFT-Moduls durch Sonneneinstrahlung wird das Metallgehäuse, welches das TFT-Modul umgibt und in einem Ausschnitt die Frontscheibe einfaßt, mit einer infrarot-reflektierenden Beschichtung versehen. Die infrarot-reflektierende Beschichtung ist auf der Außenseite des Metallgehäuses aufgebracht, welche dem Betrachter zugewandt ist. Durch die infrarot-reflektierende Beschichtung reduziert sich die bei Sonneneinstrahlung auftretende Aufheizung des Metallgehäuses. Da das Metallgehäuse Wärme an das TFT-Modul abgeben kann, reduziert sich auch die Aufheizung des TFT-Moduls, sodass Farbveränderungen vermieden werden.
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TFT-Module werden in großen Stückzahlen in Standardgrößen hergestellt, etwa mit Seitenverhältnis 4:3 oder 16:9, und werden im folgenden TFT-Standardmodule genannt. Für bestimmte Anwendungsfälle, etwa Seitenanzeiger und Frontanzeiger in Zügen und Bussen, wird oft ein anderes Seitenverhältnis benötigt, nämlich deutlich breiter als hoch, damit lange Bahnhofsnamen wie Garmisch-Partenkirchen und Zugläufe vollständig dargestellt werden können. Spezialanfertigungen von TFT-Modulen mit großem Seitenverhältnis scheiden wegen moderater benötigter Stückzahlen und deshalb hohen Stückpreisen in der Regel aus. Die weitere naheliegende Lösung, einen Teil des TFT-Standardmoduls auf dunkel zu stellen, also nicht zur Informationsdarstellung zu verwenden, oder durch einen kleiner gewählten Ausschnitt des Metallgehäuses abzudecken, ist oft nicht zulässig, weil der nicht zur Informationsdarstellung verwendete bzw. der verdeckte Rest des TFT-Standardmoduls Bauraum beansprucht, der nicht zur Verfügung steht oder anderweitig verwendet wird. Erfindungsgemäß wird ein großes Seitenverhältnis des TFT-Moduls dadurch erzielt, dass ein TFT-Standardmodul auf die erforderliche Darstellungsfläche zugeschnitten wird. Beim Zuschnitt entsteht eine Schnittkante am gewünschten TFT-Modul, welches ursprünglich Teil des TFT-Standardmoduls war. Flankierend wird die Ansteuerung, bestehend aus Hardware und Software, der neuen Anzahl der Pixel angepasst. Ein TFT-Standardmodul mit 1920×720 Pixeln kann durch einen Schnitt zu einem TFT-Modul mit z. B. 1920×240 Pixeln zugeschnitten werden. Die Standardhöhe – damit ist eine ursprüngliche Informationsdarstellungshöhe gemeint – von 720 Pixeln des TFT-Standardmoduls wird dadurch auf 240 Pixel beim TFT-Modul verringert. Unter Umständen können durch einen oder mehrere parallele Schnitte durch das TFT-Standardmodul mehrere TFT-Module mit der erforderlichen Darstellungsfläche und Darstellungshöhe gewonnen werden.
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Zur Montage des TFT-Moduls ist einerseits eine Verschraubung, Einrastung oder ähnlicher Befestigungsvorgang des TFT-Moduls am Metallgehäuse möglich. Alternativ dazu wird zwecks mechanischer Verbindung das TFT-Modul an seiner Vorderseite mit Hilfe einer optisch klaren Laminierfolie an die Frontscheibe laminiert. Da deren Brechzahl höher als die von Luft ist und denen von Frontscheibe und TFT-Modul ähnelt, verringern sich durch die optisch klare Laminierfolie in vorteilhafter Weise die Reflexionen zwischen Frontscheibe und TFT-Modul. Durch Fehlen eines direkten Kontakts zwischen Metallgehäuse und TFT-Modul wird außerdem die Wärmeübertragung vom Metallgehäuse zum TFT-Modul in vorteilhafter Weise verringert.
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Zur weiteren Optimierung des TFT-Moduls ist seine Einbautiefe zu verringern. Zu diesem Zweck wird die Hintergrundbeleuchtungsquelle seitlich, d. h. an den schmalen Stirnseiten des TFT-Moduls montiert. Dies erfolgt in der Praxis dadurch, dass die originale Hintergrundbeleuchtungsquelle des TFT-Moduls entfernt wird und durch eine der Anwendung angepasste seitliche Hintergrundbeleuchtungsquelle mit hoher Leuchtdichte ersetzt wird. Diese seitliche, also seitlich angebrachte Hintergrundbeleuchtungsquelle besitzt Leuchtdioden (LED). Die LED-Elemente werden seitlich des TFT-Moduls angeordnet, sodass sie seitlich einstrahlen. Um zu erreichen, dass das seitlich applizierte Hintergrundlicht nicht nach hinten, also weg vom Betrachter, verlorengeht, wird ein Hintergrundlichtreflektor vorgesehen und optimiert, welcher ein Nach-hinten-austreten des Hintergrundlichts verhindert.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung werden im folgenden anhand eines Beispiels näher erläutert. Dieses soll die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
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1 Anzeigevorrichtung im Querschnitt
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2 Metallgehäuse und Frontscheibe in Frontansicht
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3 TFT-Standardmodul in Frontansicht
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4 TFT-Modul mit angepasster Hintergrundbeleuchtung im Querschnitt
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In 1 sieht man ein TFT-Modul 1 im Querschnitt, dazu weitere erfindungsgemäße Bauteile. Das TFT-Modul 1 weist eine Vorderseite 11 und eine Rückseite 12 auf. Auf der Rückseite 12 ist eine transflektive Einrichtung 2 angebracht. Sie weist sowohl Transmissionseigenschaft 21 wie auch Reflexionseigenschaft 22 auf. Ausgeführt ist sie als transflektive Folie 23, über deren Oberfläche im Bereich der gesamten Rückseite 12 metallische Spiegelflächen 24 mit Reflexionseigenschaft 22 verteilt sind. Die metallischen Spiegelflächen 24 sind so klein, dass sie mit bloßem Auge nicht oder kaum zu erkennen sind. Sie werden durch einen geeigneten Herstellungsprozess, der bei transflektiven Folien 23 wohlbekannt ist, erzeugt. Zwischen den metallischen Spiegelflächen 24 treten Lücken 25 mit Transmissionseigenschaft 21 auf. In einem alternativen Ausführungsbeispiel besitzt die transflektive Einrichtung 2 eine hohe Brechzahl, beispielsweise mit einem Wert zwischen 3 und 5, sodass sie an ihren Grenzflächen, deren eine die Rückseite 12 des TFT-Moduls 1 ist, ausgeprägte Reflexionseigenschaft 22 aufweist und als dielektrischer Spiegel 26 wirkt. In jedem Ausführungsbeispiel beträgt der Reflexionsfaktor jedoch deutlich weniger als 1, weshalb die transflektive Einrichtung 2 ebenso eine Transmissionseigenschaft 21 aufweist.
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Auf der Rückseite 12 befindet sich eine Frontscheibe 4 aus Verbundsicherheitsglas. Sie besteht aus drei Schichten, wobei die beiden äußeren Schichten Glasschichten 42 sind. Die mittlere Schicht, die sich demnach im Inneren der Frontscheibe 4 befindet, ist eine infrarot-reflektierende Folie 41 mit hoher Transmission im Bereich des sichtbaren Lichts.
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TFT-Modul 1 und Frontscheibe 4 sind zusammenlaminiert und demnach miteinander mechanisch verbunden durch eine dazwischenliegende optisch klare Laminierfolie 6.
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Die Frontscheibe 4 ist von einem Ausschnitt 51 eines Metallgehäuses 5 eingefasst und dadurch vor Beschädigung an den empfindlichen Seiten geschützt. Außerdem lässt sich das Metallgehäuse 5 mit Bohrungen, Bolzen, Klammern und ähnlichen Befestigungsmöglichkeiten versehen. Das TFT-Modul 1 kann ebenfalls direkt mit dem Metallgehäuse 5 verbunden werden, was jedoch bei Verwendung der Laminierfolie 6 meist überflüssig ist und außerdem eine meist unerwünschte Wärmebrücke schaffen würde. Auf seiner dem Betrachter 34 zugewandten Außenseite 52 ist das Metallgehäuse 5 mit einer infrarot-reflektierenden Beschichtung 53 versehen.
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Von der Rückseite 12 her wird das TFT-Modul 1 durch eine Hintergrundbeleuchtungsquelle 30 beleuchtet. Das von der Hintergrundbeleuchtungsquelle 30 emittierte Hintergrundlicht 31 wird dank der Transmissionseigenschaft 21 durch die transflektive Einrichtung 2 und das TFT-Modul 1 transmittiert und erreicht unter Darstellung der Informationen des TFT-Moduls 1 den Betrachter 34. Eine vom TFT-Modul 1 aus gesehen in Richtung Vorderseite 11 außerhalb der Frontscheibe 4 gelegene Umgebungsbeleuchtungsquelle 33, etwa die Sonne, emittiert Umgebungslicht 32. Dieses durchdringt Frontscheibe 4, Laminierfolie 6 und TFT-Modul 1, wird an der transflektiven Einrichtung 2 aufgrund ihrer Reflexionseigenschaft 22 teilweise reflektiert, durchdringt auf dem Rückweg TFT-Modul 1, Laminierfolie 6 und Frontscheibe 4, um schließlich den Betrachter 34 zu erreichen. Da, abhängig von Hintergrundbeleuchtungsquelle 30 und Umgebungsbeleuchtungsquelle 33, sowohl Hintergrundlicht 31 wie auch Umgebungslicht 32 auftreten können, ist die erfinderische Aufgabe, ein TFT-Modul für den Außeneinsatz mit großer Umgebungslichttoleranz zu versehen, gelöst.
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In 2 sieht man das Metallgehäuse 5 und die Frontscheibe 4 in Frontansicht, also vom Betrachter 34 aus gesehen, sodass man auf eine der Glasschichten 42 blickt. Die Frontscheibe 4 ist in den Ausschnitt 51 des Metallgehäuses 5 eingefasst. Das Metallgehäuse 5 besitzt auf seiner Außenseite 52 eine infrarot-reflektierende Beschichtung 53.
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In 3 sieht man ein TFT-Standardmodul 10 in Frontansicht, also vom Betrachter 34 aus gesehen. Quer durch das TFT-Standardmodul 10 mit der zur Darstellung wirksamen Standardhöhe 16 verlaufen zwei Schnitte 15, die oben und unten je ein TFT-Modul 1 vom TFT-Standardmodul 10 abtrennen. Die abgetrennten TFT-Module 1 weisen jeweils eine geringere Darstellungshöhe 14 auf, denn die Standardhöhe 16 ist größer als die Darstellungshöhe 14.
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4 zeigt sehr ähnlich wie 1 ein TFT-Modul im Querschnitt, jedoch mit angepasster Hintergrundbeleuchtung. Die Hintergrundbeleuchtungsquelle 30 ist dabei in einem tiefer als in 1 ausgeführten Metallgehäuse 5 seitlich von TFT-Modul 1 und transflektiver Einrichtung 2, gleichzeitig aber auch vom Betrachter 34 aus gesehen weiter hinten als die transflektiver Einrichtung 2 montiert. Das Metallgehäuse 5 ist auf der vom Betrachter 34 aus gesehen hinteren Seite durch einen spiegelnden Hintergrundlichtreflektor 35 abgeschlossen. Er ist V-förmig in Richtung der transflektiven Einrichtung 2 und des TFT-Moduls 1 eingeknickt. Durch diese Formgebung wird auf den Hintergrundlichtreflektor 35 auftreffendes Hintergrundlicht 31, welches von der Hintergrundbeleuchtungsquelle 30 emittiert wird, in Richtung der transflektiven Einrichtung 2 reflektiert, von wo aus es bis zum Betrachter 34 gelangen kann. Der Übersicht halber ist in 4 das Hintergrundlicht 31 nur in Form von bis zur transflektiven Einrichtung 2 reichenden Strahlen eingezeichnet, wenngleich sie in Wirklichkeit von dort bis zum Betrachter 34 gelangen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- TFT-Modul
- 10
- TFT-Standardmodul
- 11
- Vorderseite
- 12
- Rückseite
- 13
- Schnittkante
- 14
- Darstellungshöhe
- 15
- Schnitt
- 16
- Standardhöhe
- 2
- transflektive Einrichtung
- 21
- Transmissionseigenschaft
- 22
- Reflexionseigenschaft
- 23
- transflektive Folie
- 24
- Partikel aus spiegelnden Metallfolien
- 25
- Lücke
- 26
- dielektrischer Spiegel
- 30
- Hintergrundbeleuchtungsquelle
- 31
- Hintergrundlicht
- 32
- Umgebungslicht
- 33
- Umgebungsbeleuchtungsquelle
- 34
- Betrachter
- 35
- Hintergrundlichtreflektor
- 4
- Frontscheibe
- 41
- infrarot-reflektierende Folie
- 42
- Glasschicht
- 5
- Metallgehäuse
- 51
- Ausschnitt
- 52
- Außenseite
- 53
- infrarot-reflektierenden Beschichtung
- 6
- Laminierfolie
- 54
- Sensor
- 55
- Steuerelektronik