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Die Erfindung betrifft eine prismatische Batteriezelle, ein daraus aufgebautes Batteriemodul und ein entsprechendes Herstellungsverfahren. Ferner betrifft die Erfindung eine Traktionsbatterie und ein damit ausgerüstetes Kraftfahrzeug.
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Aus dem Stand der Technik ist bekannt, in Hybridfahrzeugen und Elektrofahrzeugen Metall-Hybrid- oder Lithium-Ionen-Batterien einzusetzen. Jede Batterie ist aus einzelnen, miteinander verbundenen Zellen aufgebaut. Jede Zelle liefert eine Spannung von wenigen Volt, so dass sich durch Reihenschaltung der Zellen zu einer Hochvolt-(HV)-Batterie die zum Antrieb eines Fahrzeugs erforderliche HV-Spannung ergibt. Je nach Bauart und Größe der Batterie können die einzelnen Batterie-Zellen auch in Modulen zusammengefasst sein.
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Der Einsatz von HV-Batterien ist mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen verbunden. So ist zum Beispiel sicherzustellen, dass nur bei eingeschalteter Zündung Spannung an den Kontakten der Batterie anliegt. Ferner wird der Stromkreis zu den Kontakten bei Störungen innerhalb des HV-Netzes unterbrochen. Zur Durchführung von Wartung und Serviceleistungen kann der Stromkreis auch manuell unterbrochen werden, so dass an den Kontakten der Batterie keine Spannung mehr anliegt.
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Zudem sind die Zellen der Batterie in einem Gehäuse untergebracht, das einerseits Verschmutzung von außen vermeiden soll und andererseits im Falle eines Unfalls auch dem Schutz beteiligter Personen und Rettungskräften dient.
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Die Verbindung der einzelnen Batterie-Zellen erfolgt mechanisch, um die Position jeder Zelle innerhalb der Batterie festzulegen und eine definierte Kühlung (durch Luft, Kühlwasser oder Kühlmittel) für die Zellen zu gewährleisten, und elektrisch.
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Vor allem Lithium-Ionen-Batterien benötigen Kühlung, da der Lade- und Entladevorgang wirkungsgradbehaftet ist, da ein Teil der von der Batterie aufgenommenen und abgegebenen Energie in Wärme gewandelt wird, die abgeführt werden muss, da ab bestimmten erhöhten Temperaturen irreversible Degradationsreaktionen auftreten, die zu einem starken Leistungsabfall der Batterie führen. Bei einer Luftkühlung wird Luft zwischen die Zellen der Batterie geführt, weshalb zur Vermeidung von Schmutzablagerungen durch Staub etc. Reinluft verwendet werden müsste, was allerdings im Fahrzeug schwierig zu realisieren ist. Gelangt Luftfeuchtigkeit in das Batteriemodul, steigt bei deren Kondensation in Verbindung mit den Ablagerungen die Gefahr von Kriechströmen. Daher werden generell alle elektrischen Bauteile isoliert und vergossen.
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Eine Flüssigkühlung gestattet höhere Kühlleistungen und umfasst zum Beispiel entweder einen Sekundärkreislauf mit einem Kühlmittel, z. B. Wasser-Glykol-Gemisch, oder direkt mit einem verdampfbaren Kältemittel. Auch hier muss für Isolation elektrischer Bauteile gesorgt werden. Dies betrifft auch die Verbindung der einzelnen Zellen, die die HV-Batterie bilden.
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Bislang werden bei den heute bekannten Zellmodulen in HV-Batterien die einzelnen Zellen stoffschlüssig durch Schweißen oder kraftschlüssig durch Verschrauben verbunden, was erhöhten Zeitaufwand bedingt, insbesondere bei Modulen, die sich aus vielen Zellen zusammensetzen. Zudem sind diese Verbindungsarten nicht ausreichend wasser- bzw. Kühlmitteldicht darstellbar.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine prismatische Batteriezelle bereitzustellen, die sich automatisiert zu einem Batteriestapel fügen und ohne erhöhten Zeitaufwand kontaktieren lässt.
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Diese Aufgabe wird durch eine prismatische Batteriezelle mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Eine weitere Aufgabe liegt in der Schaffung eines Batteriemoduls mit abgedichteten Zellverbindungen, um eine flüssigkeitsgekühlte, insbesondere wassergekühlte HV-Batterie zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Batteriemodul mit den Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst.
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Weiterbildungen der Gegenstände sind in den jeweiligen Unteransprüchen ausgeführt.
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Die automatisierbare Herstellung des verbesserten Batteriemoduls wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7 ermöglicht.
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Die weitere Aufgabe der Bereitstellung einer hinsichtlich Herstellung, Dichtigkeit und Sicherheit verbesserten Traktionsbatterie für ein Kraftfahrzeug wird durch eine Traktionsbatterie mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
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Ferner wird ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10 offenbart, das eine verbesserte Traktionsbatterie aufweist.
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Die Erfindung bezieht sich auf prismatische Batteriezellen, auch „Hardcase” Zellen genannt, bei denen die Zellschichten gewickelt vorliegen. Anders als bei den Rundzellen, bei denen um einen Dorn gewickelt wird, wird bei prismatischen Zellen ein Flachwickel erzeugt, der in einem prismatischen Gehäuse untergebracht wird. Die prismatische Form besteht typischerweise in einer im Wesentlichen langgezogen rechteckigen oder abgerundet rechteckigen Grundfläche und einer entsprechender Deckfläche („Zellendecke”), die durch Mantelflächen miteinander verbunden sind. Die Elektroden, Anode und Kathode, werden von dem Gehäuse isoliert und üblicherweise über die Deckfläche der Zelle kontaktiert.
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Die erfindungsgemäße prismatische Batteriezelle eignet sich zur Anordnung in einem Batteriezellenstapel, um ein Batteriemodul oder eine Batterie zu bilden, wobei üblicherweise die Zellen über die größte Mantelfläche aneinander gestapelt werden.
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Um eine einfache und schnelle, und automatisierte Kontaktierung einzelner Batteriezellen miteinander zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß die Anode als Kontaktierungszunge ausgebildet, die sich normal, resp. senkrecht, zu einer Mantelfläche der prismatischen Batteriezelle – an der bei der Stapelbildung die Anordnung einer weiteren Zelle vorgesehen ist – von der Zellendecke weg erstreckt. Die Kathode hingegen hat einen zur Aufnahme einer Kontaktierungszunge einer zweiten prismatischen Batteriezelle ausgebildeten Einschub an der Zellendecke, wobei die Öffnung des Einschubs auf der von der Kontaktierungszunge der Anode abgewandten Seite der Mantelfläche der prismatischen Batteriezelle vorliegt.
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Die Kontaktierungszunge und der Einschub der erfindungsgemäßen prismatischen Batteriezellen ermöglichen bei der Anordnung der Zellen zu einem Batteriezellenstapel vorteilhaft gleichzeitig sowohl eine mechanische Verbindung, die für die exakte Positionierung der Zellen zueinander sorgt, als auch eine elektrische Kontaktierung, durch die die gestapelten Zellen in einer Anzahl in Reihe geschaltet werden, bis die gewünschte Spannung erreicht ist.
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Um auch die gewünschte Dichtigkeit bei Anordnung der Zellen aneinander zu erreichen, kann eine erfindungsgemäße Batteriezelle eine an der Anode angeordnete Abdichtkappe und eine an der Kathode angeordnete Abdichtkappe aufweisen. Die Abdichtkappen weisen jeweils eine Ausnehmung auf, wobei die Ausnehmung der Anoden-Abdichtkappe von der Kontaktierungszunge durchdrungen wird, und die Ausnehmung der Kathoden-Abdichtkappe mit dem Einschub fluchtet. Die Abdichtkappen bestehen zumindest teilweise, d. h. zumindest an den Flächen, die beim Stapeln der Zellen aneinander anliegen, aus einem abdichtenden Material. Selbstverständlich kann auch die gesamte Abdichtkappe aus einem solchen Material bestehen. Als abdichtendes Material kann bevorzugt ein elastomeres Material in Frage kommen, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die natürliche und synthetische Kautschuke, duroplastische und thermoplastische Elastomere umfasst.
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Ferner kann eine erfindungsgemäße prismatische Batteriezelle an der Mantelfläche oder der der Mantelfläche abgewandten Seite oder beiden, ein Distanzstück aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform kann als Distanzstück ein Distanzrahmen eingesetzt werden, der besonders bevorzugt an einer der Zellendecke abgewandten Seite der Batteriezelle angeordnet ist. Auch das Distanzstück bzw. der Distanzrahmen kann aus einem abdichtenden Material bestehen oder ein solches zumindest an den zur Anlage an Komponenten der benachbarten Zellen vorgesehenen Flächen aufweisen.
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Falls vorgesehen ist, dass nur die Anlageflächen das abdichtende Material aufweisen, können Distanzrahmen und/oder Abdichtkappen beispielsweise auch aus Leichtmetalllegierungen, Kunststoffen, bevorzugt thermoplastischen Kunststoffen, besonders bevorzugt faserverstärkten thermoplastischen Kunststoffen, und/oder Keramiken ausgebildet sein.
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Besonders vorteilhaft kann die Anoden-Abdichtkappe eine integrierte Leitung zum Zellspannungsabgriff aufweisen, die mit einem Batterie-Management-System verbindbar ist. Die Leitung kann, wenn beispielsweise die Abdichtkappe in einem Kunststoffspritzguss hergestellt wird, einfach mit eingegossen werden.
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Ein erfindungsgemäßes Batteriemodul weist mehrere gestapelte erfindungsgemäße prismatische Batteriezellen auf, wobei die Anoden und Kathoden benachbarter Batteriezellen alternierend angeordnet sind, so dass die Anode einer Zelle neben der Kathode einer benachbarten Zelle liegt und umgekehrt. Die Kontaktierungszungen der Anoden, die sich senkrecht zu der Mantelfläche erstrecken, weisen alle in die gleiche Richtung bzw. in Stapelrichtung, so dass die auf der der Kontaktierungszunge abgewandten Seite ausgebildeten Einschübe in die entgegen gesetzte Richtung, also entgegen der Stapelrichtung weisen. In dem Batteriemodul sind dabei die als Kontaktierungszungen ausgebildeten Anoden in den Einschüben der Kathoden benachbarter Batteriezellen aufgenommen. Auf diese Weise wird sowohl die elektrische Kontaktierung als auch eine mechanische Kontaktierung, durch die die Zellen zueinander positioniert werden, hergestellt. Der Spannungsabgriff an dem Batteriemodul kann an dem Einschub einer in Stapelrichtung ersten Zelle und der Kontaktierungszunge der in Stapelrichtung letzten Zelle erfolgen; gegebenenfalls können auch Zellen mit abweichenden Endkontaktgestaltungen eingesetzt werden.
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Die an den Anoden und an den Kathoden angeordneten Abdichtkappen sind bezüglich Dimensionierung und Material zur fluiddichten Anlage an den jeweiligen Kathoden- bzw. Anoden-Abdichtkappen benachbarter Batteriezellen ausgelegt und bilden damit eine zusätzliche Schutzdichtung. Die Einzelzellen sind durch die mit den Abdichtkappen abgedichteten Kontaktierungszungen und Einschüben damit wasserdicht gefügt.
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In einer Ausführungsform, in der die prismatischen Zellen des Batteriemoduls ein Distanzstück bzw. einen Distanzrahmen aufweisen, ist vorgesehen, dass die Abdichtkappen und das Distanzstück bzw. der Distanzrahmen nicht nur zur flüssigkeitsdichten Anlage an benachbarten Abdichtkappen und Distanzstücken bzw. Distanzrahmen ausgelegt und dimensioniert sind, sondern auch zur Bereitstellung einer vorbestimmten Distanz zwischen den gestapelten Batteriezellen und deren parallele Anordnung. Der dadurch zwischen den Zellen gebildete Spalt kann zum Thermomanagement des Batteriemoduls genutzt werden. Daher ist es vorteilhaft, das Distanzstück bzw. den Distanzrahmen an einer der Zellendecke abgewandten Seite der Batteriezelle anzuordnen. Es ist zu bemerken, dass das Distanzstück bzw. der Distanzrahmen auch Teil eines Batteriemodulgehäuses sein kann.
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Schließlich kann das Batteriemodul ein Spannelement oder mehrere Spannelemente wie ein Spannband und/oder einen Spannrahmen aufweisen. Diese(s) Spannelement(e) umgibt/umgeben das Batteriemodul zumindest entlang eines Umfangs in Stapelrichtung, so dass eine vorbestimmbare Anpresskraft auf die Abdichtkappen und gegebenenfalls die Distanzrahmen ausgeübt werden kann, um die volle Dichtwirkung zu erhalten und gegebenenfalls auch die vorbestimmte Distanz zwischen den Zellen einzustellen.
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Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Batteriemoduls umfasst das erfindungsgemäße Verfahren daher zunächst das Herstellen einer Mehrzahl erfindungsgemäßer prismatischer Batteriezellen, was das Ausbilden der Anode als Kontaktierungszunge, die sich senkrecht zu einer Mantelfläche der prismatischen Batteriezelle von der Zellendecke erstreckt, und das Ausbilden der Kathode mit einem zur Aufnahme der Kontaktierungszunge dimensionierten Einschub auf einer der Mantelfläche abgewandten Seite der prismatischen Batteriezelle umfasst. Es werden dabei zumindest zwei Typen der erfindungsgemäßen prismatischen Batteriezellen hergestellt, bei denen die Anordnung der Anode und der Kathode auf der Zellendecke abwechselt. Die zwei Typen der erfindungsgemäßen Batteriezellen werden wechselweise mit den alternierend angeordneten Anoden und Kathoden gestapelt, wobei der elektrische und mechanische Kontakt durch Einführen der Kontaktierungszungen in die Einschübe benachbarter Batteriezellen hergestellt wird.
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Bevor die Batteriezellen zu einem Batteriemodul gestapelt werden, kann das Anordnen der Abdichtkappen an den Anoden und Kathoden und gegebenenfalls das Anordnen der Distanzstücke erfolgen, die für die abgedichtete Kontaktierung und die vorbestimmte Distanz zwischen den Zellen und deren parallele Anordnung sorgen.
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insbesondere der bislang im Stand der Technik aufwändige Schritt des Kontaktierens der einzelnen Batteriezellen kann hier einfach und schnell und vorteilhaft auch automatisiert durchgeführt werden.
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Eine erfindungsgemäße Traktionsbatterie für ein Kraftfahrzeug mit einem elektrischen Antrieb setzt sich aus zumindest einem erfindungsgemäßen Batteriemodul zusammen, und ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug weist eine erfindungsgemäße Traktionsbatterie für einen elektrischen Antrieb auf. Mit der erfindungsgemäßen abgedichteten Kontaktierung der Einzelzellen wird ein hoher Sicherheitsgewinn im Gesamtbatteriesystem und damit auch in dem Fahrzeug erzielt.
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Da zudem Leitungen zum Abgriff der einzelnen Zellspannungen in die Anoden-Abdichtkappen integriert sein können, die mit einem Batterie-Management-System des Kraftfahrzeugs verbunden sind, ist eine zuverlässige Überwachung und Steuerung der Ströme, Spannungen sowie der Temperierung der Batterie möglich.
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Diese und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug auf die begleitenden Figuren dargelegt. Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des Gegenstands. Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
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Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht zweier erfindungsgemäßer prismatischer Batteriezellen,
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2 eine perspektivische Ansicht eines Batteriemoduls aus drei erfindungsgemäß kontaktierten prismatischen Batteriezellen,
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3 eine Seitenansicht auf das Batteriemodul aus 2.
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Die Erfindung beschreibt ein Kontaktierungssystem, insbesondere ein abgedichtetes Kontaktierungssystem, für Batteriezellen wie Li-Ionen-Zellen in HV-Batterien zum Aufbau von Batteriemodulen.
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Dieses Kontaktierungssystem setzt Flachkontaktierungen, bestehend aus flachen Kontaktierungszungen und passenden Einschüben als Flachkupplung, mit Schutzdichtung an den Elektroden jeder Zelle ein. Die Kontaktierungszungen erstrecken sich als Anode von der Deckfläche in Richtung der Modulmontage und werden in den Einschüben an der Kathode der jeweils in Modulmontagerichtung benachbarten Batteriezelle aufgenommen. Ferner ist die Zellspannungsableitung für die Zellüberwachung im Batteriemanagementsystem in das abgedichtete Kontaktierungssystem, genauer in die Anodenabdichtung, integriert. Die einzelnen Batteriezellen werden erfindungsgemäß bei der Montage der Batteriemodule bzw. Zellstapel, die die HV-Batterie bilden, wasserdicht gefügt. Dies kann vorteilhaft automatisiert durchgeführt werden. Dieses Kontaktierungssystem lässt sich beliebig skalieren, d. h. die Anzahl der gefügten Batteriezellen kann entsprechend einer gewünschten Batteriespannung variiert werden. Mit diesem Kontaktierungssystem, das neben der abgedichteten Kontaktierung der Anoden und Kathoden zudem für die Einhaltung einer bestimmten Distanz zwischen den einzelnen Batteriezellen sorgt, wird ein hoher Sicherheitsgewinn im Gesamtbatteriesystem erzielt.
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1 zeigt zwei erfindungsgemäße prismatische Hardcase-Zellen 1, 1'. Mit diesen Zellen 1, 1' kann eine HV-Batterie bzw. Traktionsbatterie oder ein Batteriemodul, das einen Teil der Traktionsbatterie bildet, für ein Elektrofahrzeug, insbesondere ein Plug-in-Hybridfahrzeug aufgebaut werden. Die erfindungsgemäßen Zellen 1, 1' weisen als Anode 2 eine Flachkontaktierung in Form einer Kontaktierungszunge 2' und eine Flachkupplung, ausgeführt als Einschub 3' an der Kathode 3 auf. Anode 2 und Kathode 3 sind bei den zwei Zellen 1, 1' alternierend angeordnet: Die Zelle 1 weist die Anode 2 in der Darstellung auf der linken Seite der Deckfläche und die Kathode 3 auf der rechten Seite auf, während bei der benachbarten Zelle 1 die Anode 2 rechts und die Kathode 3 links angeordnet ist. Die Kontaktierungszungen 2' zeigen dabei jeweils in Montagerichtung, also normal zu der Mantelfläche der prismatischen Zellen 1, 1', an denen jeweils eine benachbarte Zelle 1, 1' angeordnet wird. Die Einschübe 3' an der Kathode 3 sind dann in entsprechender Positionierung auf der dieser Mantelfläche abgewandten Seite der Zellen 1, 1' vorgesehen. So können die Kontaktierungszungen 2' jeder Zelle 1, 1' in den Einschüben 3' der jeweils benachbarten Zelle 1 Aufnahme finden. Für die Anode 2 ist eine Abdichtkappe 4 mit integriertem Zellspannungsabgriff 4' vorgesehen; auch die Kathoden 3 sind mit Abdichtkappen 5 versehen, die jeweils eine Ausnehmung 5' aufweisen, die bei Anordnung der Abdichtkappe 5 an der Kathode 3 mit dem Einschub 3' korrespondiert bzw. fluchtet. Auch die Abdichtkappen 4 für die Anode 2 weisen jeweils eine Ausnehmung auf, durch die sich bei Anordnung der Abdichtkappe 4 an der Anode 2, wie in 2 zu sehen ist, die Kontaktierungszunge 2' erstreckt.
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Zudem ist in den in den Figuren gezeigten Beispielen für jede Zelle 1 ein Distanzrahmen 6 vorgesehen, der an der von der Deckfläche der Zelle 1, 1' abgewandten Seite (der Grundfläche der prismatischen Zellen 1, 1') angeordnet ist. Die Distanzrahmen 6 sorgen für eine definierte Spaltbreite zwischen den Zellen 1, 1', wie in 2 oder 3 zu sehen ist. Der Spalt 7 zwischen den Zellen 1, 1' kann beispielsweise für das Temperaturmanagement des Batteriemoduls genutzt werden. 2 und 3 zeigen ein Batteriemodul aus drei Zellen 1, 1', selbstverständlich kann ein Batteriemodul aber auch deutlich mehr Zellen umfassen, die in der dargestellten Weise miteinander verbunden sind.
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Alternativ zu dem in den Figuren dargestellten Distanzrahmen ist auch denkbar, dass lediglich Distanzstücke in Stapelrichtung an einer oder beiden Mantelfläche(n) der Zelle vorgesehen sind. Ein Distanzstück kann auch als „Verlängerung” einer Abdichtkappe realisiert sein, so dass sich das Distanzstück von den Abdichtkappen über eine gewisse Distanz zwischen zwei benachbarte Zellen erstreckt. Ferner können Distanzstücke in einem Gehäuse des Batteriemoduls bzw. der Batterie vorgesehen sein.
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Wie 2 und 3 zeigen, liegen die Abdichtkappen 4, 5 jeder Zelle 1, 1' dicht an den Abdichtkappen 4, 5 der benachbarten Zellen 1 an, wobei die wechselnde Anordnung von Anode 2 und Kathode 3 benachbarter Zellen 1, 1' eine entsprechende wechselweise Anordnung der Abdichtkappen 4, 5 mit der entsprechenden abwechselnden Anordnung der Leitungen 4' für den Zellspannungsabgriff bedingt.
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Die Abdichtkappen 4, 5 sind aus einem Material hergestellt, das bei Anlage aneinander sicher abdichtet, also beispielsweise aus einem Gummimaterial, einem Elastomer oder einem thermoplastischen Elastomer. Die Abdichtkappen 4, 5 können in einfacher Weise durch Spritzguss hergestellt sein. Auch der Distanzrahmen 6 kann eine abgedichtete Anlage bereitstellen, und so ebenfalls aus den genannten Materialien bestehen.
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Alternativ können die Abdichtkappen 4, 5 oder Distanzrahmen 6 oder beides auch aus anderen Materialien bestehen und lediglich die Anlageflächen das abdichtende Material aufweisen.
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Auf die beschriebene Weise kann quasi eine beliebige Anzahl von Zellen 1, 1' aneinander gereiht werden. Die gestapelten Zellen 1, 1', bei denen die in die Einschübe 3' eingreifenden Kontaktierungszungen 2' nicht nur für den elektrischen Kontakt sondern auch für korrekte Positionierung aneinander sorgen, werden kraftschlüssig durch zumindest ein das gesamte Batteriemodul umgreifendes Spannelement (in den Figuren nicht dargestellt), wie ein Spannrahmen oder Spannband, aneinander fixiert. Die Distanzrahmen 6 sorgen nicht nur für eine definierte Breite des Spalts 7 zwischen den Zellen 1, 1', sondern verhindern auch Winkelfehler zwischen den Einzelzellen 1, wenn ein Spannelement angelegt wird.
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Distanzrahmen 6 und Abdichtkappen 4, 5 sind daher in ihrer Breite aufeinander abgestimmt, so dass sie – auch unter Berücksichtigung einer gewissen Kompressibilität des abdichtenden Materials, das zumindest an den Anlageflächen vorliegt – bei Anlegen des Spannelementes für die parallele Anordnung der Zellen 1, 1' nebeneinander sorgen.
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Im Batteriemodul, das aus einer vorbestimmten Anzahl an Zellen 1, 1' besteht, die erfindungsgemäß miteinander verbunden sind, sind aufgrund der abgedichteten Kontaktierung zwischen den Zellen 1, 1' keine HV-führenden Teile zugänglich. Dies reduziert Luft- und Kriechstrecken, wodurch das gesamte Batteriepackage positiv beeinflusst wird.
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2 zeigt ferner das Detail der integrierten Leitung 4' zum Zellspannungsabgriff für die Zellüberwachung im Batteriemanagementsystem. Die Leitung 4' ist – direkt durch Stoffschluss – in die Abdichtkappe 4 integriert, und wird z. B. beim Spritzgießen der Abdichtkappe 4 mit eingegossen. So ist auch hier Dichtigkeit sichergestellt. Ein Batterie-Management-System übernimmt die Überwachung und Steuerung der Ströme, Spannungen sowie der Temperierung der Batterie. Ferner wird durch das Batterie-Management-System der aktuelle Zustand jeder einzelnen Zelle überprüft, um eine optimale Leistungsfähigkeit der Batterie sicherzustellen.