DE102013000530A1 - Verfahren zur Reinigung von Parfümölen - Google Patents

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Volker Setzke
Aage Reichensperger
Martin Kauffeldt
Rainer Kröpke
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Beiersdorf AG
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Beiersdorf AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B9/00Essential oils; Perfumes
    • C11B9/02Recovery or refining of essential oils from raw materials
    • C11B9/022Refining

Abstract

Verfahren zur Reinigung von Parfümölen, dadurch gekennzeichnet, dass das zu reinigende Parfümöl durch ein Aktivkohlefestbett geleitet wird.

Description

  • Parfümöle sind natürliche Essenzen (ätherische Öle pflanzlicher oder tierischer Herkunft) sowie immer mehr synthetisch hergestellte Duftstoffe. Die Fachbezeichnung für natürliche Öle und synthetische Duftstoffe (chemicals) lautet „Riechstoffe“. Die meisten einheitlichen Riechstoffe werden heute in größeren Mengen synthetisiert. Bei der Suche nach neuen Duftstoffen hängt der Fortschritt – nach Einschätzung von Ernest Beaux, Kompositeur des bekannten Parfüms Chanel No. 5 – zuerst von den Forschungsarbeiten der Chemiker ab.[1] Natürliche Riechstoffe werden, je nach ihrer Thermostabilität und störenden Begleitsubstanzen, aus dem zerkleinerten Rohmaterial durch Destillation, Mazeration, Enfleurage, Extraktion oder durch Auspressen (Expression) gewonnen.
  • Grundbestandteile eines Parfüms sind hauptsächlich Alkohol (rd. 80 %), destilliertes Wasser und darin gelöste Parfümöle oder einzelne Duftstoffe.
  • Parfümiert sind viele Produkte in Bad, Küche, Haus und Garten. Produkte mit einem unangenehm starken Eigengeruch – wie bspw. Reinigungsmittel oder Haarfärbemittel – werden mit Duftstoffen dem Käufer angenehm gemacht, man spricht in diesem Zusammenhang auch von der funktionalen Parfümerie. In der Lebensmittelindustrie gelten Aromastoffe ebenfalls als unverzichtbar – z. B. Vanille, die gleichermaßen in Süßspeisen und Parfüms verwendet wird. Parfüme dienen dazu Konsumenten eine Vielzahl von Produkten attraktiv zu machen.
  • Parfümöle enthalten Naturöle, deren Gewinnung unter oft einfachsten destillativen Bedingungen erfolgt. Die Gewinnung erfolgt oft in der Region, in der die Pflanze vorkommt. Die Pflanze selber kann nicht transportiert werden, da ein immensen Duftverlust zur Folge hat. Deshalb wird vor Ort destilliert, oft über offenem Feuer. Durch diesen Prozess werden hohe Mengen an Reizstoffen eingeschleppt bzw. gebildet.
  • Parfümöle natürlichen ursprungs enthalten dadurch oft Pestizide und/oder Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die u.a. ein hohes Allergiepotential haben.
  • Aktivkohle ist eine offenporige feinkörnige Kohle mit großer innerer Oberfläche, die als Adsorptionsmittel unter anderem in Chemie, Medizin, Wasser- und Abwasserbehandlung sowie Lüftungs- und Klimatechnik eingesetzt wird. Sie kommt granuliert oder gepresst in Tablettenform (Kohlekompretten) zum Einsatz.
  • Aktivkohle besteht überwiegend aus Kohlenstoff (meist > 90 %) mit hochporöser Struktur. Die Poren sind wie bei einem Schwamm untereinander verbunden (offenporig). Die innere Oberfläche beträgt zwischen 300 und 2000 m2/g Kohle, damit entspricht die innere Oberfläche von vier Gramm Aktivkohle ungefähr der Fläche eines Fußballfeldes. Die Dichte von Aktivkohle liegt im Bereich von 0,2 bis 0,6 g/cm3.
  • Aktivkohle wird in erster Linie als Adsorptionsmittel zur Entfernung unerwünschter Farb-, Geschmacks- und Geruchsstoffe aus Gasen, Dämpfen und Flüssigkeiten eingesetzt. Ein großer Vorteil von Aktivkohlen besteht in ihrer thermischen Reaktivierbarkeit. Eine biologische Reaktivierung ist bei zur Abwasserreinigung eingesetzter Aktivkohle auch möglich.
  • Hauptsächlich findet Aktivkohle Verwendung in Form von Granulaten, als Pulver oder in pelletierter Form. Auch Gewebe aus Aktivkohle sind auf dem Markt erhältlich.
  • Mit Aktivkohle werden zum Beispiel entfernt:
    • • Chlor, Ozon und andere geschmacks- und geruchsstörende Stoffe sowie Bakterien aus Wasser, Süßungsmitteln, Glyzerin und chemischen Flüssigkeiten
    • • farbgebende Stoffe und Störstoffe aus flüssigen Strömen in der chemischen- oder Nahrungsmittelindustrie
    • • Giftstoffe aus der Luft (Filter bei Gasmasken, Belüftungsanlagen von Panzern und Schutzräumen, Abluft bei Produktionsanlagen)
    • • Uranhexafluorid aus der Luft in der Kerntechnik (Brennstoffherstellung)
    • • Benzindämpfe aus der Abluft von Tankanlagen
    • • Chlorkohlenwasserstoffe aus Abluft und Abgasen z. B. bei chemischen Reinigungen
    • • Teer aus dem Zigarettenrauch in Zigarettenfiltern
    • • unerwünschte Aromastoffe aus Wodka und anderen Spirituosen
    • • unerwünschte Farbstoffe aus weißem Rum und anderen Spirituosen
    • • Schweißgeruch in Schuhen (durch aktivkohlehaltige Einlagen)
    • • Gärungsnebenprodukte wie Fuselöle und Ester aus Bier
    • • Schadstoffe in Aquarien- und Teichfiltern
    • • störende Gerüche aus der Fortluft von Raumlüftungen
    • • in der Zuluft von Fahrzeugen Feinstaub, Pollen und Gerüche (siehe Kabinenluftfilter)
  • Aktivkohle weist nur eine eingeschränkte Beladbarkeit auf. Eine Regeneration erfolgt meist durch Erhitzen auf mehrere hundert Grad Celsius. Dabei verdampft zum Einen ein Teil der Beladung (z. B. organische Lösemittel), ein anderer Teil kann aber auch verkoken, dann muss die Aktivkohle wie bei der Herstellung wieder mit Wasserdampf reaktiviert werden.
  • Durch die Filtration der Parfümöle durch ein mehrstufiges Aktivkohlefestbett, werden nahezu alle Verunreinigungen beseitigt und die Parfümöle sind in der Kosmetik oder Dermatologie, ohne Allergien auszulösen, einsetzbar.
  • Die Reinigung erfolgt vorteilhaft durch eine Filtration der Parfümöle über ein mehrstufiges Aktivkohlefestbett mit Aktivkohle unterschiedlicher Korngrößen. Dabei werden über 90 % der vorhandenen Pestizide und PAK herausgefiltert. Die gewonnenen Parfümöle haben kein Allergiepotential mehr und können auch in höheren Dosierungen von größer 1 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der Zubereitung, z.B. in Seifen, bedenkenlos eingesetzt werden.
  • Die Reinigung kann beispielsweise und das ist im Sinne der Erfindung vorteilhaft, wie folgt vorgenommen werden (1):
    Das rohe (verunreinigte) Parfümöl P wird in ein Behältnis 1 geleitet, welches zumindest mit teilweise einem Absorber 2 gefüllt ist. Das Behältnis 1 ist über Rohrleitungen mit einem Behältnis 3 verbunden, so das das Parfümöl den Absorber 2 im Behältnis 1 durchfließen kann und sich im Behältnis 3 sammelt. Das Behältnis 3 ist als Drucknutsche ausgeführt, welche über Zuleitungen und dem Ventil 4 mit Druckluft D beaufschlagt werden kann. Aus dem Behältnis 3 wird das Parfümöl über Rohrleitungen in einen Vorlagebehälter 5 geführt. Von dort aus kann es als Fertigprodukt F über eine Pumpe 6 entnommen werden und vor der Verwendung bzw. Abfüllung durch einen Polierfilter 7 durchströmen.

Claims (5)

  1. Verfahren zur Reinigung von Parfümölen, dadurch gekennzeichnet, dass das zu reinigende Parfümöl durch ein Aktivkohlefestbett geleitet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivkohlefestbett mehrstufig, bevorzugt dreistufig, ist.
  3. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aktivkohle keine einheitliche Korngröße aufweist.
  4. Kosmetische und/oder dermatologische Zubereitung, enthaltend Parfümöle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Parfümölkonzentration größer 1 Gew.-% bezogen auf die gesamte Zubereitung ist.
  5. Verwendung von Parfümölen zu Herstellung von allergiepotentialfreien kosmetischen und/oder dermatologischen Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Parfümöle nach einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 3 gereinigt wurden.
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RÖMPP Online, Stichwort "Aktivkohle", Version 3.37, URL: http://www.roempp.com/prod/, Dokumentkennung: RD-01-01229 [recherchiert am 11.11.2013] *
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