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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Erwärmen von Kunststoffvorformlingen und insbesondere auf ein Verfahren zum Durchführen beispielsweise von Formatumstellungen. Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Im Bereich der Getränke herstellenden Industrie werden die Kunststoffbehältnisse oftmals dadurch hergestellt, dass erwärmte Kunststoffvorformlinge durch Beaufschlagung mit einem gasförmigen Medium, beispielsweise mit Druckluft, zu den Behältnissen geblasen werden. Dazu werden diese Kunststoffvorformlinge zunächst erwärmt und anschließend in diesem erwärmen Zustand umgeformt. Zur Erwärmung werden üblicherweise Öfen eingesetzt, durch welche die Kunststoffvorformlinge hindurch transportiert werden, wobei die Kunststoffvorformlinge während dieses Transports erwärmt werden.
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Derartige Öfen weisen daher üblicherweise Transportketten auf, an denen eine Vielzahl von Halteelementen angeordnet ist, welche die Kunststoffvorformlinge halten. Dabei sind diese Halteelemente beispielsweise als Haltedorne ausgeführt, welche in eine Mündung der Kunststoffbehältnisse eingeführt werden und diese so halten. Falls im Rahmen einer Produktion eine Umstellung auf andere Behältnisse erfolgen soll, ist es oftmals erforderlich, dass auch diese Halteelemente ausgetauscht werden. Dies ist ein relativ zeitaufwendiger Vorgang. Zwar ist es bekannt, dass derartige Heizdorne beispielsweise Bajonettverschlüsse oder andere Schnellverschlüsse aufweisen, es ist jedoch gleichwohl erforderlich, dass diese Halteelemente einzeln ausgewechselt werden müssen. Bei einem Formatwechsel kann es zudem erforderlich sein, auch weitere an der Transportkette angeordnete Bauteile zu wechseln. Zusätzlich zu den Halteelementen werden üblicherweise darunterliegende Abschirmplatten gewechselt. Diese haben die Funktion, die im Ofen entstehende Wärme bzw. Infrarotstrahlung möglichst vor dem Gewindebereich des Kunststoffvorformlings abzuschirmen, damit sich dieser nicht zu stark erwärmt und unerwünschte Deformationen auftreten. Die Abschirmplatten müssen entweder zusammen mit den Halteelementen oder einzeln entnommen werden.
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Auch ist aus der
EP 2 258 534 B1 eine Blasmaschine bekannt, bei der derartige Formatteile automatisch ausgewechselt werden. Gleichwohl erfordert dies noch relativ hohen Zeitaufwand für eine Umstellung.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Wechselzeiten, insbesondere bei Formatumstellungen, noch weiter zu verkürzen. Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erwärmen von Kunststoffvorformlingen weist eine Transporteinrichtung auf, welche die Kunststoffvorformlinge entlang eines vorgegebenen Transportpfades transportiert. Dabei weist diese Transporteinrichtung ein umlaufendes Trägermittel auf, wobei an diesem umlaufenden Trägermittel eine Vielzahl von Halteelementen angeordnet ist, welche zum Halten der zu erwärmenden Kunststoffvorformlinge geeignet sind und wobei wenigstens ein Abschnitt des Trägermittels gegenüber einem weiteren Abschnitt dieses Trägermittels flexibel ist.
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Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung eine Aufnahmeeinrichtung zum Aufnehmen des Trägermittels auf, dergestalt, dass das Trägermittel zumindest mit den daran angeordneten Halteelementen vollständig von der Aufnahmeeinrichtung entfernbar ist. Dies bedeutet insbesondere dass neben den Halteelementen auch weitere Elemente (wie etwa Abschirmelemente) an dem Trägermittel angeordnet sein können.
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Im Gegensatz zu Vorrichtungen aus dem Stand der Technik wird also hier vorgeschlagen, dass die einzelnen Halteelemente nicht einzeln ausgetauscht werden, sondern gemeinsam mit dem Trägermittel, an dem sie angeordnet sind. Auf diese Weise können die Wechselzeiten erheblich verkürzt werden, da das komplette Trägermittel, bei dem es sich, wie unten genauer erläutert wird, um eine Transportkette handeln kann, vollständig ausgetauscht wird.
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Bevorzugt weist die Vorrichtung eine Antriebseinrichtung zum Antreiben des Trägermittels auf. Dabei kann es beispielsweise sein, dass das Trägermittel um wenigstens eine Umlenkrolle geführt wird und diese wiederum angetrieben wird bzw. werden. Unter einer Flexibilität bzw. Beweglichkeit eines Abschnitts des Trägermittels gegenüber einem weiteren Abschnitt des Trägermittels wird verstanden, dass dieses beispielsweise in bestimmten Bereichen biegbar sein kann, wie eben eine Kette oder auch ein umlaufendes Transportband. Vorteilhaft wird das Trägermittel in Abschnitten unterschiedlicher Krümmungen geführt. Bevorzugt kann dieses Trägermittel beispielsweise entlang geradliniger Strecken geführt werden und zwischen diesen geradlinigen Strecken um einen vorgegebenen Winkel, wie beispielsweise um 180° umgelenkt werden.
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Vorteilhaft sind die Halteelemente demontierbar an dem Trägermittel angeordnet. So ist es beispielsweise möglich, einzelne Halteelemente, beispielsweise für Reparaturzwecke auszuwechseln, unabhängig davon jedoch auch das vollständige Trägermittel mit den Halteelementen auszuwechseln.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung wenigstens eine Heizeinrichtung auf, um die Kunststoffvorformlinge während ihres Transports zu erwärmen. Bei diesen Heizeinrichtungen kann es sich beispielsweise um Infrarotstrahler handeln, welche seitlich neben dem Transportpfad der Kunststoffvorformlinge angeordnet sind und diese so während ihrer Bewegung erwärmen. Es wäre jedoch auch denkbar, dass es sich bei den Heizeinrichtungen um Mikrowellenerwärmungseinrichtungen handelt, welche die Kunststoffvorformlinge durch Beaufschlagung mit Mikrowellen erwärmen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Halteelemente Fluidführungskanäle auf oder können selbst fluidführend sein. Dadurch kann vor und/oder während des Transportes durch die Heizeinrichtung ein Sterilisationsfluid durch die Halteelemente geführt und die Kunststoffvorformlinge damit beaufschlagt werden.
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Insbesondere wäre es auch denkbar, dass es sich bei der Heizeinrichtung um einen Rundläufer-Typ handelt, auf welchem die Kunststoffvorformlinge auf einer im Wesentlichen kreisförmigen Bahn transportiert werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung wenigstens eine Antriebseinrichtung auf, welche eine Drehung der Kunststoffvorformlinge bezüglich deren Längsachse bewirkt und insbesondere während deren Erwärmung bewirkt. Auf diese Weise kann eine gleichmäßigere Erwärmung der Kunststoffvorformlinge erreicht werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform kann die Vorrichtung eine Vielzahl von Heizelementen aufweisen, welche entlang des Transportpfads der Kunststoffvorformlinge angeordnet sind. Auch wäre es denkbar, dass die Vorrichtung Reflektorelemente aufweist, welche auf diese auftreffende Strahlung und insb. IR-Strahlung reflektieren und vorteilhaft auf die Kunststoffvorformlinge lenken. Dabei wäre es möglich, dass die Kunststoffvorformlinge zwischen den (aktiven) Heizelementen und den gegenüberliegenden Reflektorelementen transportiert werden. Die Heizelemente können dabei eine vorgegebene Anzahl an Heizstrahlern aufweisen, welche beispielsweise in der Längsrichtung der Kunststoffvorformlinge übereinander angeordnet sind. Auch wäre es denkbar, dass mehrere Heizstrahler in der Transportrichtung der Kunststoffvorformlinge hintereinander angeordnet sind. Weiterhin wäre es möglich, dass zur Erzeugung der Bewegung der Kunststoffvorformlinge Riemenantriebe vorgesehen werden.
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Bevorzugt ist das Trägermittel eine Transportkette oder ein Transportband. An dieser Transportkette sind die Halteelemente bevorzugt in regelmäßigen Abständen angeordnet. Bevorzugt weisen diese Haltelemente Eingriffseinrichtungen wie Haltedorne auf, welche in eine Mündung der Kunststoffvorformlinge einführbar sind. Dabei können diese Halteelemente auch Spreizelemente aufweisen, welche gegen die Innenwandung der Kunststoffvorformlinge vorgespannt werden, um diese so zu halten. Die Halteelemente könnten jedoch auch Klammerelemente aufweisen, welche die zu erwärmenden Kunststoffvorformlinge von außen her greifen, etwa unterhalb eines Tragrings der Kunststoffvorformlinge. Dabei wäre es möglich, dass diese Halteelemente auch in einer Längsrichtung der Kunststoffvorformlinge bewegbar sind, insbesondere um bei der Übernahme in diese einzutauchen und/oder um bei der Übergabe aus diesen herausgezogen zu werden.
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Vorteilhaft sind die Halteelemente drehbar gegenüber dem Trägermittel angeordnet. Auf diese Weise können die Kunststoffvorformlinge während ihrer Erwärmung um ihre Längsachse gedreht werden. Dabei können die Halteelemente insbesondere bezüglich einer Drehachse drehbar sein, welche parallel zu einer Längsrichtung der zu erwärmenden Kunststoffvorformlinge ist. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist an dem Trägermittel, wie etwa einer Transportkette eine Vielzahl von Grundträgern angeordnet und an diesen Grundträgern wiederum die Halteelemente. Bevorzugt sind die Halteelemente gegenüber dem Trägermittel auch in einer zu der Transportrichtung der Trägermittel bzw. zu dem Transportpfad der Kunststoffvorformlinge senkrecht stehenden Richtung bewegbar. Auf diese Weise können die Halteelemente beispielsweise auf die Kunststoffvorformlinge zugestellt werden. Bevorzugt wird das Trägermittel während seines Transport mehrmals umgelenkt, bevorzugt wenigstens 3 mal und besonders bevorzugt wenigstens 4 mal. Bevorzugt ändert sich durch wenigstens eine dieser Umlenkungen die Transportrichtung des Trägermittels um wenigstens 20°, bevorzugt um wenigstens 30°, bevorzugt um wenigstens 40° und besonders bevorzugt um wenigstens 60°.
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Vorteilhaft ist auch eine Höhenverstellungseinrichtung vorhanden, welche eine Veränderung wenigstens eines Abschnitts der Halteelemente gegenüber dem Trägermittel in einer Höhenrichtung, insbesondere in einer senkrecht zu einer Transportebene der Kunststoffvorformlinge stehenden Richtung erlaubt.
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Falls es sich bei diesem Transportmittel um eine Transportkette handelt, ist es denkbar und bevorzugt, dass die einzelnen Glieder dieser Kette gegenüber einander schwenkbar sind.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung ein Spannmittel zum Spannen des Trägermittels auf. Auf diese Weise kann das Trägermittel auch im Arbeitsbetrieb vorgespannt werden, sodass es stabil in den Ofen bzw. an der Aufnahmeeinrichtung angeordnet ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Aufnahmeeinrichtung einen Zuführ und/oder Abführbereich auf, über welchen ein Trägermittel durch ein anderes Trägermittel austauschbar ist. So kann beispielsweise die Aufnahmeeinrichtung eine Trageschiene aufweisen, die in dem besagten Bereich unterbrochen werden kann, um so das Trägermittel zu entnehmen und/oder ein neues Trägermittel zuzuführen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Trägermittel wenigstens ein Verbindungselement auf, über welches ein Endabschnitt dieses Trägermittels mit einem Endabschnitt eines weiteren Trägermittels lösbar verbindbar ist. Auf diese Weise kann im Rahmen eines Wechsels, beispielsweise eines Kettenwechsels, eine neue Kette mithilfe der alten Kette in die Vorrichtung eingezogen und umgekehrt die alte mithilfe der neuen Kette auch herausgezogen werden. Bei diesem Verbindungselement kann es sich beispielsweise um ein Kettenschloss handeln. Weiterhin kann eine Positioniereinrichtung vorgesehen sein, welche den Endabschnitt eines Trägermittels an den Endabschnitt eines anderen Trägermittels heranführt. Eine derartige Zuführ- bzw. Ausrichteinrichtung kann dabei automatisch ausgestaltet sein.
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Ein derartiges Kettenschloss bzw. ein Verbindungsmittel kann in unterschiedlichster Form ausgeführt sein. So kann es beispielsweise in einer einfach lösbaren Bauart ausgeführt sein. Dabei wäre es möglich, dass die Enden des Transportmittels, beispielsweise die Kettenenden, durch einen Bolzen gegeneinander gesichert werden. Daneben ist jedoch auch ein Magnetschloss oder eine magnetische Unterstützung möglich. Vorteilhaft ist jedoch dieses Kettenschloss bzw. diese Verbindungseinrichtung von dem Bediener oder auch von einer automatischen Öffnungsvorrichtung einfach und schnell zu öffnen, erlaubt jedoch andererseits im Arbeitsbetrieb eine sichere Verriegelung des Transportmittels bzw. der Kette.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist an wenigstens einem Trägermittel ein Zugmittel angeordnet, wobei über dieses Zugmittel das Trägermittel aus der Aufnahmevorrichtung herausgezogen werden kann.
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Vorzugsweise ist der Endabschnitt des Trägermittels auch mit einem weiteren Endabschnitt des gleichen Trägermittels verbindbar. Damit kann die Transportkette auch im Arbeitsbetrieb eingesetzt werden. Weiterhin ist es auch möglich, dass der jeweils andere Endabschnitt ebenfalls mit dem jeweils anderen Endabschnitt eines zweiten Transportmittels bzw. Trägermittels verbindbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, im Rahmen eines Wechselbetriebes die Gesamtheit aus zwei beispielsweise Transportketten vollständig einzutauschen (z.B. durch einen halben Umlauf in der Vorrichtung).
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Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf eine Anordnung zum Erwärmen von Kunststoffvorformlingen mit einer Vorrichtung der oben beschriebenen Art gerichtet, die weiterhin eine zweite Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme eines weiteren Trägermittels aufweist. Vorzugsweise sind die erste Aufnahmeeinrichtung und die zweite Aufnahmeeinrichtung in einem Arbeitsbetrieb der Vorrichtung vollständig voneinander beabstandet bzw. getrennt. Bei dieser zweiten Aufnahmeeinrichtung kann es sich beispielsweise um einen Kettenspeicher handeln, der eine weitere Kette gemeinsam mit den daran angeordneten Halteelementen bzw. Heizdornen aufnimmt. Vorteilhaft unterscheiden sich dabei die Halteelemente der beiden Trägermittel voneinander, was insbesondere für einen Formatwechsel sinnvoll ist. Dabei ist es möglich, dass diese zweite Aufnahmeeinrichtung in einem Bereich einer Umlenkung der Erwärmungsvorrichtung angeordnet ist und insbesondere aus Platzgründen in einen Bereich, der von einer etwaigen auf die Erwärmungseinrichtung folgenden Blasmaschine beabstandet ist.
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Vorteilhaft ist dabei die zweite Aufnahmeeinrichtung derart ausgestaltet, dass sich ein in dieser zweiten Aufnahmeeinrichtung aufgenommenes Haltemittel entlang eines Aufnahmepfades erstreckt, der wenigstens abschnittsweise gekrümmt ist. Auf diese Weise kann die Aufnahmeeinrichtung bzw. der zweite Kettenspeicher platzsparend ausgeführt sein. Mit anderen Worten kann die Aufnahmeeinrichtung bzw. der Kettenspeicher unterschiedliche Geometrien aufweisen. So wäre es denkbar, dass die zweite Kette in Form einer Helix oder Spirale aufbewahrt wird. Auch könnte das zweite Transportmittel ringförmig aufbewahrt bzw. gespeichert werden. Weiterhin wäre auch eine serpentinenartige bzw. zickzackförmige Aufbewahrung des zweiten Trägermittels möglich. Dabei könnten beispielsweise diese Haltemittel um eine Vielzahl von Zahnrädern geführt sein oder auch wäre es denkbar, dass die Kette in ihrer Gesamtheit gefaltet wird. Die hier beschriebenen Geometrien in einer Ebene bieten den Vorteil, dass mehrere Kettenspeicher auch übereinander höhenpositionierbar angeordnet werden können und so ein Austausch mit mehreren Ketten bzw. Trägermitteln in Betracht kommt.
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Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zum Erwärmen von Kunststoffvorformlingen gerichtet, wobei in einem Arbeitsbetrieb die Kunststoffvorformlinge mittels einer Transporteinrichtung entlang eines vorgegebenen Transportpfads transportiert werden und wenigstens zeitweise während dieses Transport erwärmt werden. Dabei werden die Kunststoffvorformlinge von einer Vielzahl von Halteelementen gehalten, wobei diese Haltemittel an einem ersten Trägermittel der Transporteinrichtung angeordnet sind. Erfindungsgemäß wird – insbesondere zum Zwecke einer Umstellung der Vorrichtung – das erste Trägermittel mit den daran angeordneten Halteelementen bzw. Haltemitteln in seiner Gesamtheit gegen ein zweites Trägermittel eingewechselt. Dabei sind bevorzugt auch an diesem zweiten Trägermittel die Halteelemente bzw. Haltemittel und/oder die Abschirmplatten und/oder weiteren Bauteile, die gewechselt werden sollen, angeordnet.
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Dies bedeutet, dass das Trägermittel gemeinsam mit den daran angeordneten Halteelementen eingewechselt wird, also die Halteelemente nicht in einem eigenen Schritt von dem Trägermittel entfernt zu werden müssen. Im Stand der Technik hingegen verbleibt das Trägermittel üblicherweise in der Anlage und lediglich Halteelemente werden gewechselt. Durch das Einwechseln des Trägermittels mit den daran angeordneten Halteelementen kann in erheblicher Weise Wechselzeit eingespart werden. Neben den Halteelementen können noch weitere Elemente an dem Trägermittel angeordnet sein und bevorzugt auch gemeinsam mit diesem eingewechselt werden wie etwa Abschirmelemente zum Abschirmen von Wärmestrahlung von den Mündungen der Kunststoffvorformlinge.
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Bei der Umstellung kann es sich bevorzugt um einen Formatwechsel handeln, bei dem die Halteelemente durch andere Halteelemente, welche insbesondere zum Halten anderer Kunststoffvorformlinge dienen, ausgetauscht werden. Es wird also im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, dass das Tragemittel, bei dem es sich insbesondere um eine Kette handelt, in seiner Gesamtheit einschließlich der daran angeordneten Halteelementen ausgewechselt wird. Alternativ kann die Umstellung auch von einem Tragemittel mit Fluidführungskanälen auf ein Tragemittel ohne Fluidführungskanäle oder umgekehrt erfolgen.
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Bevorzugt erfolgt dieses Auswechseln in einem speziell hierfür vorgesehenen Umstellbetrieb. Dabei ist es möglich, dass zum Zwecke des Auswechselns der Trägermittel eine Antriebseinrichtung dieses Trägermittel antreibt. Bevorzugt erfolgt dabei dieses Auswechseln des Trägermittels wenigstens teilautomatisch und bevorzugt vollautomatisch. So kann bevorzugt ein zweites Trägermittel mit dem ersten Trägermittel zum Zweck des Austauschens verbunden werden, bevorzugt zumindest kraftschlüssig verbunden werden.
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Bevorzugt werden zum Zweck des Einwechselns des Trägermittels das der Vorrichtung zu entnehmende Trägermittel und das der Vorrichtung zuzuführende Trägermittel miteinander verbunden und bevorzugt endseitig miteinander verbunden. Bevorzugt kann das in die Vorrichtung einzubauende Trägermittel durch eine Bewegung des auszutauschenden Trägermittels in die Vorrichtung befördert und insbesondere gezogen werden.
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Zum Wechseln wird bevorzugt das Trägermittel in bzw. gegenüber der Erwärmungseinrichtung so positioniert, dass ein Kettenschloss in dem Bereich des Kettenspeichers bzw. der zweiten Aufnahmeeinrichtung angeordnet ist. Anschließend werden vorteilhaft die Kettenspanner in der Vorrichtung gelöst, anschließend das Kettenschloss geöffnet und die noch in der Erwärmungsvorrichtung befindliche Kette bzw. das Trägermittel wird mit der in dem Kettenspeicher bzw. in der zweiten Aufnahmeeinrichtung befindlichen Kette bzw. dem Trägermittel verbunden.
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Im Falle einer Kettenspeichergeometrie, die beide Enden der zweiten Kette bereitstellt, werden bevorzugt gleich jeweils beide Kettenenden miteinander verbunden. Zum Wechseln kann weiterhin auch eine Antriebseinrichtung in der Erwärmungsvorrichtung genutzt werden. Vorteilhaft weist auch die zweite Aufnahmeeinrichtung bzw. der zweite Kettenspeicher einen eigenen Wechselantrieb auf. In diesem Falle können sich die Ketten bzw. Haltemittel gegenseitig in die jeweils geeignete Position ziehen. Mit anderen Worten wird die zuvor in der Erwärmungsvorrichtung angeordnete Kette in den Kettenspeicher gezogen und die Kette aus dem Kettenspeicher wird in den Ofen gezogen.
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Dabei ist es auch möglich, während des Wechselvorgangs die oben besagten Kettenspanner wieder zu spannen. Falls nicht beide Enden der jeweils gespeicherten Kette verfügbar sind, wäre es zusätzlich denkbar, dass Führungen, wie Schienen, Zahnräder und dergleichen vorgesehen sind sowie weitere Hilfsmittel bzw. Zugeinrichtungen, um die Ketten gegeneinander auszutauschen. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass die Haltemittel bzw. die Ketten aus der Maschine bzw. in eine ungeeignete Position geraten.
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Nachdem die Haltemittel bzw. die Ketten ihre Position gewechselt haben, können die Kettenspanner wieder gelöst, die Ketten geöffnet und somit die beiden Ketten voneinander getrennt werden. Anschließend kann die nunmehr eingewechselte Kette in der Erwärmungsvorrichtung wieder geschlossen und gespannt werden.
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Bei Verwendung einer Erwärmungsvorrichtung für Sterilanwendungen wäre es denkbar, dass ein Reinraum vorgesehen ist, innerhalb dessen auch die zweite Aufnahmeeinrichtung angeordnet ist. Dabei wäre es möglich, dass Reinigungs- und Desinfektionseinrichtungen vorgesehen sind, welche die jeweiligen Ketten mit einem Desinfektionsmittel beaufschlagen.
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Weiterhin wäre es auch denkbar, dass vorhandene Verbindungseinrichtungen bzw. Kettenschlösser durch einen automatischen Mechanismus geöffnet bzw. geschlossen werden.
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Des Weiteren könnten auch Positionsüberwachungseinrichtungen vorgesehen sein, welche eine Position der Kette bzw. des Haltemittels innerhalb der Vorrichtung bzw. der Aufnahmeeinrichtung überwachen.
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Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen. Darin zeigen:
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1 Eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2a–2e fünf Darstellungen zur Anordnung eines zweiten Trägermittels in einem Speicher bzw. einer zweiten Aufnahmeeinrichtung;
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3 eine Seitenansicht zur Veranschaulichung eines Trägermittels und eines weiteren Trägermittels zum Austausch; und
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4 eine weitere Seitenansicht einer Vielzahl von austauschbaren Trägermitteln.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Erwärmen von Kunststoffvorformlingen 10. Dabei werden die Kunststoffvorformlinge 10 mittels einer Transporteinrichtung 2 entlang eines Transportpfades P geführt und dabei mittels Heizeinrichtungen 16 (nur eine dargestellt) erwärmt. Die Transporteinrichtung weist hier ein umlaufendes Trägermittel 22 auf. Die Bezugszeichen 32 und 34 kennzeichnen Endabschnitte dieses Trägermittels 22, an denen das Trägermittel geschlossen wird. Falls das Trägermittel, wie bevorzugt, eine Kette ist, handelt es sich hierbei um die beiden Kettenglieder, an denen die Kette geöffnet und geschlossen werden kann. Das Bezugszeichen 6 kennzeichnet einen Kettenspanner, der dazu dient, um die Kette, insbesondere auch im Betrieb, zu spannen. Das Bezugszeichen 50 bezieht sich auf eine der Vorrichtung 1 nachgeordnete Umformungseinrichtung zum Umformen der Kunststoffvorformlinge zu Kunststoffbehältnissen. Bevorzugt handelt es sich hierbei um ein Blasrad einer Streckblasmaschine.
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Das Bezugszeichen 4 kennzeichnet grob schematisch eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme des Trägermittels. Diese Aufnahmeeinrichtung kann dabei umlaufende Schienen aufweisen, auf denen Bestandteile des Trägermittels aufliegen. Die Bezugszeichen 36 und 38 kennzeichnen jeweils Umlenkwellen, an denen Räder angeordnet sind, um welche das Trägermittel umgelenkt wird. Das Bezugszeichen 26 kennzeichnet eine Haltevorrichtung, welche zum Halten der einzelnen Halteelemente 24 dient. Bevorzugt ist eine Vielzahl derartiger Haltevorrichtungen 26 an dem Trägermittel 22 angeordnet und an jeder dieser Haltevorrichtungen jeweils ein Halteelement 24. Weiterhin kann die Vorrichtung eine (nicht gezeigte) Antriebsvorrichtung aufweisen, welche eine Drehung der Halteelemente und damit auch der an diesen Halteelementen angeordneten Kunststoffvorformlinge ermöglicht. Weiterhin ist es bevorzugt, dass die einzelnen Halteelemente von den ihnen zugeordneten Haltevorrichtungen 26 demontierbar sind.
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Das Bezugszeichen 22a kennzeichnet ein Austauschträgermittel, welches hier ebenfalls in einer zweiten Aufnahmeeinrichtung 14 angeordnet ist. Dieses zweite Trägermittel 22a kommt jedoch bei der in 1 gezeigten Darstellung gerade nicht zum Einsatz, kann jedoch das Trägermittel 22 austauschen. Dabei ist es möglich, dass ein Endabschnitt 32a zum Zwecke eines Wechselns mit dem Endabschnitt 32 des Trägermittels verbunden wird und so vollständig in die Anlage eingezogen wird. Während dieses Wechselprozesses kann dann das Trägermittel 22 in die Position gebracht werden, in der in 1 nun das Trägermittel 22a befindlich ist. Bevorzugt sind auch die Endabschnitte 34a und 34 zumindest zeitweise während des Austauschs der Trägermittel miteinander verbunden.
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Die 2a bis 2e zeigen mehrere Möglichkeiten für die Lagerung eines zweiten Trägermittels 22a. Bei der in 2a gezeigten Variante ist das Trägermittel 22a in Form einer Spirale aufgewickelt, was den Vorteil mit sich bringt, dass dieses Trägermittel sehr platzsparend angeordnet werden kann. Allerdings ist bei dieser Ausführungsform nur ein Endabschnitt des Trägermittels 22a zugänglich. Es könnte jedoch hier ein Zugmittel 35 vorgesehen sein, welches das Trägermittel 22a vorspannt.
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Bei der in 2b gezeigten Variante wird das Trägermittel 22a in einem Bereich von einer Führung 43 gestützt und um eine Vielzahl von Zahnrädern gewickelt, sodass insgesamt eine Art Serpentine entsteht.
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Bevorzugt wird das Trägermittel 22a während seines Transports mehrmals umgelenkt. Bevorzugt wird das Trägermittel wenigstens 3 mal und bevorzugt wenigstens 4 mal umgelenkt.
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Bei der in 2c gezeigten Ausgestaltung wird das Trägermittel über eine Vielzahl von Umlenkrollen zickzack- bzw. sinuskurvenartig geführt.
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Bei der in 2d gezeigten Ausgestaltung sind zwei hier linear verlaufende Führungen vorgesehen sowie eine zwischen diesen Führungen verlaufende Umlenkung 47. Bei dieser Ausgestaltung sind ebenso wie bei den in den 2b bis 2c gezeigten Ausgestaltungen beide Enden der einzuwechselnden Kette erreichbar.
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Bei der in 2e gezeigten Ausgestaltung ist das Transportmittel ebenfalls serpentinenartig gefaltet, wobei hier ggfs. beide Enden des Tragemittels erreichbar sind.
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3 zeigt eine weitere Ausgestaltung zur Aufbewahrung eines Transportmittels. Hier ist eine Vorrichtung 1 von der Seite dargestellt, wobei wiederum das Trägermittel 22 eingelegt ist und die beiden Endabschnitte 32 und 34 erkennbar sind, das zweite Transportmittel 22a jedoch wiederum an einer Speicherposition angeordnet ist. Auch hier ist wiederum ein Zugmittel 35, beispielsweise in Form einer Hilfskette, vorgesehen.
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Bei der in 4 gezeigten Ausgestaltung sind drei mögliche Austauschketten 22a, 22b und 22c vorgesehen, wobei diese wiederum jeweils in einem Aufnahmespeicher 29 angeordnet sind, der hier höhenverschiebbar angeordnet ist. Auf diese Weise können mehrere unterschiedliche Trägermittel bzw. Transportketten zum Einsatz kommen.
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Die Anmelderin behält sich vor, sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Transporteinrichtung
- 4
- Aufnahmeeinrichtung
- 6
- Kettenspanner
- 10
- Kunststoffvorformlinge
- 14
- Aufnahmeeinrichtung
- 16
- Heizeinrichtungen
- 22
- Trägermittel
- 22a, 22b, 22c
- Austauschketten / Trägermittel
- 24
- Halteelement
- 26
- Haltevorrichtung
- 29
- Aufnahmespeicher
- 32, 34
- Endabschnitte des Trägermittels 22
- 32a, 34a
- Endabschnitt des Trägermittels 22a
- 35
- Zugmittel
- 36, 38
- Umlenkwellen
- 43
- Führung
- 47
- Umlenkung
- P
- Transportpfad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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