-
Die Erfindung betrifft Seltenerdmetall-bis(perfluoralkyl)phosphinate als Lewis-Säure-Katalysatoren, spezielle Verbindungen sowie deren Verfahren zur Herstellung.
-
Die Katalyse mit Lewis-Säuren ist eine weit verbreitete Methodik in der Organischen Synthese und für die industrielle Herstellung verschiedener Substanzen von herausragender Bedeutung. Zu den zahlreichen wichtigen industriellen Prozessen, die durch Lewis-Säuren katalysiert werden, gehören zum Beispiel Friedel-Crafts-Alkylierungen und -Acylierungen von Aromaten, Gattermann-Koch-Reaktionen, Beckmann- und Fries-Umlagerungen, Mukaiyama-Aldol-Kondensationen. [Acid Catalysis in Modern Organic Synthesis, H. Yamamoto and K. Ishihara (Eds.), WILEY-VCH, Weinheim, 2008].
-
G. N. Lewis definiert eine Säure als Substanz, die als Elektronenpaarakzeptor agieren kann. Dieser Definition entsprechend sind Lewis-Säuren Elektronenmangelmoleküle bzw. -spezies. Die üblicherweise verwendeten Lewis-sauren Katalysatoren wie AlCl3, TiCl4, ZnCl2 und BF3-Diethyletherat sind feuchtigkeitsempfindlich und können in der Regel nach Beendigung der Reaktion nicht zurückgewonnen werden.
-
Weitere bekannte Lewis-Säuren sind Seltenerdmetall-perfluoralkansulfonate, insbesondere Seltenerdmetall-trifluormethansulfonate(-triflate) [S. Kobayashi, M. Sugiura, H. Kitagawa, W. W.-L. Lam, Chem. Rev. 2002, 102, p. 2227–2302; S. Kobayashi, Eur. J. Org. Chem. 1999, p. 15–27]. Derartige Lewis-Säuren können in katalytischer Menge in den gewünschten Reaktionen eingesetzt werden und können in der Regel auch nach dem gewünschten Umsatz ohne Aktivitätsverlust wiederverwendet werden.
-
Allerdings kann die Hydrolysestabilität der wasserlöslichen Seltenerdmetall-triflate zur Verunreinigung von Abwässern mit diesen Chemikalien führen, die über einen längeren Zeitraum die Umwelt belasten können.
-
Es besteht deshalb auch weiterhin ein Bedarf nach wirtschaftlich attraktiven alternativen Lewis-Säure-Katalysatoren, damit die Lewis-Säure-katalysierten Reaktionen optimal durchgeführt werden können.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher alternative Lewis-Säure-Katalysatoren zu entwickeln, welche eine Reaktionsführung der gewünschten katalysierten Reaktionen in guter Ausbeute ermöglichen, die idealerweise aufgearbeitet werden können ohne ihre Aktivität zu verlieren und weniger umweltbelastend sind als die bisher bekannten Lewis-Säure-Katalysatoren.
-
Überraschenderweise wurde gefunden, dass die Kombination von Seltenerdmetall-Kationen und Bis(perfluoralkyl)phosphinat-Anionen die Entwicklung neuer Katalysatoren erlaubt, die ebenso katalytisch aktiv sind wie die bekannten Katalysatoren mit Perfluoralkansulfonat-Anionen, in der Natur aber schneller abgebaut werden können. In einigen Fällen zeigen die Seltenerdmetall-bis(perfluoralkyl)phosphinate sogar höhere katalytische Aktivität im Vergleich zu den Seltenerdmetallverbindungen mit Perfluoralkansulfonat-Anionen oder sie ermöglichen eine andere Isomerenverteilung im Verfahrensendprodukt.
-
Einzelne Seltenerdmetall-bis(perfluoralkyl)phosphinate sind bisher bekannt.
-
In
SU 589756 werden die Verbindungen Nd[(C
3F
7)
2P(O)O]
3 und Eu[(n-C
4F
9)
2P(O)O]
3 beschrieben.
-
In
US 6538805 werden Kompositmaterialien für Signal-emittierende Vorrichtungen beschrieben, die mit Seltenerdmetallverbindungen dortiert sind. In Beispiel 1 wird beispielsweise ein Material der Formel {ErYb[OOP(C
8F
17)
2]
3}
n beschrieben.
-
In
WO 03/018592 wird eine Zusammensetzung enthaltend ein Seltenerdmetall und ein Ligandensystem beschrieben. Anspruch 6 nennt die Komplexe Er[(n-C
8F
17)
2POO]
3, ErYb[(n-C
8F
17)
2POO]
6, ErYb
4[(n-C
8F
17)
2POO]
15, ErYb[(n-C
6F
13)
2POO]
6, ErYb[(n-C
4F
9)
2POO]
6, ErYb
3[((CF
3)
2CF(CF
2)
6)
2POO]
12, ErYb
3[(n-C
10F
23)
2POO]
12, ErYb
3[(n-C
8F
17)(n-C
10F
23)POO]
12, ErYb[(n-C
8F
17)
2POO]
6 und ErYb
10[(n-C
8F
17)
2POO]
33.
-
Aus dem Stand der Technik bekannte Anwendungen der speziellen Seltenerdverbindungen, wie zuvor beschrieben, liegen auf dem Gebiet der Tenside oder auf dem Gebiet optischer Vorrichtungen, beispielsweise optischer Wellenleiter oder in Medien zur optischen Verstärkung.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von mindestens einer Verbindung der Formel I [RE]z+ z[(Rf)2P(O)O]– I, worin RE ein Seltenerdmetall bedeutet,
z der Ladung des Seltenerdmetallkations entspricht und
Rf jeweils unabhängig voneinander Trifluormethyl, Pentafluorethyl, iso-Heptafluorpropyl, n-Heptafluorpropyl, n-Nonafluorbutyl, iso-Nonafluorbutyl, sec-Nonafluorbutyl oder tert.-Nonafluorbutyl bedeutet,
als Lewis-Säure-Katalysator.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Seltenerdmetall RE bevorzugt aus der Gruppe Sc, Y, Lu, La, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm und Yb ausgewählt.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist daher weiterhin die Verwendung von mindestens einer Verbindung der Formel I, wie zuvor beschrieben, wobei das Seltenerdmetall aus der Gruppe Sc, Y, Lu, La, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm und Yb ausgewählt wird.
-
Bekanntermaßen können Seltenerdmetallkationen eine Wertigkeit von 2, 3 oder 4 haben (z = 2, 3 oder 4). Bevorzugt ist die Wertikeit des entsprechenden Kations 3 (z = 3).
-
Der Gegenstand der Erfindung ist daher weiterhin die Verwendung von mindestens einer Verbindung der Formel I, wie zuvor und bevorzugt beschrieben, wobei z 2, 3 oder 4 bedeutet.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist daher weiterhin die Verwendung von mindestens einer Verbindung der Formel I, wie zuvor und bevorzugt beschrieben, wobei z 3 bedeutet.
-
Die katalytische Aktivität von Sc3+-, Y3+- und Lanthanoid3+-Ionen als Lewis-Säuren ist abhängig vom Ionenradius dieser Metallkationen [C. Elschenbroich, Organometallchemie, 6. Auflage, B. G. Teubner Verlag, Wiesbaden, 2008]. Die Kationen mit den kleinsten Ionenradien, Sc3+, Y3+, Yb3+ und Lu3+, besitzen eine hohe Elektronenaffinität und sind deshalb aus Sicht der Katalyse von besonderem Interesse.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Seltenerdmetalle der Formel I aus Sc, Y, Yb und Lu ausgewählt.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist daher weiterhin die Verwendung von mindestens einer Verbindung der Formel I, wie zuvor beschrieben, wobei das Seltenerdmetall aus der Gruppe Sc, Y, Yb und Lu ausgewählt wird.
-
Der Substituent Rf in Verbindungen der Formel I ist jeweils unabhängig voneinander Trifluormethyl, Pentafluorethyl, iso-Heptafluorpropyl, n-Heptafluorpropyl, n-Nonafluorbutyl, iso-Nonafluorbutyl oder tert.-Nonafluorbutyl. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wie zuvor beschrieben, sind die beiden Substituenten Rf gleich. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wie zuvor beschrieben, ist Rf jeweils unabhängig voneinander bevorzugt Pentafluorethyl oder n-Nonafluorbutyl.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wie zuvor beschrieben, ist Rf jeweils gleich und bedeutet Pentafluorethyl oder n-Nonafluorbutyl.
-
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, wie zuvor beschrieben, ist Rf Pentafluorethyl.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind auch die Verbindungen der Formel II [RE]z+ z[(C2F5)2P(O)O]– II, worin RE ein Seltenerdmetall bedeutet, ausgewählt aus Sc, Y, Lu, La, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm und Yb und
z der Ladung des Seltenerdmetallkations entspricht.
-
In Verbindungen der Formel II ist z bevorzugt 2, 3 oder 4. In Verbindungen der Formel II ist z besonders bevorzugt 3.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind daher die Verbindungen der Formel II, wie zuvor beschrieben, wobei z 2, 3 oder 4 bedeutet.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind daher die Verbindungen der Formel II, wie zuvor beschrieben, wobei z 3 bedeutet. Die Formel II kann in diesem Fall in der folgenden Schreibweise verwendet werden: RE[(C2F5)2POO]3, wobei RE Sc, Y, Lu, La, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Eu, Gd, Tb, Dy, Ho, Er, Tm und Yb bedeutet.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind auch die Verbindungen der Formel III [RE]z+ z[(n-C4F9)2P(O)O]– III, worin RE ein Seltenerdmetall bedeutet, ausgewählt aus Sc, Y, Lu, La, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Gd, Tb, Dy, Ho und Tm und
z der Ladung des Seltenerdmetallkations entspricht.
-
In Verbindungen der Formel III ist z bevorzugt 2, 3 oder 4. In Verbindungen der Formel III ist z besonders bevorzugt 3.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind daher die Verbindungen der Formel III, wie zuvor beschrieben, wobei z 2, 3 oder 4 bedeutet.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind daher die Verbindungen der Formel III, wie zuvor beschrieben, wobei z 3 bedeutet. Die Formel III kann in diesem Fall in der folgenden Schreibweise verwendet werden: RE[(n-C4F9)2POO]3, wobei RE Sc, Y, Lu, La, Ce, Pr, Nd, Pm, Sm, Gd, Tb, Dy, Ho und Tm bedeutet.
-
Wie zuvor bei der Verwendung bereits beschrieben, so sind die Verbindungen der Formel II und der Formel III besonders bevorzugte Lewis-Säure-Katalysatoren.
-
Ganz besonders bevorzugte Lewis-Säure-Katalysatoren sind die Verbindungen der Formel II, wie zuvor beschrieben und als bevorzugt beschrieben.
-
Die Verbindungen der Formel I, II und/oder III können basierend auf bekannten Synthesemethoden hergestellt werden, wie beispielsweise in
SU589756 beschrieben. Details diesbezüglich werden bei den Beispielen angegeben und sind allgemein gültig.
-
In der Regel wird die entsprechende Bis(perfluoralkyl)phosphinsäure mit dem Seltenerdmetall oder mit einem Oxid oder Carbonat des Seltenerdmetalls in einem geeigneten Lösungsmittel umgesetzt.
-
Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise Wasser oder Alkohole. Ein geeigneter Alkohol ist beispielsweise Methanol. Bevorzugt wird Wasser als Lösungsmittel verwendet. Die Reaktionstemperatur liegt vorzugsweise zwischen 0°C und 150°C, besonders bevorzugt zwischen 25°C und 120°C, ganz besonders bevorzugt zwischen 60°C und 100°C.
-
Die Seltenerdmetalle können in jeder existierenden Form von Metallpartikeln eingesetzt werden, beispielsweise in Form von Pulvern oder Spänen. Die eingesetzte Säure in der Reaktion ist stark genug, auch massivere Metallpartikel wie Späne zu erschließen.
-
Da die Verbindungen der Formeln II und III, wie zuvor beschrieben, nicht im Stand der Technik bekannt sind, ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel II oder III, wie zuvor beschrieben oder als bevorzugt beschrieben, dadurch gekennzeichnet, dass Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure oder Bis(n-Nonafluorbutyl)phosphinsäure mit einem Oxid oder Carbonat des Seltenerdmetalls RE oder mit dem Setltenerdmetall RE als solches umgesetzt wird, wobei das Seltenerdmetall RE entsprechend der Angabe bei der Formel II oder der Formel III gewählt wird.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Lewis-Säure-Katalysator, wie zuvor beschrieben oder als bevorzugt beschrieben zur Verwendung in einer Lewis-Säure-katalysierten Reaktion.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Lewis-Säure-katalysierte Reaktion ausgewählt aus einer Kondensationsreaktion, Alkoholyse, Aldol-Reaktion, Mukaiyama-Aldol-Reaktion, Gattermann-Koch-Reaktion, Beckmann- und Fries-Umlagerung, Friedel-Crafts-Acylierung, Friedel-Crafts-Alkylierung, Mannich-Reaktion, Diels-Alder-Reaktion, Aza-Diels-Alder-Reaktion, Baylis-Hillman-Reaktion, Reformatskyreaktion, Claisen-Umlagerung, Cyclisierungsreaktion nach Prins, Allylierung von Carbonaylverbindungen, Cyanierung von Aldehyden und Ketonen, 1,3-dipolare Cycloaddition oder Michael-Reaktion.
-
Aufgrund der spezifischen Lösungseigenschaften der Verbindungen der Formel I, wie zuvor beschrieben oder als bevorzugt beschrieben, ist die Wahl des Lösemittels für die Lewis-Säure-katalysierte Reaktion entscheidend.
-
Geeignete protische Lösungsmittel bei Verwendung der erfindungsgemäßen Lewis-Säure-Katalysatoren sind Ethanol oder Methanol.
-
Geeignete aprotische Lösungsmittel bei Verwendung der erfindungsgemäßen Lewis-Säure-Katalysatoren sind Acetonitril und 1,2-Dichlorethan.
-
Auch die Klasse der ionischen Flüssigkeiten sind als Lösungsmittel bei Verwendung der erfindungsgemäßen Lewis-Säure-Katalysatoren geeignet.
-
Unter einer ionischen Flüssigkeit versteht man Salze, die in der Regel aus einem organischen Kation und einem anorganischen Anion bestehen. Sie enthalten keine neutralen Moleküle und weisen meistens Schmelzpunkte kleiner 373 K auf [Wasserscheid P, Keim W, 2000, Angew. Chem. 112: 3926]. Ionische Flüssigkeiten haben bedingt durch Ihren Salzcharakter einzigartige Stoffeigenschaften, wie beispielsweise einen niedrigen Dampfdruck, einen flüssigen Zustand über einen breiten Temperaturbereich, sind nicht entflammbar, zeigen eine hohe elektrische Leitfähigkeit und eine hohe elektrochemische und thermische Stabilität.
-
Geeignete ionische Flüssigkeiten als Lösungsmittel bei Verwendung der erfindungsgemäßen Lewis-Säure-Katalysatoren sind ionische Flüssigkeiten, die ein organisches Kation haben und deren Anion ausgewählt wird aus der Gruppe Cl–, Br–, [R1COO]–, [R1SO3]–, [R2COO]–, [R2SO3]–, [R1OSO3]–, [BF4]–, [SO4]2–, [HSO4]1–, [(R1)2P(O)O]–, [R1P(O)O2]2–, [(R1O)2P(O)O]–, [(R1O)P(O)O2]2–, [(R2)2P(O)O]–, [R2P(O)O2]2–, [(FSO2)2N]–, [(R2SO2)2N]–, [(R2SO2)3C]–, [(FSO2)3C]–, [P(R2)yF6-y]–, [BFx(R2)4-x]–, [BFx(CN)4-x]–, [B(R1)a(CN)4-a]–, [B(R2)F2(CN)]– oder [B(R2)F(ON)2]–,
wobei R1 jeweils unabhängig voneinander H und/oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen bedeutet,
R2 jeweils unabhängig voneinander eine teilfluorierte oder perfluorierte lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen bedeutet oder Pentafluorphenyl,
x die ganze Zahl 0, 1, 2 oder 3 bedeutet,
y die ganze Zahl 0, 1, 2, 3 oder 4 bedeutet und
a die ganze Zahl 1 oder 2 bedeutet.
-
Eine perfluorierte lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen ist beispielsweise Trifluormethyl, Pentafluorethyl, n-Heptafluorpropyl, iso-Heptafluorpropyl, n-Nonafluorbutyl, sec-Nonafluorbutyl oder tert.-Nonafluorbutyl. R2 definiert in Analogie eine lineare oder verzweigte perfluorierte Alkylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen, umfassend die zuvor genannten Perfluoralkylgruppen und beispielsweise perfluoriertes n-Hexyl, perfluoriertes n-Heptyl, perfluoriertes n-Octyl, perfluoriertes Ethylhexyl, perfluoriertes n-Nonyl, perfluoriertes n-Decyl, perfluoriertes n-Undecyl oder perfluoriertes n-Dodecyl.
-
Bevorzugt ist R2 Trifluormethyl, Pentafluorethyl oder Nonafluorbutyl, ganz besonders bevorzugt Trifluormethyl oder Pentafluorethyl.
-
Die Variable y ist bevorzugt 1, 2 oder 3, besonders bevorzugt 3.
-
Bevorzugte Lösemittel sind ionische Flüssigkeiten mit den Anionen [P(R2)F6]– und [R2SO3]–, wobei R2 und y eine zuvor angegebene oder als bevorzugt angegebene Bedeutung haben.
-
Besonders bevorzugte Lösemittel sind ionische Flüssigkeiten mit den Anionen [P(C2F5)3F3]– und [CF3SO3]–.
-
Die organischen Kationen sind in der Regel nicht eingeschränkt und werden bevorzugt aus Imidazoliumkationen, Pyridiniumkationen oder Pyrrolidinium-Kationen ausgewählt, die entsprechend substituiert sein können, wie aus dem Stand der Technik bekannt.
-
Ganz besonders bevorzugt werden die ionischen Flüssigkeiten 1-Ethyl-3-methylimidazolium-tris(pentafluorethyl)trifluorphosphat {[EMIM][FAP]} oder 1-Ethyl-3-methyl-imidazolium-trifluormethansulfonat {[EMIM][CF3SO3]} als Lösemittel ausgewählt.
-
Die folgenden Beispiele von Lewis-Säure-katalysierten Reaktionen zeigen, dass durch den Einsatz der Verbindungen der Formel I, wie zuvor beschrieben oder als bevorzugt beschrieben, im direkten Vergleich mit Seltenerdmetallperfluoralkansulfonat ebenfalls sehr gute Ausbeuten bei kurzen Reaktionszeiten erzielt werden können.
-
Die Eignung der Verbindungen der Formel I als Lewis-Säure-Katalysatoren ist belegt anhand einer Kondensationsreaktion, einer Alkoholyse, einer Mukaiyama-Aldol-Reaktion, einer Friedel-Crafts-Alkylierung, einer Friedel-Crafts-Acylierung, einer Diels-Alder-Reaktion, einer Aza-Diels-Alder-Reaktion und einer Michael-Reaktion. Diese Reaktionstypen sind repräsentativ für Lewis-Säure-katalysierte Reaktionen.
-
Beispiele:
-
Die erhaltenen Stoffe werden Mittels Röntgenfluoreszenzanalyse, Elementaranalyse und NMR-Spektroskopie charakterisiert. Die NMR-Spektren werden an Lösungen an einem Bruker Avance III 400 MHz Spektrometer gemessen. Die Messfrequenzen der verschiedenen Kerne sind: 1H: 400,13 MHz, 19F: 376,49 MHz, 31P: 161,97 MHz und 13C: 100,61 MHz. Die Referenzierung erfolgt mit externer Referenz: TMS für 1H und 13C Spektren; CCl3F – für 19F und H3PO4 – für 31P Spektren. Die entsprechend verwendeten Lösungsmittel werden separat angegeben.
-
Röntgenfluoreszenzanalytische Messungen werden an einem Röntgenfluoreszenzspektrometer der Typs Eagle II μ-Probe der Firma Röntgenanalytik Messtechnik GmbH (Taunusstein, Deutschland) durchgeführt. Bei den Messungen wird ein stickstoffgekühlter Silicium-Lithium-Detektor der Firma EDAX (Mahwah, USA) verwendet. Durch eine Monokapillare wird die anregende Strahlung der Rhodium-Röhre auf die Probe gelenkt, um eine punktuelle Strahlung zu ermöglichen.
-
Zur Bestimmung des Kohlenstoff-, Wasserstoff- und/oder Stickstoffgehaltes werden Verbrennungsanalysen mit dem Gerät Elementar-Analyser Euro-EA 240 der Firma Perkin-Elmer mit der Software Callidus durchgeführt. Als Kalibriersubstanz wird Sulfanilamid verwendet. Zur Probeneinwaage wird eine elektronische Mikrowaage (Sartorius M2P) verwendet. Die eingewogenen Stoffmengen betragen 0.5–3 mg.
-
Beispiel 1. Herstellung von Scandium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)-phosphinat], Sc[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
6Sc + 2(C2F5)2P(O)OH → 2Sc[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2↑
-
In einem 100 ml Rundkolben werden 0.098 g (2.18 mmol) Scandium-Späne mit 20 ml Wasser vorgelegt. Hierzu werden 1.54 g (5.10 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Dabei wird eine Gasentwicklung beobachtet. Das Reaktionsgemisch wird 3 Stunden auf 70°C erwärmt. Ungelöste Scandium-Späne werden abfiltriert und die Reaktionslösung wird bis zur Trockne eingeengt. Der verbleibende Feststoff wird 20 Stunden bei 100°C und 80 hPa getrocknet. 1.38 g (1.46 mmol) Scandium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)-phosphinat], Sc[(C2F5)2PO2]3, werden als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert. Ausbeute: 85.9%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.6 s (CF3), –125.7 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: 3.4 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Sc (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Sc (25.1 Atom-%), P (74.4 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12F30O6P3Sc:
-
- Theoretisch, %: C 15.20.
- Experimentell, %: C 15.09.
-
Beispiel 2. Herstellung von Yttrium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Y[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Y2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Y[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O
-
In einem 100 ml Rundkolben werden 0.50 g (2.21 mmol) Yttrium(III)-oxid, Y2O3, in 15 ml Wasser suspendiert. Zur Suspension werden 4.03 g (13.33 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 1.5 Stunden lang auf 80°C erwärmt. Ungelöstes Yttrium(III)-oxid wird abfiltriert und die Reaktionslösung bei 50°C bis zur Trockne eingeengt. Der verbleibende Feststoff wird 24 Stunden bei 100°C und 80 hPa getrocknet. 3.74 g (3.77 mmol) Yttrium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Y[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 86.1%.
19F-NMR (Lösemittel: CD3OD), δ, ppm: –82.1 s (CF3), –126.1 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: CD3OD), δ, ppm: 0.1 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Y (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Y (23 Atom-%), P (77 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12F30O6P3Y:
-
- Theoretisch %: C 14.53.
- Experimentell %: C 14.18.
-
Beispiel 3. Herstellung von Lanthan(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], La[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
La2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → La[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O
-
In einem 100 ml Rundkolben werden 0.54 g (1.65 mmol) Lanthan(III)-oxid, La2O3, in 15 ml Wasser suspendiert. Zur Suspension werden 3.07 g (10.16 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 1.5 Stunden lang auf 80°C erwärmt. Ungelöstes Lanthan(III)-oxid wird abfiltriert und die Reaktionslösung wird bei 50°C bis zur Trockne eingeengt. Der verbleibende Feststoff wird 24 Stunden bei 100°C und 80 hPa getrocknet. 3.27 g (3.14 mmol) Lanthan(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], La[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 95.1%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.6 s (CF3), –125.7 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: 3.4 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: La (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: La (26.8 Atom-%), P (73.2 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12F30LaO6P3:
-
- Theoretisch %: C 13.83.
- Experimentell %: C 13.82.
-
Beispiel 4. Herstellung von Cer(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Ce[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Ce2(CO3)3·H2O + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Ce[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O + 3CO2↑
-
In einem 50 ml Rundkolben werden 0.298 g (0.647 mmol) Cer(III)-carbonat-monohydrat, Ce2(CO3)3·H2O, in 14.90 g Wasser suspendiert und 0.953 g (3.155 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, werden tropfenweise zugegeben. Die Reaktionslösung wird 20 Stunden bei RT gerührt und ungelöstes Cer(III)-carbonat-hydrat abfiltriert. Das Filtrat wird bei 50°C (Ölbadtemperatur) und 0.1 Pa bis zur Trockne eingeengt und 4 Stunden getrocknet. 1.080 g (1.035 mmol) Cer(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Ce[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 98.4%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.6 s (CF3), –125.7 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz. 31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: 3.4 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Ce (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Ce (31.85 Atom-%), P (68.1 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12CeF30O6P3:
-
- Theoretisch %: C 13.82.
- Experimentell %: C 13.81.
-
Beispiel 5. Herstellung von Praseodym(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Pr[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Pr2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Pr[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O
-
In einem 50 ml Rundkolben werden 0.38 g (1.15 mmol) Praseodym(III)-oxid, Pr2O3, in 20 ml Wasser suspendiert. Zur Suspension werden 2.08 g (6.89 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 3 Stunden lang auf 100°C erwärmt. Ungelöstes Praseodym(III)-oxid wird abfiltriert und die Reaktionslösung bei 50°C wird bis zur Trockne eingeengt. Der entstandene Feststoff wird 20 Stunden bei 100°C bei 80 hPa getrocknet. 2.35 g (2.25 mmol) Praseodym(III)-tris[bis(pentafluorethyl)-phosphinat], Pr[(C2F5)2PO2]3, können als grünlicher feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 97.8%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.6 s (CF3), –125.7 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ ppm: 3.5 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Pr (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Pr (30.1 Atom-%), P (69.9 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12F30O6P3Pr:
-
- Theoretisch %: C 13.81.
- Experimentell %: C 13.85.
-
Beispiel 6. Herstellung von Neodym(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Nd[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Nd2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Nd[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O
-
In einem 50 ml Rundkolben werden 0.266 g (0.791 mmol) Neodym(III)-oxid, Nd2O3, in 10 ml Wasser suspendiert. Zu dieser Suspension werden 1.038 g (3.437 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 4 Stunden lang auf 60°C (Ölbadtemperatur) erwärmt. Ungelöstes Neodym(III)-oxid wird abfiltriert und die Reaktionslösung wird bei 40°C und 0.1 Pa bis zur Trockne eingeengt. Der entstandene Feststoff wird 4 Stunden getrocknet. 1.182 g (1.128 mmol) Neodym(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Nd[(C2F5)2PO2]3, können als fliederfarbener, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 98.5%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.6 s (CF3), –125.7 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O; δ in ppm): 3.5 (quin, 2JF,P = 76 Hz).
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Nd (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Nd (30.9 Atom-%), P (69.1 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12F30NdO6P3:
-
- Theoretisch %: C 13.76.
- Experimentell %: C 13.53.
-
Beispiel 7. Herstellung von Samarium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Sm[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Sm2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Sm[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O
-
In einem 50 ml Rundkolben werden 0.30 g (0.86 mmol) Samarium(III)-oxid, Sm2O3, in 10 ml Wasser suspendiert. Zur Suspension werden 1.60 g (5.30 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 3 Stunden lang unter Rühren auf 80°C erwärmt. Ungelöstes Samarium(III)-oxid wird abfiltriert und die Reaktionslösung wird bei 50°C bis zur Trockne eingeengt. Der verbleibende Feststoff wird 24 Stunden bei 100°C und 80 hPa getrocknet. 1.74 g (1.65 mmol) Samarium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)-phosphinat], Sm[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 95.9%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.6 s (CF3), –125.7 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: 3.4 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Sm (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Sm (25.3 Atom-%), P (74.7 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12F30O6P3Sm:
-
- Theoretisch (%): C (13.68).
- Experimentell (%): C (13.63).
-
Beispiel 8. Herstellung von Europium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Eu[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Eu2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Eu[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O
-
In einem 50 ml Rundkolben werden 0.25 g (0.71 mmol) Europium(III)-oxid, Eu2O3, in 10 ml Wasser suspendiert. Zu der Suspension werden 1.14 g (3.77 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 3 Stunden lang unter Rühren auf 80°C erwärmt. Ungelöstes Europium(III)-oxid wird abfiltriert und die Reaktionslösung wird bei 50°C bis zur Trockne eingeengt. Der verbleibende Feststoff wird 20 Stunden bei 100°C und 80 hPa getrocknet. 1.21 g (1.15 mmol) Europium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Eu[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 91.3%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.6 s (CF3), –125.7 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: 3.4 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Eu (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Eu (23.1 Atom-%), P (74.4 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12EuF30O6P3:
-
- Theoretisch %: C 13.66.
- Experimentell %: C 13.10.
-
Beispiel 9. Herstellung von Gadolinium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Gd[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Gd2(CO3)3·H2O + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Gd[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O + 3CO2↑
-
In einem 25 ml Rundkolben werden 0.401 g (0.811 mmol) Gadolinium(III)-carbonat-monohydrat, Gd2(CO3)3·H2O, in 14.90 g Wasser suspendiert und 1.058 g (3.503 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, werden tropfenweise zugegeben. Die Reaktionslösung wird 20 Stunden bei RT gerührt und ungelöstes Gadolinium(III)-carbonat-hydrat abfiltriert. Das Filtrat wird bei 40°C (Ölbadtemperatur) und 0.1 Pa bis zur Trockne eingeengt und 6 Stunden getrocknet. 1.209 g (1.14 mmol) Gadolinium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Gd[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 97.6%. (Durch Ionenchromatographie kann ein Carbonat-Anteil von 0.12% ermittelt werden).
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.6 s (CF3), –125.7 d (CF2), 2JF,P = 74 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: 2.95 m.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Gd (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Gd (32.4 Atom-%), P (67.6 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12F30GdO6P3:
-
- Theoretisch %: C 13.59.
- Experimentell %: C 12.99.
-
Anmerkungen zur Röntgenfluoreszenzanalyse zu Ce (Beispiel 4), Gd und Nd (Beispiel 6):
Die hohen Abweichungen im Vergleich zum idealen Verhältnis sind auf die Probenpräparation zurückzuführen. Zum Schutz des Gerätes und des Detektors werden die Proben mit einer speziellen Folie abgedeckt.
-
Beispiel 10. Herstellung von Terbium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Tb[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Tb2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Tb[(O2F5)2P(O)O]3 + 3H2O
-
In einem 50 ml Rundkolben werden 0.20 g (0.55 mmol) Terbium(III)-oxid, Tb2O3, in 10 ml Wasser suspendiert. Zu der Suspension wird 1.00 g (3.31 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 3.5 Stunden lang unter Rühren auf 100°C erwärmt. Ungelöste Bestandteile werden abfiltriert und die Reaktionslösung wird bei 50°C bis zur Trockne eingeengt. Der verbleibende Feststoff wird 20 Stunden bei 100°C und 80 hPa getrocknet. 1.07 g (1.01 mmol) Terbium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Tb[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 87.2%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.9 s (CF3), –125.9 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: 2.68 quin, 2JP,F = 76 Hz).
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Tb (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Tb (21.6 Atom-%), P (78.4 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12F30O6P3Tb:
-
- Theoretisch %: C 13.57.
- Experimentell %: C 13.31.
-
Beispiel 11. Herstellung von Dysprosium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Dy[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Dy2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Dy[(O2F5)2P(O)O)3 + 3H2O
-
In einem 50 ml Rundkolben werden 1.00 g (2.68 mmol) Dysprosium(III)-oxid, Dy2O3, in 25 ml Wasser suspendiert. Zu der Suspension werden 3.62 g (11.98 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 3 Stunden lang unter Rühren auf 100°C erwärmt. Ungelöstes Dysprosium(III)-oxid wird abfiltriert und die Reaktionslösung wird bei 50°C bis zur Trockne eingeengt. Der verbleibende Feststoff wird 24 Stunden bei 100°C und 80 hPa getrocknet.
-
3.73 g (3.50 mmol) Dysprosium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)-phosphinat], Dy[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 82.2%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.7 s (CF3), –125.8 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: 2.68 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Dy (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Dy (26.9 Atom-%), P (73.1 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12DyF30O6P3:
-
- Theoretisch %: C 13.53.
- Experimentell %: C 13.23.
-
Beispiel 12. Herstellung von Holmium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Ho[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Ho2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Ho[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O
-
In einem 50 ml Rundkolben werden 0.25 g (0.66 mmol) Holmium(III)-oxid, Ho2O3, in 10 ml Wasser suspendiert. Zu der Suspension werden 1.19 g (3.94 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 3 Stunden lang unter Rühren auf 70°C erwärmt. Ungelöstes Holmium(III)-oxid wird abfiltriert und die Reaktionslösung wird bei 50°C bis zur Trockne eingeengt. Der entstandene Feststoff wird 20 Stunden bei 100°C und 80 hPa getrocknet. 1.37 g (1.28 mmol) Holmium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Ho[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 91.4%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.7 s (CF3), –125.8 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: 3.2 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Ho (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Ho (29.2 Atom-%), P (70.8 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12F30HoO6P3:
-
- Theoretisch %: C 13.50.
- Experimentell %: C 13.43.
-
Beispiel 13. Herstellung und Charakterisierung von Erbium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Er[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Er2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Er[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O
-
In einem 50 ml Rundkolben werden 0.2 g (0.52 mmol) Erbium(III)-oxid, Er2O3, in 10 ml Wasser suspendiert. Zu der Suspension werden 0.96 g (3.18 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf 70°C erwärmt. Ungelöste Bestandteile werden abfiltriert und die Reaktionslösung wird bei 50°C bis zur Trockne eingeengt und der entstandene Feststoff für 24 Stunden bei 100°C und 80 hPa getrocknet. 1.08 g (1.01 mmol) Erbium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Er[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 97.1%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.5 s (CF3), –125.6 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: 3.4 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Er (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Er (21.7 Atom-%), P (78.3 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12ErF30O6P3:
-
- Theoretisch %: C 13.47.
- Experimentell %: C 13.23.
-
Beispiel 14. Herstellung von Thulium(III)tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Tm[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Tm2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Tm[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O
-
In einem 50 ml Rundkolben werden 0.20 g (0.52 mmol) Thulium(III)-oxid, Tm2O3, in 10 ml Wasser suspendiert. Zu der Suspension werden 0.98 g (3.24 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 3 Stunden lang unter Rühren auf 80°C erwärmt. Ungelöste Bestandteile werden abfiltriert und die Reaktionslösung wird bei 50°C bis zur Trockne eingeengt und der verbleibende Feststoff wird 24 Stunden bei 100°C und 80 hPa getrocknet. 0.98 g (0.91 mmol) Thulium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)-phosphinat], Tm[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 87.5%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.4 s (CF3), –125.5 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O) δ, ppm): 3.5 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Tm (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Tm (28.5 Atom-%), P (71.5 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12F30O6P3Tm:
-
- Theoretisch %: C 13.45.
- Experimentell %: C 13.34.
-
Beispiel 15. Herstellung von Ytterbium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Yb[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Yb2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Yb[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O
-
In einem 50 ml Rundkolben werden 0.45 g (1.14 mmol) Ytterbium(III)-oxid, Yb2O3, in 15 ml Wasser suspendiert. Zu der Suspension werden 2.04 g (6.75 mmol) Bis(pentafluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 4 Stunden lang unter Rühren auf 90°C erwärmt. Ungelöste Bestandteile werden abfiltriert und die Reaktionslösung bei 50°C und 5 hPa bis zur Trockne eingeengt. 2.24 g (2.08 mmol) Ytterbium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)-phosphinat], Yb[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 92.4%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.5 s (CF3), –125.6 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: 3.5 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Yb (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Yb (24.3 Atom-%), P (75.7 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12F30O6P3Yb:
-
- Theoretisch %: C 13.39.
- Experimentell %: C 13.81.
-
Beispiel 16. Herstellung von Lutetium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Lu[(C2F5)2P(O)O]3
-
-
Lu2O3 + 6(C2F5)2P(O)OH → 2Lu[(C2F5)2P(O)O]3 + 3H2O
-
In einem 50 ml Zweihalsrundkolben, ausgestattet mit Rückflusskühler, werden 0.783 g (1.97 mmol, 15%iger Überschuss) Lutetium(III)-oxid, Lu2O3, mit 9.90 g Wasser suspendiert. Zu der Suspension werden 2.974 g (9.85 mmol) Bis(penta-fluorethyl)phosphinsäure, (C2F5)2P(O)OH, tropfenweise zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 6 Stunden unter Rühren auf 90°C erwärmt. Ungelöstes Lutetium(III)-oxid wird abfiltriert und die Reaktionslösung wird bei 50°C und 0.1 hPa bis zur Trockne eingeengt. 3.57 g (3.32 mmol) Lutetium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)-phosphinat], Lu[(C2F5)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 94%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –80.6 s (CF3), –125.7 d (CF2), 2JF,P = 76 Hz.
31P-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: 3.4 quin, 2JP,F = 76 Hz.
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Lu (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Lu (27.3 Atom-%), P (72.7 Atom-%).
-
Elementaranalyse C12F30O6P3Lu:
-
- Theoretisch %: C 13.37.
- Experimentell %: C 13.09.
-
Beispiel 17: Herstellung von Yttrium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Y[(C4F9)2P(O)O]3
-
-
YCl3 + 3Na[(C4F9)2PO2] → Y[(C4F9)2P(O)O)3
-
In einem 50 ml Rundkolben werden 0.539 g (1.029 mmol) Natrium-bis(nonafluorbutyl)phosphinat, Na[(C4F9)2PO2], in 15 ml Aceton gelöst. 0.067 g (0.334 mmol) YCl3 werden in 6 ml Aceton gelöst und zur Phosphinatlösung tropfenweise hinzugegeben. Bei Zugabe fällt direkt ein weißer Niederschlag von NaCl aus. Die erhaltene Suspension wird 15 Minuten unter Rückfluss erhitzt. Die Acetonlösung wird abdekantiert und der Feststoff zweimal mit 15 ml Aceton gewaschen. Die vereinigten Aceton-Lösungen werden vollständig eingeengt. Nach dem Trocknen werden 0.757 g Rohprodukt erhalten. Der Feststoff wird mit 5 ml über CaCl2-getrocknetem und destilliertem Aceton extrahiert und bei 0.1 Pa und 50°C (Ölbadtemperatur) bis zur Trockne eingeengt. 0.493 g (0.310 mmol) Yttrium(III)-tris[bis(nonafluorbutyl)phosphinat], Y[(C4F9)2PO2]3, können als weißer, feinpulvriger Feststoff isoliert werden. Ausbeute: 92.8%.
19F-NMR (Lösemittel: D2O), δ, ppm: –125.85 (m, CF3), –122.08 (d, 2JP,F = 77 Hz, CF2), –121.19 (s, CF2), –80.92 (m, CF2).
31P-NMR (Lösemittel: D2O; δ in ppm): 4.5 (quin, 2JP,F = 77 Hz).
-
Röntgenfluoreszenzanalyse
-
- Theoretisch: Y (25 Atom-%), P (75 Atom-%).
- Experimentell: Y (43.7 Atom-%), P (56.3 Atom-%).
-
Zusätzlich zur Abweichung durch die Probenpräparation, wie in Beispiel 9 erläutert, kommt die sehr hohe Abweichung durch eine Überlagerung der K-Linie des Phosphors mit der L-Linie des Yttrium zustande.
-
Elementaranalyse C24F54O6P3Y:
-
- Theoretisch %: C 18.11.
- Experimentell %: C 18.09.
-
Beispiele von Lewis-Säure-katalysierten Reaktionen:
-
Beispiel A: Kondensationsreaktion von Indol mit Benzaldehyd
-
Für die Katalyse mit 10 mol% werden 0.10 mmol einer Verbindung der Formel 1 oder einer Vergleichsverbindung, wie in Tabelle A angegeben, in einem Reaktionsgefäß vorgelegt. Benzaldehyd (1 mmol) und Indol (2 mmol) werden in 2 ml Ethanol gelöst und ins Reaktionsgefäß gegeben. Die erhaltene Lösung wird bei Raumtemperatur gerührt. Die Zeit wird jeweils in Tabelle A angegeben. Es wird der Umsatz zu 3,3'-Phenylmethylen-bis(indol) 1H-NMR-spektroskopisch bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle A zusammengefasst. Zur Isolierung des Endprodukts wird das Lösemittel Ethanol entfernt, der Rückstand wird mit Wasser versetzt und das Produkt mit Dichlormethan extrahiert. Nach Entfernen des Lösemittels Dichlormethan und trocknen erhält man das isolierte Produkt 3,3'-Phenylmethylen-bis(indol).
-
Für die Katalyse mit 1 mol% wird entsprechend 0.01 mmol der Seltenerdmetallverbindung der Formel 1 oder der Vergleichsverbindung verwendet, wie in Tabelle A angegeben. Tabelle A: Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Kondensationsreaktion von Indol mit Benzaldehyd
Katalysator | Katalysatormenge | Zeit, Stunden | Umsatz, mol% |
*Pr(CF3SO3)3 | 10 mol% | 5 | 95a |
Pr[(C2F5)2PO2]3 | 10 mol% | 5 | 95a |
*Pr(CF3SO3)3 | 1 mol% | 5 | 89a |
Pr[(C2F5)2PO2]3 | 1 mol% | 5 | 87a |
Ce[(C2F5)2PO2]3 | 10 mol% | 6 | 93a |
Ce[(C2F5)2PO2]3 | 1 mol% | 6 | 82a |
Yb[(C2F5)2PO2]3 | 1 mol% | 5 | 79a |
Y[(C2F5)2PO2]3 | 1 mol% | 24 | 96b |
Gd[(C2F5)2PO2]3 | 1 mol% | 24 | 81a |
Gd[(C2F5)2PO2]3 | 1 mol% | 72 | 98b,xx |
Gd[(C2F5)2PO2]3 | 1 mol% | 4 | 80c |
a durch MR-Spektroskopie ermittelte Umsätze;
b isolierte Ausbeute;
c Lösemittel: Acetonitril/Wasser (v/v, 10/1)
* nicht erfindungsgemäß
xx doppeltes Lösemittelvolumen Beispiel B: Methanolyse von Octylacetat zu Octanol
-
In einem NMR-Röhrchen werden 0.0029 mmol (10 mol%) einer Verbindung der Formel I oder einer Vergleichsverbindung in 0.5 ml CD3OD gelöst. 0.290 mmol Octylacetat werden hinzugefügt und das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur gerührt. Der durch 1H-NMR-Spektroskopie ermittelte Umsatz wird in Tabelle B für die jeweils eingesetzte Verbindung beschrieben.
-
Die Katalysatormenge wird entsprechend der Angabe der Tabelle B reduziert. Tabelle B: Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Methanolyse von Octylacetat zu Octanol
Katalysator | Katalysatormenge | Zeit, Stunden | Umsatz, mol% |
Reaktion bei Raumtemperatur |
*Yb(CF3SO3)3 | 10 mol% | 20 | 49a |
Yb[(C2F5)2PO2]3 | 10 mol% | 20 | 98a |
*Yb(CF3SO3)3 | 1 mol% | 20 | 24a |
Yb[(C2F5)2PO2]3 | 1,3 mol% | 20 | 33a |
| | | |
Reaktion bei 50°C |
Yb[(C2F5)2PO2]3 | 1,4 mol% | 20 | 98a |
Sc[(C2F5)2PO2]3 | 1,3 mol% | 20 | 99a |
Y[(C2F5)2PO2]3 | 1,4 mol% | 24 | 93a |
Ohne | | 20 | < 1a |
a durch
1H-NMR-Spektroskopie ermittelte Umsätze;
* nicht erfindungsgemäß
-
Methanolyse von Octylacetat mit Ytterbium(III)-bis(pentafluorethyl)phosphinat (1 mol%)
-
In einem 50 ml Zweihalskolben, ausgestattet mit Rückflusskühler und Trockenrohr, werden 0.255 mg (0.237 mmol) Ytterbium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat, Yb[(C
2F
5)
2PO
2]
3, in 25 ml CH
3OH gelöst. 4.038 g (23.70 mmol) Octylacetat, C
10H
20O
2, werden hinzugefügt und das Reaktionsgemisch wird 20 Stunden bei 50°C (Ölbad) gerührt. Man erhält einen NMR-detektierten Umsatz von 97.8% nach 20 Stunden Reaktionszeit. Unter Normaldruck wird die Hauptmenge des Methanols abgetrennt. Das zurückbleibende Reaktionsgemisch wird dreimal mit 10 ml Wasser gewaschen. Es werden 2.906 g (22.31 mm 01, 94% der theoretischen Ausbeute) Octanol als klare farblose Flüssigkeit erhalten. Beispiel C: Mukaiyama-Aldol-Reaktion
-
In einem entsprechenden Reaktionsgefäß mit Rückflusskühler und Trockenrohr werden 0.025 mmol (0,5 mol%) der Verbindung der Formel oder der Vergleichsverbindung unter Rühren in 16.18 mmol 1-Ethyl-3-methyl-imidazolium-tris(pentafluorethyl)-trifluorophosphat, [EMIM][FAP], suspendiert. Zu der Katalysatorsuspension werden 5.18 mmol Benzaldehyd und 5.63 mmol 1-Trimethyl-siloxycyclohexen hinzugefügt und 22 Stunden bei der in Tabelle C jeweils angegebenen Temperatur gerührt. Der Umsatz wird durch 1H-NMR-Spektroskopie ermittelt und entsprechend in Tabelle C angegeben. Zur Isolierung wird das Reaktionsgemisch mit n-Hexan und Dichlormethan/n-Hexan (1:1 v:v) extrahiert. Die organischen Phasen werden vereinigt und die Lösemittel im Vakuum entfernt. Gegebenenfalls schließt sich eine Hydrolyse mit Tetrahydrofuran-Wasser (4:1, v:v) und erneuter Extraktion mit n-Hexan an. Nach Entfernung des Lösemittels im Vakuum erhält man das Isomerengemisch.
-
Im Falle eines 2. Zyklus wird die zurückgebliebene [EMIM][FAP]-Phase (nach der Produkt-Extraktion) aus dem ersten Durchgang bei 0.1 hPa und Raumtemperatur getrocknet. Dann werden 4.00 mmol Benzaldehyd und 4.31 mmol 1-Trimethyl-siloxycyclohexen zugegeben. Nach der in Tabelle C angegebenen Zeit wird aufgearbeitet und isoliert, wie zuvor beschrieben. Tabelle C: Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Mukaiyama-Aldol-Reaktion von Benzaldehyd mit 1-(Trimethylsiloxy)cyclohexen mit 0,5 mol% Katalysator im Lösemittel [EMIM][FAP]
Katalysator | Zeit, Std. | Umsatz, mol% | Ausbeute, % |
Reaktion bei 25°C |
La[(C2F5)2PO2]3 | 22 | 91a | - |
Ce[(C2F5)2PO2]3 | 22 | 96a | 90 |
2. Zyklus | 23 | 98,5a | 80 |
| | | |
Yb[(C2F5)2PO2]3 | 4 | 99a | - |
ohne | 192 | 82a | |
| | | |
Reaktion bei 50°C |
Y[(C2F5)2PO2]3 | 0,75 | 88a | - |
Zeit verlängert auf | 2 | 97a | 95 |
Sc[(C2F5)2PO2]3 | 1,75 | 99a | 87,5 |
La[(C2F5)2PO2]3 | 1,75 | 99a | 89a |
Ce[(C2F5)2PO2]3 | 2 | 87a | 86 |
Yb[(C2F5)2PO2]3 | 0,5 | 98a | 90 |
*Yb(CF3SO3)3 | 0,5 | 89a | - |
*Pr(CF3SO3)3 | 3,5 | 85a | - |
ohne | 6 | 90a | |
a durch
1H-NMR-Spektroskopie ermittelte Umsätze;
* nicht erfindungsgemäß Beispiel D: Friedel-Crafts-Alkylierung von Anisol mit Cyclohexylmethansulfonat
-
Als Lösemittel für die Friedel-Crafts-Alkylierung mit Verbindungen der Formel I können 1,2-Dichlorethan (DCE), [EMIM][FAP] (IL) oder aprotische Lösemittel eingesetzt werden. Diese Reaktion ist ebenfalls ohne Lösemittel möglich, da die Verbindungen der Formel I in Cyclohexylmethansulfonat als auch in der als Nebenprodukt entstehenden Methansulfonsäure löslich sind. Durch Zugabe von Anisol im Überschuss kann der Anteil der Mehrfachalkylierung reduziert werden, wohingegen eine Zugabe des Alkylierungsmittels Cyclohexylmethansulfonat im Verhältnis 3:1 zu Anisol quantitativ die dreifach alkylierte Verbindung ergibt.
-
Das ortho/para-Verhältnis der Methoxygruppe im Endprodukt ist abhängig vom gewählten Katalysator und Lösungsmittel.
-
Vorschrift: Zu 6 mmol Cyclohexylmethansulfonat und 8.75 mmol Anisol werden 0.56 mmol der Verbindung der Formel I oder der Vergleichsverbindung und das entsprechende Lösemittel nach Tabelle D hinzugefügt. Die erhaltene Suspension wird entsprechend der Zeitangabe in Tabelle D bei 80°C erwärmt. Wenn möglich, wird das Lösemittel im Vakuum entfernt. Als Rückstand erhält man ein zweiphasiges System. Die obere Phase besteht fast ausschließlich aus Methansulfonsäure mit Spuren der Produkte und die untere Phase aus Produkt. Beide Phasen werden mit H
2O und Diethylether extrahiert. Alternativ kann das Reaktionsgemisch mit Dichlormethan versetzt und mit H
2O ausgeschüttelt werden. Tabelle D enthält eine Zusammenstellung der erhaltenen Ergebnisse der Friedel-Crafts Alkylierung von Anisol mit Cyclkohexylmethansulfonat bei 80°C, Katalyse mit 10 mol%
Katalysator | Lösemittel | Zeit, min | Umsatz, mol%, Verhältnis o/p |
*Yb(CF3SO3)3 | DCE | 180 | 99a, o/p = 1/2 |
La[(C2F5)2PO2]3 | DCE | 180 | 99a, o/p = 3/1 |
Y[(C2F5)2PO2]3 | IL | 60 | 99a, o/p = 2/1 |
Gd[(C2F5)2PO2]3 | ohne | 180 | 99a, o/p = 1/1 |
a durch
1H-NMR-Spektroskopie ermittelte Umsätze;
* nicht erfindungsgemäß
-
Beim direkten Vergleich des eingesetzten La-Phosphinats zu Yterbiumtriflat mit dem gleichen Lösungsmittel und bei gleicher Zeit zeigt sich ein deutlich anderes Verhältnis von ortho zu para-Substitution. Beispiel E: Friedel-Crafts-Alkylierung von Durol mit Cyclohexylmethansulfonat
-
Nach H. Kotsuki, T. Ohishi, M. Inoue, T. Kojima, Synthesis 1999, 4, 603, katalysiert weder Scandiumtriflat noch Trifluormethansulfonsäure die Reaktion von 1,2,4,5-Tetramethylbenzol mit dem Alkylierungsmittel Cyclohexylmethansulfonat zu 1-Cyclohexyl-2,3,5,6-Tetramethylbenzol.
-
Die erfindungsgemäßen Katalysatoren der Formel I sind in dieser Reaktion jedoch einsetzbar.
-
Katalyse mit Yttrium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat] (10 mol%):
In einem 50 ml Zweihalskolben ausgestattet mit Rückflusskühler und Trockenrohr werden zu einer Suspension von 0.285 g (0.29 mmol) Yttrium(III)-tris[bis-(pentafluorethyl)phosphinat], Y[(C2F5)2P(O)2]3, in 10 ml 1,2-Dichlorethan 0.577 g (3.24 mmol) Cyclohexylmethansulfonat und 0.587g (4.37 mmol) 1,2,4,5-Tetramethylbenzol (Durol) hinzugefügt. Das Reaktionsgemisch wird 15 Stunden bei 80°C gerührt. Der Umsatz wird durch 1H-NMR-Spektroskopie nach 15 Stunden ermittelt und beträgt 65 mol% (bezogen auf Cyclohexylmethansulfonat). Der Umsatz bezogen auf 1,2,4,5-Tetramethylbenzol entspricht 26.5%. Zu dem Reaktionsgemisch werden 15 ml Dichlormethan hinzugefügt und die organische Phase wird 3-mal mit 30 ml H2O gewaschen. Anschließend werden die Lösemittel im Vakuum bei 0.1 Pa entfernt. Überschüssiges 1,2,4,5-Tetramethylbenzol und die entstandene Methansulfonsäure werden bei 0.1 Pa und 30°C (Ölbadtemperatur) entfernt. 0.20 g 1-Cyclohexyl-,2,3,5,6-tetramethylbenzol, C16H24, lassen sich aus dem Rückstand durch Sublimation bei 0.1 Pa und 70°C (Ölbadtemperatur) erhalten.
-
Katalyse mit Scandium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat] (10 mol%):
In einem 50 ml Zweihalskolben ausgestattet mit Rückflusskühler und Trockenrohr werden zu einer Suspension von 0.267 g (0.28 mmol) Scandium(III)-tris[bis(pentafluorethyl)phosphinat], Sc[(C
2F
5)
2P(O)
2]
3, in 5 ml 1-Ethyl-3-methylimidazolium-tris(pentafluorethyl)trifluorophosphat, [EMIM][FAP], 0.526 g (2.95 mmol) Cyclohexylmethansulfonat und 0.393 g (2.93 mmol) 1,2,4,5-Tetramethylbenzol (Durol) hinzugefügt. Das Reaktionsgemisch wird 6 Stunden bei 80°C unter Rückfluss gerührt. Der Umsatz wird durch
1H-NMR-Spektroskopie nach 6 Stunden ermittelt und beträgt 80 mol% (bezogen auf Cyclohexylmethansulfonat). Der Umsatz bezogen auf 1,2,4,5-Tetramethylbenzol entspricht 34%. Durch Sublimation bei 35°C (Ölbad) und 0.1 Pa können 0.10 g (0.463 mmol) 1-Cyclohexyl-,2,3,5,6-tetramethylbenzol isoliert werden. Beispiel F: Firedel-Crafts-Aclylierung von Anisol zu 4-Methoxyacetophenon unter Verwendung von Essigsäureanhydrid als Aclierungsmittel
-
2.503 mmol der entsprechend in Tabelle F angegebenen Verbindung der Formel I werden in 58 mmol 1-Ethyl-3-methyl-imidazolium-tris(pentafluorethyl)-trifluorophosphat [EMIM][FAP] in einem 50 ml Zweihalskolben suspendiert. Hierzu werden 50 mmol Anisol und 100.0 mmol Essigsäureanhydrid zugefügt. Das Reaktionsgemisch wird entsprechend den Bedingungen der Tabelle F gerührt. Bevorzugt wird unter vermindertem Druck gearbeitet, da dadurch die entstehende Essigsäure aus dem System entfernt werden kann. Der durch 1H-NMR-Spektroskopie ermittelte Umsatz zu 4-Methoxyacetophenon ist in Tabelle F gelistet. 4-Methoxy-acetophenon wird in dem Reaktionsgemisch mittels 1H-NMR-Spektroskopie nachgewiesen. Das Produkt kann auch durch Extraktion mit Hexan, Chloroform und Hexan isoliert werden.
-
Die Katalysatormenge wird entsprechend den Angaben in Tabelle F variiert. Tabelle F: Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Friedel-Crafts-Acylierung von Anisol mit Essigsäureanhydrid im Lösemittel [EMIM][FAP]
Katalysator | Menge, mol% | Temperatur, °C | Druck, mbar | Zeit, h | Umsatz, mol%, (Ausbeute %) |
Ce[(C2F5)2PO2]3 | 5 | 80 | < 1013 | 21 | 78a |
Y[(C2F5)2PO2]3 | 2 | 100 | 600 | 24 | 89a (55) |
Yb[(C2F5)2PO2]3 | 2 | 120 | 600 | 24 | 79a |
Sc[(C2F5)2PO2]3 | 2 | 120 | 600 | 27 | 83a (36) |
Yb[(C2F5)2PO2]3 | 2 | 120 | 1013 | 3 | 73a |
*Yb(CF3SO3)3 | 2 | 120 | 1013 | 3 | 91a |
a durch
1H-NMR-Spektroskopie ermittelte Umsätze;
* nicht erfindungsgemäß Beispiel G: Mannich-Reaktion von Benzaldehyd mit Anilin und Trimethylsiloxycyclohexen
-
Bei der literaturbeschriebenen Reaktion mit 20 mol% Yb(CF3SO3)3 [T. Akiyama, J. Takaya, H. Kagoshima, Adv. Synth. Catal. 2002, 344, 338.] kann eine Ausbeute von 83% nach einer Reaktionszeit von 12 h ermittelt werden. Mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren der Formel I gelingt die Reaktion mit geringerer Menge an Katalysator. Es entsteht ein Isomerengemisch.
-
Vorschrift:
-
In einem geeigneten Reaktionsgefäß mit Rückflusskühler und Trockenrohr werden 0.01 mmol der Verbindung der Formel I, wie in Tabelle G angegeben, in 1.9 mmol 1-Ethyl-3-methyl-imidazolium-tris(pentafluorethyl)trifluorophosphat, [EMIM][FAP], suspendiert. Zu der Suspension werden 9.88 mmol Benzaldehyd und 10.29 mmol Anilin hinzugefügt. Als dritte Komponente werden 5 mmol Trimethylsiloxycyclohexen hinzugefügt und das Reaktionsgemisch wird in der in Tabelle G angegebenen Zeit bei Raumtemperatur gerührt. Die Extraktion des Produktes erfolgt mit n-Hexan und Ethylacetat. Das Lösemittel wird bei RT und 0.1 Pa entfernt. Durch Waschen des Rückstands mit Diethylether kann man das Produkt 2-[1'-Phenyl-1'-(N-phenyl)amino)methyl]cyclohexanon in 90%iger Reinheit isolieren. Tabelle G: Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Mannich-Reaktion von Benzaldehyd mit Anilin und Trimethylsiloxycyclohexen in [EMIM][FAP] (IL)
Katalysator | Menge, mol% | Lösemittel | Zeit, h | Umsatz, mol%, (Ausbeute %) | Isomerenverhältnis syn/anti |
Yb[(C2F5)2PO2]3 | 1 | IL | 20 | 93a (24) | 55/45 |
Sc[(C2F5)2PO2]3 | 1 | IL | 72 | 93a | 66/34 |
Y[(C2F5)2PO2]3 | 2 | IL | 2
(50°C)
65 | 95a | 74/26 |
La[(C2F5)2PO2]3 | 2 | IL | 16,5 | 95a (68) | 63/37 |
a durch
1H-NMR-Spektroskopie ermittelte Umsätze; Beispiel H: Diels-Alder Reaktion von 2,3-Dimethylbutadien mit Methylvinylketon
-
Die literaturbekannte Reaktion [C. E. Song, E. J. Roh, S.-g. Lee, W. H. Shim, J. H. Choi, Chem. Commun. 2001, 1122] zu 1-(3,4-Dimethylcyclohex-3-enyl)ethanon in Anwesenheit von Scandiumtriflat verläuft bei Raumtemperatur mit einer isolierten Ausbeute von 88% nach 4 Stunden Reaktionszeit. Die Katalysatormenge des Scandiumtriflates beträgt 0.2 mol%. Die Realisierung dieser Reaktion mit Verbindungen der Formel I als Katalysator erfolgt bei Raumtemperatur in [EMIM][FAP], in 1,2-Dichlorethan oder ohne Lösemittel.
-
Vorschrift:
-
In einem geeigneten Reaktionsgefäß mit Rückflusskühler und Trockenrohr werden 0.00671 mmol der Verbindung der Formel I oder der Vergleichsverbindung, wie in Tabelle H angegeben, entsprechend in 3.31 mmol 1-Ethyl-3-methyl-imidazolium-tris(pentafluorethyl)trifluorophosphat [EMIM][FAP] suspendiert oder in 1,2-Dichlorethan suspendiert oder vorgelegt. Zu dieser Suspension oder dem Reinstoff werden 3.8 mmol Methylvinylketon und 7.3 mmol 2,3-Dimethylbutadien hinzugefügt und das Reaktionsgemisch in der in Tabelle H angegebenen Zeit und der angegebenen Temperatur gerührt. Der Umsatz zu 1-(3,4-Dimethylcyclohex-3-enyl)ethanon wird durch
1H-NMR-Spektroskopie ermittelt. Die Isolierung des Produkts kann durch Extraktion mit Chloroform erfolgen. Tabelle H: Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Diels-Alder-Reaktion von 2,3-Dimethylbutadien mit Methylvinylketon (Katalysator 0,2 mol%)
Katalysator | Lösemittel | Temperatur, °C | Zeit, h | Umsatz in mol% (ausbeute), |
Ce[(C2F5)2P(O)2] | [EMIM][FAP] | 25 | 19 | 75a |
” | ohne | 25 | 48 | 56a |
” | CH2ClCH2Cl | 25 | 48 | 26a |
” | [EMIM][FAP] | 50 | 2 | 89a (83) |
” | [EMIM][FAP] | 70 | 4 | 99a (68) |
” | CH2ClCH2Cl | 70 | 10 | 93a (83) |
Yb[(C2F5)2P(O)2] | [EMIM][FAP] | 50 | 4 | 84a |
Yb[CF3SO3]3 | [EMIM][FAP] | 50 | 4 | 80a |
a durch
1H-NMR-Spektroskopie ermittelte Umsätze; Beispiel I: Diels-Alder Reaktion von 2,3-Dimethylbutadien mit Maleinsäureanhydrid
-
Für die Reaktion mit Maleinsäureanhydrid werden die Tris[bis(pentafluorethyl)phosphinate] von Scandium, Lanthan, Cer und Ytterbium mit einer Katalysatormenge von 0.1 mol% in [EMIM][FAP] eingesetzt. Die ionische Flüssigkeit mit dem Katalysator kann nach Trocknung für einen zweiten Katalysedurchgang ohne Verlust der katalytischen Aktivität eingesetzt werden.
-
Vorschrift:
-
In einem geeigneten Reaktionsgefäß mit Trockenrohr werden 0.002 mmol der Verbindung der Formel I, wie in Tabelle I angegeben, in 3.9 mmol 1-Ethyl-3-methyl-imidazolium Tris(pentafluorethyl)trifluorophosphat, [EMIM][FAP], suspendiert. 1.63 mmol Maleinsäureanhydrid und 7.33 mmol 2,3-Dimethylbutadien werden nacheinander hinzugefügt. Die Reaktion findet unter Rühren bei den angegebenen Temperaturen statt. Der Umsatz zu 3a,4,7,7a-Tetrahydro-5,6-dimethylisobenzofuran-1,3-dion wird nach der angegebenen Reaktionszeit mittels 1H-NMR-Spektroskopie ermittelt. Eine Isolierung erfolgt durch Extraktion mit Chloroform. Das Rohprodukt kann mit Acetonitril gewaschen werden.
-
Durchgang 2:
-
Die Katalysatorphase wird bei 0.1 Pa und 50°C Ölbadtemperatur getrocknet und erneut eingesetzt. Die Mengen entsprechen den Angaben der allgemeinen Vorschrift. Tabelle I: Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Diels-Alder-Reaktion von 2,3-Dimethylbutadien mit Maleinsäureanhydrid (Katalysator 0,1 mol%)
Katalysator | Lösemittel | Temperatur, °C | Zeit, h | Umsatz in mol% (Ausbeute), % |
Ce[(C2F5)2P(O)2] | [EMIM][FAP] | 25 | 2 | 99a (80) |
2. Durchgang | | | 2 | 99a (80) |
Sc[(C2F5)2P(O)2] | [EMIM][FAP] | 0 | 4 | 97a (71) |
La[(C2F5)2P(O)2] | [EMIM][FAP] | 0 | 4 | 85a |
Yb[(C2F5)2P(O)2] | [EMIM][FAP] | 0 | 4 | (95) |
a durch H-NMR-Spektroskopie ermittelte Umsätze; Beispiel J: Aza-Diels-Alder-Reaktion von (E)-N-Benzylidenanilin mit Danishefsky-Dien (trans-1-Methoxy-3-trimethylsilyloxy-1,3-butadien)
-
Bei Verwendung von [EMIM][CF3SO3] als Lösemittel und „mikro-verkapseltem” Scandium(III)-trifluormethansulfonat als Katalysator werden bei der literaturbekannten Reaktion von Benzylidenanilin und Danishefsky's Dien 67% Ausbeute bei einer Reaktionszeit von 20 Stunden erhalten [F. Zulfiqar, T. Kitazume, Green Chemistry 2000, 2, 137]. Die Katalysatormenge des „mikro-verkapseltem” Scandium(III)-trifluormethansulfonates (10–15% Sc(CF3SO3)3) auf 50 mg Gesamtmenge Katalysator beträgt 0.5 mol%.
-
In einem geeigneten Reaktionsgefäß mit einen Trockenrohr werden die entsprechende Katalysatormenge der Verbindung der Formel I oder der Vergleichsverbindung, wie in Tabelle J angegeben, in 4.34 mmol [EMIM][CF
3SO
3] suspendiert. Zu der Suspension werden 3.15 mmol (E)-N-Benzylidenanilin und 3.12 mmol (E)-(4-Methoxybuta-1,3-dien-2-yloxy)trimethylsilan (Danishefsky Dien) hinzugefügt und das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur gerührt. Nach der in Tabelle J angegebenen Zeit wird der Umsatz
1H-NMR-spektroskopisch ermittelt. Zur Isolierung wird das Rohprodukt mit Diethylether extrahiert und der Diethylether wird im Vakuum bei 50 hPa entfernt. Die Zugabe von Salzsäure bei der Isolierung kann bevorzugt sein. Tabelle J: Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Aza-Diels-Alder-Reaktion von (E)-N-Benzylidenanilin mit Danishefsky-Dien bei Raumtemperatur
Katalysator | Menge, mol% | Lösemittel | Zeit | Umsatz, mol% (Ausbeute, %) |
Sc[(C2F5)2P(O)2] | 0.5 | [EMIM][CF3SO3] | 10 min | 93a (96)b |
2. Durchgang | | | 60 min | 95a (90) |
Ce[(C2F5)2P(O)2] | 0.5 | [EMIM][CF3SO3] | 10 min | 99a (78) |
Yb[(C2F5)2P(O)2] | 0.5 | [EMIM][CF3SO3] | 10 min | 98a (61) |
*Yb[O3SCF3]3 | 0.5 | [EMIM][CF3SO3] | 10 min | 98a (30) |
Yb[(C2F5)2P(O)2] | 0.5 | [EMIM][FAP] | 30 min | 86a |
Ce[(C2F5)2P(O)2] | 0.01 | [EMIM][FAP] | 20 h | 99a (78) |
Yb[(C2F5)2P(O)2] | 0.01 | [EMIM][FAP] | 24 h | 99a |
a durch
1H-NMR-Spektroskopie ermittelte Umsätze;
b isoliertes Produkt, Reinheit 90%
* nicht erfindungsgemäß Beispiel K: Michael-Reaktion von Methoxy-methyl(trimethylsiloxy)propen an Methylvinylketon
-
In einem geeigneten Reaktionsgefäß werden 0.03 mmol der in Tabelle K angegebenen Verbindung der Formel I oder die Vergleichsverbindung in 1.917 mmol [EMIM][FAP] suspendiert. Zu der Suspension werden 5.28 mmol Methylvinylketon und 4.83 mmol (1-Methoxy-2-methylprop-1-enyloxy)trimethylsilan hinzugefügt. Das Reaktionsgemisch wird bei Raumtemperatur gerührt. Nach der in Tabelle K angegebenen Reaktionszeit wird der Umsatz durch 1H-NMR-Spektroskopie ermittelt. Die Isolierung ist durch Extraktion mit Chloroform und Entfernen des Lösemittels bei RT und 0.1 Pa möglich. Es entsteht ein Isomerengemisch.
-
Wenn während der Extraktion mit Chloroform Wasser zugegeben wird, erfolgt eine Hydrolyse und man erhält Methyl-2,2-dimethyl-5-oxohexenoat. Dies ist in Tabelle K gekennzeichnet.
-
Die nach der Aufarbeitung (Produkt-Extraktion) zurückgebliebene [EMIM][FAP]-Phase wird bei 0.1 hPa und Raumtemperatur getrocknet und kann für einen zweiten Durchgang eingesetzt werden. Tabelle K: Reaktionsbedingungen und Ergebnisse der Michael-Reaktion von Methoxy-methyl(trimethylsiloxy)propen an Methylvinylketon bei Raumtemperatur
Katalysator | Menge (mol%) | Lösemittel | Zeit | Umsatz (mol%) (Ausbeute, %) | E/Za |
Y[(C2F5)2PO2] | 0.5 | [EMIM][FAP] | 10 min | 99a (72) | 62/38 |
2. Durchgang | 0.5 | [EMIM][FAP] | 10 min | 99a (64) | 61/39 |
Yb[(C2F5)2PO | 0.5 | [EMIM][FAP] | 10 min | 99a (83b) | 61/39 |
*Yb[O3SCF3]3 | 0.5 | [EMIM][FAP] | 10 min | - | |
Ce[(C2F5)2PO | 0.5 | [EMIM][FAP] | 20 h | 96a (35) | 66/34 |
a durch
1H-NMR-Spektroskopie ermittelt;
b Methoxy-dimethyl-oxohexenoat; * nicht erfindungsgemäß
-
Zum Vergleich wird die Katalysereaktion mit Yb(CF3SO3)3 in [EMIM][FAP] durchgeführt. Mit einer Katalysatormenge von 0.5 mol% kann nach 10 min ein vollständiger Verbrauch des Methylvinylketons bestimmt werden. Im Unterschied zu der Reaktion mit Ytterbium(III)-bis(pentafluorethyl)phosphinat tritt bei Zugabe des Methoxymethyl(trimethylsiloxy)propens zu dem Reaktionsgemisch neben einer Gasentwicklung eine deutliche Gelbfärbung der Lösung auf. Nach Auswertung der 1H-NMR-Spektren der Reaktionsgemische und CHOl3-Extrakte ist zu vermuten, dass es unter den gegebenen Bedingungen zu einer Polymerisation der Edukte kommt.
-
Beispiel L: Mukaiyama-Aldol-Reaktion, wie beschrieben in Beispiel C mit Y[(C4F9)2PO2]3 (50°C)
-
In einem 50 ml Zweihalskolben mit Rückflusskühler und Trockenrohr werden 0.033 g (0.021 mmol) Yttrium(III)-tris[bis(nonafluorbutyl)phosphinat] Y[(C4F9)2P(O)2]3 unter Rühren in 4.875 g (8.76 mmol) 1-Ethyl-3-methyl-imidazolium-tris(pentafluorethyl)-trifluorophosphat [EMIM][FAP] suspendiert. Zu der Suspension werden 0.511 g (4.82 mmol) Benzaldehyd und 0.965 g (5.67 mmol) 1-Trimethylsiloxycyclohexen zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 4 Stunden bei 50°C Ölbadtemperatur gerührt. Der durch 1H-Spektroskopie ermittelte Umsatz brägt nach 120 Minuten 65 mol% und nach 240 Minuten 82 mol%. Der Ansatz wird zweimal mit 20 ml Chloroform extrahiert. Die Lösemittelphasen werden vereinigt und das Lösemittel im Vakuum entfernt. Man erhält 1.084 g 2-Phenyl(trimethylsiloxy)methylcyclohexan, C16H24O2Si, als Rohprodukt. Die Hydrolyse erfolgt mit einer Tetrahydrofuran-Wasser-Mischung (10:1, v:v). Durch Extraktion mit zweimal 20 ml n-Hexan und Einengen bis zur Trockne im Vakuum erhält man 0.766 g (3.75 mmol, 78% der theoretischen Ausbeute) des Isomerengemisches von 2-(Hydroxyphenylmethyl)cyclohexanon, C13H16O2 als weißen Feststoff. Das molare Isomerenverhältnis von syn-2-(Hydroxyphenylmethyl)cyclohexanon zu anti-2-(Hydroxyphenylmethyl)-cyclohexanon beträgt 1:1.6 (1H-NMR).
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- SU 589756 [0010, 0036]
- US 6538805 [0011]
- WO 03/018592 [0012]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- Acid Catalysis in Modern Organic Synthesis, H. Yamamoto and K. Ishihara (Eds.), WILEY-VCH, Weinheim, 2008 [0002]
- G. N. Lewis [0003]
- S. Kobayashi, M. Sugiura, H. Kitagawa, W. W.-L. Lam, Chem. Rev. 2002, 102, p. 2227–2302 [0004]
- S. Kobayashi, Eur. J. Org. Chem. 1999, p. 15–27 [0004]
- C. Elschenbroich, Organometallchemie, 6. Auflage, B. G. Teubner Verlag, Wiesbaden, 2008 [0020]
- Wasserscheid P, Keim W, 2000, Angew. Chem. 112: 3926 [0047]
- H. Kotsuki, T. Ohishi, M. Inoue, T. Kojima, Synthesis 1999, 4, 603 [0092]
- T. Akiyama, J. Takaya, H. Kagoshima, Adv. Synth. Catal. 2002, 344, 338 [0098]
- C. E. Song, E. J. Roh, S.-g. Lee, W. H. Shim, J. H. Choi, Chem. Commun. 2001, 1122 [0100]
- F. Zulfiqar, T. Kitazume, Green Chemistry 2000, 2, 137 [0105]