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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von Betonfertigteilelementen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Betonfertigteilelement gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 14.
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Fertigteilelemente, insbesondere Betonfertigteilelemente, werden bei der Herstellung von Gebäuden verwendet. Dabei werden die Betonfertigteilelemente im Allgemeinen in einem Betonfertigteilwerk hergestellt und per LKW zu der Baustelle angeliefert. Zur Herstellung des Gebäudes ist es erforderlich, die Betonfertigteilelemente miteinander zu verbinden, um Kräfte von einem Betonfertigteilelement auf ein anderes Betonfertigteilelement in dem Gebäude übertragen zu können. Die Betonfertigteilelemente bilden dabei beispielsweise eine Wand, eine Decke oder eine Treppe des Gebäudes. Dabei können die Betonfertigteilelemente auch in Kombination mit Ortbeton bei der Herstellung des Gebäudes eingesetzt werden, d. h. die Betonfertigteilelemente sind auch mit Ortbeton zu verbinden.
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Die in dem Betonfertigteilwerk hergestellten Betonfertigteilelemente sind mit Einlegeteilen versehen. Die Einlegeteile werden beim Betonieren oder Herstellen der Betonfertigteilelemente in dem Betonfertigteilwerk einbetoniert, so dass ein Teil des Einlegeteils eine von außen zugängliche äußere Oberfläche aufweist und ein anderer Teil des Einlegeteils in Kontakt mit dem Beton steht und dadurch eine innere Kontaktfläche des Einlegeteils an dem Beton bzw. der Betonkomponente des Betonfertigteilelements bildet. Zur Verbindung der Betonfertigteilelemente werden die äußeren Oberflächen der Einlegeteile aus Metall an unterschiedlichen Betonfertigteilelementen miteinander verbunden. Hierfür sind unterschiedliche Verfahren bekannt.
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Die äußeren Oberflächen der Einlegeteile an den unterschiedlichen Betonfertigteilelementen sind im Bereich einer Fuge zwischen den beiden unterschiedlichen Betonfertigteilelementen ausgebildet und nach der Positionierung der Betonfertigteilelemente wird diese Fuge zur Verbundsicherung vermörtelt oder betoniert. Außerdem ist es bekannt, an den äußeren Oberflächen der Einlegeteile Schlaufen auszubilden und anschließend Bewehrungsstäbe durch die Schlaufen an unterschiedlichen Betonfertigteilelementen hindurchzuführen und anschließend zur Sicherung der Verbundwirkung die Fuge mit den Schlaufen zu vermörteln oder zu verbetonieren. Eine derartige Verbindung von Betonfertigteilelementen ist jedoch relativ aufwendig und kostenintensiv bei der Herstellung oder dem Bau des Gebäudes.
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Ferner ist es bekannt, durch Schraubverbindungen an den äußeren Oberflächen der Einlegeteile zwei Betonfertigteilelemente mittelbar zu verbinden. Die Schrauben können dabei in werkseitig eingelegten Hülsen oder Ankerschienen befestigt sein. Eine derartige Verschraubung ist jedoch relativ aufwendig und baubetrieblich eventuell nicht erwünscht, da für Schraubverbindungen an Einlegeteilen aus Metall zur Herstellung an Gebäuden ein großes Maß an Sauberkeit erforderlich ist.
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Die äußeren Oberflächen der Einlegeteile an den miteinander zu verbindenden Betonfertigteilelementen können auch auf der Baustelle nach der entsprechenden Ausrichtung der unterschiedlichen Betonfertigteilelemente in ihrer endgültigen Position miteinander verschweißt werden. Ein Schweißen auf Baustellen ist jedoch zum Teil nicht zulässig und es ist ein entsprechend großer Aufwand für die Herstellung der Schweißverbindung erforderlich. Ferner ist zu beachten, dass eine Schweißverbindung eine Korrosionsgefahr darstellt und bei Einlegeteilen aus Edelstahl gegebenenfalls eine besonders aufwendige Herstellung der Schweißverbindung mittels eines aufwendigen Autogenschweißens erforderlich ist. Zusätzlich bedeutet das Schweißen auf Baustellen eine besondere baubetriebliche Gefahr, da hier zusätzlicher Brandschutz auf der Baustelle erforderlich ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren zum Verbinden von Betonfertigteilelementen und ein Betonfertigteil zur Verfügung zu stellen, bei dem Betonfertigteilelemente einfach mit einem geringen technischen Aufwand und zuverlässig miteinander auf einer Baustelle verbunden werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren zum Verbinden von Betonfertigteilelementen für Gebäude mit dem Schritt: Verbinden von zwei Betonfertigteilelementen, indem die beiden Betonfertigteilelemente mit wenigstens einer Schraube miteinander verbunden werden, wobei sich das Verfahren dadurch auszeichnet, dass die beiden Betonfertigteilelemente mit wenigstens einer Betonschraube miteinander verbunden werden und die Betonschraube innerhalb der Betonkomponente zumindest eines der beiden miteinander zu verbindenden Betonfertigteilelemente angeordnet wird, vorzugsweise innerhalb der Betonkomponenten der beiden miteinander zu verbindenden Betonfertigteilelemente angeordnet wird. Die beiden Betonfertigteilelemente können dabei auf der Baustelle besonders einfach mit der Betonschraube unmittelbar miteinander verbunden werden. Die wenigstens eine Betonschraube wird bevorzugt innerhalb der beiden miteinander zu verbindenden Betonfertigteilelemente innerhalb der Betonkomponente angeordnet. Dabei steht die Betonschraube in unmittelbarer Verbindung mit der Betonkomponente oder auch dahingehend in unmittelbarer Verbindung mit der Betonkomponente, indem zwischen der Betonschraube und der Betonkomponente des Betonfertigteilelements ein Füllmaterial angeordnet wird oder ist.
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Insbesondere wird in den beiden miteinander zu verbindenden Betonfertigteilelementen zuerst jeweils eine Ausnehmung in der jeweiligen Betonkomponente ausgebildet und anschließend in die beiden Ausnehmungen die Betonschraube eingeführt. Die Ausnehmungen sind erforderlich, um die Betonschraube innerhalb der jeweiligen Betonkomponente anordnen zu können. Dabei weist zumindest die zweite Ausnehmung eine beliebige Querschnittsfläche auf, vorzugsweise ist die Ausnehmung im Querschnitt kreisförmig ausgebildet, kann jedoch auch dreieckig oder rechteckförmig, insbesondere quadratisch ausgebildet sein. Die Betonschraube ist in Beton selbstschneidend, jedoch nicht selbstbohrend, so dass eine Ausnehmung in beiden Betonfertigteilelementen erforderlich ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird eine der Ausnehmungen beim Betonieren des Betonfertigteilelements, insbesondere durch Einlegen eines Hohlkörpers und Entfernen des Hohlkörpers nach dem Erhärten der Betonkomponente, ausgebildet. Das Betonfertigteilelement wird in einem Betonfertigteilwerk hergestellt und anschließend zu der Baustelle transportiert und dort werden die beiden Betonfertigteilelemente miteinander verbunden. Das Einlegen des Hohlkörpers erfolgt somit in dem Betonfertigteilelement in dem Betonfertigteilwerk und das Entfernen des Hohlkörpers erfolgt entweder bereits im Betonfertigteilwerk oder auf der Baustelle.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass eine der Ausnehmungen mit einem Bohrwerkzeug nach dem Betonieren und Erhärten des Betonfertigteilelements, insbesondere auf der Baustelle, ausgebildet wird. Die Ausnehmung kann mit einem Bohrwerkzeug in den Beton eingearbeitet werden und das Einarbeiten der Ausnehmung erfolgt vorzugsweise nach dem Erhärten des Betons oder auf der Baustelle, insbesondere nach dem Ausrichten der beiden miteinander zu verbindenden Betonfertigteilelemente zueinander.
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Besonders vorteilhaft ist es, dass die zweite Ausnehmung im zweiten Betonfertigteilelement beim Betonieren des zweiten Betonfertigteilelements vor dem Erhärten des zweiten Betonfertigteilelements erstellt wird und dass die erste Ausnehmung im ersten Betonfertigteilelement durch Bohren nach dem Betonieren und nach dem Erhärten des ersten Betonfertigteilelements erstellt wird. Insbesondere kann die erste Ausnehmung dadurch erstellt werden, dass durch die zweite Ausnehmung hindurch gebohrt wird, dass also ein Bohrwerkzeug durch die zweite Ausnehmung hindurch in das erste Betonfertigteilelement eingebohrt wird. Dies im Hinblick auf den Toleranzausgleich vorteilhaft.
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In einer ergänzenden Ausführungsform ist vorgesehen, dass sich die Betonschraube beim Einführen in die erste Ausnehmung mit einem Gewinde in die umgebende Betonkomponente einschneidet. Somit wird die Betonschraube beim Einführen in die erste Ausnehmung im Beton am ersten Betonfertigteilelement mit einem Gewinde an der Betonschraube in die Betonkomponente eingeschraubt und dadurch befestigt. Am ersten Betonfertigteilelement ist eine erste Ausnehmung ausgebildet und in das erste Betonfertigteilelement mit der ersten Ausnehmung wird das Gewinde an der Betonschraube eingeschraubt und dadurch die Betonschraube formschlüssig mit der Betonkomponente des Betonfertigteilelements verbunden.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass ein Ringraum zwischen der Betonschraube und dem zweiten Betonfertigteilelement mit einem Füllmaterial verfüllt wird und anschließend das Füllmaterial erhärtet wird. Vorzugsweise wird also die Betonschraube in der zweiten Ausnehmung am zweiten Betonfertigteilelement mit einem Füllmaterial befestigt, indem zwischen der Betonschraube und dem zweiten Betonfertigteilelement an der wenigstens einen zweiten Ausnehmung das Füllmaterial eingebracht wird und anschließend das Füllmaterial, z. B. eine mineralische Mörtelmasse oder eine Kunststoffvergussmasse, erhärtet wird. An dem zweiten Betonfertigteilelement mit der zweiten Ausnehmung ist der Durchmesser der Ausnehmung größer als der Durchmesser bzw. Außendurchmessers des Gewindes der Betonschraube, so dass um die Betonschraube herum ein Ringraum gegeben ist, der mit dem Füllmaterial verfüllt wird. Hierdurch können Toleranzen und Fertigungsungenauigkeiten kompensiert werden, wobei das erhärtete Füllmaterial zur Übertragung von lateralen Kräften dienen kann.
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In einer Variante wird die erste Ausnehmung an dem ersten Betonfertigteilelement mit einem kleineren Durchmesser ausgebildet als der Außendurchmessers des Gewindes der Betonschraube und die zweite Ausnehmung an dem zweiten Betonfertigteilelement mit einem größerem oder im Wesentlichen gleichen Durchmesser ausgebildet als der Außendurchmesser des Gewindes. Die Schraube wird zuerst durch die zweite Ausnehmung und anschließend in die erste Ausnehmung geführt, wobei beim Durchführen der Betonschraube durch die zweite Ausnehmung vorzugsweise kein Einschrauben des Gewindes erfolgt.
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Alternativ wird die Betonschraube in die beiden Betonkomponenten eingeschraubt und dadurch befestigt. Die Betonschraube wird somit an der ersten und zweiten Ausnehmung an dem ersten bzw. zweiten Betonfertigteilelement mit dem Gewinde in die Betonkomponente des ersten bzw. zweiten Betonfertigteilelements eingeschraubt. Dabei wird die erste und zweite Ausnehmung an dem ersten bzw. zweiten Betonfertigteilelement mit einem kleineren Durchmesser ausgebildet als der Außendurchmessers des Gewindes der Betonschraube. Die Betonschraube wird mit dem Gewinde sowohl an der ersten und zweiten Ausnehmung des ersten bzw. zweiten Betonfertigteilelements formschlüssig mit dem Beton des Betonfertigteilelements verbunden, so dass der Durchmesser der ersten und zweiten Ausnehmung kleiner ist als der Außendurchmesser des Gewindes der Betonschraube.
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Insbesondere wird ein Schraubenkopf der Betonschraube auf das zweite Betonfertigteilelement aufgelegt und dadurch die Betonschraube mit dem zweiten Betonfertigteilelement formschlüssig verbunden.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird die zweite Ausnehmung an dem zweiten Betonfertigteilelement mit einem kleineren Durchmesser ausgebildet als der Durchmessers des wenigstens einen Schraubenkopfes der Betonschraube.
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In einer weiteren Variante werden die beiden Betonfertigteilelemente mit wenigstens zwei, fünf oder zehn Betonschrauben miteinander verbunden.
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In einer weiteren Ausgestaltung verläuft die Betonschraube im Wesentlichen senkrecht zu einer von den beiden Betonfertigteilelementen aufgespannten fiktiven Ebene, und/oder verläuft die Betonschraube an einem doppelten Falz der beiden Betonfertigteilelemente. Bevorzugt weist jedes der beiden Betonfertigteilelemente in Richtung der fiktiven Ebene eine wesentlich größere Ausdehnung auf als senkrecht zur fiktiven Ebene. Beispielsweise ist das Betonfertigteilelement als eine Wand ausgebildet und die fiktive Ebene ist somit bei der bestimmungsgemäßen vertikalen Ausrichtung der Wand innerhalb der Wand und vertikal ausgebildet. Im Wesentlichen senkrecht dazu bedeutet dabei, dass eine Längsachse der Betonschraube mit einer Abweichung von weniger als 20°, 10°, 5° oder 3° senkrecht zu der fiktiven Ebene ausgerichtet ist.
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Alternativ verläuft die Betonschraube in einem spitzen Winkel zu einer von den beiden Betonfertigteilelementen aufgespannten fiktiven Ebene.
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Vorzugsweise wird die Betonschraube unmittelbar mit der Betonkomponente zumindest einer der beiden Betonfertigteilelemente verbunden, so dass an der Betonschraube zur Verbindung kein Zwischenverbindungsteil angeordnet ist und/oder die beiden Betonfertigteilelemente werden als eine Wand oder eine Decke eines Gebäudes zur Verfügung gestellt. Vorzugsweise ist das andere Betonfertigteilelement über das erhärtete Füllmaterial mit der Betonschraube verbunden. Die Betonschraube ist dabei innerhalb der beiden Betonfertigteilelemente angeordnet und mit den beiden Betonfertigteilelementen verbunden, so dass kein Zwischenverbindungsteil, insbesondere aus Metall, erforderlich ist. Bei einem Zwischenverbindungsteil wären die beiden Betonfertigteilelemente mittels des zusätzlichen Zwischenverbindungsteiles miteinander verbunden und die Betonschraube wäre auch mit dem Zwischenverbindungsteil verbunden. Dies ist jedoch in der vorliegenden Erfindung nicht erforderlich.
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In einer weiteren Variante wird wenigstens ein Betonfertigteilelement mit Ortbeton, insbesondere einer Ortbetonwand oder einer Ortbetondecke, verbunden, indem wenigstens eine Betonschraube mit dem wenigstens einen Betonfertigteilelement verbunden wird und dabei ein Teil der wenigstens einen Betonschraube außerhalb des wenigstens einen Betonfertigteilelements angeordnet wird und vorzugsweise anschließend der wenigstens eine Teil der wenigstens einen Betonschraube außerhalb des wenigstens einen Betonfertigteilelements in den Ortbeton einbetoniert wird und der Ortbeton erhärtet. Es kann auch wenigstens ein Betonfertigteilelement mit Ortbeton, insbesondere einer Ortbetonwand oder einer Ortbetondecke, verbunden werden, indem im Ortbeton eine Ausnehmung vorgesehen wird, und anschließend die Betonschraube durch das Betonfertigteilelement in die Ausnehmung eingeschraubt wird.
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Erfindungsgemäßes Betonfertigteilelement für ein Gebäude mit einer Betonkomponente aus Beton oder Stahlbeton bzw. bewehrten Beton, wobei in dem Betonfertigteilelement an der Betonkomponente wenigstens eine Ausnehmung ausgebildet ist zur Einführung und Verbindung mit je einer Betonschraube.
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Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 einen Querschnitt von zwei miteinander verbundenen Betonfertigteilelementen in einem ersten Ausführungsbeispiel und
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2 einen Querschnitt von zwei miteinander verbundenen Betonfertigteilelementen in einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel von zwei miteinander verbundenen Betonfertigteilelementen 1 dargestellt. Die beiden in 1 darstellten Betonfertigteilelemente 1 sind als ein in 1 links dargestelltes erstes Betonfertigteilelement 1, 2 und ein in 1 rechts dargestelltes zweites Betonfertigteilelement 1, 3 ausgebildet. Die beiden Betonfertigteilelemente 1 weisen jeweils eine Betonkomponente 5 aus Beton 5 oder Stahlbeton 5 bzw. bewehrtem Beton 5 auf. Die beiden in 1 dargestellten Betonfertigteilelemente 1 bilden dabei eine Wand 4 eines Gebäudes mit einer wesentlich größeren Ausdehnung in Richtung von links nach rechts als von oben nach unten in 1.
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Die beiden Betonfertigteilelemente 1 wurden in einem Betonfertigteilwerk hergestellt und per LKW zu der Baustelle für das Gebäude transportiert. Zur Verbindung der beiden Betonfertigteilelemente 1 werden diese auf der Baustelle in die in 1 dargestellte Ausrichtung zueinander gebracht, in der sich die beiden Betonfertigteilelemente 1 an einem doppelten Falz überlappen. Am doppelten Falz kann zwischen den Betonfertigteilelementen 1 eine Fuge 6 gebildet sein.
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Am Falz des zweiten Betonfertigteilelements 3 sind zwei als zweite Ausnehmungen 9 ausgebildete Ausnehmungen 7 vorgesehen, die vorzugsweise senkrecht zu einer fiktiven Ebene 15 der beiden Betonfertigteilelemente 1, 3 verlaufen und einen Durchmesser d2 aufweisen. Diese zweiten Ausnehmungen 9 sind vorzugsweise ab Werk vorhanden, d.h. sie werden vorzugsweise beim Gießen des zweiten Betonfertigteilelements 3 hergestellt.
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Auf der Baustelle werden im ersten Betonfertigteilelement 1 zwei als erste Ausnehmungen 8 ausgebildete Ausnehmung 7 eingearbeitet, welche mit den zweiten Ausnehmungen 9 fluchten. Zum Zwecke der Erstellung der ersten Ausnehmungen 8 wird ein nicht dargestelltes Bohrwerkzeug durch die zweiten Ausnehmungen 9 im zweiten Betonfertigteilelement 3 hindurchgeführt und in das erste Betonfertigteilelement 1 eingebohrt. Die beiden ersten Ausnehmungen 8 im ersten Betonfertigteilelement 2 weisen einen Durchmesser d1 auf, der kleiner ist als der Durchmesser d2.
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Die Verbindung der beiden Betonfertigteilelemente 1 erfolgt mit Betonschrauben 10 aus Stahl. Jede Betonschraube 10 weist einen Schaft 12 sowie an einem hinteren Ende des Schafts 12 einen Schraubenkopf 13 auf. Der vordere Bereich der Betonschraube 10 ist mit einem Gewinde 11 ausgebildet. Dabei ist der Außendurchmesser des Gewindes 11 kleiner als der Durchmesser d2 der zweiten Ausnehmungen 9 und größer als der Durchmesser d1 der ersten Ausnehmungen 8. Dadurch kann die Betonschraube 10 ungehindert durch die zweiten Ausnehmungen 9 an dem zweiten Betonfertigteilelement 3 eingeführt werden und anschließend kann das Gewinde 11 in die ersten Ausnehmungen 8 an dem ersten Betonfertigteilelement 2 mit einem nicht dargestellten Schraubwerkzeug eingeschraubt werden. Hierzu weist der Schraubenkopf 13 einen Sechskant auf, so dass dadurch an dem Schraubenkopf 13 ein Drehmoment auf die Betonschraube 10 aufgebracht werden kann. Nach dem vollständigen Einschrauben der Betonschrauben 10 ist das Gewinde 11 formschlüssig mit der Betonkomponente 5 des ersten Betonfertigteilelements 2 an der ersten Ausnehmung 8 verbunden, da der Durchmesser des Außengewindes bzw. des Gewindes 11 der Betonschraube 10 größer ist als der Durchmesser d1 der ersten Ausnehmung 8. Ferner ist der Durchmesser des Schaftes 12 der Betonschraube 10 an dem Gewinde 11 kleiner als der Durchmesser d1 der ersten Ausnehmung 8.
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Nach dem vollständigen Einschrauben der Betonschraube 10 und dem Aufliegen des Schraubenkopfes 13 auf der Außenseite des zweiten Betonfertigteilelements 3 wird in einen ringförmigen Zwischenraum zwischen dem Schaft 12 ohne Gewinde 11 der Betonschraube 10 und der Betonkomponente 5 des zweiten Betonfertigteilelements 3 an der zweiten Ausnehmung 9 ein erhärtbares Füllmaterial 14, z. B. eine mineralische Mörtelmasse, eingeführt. Nach dem Erhärten kann das Füllmaterial 14 Kräfte parallel zur Wand 4 zwischen der Betonschraube 10 und dem zweiten Betonfertigteilelement 3 aufnehmen.
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Senkrecht zu der Zeichenebene von 1 kann eine Vielzahl von Paaren an Betonschrauben 10 zur Verbindung der beiden Betonfertigteilelemente 1 ausgebildet sein. Hierzu werden vorher entsprechende Ausnehmungen 7 in den Betonfertigteilelementen 1 analog ausgebildet wie oben beschrieben. Nach der abschließenden Verbindung der beiden Betonfertigteilelemente 1 durch eine Vielzahl von Betonschrauben 10, z. B. mit vierzig Betonschrauben 10, kann in die Fuge 6 eine Vergussmasse eingebracht werden, welche anschließend erhärtet. Die Betonschrauben 10 müssen aber nicht notwendigerweise in Paaren angeordnet sein.
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In 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der zwei miteinander verbundenen Betonfertigteilelemente 1 dargestellt. Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen dadurch, dass die Ausnehmungen 7 für die Betonschraube 10 nun schiefwinklig zur Ebene 15 verlaufen, und/oder dass kein doppelter Falz, sondern ein einfacher Stoß zwischen den beiden Betonfertigteilelementen 1 vorgesehen ist. Ferner ist beim zweiten Ausführungsbeispiel in der Verlängerung der zweiten Ausnehmung 9 am zweiten Betonfertigteilelement 3 eine querschnittsgrößere Aussparungsnut 16 vorgesehen. Die Aussparungsnut 16 erleichtert den Zugang zur zweiten Ausnehmung 9, insbesondere beim Bohren der ersten Ausnehmung 8. Darüber hinaus bildet die Aussparungsnut 16 einen Anschlag für den Schraubenkopf 13.
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Die zweite Ausnehmung 9 an dem zweiten Betonfertigteilelement 3 sowie die Aussparungsnut 16 werden bevorzugt nicht mittels eines Bohrwerkzeuges auf der Baustelle hergestellt, sondern abermals bereits beim Gießen des zweiten Betonfertigteilelements 3 in einem Betonfertigteilwerk. Hierzu wird in eine Schalung bei der Herstellung des zweiten Betonfertigteilelements 3 ein entsprechender Hohlkörper vor dem Betonieren eingebracht und nach dem Erhärten des Betons wird dieser Hohlkörper im Betonfertigteilwerk oder auf der Baustelle wieder entfernt.
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Die erste Ausnehmung 7 im ersten Betonfertigteilelement 2 kann abermals eine Bohrung sein, die vorzugsweise dadurch hergestellt wird, dass ein Bohrwerkzeug durch die zweite Ausnehmung 8 im zweiten Betonfertigteilelement 3 hindurch in das erste Betonfertigteilelement 2 gebohrt wird.
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Analog wie in dem ersten Ausführungsbeispiel kann eine Betonschraube 10 in die ersten und zweiten Ausnehmungen 8, 9 eingebracht werden. Aufgrund des relativ großen Durchmessers der zweiten Ausnehmung 9 kann das Gewinde 11 der Betonschraube 10 durch die zweite Ausnehmung 9 hindurchgeschoben werden, wohingegen sich das Gewinde 11 der Betonschraube 10 in die erste Ausnehmung 8 einschneidet. Nach dem Aufliegen des Schraubenkopfes 13 auf das zweite Betonfertigteilelement 3 wird ein Füllmaterial 14 in den Zwischenraum zwischen dem Schaft 12 der Betonschraube 10, der im Bereich des zweiten Betonfertigteilelements 3 vorzugsweise gewindelos ist, und dem zweiten Betonfertigteilelement 3 an der zweiten Ausnehmung 9 eingebracht. Hierzu kann die Schraube 10 oder das zweite Betonfertigteilelement 3 einen Zuführkanal aufweisen.
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Es können auch beide Ausnehmungen 8, 9 nachträglich im ausgehärteten Beton, insbesondere auf der Baustelle, hergestellt werden.
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In einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die erste und zweite Ausnehmung 8, 9 an dem ersten und zweiten Betonfertigteilelement 2, 3 einen identischen Durchmesser auf und der Durchmesser der beiden Ausnehmungen 8, 9 ist dabei kleiner als der Außendurchmesser des Gewindes 11 der Betonschraube 10. Dabei weist die Betonschraube 10 an dem gesamten Schaft 12 beginnend vom vorderen Ende bis zum hinteren Ende an dem Schraubenkopf 13 das Gewinde 11 auf. Dadurch kann die Betonschraube 10 sowohl mit dem ersten Betonfertigteilelement 2 an der ersten Ausnehmung 8 verschraubt werden als auch mit dem zweiten Betonfertigteilelement 3 an der zweiten Ausnehmung 9.
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Insgesamt betrachtet sind mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Verbinden von Betonfertigteilelementen 1 wesentliche Vorteile verbunden. Die beiden Betonfertigteilelemente 1 können unmittelbar mit den Betonschrauben 10 auf der Baustelle besonders einfach miteinander verbunden werden. Hierzu sind lediglich die Betonschrauben 10 in die ersten und zweiten Ausnehmungen 8, 9 einzuführen und mit dem ersten Betonfertigteilelement 2 und gegebenenfalls auch dem zweiten Betonfertigteilelement 3 zu verschrauben. Die Ausnehmungen 7 können dabei besonders einfach entweder bei der Herstellung des Betonfertigteilelements 1 in einem Betonfertigteilwerk mit hergestellt werden oder werden einfach auf der Baustelle mittels eines Bohrwerkzeuges in die Betonkomponente 5 eingearbeitet.