DE102013015156A1 - System und Verfahren zum Ermitteln des Präsenzstatus eines in einem Netzwerk registrierten Benutzers - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein computerimplementiertes Verfahren zum Ermitteln des Präsenzstatus eines in einem Netzwerk registrierten ersten Benutzers und zum Kommunizieren des Präsenzstatus an einen zweiten Benutzer, der mit dem ersten Benutzer Kontakt aufnehmen möchte. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Präsenzstatusermittlungssystem, mit dem das Verfahren ausgeführt werden kann.
- Menschen, die beruflich mit der Weiterentwicklung von Technik unter hochspezialisiertem Fachwissen zu tun haben (auch als ”Knowledge Workers” bezeichnet), benötigen einerseits verschiedene Kommunikationsmittel und sind auf ihre Vernetzung angewiesen. Andererseits möchten sie ungeme unterbrochen werden, während sie unter kognitiver Belastung stehen, was beispielsweise in einer Konzentrationsphase oder bei der Lösung eines schwierigen Problems der Fall ist. Neben elektronischer Kommunikation ist die persönliche Kommunikation, wie beispielsweise in einem Zweiergespräch oder in einer Besprechung mit mehreren Teilnehmern, immer noch wichtig. Das Maß an Unterbrechungen, das noch als hinnehmbar empfunden wird, kann auch von der Beziehung zwischen solchen Angestellten und einem entsprechenden Besucher abhängen. Das bedeutet in anderen Worten, dass beispielsweise der Besuch eines Menschen, der einem sozial nahesteht, nicht als unwillkommene Unterbrechung wahrgenommen wird, während eine Unterbrechung durch einen Unbekannten als sehr störend oder sogar als völlig inakzeptabel wahrgenommen werden kann.
- Die Anzeige bzw. Angabe der Erreichbarkeit bzw. Zugänglichkeit einer Person, beispielsweise bei UC-Systemen (Unified Communication Systems), kann mittels eines Präsenzstatus, der dieser Person zugeordnet ist, realisiert werden. Dies ist jedoch sehr beschränkt, da man sich darauf verlassen muss, dass der Präsenzstatus global präzise eingestellt wird und dass er von dem entsprechenden Benutzer selbst – ausschließlich oder überwiegend – händisch eingestellt wird und zwar unabhängig von einem Präsenzüberwachungssystem und unabhängig von der Befindlichkeit des jeweiligen Benutzers. Außerdem ermöglicht der Präsenzstatus nur eine kleine Anzahl von einfachen Zuständen bzw. Status ohne zusätzliche erläuternde Information. Bei den gegenwärtig verfügbaren Implementierungen von UC-Präsenzanzeigen sind Angaben wie ”beschäftigt” oder ”bitte nicht stören” nur Empfehlungen für diejenigen, die den Präsenzstatus betrachten, und ein derartiger Präsenzstatus ist nicht zur Durchsetzung irgendeiner Handlung – beispielsweise bei einem ”bitte nicht stören”-Schild nicht einzutreten – geeignet. Bei ad hoc einberufenen persönlichen Besprechungen oder Meetings wird häufig ein Audio- und/oder Videoanruf zur Vorbereitung bzw. Einberufung angesetzt, was ebenfalls als störend empfunden werden kann.
- Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die persönlichen Bedürfnisse von Benutzern eines Netzwerks hinsichtlich ihres Präsenzstatus durch Einsatz technischer Mittel besser zu berücksichtigen und ein Verfahren zum Ermitteln des Präsenzstatus sowie ein entsprechendes Präsenzstatusermittlungssystem anzugeben.
- Diese Aufgabe wird mittels eines Verfahrens gemäß Anspruch 1 sowie mittels eines Präsenzstatusermittlungssystems gemäß Anspruch 9 gelöst. Zur Lösung dieses Problems tragen außerdem ein entsprechendes Computerprogramm bzw. Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 7 sowie ein maschinenlesbarer Datenträger, auf dem ein entsprechendes Computerprogramm gespeichert ist, gemäß Anspruch 8 bei, die ebenfalls als zur Erfindung gehörig anzusehen sind.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Im Folgenden soll erläutert werden, wie gemäß der vorliegenden Erfindung das Maß an Beziehungen, Kontakten etc. zwischen einem ersten Benutzer, der in einem Netzwerk registriert ist, und einem zweiten Benutzer, der einen potenziellen Besucher darstellt, mit herangezogen werden kann, um festzulegen, ob der zweite Benutzer mit dem ersten Benutzer in Kontakt treten kann oder nicht. Dieses Maß an Beziehungen, Intensität und/oder Häufigkeit der Kontakte etc. wird auch als ”soziale Nähe” bezeichnet.
- Erfindungsgemäß läuft ein computerimplementiertes Verfahren zum Ermitteln des Präsenzstatus eines in einem Netzwerk registrierten ersten Benutzers und zum Kommunizieren des Präsenzstatus an einen zweiten Benutzer, der mit dem ersten Benutzer Kontakt aufnehmen möchte, in folgenden Schritten ab: Eine Eingabeeinrichtung (beispielsweise ein Software- oder mechanischer Schieber, eine Applikation auf einem Smartphone, Tablet oder PC) für eine Präsenzstatusermittlungseinrichtung nimmt von dem ersten Benutzer eine durch den ersten Benutzer bestimmte erste Präsenzstatuskomponente entgegen und leitet die erste Präsenzstatuskomponente an die Präsenzstatusermittlungseinrichtung weiter. In anderen Worten kann der erste Benutzer als erste Präsenzstatuskomponente eingeben bzw. festlegen, dass er beispielsweise abwesend ist oder nur gestört werden darf, wenn es wirklich wichtig ist. Eine Kontaktpersonerfassungseinrichtung erfasst die Identität des zweiten Benutzers – beispielsweise mittels RFID, durch Erfassen eines Fingerabdrucks oder durch Entgegennahme eines durch den zweiten Benutzer eingegebenen Codes, der für ihn repräsentativ ist – und meldet die Identität entweder direkt oder beispielsweise über den Umweg einer Zentralsteuereinheit an eine Beziehungsermittlungseinrichtung. Die Beziehungsermittlungseinrichtung ermittelt dann rechnergestützt, also mittels einer dedizierten CPU, eines Computers etc., eine zweite Präsenzstatuskomponente, welche die soziale Nähe zwischen dem ersten Benutzer und dem zweiten Benutzer berücksichtigt. Die Präsenzstatusermittlungseinrichtung ermittelt dann den Präsenzstatus des ersten Benutzers unter Berücksichtigung der ersten Präsenzstatuskomponente und der zweiten Präsenzstatuskomponente, und anschließend teilt eine Präsenzstatuskommunikationseinrichtung den ermittelten Präsenzstatus des ersten Benutzers dem zweiten Benutzer mit. Im Ergebnis kann dies beispielsweise dazu führen, dass ein zweiter Benutzer, der einen ersten Benutzer anrufen möchte, der als erste Präsenzstatuskomponente ”nur stören, wenn wichtig” angegeben hat, von diesem ersten Benutzer automatisch ein Besetztzeichen angezeigt bzw. zu hören bekommt, während ein zweiter Benutzer, der ein guter Freund des ersten Benutzers ist und diesen unter gleichen Bedingungen anrufen möchte, aufgrund dessen großer sozialer Nähe ein Freizeichen erhält.
- Es ist ersichtlich, dass erfindungsgemäß eine Verbesserung für einen in einem Netzwerk registrierten Benutzer hinsichtlich seiner Möglichkeiten erreicht werden kann, für diejenigen Personen ansprechbar bzw. erreichbar zu sein, für die es gewünscht ist, während beispielsweise andere Personen nur in Kontakt mit ihm treten können, bei denen es wirklich wichtig ist.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird für die Ermittlung der zweiten Präsenzstatuskomponente zumindest eine der folgenden Informationen, die auch als Kontextinformationen bezeichnet werden können, berücksichtigt: Erste Daten über den zweiten Benutzer, die in digitalen Geräten des ersten Benutzers enthalten sind; zweite Daten aus sozialen Netzwerken (wozu auch Business-Netzwerke zählen können), über die der erste Benutzer mit dem zweiten Benutzer in Verbindung steht; und dritte Daten über den zweiten Benutzer, welche in digitalen Geräten des zweiten Benutzers enthalten sind und auf welche die Präsenzstatusermittlungseinrichtung Zugriff hat.
- Es kann von Vorteil sein, wenn für die Erstellung der Kontextinformationen eines oder mehrere der folgenden Informationselemente verwendet wird bzw. werden: Einträge in den verschiedensten Kalendern, Daten über Telefongespräche (zwischen den zwei beteiligten Personen), Positionsdaten, E-Mails, SMS, MMS, Mailing-Listen, Twitter-Nachrichten, Chats, Kontakte aus Kontaktlisten oder sozialen Netzwerken, sowie Daten über die Nutzungsdauer und Nutzungsfrequenz hinsichtlich der vorgenannten Informationselemente.
- Somit ist ersichtlich, dass die zweite Präsenzstatuskomponente so ermittelt werden kann, dass dem zweiten Benutzer ein Besuch bzw. ein Kontakt mit dem ersten Benutzer umso leichter ermöglicht wird, je häufiger, länger, intensiver etc. in der Vergangenheit seine Kontakte mit dem ersten Benutzer gewesen sind.
- Für den ersten Benutzer bietet dies den großen Vorteil, dass automatisiert – das heißt unter Einsatz technischer Mittel und ohne eigenes Zutun – eine Vorauswahl getroffen wird, ob er gegebenenfalls gestört werden kann bzw. darf und er somit auch nicht dadurch abgelenkt wird, sich Gedanken darüber machen zu müssen, ob er für den jeweiligen potenziellen Besucher bzw. Kontaktsuchenden gerade zur Verfügung steht.
- Erfindungsgemäß kann in vorteilhafter Weise ein naives Bayes-Verfahren gemäß Anspruch 4 zur Berechnung der sozialen Nähe zwischen dem ersten Benutzer und dem zweiten Benutzer verwendet werden. Hierbei ist von Vorteil, dass angenommen wird, dass alle Parameter statistisch unabhängig voneinander sind, wie in Anspruch 5 dargelegt.
- Ein weiteres vorteilhaftes Verfahren zum Erlernen von Gewichtungsfaktoren für die Evaluierung der jeweiligen Kontextinformationen ist ein sogenanntes C4.5-Verfahren zur Bildung eines Entscheidungsbaums, vergleiche Anspruch 6.
- Ein erfindungsgemäßes Präsenzstatusermittlungssystem zum Ermitteln des Präsenzstatus eines in einem Netzwerk registrierten ersten Benutzers und zum Kommunizieren des Präsenzstatus an einen zweiten Benutzer, der mit dem ersten Benutzer Kontakt aufnehmen möchte, umfasst eine Präsenzstatusermittlungseinrichtung mit einer Eingabeeinrichtung für die Entgegennahme einer durch den ersten Benutzer bestimmten ersten Präsenzstatuskomponente, wobei diese von dem ersten Benutzer entgegengenommen bzw. eingegeben wird, und für die Weiterleitung der ersten Präsenzstatuskomponente an die Präsenzstatusermittlungseinrichtung. Die Eingabeeinrichtung kann beispielsweise eine herkömmliche Computertastatur oder eine Computermaus sein, oder ein sogenannter ”Slider” in Form eines mechanischen oder eines Software-Schiebers, der eine Einstellung auf einer Skala ermöglicht, womit beispielsweise eine Applikation auf einem Smartphone, Notebook oder herkömmlichem Desktopcomputer gesteuert werden kann. Es umfasst außerdem eine Kontaktpersonerfassungseinrichtung zum Erfassen der Identität des zweiten Benutzers, die beispielsweise als Nahfelderkennungssystem, Fingerabdruck-Scanner, Tastenfeld zur Eingabe eines persönlichen Codes des zweiten Benutzers etc. ausgebildet sein kann. Das System umfasst des Weiteren eine Beziehungsermittlungseinrichtung für das Entgegennehmen der Identität des zweiten Benutzers, die von der Kontaktpersonerfassungseinrichtung übermittelt wird, und für das Ermitteln einer zweiten Präsenzstatuskomponente, welche die soziale Nähe zwischen dem ersten Benutzer und dem zweiten Benutzer berücksichtigt. Die Präsenzstatusermittlungseinrichtung ist dabei so ausgestaltet, dass sie den Präsenzstatus des ersten Benutzers unter Berücksichtigung der ersten Präsenzstatuskomponente und der zweiten Präsenzstatuskomponente ermittelt. Schließlich ist eine Präsenzstatuskommunikationseinrichtung vorgesehen, mit welcher der ermittelte Präsenzstatus des ersten Benutzers an den zweiten Benutzer übermittelt wird, beispielsweise mittels Funk oder mittels einer entsprechenden Nachricht auf ein Telefon, mit dem der zweite Benutzer versucht, den ersten Benutzer anzurufen.
- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Präsenzstatusermittlungssystems ist das System mit einer Anzeigevorrichtung für das Anzeigen einer durch einen ersten Benutzer bestimmten ersten Präsenzstatuskomponente für potenzielle Besucher verbunden, die mit dem ersten Benutzer Kontakt aufnehmen möchten. Die Anzeigevorrichtung ist dabei beispielsweise im Wesentlichen in Form eines Würfels (sei es mit abgerundeten Kanten, sei es mit rückspringenden oder hervorstehenden Flächen) oder mehrseitigen Polyeders ausgebildet, der so im Raum drehbar – beispielsweise vom ersten Benutzer oder von einem durch diesen ersten Benutzer gesteuerten Aktuator – angeordnet ist, dass eine seiner Flächen dem potenziellen Besucher zugewandt ist. Hierbei sind mehrere der Flächen des Würfels als Anzeigefläche ausgebildet, auf der jeweils eine vom ersten Benutzer bestimmbare erste Präsenzstatuskomponente angezeigt werden kann. Außerdem enthält das System eine Einrichtung zur Übermittlung der ersten Präsenzstatuskomponente an in der Nähe befindliche Kommunikationsgeräte potenzieller Besucher und/oder an das Präsenzstatusermittlungssystem. Dadurch kann der erste Benutzer den Würfel mechanisch entsprechend seiner Präferenz für die Erreichbarkeit einstellen, ohne auf ein elektronisches Medium zurückgreifen zu müssen, und diese Information wird damit automatisch an elektronische Geräte potenzieller Benutzer, die beispielsweise vor dem Würfel stehen, übermittelt, so dass diese mittels ihres Geräts und anhand des von der Präsenzstatusermittlungseinrichtung ermittelten und von der Präsenzstatuskommunikationseinrichtung übermittelten Präsenzstatus überprüfen können, ob sie tatsächlich Zugang zu dem ersten Benutzer haben.
- Es ist von Vorteil, wenn der Würfel einen Sensor, wie beispielsweise einen Schwerkraftsensor, aufweist, mit dem die Stellung des Würfels im Raum – automatisch – erfasst und somit die damit einhergehende angezeigte Information über die erste Präsenzstatuskomponente des ersten Benutzers erfasst werden kann.
- Es kann von Vorteil sein, wenn bereits vorhandene Präsenzsysteme, wie sie beispielsweise bei einem UC-System verwendet werden, als zusätzliche Sensoren in das Präsenzstatusermittlungssystem integriert sind, um eine noch detailliertere Information über den Präsenzstatus des ersten Benutzers hinsichtlich seiner sozialen Nähe zu dem potenziellen Besucher geben zu können.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Besonderheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung vorteilhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen schematisch:
-
1 eine schematische Übersicht über eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Präsenzstatusermittlungssystems, -
2 eine schematische Darstellung einer Anzeige, auf der mehrere Personen als Nutzer des Präsenzstatusermittlungssystems mit ihrem jeweiligen Präsenzstatus dargestellt sind, und -
3 eine schematische Darstellung *** einem erfindungsgemäßen Präsenzstatusermittlungssystem. -
1 zeigt ein erfindungsgemäßes Präsenzstatusermittlungssystem (auch kurz als ”System” bezeichnet)10 . Das System10 enthält als eine der zentralen Einheiten eine Präsenzstatusermittlungseinrichtung20 , beispielsweise in Form einer CPU, auf der ein entsprechendes Softwareprogramm ablaufen kann. An die Präsenzstatusermittlungseinrichtung20 ist eine Eingabeeinrichtung30 angeschlossen, die beispielsweise als Tastatur oder Touchscreen ausgebildet sein kann. Die Eingabeeinrichtung30 ist einem ersten Benutzer B1 zugeordnet, der hier schematisch dargestellt ist. Der erste Benutzer B1 kann an der Eingabeeinrichtung30 eine erste Präsenzstatuskomponente (kurz ”erste Komponente”) K1 eingeben, die an die Präsenzstatusermittlungseinrichtung20 weitergeleitet wird. Die erste Komponente K1 kann beispielsweise eine Angabe wie ”beschäftigt”, ”frei”, ”abwesend” oder ”nur falls wichtig” sein. Diese erste Komponente kann auf einer Anzeigevorrichtung70 angezeigt werden, die als Würfel ausgestaltet ist und bei der zumindest einige oder sogar alle seiner Seitenflächen als Anzeigeflächen72 ,73 ,74 (vgl. auch3 ) ausgebildet sind. Somit kann ein potenzieller Besucher B2 (auch als ”zweiter Benutzer B2” bezeichnet) erkennen, welche erste Komponente K1 der erste Benutzer B1 eingegeben hat, das heißt, welchen (vorläufigen oder subjektiven) Präsenzstatus der erste Benutzer B1 sich selber zuordnet. - Die würfelförmige Anzeigevorrichtung
70 weist einen Schwerkraftsensor78 auf, mit dem sie ihre Stellung im Raum ermitteln kann und somit bestimmen kann, welche Anzeigefläche einem zweiten Benutzer B2 zugewandt ist. Die Anzeigevorrichtung70 ist dabei so ausgestaltet, dass entweder der erste Benutzer B1 sie entsprechend dem von ihm gewählten subjektiven Präsenzstatus verdrehen und damit einstellen kann, oder dass die würfelförmige Anzeigevorrichtung70 so ausgestaltet ist, dass sie von dem ersten Benutzer B1 mittels eines (nicht dargestellten) Aktuators entsprechend eingestellt werden kann. Die Anzeigevorrichtung70 weist außerdem ein Interface76 auf, mit dem die erste Komponente K1 drahtlos an in der Nähe befindliche elektronische Geräte übermittelt werden kann. Dadurch ”wissen” diese elektronischen Geräte von zweiten Benutzern B2, welchen vorläufigen bzw. subjektiven Präsenzstatus der erste Benutzer B1 eingestellt hat. - Mit der Präsenzstatusermittlungseinrichtung
20 ist außerdem eine Kontaktpersonerfassungseinrichtung40 verbunden, welche für die Erfassung der Identität von zweiten Benutzern B2 vorgesehen ist. Die Erfassung kann beispielsweise mittels eines RFID-Chips, eines Fingerabdruck-Scanners, Augenhintergrund-Scanners, Videosystems mit Gesichtserkennung, Eingabe eines persönlichen Codes des betreffenden zweiten Benutzers B2 oder dergleichen erfolgen. Im System10 ist außerdem eine Beziehungsermittlungseinrichtung50 vorgesehen, die rechnergestützt eine zweite Präsenzstatuskomponente K2 (auch kurz ”zweite Komponente K2”) ermittelt, die die soziale Nähe zwischen dem ersten Benutzer und dem zweiten Benutzer berücksichtigt. Für die Ermittlung der sozialen Nähe kann die Beziehungsermittlungseinrichtung50 auf eine beliebige Kombination folgender Elemente bzw. Informationselemente zugreifen, die in eigenen Datenbanken80 ,82 von Kommunikationsgeräten oder anderweitigen Speichern84 gespeichert sein können. Diese Speicher bzw. Datenbanken können beispielsweise dem ersten Benutzer B1 oder dem zweiten Benutzer B2 zugeordnet sein, zu entsprechenden sozialen Netzwerken gehören oder auch Verbindungs- und Metadaten von Telekommunikationsanbietem sein, wobei der Zugriff auf diese Speicher beispielsweise über das Internet, ob drahtgestützt oder drahtlos, erfolgen kann. Als Beispiele für solche Daten sind zu nennen: Kalendereinträge, Telefonverbindungsdaten, Positionsdaten (beispielsweise über GPS ermittelt), E-Mails, SMS, MMS, Mailing-Listen, Twitter-Nachrichten, Chats, Kontakte aus Kontaktlisten der Benutzer B1 und B2 oder sozialen Netzwerken, Nutzungsdauer und Nutzungsfrequenz bestimmter Dienste etc. Diese auch als ”Kontextinformation” bezeichneten Informationen ermöglichen es, die soziale Nähe zwischen einem potenziellen Besucher B2 und dem ersten Benutzer B1 zu ermitteln. Hierbei kann auch beispielsweise die Zugehörigkeit zu einer Kontaktgruppe, der Inhalt von verschiedenen Nachrichten oder der räumliche Abstand zwischen den betreffenden Benutzern über einen bestimmten Zeitraum verwendet werden, um die Beziehung dieser Personen relativ zueinander zu ermitteln. Hierbei kann es auch von Vorteil sein, wenn vorhandene Präsenzsysteme, wie sie beispielsweise in UC-Systemen (wie beispielsweise dem OpenScape-System der Anmelderin) verwendet werden, als zusätzliche Möglichkeit integriert sind, um den Informationsgehalt noch zu erhöhen. - Aus all diesen Kontextinformationen ermittelt die Beziehungsermittlungseinrichtung
50 die zweite Komponente K2 und liefert die zweite Komponente K2 an die Präsenzstatusermittlungseinrichtung20 . Diese wiederum ermittelt aus der ersten Komponente K1 und der zweiten Komponente K2 den Präsenzstatus PS des ersten Benutzers und liefert den Präsenzstatus PS an eine mit ihr verbundene Präsenzstatuskommunikationseinrichtung60 , damit diese den Präsenzstatus PS des ersten Benutzers B1 an den zweiten Benutzer B2 übermitteln kann, der zu erkennen gegeben hat, dass er in Kontakt mit dem ersten Benutzer B1 treten möchte. Dies kann beispielsweise durch einen versuchten Anruf beim ersten Benutzer B1 oder bei Annäherung an dessen Tür geschehen. Mit dem auf die beschriebene Art und Weise verfeinerten Präsenzstatus PS bekommt der zweite Benutzer B2 mitgeteilt, ob er den ersten Benutzer B1 bei entsprechend ”negativem” subjektiven Präsenzstatus entsprechend der ersten Komponente K1 tatsächlich nicht stören darf, oder ob er aufgrund seiner großen sozialen Nähe zum ersten Benutzer B1 zu ihm vorgelassen wird. - Insbesondere bei einem versuchten Anruf des zweiten Benutzers B2 beim ersten Benutzer B1 wird der Vorteil der vorliegenden Erfindung ersichtlich, dass der Benutzer B1 gegebenenfalls gar nichts von einer potenziellen Störung durch einen versuchten Anruf erfährt, sofem der Benutzer B2 tatsächlich nicht berechtigt ist, ihn zu stören. Gegebenenfalls kann ein Anrufbeantworter in dieser Situation angeschaltet werden, oder der Anruf kann anderweitig umgeleitet werden. Es ist außerdem möglich, einen automatischen Rückruf zu veranlassen, sobald der erste Benutzer B1 seinen restriktiven Präsenzstatus wieder ”entschärft” hat, sich also wieder als ”frei” bezeichnet. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass der zweite Benutzer B2, der keinen Zugang zum ersten Benutzer B1 bekommen hat, eine Meldung übermittelt bekommt, mit der er aufgefordert wird anzugeben, wann er kontaktiert werden möchte.
- Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, dass durch Anwendung der vorliegenden Erfindung ein Paradigmenwechsel möglich ist: Statt wie bisher auf eine möglichst effiziente Weiter- bzw. Durchschaltung zu einem Benutzer des Kommunikationssystems abzustellen, ist es nun möglich, störende Anrufe oder sonstige Unterbrechungen angesichts der Arbeitsbelastung und des vom ersten Benutzer B1 gewünschten Präsenzstatus unter Berücksichtigung der sozialen Nähe zu einem potenziellen Besucher B2 zu vermeiden.
- Die Anzeigevorrichtung
70 beispielsweise an der Tür eines Benutzers stellt eine Schnittstelle zu einem möglichen Besucher dar. Einerseits ermöglicht es diese Anzeigevorrichtung70 , Information über den gegenwärtigen Präsenzzustand des ersten Benutzers darzustellen, und andererseits ermöglicht es diese Schnittstelle, den Besucher zu identifiziere n. - Nachstehend wird auf Beispiele verwiesen, wie die soziale Nähe in der Beziehungsermittlungseinrichtung
50 , die sich beispielsweise in einem Desktopcomputer, einem Smartphone oder einem Server eines Kommunikationssystems befindet, ausgeführt werden kann. Ein vorteilhaftes Verfahren hierfür ist das sogenannte naive Bayes-Verfahren. Hierzu wird eine Serie von Parametern betrachtet, die aus der Kontextinformation gewonnen werden. Insbesondere solche Parameter, die eine Information über die Beziehung zwischen den betroffenen Personen angeben können, sind hierbei von Interesse. Vor allem Informationen über eine direkte Interaktion zwischen diesen Personen können beispielsweise durch Telefonanrufe auf Desktoptelefonen, Mobiltelefonen oder Smartphones gewonnen werden, aber auch E-Mails und Chats auf Instant-Messaging-Systemen oder sozialen Netzwerken können herangezogen werden. Hierzu kann auf eine sogenannte Interaktionsgeschichte (interaction history) der jeweiligen Benutzer zurückgegriffen werden. Die soziale Nähe kann dann beispielsweise auf einer Skala von 0 (keine Beziehung bzw. maximaler sozialer Abstand) bis 1 (starke Beziehung bzw. große soziale Nähe) dargestellt werden. Dies kann beispielsweise für bestimmte soziale Arten von Abstand unter Verwendung bestimmter Gewichtsfaktoren erfolgen, wozu beispielsweise eine Unterscheidung zwischen privaten Beziehungen und Geschäftskontakten zählen kann. Es kann aber auch z. B. eine Unterscheidung zwischen Familienangehörigen und Freunden einerseits oder Teammitgliedern oder Angestellten andererseits getroffen werden. Die Gewichtsfaktoren können entweder statisch unter Verwendung von Expertenwissen definiert sein, oder sie können unter Verwendung von Datengewinnungstechnologien (”data mining technologies”) und repräsentativen Trainingsdaten gewonnen werden, die mit der wahrgenommenen sozialen Nähe in Zusammenhang gebracht worden sind. Diese Trainingsdaten können durch eine entsprechende Rückmeldung von den Benutzern selber – beispielsweise durch einen entsprechenden ”Schieber für soziale Nähe” oder eine andere Anzeigevorrichtung – gewonnen werden, um die wahrgenommene soziale Nähe zu einer anderen Person nach einer Wechselwirkung bzw. Interaktion mit dieser Person einzustellen oder zu korrigieren. - Für die Bestimmung der Gewichtungsfaktoren kann beispielsweise das naive Bayes-Verfahren als lernendes Verfahren eingesetzt werden. Das Bayes-Verfahren ”lernt” die bedingte Wahrscheinlichkeit p(s|X) für einen bestimmten Status s (beispielsweise eine Angabe über eine soziale Nähe als Status – z. B. Privatkontakt, Geschäftskontakt, unbekannt...) in Bezug auf die Werte eines Satzes von Parametern X = {x1, x2, ..., xn} (in diesem Fall die Kontextinformationen). Das Verfahren verwendet die Trainingsdaten, um die Wahrscheinlichkeit p(s|X) auf der Basis der Bayes-Regel p(s|X) = p((X|s)p(s))/p(X) abzuleiten. Die Anwendung der ”naiven” Annahme, dass alle Parameter statistisch unabhängig voneinander sind, führt zu einer Formel p(s|X) = p(s)p(x1|s)p(x2|s) ... p(xn|s). p(s) kann ermittelt werden, indem die Anzahl an Fällen in den Trainingsdaten ermittelt wird, in der der gegebene Status s vorhanden ist, geteilt durch die Anzahl aller Fälle. p(x|s) kann gewonnen werden, indem die Fälle in den Trainingsdaten mit dem Zustand s verwendet werden, der Anteil ermittelt wird, in dem der Wert x gültig ist in Relation zu anderen Werten des Status s. Dies bedeutet in der Praxis, dass während der Evaluierung die Wahrscheinlichkeiten (die ”Gewichtsfaktoren”) für die Werte der betreffenden Kontextinformationen mit der Gesamtwahrscheinlichkeit des Zustands s multipliziert werden. Als Ergebnis kann der Zustand mit der höchsten Wahrscheinlichkeit ausgegeben werden.
- Ein alternatives Verfahren zum Bestimmen der Gewichtsfaktoren ist das C4.5-Verfahren, das einen Entscheidungsbaum aufbaut und die Gewichtsfaktoren für die Evaluierung der Werte für die Kontextinformation lernt. Während der Lernphase evaluiert das Verfahren die Entropiereduzierung bezüglich des Zustands s, wenn die Trainingsdaten durch die einzelnen Parameter x unterteilt werden. Derjenige Parameter, der die Entropie am meisten reduziert (das heißt, der den höchsten Einfluss auf die Entscheidung hat), wird als die Wurzel des Entscheidungsbaums verwendet. Dieser Parameter wird am höchsten ”gewichtet”, und er wird später während der Entscheidung zuerst evaluiert. Die folgende Prozedur verwendet rekursiv die Teilergebnisse in gleicher Weise, um den gesamten Entscheidungsbaum zu generieren, was bedeutet, dass die folgenden Parameter abhängig von den Zuständen der vorhergehenden ”gewichtet” werden.
- In
2 ist ein Beispiel für eine Anzeigevorrichtung70' angegeben, bei der von drei verschiedenen, symbolisch dargestellten, Benutzern jeweils ein Bild, der Name und die jeweils von ihnen eingegebene erste Komponente K1 ”frei”, ”beschäftigt” bzw. ”abwesend” angegeben ist. Bei Verwendung einer derartigen Anzeigevorrichtung70' kann diese Anzeige beispielsweise auf ein Smartphone oder ein Desktoptelefon eingeblendet werden, wenn versucht wird, eine dieser Personen anzurufen. Die entsprechenden Komponenten K1 können jeweils mit einer würfelförmigen Anzeigevorrichtung70 eingestellt werden, wie sie in3 dargestellt ist. Selbstverständlich kann die Komponente K1 auch mittels anderer Eingabemöglichkeiten eingestellt werden, wie vorstehend ausführlich erläutert ist. - Die erfindungsgemäße würfelförmige Anzeigeeinrichtung
70 gem.3 weist verschiedene Anzeigeflächen72 ,73 ,74 auf, auf denen fest vorgegebene Präsenzstatus als jeweilige erste Komponenten angezeigt sind. In dem Beispiel von3 sind die Präsenzstatus ”beschäftigt”, ”frei” und ”abwesend” dargestellt. Durch Drehen des Würfels derart, dass die gewünschte Anzeigefläche mit der beabsichtigten Aussage zum Präsenzstatus zu einem potenziellen Besucher hin ausgerichtet ist, wird automatisch die gewünschte Einstellung vorgenommen. Sobald ein potenzieller Benutzer vor die Anzeigeeinrichtung70 tritt, die beispielsweise auch als Türschild dienen kann, kann der potenzielle Besucher die vom ersten Benutzer B1 vorgenommene Einstellung wahrnehmen. Es ist von Vorteil, wenn ein solcher potenzieller Besucher B2 auch von der Anzeigeeinrichtung70 identifiziert wird. In diesem Fall kann der potenzielle Besucher B2 direkt darüber informiert werden, ob er – gegebenenfalls trotz eines zunächst ungünstigen Präsenzstatus des ersten Benutzers B1 – in Kontakt mit diesem treten kann, wenn er eine ausreichend große soziale Nähe zu ihm aufweist. Hierbei kann es für einen zweiten Benutzer B2 hilfreich sein, wenn er zusätzliche Informationen darüber angezeigt bekommt, wann beispielsweise das derzeitige Kalenderereignis, mit dem der erste Benutzer gerade beschäftigt ist, endet. In anderen Worten bekommt der zweite Benutzer B2 mitgeteilt, wann die gerade laufende Telefonkonferenz, das aktuelle Telefongespräch oder der intensive Arbeitsabschnitt, mit dem der erste Benutzer B1 gerade befasst ist, (voraussichtlich) zu Ende gehen wird. Sofern auch diese Information von der sozialen Nähe abhängt, kann ein möglicher zweiter Benutzer B2 gegebenenfalls davon profitieren, dass er in großer sozialer Nähe zu dem ersten Benutzer B1 steht und zu diesem daher schon relativ bald Kontakt aufnehmen kann. - Es ist klar, dass das computerimplementierte Verfahren sowie das Präsenzstatusermittlungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung in engem Zusammenhang zueinander stehen. Somit versteht es sich von selbst, dass bestimmte Merkmale, Besonderheiten und Vorteile, die in Zusammenhang beispielsweise mit dem System beschrieben wurden, in gleicher oder ähnlicher Weise auch beim Verfahren gegeben sind, und umgekehrt.
- Wie vorstehend beschrieben, ist ein allgemeingültiges System für die Angabe eines Präsenzstatus und die Bereitschaft, sich gegebenenfalls von einem möglichen Besucher unterbrechen bzw. stören zu lassen, häufig nicht wünschenswert oder angemessen, sondern hängt oft von der Beziehung des potenziellen Besuchers zum potenziell Besuchten ab. Um diese Beziehung bzw. die soziale Nähe zwischen den betreffenden Personen angemessen zu berücksichtigen, ohne den gegebenenfalls Besuchten bzw. Gestörten mit der Entscheidung, ob er sich tatsächlich stören lassen will, zu belasten, wird erfindungsgemäß ein computerimplementiertes Verfahren sowie ein Präsenzstatusermittlungssystem vorgeschlagen, um diese Fragen automatisiert und ohne Belastung von Personen klären zu lassen.
- Es ist festzuhalten, dass die unter Bezug auf die dargestellten Ausführungsformen beschriebenen Merkmale der Erfindung, wie beispielsweise die Art und Ausgestaltung einzelner Komponenten des Präsenzstatusermittlungssystems oder die Reihenfolge der einzelnen Schritte des Verfahrens, auch bei anderen Ausführungsformen vorhanden sein können, außer wenn es anders angegeben ist oder sich aus technischen Gründen von selbst verbietet.
- Bezugszeichenliste
-
- 10
- Präsenzstatusermittlungssystem
- 20
- Präsenzstatusermittlungseinrichtung
- 30
- Eingabeeinrichtung
- 40
- Kontaktpersonerfassungseinrichtung
- 50
- Beziehungsermittlungseinrichtung
- 60
- Präsenzstatuskommunikationseinrichtung
- 70'
- Anzeigevorrichtung
- 70
- Anzeigevorrichtung/Würfel
- 72, 73, 74
- Anzeigefläche
- 76
- Interface/Übermittlungseinrichtung
- 78
- Sensor
- 80, 82
- Datenbank
- 84
- Speicher
- 90
- Datenträger
- 92
- Computerprogramm
- B1
- erster Benutzer
- B2
- zweiter Benutzer/Besucher
- K1
- erste Präsenzstatuskomponente
- K2
- zweite Präsenzstatuskomponente
- PS
- Präsenzstatus
Claims (10)
- Computerimplementiertes Verfahren zum Ermitteln des Präsenzstatus (PS) eines in einem Netzwerk registrierten ersten Benutzers (B1) und zum Kommunizieren des Präsenzstatus (PS) an einen zweiten Benutzer (B2), der mit dem ersten Benutzer (B1) Kontakt aufnehmen möchte, umfassend folgende Schritte: – eine Eingabeeinrichtung (
30 ) für eine Präsenzstatusermittlungseinrichtung (20 ) nimmt von dem ersten Benutzer (B1) eine durch den ersten Benutzer (B1) bestimmte erste Präsenzstatuskomponente (K1) entgegen und leitet die erste Präsenzstatuskomponente (K1) an die Präsenzstatusermittlungseinrichtung (20 ) weiter, – eine Kontaktpersonerfassungseinrichtung (40 ) erfasst die Identität des zweiten Benutzers (B2) und meldet die Identität an eine Beziehungsermittlungseinrichtung (50 ), – die Beziehungsermittlungseinrichtung (50 ) ermittelt rechnergestützt eine zweite Präsenzstatuskomponente (K2), welche die soziale Nähe zwischen dem ersten Benutzer (B1) und dem zweiten Benutzer (B2) berücksichtigt, – die Präsenzstatusermittlungseinrichtung (20 ) ermittelt den Präsenzstatus (PS) des ersten Benutzers (B1) unter Berücksichtigung der ersten Präsenzstatuskomponente (K1) und der zweiten Präsenzstatuskomponente (K2), und – eine Präsenzstatuskommunikationseinrichtung (60 ) kommuniziert den ermittelten Präsenzstatus (PS) des ersten Benutzers (B1) an den zweiten Benutzer (B2). - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die Ermittlung der zweiten Präsenzstatuskomponente (K2) zumindest eine der folgenden Kontextinformationen berücksichtigt wird: in digitalen Geräten des ersten Benutzers (B1) enthaltene erste Daten über den zweiten Benutzer (B2); zweite Daten aus sozialen Netzwerken, über die der erste Benutzer (B1) mit dem zweiten Benutzer (B2) in Verbindung steht; und in digitalen Geräten des zweiten Benutzers (B2) enthaltene dritte Daten über den zweiten Benutzer (B2), auf die die Präsenzstatusermittlungseinrichtung (
20 ) Zugriff hat. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der folgenden Elemente für die Erstellung der Kontextinformationen verwendet wird: Kalendereinträge, Telefonverbindungsdaten, Positionsdaten, E-Mails, SMS, MMS, Mailing-Listen, Twitter-Nachrichten, Chats, Kontakte aus Kontaktlisten oder sozialen Netzwerken, sowie deren Nutzungsdauer und -frequenz.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein naives Bayes-Verfahren zur Berechnung der sozialen Nähe zwischen dem ersten Benutzer (B1) und dem zweiten Benutzer (B2) verwendet wird, bei dem die bedingte Wahrscheinlichkeit p(s|X) für eine bestimmte soziale Nähe s anhand der Werte eines Satzes von Parametern X = {x1, x2, ..., xn} der sozialen Nähe unter Verwendung der Formel p(s|X) = p((X|s)p(s))/p(X) berechnet wird, wobei p(s) durch Zählen der Anzahl an Fällen in Trainingsdaten, in denen die soziale Nähe s gegeben ist, ermittelt wird, geteilt durch die Anzahl aller Fälle.
- Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass unter der Annahme, dass alle Parameter statistisch unabhängig voneinander sind, folgende Formel verwendet wird: p(s|X) = p(s)p(x1|s)p(x2|s) ... p(xn|s), wobei p(x|s) durch Verwendung der Fälle in den Trainingsdaten mit der sozialen Nähe s und durch Ermittlung des Anteils, bei dem der Wert x in Relation zu anderen Werten der sozialen Nähe gültig ist, gewonnen wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein C4.5-Verfahren zum Lernen von Gewichtungsfaktoren für die Evaluierung der jeweiligen Kontextinformationen verwendet wird, um einen Entscheidungsbaum zu bilden.
- Computerprogrammprodukt (
92 ) zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche. - Maschinenlesbarer Datenträger (
90 ) mit darauf gespeichertem Computerprogrammprodukt (92 ) gemäß Anspruch 7. - Präsenzstatusermittlungssystem (
10 ) zum Ermitteln des Präsenzstatus (PS) eines in einem Netzwerk registrierten ersten Benutzers (B1) und zum Kommunizieren des Präsenzstatus (PS) an einen zweiten Benutzer (B2), der mit dem ersten Benutzer (B1) Kontakt aufnehmen möchte, umfassend: – eine Präsenzstatusermittlungseinrichtung (20 ) mit einer Eingabeeinrichtung (30 ) für die Entgegennahme einer durch den ersten Benutzer (B1) bestimmten ersten Präsenzstatuskomponente (K1) von dem ersten Benutzer (B1) und für die Weiterleitung der ersten Präsenzstatuskomponente (K1) an die Präsenzstatusermittlungseinrichtung (20 ), – eine Kontaktpersonerfassungseinrichtung (40 ) zum Erfassen der Identität des zweiten Benutzers (B2), – eine Beziehungsermittlungseinrichtung (50 ) zur Entgegennahme der Identität des zweiten Benutzers (B2) von der Kontaktpersonerfassungseinrichtung (40 ) und zum Ermitteln einer zweiten Präsenzstatuskomponente (K2), welche die soziale Nähe zwischen dem ersten Benutzer (B1) und dem zweiten Benutzer (B2) berücksichtigt, – wobei die Präsenzstatusermittlungseinrichtung (20 ) so ausgestaltet ist, dass sie den Präsenzstatus (PS) des ersten Benutzers (B1) unter Berücksichtigung der ersten Präsenzstatuskomponente (K1) und der zweiten Präsenzstatuskomponente (K2) ermittelt, und – eine Präsenzstatuskommunikationseinrichtung (60 ) zum Kommunizieren des ermittelten Präsenzstatus (PS) des ersten Benutzers (B1) an den zweiten Benutzer (B2). - Präsenzstatusermittlungssystem (
10 ) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es mit einer Anzeigevorrichtung (70 ) für das Anzeigen einer durch einen ersten Benutzer (B1) bestimmten ersten Präsenzstatuskomponente (K1) für zweite Benutzer (B2), die mit dem ersten Benutzer (B1) Kontakt aufnehmen möchten, verbunden ist, die – im Wesentlichen in Form eines Würfels ausgebildet ist, der so im Raum drehbar angeordnet ist, dass eine seiner Flächen (72 ,73 ,74 ) dem potentiellen Besucher zugewandt ist, wobei mehrere der Flächen (72 ,73 ,74 ) als Anzeigefläche für je eine vom ersten Benutzer (B1) bestimmbare erste Präsenzstatuskomponente (K1) ausgebildet sind, und – eine Übermittlungseinrichtung (76 ) zur Übermittlung der ersten Präsenzstatuskomponente (K1) an in der Nähe befindliche Kommunikationsgeräte potentieller Besucher und/oder an das Präsenzstatusermittlungssystem (10 ) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise ein Sensor (78 ) zur Erfassung der Stellung des Würfels (70 ) im Raum vorgesehen ist.
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