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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von abnormalen Verbrennungen beim Betrieb einer Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
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Wie allgemein bekannt, treten beim Betrieb von Brennkraftmaschinen, insbesondere hoch aufgeladenen Brennkraftmaschinen mit Fremdzündung, abnormale Verbrennungen auf. Eine abnormale Verbrennung kann eine so genannte klopfende Verbrennung sein, wobei nach dem Einleiten eines Zündfunkens in einem Bereich des Zylinders eine Selbstzündung eines Anteils an unverbranntem Luft-KraftstoffGemisch auftritt, so dass es zu einem Aufeinandertreffen mehrerer Flammenfronten kommt und starke mechanische und thermische Belastungen an den brennraumangrenzenden Bauteilen der Brennkraftmaschine auftreten. Eine abnormale Verbrennung kann auch eine so genannte Vorentflammung sein, wobei vor dem Einleiten eines Zündfunkens im Zylinder eine Selbstzündung des unverbrannten Luft-Kraftstoff-Gemischs auftritt, so dass extrem starke mechanische und thermische Belastungen an den brennraumangrenzenden Bauteilen der Brennkraftmaschine auftreten. Beispielsweise gemäß der US 2012 / 0 016 567 A1 ist es vorbekannt, Vorentflammungen beim Betrieb einer Brennkraftmaschine dadurch zu erkennen, dass der maximale Druck in einem Zylinder vergleichsweise früh auftritt und noch kein Zündfunken abgesetzt wurde. Weiterhin ist es aus der
US 7 854 218 B2 vorbekannt, beispielsweise anhand des Signals eines Körperschallsensors, dessen Signal innerhalb eines Messfensters aufsummiert wird, zu bestimmen, ob eine Vorentflammung vorliegt oder nicht. Überschreitet der Wert des aufsummierten Signals einen Schwellenwert und zwar bevor ein Zündfunken abgesetzt wurde, dann liegt eine Vorentflammung vor.
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Nachteilig bei den genannten Verfahren ist es, dass lediglich bestimmt wird, ob eine abnormale Verbrennung aufgetreten ist oder nicht, so dass folglich nicht angemessen auf eine erkannte abnormale Verbrennung reagiert werden kann bzw. keine Unterscheidung möglich ist, ob es sich um eine weniger gefährliche abnormale Verbrennung oder um eine sehr gefährliche abnormale Verbrennung handelt.
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Gemäß der
EP 1 715 179 A2 ist ein Verfahren zum Vermeiden von verfrühten Verbrennungsereignissen bei einer Brennkraftmaschine Stand der Technik. Um Motorschäden zu vermeiden, sieht dieses Verfahren folgende Schritte vor. Bereitstellen zumindest eines Klopfsensors zum Erkennen von Klopfereignissen im Brennraum; bei Auftreten eines Klopfereignisses Durchführen zumindest eines Prüfungsschrittes zur Unterscheidung zwischen zündfunkeninduzierten normalen Klopfereignissen und verfrühter Verbrennung; Durchführen von zumindest einer Maßnahme zur Vermeidung von verfrühter Verbrennung, wenn das Klopfereignis als verfrühte Verbrennung identifiziert wird.
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Gemäß der
DE 10 2010 003 291 A1 ist ein Verfahren zur Verminderung von unkontrollierten Verbrennungen in einem Verbrennungsmotor Stand der Technik, welche unabhängig von der Zündung durch eine Zündkerze auftreten, wobei unkontrollierte Verbrennungen im Verbrennungsmotor erfasst werden. Um die schädigenden Auswirkungen der unkontrollierten Verbrennungen auf den Verbrennungsmotor zu vermindern, wird nach der Erfassung einer entstehenden unkontrollierten Verbrennung die entstehende unkontrollierte Verbrennung reduziert.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Erkennung von abnormalen Verbrennungen weiter zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Kenngröße einer abnormalen Verbrennung gebildet wird, die das Ausmaß der abnormalen Verbrennung beschreibt, wobei diese Kenngröße in Abhängigkeit davon korrigiert wird, wann die abnormale Verbrennung während eines Arbeitsspieles der Brennkraftmaschine auftritt. Die abnormale Verbrennung ist hierbei insbesondere eine Vorentflammung.
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Erfindungsgemäß wird demgemäß eine im Arbeitsspiel einer Brennkraftmaschine vergleichsweise früh auftretende abnormale Verbrennung höher gewichtet, als eine, die demgegenüber spät auftritt. Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt folglich die Erkenntnis zu Grunde, dass eine abnormale Verbrennung umso schwerwiegender ist, je früher diese abnormale Verbrennung auftritt.
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Mit anderen Worten wird erfindungsgemäß eine Kenngröße einer abnormalen Verbrennung, die das Ausmaß der abnormalen Verbrennung beschreibt, bei einem vergleichsweise frühen Auftreten der abnormalen Verbrennung derart korrigiert, dass die Kenngröße erhöht wird bzw. bei einem vergleichsweise späten Auftreten der abnormalen Verbrennung entweder nicht erhöht oder verringert wird. Auf diese Weise kann erfindungsgemäß vorteilhaft insbesondere einer abnormalen Verbrennung, die einer Vorentflammung entspricht, differenzierter entgegengewirkt werden, wie im weiteren Verlauf genauer beschrieben ist.
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Wann eine Vorentflammung während des Arbeitszyklus der Brennkraftmaschine auftritt, d. h. das zeitliche Auftreten der Vorentflammung, kann erfindungsgemäß beliebig bestimmt werden. So kann eine Vorentflammung dann vergleichsweise früh auftreten, wenn ein Abstand des Beginns der Vorentflammung bzw. der abnormalen Verbrennung gegenüber dem Zeitpunkt des Absetzens eines Zündfunkens bzw. gegenüber einem ggf. last- und drehzahlabhängigen Referenzwert einen bestimmten Wert überschreitet. Erfindungsgemäß kann die Bestimmung, wann eine Vorentflammung auftritt, sowohl auf eine Zeit- oder Winkelgröße bzw. eine Zeit- oder Winkeldifferenz bezogen sein. Ein Bezug auf den Winkel bedeutet dann natürlich einen Bezug auf den Drehwinkel, insbesondere der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine, so wie es üblich ist im Rahmen einer elektronischen Motorsteuer/-regelung.
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Beispielsweise umfasst das erfindungsgemäße Verfahren folgende Merkmale:
- a.) Bestimmung, wann eine Vorentflammung während eines Arbeitsspieles der Brennkraftmaschine auftritt,
- b.) Bestimmung einer auf die Zeit oder einen Winkel bezogenen Abweichung zwischen dem Auftreten der Vorentflammung gemäß Merkmal a.) und einem Referenzwert,
- c.) Bestimmung einer Kenngröße der Vorentflammung, welche deren Ausmaß beschreibt,
- d.) Korrektur der Kenngröße gemäß Merkmal c.) in Abhängigkeit der Abweichung gemäß Merkmal b.),
- e.) Einleitung von Maßnahmen zur Beeinflussung von Vorentflammungen in Abhängigkeit der korrigierten Kenngröße gemäß Merkmal d.).
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Wann, d. h. zu welchem Zeitpunkt oder Winkel eine Vorentflammung auftritt, also die Bewertung des zeitlichen Auftretens der Vorentflammung, kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass der Beginn der Vorentflammung bestimmt wird. Dabei wird erfindungsgemäß der Beginn der Vorentflammung beispielsweise dadurch bestimmt, dass das Signal des Körperschallsensors ausgewertet wird. Dabei kann das Signal des Körperschallsensors aufsummiert und der Verlauf dieser Integration über der Zeit bzw. dem Kurbelwinkel analysiert werden. Dadurch, dass das Maximum der zweiten Ableitung des Verlaufes der Integration des Signals des Körperschallsensors mit der Lage des Maximalwertes des Druckes im Zylinder korreliert, steht somit eine mit der Lage des Maximalwertes des Druckes im Zylinder übereinstimmende oder zumindest proportionale Kenngröße bereit, die Auskunft darüber gibt, wann eine Vorentflammung während eines Arbeitsspieles der Brennkraftmaschine auftritt. Anhand einer Abweichung/Differenz der auf diese Weise ermittelten Position, d. h. dem ermittelten Zeitpunkt/Drehwinkel des Auftretens einer Vorentflammung im Arbeitsspiel der Brennkraftmaschine von einem Referenzwert, wird z. B. der innerhalb von bestimmten Grenzen gebildete Summenwert des Signals des Körperschallsensors gewichtet und erst dann zur Bewertung herangezogen, ob eine Vorentflammung aufgetreten ist, die weniger gefährlich oder sehr gefährlich einzustufen ist, so dass in Abhängigkeit von dieser Bewertung entsprechend differenziert Maßnahmen zur Beeinflussung von Vorentflammungen eingeleitet werden.
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So kann es vorkommen, dass eine Vorentflammung mit vergleichsweise geringer Anregung der Struktur der Brennkraftmaschine, also insbesondere des Kurbelgehäuses auftritt, aber mit einer sehr frühen Lage, so dass der innerhalb bestimmter Grenzen ermittelte Summenwert des Signals des Körperschallsensors, als Äquivalent zu der bei der Vorentflammung freigesetzten Energie, vergleichsweise gering ausfällt, aber durch die sehr frühe Lage des Maximalwertes des Druckes im Zylinder, erfindungsgemäß der Summenwert des Signals des Körperschallsensors, also z. B. der bekannte Integratorendwert, höher gewichtet wird, z. B. durch eine Multiplikation mit einem Faktor, der abhängig ist von der Abweichung der beim Betrieb der Brennkraftmaschine z. B. anhand des Signals des Körperschallsensors ermittelten Lage der Vorentflammung im Arbeitsspiel/des Maximums des Druckes in dem Zylinder gegenüber einem Referenzwert.
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Andererseits kann es vorkommen, dass eine Vorentflammung mit vergleichsweise großer Anregung der Struktur der Brennkraftmaschine, also insbesondere des Kurbelgehäuses auftritt, aber mit einer eher späten Lage des Maximums des Druckes in dem Zylinder, so dass der innerhalb bestimmter Grenzen ermittelte Summenwert des Signals des Körperschallsensors vergleichsweise groß ausfällt, aber durch die eher späte Lage des Maximalwertes des Druckes im Zylinder, erfindungsgemäß der Summenwert des Signals des Körperschallsensors, also z. B. der bekannte Integratorendwert, niedriger gewichtet wird, z. B. durch eine Multiplikation mit einem Faktor, der abhängig ist von der Abweichung der beim Betrieb der Brennkraftmaschine z. B. anhand des Signals des Körperschallsensors ermittelten Lage der Vorentflammung im Arbeitsspiel/des Maximums des Druckes in dem Zylinder gegenüber einem Referenzwert. Auf diese Weise kann im Gegensatz zum Stand der Technik gezielter auf Vorentflammungen eingegangen werden, d. h. bei einer eher ungefährlichen, da späten Vorentflammung z. B. zunächst die Zufuhr des Kraftstoffes direkt in den Zylinder, zeitlich anders zu gestalten, beispielsweise durch eine Mehrfacheinspritzung, ohne das Verbrennungsluftverhältnis zu verändern, so dass dieser relativ unkritischen Vorentflammung bzw. zu erwartenden weiteren unkritischen Vorentflammung angemessen begegnet wird, d. h. ohne die Effizienz der Brennkraftmaschine zu verschlechtern. Mit anderen Worten wird erfindungsgemäß nicht allein auf der Grundlage des Summenwertes des Signals des Körperschallsensors innerhalb bestimmter Grenzen, d. h. anhand der Intensität der abnormalen Verbrennung bestimmt, ob Gegenmaßnahmen ergriffen werden müssen, sondern es erfolgt dabei eine Berücksichtigung der Lage der Vorentflammung im Arbeitsspiel/des maximalen Druckes im Zylinder.
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Der Referenzwert kann erfindungsgemäß abhängig sein von Parametern des Betriebspunktes, in dem die Brennkraftmaschine betrieben wird. Also zum Beispiel von der Last und der Drehzahl, so dass zusätzlich zu der erfindungsgemäßen Korrektur einer Kenngröße der Vorentflammung, die deren Ausmaß beschreibt, in Abhängigkeit davon, wann die Vorentflammung während eines Arbeitsspieles der Brennkraftmaschine auftritt, berücksichtigt wird, dass beispielsweise eine sehr frühe Vorentflammung bei niedriger Drehzahl der Brennkraftmaschine vergleichsweise schwerwiegender ist, als eine sehr frühe Vorentflammung bei hoher Drehzahl der Brennkraftmaschine.
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Erfindungsgemäß wird dadurch auf vorteilhafte Weise der auf Grundlage des Signals z. B. des Körperschallsensors innerhalb bestimmter Grenzen gebildeten Summenwert nicht einfach nur einem Schwellenwert gegenübergestellt, so dass z. B. bei Überschreitung des Schwellenwertes eine abnormale Verbrennung erkannt wird und daraufhin eine Gegenmaßnahme, wie eine Erhöhung des Anteils an Kraftstoff in dem jeweiligen Zylinder eingeleitet wird, sondern es wird zunächst der auf Grundlage des Signals des Körperschallsensors innerhalb bestimmter Grenzen gebildete Summenwert einer Gewichtung in Abhängigkeit der Lage der Vorentflammung/des maximalen Druckes im Zylinder unterzogen. Die Lage der Vorentflammung/des maximalen Druckes im Zylinder kann auf den Drehwinkel bzw. die Zeit bezogen sein.
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Das vorgeschlagene Verfahren ist unabhängig davon, wie bestimmt wird, wann die Vorentflammung während eines Arbeitsspieles der Brennkraftmaschine auftritt, d. h. wie z. B. die auf die Zeit oder einen Drehwinkel bezogene Lage bzw. der Beginn der Vorentflammung gemäß Merkmal a.) bestimmt wird. Das vorgeschlagene Verfahren ist ebenfalls unabhängig davon, wie die Kenngröße der Vorentflammung gebildet wird, die das Ausmaß der Vorentflammung beschreibt, d. h. wie z. B. die Kenngröße gemäß Merkmal c.) bestimmt wird. D. h. die Lage/der Beginn gemäß Merkmal a.) und die Kenngröße gemäß Merkmal c.) können z. B. beide auf Grundlage des Signals eines Drehwinkelsensors bestimmt werden, der mit der Kurbelwelle oder mit der Nockenwelle der Brennkraftmaschine zusammenwirkt. Dabei kann z. B. die Lage/der Beginn der Vorentflammung gemäß Merkmal a.) dadurch bestimmt werden, dass eine starke Abweichung im Drehwinkelverlauf auftritt und die Kenngröße gemäß Merkmal c.) kann anhand des Betrages dieser Abweichung bestimmt werden. Erfindungsgemäß können die Lage/der Beginn der Vorentflammung gemäß Merkmal a.) und die Kenngröße gemäß Merkmal c.) auch auf Grundlage der Signale mehrerer unterschiedlicher Sensoren bestimmt werden, beispielsweise kann die Lage/der Beginn der Vorentflammung gemäß Merkmal a.) auf Grundlage des Signals eines Körperschallsensors und die Kenngröße gemäß Merkmal c.) auf Grundlage des Signals eines Drehwinkelsensors bestimmt werden.
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Erfindungsgemäß können die Lage/der Beginn der Vorentflammung gemäß Merkmal a.) und/oder die Kenngröße gemäß Merkmal c.) auch auf einer Kombination der Signale mehrerer unterschiedlicher Sensoren bestimmt werden, beispielsweise kann die Lage/der Beginn der Vorentflammung gemäß Merkmal a.) und/oder die Kenngröße gemäß Merkmal c.) auf Grundlage des Signals eines Körperschallsensors und auf Grundlage des Signals eines Drehwinkelsensors bestimmt werden. Erfindungsgemäß können außerdem lonenstrom- und/oder Zylinderdrucksignale zur Bestimmung verwendet werden, wann die Vorentflammung während eines Arbeitsspieles der Brennkraftmaschine auftritt bzw. können diese Signale zur Bildung der Kenngröße der Vorentflammung verwendet werden, die das Ausmaß der Vorentflammung beschreibt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel sowie den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
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Hierbei zeigt:
- 1: eine Brennkraftmaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Wie allgemein bekannt, verfügt eine Brennkraftmaschine 1 über zumindest einen Körperschallsensor 2 und einen Drehwinkelsensor 3 zur Erfassung des Drehwinkels der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine 1. Die Brennkraftmaschine 1 umfasst insbesondere eine Fremdzündung. Wie weiterhin allgemein bekannt, sind der Körperschallsensor 2 und der Drehwinkelsensor 3 mit einem nicht gezeigten Steuergerät zum Betrieb der Brennkraftmaschine 1 verbunden. Für das erfindungsgemäße Verfahren wird das Signal des Körperschallsensors 2 in Beziehung zu dem Arbeitszyklus/Arbeitsspiel der Brennkraftmaschine 1 gesetzt. Das kann auf Grundlage der Zeit oder auf Grundlage des Drehwinkels, z. B. der Kurbelwelle erfolgen, so wie es dem Fachmann bekannt ist. So kann eine Bestimmung charakteristischer Ereignisse in Bezug auf den Arbeitszyklus/das Arbeitsspiel der Brennkraftmaschine 1 erfolgen, insbesondere in Bezug auf die Totpunkte eines Kolbens in einem Zylinder. Insbesondere können so charakteristische Anteile des Signals des Körperschallsensors 2, wie die Körperschallschwingungen, welche infolge einer abnormalen Verbrennung auf die Struktur der Brennkraftmaschine 1 übertragen werden, z. B. in Bezug auf den Drehwinkel der Kurbelwelle analysiert werden. Insbesondere kann so die Drehwinkellage der Kurbelwelle bestimmt werden, bei welcher zum Beispiel die zweite Ableitung des Verlaufes einer Integration des Signals des Körperschallsensors 2 ein Maximum aufweist. Dieses Maximum wird z. B. zur Bestimmung des Beginns einer Vorentflammung gemäß Merkmal a.) des erfindungsgemäßen Verfahrens herangezogen und wird, wie dem Fachmann bekannt, in Verbindung mit dem Steuergerät gebildet, insbesondere durch mathematische Ableitungen. Versuche haben ergeben, dass eine Korrelation zwischen der Lage des Maximums der zweiten Ableitung des Verlaufes der Integration des Signals des Körperschallsensors 2 und der Lage des Maximaldruckes im Zylinder der Brennkraftmaschine 1 besteht, so dass, ggf. in Verbindung mit einer Korrektur einer Totzeit, wie weiter unten genauer beschrieben, beim Betrieb der Brennkraftmaschine 1 bestimmt werden kann, wie die Lage des Maximaldruckes im Zylinder in Bezug auf den oberen Totpunkt des Kolbens in dem Zylinder bzw. in Bezug auf den Drehwinkel der Kurbelwelle ist. Bei optimalen Bedingungen liegt die Lage des Maximaldruckes im Zylinder z. B. bei rund 15 Grad Drehwinkel der Kurbelwelle nach dem oberen Totpunkt in Drehrichtung gesehen. Bei hoher Belastung der Brennkraftmaschine 1 verschiebt sich die Lage des Maximaldruckes im Zylinder auf Werte noch weiter als 15 Grad Drehwinkel der Kurbelwelle nach dem oberen Totpunkt, zum Beispiel auf 30 Grad nach dem oberen Totpunkt, infolge einer so genannten Klopfgrenze, welche frühere Zeitpunkte der Einleitung einer Fremdzündung durch eine bekannte Zündkerze nicht zulässt, so dass sich die gesamte Verbrennung verschleppt. Eine Vorentflammung erzeugt nun, wie bekannt, eine deutlich frühere Lage des Maximaldruckes im Zylinder, z. B. bei einem Drehwinkel der Kurbelwelle, der noch vor dem Erreichen des oberen Totpunktes des Kolbens und auch vor Einleitung der Zündung mittels einer Zündquelle liegen kann. Wie beschrieben, ist erfindungsgemäß eine Differenzierung der Vorentflammungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Brennkraftmaschine 1 nützlich. Erfindungsgemäß kann beispielsweise während der Entwicklungsphase der Brennkraftmaschine 1, insbesondere bei einem Prüfstandsversuch, mittels eines Drucksensors der Druck in dem Zylinder gemessen werden und in Verbindung mit den Signalen eines Winkelmarkengebers bestimmt werden, bei welchem Drehwinkel der Kurbelwelle der maximale Zylinderdruck auftritt bzw. wie die Lage des Maximaldruckes in einem Zylinder ist, natürlich ohne dass dabei abnormale Verbrennungen auftreten, insbesondere keine Vorentflammungen. Bevorzugt wird die Bestimmung der Lage des Maximaldruckes in einem Zylinder in verschiedenen Betriebspunkten durchgeführt, die insbesondere durch ein Lastsignal und die Drehzahl definiert sind. Die so gewonnene Lage des Maximaldruckes in einem Zylinder wird bevorzugt in einem ersten Kennfeld in dem Steuergerät in Abhängigkeit des Lastsignals und der Drehzahl sowie ggf. anderen Abhängigkeiten wie z. B. dem Verbrennungsluftverhältnis abgelegt. Dieses erste Kennfeld umfasst folglich Referenzwerte, die betriebspunktabhängig bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, insbesondere gemäß Merkmal b.), verwertet werden. Natürlich kann auch nur ein Referenzwert in dem Steuergerät abgelegt sein, anstelle des ersten Kennfeldes. Bei dem Betrieb der Brennkraftmaschine 1 steht nun z. B. nur das Signal des kostengünstigen und bewährten Körperschallsensors 2 zur Verfügung. Wie allgemein bekannt, wird dieses analoge Signal für eine weitere Verarbeitung mittels des Steuergerätes digitalisiert. Dieses digitale Signal wird insbesondere in dem Bereich um den oberen Totpunkt, in dem eine Zündung und Verbrennung des Luft-Kraftstoff-Gemisches erfolgt und wo auch zu erkennende Vorentflammungen zu erwarten sind, aufsummiert in bestimmten Grenzen. Der Verlauf dieser Integration wird weiterhin einer Verlaufsanalyse unterzogen, die erfindungsgemäß darin besteht, die maximale Beschleunigung des Verlaufes der Integration zu bestimmen. Weiterhin wird bestimmt, wo die Beschleunigung im betrachteten Bereich ein Maximum aufweist, d. h. bei welchem Drehwinkel der Kurbelwelle. Erfindungsgemäß kann die so ermittelte Lage des Maximums der Beschleunigung des Verlaufes der Integration des Signals des Körperschallsensors 2 mit der Lage des Maximums des Druckes im Zylinder gleichgesetzt oder zumindest in Beziehung zueinander gesetzt werden, wobei zu einer möglichen Angleichung dieser beiden Werte bzw. der Korrektur systematischer Unterschiede, der Fachmann bekannte Anpassungen durchführt. Insbesondere gemäß Merkmal b.) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird geprüft, ob eine Abweichung zwischen der insbesondere auf den Drehwinkel der Kurbelwelle bezogenen Lage des Maximums der Beschleunigung des Verlaufes der Integration des Signals des Körperschallsensors 2 gegenüber der Lage des Maximums des Druckes im Zylinder als Referenzwert, z. B. abgelegt in dem genannten ersten Kennfeld, für einen bestimmten Betriebspunkt, vorliegt. Tritt z. B. eine sehr frühe Vorentflammung auf, dann liegt das Maximum der Beschleunigung des Verlaufes der Integration des Signals des Körperschallsensors 2 beispielsweise bei 10 Grad Kurbelwinkel vor dem oberen Totpunkt, wobei die betriebspunktabhängig in dem ersten Kennfeld bei der Entwicklung abgelegte Lage des Maximums des Druckes im Zylinder bei 15 Grad Kurbelwinkel nach dem oberen Totpunkt liegt. Anhand dieser vergleichsweise großen Differenz bzw. Abweichung von 25 Grad Kurbelwinkel kann beispielsweise mittels eines funktionalen Zusammenhanges, einer Kennlinie oder einem zweiten Kennfeld etwa, ebenfalls in der Entwicklungsphase, ein Korrekturfaktor bestimmt werden, welcher im weiteren Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird. D. h. in der Entwicklungsphase der Brennkraftmaschine 1 wird dieses zweite Kennfeld bedatet, welches den funktionalen Zusammenhang zwischen der Abweichung, insbesondere gemäß Merkmal b.), bereitgestellt aus dem ersten Kennfeld, sowie dem Korrekturfaktor, beschreibt, ggf. unter Berücksichtigung weiterer Parameter, z. B. betreffend die Last und/oder Drehzahl. Der Korrekturfaktor wird in der Entwicklungsphase z. B. so bestimmt, dass künstlich erzeugte sehr frühe Vorentflammungen sicher erkannt und durch eine Korrektur der Kenngröße, wie insbesondere gemäß Merkmal d.) beschrieben ist, so quantifiziert werden, dass gezielt Maßnahmen zur Beeinflussung von Vorentflammungen eingeleitet werden können, um nachfolgende Vorentflammungen zu verhindern. Weiterhin wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren für einen jeweils zu betrachtenden Arbeitszyklus der Brennkraftmaschine 1, der auf Vorentflammungen untersucht werden soll, ein Maß für die Intensität des Signals des Körperschallsensors 2 bzw. ein dazu äquivalenter Wert gebildet, d. h. es wird eine Kenngröße der Vorentflammung, insbesondere gemäß Merkmal c.) bestimmt, welche deren Ausmaß beschreibt. Ein entsprechender Wert kann zum Beispiel der Spitzenwert des gleichgerichteten Signals des Körperschallsensors 2 sein. Bevorzugt wird jedoch ein Summenwert des Signals des Körperschallsensors 2 innerhalb von bestimmten Grenzen, d. h. innerhalb eines Messfensters mit einer gegebenen Länge gebildet, wobei selbstverständlich bestimmte Verarbeitungsschritte zur Aufbereitung des Signals des Körperschallsensors 2 vorgeschaltet sein können, wie etwa eine Filterung, so dass nur bestimmte, für abnormale Verbrennungen charakteristische Signalanteile weiterverarbeitet werden und/oder eine Gleichrichtung dieser Anteile des Signals des Körperschallsensors 2 erfolgt. Angenommen es werden die genannten vorgeschalteten Verarbeitungsschritte durchgeführt, dann wird innerhalb eines Messfensters über eine gewisse Drehwinkelspanne das gefilterte, gleichgerichtete Signal des Körperschallsensors 2 aufsummiert, so dass ein Integratorendwert bereitsteht, welcher eine Kenngröße der Vorentflammung darstellt, welche deren Ausmaß beschreibt, insbesondere gemäß Merkmal c.). Diese Kenngröße spiegelt, wie oben beschrieben, nicht unbedingt das tatsächliche Ausmaß einer Vorentflammung wider. Demnach ist es erfindungsgemäß, d. h. insbesondere gemäß Merkmal d.) vorgesehen, den Summenwert des Signals des Körperschallsensors 2 innerhalb des Messfensters, also die Kenngröße gemäß Merkmal c.), in Abhängigkeit der Abweichung gemäß Merkmal b.) zu korrigieren. Das erfolgt bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel dadurch, dass der Summenwert des Signals des Körperschallsensors 2 innerhalb des Messfensters mit dem Korrekturfaktor aus dem zweiten Kennfeld multipliziert wird. Angenommen, die Abweichung gemäß Merkmal b.) beträgt 25 Grad Kurbelwinkel, wie oben beschrieben, dann wird gemäß dem zweiten Kennfeld ein Korrekturfaktor von 1,5 ausgegeben, mit dem der Summenwert des Signals des Körperschallsensors 2 innerhalb des Messfensters multipliziert wird. Das so gewonnene Produkt ist jetzt erfindungsgemäß gewichtet und kann einem Schwellenwert gegenübergestellt werden, wobei wenn der Schwellenwert um ein deutliches Maß überschritten wird, eine als gefährlich einzustufende Vorentflammung erkannt wird und gemäß Merkmal e.) Maßnahmen zur Beeinflussung von Vorentflammungen eingeleitet werden, die vergleichsweise drastisch ausfallen, wie z. B. ein deutliches Erhöhen der zugemessenen Kraftstoffmenge oder ein zeitweises Abschalten des betroffenen Zylinders. Andererseits, beträgt die Abweichung gemäß Merkmal b.) nur 5 Grad Kurbelwinkel, also liegt eine vergleichsweise späte Vorentflammung vor, dann wird gemäß dem zweiten Kennfeld ein Korrekturfaktor von 0,75 ausgegeben, mit dem der Summenwert des Signals des Körperschallsensors 2 innerhalb des Messfensters, multipliziert wird. Das so gewonnene Produkt ist jetzt erfindungsgemäß gewichtet und kann einem Schwellenwert gegenübergestellt werden, wobei wenn der Schwellenwert nicht deutlich überschritten wird, eine als weniger gefährlich einzustufende Vorentflammung erkannt wird und gemäß Merkmal e.) Maßnahmen zur Beeinflussung von Vorentflammungen eingeleitet werden, die vergleichsweise mild ausfallen, wie z. B. eine stufenweise Zufuhr von Kraftstoff direkt in den Brennraum, ohne die zugemessene Kraftstoffmenge in einem Arbeitszyklus zu erhöhen. Erfindungsgemäß kann bei dem Ausführungsbeispiel, welches auf dem Signal des Körperschallsensors 2 allein aufbaut, der gemäß Merkmal a.) bestimmte Beginn einer Vorentflammung einer Totzeitkorrektur unterzogen werden, da nach Auftreten einer Vorentflammung im Zylinder, in Abhängigkeit der Geometrie des Zylinders und der Zustandsgrößen des Gases im Zylinder eine gewisse Zeit vergeht, bis die seismische Masse des Körperschallsensors 2 angeregt ist.