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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeuggerät mit einer Spanneinrichtung zum Festspannen eines scheibenförmigen Bearbeitungswerkzeuges gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Unter dem Begriff "Werkzeuggerät" werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung alle Werkzeuggeräte zusammengefasst, die ein scheibenförmiges Bearbeitungswerkzeug während der Bearbeitung eines Werkstückes um eine Drehachse antreiben. Typische Beispiele für solche Werkzeuggeräte sind ein Trennschleifer, ein Winkelschleifer und eine Kreissäge. Als scheibenförmiges Bearbeitungswerkzeug werden sämtliche Bearbeitungsscheiben zum Trennen, Schleifen, Oberflächenbearbeiten und für ähnliche Bearbeitungsverfahren bezeichnet. Die Bearbeitungsscheiben können als flache Bearbeitungsscheiben in Form von Trennscheiben, Kreissägeblättern, etc. oder als topfförmige Bearbeitungsscheiben in Form von Schleifscheiben ausgebildet sein.
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Stand der Technik
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Bekannte Werkzeuggeräte umfassen ein scheibenförmiges Bearbeitungswerkzeug, das auf einer Antriebsspindel drehfest angeordnet ist. Die Antriebsspindel ist mit einer Antriebseinrichtung verbunden und um eine Drehachse drehbar ausgebildet. Zum Festspannen des scheibenförmigen Bearbeitungswerkzeuges auf der Antriebsspindel ist eine Spanneinrichtung mit einem Spannflansch und einer Spannmutter vorgesehen. Das scheibenförmige Bearbeitungswerkzeug ist zwischen einer ersten Klemmfläche des Spannflansches und einer zweiten Klemmfläche der Spannmutter festgespannt. Die Spannmutter weist ein Innengewinde auf, das mit einem als Außengewinde ausgebildeten Gewindeabschnitt der Antriebsspindel eine Gewindeverbindung bildet. Die Drehrichtung der Antriebsspindel und die Gewinderichtung der Gewindeverbindung werden in der Regel so gewählt, dass beim Einschalten des Werkzeuggerätes ein selbsttätiges Festspannen der Spannmutter aufgrund der Massenträgheit erfolgt.
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Nachteilig an den bekannten Werkzeuggeräten ist, dass ein abruptes Abbremsen der Antriebsspindel dazu führt, dass sich das scheibenförmige Bearbeitungswerkzeug aufgrund der Massenträgheit weiter dreht und dabei die Spannmutter von der Antriebsspindel löst. Wenn das Blockieren der Antriebsspindel bei hohen Drehzahlen erfolgt, kann das scheibenförmige Bearbeitungswerkzeug die Spannmutter vollständig losschrauben. Das rotierende Bearbeitungswerkzeug kann von der Antriebsspindel herabfallen und Sachschäden verursachen oder den Bediener verletzen. Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Sicherungseinrichtungen bekannt, die ein vollständiges Lösen der Spannmutter und/oder ein Lösen des scheibenförmigen Bearbeitungswerkzeuges von der Antriebsspindel verhindern.
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DE 10 2007 055 778 A1 offenbart eine als Sicherungsfeder ausgebildete Sicherungseinrichtung, die zwischen dem scheibenförmigen Bearbeitungswerkzeug und einer Innenausnehmung der Spannmutter angeordnet ist. Die Sicherungsfeder weist mindestens eine Nase auf, die mit einer passenden Nut im Bearbeitungswerkzeug zusammenwirkt. Nase und Nut sind in einer Ebene senkrecht zur Drehachse der Antriebsspindel, die als radiale Ebene bezeichnet wird, vorgesehen. Um das Bearbeitungswerkzeug von der Antriebsspindel zu entfernen, müssen die Nuten im Bearbeitungswerkzeug über die Nasen der Sicherungsfeder geführt werden und anschließend muss das Bearbeitungswerkzeug parallel zur Drehachse der Antriebsspindel verschoben werden. Die Massenträgheit führt beim abrupten Abbremsen der Antriebsspindel dazu, dass sich das Bearbeitungswerkzeug weiter um die Drehachse der Antriebsspindel dreht. Eine Verschiebung des Bearbeitungswerkzeuges parallel zur Drehachse ist durch die Trägheit nicht möglich. Daher ist das Bearbeitungswerkzeug auch bei einem abrupten Abbremsen auf der Antriebsspindel gesichert.
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Aus
DE 10 2007 055 777 A1 ist eine weitere Sicherungseinrichtung bekannt, die zwischen dem scheibenförmigen Bearbeitungswerkzeug und einer Innenausnehmung der Spannmutter angeordnet ist. Die Sicherungseinrichtung besteht aus mindestens einer Nase, die am Spannflansch vorgesehen ist, und einer passenden Nut im Bearbeitungswerkzeug. Um das Bearbeitungswerkzeug von der Antriebsspindel zu entfernen, müssen die Nuten im Bearbeitungswerkzeug über die Nasen am Spannflansch geführt werden und anschließend muss das Bearbeitungswerkzeug parallel zur Drehachse der Antriebsspindel verschoben werden. Eine Verschiebung des Bearbeitungswerkzeuges parallel zur Drehachse ist durch die Trägheit nicht möglich, so dass das Bearbeitungswerkzeug bei einem abrupten Abbremsen der Antriebsspindel auf der stehenden Antriebsspindel gesichert ist.
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Die bekannten Sicherungseinrichtungen weisen den Nachteil auf, dass nur das scheibenförmige Bearbeitungswerkzeug auf der Antriebsspindel gesichert ist und sich die Spannmutter bei einem abrupten Abbremsen der Antriebsspindel vollständig von der stehenden Antriebsspindel lösen kann. Eine umherfliegende Spannmutter stellt ein Sicherheitsrisiko für Sachschäden und/oder Verletzungen des Bedieners dar. Außerdem erfordern die bekannten Sicherungseinrichtungen Anpassungen an den scheibenförmigen Bearbeitungswerkzeugen, herkömmliche scheibenförmige Bearbeitungswerkzeuge können mit den bekannten Sicherungseinrichtungen nicht eingesetzt werden.
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Darstellung der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Entwicklung einer Sicherungseinrichtung für eine Spanneinrichtung zum Festspannen eines scheibenförmigen Bearbeitungswerkzeuges, die bei einem abrupten Abbremsen der Antriebsspindel ein vollständiges Lösen des Bearbeitungswerkzeuges und der Spannmutter verhindert. Außerdem soll die Sicherungseinrichtung mit herkömmlichen scheibenförmigen Bearbeitungswerkzeugen eingesetzt werden können.
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Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Werkzeuggerät erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Sicherungseinrichtung eine Sicherungsscheibe mit einer zweiten Klemmfläche für das scheibenförmige Bearbeitungswerkzeug und einer Innenkontur aufweist, wobei die Innenkontur mit dem Gewindeabschnitt der Antriebsspindel eine formschlüssige Verbindung bildet. Die formschlüssige Verbindung zwischen der Sicherungsscheibe und der Antriebsspindel verhindert bei einem abrupten Abbremsen der Antriebsspindel, dass sich die Sicherungsscheibe relativ zur stehenden Antriebsspindel um die Drehachse dreht.
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Bevorzugt ist der Gewindeabschnitt der Antriebsspindel als Außengewinde mit mindestens einer Schlüsselfläche und die Innenkontur der Sicherungsscheibe als Kreisring mit mindestens einer zur Schlüsselfläche passenden Gegenfläche ausgebildet. Durch die Ausbildung des Gewindeabschnittes als Außengewinde mit mindestens einer Schlüsselfläche kann der Gewindeabschnitt einerseits eine formschlüssige Verbindung mit der Sicherungsscheibe und andererseits eine Gewindeverbindung mit dem Innengewinde der Spannmutter ausbilden. Dabei bildet das Außengewinde die Gewindeverbindung und die Schlüsselfläche die formschlüssige Verbindung.
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Besonders bevorzugt ist der Gewindeabschnitt der Antriebsspindel als Außengewinde mit zwei zueinander parallelen Schlüsselflächen und die Innenkontur der Sicherungsscheibe als an den Gewindeabschnitt angepasster 2-Kant mit zwei zueinander parallelen Gegenflächen ausgebildet. Unter dem Begriff ″2-Kant″ ist eine kreisringförmige Innenkontur mit zwei zueinander parallelen Gegenflächen definiert. Ein Außengewinde mit zwei zueinander parallelen Schlüsselflächen und eine Sicherungsscheibe mit passender Innenkontur haben den Vorteil, dass die Sicherungsscheibe auf zwei verschiedene Arten auf das Außengewinde gesteckt werden kann.
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Bevorzugt weist die Sicherungsscheibe an Übergängen der Gegenfläche zum Kreisring einen Freistich auf. Die Innenkontur der Sicherungsscheibe ist als Kreisring mit mindestens einer Gegenfläche ausgebildet, in einer bevorzugten Ausführung mit zwei parallelen Gegenflächen. Die Antriebsspindel ist an den Übergängen vom Außengewinde zu den Schlüsselflächen scharfkantig ausgebildet und die Sicherungsscheibe weist an den Übergängen von den Gegenflächen zum Kreisring fertigungsbedingt einen Radius auf. Die Freistiche an den Übergängen erleichtern das Aufstecken der Sicherungsscheibe auf die Antriebsspindel. Für den Fall, dass die Sicherungsscheibe mit der Spannmutter verbunden ist, schaffen die Freistiche den nötigen Freiraum, um die Spannmutter mit der verbundenen Sicherungsscheibe auf die Antriebsspindel aufschrauben zu können und ein Verhaken an den scharfkantigen Übergängen vom Außengewinde zu den Schlüsselflächen zu verhindern.
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In einer bevorzugten Ausführung ist die Sicherungsscheibe in einer axialen Richtung parallel zur Drehachse mit der Spannmutter verbunden und in einer radialen Ebene senkrecht zur Drehachse relativ zur Spannmutter um die Drehachse drehbar. Durch die Verbindung der Sicherungsscheibe mit der Spannmutter in axialer Richtung ist die Sicherungsscheibe verliersicher mit der Spannmutter verbunden. Die Drehbarkeit der Sicherungsscheibe relativ zur Spannmutter stellt sicher, dass bei einem abrupten Abbremsen der Antriebsspindel keine Drehmomentübertragung von der Sicherungsscheibe auf die Spannmutter stattfindet und die Spannmutter nicht von der stehenden Antriebsspindel losgeschraubt wird. Eine derart ausgebildete Sicherungsscheibe stellt sicher, dass sowohl das Bearbeitungswerkzeug als auch die Spannmutter bei einem abrupten Abbremsen der Antriebsspindel sicher auf der Antriebsspindel festgespannt sind.
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Als axial werden sämtliche Richtungen bezeichnet, die parallel zur Drehachse der Antriebsspindel verlaufen, und als radial werden die Richtungen bezeichnet, die senkrecht zur Drehachse angeordnet sind. Die Angabe der Richtung, parallel oder senkrecht zur Drehachse der Antriebsspindel, gilt nur, wenn die Sicherungsscheibe und die Spannmutter auf der Antriebsspindel montiert sind. Im nicht-montierten Zustand beziehen sich die Richtungen auf die Gewindeachse des Innengewindes der Spannmutter. Wird die Spannmutter mit der Sicherungsscheibe auf der Antriebsspindel montiert, ist die Gewindeachse koaxial zur Drehachse der Antriebsspindel angeordnet. Die Sicherungsscheibe ist relativ zur Spannmutter um die Gewindeachse drehbar und axial zur Gewindeachse mit der Spannmutter verbunden.
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Besonders bevorzugt ist die Sicherungsscheibe mit der Spannmutter verstemmt. Verstemmen ist ein geeignetes Verfahren, um die Sicherungsscheibe so mit der Spannmutter zu verbinden, dass die Sicherungsscheibe in axialer Richtung mit der Spannmutter verbunden und in der radialen Ebene relativ zur Spannmutter drehbar ist. Das Verstemmen der Sicherungsscheibe mit der Spannmutter sorgt dafür, dass die Sicherungsscheibe beim Festspannen des scheibenförmigen Bearbeitungswerkzeuges mit der Spannmutter immer montiert ist. Diese Ausführung der Sicherungsscheibe reduziert das Risiko, dass ein Bediener das Bearbeitungswerkzeug ohne Sicherungseinrichtung mit der Spanneinrichtung festspannt.
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Bevorzugt weist die Spannmutter auf der dem scheibenförmigen Bearbeitungswerkzeug zugewandten Seite eine Innenausnehmung für die Sicherungsscheibe auf. Durch die Innenausnehmung in der Spannmutter ist der notwendige Platzbedarf für die Sicherungsscheibe reduziert. Da der verfügbare Raum für die Spanneinrichtung und die Sicherungseinrichtung begrenzt ist, sind alle Maßnahmen, die den erforderlichen Platzbedarf für die Sicherungseinrichtung reduzieren, vorteilhaft.
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Besonders bevorzugt ist der Durchmesser der Innenausnehmung um mindestens 2 % und maximal 5 % grösser als der Außendurchmesser der Sicherungsscheibe. Der um mindestens 2 % größere Außendurchmesser der Sicherungsscheibe vereinfacht das Verstemmen der Sicherungsscheibe gegenüber der Innenausnehmung mit der Spannmutter. Durch das Spiel zwischen der Innenausnehmung und der Außenkontur der Sicherungsscheibe ist die Drehbarkeit der Sicherungsscheibe relativ zur Spannmutter sichergestellt. Dadurch, dass der Durchmesser der Innenausnehmung den Außendurchmesser der Sicherungsscheibe um nicht mehr als 5 % überschreitet, wird sichergestellt, dass die Sicherungsscheibe beim Verstemmen in axialer Richtung mit der Spannmutter verbunden wird.
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Die Innenausnehmung der Spannmutter ist besonders bevorzugt von einem Ringbund umgeben und die Sicherungsscheibe ist mit dem Ringbund ringförmig verstemmt. Dabei weist die Sicherungsscheibe an ihrem Umfang bevorzugt einen ringförmigen Vorsprung auf, der mit dem Ringbund verstemmt wird. Der Ringbund der Spannmutter und der ringförmige Vorsprung der Sicherungsscheibe vereinfachen das Verstemmen der Sicherungsscheibe mit der Spannmutter. Beim Verstemmen wird der Ringbund plastisch kalt verformt und sichert die Sicherungsscheibe in axialer Richtung. Gegenüber einer Ausführungsform, bei der die Sicherungsscheibe lediglich an drei Stellen mit der Spannmutter verstemmt ist, verbessert das ringförmige Verstemmen die Qualität der Verbindung bzw. vereinfacht die Herstellung der Verbindung. Beim Verstemmen an drei Stellen besteht häufig das Problem, dass die axiale Verbindung nur unvollständig erfolgt ist oder die Drehbarkeit in der radialen Ebene behindert ist.
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Die Sicherungsscheibe weist eine der Spannmutter zugewandte Auflagefläche auf, wobei der Abstand zwischen der Auflagefläche und der zweiten Klemmfläche in axialer Richtung mindestens einem Gewindegang des Außengewindes der Antriebsspindel entspricht. Das Bearbeitungswerkzeug ist mittels der Spannmutter zwischen der ersten Klemmfläche des Spannflansches und der zweiten Klemmfläche der Sicherungsscheibe festgespannt. Eine Sicherungsscheibe in der Höhe mindestens eines Gewindeganges reduziert das Risiko, dass die Sicherungsscheibe beim Aufstecken auf die Antriebsspindel verkippt wird. Da der verfügbare Raum für die Spanneinrichtung und die Sicherungseinrichtung begrenzt ist, ist die Höhe der Sicherungsscheibe in axialer Richtung begrenzt. Um die Spannmutter sicher an der Antriebsspindel zu befestigen, sollte das Innengewinde der Spannmutter mindestens einem Gewindegang des Außengewindes der Antriebsspindel entsprechen.
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Bevorzugt ist zwischen der Innenausnehmung der Spannmutter und der Auflagefläche der Sicherungsscheibe ein Gleitmittel angeordnet. Das Gleitmittel kann als flüssiger Schmierstoff oder als reibungsmindernde Beschichtung auf der Spannmutter und/oder der Auflagefläche der Sicherungsscheibe ausgebildet sein. Ein Gleitmittel zwischen der Innenausnehmung der Spannmutter und der Auflagefläche der Sicherungsscheibe reduziert die Reibung und verbessert dadurch die Drehbarkeit der Spannmutter relativ zur Sicherungsscheibe. Um das Innengewinde der Spannmutter auf den Gewindeabschnitt der Antriebsspindel aufschrauben zu können, muss die Spannmutter relativ zur Sicherungsscheibe drehbar sein, denn die Innenkontur der Sicherungsscheibe bildet mit dem Gewindeabschnitt eine formschlüssige Verbindung und ist daher nicht drehbar ausgebildet.
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Ausführungsbeispiele
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Diese soll die Ausführungsbeispiele nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen, vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematischer und/oder leicht verzerrter Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der aus der Zeichnung unmittelbar erkennbaren Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige Modifikationen und Änderungen betreffend die Form und das Detail einer Ausführungsform vorgenommen werden können, ohne von der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen. Die in der Beschreibung, der Zeichnung sowie den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln für sich als auch in beliebiger Kombination für die Weiterbildung der Erfindung wesentlich sein. Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung alle Kombinationen aus zumindest zwei der in der Beschreibung, der Zeichnung und/oder den Ansprüchen offenbarten Merkmale. Die allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form oder das Detail der im Folgenden gezeigten und beschriebenen bevorzugten Ausführungsform oder beschränkt auf einen Gegenstand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in den Ansprüchen beanspruchten Gegenstand. Bei gegebenen Bemessungsbereichen sollen auch innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig einsetzbar und beanspruchbar sein. Der Einfachheit halber sind nachfolgend für identische oder ähnliche Teile oder Teile mit identischer oder ähnlicher Funktion gleiche Bezugszeichen verwendet.
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Es zeigen:
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1 ein als Winkelschleifer ausgebildetes erfindungsgemäßes Werkzeuggerät mit einer Spanneinrichtung bestehend aus einem Spannflansch, einer Spannmutter und einer Sicherungseinrichtung zum Festspannen einer Schleifscheibe auf einer Antriebsspindel in einer Schnittdarstellung parallel zu einer Drehachse der Antriebsspindel;
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2A–C die Sicherungseinrichtung des in 1 gezeigten Winkelschleifers mit einer Sicherungsscheibe (2A, B) und einer passenden Kontur der Antriebsspindel (2C); und
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3A–C die Spannmutter (3A), die Sicherungsscheibe (3B) und die Spannmutter mit der verstemmten Sicherungsscheibe (3C) in einem Längsschnitt parallel zur Drehachse der Antriebsspindel.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Werkzeuggerät 10, das in Form eines Winkelschleifers ausgebildet ist, in einer Schnittdarstellung.
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Der Winkelschleifer 10 weist ein als topfförmige Schleifscheibe 11 ausgebildetes scheibenförmiges Bearbeitungswerkzeug auf, das auf einer Antriebsspindel 12 angeordnet ist und von einer Antriebseinrichtung 13 in einer Drehrichtung 14 um eine Drehachse 15 angetrieben wird. Dabei werden unter dem Begriff ″Antriebseinrichtung″ sämtliche Antriebskomponenten für die Schleifscheibe 11, mit Ausnahme der Antriebsspindel 12, zusammengefasst. Die Antriebseinrichtung 13 des Winkelschleifers 10, die in 1 schematisch dargestellt ist, ist in einem Gehäuse 16 angeordnet und umfasst unter anderem einen Antriebsmotor und ein Winkelgetriebe, bei Bedarf können weitere Antriebskomponenten vorgesehen sein.
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Zum Festspannen der Schleifscheibe 11 auf der Antriebsspindel 12 ist eine Spanneinrichtung 17 vorgesehen, die einen Spannflansch 18, eine Spannmutter 19 und eine Sicherungseinrichtung 21 aufweist. Die Sicherungseinrichtung 21 besteht aus einer Sicherungsscheibe 22, die mit der Spannmutter 19 verstemmt ist und mit einer Kontur 23 der Antriebsspindel 12 eine formschlüssige Verbindung bildet.
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Die Antriebsspindel 12 umfasst einen ersten Abschnitt 24, der als Steckabschnitt ausgebildet ist und eine formschlüssige Verbindung 25 mit dem Spannflansch 18 bildet, und einen zweiten Abschnitt 26, der als Gewindeabschnitt ausgebildet ist und mit einem Innengewinde 27 der Spannmutter 19 eine Gewindeverbindung 28 bildet. Der Spannflansch 18 wird auf die Antriebsspindel 12 aufgesteckt und bildet mit dem Steckabschnitt 24 der Antriebsspindel 12 die formschlüssige Verbindung 25. Anschließend wird die Schleifscheibe 11 auf die Antriebsspindel 12 aufgesteckt und die Spannmutter 19 mit der verstemmten Sicherungsscheibe 22 auf den Gewindeabschnitt 26 der Antriebsspindel 12 aufgeschraubt. Die Sicherungsscheibe 22 bildet mit der Antriebsspindel 12 eine formschlüssige Verbindung 29. Die Schleifscheibe 11 ist zwischen einer ersten Klemmfläche 31 des Spannflansches 18 und einer zweiten Klemmfläche 32 der Sicherungsscheibe 22 geklemmt.
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Die Antriebsspindel 12 weist in der in 1 dargestellten Ausführungsform den Steckabschnitt 24 auf und bildet mit dem Spannflansch 18 die formschlüssige Verbindung 25. Alternativ oder zusätzlich können der Spannflansch und die Antriebsspindel über eine kraft- oder stoffschlüssige Verbindung miteinander verbunden sein. Für die vorliegende Erfindung ist wesentlich, dass der Spannflansch 18 drehfest mit der Antriebsspindel 12 verbunden ist und eine Klemmfläche für die Schleifscheibe 11 aufweist.
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2A–C zeigen die Sicherungseinrichtung 21 des in 1 gezeigten Winkelschleifers 10, die aus der Sicherungsscheibe 22 und der Kontur 23 der Antriebsspindel 12 besteht. Die Sicherungsscheibe 22 und die Kontur 23 der Antriebsspindel 12 bilden die formschlüssige Verbindung 29. Dabei zeigen die 2A, B die Sicherungsscheibe 22 in einer dreidimensionalen Darstellung (2A) und in einer Ansicht von oben auf die Klemmfläche 32 (2B) und 2C zeigt die Antriebsspindel 12 (2C).
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Die Sicherungsscheibe 22 weist eine Innenkontur 33 und eine kreiszylinderförmige Außenkontur 34 auf (2A). Die Innenkontur 33 der Sicherungsscheibe 22 ist als 2-Kant ausgebildet und besteht aus einem Kreisring 35 mit zwei zueinander parallelen Gegenflächen 36A, 36B. An den Übergängen 37A, 37B von den Flächen 36A, 36B zum Kreisring 35 weist die Innenkontur 33 jeweils einen Freistich 38A, 38B auf. Die Freistiche 38A, 38B erleichtern das Aufschrauben der Spannmutter 19 mit der verstemmten Sicherungsscheibe 22 auf die Antriebsspindel 12.
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In 2C ist die Antriebsspindel 12 mit dem Steckabschnitt 24, dem Gewindeabschnitt 26 und der Kontur 23 der Sicherungseinrichtung 21 dargestellt. Der Steckabschnitt 24 bildet mit dem Spannflansch 18 die formschlüssige Verbindung 25. Der Gewindeabschnitt 26 der Antriebsspindel 12 ist als Außengewinde 39 mit zwei einander gegenüber liegenden Schlüsselflächen 41A, 41B ausgebildet. Dabei zeigt 2C die erste Schlüsselfläche 41A, die zweite Schlüsselfläche 41B befindet sich auf der gegenüber liegenden Seite der Antriebsspindel 12. Das Außengewinde 39 bildet mit dem Innengewinde 27 der Spannmutter 19 die Gewindeverbindung 28. Die Innenkontur 33 der Sicherungsscheibe 22 und der Gewindeabschnitt 26 der Antriebsspindel 12 bilden die formschlüssige Verbindung 29.
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Die Antriebsspindel 12 ist an den Übergängen vom Außengewinde 39 zu den Schlüsselflächen 41A, 41B scharfkantig ausgebildet und die Sicherungsscheibe 22 weist an den Übergängen 37A, 37B von den Flächen 36A, 36B zum Kreisring 35 fertigungsbedingt einen Radius auf. Die Freistiche 38A, 38B an den Übergängen 37A, 37B der Innenkontur 33 schaffen den nötigen Freiraum, um die Spannmutter 19 mit der verstemmten Sicherungsscheibe 22 auf die Antriebsspindel 12 aufschrauben zu können und ein Verhaken an den scharfkantigen Übergängen vom Außengewinde 39 zu den Schlüsselflächen 41A, 41B zu verhindern.
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Die Sicherungseinrichtung 21 mit der Sicherungsscheibe 22 und den Schlüsselflächen 41A, 41B am Gewindeabschnitt 26 der Antriebsspindel 12 verhindert, dass sich die Spannmutter 19 von der Antriebsspindel 12 löst. Die Sicherungsscheibe 22 ist mit dem Gewindeabschnitt 26 der Antriebsspindel 12 formschlüssig verbunden, so dass sich die Sicherungsscheibe 22 nicht um die Antriebsspindel 12 drehen kann. Da die Sicherungsscheibe 22 aber relativ zur Spannmutter 19 um die Drehachse 15 drehbar ausgebildet ist, wird das Drehmoment von der Sicherungsscheibe 22 nicht auf die Spannmutter 19 übertragen.
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3A–C zeigen die Spannmutter 19 und die Sicherungsscheibe 22 des in 1 gezeigten Winkelschleifers 10 in einem Längsschnitt parallel zur Drehachse 15. Dabei zeigt 3A die Spannmutter 19, 3B die Sicherungsscheibe 22 und 3C die Spannmutter 19 mit der verstemmten Sicherungsscheibe 22.
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Die Spannmutter 19 (3A) weist an der, der Schleifscheibe 11 zugewandten Seite eine Innenausnehmung 42 für die Sicherungsscheibe 22 auf, wobei die Innenausnehmung 42 von einem Ringbund 43 umgeben ist. Der Ringbund 43 wird durch eine ringförmige Nut 44 in der Spannmutter 19 erzeugt. Die Breite des Ringbundes 43 ist so eingestellt, dass sich der Werkstoff beim Verstemmen ohne Rissbildung kalt verformen lässt.
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Die Sicherungsscheibe 22 (3B) umfasst die zweite Klemmfläche 32 für die Schleifscheibe 11 und eine Auflagefläche 45. Die Höhe der Sicherungsscheibe 22 ist durch den Abstand in axialer Richtung zwischen der zweiten Klemmfläche 32 und der Auflagefläche 45 bestimmt und ist grösser als ein Gewindegang des zylindrischen Außengewindes 38 der Antriebsspindel 12 ausgebildet. Die Sicherungsscheibe 22 wird mit der Auflagefläche 45 in die Innenausnehmung 42 der Spannmutter 19 gelegt. An der Außenkontur 34 der Sicherungsscheibe 22 ist ein ringförmiger Vorsprung 46 vorgesehen, der mit dem Ringbund 43 der Spannmutter 19 verstemmt ist.
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In 3C ist die Spannmutter 19 mit der verstemmten Sicherungsscheibe 22 dargestellt. Beim Verstemmen wird der Ringbund 43 der Spannmutter 19 nach innen umgeformt und fixiert den Vorsprung 46 der Sicherungsscheibe 22. Beim Verstemmen ist darauf zu achten, dass die Sicherungsscheibe 22 relativ zur Spannmutter 19 um die Drehachse 15 drehbar ist.
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Die Sicherungsscheibe 22 und die Spannmutter 19 sind in axialer Richtung verliersicher miteinander verbunden und die Sicherungsscheibe 22 ist relativ zur Spannmutter 19 um die Drehachse 15 drehbar. Das Verstemmen der Sicherungsscheibe 22 mit der Spannmutter 19 sorgt dafür, dass die Sicherungsscheibe 22 beim Festspannen der Schleifscheibe 11 mit der Spannmutter 19 immer montiert ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007055778 A1 [0005]
- DE 102007055777 A1 [0006]