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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Verbrennungskraftmaschine, insbesondere eines Kraftwagens, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Verfahren und Verbrennungskraftmaschinen sind aus dem allgemeinen Stand der Technik, insbesondere aus dem Serienfahrzeugbau, bereits hinlänglich bekannt. Eine solche Verbrennungskraftmaschine dient beispielsweise zum Antreiben eines Kraftwagens und ist als Hubkolben-Verbrennungskraftmaschine ausgebildet. Die Verbrennungskraftmaschine weist wenigstens einen Brennraum, insbesondere in Form eines Zylinders, auf.
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Während eines gefeuerten Betriebs der Verbrennungskraftmaschine werden Luft und Kraftstoff in den Brennraum eingebracht, so dass in dem Brennraum ein Kraftstoff-Luft-Gemisch entsteht. Das Kraftstoff-Luft-Gemisch wird gezündet und dadurch verbrannt, woraus Abgas resultiert. Die Verbrennungskraftmaschine weist dabei einen von Luft durchströmbaren Ansaugtrakt auf, mittels welchem die Luft in den Brennraum geführt wird. Ferner weist die Verbrennungskraftmaschine einen Abgastrakt auf, mittels welchem das Abgas aus dem Brennraum abgeführt wird. Der Abgastrakt ist somit von dem Abgas durchströmbar.
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Um einen besonders emissionsarmen Betrieb zu realisieren, sind moderne Verbrennungskraftmaschinen mit einer Abgasrückführeinrichtung ausgestattet. Mittels einer solchen Abgasrückführeinrichtung kann eine sogenannte Abgasrückführung (AGR) durchgeführt werden. Die Abgasrückführeinrichtung umfasst wenigstens eine Abgasrückführleitung, welche einerseits mit dem Abgastrakt und andererseits mit einer von Luft durchströmbaren Leitung des Ansaugtrakts fluidisch verbunden ist. Dadurch kann mittels der Abgasrückführleitung Abgas aus dem Abgastrakt abgezweigt, zum Ansaugtrakt beziehungsweise zur Leitung rückgeführt und in die Leitung eingeleitet werden. Die die Leitung durchströmende Luft vermischt sich mit dem Abgas und transportiert es in den Brennraum. Das Abgas wirkt bei der Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches als Inertgas. Die Abgasrückführeinrichtung, insbesondere die Abgasrückführleitung ist somit Bestandteil des Ansaugtrakts, da das rückführte Abgas in den Brennraum gelangt, das heißt zusammen mit der Luft in den Brennraum strömt.
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Der
DE 603 08 564 T2 ist ein Verfahren zum Entfernen von Motorablagerungen aus einer Hubkolben-Verbrennungskraftmaschine als bekannt zu entnehmen. Bei dem Verfahren wird im Leerlauf der Hubkolben-Verbrennungskraftmaschine eine Reinigungszusammensetzung in einen Luftverteiler der aufgewärmten Hubkolben-Verbrennungskraftmaschine eingebracht, und die Hubkolben-Verbrennungskraftmaschine wird laufen gelassen, während die Reinigungszusammensetzung eingebracht wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welchem sich eine übermäßige Korrosion der Verbrennungskraftmaschine auf besonders einfache Weise vermeiden lässt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegeben Art zu schaffen, mittels welchem sich eine übermäßige Korrosion der Verbrennungskraftmaschine auf besonders einfache Weise vermeiden lässt, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass in deaktiviertem Zustand der Verbrennungskraftmaschine Luft aus einem Drucklufttank durch wenigstens einen Teilbereich des Ansaugtrakts geleitet wird. Mit anderen Worten wird zeitlich nach einem Deaktivieren, das heißt Abstellen der Verbrennungskraftmaschine und vor einem Aktivieren, das heißt Starten der Verbrennungskraftmaschine Luft aus einem Drucklufttank entnommen und durch zumindest einen Teilbereich des Ansaugtrakts geleitet, um den Teilbereich mit der Luft, die in dem Drucklufttank unter Druck gespeichert wird, zu spülen.
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Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass durch das Leiten der Luft durch den Teilbereich eine Trocknung und/oder eine Entschwefelung des Teilbereichs bewirkt wird. Ferner ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Teilbereich in aktviertem Zustand der Verbrennungskraftmaschine von rückgeführtem Abgas und/oder von mittels wenigstens eines Verdichters der Verbrennungskraftmaschine verdichteter Luft durchströmbar ist.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es in dem Ansaugtrakt, beispielsweise in einer Leitung zum Führen von Luft und/oder in einer Abgasrückführleitung zum Rückführen von Abgas, zur Kondensation und Bildung von sauren Schwefelverbindungen kommen kann, welche beispielsweise aus Bestandteilen des rückgeführten Abgases entstehen. In der Folge kann es – falls keine entsprechenden Gegenmaßnahmen getroffen sind – zu übermäßiger Korrosion von Luft- und/oder Abgas führenden Teilen im Ansaugtrakt kommen, insbesondere dann, wenn die Verbrennungskraftmaschine mit Kraftstoff, insbesondere flüssigem Kraftstoff, betrieben wird, welcher einen hohen Schwefelgehalt beziehungsweise Schwefelanteil aufweist. Dies kann insbesondere bei Dieselmotoren der Fall sein.
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Durch das Spülen zumindest des Teilbereichs ist es nun möglich, den Teilbereich zu trocknen und zu entschwefeln, so dass die Korrosionsgefahr auf einfache Weise besonders gering gehalten werden kann. Dies kann zu einer besonders hohen Lebensdauer der Verbrennungskraftmaschine führen. Hierzu wird Luft verwendet, welche unter Druck in dem Drucklufttank, beispielsweise eines Kraftwagens, der von der Verbrennungskraftmaschine antreibbar ist, gespeichert wird. Der Einsatz von zusätzlichen Reinigungsmitteln, mit denen der Teilbereich gespült wird, ist somit nicht vorgesehen und nicht erforderlich.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der einzigen Figur ein Ablaufdiagramm zu Veranschaulichung eines Verfahrens zum Betreiben einer Verbrennungskraftmaschine eines Kraftwagens, welche einen von Luft durchströmbaren Ansaugtrakt zum Führen der Luft in wenigstens einen Brennraum der Verbrennungskraftmaschine umfasst, wobei in deaktiviertem Zustand der Verbrennungskraftmaschine Luft aus einem Drucklufttank durch wenigstens einen Teilbereich des Ansaugtrakts geleitet wird.
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Die Fig. dient zum Veranschaulichen eines Verfahrens zum Betreiben einer Verbrennungskraftmaschine eines Kraftwagens. Die Verbrennungskraftmaschine ist als Hubkolben-Verbrennungskraftmaschine in Form eines Dieselmotors ausgebildet und umfasst eine Mehrzahl von Brennräumen in Form von Zylindern. Die Verbrennungskraftmaschine umfasst eine Recheneinrichtung in Form eines Steuergeräts zum Regeln der Verbrennungskraftmaschine und Durchführen des Verfahrens. In aktiviertem Zustand der Verbrennungskraftmaschine und in einem gefeuerten Betrieb dieser werden Kraftstoff in Form von flüssigem Dieselkraftstoff und Luft in den jeweiligen Zylinder eingebracht. Dadurch entsteht im jeweiligen Zylinder ein Kraftstoff-Luft-Gemisch, welches durch Selbstzündung gezündet wird und verbrennt. Daraus resultiert Abgas.
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Die Verbrennungskraftmaschine weist einen Ansaugtrakt auf, welcher von Luft durchströmbar ist. Die Verbrennungskraftmaschine saugt die Luft an, wobei die Luft mittels des Ansaugtrakts zu den Zylindern und in diese geführt wird. Die Verbrennungskraftmaschine weist ferner einen von dem Abgas durchströmbaren Abgastrakt auf, mittels welchem das Abgas aus dem jeweiligen Zylinder abgeführt wird. Darüber hinaus umfasst die Verbrennungskraftmaschine eine Abgasrückführeinrichtung, welche Bestandteil des Ansaugtrakts ist. Die Abgasrückführeinrichtung dient zum Durchführen einer Abgasrückführung (AGR) und weist wenigstens eine Abgasrückführleitung auf. Die Abgasrückführleitung ist einerseits an einer Abzweigstelle mit dem Abgastrakt und andererseits an einer Zuführstelle mit einer von der Luft durchströmbaren Luftleitung des Ansaugtrakts fluidisch verbunden.
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Mittels der Abgasrückführleitung kann an der Abzweigstelle Abgas aus dem Abgastrakt abgezweigt und zum Ansaugtrakt beziehungsweise zur Luftleitung rückgeführt werden. Das abgezweigte und die Abgasrückführleitung (AGR-Leitung) durchströmende Abgas kann an der Zuführstelle in die Luftleitung eingeleitet werden, so dass sich das rückgeführte Abgas mit der die Luftleitung durchströmenden Luft vermischt und von dieser in den jeweiligen Zylinder gefördert beziehungsweise transportiert wird.
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In der AGR-Leitung ist ein Abgasrückführventil der Abgasrückführeinrichtung angeordnet, mittels welchem eine Menge des die AGR-Leitung durchströmenden Abgases einstellbar ist. Ferner ist in der AGR-Leitung ein Abgasrückführkühler zum Kühlen des die AGR-Leitung durchströmenden Abgases angeordnet.
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Der Kraftwagen ist beispielsweise als Nutzkraftwagen ausgebildet und umfasst eine Druckluftanlage mit wenigstens einem Drucklufttank, in welchem Luft unter hohem Druck, das heißt Druckluft gespeichert wird. Der Druck der Luft ist dabei wesentlich höher als der atmosphärische Druck. Die Druckluftanlage dient beispielsweise dazu, eine Betriebsbremse des Kraftwagens mit Luft, das heißt Druckluft zu versorgen, wobei die Betriebsbremse unter Abbremsen des sich bewegenden Kraftwagens mittels der Druckluft betätigbar ist.
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Vorzugsweise umfasst die Verbrennungskraftmaschine auch wenigstens einen Abgasturbolader mit einer im Abgastrakt angeordneten Turbine und einem im Ansaugtrakt, insbesondere der Luftleitung, angeordneten Verdichter. Die Turbine ist von dem Abgas antreibbar. Der Verdichter ist von der Turbine antreibbar und dient zum Verdichten der den Zylindern zuzuführenden Luft. Die Luftleitung ist dabei zumindest teilweise von der verdichteten Luft sowie von dem rückgeführten Abgas durchströmbar. Das Abgas kann schwefelhaltige Bestandteile aufweisen, aus denen in Kombination mit in der Luft enthaltenem Wasser saure Schwefelverbindungen entstehen können.
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Um nun eine übermäßige Korrosion der Verbrennungskraftmaschine, insbesondere ihres Ansaugtrakts, zu vermeiden, ist es in einem ersten Schritt S1 des Verfahrens vorgesehen, dass ein Deaktivieren, das heißt ein Abstellen der zunächst aktvierten Verbrennungskraftmaschine erfasst wird. Mit anderen Worten wird im ersten Schritt S1 erfasst, dass die Verbrennungskraftmaschine deaktiviert, das heißt abgestellt wird.
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In einem darauffolgenden, zweiten Schritt S2 des Verfahrens wird im deaktivierten Zustand der Verbrennungskraftmaschine, das heißt während die Verbrennungskraftmaschine deaktiviert beziehungsweise abgestellt ist und bevor die Verbrennungskraftmaschine wieder aktiviert, das heißt gestartet wird, Luft aus dem Drucklufttank durch wenigstens einen Teilbereich des Ansaugtrakts geleitet. Mit anderen Worten wird der Ansaugtrakt zumindest teilweise, das heißt beispielsweise die Luftleitung und/oder die AGR-Leitung mit Druckluft aus dem Drucklufttank gespült. Hierdurch werden eine Trocknung und eine Entschwefelung des Ansaugtrakts bewirkt, so dass eine übermäßige Entstehung von Korrosion begünstigenden sauren Schwefelverbindungen vermieden werden kann. In der Folge kann die Korrosionsgefahr besonders gering gehalten werden.
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Da zum Trocknen und Entschwefeln ohnehin vorhandene Druckluft aus dem ohnehin vorhandenen Drucklufttank genutzt wird, können die Trocknung und Entschwefelung auf besonders einfache, bauraum-, gewichts- und kostengünstige Weise realisiert werden.
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Das Spülen des Ansaugtrakts wird beispielsweise eine vorgebbare Zeitdauer durchgeführt. Ist diese Zeitdauer abgelaufen, so wird das Spülen des Ansaugtrakts in einem dritten Schritt des Verfahrens beendet.
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Bezugszeichenliste
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- S1
- erster Schritt
- S2
- zweiter Schritt
- S3
- dritter Schritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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