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Stand der Technik
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Aus der
DE 10 2011 082 198 A1 ist ein Verfahren zum Stoppen einer Brennkraftmaschine bekannt, bei der die über eine Drosselklappe zugeführte Luftmenge reduziert wird, nachdem eine Stoppanforderung ermittelt wurde, wobei die über die Drosselklappe zugeführte Luftmenge wieder erhöht wird, wenn eine erfasste Drehzahl der Brennkraftmaschine einen vorgebbaren Drehzahlschwellenwert unterschreitet, wobei ein Einlasszylinder, dem die Luftmenge zugeführt wird, nach der Erhöhung der zugeführten Luftmenge nicht mehr in einen Arbeitstakt geht.
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Offenbarung der Erfindung
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Wird bei einem Verfahren wie dem im genannten Stand der Technik beschriebenen die Drehzahl der Brennkraftmaschine zu diskreten Zeitpunkten abgetastet, beispielsweise zu jedem Durchlauf eines oberen Totpunkts eines Zylinders, so hat ein erfasster Wert der Drehzahl der Brennkraftmaschine, für den erstmalig festgestellt wird, dass er den vorgebbaren Drehzahlschwellenwert unterschreitet, eine gewisse Unschärfe. Er kann in einem Bereich liegen, dessen Breite dem Drehzahlabbau der Brennkraftmaschine während zweier aufeinanderfolgender oberer Totpunkte entspricht. Denn es ist in einem Extremfall möglich, dass die Drehzahl der Brennkraftmaschine den vorgebbaren Drehzahlschwellenwert gerade unterschritten hat, es ist in einem anderen Extremfall aber auch möglich, dass die Drehzahl der Brennkraftmaschine im vorherigen Abtastpunkt den vorgebbaren Drehzahlschwellenwert gerade noch nicht unterschritten hatte.
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Dies kann zur Folge haben, dass ein Kurbelwellenwinkel, der die Stellung der Brennkraftmaschine charakterisiert, nachdem sie stehengeblieben ist, eine korrespondierende Unschärfe aufweist.
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Bei einem Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 ergibt sich demgegenüber der Vorteil, dass der mögliche Bereich der Ruheposition des Kurbelwellenwinkels eingeschränkt wird.
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In einem ersten Aspekt der Erfindung wird bei einem Verfahren zur Kontrolle des Auslaufverhaltens der Brennkraftmaschine, bei dem nach einer ermittelten Stoppanforderung eine Luftdosiereinrichtung, insbesondere eine Drosselklappe, geschlossen wird und dann wieder auf einen Öffnungsgrad geöffnet wird, sobald ein erfasster Wert der Drehzahl der Brennkraftmaschine den vorgebbaren Drehzahlschwellenwert unterschreitet, die Luftdosiereinrichtung um einen Wartewinkel nach einem Totpunkt eines Zylinders auf den Öffnungsgrad geöffnet, wobei der Wartewinkel abhängig von einer gewünschten Ruheposition gewählt wird.
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D. h. dass abhängig von dem Kurbelwellenwinkel, bei dem die Brennkraftmaschine zum Stillstand kommen soll, ein entsprechender Kurbelwellenwinkelwert, nämlich der Wartewinkel vorgegeben wird, und die Luftdosiereinrichtung geöffnet wird, sobald nach dem Durchlauf eines oberen Totpunkts die Brennkraftmaschine auch diesen Wartewinkel überstrichen hat. Hierdurch lässt sich die Ruheposition der Brennkraftmaschine auf besonders einfache Weise flexibel einstellen und somit beispielsweise für einen schnellen Wiederstart der Brennkraftmaschine optimieren.
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Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn der Wartewinkel abhängig von der gewünschten Ruheposition so gewählt wird, dass der Wartewinkel bei einer ersten gewünschten Ruheposition einen ersten Wert annimmt, und bei einer zweiten gewünschten Ruheposition einen zweiten Wert, wobei die erste gewünschte Ruheposition näher an einem unteren Totpunkt ist als die zweite gewünschte Ruheposition und wobei der erste Wartewinkel größer ist als der zweite Wartewinkel.
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Besonders vorteilhaft ist es ferner, wenn der Wartewinkel als Funktion der gewünschten Ruheposition monoton fallend gewählt wird.
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Bei einem hohen Wartewinkel wird erreicht, dass kurz vor dem Stillstand der Brennkraftmaschine in dem dann im Arbeitstakt befindlichen Zylinder eine geringe Luftfüllung, und in dem dann im Verdichtungstrakt befindlichen Zylinder eine hohe Luftfüllung vorhanden ist. Dies bewirkt, dass die Brennkraftmaschine bzw. die Kurbelwelle beim Auspendelvorgang nahe in Richtung des unteren Totpunkts zurückpendelt und dort zum Stehen kommt. Umgekehrt hat ein geringer Wartewinkel zur Folge, dass die Luftfüllung in dem Zylinder, der am Ende des Auspendelvorgangs im Expansionstakt ist und die Luftfüllung in dem Zylinder, der am Ende des Auspendelvorgangs im Kompressionstakt ist, ungefähr gleich groß ist. Dies bewirkt, dass die Brennkraftmaschine bzw. die Kurbelwelle bei einem Winkel sehr viel näher am oberen Totpunkt, beispielsweise ca. 90° vor dem oberen Totpunkt zum Stillstand kommt.
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Die vorstehend genannten Merkmale haben also den Vorteil, dass die tatsächliche Ruheposition der Kurbelwelle zum Ende des Auspendelvorgangs möglichst zuverlässig der gewünschten Ruheposition entspricht.
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In einem besonders vorteilhaften Aspekt der Erfindung wird die Einschränkung des möglichen Bereichs der Ruheposition des Kurbelwellenwinkels dadurch erreicht, dass der Öffnungsgrad abhängig von dem erfassten Wert der Drehzahl gewählt wird.
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In einer besonderes vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Öffnen der Luftdosiereinrichtung derart ausgestaltet, dass die Brennkraftmaschine nach dem Öffnen der Luftdosiereinrichtung noch zwei Mal einen oberen Totpunkt durchläuft. Das heißt, dass nach dem Öffnen der Luftdosiereinrichtung noch zwei Zylinder jeweils in ihrem Einlasstakt eine erhöhte Luftfüllung erhalten. Hierdurch werden die Luftfüllungen der beiden Zylinder, die am Ende des Motorauslaufs die genaue Ruheposition dominierend bestimmen, besonders genau kontrolliert.
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Ein Zylinder saugt also als erster Zylinder eine stark erhöhte Luftfüllung an. Geht dieser Zylinder in seinen Verdichtungstakt, wird seine Luftfeder komprimiert und erzeugt eine so starke Gegenkraft, dass sich die Drehbewegung der Brennkraftmaschine umdreht. Ist die Luftmenge in diesem Zylinder, also die Stärke seiner Luftfeder, so bemessen, dass dieser Zylinder beim Rückpendeln nicht wieder seinen unteren Totpunkt durchläuft, so kommt die Brennkraftmaschine im Verdichtungstakt dieses Zylinders zum Stillstand. Er wird daher auch Kompressionszylinder genannt.
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Die Luftdosiereinrichtung muss hierbei nicht durch eine Drosselklappe gegeben sein. Es kann sich beispielsweise auch um eine Nockenwellenverstelleinrichtung handeln, die den Ventilhub durch Umschalten eines Nockens variiert, oder um eine vollvariable, beispielsweise hydraulische Ventilsteuerung.
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In einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Erfindung wird der gewählte Öffnungsgrad in Abhängigkeit des erfassten Werts der Drehzahl so gewählt, dass der gewählte Öffnungsgrad bei einem ersten erfassten Wert der Drehzahl einen ersten Wert annimmt, und dass der gewählte Öffnungsgrad bei einem zweiten erfassten Wert der Drehzahl einen zweiten Wert annimmt, wobei der erste erfasste Wert der Drehzahl kleiner ist als der zweite erfasste Wert der Drehzahl und wobei der erste Wert größer ist als der zweite Wert.
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In einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Erfindung wird der gewählte Öffnungsgrad in Abhängigkeit des erfassten Werts der Drehzahl so gewählt, dass der funktionale Zusammenhang zwischen gewähltem Öffnungsgrad und erfasstem Wert der Drehzahl monoton fallend ist.
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In einem weiteren besonders vorteilhaften Aspekt der Erfindung ist dieser funktionale Zusammenhang durch eine linear abfallende Funktion gegeben. Diese Ausgestaltungsform ist besonders einfach zu parametrieren.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der gewählte Öffnungsgrad in Abhängigkeit des erfassten Werts der Drehzahl monoton fallend gewählt. Denn bei einem hohen erfassten Wert der Drehzahl wird aufgrund der hohen kinetischen Rotationsenergie der Brennkraftmaschine ein Rückpendeln erst zu einem relativ späten Zeitpunkt erfolgen, nämlich dann, wenn durch die Kompression der Luftfüllung des Zylinders, der sich am Ende des Auspendelvorgangs an einem Kompressionstakt befindet, die Rotationsenergie vollständig kompensiert ist. Dies bewirkt wiederum, dass der Motor relativ weit zurückpendelt, und zwar bis in die Nähe des unteren Totpunkts. Bei einem hohen erfassten Wert der Drehzahl ist es daher vorteilhaft, wenn der Öffnungsgrad niedrig ist, denn dies bewirkt, dass der Druck im Saugrohr nicht so schnell ansteigt und der Gegendruck im Kompressionszylinder nicht zu groß ist. Dadurch wird der Zylinder nicht so weit in Richtung des unteren Totpunkts zurückgedreht. Umgekehrt hat ein niedriger erfasster Wert der Drehzahl zur Folge, dass der Zylinder, der sich am Ende des Auspendelvorgangs in seinem Verdichtungstakt befindet, nur bis ca. 90° vor seinem oberen Totpunkt pendelt, bevor sich die Pendelbewegung umkehrt und er zurückpendelt. Ein hoher Öffnungsgrad bei niedrigem erfassten Wert der Drehzahl bewirkt daher, dass der Zylinder weiter zurückgedreht wird.
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Eine monoton fallende Abhängigkeit zwischen gewähltem Öffnungsgrad und erfasstem Wert der Drehzahl hat daher zur Folge, dass die Abhängigkeit der Ruheposition vom erfassten Wert der Drehzahl abnimmt. Da der erfasste Wert der Drehzahl nicht präzise eingestellt werden kann (die Einstellgenauigkeit ist wie oben beschrieben gegeben durch die Abnahme der Drehzahl zwischen zwei aufeinanderfolgenden Abtastpunkten der Drehzahl der Brennkraftmaschine), führt dies dazu, dass die Ruheposition der Brennkraftmaschine leichter kontrolliert werden kann.
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Eine besonders einfache Ausgestaltung sieht vor, dass der gewählte Öffnungsgrad in Abhängigkeit des erfassten Werts der Drehzahl als linear fallende Funktion gewählt wird.
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In einem weiteren alternativen oder ergänzenden Aspekt der Erfindung wird der Wartewinkel abhängig von dem erfassten Wert der Drehzahl gewählt. Dies bewirkt, dass der Druck im Saugrohr abhängig von dem erfassten Wert der Drehzahl eingestellt werden kann, um damit die Abstellposition des Motors zu kontrollieren.
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Besonders vorteilhaft ist hierbei, wenn der gewählte Wartewinkel bei einem ersten erfassten Wert der Drehzahl einen ersten Wartewinkel-Wert annimmt, und dass der gewählte Wartewinkel bei einem zweiten erfassten Wert der Drehzahl einen zweiten Wartewinkel-Wert annimmt, wobei der erste erfasste Wert der Drehzahl kleiner ist als der zweite erfasste Wert der Drehzahl und wobei der erste Wartewinkel-Wert kleiner ist als der zweite Wartewinkel-Wert. Hier durch erhält der kurz vor dem Stillstand der Brennkraftmaschine im Verbrennungstakt befindliche Zylinder im Falle des ersten, kleineren erfassten Werts der Drehzahl eine kleine Zylinderfüllung und bewirkt eine kleinere Rückstellkraft, wohingegen dieser Zylinder Falle des zweiten, größeren erfassten Werts der Drehzahl eine größere Zylinderfüllung erhält und eine entsprechend größere Rückstellkraft bewirkt. Hierdurch kann die erhöhte kinetische Rotationsenergie der Bremskraftmaschine variabel abgebremst werden.
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In einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausführungsform wird dieser Effekt noch verbessert, nämlich bei allen Drehzahlwerten, erreicht, wenn der gewählte Wartewinkel in Abhängigkeit des erfassten Werts der Drehzahl monoton steigend gewählt wird.
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In einer weiteren, besonders einfachen Ausführungsform wird hierbei ferner der gewählte Wartewinkel in Abhängigkeit des erfassten Werts der Drehzahl als linear steigende Funktion gewählt.
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In weiteren Aspekten betrifft die Erfindung ein Computerprogramm, das so programmiert ist, alle Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. In weiteren Aspekten betrifft die Erfindung ein elektrisches Speichermedium für eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung einer Brennkraftmaschine, auf dem dieses Computerprogramm abgespeichert ist, sowie die Steuer- und/oder Regeleinrichtung, die so programmiert ist, dass sie alle Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchführen kann. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung das elektrische Speichermedium umfasst, auf dem das Computerprogramm abgespeichert ist.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In den Figuren sind besonders vorteilhafte Aspekte der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
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1 das Auspendelverhalten der Brennkraftmaschine;
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2 die Abhängigkeit der Ruheposition vom erfassten Wert der Drehzahl und Wartewinkel;
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3 die Wahl des Wartewinkels in Abhängigkeit der gewünschten Ruheposition;
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4 die Wahl des Wartewinkels in Abhängigkeit vom erfassten Wert der Drehzahl;
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5 die Wahl des Öffnungsgrads in Abhängigkeit vom ersten erfassten Wert der Drehzahl;
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6 die Abhängigkeit der Ruheposition vom erfassten Wert der Drehzahl bei Wahl des Öffnungsgrads gemäß 5.
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1a zeigt die Taktreihenfolge eines ersten Zylinders ZYL1 und eines zweiten Zylinders ZYL2 während eines Auslaufvorgangs der Brennkraftmaschine. Nacheinander durchlaufen sie die Takte Auslasstakt, Einlasstakt, Verdichtungstakt und Arbeitstakt. Die Totpunkte zwischen den Zylindern sind gegeben durch einen ersten Totpunkt T1, einen zweiten Totpunkt T2, einen dritten Totpunkt T3, einen vierten Totpunkt T4 und einen fünften Totpunkt T5. Aufeinanderfolgende Totpunkte sind bei einer vierzylindrigen Brennkraftmaschine um 180° des Kurbelwellenwinkels KW versetzt.
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1b zeigt parallel zu 1a den Verlauf einer Drehzahl n der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit der Zeit t. Die Drehzahl n kann beispielsweise mit einem Drehzahlsensor an der Kurbelwelle erfasst werden. Beim Auslauf der Brennkraftmaschine fällt die Drehzahl n der Brennkraftmaschine in charakteristischer Weise ab, wobei sie, bedingt durch die Kompression der Luftfüllung des jeweils im Verdichtungstakt befindlichen Zylinders kurz vor den Totpunkten besonders stark abfällt und bedingt durch die dann folgende Federwirkung des sich nun in seinem Arbeitstakt befindlichen Zylinders kurz nach dem betreffenden Totpunkt wieder leicht ansteigt. Erster Zeitpunkt t1, zweiter Zeitpunkt t2, dritter Zeitpunkt t3 und vierter Zeitpunkt t4 entsprechen den Zeitpunkten, zu denen der erste Totpunkt T1, der zweite Totpunkt T2, der dritte Totpunkt T3 und der vierte Totpunkt T4 erreicht werden. Man beachte, dass die Zeitskala bedingt durch die Abnahme der Drehzahl n der Brennkraftmaschine nicht linear ist.
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1c zeigt den Öffnungsgrad der Luftdosiereinrichtung der Brennkraftmaschine DK, beispielsweise den Öffnungsgrad einer Drosselklappe. Nach Erfassen einer Stoppanforderung wird der Öffnungsgrad der Luftdosiereinrichtung vermindert, beispielsweise die Drosselklappe geschlossen, um die Laufruhe der auslaufenden Brennkraftmaschine zu verbessern, und um zu verhindern, dass zu viel kalte Frischluft einen Katalysator im Abgastrakt abkühlt.
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Wie in 1b gezeigt, wird zu diskreten Zeitpunkten, beispielsweise periodisch, insbesondere zu den Totpunkten die Drehzahl n der Brennkraftmaschine ermittelt, und mit einem vorgebbaren Drehzahlschwellenwert ns verglichen. Unterschreitet die Drehzahl n den vorgebbaren Drehzahlschwellenwert ns, so wird der dann erfasste Wert der Drehzahl nschw_u beispielsweise in der Steuer- und/oder Regeleinrichtung gespeichert. Um einen Wartewinkel φ nach dem oberen Totpunkt (im Beispiel der zweite Totpunkt T2) wird der Öffnungsgrad DK der Luftdosiereinrichtung erhöht.
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Zu einem Öffnungszeitpunkt tAuf, der einem Kurbelwellenwinkel KWauf entspricht (KWauf ist also um den Wartewinkel φ nach dem zweiten oberen Totpunkt T2, zu dem die Drehzahl n erstmalig den vorgebbaren Drehzahlschwellenwert ns unterschritten hat.
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Zu diesem Öffnungszeitpunkt tauf wird, wie in 1c dargestellt, der Öffnungsgrad der Luftdosiereinrichtung auf einen erhöhten Öffnungsgrad α geöffnet. Der vorgebbare Drehzahlschwellenwert ns ist hierbei derart vorgegeben und/oder adaptiert, dass nach diesem Öffnungszeitpunkt tauf bis zum Stillstand der Brennkraftmaschine noch genau zwei Totpunkte durchlaufen werden, nämlich der dritte Totpunkt T3 und der vierte Totpunkt T4. Im Intervall zwischen zweitem Totpunkt T2 und drittem Totpunkt T3 befindet sich der erste Zylinder ZYL1 in seinem Einlasstakt. Ab dem Öffnungszeitpunkt tauf saugt der erste Zylinder ZYL1 eine erhöhte Luftmenge an. Die Luftmenge im ersten Zylinder ZYL1 nach Schließen seiner Einlassventile ist also abhängig vom Wartewinkel φ und vom erhöhten Öffnungsgrad α. Im nachfolgenden Takt zwischen drittem Totpunkt T3 und viertem Totpunkt T4 befindet sich der zweite Zylinder ZYL2 in seinem Einlasstakt und saugt eine erhöhte Luftmenge an, die abhängig ist vom erhöhten Öffnungsgrad α. Im nächsten Takt nach dem vierten Totpunkt T4 befindet sich der zweite Zylinder ZYL2 in seinem Verdichtungstakt. Durch die starke Kompression der Gasfeder im zweiten Zylindern ZYL2 sinkt die Drehzahl n der Brennkraftmaschine stark ab, bis die Drehbewegung der Brennkraftmaschine zu einem Rückpendelzeitpunkt TOSC ihre Drehrichtung umkehrt, und die Brennkraftmaschine zurückpendelt. Zu einem Ruhezustand tStopp kommt die Brennkraftmaschine schließlich zum Stehen. Für Zeitpunkte ab dem Rückpendelzeitpunkt TOSC besteht zwischen der Abszisse von 1a, auf der grad Kurbelwellenwinkel aufgetragen sind, und der Abszisse von 1b, auf der die Zeit aufgetragen ist, kein grafisch dargestellter Zusammenhang mehr. Nach dem Rückpendelzeitpunkt TOSC pendelt die Brennkraftmaschine rückwärts und kommt schließlich bei einer Ruheposition KWstopp zur Ruhe. Die Ruheposition KWstopp bezeichnet hier und im Folgenden den Kurbelwellenwinkel des Kompressionszylinders (in dem hier illustrierten Fall also des zweiten Zylinders ZYL2) rückgerechnet vom oberen Totpunkt, zu dem er in seinen Arbeitstakt geht. Eine Ruheposition KWstopp von 180° bedeutet also, dass der Kompressionszylinder gerade an seinem unteren Totpunkt zum Stillstand kommt.
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2 zeigt den Zusammenhang zwischen erfasstem Wert nschw_u der Drehzahl n und der Ruheposition KWStopp. Dargestellt sind diese Zusammenhänge für drei verschiedene Wartewinkel φ. Ist der Wartewinkel φ 0°, d.h. wird der Öffnungsgrad unmittelbar zu dem Totpunkt erhöht, zu dem festgestellt wurde, dass die Drehzahl n den vorgebbaren Drehzahlschwellenwert unterschritten hat, so ergibt sich als Ruheposition ein Wert von 90° vor dem oberen Totpunkt, und zwar unabhängig vom erfassten Wert nschw_u der Drehzahl n der Brennkraftmaschine. D. h., der im Verdichtungstakt befindliche zweite Zylinder ZYL2 kommt genau in der Mitte seines Verdichtungstaktes zum Stehen. Dies liegt im Kräftegleichgewicht zwischen den Gasfedern des im Arbeitstakt befindlichen ersten Zylinders ZYL1 und des im Verdichtungstakt befindlichen zweiten Zylinders ZYL2 begründet. Da die Gasfedern gleich groß sind, pendelt sich die Brennkraftmaschine in eine Ruheposition ein, in der beide Gasfedern gerade gleich entspannt sind. Bei einem Wartewinkel φ von 180°, in dem in 1 dargestellten Beispiel also bei einer Erhöhung des Öffnungsgrades zum dritten Totpunkt T3, ist die Gasfeder im Verdichtungstakt des zweiten Zylinders ZYL2 deutlich größer als die Gasfeder im Arbeitstakt des ersten Zylinders ZYL1. In der Ruheposition stellt sich daher ein Gleichgewicht ein, bei dem das Volumen im zweiten Zylindern ZYL2 größer ist als das Volumen im ersten Zylinder ZYL1. Da die Rückpendelbewegung der Brennkraftmaschine um so größer ist, je stärker die Luftfeder im Verdichtungstakt befindlichen zweiten Zylinder ZYL2 vor dem Rückpendelzeitpunkt TOSC verdichtet wurde, ist die Ruheposition KWStopp um so größer, je größer der erfasste Wert nschw_u der Drehzahl n ist. Für mittlere Wartewinkel, zum Beispiel φ = 90°, ergibt sich eine Ruheposition KWStopp, die zwischen der Ruheposition KWStopp bei einem Wartewinkel φ = 0° und der bei einem Wartewinkel φ = 180° liegt.
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In 3 ist die Wahl des Wartewinkels φ als Funktion einer gewünschten Ruheposition KWStopp_Soll dargestellt. Die gewünschte Ruheposition KWStopp_Soll wird beispielsweise von der Steuer- und/oder Regeleinrichtung, auf der das erfindungsgemäße Verfahren abläuft, in Abhängigkeit von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine so festgelegt, dass ein nachfolgender Widerstand besonders einfach möglich ist. In 3 konkret dargestellt sind eine erste gewünschte Ruheposition und eine zweite gewünschte Ruheposition KW2, zu denen der Wartewinkel φ einen ersten Wert φ1 bzw. einen zweiten Wert φ2 annimmt. Wie dargestellt, kann der Zusammenhang zwischen gewünschter Ruheposition KWStopp_Soll und Wartewinkel φ monoton fallend gewählt werden. Hierdurch kann erreicht werden, dass nach dem Stillstand der Brennkraftmaschine die Ruheposition KWStopp möglichst genau der gewünschten Ruheposition KWStopp_Soll entspricht.
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4 zeigt die Wahl des Wartewinkels φ als Funktion von erfasstem Wert nschw_u der Drehzahl n der Brennkraftmaschine. Z.B. die Steuer- und/oder Regeleinrichtung wählt den Wartewinkels φ, nachdem der erfasste Wert nschw_u der Drehzahl n der Brennkraftmaschine ermittelt wurde. Nach Überstreichen des Wartewinkels φ wird die Luftdosiereinrichtung auf den Öffnungsgrad α geöffnet. Dargestellt sind ein erster erfasster Wert nschw_u1 und ein zweiter erfasster Wert nschw_u2 der Drehzahl n der Brennkraftmaschine. Zum ersten erfassten Wert nschw_u1 wird der gewählte Wartewinkels φ auf einen ersten Wartewinkel-Wert φS1 festgelegt, bei einem zweiten erfassten Wert nschw_u2 wird der gewählte Wartewinkel φ auf einen zweiten Wartewinkel-Wert φS2 festgelegt.
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Der Zusammenhang zwischen erfasstem Wert nschw_u der Drehzahl n und gewähltem Wartewinkel φ ist beispielsweise monoton fallend. Dargestellt sind gestrichelt ein monoton linear fallender Zusammenhang, als durchgezogene Linie ein stufenförmig fallender Zusammenhang, und als gepunktete Linie ein abgerundet-stufenförmiger Zusammenhang.
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5 zeigt die Wahl des Öffnungsgrades α als Funktion von erfasstem Wert nschw_u der Drehzahl n der Brennkraftmaschine. Z.B. die Steuer- und/oder Regeleinrichtung wählt den Öffnungsgrad α, nachdem der erfasste Wert nschw_u der Drehzahl n der Brennkraftmaschine ermittelt wurde, und öffnet nach Überstreichen des Wartewinkels φ die Luftdosiereinrichtung auf den Öffnungsgrad α. Dargestellt sind ein erster erfasster Wert nschw_u1 und ein zweiter erfasster Wert nschw_u2 der Drehzahl n der Brennkraftmaschine. Zum ersten erfassten Wert nschw_u1 wird der gewählte Öffnungsgrad α auf einen ersten Wert W1 festgelegt, bei einem zweiten erfassten Wert nschw_u2 wird der gewählte Öffnungsgrad α auf einen zweiten Wert W2 festgelegt.
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Der Zusammenhang zwischen erfasstem Wert nschw_u der Drehzahl n und gewähltem Öffnungsgrad α ist beispielsweise monoton fallend. Dargestellt sind gestrichelt ein monoton linear fallender Zusammenhang, als durchgezogene Linie ein stufenförmig fallender Zusammenhang, und als gepunktete Linie ein abgerundet-stufenförmiger Zusammenhang. Insbesondere möglich ist aber auch (nicht dargestellt), dass der gewählte Öffnungsgrad α unabhängig vom erfassten Wert nschw_u der Drehzahl n gewählt wird.
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6 illustriert den Effekt der Wahl des Öffnungsgrades α in Abhängigkeit vom erfassten Wert nschw_u der Drehzahl n. Die mit durchgezogenen Linien gezeichneten Zusammenhänge zwischen Ruheposition KWStopp und erfasstem Wert nschw_u der Drehzahl entsprechen den Zusammenhängen, die auch in Figur 2 dargestellt werden. Die Wahl des Öffnungsgrades α abhängig vom erfassten Wert nschw_u der Drehzahl n als fallender Verlauf führt, wie in 6 durch gestrichelte Linien dargestellt, bei Wartewinkeln φ größer als 0° zu einer Verringerung der Abhängigkeit der Ruheposition KWStopp vom erfassten Wert nschwu der Drehzahl n, idealerweise so weit, dass die Ruheposition KWStopp unabhängig ist vom erfassten Wert nschw_u der Drehzahl n. Dies wird dadurch erreicht, dass der mit steigender erfasster Drehzahl nschw_u der Drehzahl n ansteigende Rückfedereffekt des zweiten Zylinders ZYL2, der sich im Verdichtungstakt befindet, bei hohen erfassten Werten nschw_u der Drehzahl n reduziert, und bei kleinen Werten verstärkt wird. Hierdurch ist es möglich, die Ungenauigkeit der Ruheposition KWStopp, die sich durch die Grobheit des Zeitrasters, zu dem die Drehzahl n abgetastet wird, ergibt, minimieren und/oder vollständig minimieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011082198 A1 [0001]