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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Indikatorvorrichtung für ein mechanisch belastetes Fahrzeugbauteil, ein Fahrzeugbauteilsystem aufweisend ein mechanisch belastetes Fahrzeugbauteil sowie ein Verfahren für die Kontrolle eines mechanisch belasteten Fahrzeugbauteils.
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Indikatorvorrichtungen für mechanisch belastete Fahrzeugbauteile sind grundsätzlich bekannt. Sie dienen dazu, dass eine mechanische Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils mit hoher Sicherheit erkannt wird. Insbesondere soll dabei ein explizites Vermessen des Bauteils vermieden werden. Z. B. zeigt die
DE 10 2006 040 072 A1 ein derartiges Ausführungsbeispiel einer Indikatorvorrichtung. So wurde dort ein Kraftfahrzeughohlprofil mit einer Schicht zur Indikation einer mechanischen Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils überzogen. Jedoch wird bei schichtartigen Aufbauten einer Indikatorvorrichtung ein hoher Aufwand bei der Herstellung notwendig. Darüber hinaus ist ein Nachrüsten bereits bestehender Kraftfahrzeugbauteile mit einer solchen Beschichtung nahezu unmöglich. Auch aus der
DE 37 23 450 A1 ist eine derartige Beschichtung zum Erkennen von Überbeanspruchungen im Bauteil bekannt. In der
DE 199 31 981 A1 wird ein Faserverbundbauteil beschrieben, welches hinsichtlich einer Überwachung einer mechanischen Überbeanspruchung ausgebildet ist. In der
DE 41 34 816 A1 wird ebenfalls eine Beschichtung zum Auffinden von Druck- oder Stoßstellen an Bauteilen dargestellt.
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Kernproblem bekannter Möglichkeiten eine Indikatorvorrichtung zur Verfügung zu stellen ist der relativ hohe Aufwand in der Herstellung. Insbesondere das Erzeugen von Beschichtungen ist nahezu unmöglich nachrüstbar. Bei der Neuherstellung entsprechender mechanisch belasteter Fahrzeugbauteile muss das komplette Fahrzeugbauteil beschichtet werden. Diese Beschichtung ist im Verlauf der Herstellung eine eigene Verfahrensweise, so dass die Herstellung deutlich verlängert und verteuert wird und sogar eigene Anlagen für diesen Herstellschritt benötigt werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Indikatorvorrichtung, ein Fahrzeugbauteilsystem sowie ein Verfahren für die Kontrolle eines mechanisch belasteten Fahrzeugbauteils zur Verfügung zu stellen, welche eine kostengünstige Herstellung und/oder eine Nachrüstung der Indikationsmöglichkeit erlauben.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Indikatorvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Fahrzeugbauteilsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 8 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeugbauteilsystem sowie dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Indikatorvorrichtung für ein mechanisch belastetes Fahrzeugbauteil weist einen Grundkörper auf. Dieser Grundkörper ist mit wenigstens einem Anbindungsabschnitt zur kraftübertragenden Anbindung des Grundkörpers an das Fahrzeugbauteil ausgestattet. Weiter weist der Grundkörper zumindest einen Indikatorabschnitt zur Indikation einer mechanischen Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils auf.
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Bei einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung sind der Indikatorabschnitt und der Anbindungsabschnitt vorzugsweise separat voneinander ausgebildet. Der Anbindungsabschnitt erfüllt somit ausschließlich die Funktionalität der kraftübertragenden Anbindung an den Grundkörper. Der Indikatorabschnitt ist hinsichtlich seiner Ausgestaltung an die Funktionalität zur Indikation der mechanischen Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils angepasst.
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Durch die Trennung der Indikation und der kraftübertragenden Anbindung in separate Abschnitte voneinander wird in erfindungsgemäßer Weise nicht nur eine kostengünstige Herstellung, sondern sogar zusätzlich eine Nachrüstbarkeit besonders leicht möglich. So kann der Indikatorabschnitt in unterschiedlichster Funktionsweise die Indikation der Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils indizieren. Der Anbindungsabschnitt kann über im Wesentlichen beliebige mechanische Anbaumittel bzw. Befestigungsmittel die kraftübertragende Anbindung an das Fahrzeugbauteil zur Verfügung stellen. Beispielhaft seien hier Schnapprast-Verbindungen, Nietverbindungen, Klebeverbindungen oder ähnliche mechanische kraftübertragende Verbindungen genannt.
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Unter einer kraftübertragenden Anbindung ist im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Anbindung zu verstehen, welche bei einer elastischen und/oder plastischen Verformung des Fahrzeugbauteils diese Verformungskräfte im Wesentlichen gleichmäßig auch über den Anbindungsabschnitt auf den Grundkörper der Indikatorvorrichtung überträgt. Dies führt dazu, dass der Indikatorabschnitt im Wesentlichen den gleichen Dehnungen ausgesetzt ist, wie das mechanisch belastete Fahrzeugbauteil. Wird durch die Konstruktion des Grundkörpers oder des Anbindungsabschnitts eine Reduktion oder auch eine Verstärkung der Verformung bewirkt, so muss bei der Auslegung des Indikatorabschnitts diese Verstärkung bzw. Reduktion der übertragenen Dehnung berücksichtigt werden. Somit kann auch eine leichte und mit dem bloßen Auge kaum sichtbare Deformation des mechanisch belasteten Fahrzeugbauteils sicher und einfach mit bloßem Auge am Indikatorabschnitt abgelesen werden.
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Dazu ist der Indikator vorzugsweise aus einem spröden Material mit geringer Bruchdehnung ausgebildet, so dass der Indikatorabschnitt bei einer Dehnung bricht, die für den Grundkörper als kritisch eingestuft wird, aber nicht sofort zum Ausfall bzw. zur plastischen Verformung des Grundkörpers bzw. anderer angrenzender Bauteile führen muss.
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Mit einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung kann insbesondere ein Lenker einer Radaufhängung eines Fahrzeugs ausgestattet sein. Erfährt ein solcher Lenker als mechanisch belastetes Bauteil eine plastische Verformung, so kann diese eine sehr geringe Abmessung aufweisen. Insbesondere bei gekrümmten Lenkersystemen als mechanisch belastetes Fahrzeugbauteil ist diese feine plastische Verformung nur mit feinen Messmethoden erkennbar. Mit bloßen Augen sind solche plastischen Verformungen dagegen nicht nachweisbar. Somit muss bei einem Werkstattbesuch bei der Überprüfung der Radaufhängung komplett eine Vermessung der einzelnen mechanisch belasteten Fahrzeugbauteile durchgeführt werden. Durch das Vorsehen einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung hingegen, kann durch die Indikation des Indikatorabschnitts mit bloßem Auge und damit deutlich kostengünstiger und schneller eine mechanische Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils festgestellt oder ausgeschlossen werden. Dies führt hinsichtlich der Wartung eines Fahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung zu bedeutenden Kosten- und Zeitvorteilen.
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Eine mechanische Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils ist im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere eine plastische Verformung des Fahrzeugbauteils. Jedoch können auch elastische Verformungen, welche einen bestimmten Wert überschreiten, als mechanische Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils verstanden werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es sich bei dem mechanischen Fahrzeugbauteil um ein Kompositmaterial handelt. Z. B. bei Faserverbundwerkstoffen können hohe Deformationswege, auch wenn sie im elastischen Bereich liegen, zu Laminatrissen bzw. Faserrissen führen. Durch die Überwachung mithilfe einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung kann selbst bei nicht deformiertem mechanisch belastetem Fahrzeugbauteil die bereits vergangene elastische Verformung nachgewiesen werden. Somit kann eine mechanische Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils über die Indikatorvorrichtung sogar dann erkannt werden, wenn am mechanisch belasteten Fahrzeugbauteil über normale geometrische Messmethoden diese Überbeanspruchung bereits durch Rückverformung nach der elastischen Beanspruchung nicht mehr erkennbar ist.
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Um für die Indikatorvorrichtung eine möglichst gute Anpassung an das System des mechanisch belasteten Fahrzeugbauteils gewährleisten zu können, ist der Grundkörper vorzugsweise aus einem Material ausgebildet, welches die gleiche oder im Wesentlichen die gleiche Wärmeausdehnung wie das mechanisch belastete Fahrzeugbauteil aufweist. Auch ist es von Vorteil, wenn die Indikatorvorrichtung an ein mechanisch belastetes Fahrzeugbauteil mit wenigstens einem Knick in seiner geometrischen Erstreckung angepasst ist.
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Eine erfindungsgemäße Indikatorvorrichtung lässt sich dahingehend weiterbilden, dass zumindest zwei voneinander beabstandete Anbindungsabschnitte für die kraftübertragende Anbindung des Grundkörpers an das Fahrzeugbauteil vorgesehen sind. Der Indikatorabschnitt ist vorzugsweise zwischen den beabstandeten Anbindungsabschnitten separat von diesen vorgesehen. Dies erzeugt einen Hebelarm, welcher zwischen den Anbindungsabschnitten auf den Indikatorabschnitt wirkt. Somit können die Kräfte, welche bei Verformung des mechanisch belasteten Bauteils über die Anbindungsabschnitte auf den Indikatorabschnitt übertragen werden, gezielt vergrößert oder auch verkleinert werden. Dies führt zu einer definierten Kraftsituation, so dass in vorhersagbarer Weise die Indikation der mechanischen Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils durchgeführt werden kann. Mit zwei oder mehr voneinander beabstandeten Anbindungsabschnitten wird dementsprechend auch über mehrere Stellen und größere Flächen eine Krafteinleitung der Verformungskräfte des mechanisch belasteten Fahrzeugbauteils in die Indikatorvorrichtung möglich.
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Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung der wenigstens eine Anbindungsabschnitt nach wenigstens einer der folgenden Anbindungsformen ausgebildet ist:
- – Schnapp-Rast-Verbindung
- – Clip-Verbindung
- – Steckverbindung
- – Schraubverbindung
- – Nietverbindung
- – Klemmverbindung
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Bei der voranstehenden Aufzählung handelt es sich um eine nicht abschließende Liste. Selbstverständlich können in einer Indikatorvorrichtung auch verschiedene Anbindungsformen miteinander kombiniert werden. Insbesondere ist es möglich, sowohl reversible als auch irreversible Anbindungsformen auszuwählen. Je nach Einsatzsituation und Nachrüstbarkeitsfunktionalität können auf Basis der Zugänglichkeit einzelne Anbindungsformen bevorzugt werden. Grundsätzlich sind auch rein reversible Anbindungsformen im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung der zumindest eine Indikatorabschnitt ausgebildet ist bei einer mechanischen Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils wenigstens eine der folgenden Indikationsarten aufzuweisen:
- – Verfärbung
- – Plastische Verformung
- – Bruch
- – Größere mechanische Stabilität als das Fahrzeugbauteil
- – Spalt
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Auch bei der voranstehenden Liste der Indikationsarten handelt es sich um eine nicht abschließende Aufzählung, wobei die einzelnen Punkte nachfolgend kurz erläutert werden. Wird der Indikatorabschnitt aus einem Material ausgebildet, welches z. B. Kunststoff (insbesondere PVC) aufweist, so wird durch mechanische Beanspruchung ab einer bestimmten Beanspruchungsgrenze eine Verfärbung des Materials auftreten. Die Beanspruchungsgrenze des Indikatorabschnitts wird an die gewünschte Belastungsgrenze des Fahrzeugbauteils angepasst, so dass bei Überschreiten der jeweiligen Grenze die entsprechende Verfärbung eintritt. Somit kann optisch einfach und schnell durch die Verfärbung die mechanische Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils identifiziert werden. Auch eine plastische Verformung des Indikatorabschnitts durch die entsprechende Ausbildung des Materials ist im Sinne der vorliegenden Erfindung als Indikation der mechanischen Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils möglich. Weiter kann es sein, dass der Bruch des Indikatorabschnitts in Form einer Sollbruchstelle eine Indikation der mechanischen Überbelastung des Fahrzeugbauteils darstellt. Der Bruch erfolgt also deutlich vor einem Bruch des Fahrzeugbauteils, so dass die Sollbruchstelle durch den Indikatorabschnitt in optisch indizierender Weise zur Verfügung gestellt ist. Eine größere mechanische Stabilität als das Fahrzeugbauteil kann ebenfalls zur Indizierung der Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils verwendet werden. So kann z. B. der Indikatorabschnitt in dem Normalfall komplett an dem Fahrzeugbauteil anliegen. Erfährt das Fahrzeugbauteil eine mechanische Überbeanspruchung, so kann es zu plastischer Verformung kommen. Diese plastische Verformung führt z. B. zu einem Knick im Bereich des anliegenden Indikatorabschnitts. Dieser Knick führt dazu, dass die mechanisch stabiler ausgebildete Indikatorvorrichtung nun nicht mehr anliegt. Der sichtbare Spalt kann, ähnlich einem Haarwinkel, die optische Indikation der mechanischen Überbeanspruchung erlauben.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung für die Indikation der mechanischen Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils der Indikatorabschnitt eine Bruchdehnung aufweist, welche gleich oder im Wesentlichen gleich der Grenze des Fahrzeugbauteils zwischen elastischer und plastischer Verformung ist. Die Bruchdehnung des Indikatorabschnittes kann auch so eingestellt werden, dass die Indikation bei einer Grenzlast des Bauteils bzw. bei der sich dadurch einstellenden Dehnung im Bereich des Indikators erfolgt, die unabhängig von der elastisch-plastischen Grenze gewählt werden kann.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung der Grundkörper im Indikatorabschnitt eine Sollbruchstelle und/oder eine Sollknickstelle aufweist. Dies führt zu einer geometrischen Definition des Indikatorabschnitts, so dass der gesamte Grundkörper vorzugsweise aus einem einzigen Material hergestellt sein kann. Die Herstellung des Indikatorabschnitts wird auf diese Weise besonders kostengünstig und einfach möglich. Insbesondere kann z. B. mithilfe eines Spritzgussverfahrens aus Kunststoff der Grundkörper der Indikatorvorrichtung zur Verfügung gestellt werden. Auch wird die Vorhersagbarkeit der Indikation durch diese Ausgestaltung besonders genau möglich.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung eine Schutzschicht und/oder ein Schutzgehäuse auf dem oder um den Indikatorabschnitt angeordnet ist, um mechanische Beeinflussung von außen zu vermeiden. Eine Schutzschicht, welche direkt auf dem Indikatorabschnitt aufgetragen ist oder ein Schutzgehäuse, welches den Indikatorabschnitt umgibt, kann so z. B. mechanische Beeinflussung durch Steinschlag vermeiden. Eine Fehlindikation durch mechanische Beeinflussung von außen wird auf diese Weise besonders wirksam vermieden. Selbstverständlich kann Schutzschicht und/oder Schutzgehäuse nicht nur den Indikatorabschnitt, sondern auch den ganzen Grundkörper oder sogar die ganze Indikatorvorrichtung umgeben.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Fahrzeugbauteilsystem, aufweisend ein mechanisch belastetes Fahrzeugbauteil, insbesondere einen Lenker einer Radaufhängung eines Fahrzeugs, und zumindest eine erfindungsgemäße Indikatorvorrichtung. Der Grundkörper der Indikatorvorrichtung ist über den wenigstens einen Anbindungsabschnitt kraftübertragend mit dem Fahrzeugbauteil verbunden. Dementsprechend bringt ein erfindungsgemäßes Fahrzeugbauteilsystem die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Indikatorvorrichtung erläutert worden sind.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für die Kontrolle eines mechanisch belasteten Fahrzeugbauteils in einem insbesondere erfindungsgemäß ausgebildeten Fahrzeugbauteilsystem auf mechanische Überbeanspruchung, aufweisend die folgenden Schritte:
- – Optische Überprüfung eines Indikatorabschnitts einer Indikatorvorrichtung,
- – bei Indikation einer mechanischen Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils, Austausch oder weitere Überprüfung des Fahrzeugbauteils.
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Insbesondere wird durch ein erfindungsgemäßes Verfahren die Erzielung der Vorteile möglich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Fahrzeugbauteilsystem bzw. eine erfindungsgemäße Indikatorvorrichtung erläutert worden sind. Durch die Indikation der mechanischen Überbeanspruchung lässt sich gezielt ein nachfolgender Schritt durchführen.
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So kann eine weitere Überprüfung sicherstellen, dass das Fahrzeugbauteil tatsächlich ausgetauscht werden muss oder noch einsatzbereit ist. Auch kann sofort auf Basis der Indikation der Austausch des Fahrzeugbauteils erfolgen. In Summe erfolgt durch die optische Überprüfung die Möglichkeit für eine Vielzahl von Einsatzsituationen, nämlich bei noch funktionsfähigen Fahrzeugbauteilen, die weitere Überprüfung oder den Austausch des Fahrzeugbauteils zu vermeiden. Dies führt zu einer schnellen und kostengünstigen Indikation der mechanischen Überbeanspruchung und gleichzeitig zur Vermeidung unnötigen Aufwands hinsichtlich des Austausches oder der Überprüfung des Fahrzeugbauteils.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren lässt sich dahingehend weiterbilden, dass als weitere Überprüfung das Fahrzeugbauteil hinsichtlich plastischer Verformung vermessen wird. Das bedeutet, dass erst bei optischer Indikation der mechanischen Überbeanspruchung die bisher bekannte weitere Überprüfung, z. B. die Vermessung auf plastische Verformung, durchgeführt wird.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
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1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung,
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2 die Ausführungsform der 1 während der Montage,
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3 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung,
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4 die Ausführungsform der 3 mit einem Fahrzeugbauteil mit mechanischer Überbeanspruchung,
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5 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung,
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6 die Ausführungsform der 5 mit mechanisch überbeanspruchtem Fahrzeugbauteil,
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7 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung und
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8 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung.
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Die 1 und 2 zeigen eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung 10. Diese ist hier im Wesentlichen stabförmig ausgebildet und über zwei Anbindungsabschnitte 22a und 22b über Schnapp-Rast-Verbindungen mit einem Fahrzeugbauteil 110 verbunden. Hierfür sind im Fahrzeugbauteil 110 Öffnungen vorgesehen, durch welche die Schnapp-Rast-Verbindungen der Anbindungsabschnitte 22a und 22b hindurch geschoben werden können (siehe Pfeile in 2). Nach der Montage wurde zusätzlich ein Schutzgehäuse 50 um das gesamte System der Indikatorvorrichtung 10, insbesondere um den Grundkörper 20 herumgelegt.
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Der Grundkörper 20 ist neben den Anbindungsabschnitten 22a und 22b mit einem Indikatorabschnitt 30 versehen. Bei einer Verformung des Fahrzeugbauteils 110 wird eine Indikation z. B. durch Verfärbung des Indikatorabschnitts 30 im Grundkörper 20 erfolgen.
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Wie der 1 und 2 ebenfalls zu entnehmen ist, wird durch die Montage der Indikatorvorrichtung am Fahrzeugbauteil 110 ein erfindungsgemäßes Fahrzeugbauteilsystem 100 erzeugt.
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Die 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugbauteilsystems 100. So ist hier jeweils eine Indikatorvorrichtung 10 vorgesehen, welche über eine Knickstelle des Fahrzeugbauteils 110 verläuft. Über umgreifende Anbindungsabschnitte 22a und 22b ist die Anbindung der Indikatorvorrichtung 10 am Fahrzeugbauteil 110 gewährleistet. Bei dieser Ausführungsform der Indikatorvorrichtung 10 weist der Grundkörper 20 eine höhere mechanische Stabilität auf, als das mechanisch belastete Fahrzeugbauteil 110. Erfährt das mechanisch belastete Bauteil 110 eine plastische Verformung, so wird diese plastische Verformung nicht vom Grundkörper 20 der Indikatorvorrichtung 10 mitgetragen. Diese wird z. B. nur elastisch mit verformt und erfährt nach Beendigung der Verformungskräfte die entsprechenden elastischen Rückstellkräfte. Aufgrund der bereits erfolgen plastischen Verformung verbleibt jedoch ein Spalt S zwischen dem Indikatorabschnitt 30 und dem Fahrzeugbauteil 110. Hier wurde also über eine höhere mechanische Stabilität der Indikatorvorrichtung 10 die Indikation der mechanischen Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils 110 erzeugt.
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Die 5 und 6 zeigen eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugbauteilsystems. Hier wurde z. B. über Klebestellen als Anbindungsabschnitte 22a und 22b die kraftübertragende Anbindung des Grundkörpers 20 am Fahrzeugbauteil 110 gewährleistet. Auch ist bei dieser Ausführungsform eine Schutzschicht 40 über den gesamten Grundkörper 20 zu erkennen. So wird dieser vor mechanischer Beeinflussung von außen geschützt. Bei einer Verformung des Fahrzeugbauteils 110 in plastischer und/oder elastischer Weise verformt sich durch die Anbindungsabschnitte 22a und 22b mit den übertragenen Verformungskräften auch der Grundkörper 20 und insbesondere der Indikatorabschnitt 30 der Indikatorvorrichtung 10. Damit treten Verfärbungen V auf, welche eine optische Indikation der mechanischen Überbeanspruchung des Fahrzeugbauteils 110 erlauben.
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In der 7 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung 10 dargestellt. Über eine Reduktion der Dicke im Bereich des Indikatorabschnitts 30 wird eine Sollbruchstelle 34 zur Verfügung gestellt. Damit kann nach Anbindung über die Anbindungsabschnitte 22a und 22b eine definierte Versagensart durch die generierte Spannungsspitze des Indikatorabschnitts besser eingestellt werden.
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8 zeigt eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen Indikatorvorrichtung 10. Über Querschnittsreduktion wurde hier im Bereich des Indikatorabschnitts 30 eine Sollbruchstelle 32 zur Verfügung gestellt. Nach Anbindung über die Anbindungsabschnitte 22a und 22b erfolgt hier die Möglichkeit einer Bruchindikation der mechanischen Überbeanspruchung des mechanisch belasteten Fahrzeugbauteils 110.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Indikatorvorrichtung
- 20
- Grundkörper
- 22a
- Anbindungsabschnitt
- 22b
- Anbindungsabschnitt
- 30
- Indikatorabschnitt
- 32
- Sollbruchstelle
- 34
- Sollknickstelle
- 40
- Schutzschicht
- 50
- Schutzgehäuse
- 100
- Fahrzeugbauteilsystem
- 110
- mechanisch belastetes Fahrzeugbauteil
- S
- Spalt
- V
- Verfärbung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006040072 A1 [0002]
- DE 3723450 A1 [0002]
- DE 19931981 A1 [0002]
- DE 4134816 A1 [0002]