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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung des Betriebszustandes einer Turbinenanlage, insbesondere einer Dampfturbinenanlage, mittels eines elektronischen Mobilfunkendgerätes. Ferner betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt, ein elektronisches Mobilfunkendgerät sowie ein System zur Durchführung des Verfahrens.
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Turbinenanlagen, wie beispielsweise Dampfturbinenanlagen, werden permanent von Monteuren oder Betriebsingenieuren überwacht. Derzeit können Betriebsparameter einer Industrieturbinenanlage an Überwachungsbildschirmen der Warte oder an Kontrollinstrumenten, beispielsweise Temperatur- und Druckanzeigen, direkt an der Turbinenanlage überwacht werden.
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Wenn man sich jedoch direkt an der Turbinenanlage befindet, können Echtzeitinformationen über die Turbinenanlage beziehungsweise einzelne Komponenten der Turbinenanlage nur direkt an den Instrumenten der Turbinenanlage abgelesen werden, was aber voraussetzt, dass diese Instrumente vorhanden und auch einsehbar sind. Sonst kann nur telefonischer Kontakt zur Warte die gewünschten Werte liefern.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile bei der Überwachung des Betriebszustandes einer Turbinenanlage zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Überwachung des Betriebszustandes einer Turbinenanlage, ein Computerprogrammprodukt, ein elektronisches Mobilfunkendgerät sowie eine System zur Verfügung zu stellen, welche in kostengünstiger und einfacher Weise eine Überwachung des Betriebszustandes einer Turbinenanlage durch einen Monteur oder Betriebsingenieur direkt an der Turbinenanlage ermöglichen.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Überwachung des Betriebszustandes einer Turbinenanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 10, durch ein elektronisches Mobilfunkendgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 12 sowie durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Computerprogrammprodukt, dem erfindungsgemäßen elektronischen Mobilfunkendgerät und dem erfindungsgemäßen System und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Überwachung des Betriebszustandes einer Turbinenanlage, insbesondere einer Dampfturbinenanlage, mittels eines elektronischen Mobilfunkendgerätes gelöst, wobei das Verfahren durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet ist:
- a) eine in dem elektronischen Mobilfunkendgerät gespeicherte Applikation wird durch einen Nutzer gestartet,
- b) durch den Nutzer wird mit einer Kamera des elektronischen Mobilfunkendgerätes zumindest eine Komponente der Turbinenanlage aufgenommen, wobei der zumindest einen Komponente ein Identifikationsmerkmal zugeordnet ist,
- c) durch eine Feststellungseinrichtung wird durch Vergleich anhand des aufgenommenen Identifikationsmerkmals in einer Datenbank die Komponente der Turbinenanlage und/oder die Turbinenanlage zu der die Komponente gehört ermittelt, wobei in der Datenbank zu jeder Komponente der zumindest einen Turbinenanlage jeweils ein Identifikationsmerkmal hinterlegt ist,
- d) von einer Rechnereinheit wird zumindest eine Information, insbesondere ein Betriebsparameter, der anhand des Vergleichs ermittelten Komponente und/oder der ermittelten Turbinenanlage an das elektronische Mobilfunkendgerät übertragen und
- e) durch die Applikation auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät wird die übertragene zumindest eine Information mit der Kameraaufnahme verknüpft und auf einer Anzeigeeinheit des elektronischen Mobilfunkendgerätes, insbesondere in der Kameraaufnahme, dargestellt.
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Durch ein derartiges Verfahren zur Überwachung des Betriebszustandes einer Turbinenanlage ist es einem Monteur oder Betriebsingenieur in kostengünstiger und einfacher Weise ermöglicht, den Betriebszustand der Turbinenanlage direkt an der Turbinenanlage beziehungsweise den Komponenten der Turbinenanlage zu überwachen. Der Nutzer, beispielsweise der Monteur oder der Betriebsingenieur, erhält spezifische Informationen über die Turbinenanlage beziehungsweise über eine Komponente der Turbinenanlage direkt auf sein elektronisches Mobilfunkendgerät, so dass die Überwachung der Turbinenanlage direkt vor Ort durch den Nutzer ermöglicht ist. Als Mobilfunkendgerät können ein Smartphone, ein Table-PC oder ähnliche Mobilfunkendgeräte mit einer Kamera und einer Anzeigeeinheit dienen. Bei diesem Verfahren werden sämtliche beziehungsweise annähernd sämtliche Verfahrensschritte durch die Applikation gesteuert beziehungsweise veranlasst.
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Auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät ist eine Applikation beziehungsweise ein Computerprogrammprodukt gespeichert, welches durch den Nutzer gestartet wird. Ein Monteur oder Betriebsingenieur kann anschließend mit der Kamera des elektronischen Mobilfunkendgerätes ein Identifikationsmerkmal einer bestimmten Komponente der Turbinenanlage, die er überprüfen möchte, aufnehmen und erhält im Anschluss wenigstens eine zusätzliche Information zu der Turbinenanlage beziehungsweise zu der aufgenommenen Komponente der Turbinenanlage, wodurch ihm das Überwachen der Turbinenanlage erleichtert wird. Die Information wird ihm direkt auf der Anzeigeeinheit seines elektronischen Mobilfunkendgerätes angezeigt. Insbesondere erfolgt die Anzeige der zumindest einen Information unmittelbar nach der Aufnahme des Identifikationsmerkmals, so dass der Nutzer in Echtzeit beziehungsweise annähernd in Echtzeit die erforderlichen Informationen auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät erhält.
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Nachdem der Nutzer mit der Kamera seines elektronischen Mobilfunkendgerätes das Identifikationsmerkmal der Turbinenanlage oder zumindest einer Komponente der Turbinenanlage aufgenommen hat, wird durch eine Feststelleinrichtung ermittelt, um welche Turbinenanlage beziehungsweise um welche Komponente einer Turbinenanlage es sich handelt. Die Feststellungseinrichtung vergleicht dabei das aufgenommene Identifikationsmerkmal mit Identifikationsmerkmalen, die in einer Datenbank gespeichert sind. In der Datenbank sind zu jeder Komponente einer Turbinenanlage Identifikationsmerkmale gespeichert. Stimmt ein Identifikationsmerkmal mit dem aufgenommenen Identifikationsmerkmal überein, so weiß die Feststellungseinrichtung um welche Komponente es sich handelt, die der Nutzer aufgenommen hat. Anschließend wird von einer Rechnereinheit zumindest eine Information, insbesondere ein Betriebsparameter, der Komponente und/oder der Turbinenanlage an das elektronische Mobilfunkendgerät des Nutzers übertragen. Die Übertragung der zumindest einen Information erfolgt per Funk. Hierbei können sämtliche Funkstandards genutzt werden. Beispielsweise können Mobilfunkstandards, insbesondere ZigBee, ANT+, GSM- oder UMTS-Standards genutzt werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein WLAN-Standard zur Funkübertragung genutzt wird. Die gestartete Applikation auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät verknüpft die übertragene Information mit der Kameraaufnahme und stellt diese Information auf einer Anzeigeeinheit des elektronischen Mobilfunkendgerätes dar. Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn die Information der Kameraaufnahme überblendet beziehungsweise in die Kameraaufnahme eingeblendet wird. So erhält der Nutzer visuell zusätzliche Informationen zu der Komponente der Turbinenanlage beziehungsweise zu der Turbinenanlage, die er mit der Kamera seines elektronischen Mobilfunkendgerätes aufgenommen hat.
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Durch dieses Verfahren kann der Nutzer, das heißt ein Monteur oder Betriebsingenieur, ohne großen Aufwand zusätzliche Informationen über eine Turbinenanlage, die insbesondere als Gasturbinenanlage oder als Dampfturbinenanlage ausgebildet sein kann, beziehungsweise über einzelne Komponenten der Turbinenanlage erhalten. Insbesondere ist keine zweite Person erforderlich, die dem Nutzer Informationen über die Turbinenanlage per Telefon zusenden muss. Hierdurch kann der Aufwand der Überwachung der Turbinenanlage gering gehalten werden, insbesondere können dadurch auch Kosten eingespart werden.
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Der Nutzer kann mit der Kamera des elektronischen Mobilfunkendgerätes eine Videosequenz der zumindest einen Komponente der Turbinenanlage beziehungsweise der Turbinenanlage aufnehmen. Besonders bevorzugt ist jedoch ein Verfahren, bei dem mit der Kamera ein Bild der zumindest einen Komponente der Turbinenanlage beziehungsweise der Turbinenanlage aufgenommen wird. Dieses Bild wird von dem elektronischen Mobilfunkendgerät an die Feststellungseinrichtung weitergeleitet.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Verfahren vorgesehen sein, dass die Feststellungseinrichtung und die Datenbank in dem elektronischen Mobilfunkendgerät angeordnet sind und dass nach der Aufnahme zumindest der Komponente der Turbinenanlage oder der Turbinenanlage die Feststellungseinrichtung des elektronischen Mobilfunkendgerätes die Komponente der Turbinenanlage und/oder die Turbinenanlage durch Vergleich des Identifikationsmerkmals mit Identifikationsmerkmalen, die in der Datenbank gespeichert sind, ermittelt und nach der Ermittlung der Komponente der Turbinenanlage und/oder der Turbinenanlage einer Anfrage hinsichtlich Informationen, insbesondere Betriebsparametern, zu der Komponente der Turbinenanlage und/oder der Turbinenanlage an die Rechnereinheit sendet. Nach dem Übersenden der Anfrage an die Rechnereinheit wird von der Rechnereinheit zumindest eine Information beziehungsweise ein Betriebsparameter der ermittelten Komponente der Turbinenanlage und/oder der ermittelten Turbinenanlage an das elektronische Mobilfunkendgerät übertragen und dort durch die Applikation weiterverarbeitet und auf der Anzeigeeinheit des elektronischen Mobilfunkendgerätes dargestellt. Bei einem derartigen Verfahren werden fast alle Verfahrensschritte direkt auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät durchgeführt. Lediglich eine Anfrage hinsichtlich der Informationen zu der ermittelten Komponente der Turbinenanlage und/oder der Turbinenanlage wird an eine externe Rechnereinheit gesendet, welche dann die entsprechenden Informationen an das elektronische Mobilfunkendgerät überträgt. Die Rechnereinheit ist vorzugsweise mit einem Leitsystem der Turbinenanlage verbunden, um aktuelle Informationen, insbesondere Betriebsparameter, die den Zustand der Turbinenanlage angeben, zu erhalten. Bei dem Verfahren werden sämtliche beziehungsweise annähernd sämtliche Verfahrensschritte durch die Applikation gesteuert beziehungsweise veranlasst. Lediglich das Übersenden der Informationen von der Rechnereinheit an das elektronische Mobilfunkendgerät wird nur indirekt von der Applikation veranlasst. Für diesen Schritt kann eine weitere Applikation in der Rechnereinheit gespeichert sein, die mit der Applikation des elektronischen Mobilfunkendgerätes zusammenarbeitet.
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Alternativ zu dem zuletzt beschriebenen Verfahren ist ein Verfahren bevorzugt, bei dem die Feststellungseinrichtung und die Datenbank in der Rechnereinheit angeordnet sind und bei dem nach der Aufnahme zumindest der Komponente der Turbinenanlage oder der Turbinenanlage das elektronische Mobilfunkendgerät die Kameraaufnahme an die Rechnereinheit überträgt, bei der die Feststellungseinrichtung der Rechnereinheit die Komponente der Turbinenanlage und/oder die Turbinenanlage durch Vergleich ermittelt und nach der Ermittlung der Komponente der Turbinenanlage und/oder der Turbinenanlage die Verfahrensschritte c) und d) des Anspruchs 1 durchgeführt werden. Das heißt, sowohl die Feststellungseinrichtung, als auch die Datenbank sind in der externen Rechnereinheit angeordnet und nicht auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät des Nutzers. Hierdurch wird der Akkumulator des elektronischen Mobilfunkendgerätes weniger belastet, da der Vergleich des aufgenommenen Identifikationsmerkmals nicht im elektronischen Mobilfunkendgerät, sondern in der externen Rechnereinheit durchgeführt wird. Hierdurch kann der Akkumulator des elektronischen Mobilfunkendgerätes klein gehalten werden, was zu einer Verringerung des Gewichtes und der Größe des elektronischen Mobilfunkendgerätes führt. Die externe Rechnereinheit überträgt die ermittelten Informationen, insbesondere zumindest einen Betriebsparameter, zu der festgestellten Komponente der Turbinenanlage an das elektronische Mobilfunkendgerät. Auch bei diesem Verfahren werden sämtliche beziehungsweise annähernd sämtliche Verfahrensschritte durch die Applikation gesteuert beziehungsweise veranlasst. Der Vergleich der Identifikationsmerkmale sowie das Übersenden der Informationen von der Rechnereinheit an das elektronische Mobilfunkendgerät werden nur indirekt von der Applikation veranlasst. Für diese Schritte kann eine weitere Applikation in der Rechnereinheit gespeichert sein, die mit der Applikation des elektronischen Mobilfunkendgerätes zusammenarbeitet.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung kann bei einem Verfahren vorgesehen sein, dass der Rechnereinheit Informationen, insbesondere Betriebsparameter, von der Turbinenanlage wiederholt übertragen werden. Hierdurch bleibt die Rechnereinheit immer informiert über den aktuellen Stand des Zustandes der Turbinenanlage, so dass der Nutzer des elektronischen Mobilfunkendgerätes immer aktuelle Zustandsparameter der Turbinenanlage erhält. Die Informationen über die Turbinenanlage werden der Rechnereinheit, insbesondere von einem Leitsystem der Turbinenanlage, übertragen.
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Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem die Applikation auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät eine Erweiterte-Realität-Software aufweist. Unter dem Begriff Erweiterte-Realität versteht man eine computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Erweiterte-Realität im Sinne der Erfindung bedeutet eine visuelle Darstellung von Informationen über die Turbinenanlage als Ergänzung von Bildern oder Videos mittels Einblendung beziehungsweise Überlagerung in die Bilder oder Videos auf der Anzeigeeinheit des elektronischen Mobilfunkendgerätes. Die Erweiterte-Realität-Software der Applikation auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät ermöglicht die Durchführung des Verfahrens zur Überwachung des Betriebszustandes einer Turbinenanlage, wie zuvor beschrieben. Die Applikation, auch als App bezeichnet, beziehungsweise die der Applikation zugehörige Erweiterte-Realität-Software ermöglichen dem Monteur oder Betriebsingenieur eine einfache und schnelle Überwachung einer Turbinenanlage beziehungsweise von Komponenten einer Turbinenanlage direkt vor Ort, ohne dass er auf weitere Unterstützung von Personen angewiesen ist.
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Bevorzugt steuert die Applikation zumindest das Weiterleiten der Kameraaufnahme zu der Feststellungseinrichtung und die Übertragung von Daten und Informationen von und zu der Rechnereinheit. Wie bereits erwähnt, verknüpft die Applikation, insbesondere die Erweiterte-Realität-Software, die von der Rechnereinheit erhaltenen Informationen, die Betriebszustände der Turbinenanlage wiedergeben, mit der Kameraaufnahme, insbesondere mit einem Bild, so dass die erhaltenen Informationen auf der Anzeigeeinheit des elektronischen Mobilfunkendgerätes der Kameraaufnahme überlagert werden. Hierdurch kann der Nutzer des elektronischen Mobilfunkendgerätes unmittelbar Betriebsparameter einer Komponente der Turbinenanlage oder der Turbinenanlage erhalten, wenn er mit dem elektronischen Mobilfunkendgerät die Applikation auf dem Mobilfunkendgerät startet und ein Identifikationsmerkmal einer Komponente der Turbinenanlage aufnimmt.
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Das Identifikationsmerkmal, welches der Turbinenanlage beziehungsweise jeder Komponente der Turbinenanlage zugeordnet ist, kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem das Identifikationsmerkmal ein in der Datenbank hinterlegtes Bild der Komponente der Turbinenanlage oder der Turbinenanlage ist, bei dem das Identifikationsmerkmal ein RFID-Tag an der Komponente der Turbinenanlage oder der Turbinenanlage ist oder bei dem das Identifikationsmerkmal ein Barcode an der Komponente der Turbinenanlage oder der Turbinenanlage ist. Selbstverständlich können auch andere Identifikationsmerkmale verwendet werden.
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Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem von der Rechnereinheit als Betriebsparameter Temperaturen, Drücke, Mengenangaben, Fehlanmeldungen, und Montagehinweise und/oder Warnungen zu der aufgenommenen Komponente der Turbinenanlage oder der Turbinenanlage übertragen werden. So erhält der Nutzer des elektronischen Mobilfunkendgerätes sämtliche komponentenspezifischen Informationen, aus denen er Rückschlüsse über den Zustand der Turbinenanlage beziehungsweise der Komponente der Turbinenanlage ziehen und gegebenenfalls Änderungen an der Turbinenanlage durchführen kann.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Computerprogrammprodukt gelöst, das nach dem Speichern in einem internen Speicher eines elektronischen Mobilfunkendgerätes und dem Ausführen des Computerprogrammproduktes auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät die Verfahrensschritte des Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung, insbesondere gemäß den Ansprüchen 1 bis 9, ausführen kann. Die Applikation kann zumindest Teil des Computerprogrammproduktes sein. Vorzugsweise ist die Applikation das Computerprogrammprodukt.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein elektronisches Mobilfunkendgerät, insbesondere ein Smartphone, mit einer Kamera, einer Anzeigeeinheit und einem Computerprogrammprodukt beziehungsweise einer Applikation gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung, gelöst, wobei das elektronische Mobilfunkendgerät zur Durchführung eines Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ausgebildet ist. Bei dem elektronischen Mobilfunkendgerät handelt es sich vorzugsweise um ein Smartphone. Das elektronische Mobilfunkendgerät kann beispielsweise auch ein Table-PC sein. Sämtliche Vorteile, wie sie ausdrücklich zu dem ersten Aspekt der Erfindung ausgeführt sind, gelten selbstverständlich auch für das Computerprogrammprodukt beziehungsweise das elektronische Mobilfunkendgerät gemäß dem zweiten und dem dritten Aspekt der Erfindung.
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Gemäß einem letzten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein System, aufweisend ein elektronisches Mobilfunkendgerät, insbesondere ein Smartphone, mit einer Kamera, einer Anzeigeeinheit und einem Computerprogrammprodukt nach dem zweiten Aspekt der Erfindung, aufweisend eine Rechnereinheit, eine Feststellungseinrichtung und eine Datenbank gelöst, wobei das System zur Durchführung eines Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt, insbesondere gemäß den Ansprüchen 1 bis 9, der Erfindung ausgebildet ist. Die Feststellungseinrichtung und die Datenbank können Teil des elektronischen Mobilfunkendgerätes sein. Bevorzugt sind die Feststellungseinrichtung und die Datenbank jedoch Teil der Rechnereinheit. Mittels eines derartigen Systems ist es für einen Nutzer, das heißt einen Monteur oder Betriebsingenieur, einfach eine Überwachung einer Turbinenanlage direkt an der Turbinenanlage durchzuführen und gegebenenfalls schnell Schritte einzuleiten, um Veränderungen an der Turbinenanlage vorzunehmen. Sämtliche Zustandsinformationen über die Turbinenanlage beziehungsweise über einzelne Komponenten der Turbinenanlage können dem Nutzer eines derartigen Systems unmittelbar auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät angezeigt werden. Durch die Applikation auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät erhält der Nutzer unmittelbar aktuelle Betriebsparameter von Komponenten der Turbinenanlage, wenn er die Applikation startet und über die Kamera des elektronischen Mobilfunkendgerätes die entsprechende Komponente aufnimmt.
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Bevorzugt umfasst das System ein Leitsystem der Turbinenanlage. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Rechnereinheit des Systems aktuelle Betriebsparameter der Turbinenanlage in Echtzeit übertragen werden können.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt schematisch ein elektronisches Mobilfunkendgerät beziehungsweise ein System, die zur Überwachung des Betriebszustandes einer Turbinenanlage ausgebildet sind.
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Das System 13 weist ein elektronisches Mobilfunkendgerät 1 auf, welches eine Kamera 2, eine Anzeigeeinheit 3 und eine Applikation 9 aufweist. Ferner weist das System 13 eine Rechnereinheit 7 auf, in der eine Feststellungseinrichtung 5 und eine Datenbank 6 angeordnet sind. Das heißt, in dem elektronischen Mobilfunkendgerät 1 ist die Applikation 9, die vorzugsweise das Computerprogrammprodukt bildet, gespeichert. Nach dem Ausführen des Computerprogrammproduktes beziehungsweise der Applikation 9 können einem Nutzer des elektronischen Mobilfunkendgerätes 1 Informationen zu einer Turbinenanlage 20 auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät 1 angezeigt werden. Mit einem derartigen elektronischen Mobilfunkendgerät 1, welches insbesondere als Smartphone oder als Table-PC ausgebildet ist, kann ein Nutzer auf einfache und schnelle Art und Weise Informationen zu einer Turbinenanlage 20 beziehungsweise zu einzelnen Komponenten 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 einer Turbinenanlage 20 auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät 1 erhalten, wenn er direkt vor Ort an der Turbinenanlage 20 ist. Der Nutzer erhält Betriebsparameter zu der jeweiligen gewünschten Komponente 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 in die Kameraaufnahme 10 eingeblendet beziehungsweise überlagert, ohne dass er auf die Hilfe weiterer Personen angewiesen ist. Das Verfahren zur Überwachung des Betriebszustandes der Turbinenanlage 20, die insbesondere eine Dampfturbinenanlage oder eine Gasturbinenanlage sein kann, erfolgt mittels des elektronischen Mobilfunkendgerätes 1. Nach dem Starten der auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät 1 gespeicherten Applikation 9 beziehungsweise des Computerprogrammproduktes nimmt der Nutzer des elektronischen Mobilfunkendgerätes 1 mit der Kamera 2 des elektronischen Mobilfunkendgerätes 1 zumindest eine Komponente 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 der Turbinenanlage 20 auf. Jeder Komponente 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 ist ein Identifikationsmerkmal 4 zugeordnet. In 1 ist exemplarisch dem Generator 30 der Turbinenanlage 20 ein Identifikationsmerkmal 4 in Form eines Barcodes zugeordnet. Selbstverständlich kann jeder Komponente 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 ein Identifikationsmerkmal 4 zugeordnet sein. Nach der Aufnahme zumindest einer Komponente 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 der Turbinenanlage 20 durch die Kamera 2 des elektronischen Mobilfunkendgerätes 1 wird die Kameraaufnahme 10 oder zumindest das Identifikationsmerkmal 4 von dem elektronischen Mobilfunkendgerät 1 per Funkübertragung an die Rechnereinheit 7 des Systems 13 übertragen. Durch die Feststellungseinrichtung 5 erfolgt ein Vergleich der Kameraaufnahme 10 anhand des aufgenommenen Identifikationsmerkmals 4 mit in einer Datenbank 6 der Rechnereinheit 7 gespeicherten Identifikationsmerkmalen 4. Auf diese Art stellt die Feststellungseinrichtung 5 fest, um welche Komponente 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 es sich bei der Kameraaufnahme 10 handelt. In der Datenbank 6 sind jeder Komponente 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 der Turbinenanlage 20 Identifikationsmerkmale 4 hinterlegt. Hat die Feststellungseinrichtung 5 anhand des Identifikationsmerkmals 4 festgestellt, um welche Komponente 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 es sich in der Kameraaufnahme 10 handelt, so überträgt die Rechnereinheit 7 zumindest eine Information 8, insbesondere einen Betriebsparameter, der den Zustand der Komponente der Turbinenanlage 20 angibt, an das elektronische Mobilfunkendgerät 1. Die Applikation 9 auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät 1 verknüpft die übertragene Information 8 mit der Kameraaufnahme 10 und überlagert die Information 8 mit der Kameraaufnahme 10, so dass auf der Anzeigeeinheit 3 des elektronischen Mobilfunkendgerätes 1 die zusätzliche Information 8 dargestellt wird.
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Die Applikation 9 auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät 1 weist eine sogenannte Erweiterte-Realität-Software auf beziehungsweise stellt eine Erweiterte-Realität-Software dar. Durch ein derartiges System 13 beziehungsweise ein derartiges elektronisches Mobilfunkendgerät 1 kann ein Monteur oder ein Betriebsingenieur auf einfache Art und Weise zusätzliche notwendige Informationen 8 über eine spezielle Komponente, wie der Brennkammer 21, dem Brenner 22, dem Abgasauslass 23, dem Wasser 24, der Pumpe 25, dem Heißdampf 26, der Hochdruckturbine 27, der Niederdruckturbine 28, dem Kondensator 29, dem Generator 30, dem Kühlwasser 31, der Pumpe 32, dem Wärmetauscher 33 oder der Stromnetzleitung 34 der Turbinenanlage 20, wie in 1 dargestellt, erhalten. Das System 13 ist mit einem Leitsystem 15 verbunden. In dem Leitsystem 15 werden alle Zustands- und Betriebsparameter 8 der Turbinenanlage 20 gesammelt und an die Rechnereinheit 7 weitergeleitet. Hierdurch ist die Rechnereinheit 7 immer auf dem aktuellen Stand der Dinge was den Betriebszustand der Turbinenanlage 20 angeht. Die Applikation 9 auf dem elektronischen Mobilfunkendgerät 1 ermöglicht eine Visualisierung von Betriebszuständen der Turbinenanlage 20 beziehungsweise einzelner Komponenten 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 der Turbinenanlage 20 und der Nutzer, das heißt der Monteur oder der Betriebsingenieur, erhält die aktuellen Betriebsdaten der Turbinenanlage 20, wenn er sich direkt an der Turbinenanlage 20 befindet. Die Betriebszustände der Turbinenanlage 20 beziehungsweise der einzelnen Komponenten 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 der Turbinenanlage 20 werden durch Mess- und Kontrollinstrumente im Leitsystem 15 überwacht. Das Leitsystem 15 kann Teil des Systems 13 sein. Die von der Rechnereinheit 7 auf das elektronische Mobilfunkendgerät 1 übertragene Information 8 wird in das Bild 11 beziehungsweise in die Kameraaufnahme 10 eingeblendet und zwar derart, dass der Nutzer direkt sieht, zu welcher Komponente 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34 die Information 8 gehört. In 1 erhält der Nutzer zusätzliche Informationen 8, hier eine Temperaturanzeige, zu dem Generator 30. Hierdurch kann der Nutzer unmittelbar Rückschlüsse über den Betriebszustand der Turbinenanlage 20 ziehen.