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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsgurteinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Sicherheitsgurteinrichtungen in modernen Kraftfahrzeugen werden bevorzugt als Dreipunktsicherheitsgurte ausgeführt. Ein Dreipunktsicherheitsgurt besteht im Wesentlichen aus einem Diagonalgurt, der von einem ersten Punkt im Bereich oberhalb der Schulter diagonal über die Brust des Insassen zu einem zweiten unteren Punkt verläuft, und einem Beckengurt, der von einem unteren Punkt das Becken des Insassen kreuzend zu einem zweiten seitlichen Punkt verläuft. Der Diagonalgurt und der Beckengurt sind mit jeweils einem zweiten Ende an dem Kraftfahrzeug befestigt bzw. auf einem fahrzeugfest befestigten Gurtaufroller aufwickelbar und jeweils mit einem ersten Ende über eine Gurtbefestigungseinrichtung an dem Kraftfahrzeug lösbar befestigt. Die Gurtbefestigungseinrichtung besteht aus mindestens einem mittels eines Gurtschlosshalters an dem Kraftfahrzeug befestigten Gurtschloss sowie mindestens einer mit dem Gurtschloss verriegelbaren Gurtzunge, über die eine Kopplung des Diagonal- und des Beckengurts mit dem Gurtschloss erfolgt.
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Eine bewährte und bekannte Dreipunktsicherheitsgurteinrichtung ist dergestalt ausgebildet, dass ein erstes Ende eines Gurtbands auf einem fahrzeugfest befestigten Gurtaufroller aufwickelbar und ein zweites Ende des Gurtbandes an einem zweiten Punkt des Fahrzeuges befestigt ist. An dem Gurtband ist eine Gurtzunge verschiebbar angeordnet, die in einem an einem dritten Punkt angeordneten Gurtschloss verriegelbar ist, wodurch das Gurtband über die Gurtzunge in einen Becken- und einen Diagonalgurt unterteilt ist.
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Ein wichtiger Aspekt bei der Auslegung der Sicherheitsgurteinrichtung ist die Brusteindrückung, welche nach den gesetzlichen Vorgaben in verschiedenen Ländern vorbestimmte Werte nicht überschreiten darf. Da das Becken des Insassen grundsätzlich der im Unfall am höchsten belastbare Körperbereich ist, ist es für ein möglichst niedriges Verletzungsrisiko des Insassen sinnvoll, den Insassen mit dem Beckengurt auch mit entsprechend hohen Rückhaltekräften zurückzuhalten. Da das Gurtband bei der bekannten Vorrichtung aber einstückig ausgebildet ist, ergibt es sich zwangsläufig, dass die hohen Rückhaltekräfte im Beckengurt auch zu sehr hohen Rückhaltekräften im Diagonalgurt und dadurch zu verhältnismäßig großen Brusteindrückungen führen.
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Aus der
DE 43 07 089 A1 ist ferner ein Sicherheitsgurtsystem bekannt, welches zwei Gurtschlösser aufweist, in denen jeweils ein Ende eines Beckengurtabschnittes und ein Ende eines Diagonalgurtabschnittes mittels zweiter getrennter Gurtzungen befestigbar ist.
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Entsprechend ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Sicherheitsgurteinrichtung zu schaffen, mit der der Insasse bei einem Unfall mit einer verminderten Brusteindrückung ohne Nachteile für die Sicherheit zurückgehalten werden kann.
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Zur Lösung der Aufgabe wird eine Sicherheitsgurteinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Weitere bevorzugte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, den Figuren und der zugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß wird zur Lösung der Aufgabe eine Sicherheitsgurteinrichtung für einen Insassen eines Kraftfahrzeuges vorgeschlagen mit:
einem die Brust des Insassen kreuzenden Diagonalgurt, und
einem das Becken des Insassen kreuzenden Beckengurt, und
einer an dem Kraftfahrzeug befestigten Gurtbefestigungseinrichtung, an der jeweils ein erstes Ende des Diagonalgurtes und ein erstes Ende des Beckengurtes gehalten sind, wobei gemäß dem Grundgedanken der Erfindung vorgeschlagen wird, dass die Gurtbefestigungseinrichtung eine erste Verriegelungseinrichtung für das erste Ende des Beckengurtes und eine zweite Verriegelungseinrichtung für das erste Ende des Diagonalgurtes aufweist, und die erste und die zweite Verriegelungseinrichtung miteinander gekoppelt sind, und die Kopplung der ersten und der zweiten Verriegelungseinrichtung durch eine im Unfall ausgelöste Bewegung aufhebbar ist, wobei
die Verriegelungseinrichtungen durch eine gemeinsame Löseeinrichtung gemeinsam betätigbar sind.
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Der Vorteil der vorgeschlagenen Lösung ist darin zu sehen, dass die Verriegelungseinrichtungen während des Normalgebrauchs der Sicherheitsgurteinrichtung gekoppelt sind, so dass die Enden des Diagonalgurtes und des Beckengurtes an einem als Baugruppe anzusehenden Verbund der Verriegelungseinrichtungen befestigbar sind. Die Kopplung der Verriegelungseinrichtungen wird erst im Unfall oder in einer Vor-Unfallphase aufgehoben, so dass die Enden des Diagonalgurtes und des Beckengurtes anschließend unabhängig voneinander eine Bewegung ausführen können. Diese Bewegungsfreiheit der Enden des Beckengurtes und des Diagonalgurtes führt dazu, dass sich die Gurtabschnitte unter den wirkenden Gurtkräften nach der Entkopplung in die unterschiedlichen Kraftangriffsrichtungen selbstständig ausrichten können. Insbesondere kann das in der ersten Verriegelungseinrichtung gehaltene erste Ende des Diagonalgurtes eine Bewegung in Fahrtrichtung nach vorne ausführen, wodurch die Zugkraft in dem Diagonalgurt und damit die Brusteindrückung wesentlich gesenkt werden kann. Da die Verriegelungseinrichtung des Beckengurtes nicht bewegt wird oder entsprechend entgegen der Bewegung der Verriegelungseinrichtung des Diagonalgurtes nach hinten bewegt wird, wird die Ausrichtung des Endes des Beckengurtes und damit die Rückhaltekraft in dem Beckengurt dagegen nicht oder nur geringfügig verändert. Die Rückhaltekräfte in dem Beckengurt und in dem Diagonalgurt sind nach der Entkopplung der Verriegelungseinrichtungen in der Richtung und in der Größe unabhängig voneinander, wodurch diese die ihnen zugewiesenen Funktionen besser wahrnehmen können. Unter dem Begriff der im Unfall ausgelösten Bewegung sollen alle Bewegungen in der Vor-Unfallphase oder während der eigentlichen Unfallphase verstanden werden, welche durch die im Unfall oder in der Vor-Unfallphase wirkenden Kräfte oder durch in der Vor-Unfallphase oder Unfallphase aktivierte Einrichtungen bewirkt werden. Aufgrund der gemeinsamen Löseeinrichtung kann die Sicherheitsgurteinrichtung ferner mit nur einer Hand gelöst werden.
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Diesbezügliche Tests bei der Anmelderin haben ergeben, dass mit der erfindungsgemäßen Sicherheitsgurteinrichtung die auf den Brustkorb einwirkenden Rückhaltekräfte und damit die Brusteindrückung bzw. die Insassenbelastung als solches vorteilhaft reduziert werden konnten.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die erste und die zweite Verriegelungseinrichtung durch Gurtschlösser gebildet sind, in denen das erste Ende des Beckengurtes und das erste Ende des Diagonalgurtes mittels einer Gurtzunge festlegbar sind. Die Verwendung von herkömmlichen Gurtschlössern und Gurtzungen zur Befestigung der Enden ist insofern vorteilhaft, da die Handhabung dem Insassen grundsätzlich vertraut ist und sich dadurch eine Rückhaltung des Insassen ergibt, wie sie sich im Grundsatz bewährt hat.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Gurtzungen miteinander gekoppelt sind und die Kopplung durch eine im Unfall ausgelöste Bewegung aufhebbar ist. Durch die Kopplung der Gurtzungen können diese als Verbund mit einer Hand gehandhabt werden, so dass der Anschnallvorgang gegenüber herkömmlichen Sicherheitsgurteinrichtungen zumindest nicht verkompliziert wird. Außerdem können die Gurtzungen in einer vorbestimmten Ausrichtung und Anordnung zueinander fixiert werden, so dass der Steckvorgang an sich vereinfacht werden kann. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Verriegelungseinrichtungen eine bestimmte Ausrichtung bzw. Anordnung zu dem Insassen aufweisen, welche in diesem Fall durch die Ausrichtung bzw. Anordnung der Gurtzungen zueinander in der gekoppelten Stellung berücksichtigt werden kann.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass eine mit einer der Verriegelungseinrichtungen verbundene Straffeinrichtung vorgesehen ist, und die Kopplung der Verriegelungseinrichtungen durch eine durch die Aktivierung der Straffeinrichtung bewirkte Bewegung einer der Verriegelungseinrichtungen aufhebbar ist. Straffeinrichtungen werden üblicherweise in einer Vor-Unfallphase oder zumindest in einer Frühphase des Unfallgeschehens aktiviert, um vorhandene Gurtlose aus dem Sicherheitsgurt herauszuziehen. Damit erfolgen die Aktivierung der Straffeinrichtung und die dadurch bewirkte Entkopplung der Verriegelungseinrichtungen in jedem Fall vor der einsetzenden Vorwärtsverlagerung des Insassen, d. h. vor dem Ansteigen der Gurtkräfte, so dass der Beckengurt und der Diagonalgurt bereits zu diesem Zeitpunkt entkoppelt sind. Ferner ist die durch die Straffeinrichtung bewirkte Bewegung eine lineare Verschiebebewegung des ersten Endes des Beckengurtes oder des ersten Endes des Diagonalgurtes, welche besonders einfach zur Entkopplung der Verriegelungseinrichtungen genutzt werden kann.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass das Ende des Diagonalgurtes oder das Ende des Beckengurtes mit einem eine Relativbewegung zwischen den Verriegelungseinrichtungen ermöglichenden Spiel in der Verriegelungseinrichtung verriegelt ist. Aufgrund des vorgesehenen Spiels gelangt das in der Verriegelungseinrichtung festgelegte Ende erst nach dem Ausführen der Relativbewegung in eine lasttragende Verbindung mit der Verriegelungseinrichtung, so dass die gesamte Verriegelungseinrichtung zunächst einmal zur Entkopplung eine von dem Ende des darin festgelegten Gurtabschnitts unabhängige Bewegung bis zum Erreichen der lasttragenden Stellung ausführen kann.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Verriegelungseinrichtungen eine sich in Richtung der Bewegung überlappende Außenkontur aufweisen, durch welche während der Bewegung der Verriegelungseinrichtungen zueinander eine Schwenkbewegung wenigstens einer der Verriegelungseinrichtungen erzwingbar ist. Die Relativbewegung zwischen den Verriegelungseinrichtungen wird aufgrund der sich überlappenden Außenkontur gleichzeitig zu der Auslösung einer Schwenkbewegung genutzt, wodurch die Kraftangriffswinkel des Endes des Beckengurtes und/oder des Endes des Diagonalgurtes verändert werden können.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die sich überlappende Außenkontur an der Verriegelungseinrichtung des Diagonalgurtes in einem seitlich senkrecht zu der Fahrtrichtung verlaufenden Randabschnitt der Verriegelungseinrichtung vorgesehen ist, und dass die Schwenkbewegung um eine horizontal und quer zu der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges angeordnete Schwenkachse ausgerichtet ist. Durch die vorgeschlagene Ausrichtung der Schwenkbewegung wird die Verriegelungseinrichtung und damit auch das in dieser gehaltene Ende des Diagonalgurtes nach vorne und nach unten verschwenkt, so dass der Diagonalgurt bewusst gelockert wird und in einem günstigeren Winkel von unten auf die Brust des Insassen zuläuft.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Verriegelungseinrichtungen über wenigstens einen Abscherbolzen formschlüssig miteinander gekoppelt sind, welcher derart bemessen ist, dass er zur Entkopplung der Verriegelungseinrichtungen während der Relativbewegung der Verriegelungseinrichtungen zueinander abschert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigen die:
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1–3 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Sicherheitsgurteinrichtung mit gekoppelten Gurtschlössern vor und nach der Betätigung einer Straffeinrichtung, und
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4–7 einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Sicherheitsgurteinrichtung mit gekoppelten Gurtschlössern und zusätzlichem Spiel einer Gurtzunge.
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In der 1 ist ein Ausschnitt einer Sicherheitsgurteinrichtung mit einem ersten Ende eines Beckengurtes 17 und einem ersten Ende eines Diagonalgurtes 16 zu erkennen. Das jeweils nicht dargestellte zweite Ende des Beckengurtes 17 und des Diagonalgurtes 16 ist auf einem nicht dargestellten fahrzeugfest befestigten Gurtaufroller aufgewickelt. Die ersten Enden des Beckengurtes 17 und des Diagonalgurtes 16 sind jeweils mit einer Gurtzunge 1 und 2 verbunden, welche jeweils in einer Verriegelungseinrichtung 3 und 4 in Form eines Gurtschlosses festgelegt sind. In der 2 sind die Gurtschlösser in Sicht auf die Oberseite zu erkennen. Jedes Gurtschloss weist eine Löseeinrichtung 9 und 10 in Form einer Drucktaste und einen Einfuhrschlitz 5 und 6 für jeweils eine Verriegelungsplatte der Gurtzungen 1 und 2 auf. Die Löseeinrichtungen 9 und 10 können auch miteinander verbunden sein, so dass beide Löseeinrichtungen 9 und 10 einhändig durch Drücken nur einer der Löseeinrichtungen 9 oder 10 betätigt werden können.
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An der Außenseite der Verriegelungseinrichtung 4, bzw. an dem Gehäuse des Gurtschlosses des Beckengurtes 17 ist eine Tasche 8 vorgesehen, in die ein an der Verriegelungseinrichtung 3 bzw. an dem Gehäuse des Gurtschlosses des Diagonalgurtes 16 angeordneter Abscherbolzen 7 mit einem schwächer ausgebildeten Abscherabschnitt 15 formschlüssig eingreift.
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An jedem der Gurtschlösser ist ferner ein Beschlagteil 12 und 19 vorgesehen, über die die Gurtschlösser zugfest an fahrzeugfest befestigbaren Haltern 13 und 18 befestigt sind. An dem Halter 13 des Beckengurtes 17 ist eine seitlich vorstehende Klaue 11 vorgesehen, an der ein von dem Beschlagteil 12 vorstehender Finger 14 anliegt und dadurch gegen ein Verdrehen gesichert ist.
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In der 3 ist die Stellung der Verriegelungseinrichtungen 3 und 4 kurz nach der Aktivierung einer an den Halter 13 der Verriegelungseinrichtung 4 angeschlossenen nicht dargestellten Straffeinrichtung zu erkennen. Der Halter 13 wurde durch die Aktivierung der Straffeinrichtung schlagartig in Pfeilrichtung S gezogen, wodurch die Kopplung der Verriegelungseinrichtungen 3 und 4 aufgehoben wurde, indem der Abscherbolzen 7 durch Trennung des Abscherabschnittes 15 abgebrochen ist. Gleichzeitig wurde der Halter 13 mit der Klaue 11 so weit nach unten gezogen, dass das Beschlagteil 12 mit dem Finger 14 nicht mehr an der Klaue 11 anliegt. Die Verriegelungseinrichtungen 3 und 4 sind damit durch die Aktivierung der Straffeinrichtung und die dadurch bewirkte Bewegung der Verriegelungseinrichtung 4 und des Halters 13 entkoppelt worden.
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Aufgrund der Entkopplung der Verriegelungseinrichtungen 3 und 4 können die Enden des Beckengurtes 17 und des Diagonalgurtes 16 voneinander unabhängige Bewegungen ausführen.
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In den 4 bis 7 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung zu erkennen. Wie in den 4 und 5 zu erkennen ist, sind die Gurtzungen 20 und 21 des Diagonalgurtes 34 und des Beckengurtes 33 hier zusätzlich über einen an der Gurtzunge 21 vorgesehenen Abscherbolzen 32 miteinander gekoppelt, der in eine Ausnehmung 31 der Gurtzunge 20 eingreift. In den ebenfalls als Gurtschlösser ausgebildeten Verriegelungseinrichtungen 23 und 24 ist jeweils eine Riegelplatte 22 und 25 vorgesehen, welche in der verriegelten Stellung in eine Öffnung 26 oder 27 der Gurtzungen 20 und 21 eingreifen. Die Gurtzungen 20 und 21 sind über den Abscherbolzen 32 in einer derartigen Stellung zueinander gekoppelt, dass zwischen der Riegelplatte 22 und dem Rand der Öffnung 26 ein Spiel vorhanden ist, das heißt die Riegelplatten 22 und 25 verriegeln während der Verriegelungsbewegung der Gurtzungen 20 und 21 nacheinander in den Öffnungen 26 und 27.
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Zur Entkopplung der Verriegelungseinrichtungen 23 und 24 ist an dem Halter 36 eine nicht dargestellte Straffeinrichtung vorgesehen, welche den Halter 36 bei einer Aktivierung schlagartig in Straffrichtung S zieht. Die Gurtzunge 21 wird dabei über die Riegelplatte 25 und den Abscherbolzen 30 mit in Straffrichtung S gezogen, bis der die Gurtzungen 20 und 21 koppelnde Abscherbolzen 32 abschert und die Gurtzungen entkoppelt sind. Anschließend oder gleichzeitig wird die Verriegelungseinrichtung 23 über den Abscherbolzen 30 von der Verriegelungseinrichtung 24 mitgenommen, bis der Abscherbolzen 30 abschert und auch die Verriegelungseinrichtungen 23 und 24 entkoppelt sind. Die Gurtschlösser weisen in dieser Ausführungsform eine Außenkontur mit mehreren Vorsprüngen 28 und Ausnehmungen 29 auf, welche ineinander greifen und sich dadurch in Richtung S der Straffbewegung überlappen, so dass die Bewegung der Verriegelungseinrichtung 24 gegenüber der Verriegelungseinrichtung 23 dazu führt, dass die Verriegelungseinrichtung 23 mit dem daran gehaltenen Ende des Diagonalgurtes 34 in Pfeilrichtung P verschwenkt. Aufgrund der Schwenkbewegung wird das Ende des Diagonalgurtes 34 in Fahrtrichtung nach vorne in eine für die Insassenbelastung und insbesondere für die Brusteindrückung günstigere Position bewegt. Da die Verriegelungseinrichtung 24 des Beckengurtes 33 diese Schwenkbewegung nicht ausführt bzw. im Extremfall in Fahrtrichtung nach hinten verschwenkt wird, wird die Rückhaltefunktion des Beckengurtes 33 nicht verändert und im Extremfall sogar vergrößert, während die Rückhaltekraft des Diagonalgurtes 34 für eine geringere Insassenbelastung verringert wird.
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In jedem Fall können die Enden des Beckengurtes 33 und des Diagonalgurtes 34 nach der Entkopplung der Verriegelungseinrichtungen 23 und 24 voneinander unabhängige Bewegungen ausführen, wodurch die Gurtabschnitte ihre Funktion besser wahrnehmen können.