DE102012206610A1 - Verfahren zum Herstellen einer Fahrwerksbaugruppe - Google Patents

Verfahren zum Herstellen einer Fahrwerksbaugruppe Download PDF

Info

Publication number
DE102012206610A1
DE102012206610A1 DE201210206610 DE102012206610A DE102012206610A1 DE 102012206610 A1 DE102012206610 A1 DE 102012206610A1 DE 201210206610 DE201210206610 DE 201210206610 DE 102012206610 A DE102012206610 A DE 102012206610A DE 102012206610 A1 DE102012206610 A1 DE 102012206610A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
individual components
heat treatment
heat
hours
chassis assembly
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE201210206610
Other languages
English (en)
Inventor
Robert Heinz
Markus Speiseder
Olaf Kraschienski
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayerische Motoren Werke AG
Original Assignee
Bayerische Motoren Werke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayerische Motoren Werke AG filed Critical Bayerische Motoren Werke AG
Priority to DE201210206610 priority Critical patent/DE102012206610A1/de
Publication of DE102012206610A1 publication Critical patent/DE102012206610A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62DMOTOR VEHICLES; TRAILERS
    • B62D21/00Understructures, i.e. chassis frame on which a vehicle body may be mounted
    • B62D21/11Understructures, i.e. chassis frame on which a vehicle body may be mounted with resilient means for suspension, e.g. of wheels or engine; sub-frames for mounting engine or suspensions
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62DMOTOR VEHICLES; TRAILERS
    • B62D29/00Superstructures, understructures, or sub-units thereof, characterised by the material thereof
    • B62D29/008Superstructures, understructures, or sub-units thereof, characterised by the material thereof predominantly of light alloys, e.g. extruded

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Transportation (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Architecture (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Vehicle Body Suspensions (AREA)
  • Butt Welding And Welding Of Specific Article (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Fahrwerksbaugruppe (200), insbesondere eines Vorderachsträgers, für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Personenkraftwagen, durch Verschweißen mehrerer aus Aluminiummaterial gebildeter Einzelkomponenten, umfassend die folgenden Schritte: – Bereitstellen der Einzelkomponenten (210–280), die zu der Fahrwerksbaugruppe (200) zusammengefügt werden sollen; – Wärmevorbehandeln einzelner Einzelkomponenten (210, 220); – Verbinden der Einzelkomponenten (210–80) zu der Fahrwerksbaugruppe (200) und Fügen der Einzelkomponenten (210–280) durch Verschweißen; – anschließendes Wärmbehandeln der gesamten Fahrwerksbaugruppe (200). Es ist vorgesehen, dass beim Wärmevorbehandeln der hiervon betroffenen Einzelkomponenten (210, 220) zunächst ein temporärer Wärmebehandlungszustand herbeigeführt wird und dass dieser temporäre Wärmbehandlungszustand erst beim Wärmebehandeln der gesamten Fahrwerksbaugruppe (200) in den endgültigen Wärmebehandlungszustand überführt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine insbesondere nach diesem Verfahren hergestellte Fahrwerksbaugruppe (200).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Fahrwerksbaugruppe für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Personenkraftwagen.
  • Die Erfindung betrifft ferner auch eine mit diesem Verfahren hergestellte Fahrwerksbaugruppe, vorzugsweise für einen Personenkraftwagen.
  • Bei der Fahrwerksbaugruppe handelt es sich insbesondere um einen Vorderachsträger. Bei der Fahrwerksbaugruppe kann es sich aber auch um einen Hinterachsträger, ein Vorderachsmodul, ein Hinterachsmodul oder dergleichen handeln.
  • Aus der DE 10 2009 004 310 A1 ist ein in Leichtmetall ausgeführter Vorderachsträger bekannt, der aus mehreren miteinander verschweißten Einzelkomponenten gebildet ist. Ein solcher Vorderachsträger ist auch in der DE 10 2010 025 537 A1 beschrieben. In der DE 10 2010 025 537 A1 ist ferner beschrieben, dass Einzelkomponenten dieses Vorderachsträgers vor dem Fügen wärmebehandelt werden können (Lösungsglühen) und dass nach dem Fügen der Einzelkomponenten der gesamte Vorderachsträger ebenfalls einer Wärmebehandlung unterzogen werden kann (vgl. Abs. [0094]).
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Verfahren der eingangs genannten Art neue Möglichkeiten für die Wärmebehandlungen der Einzelkomponenten und der daraus hergestellten Fahrwerksbaugruppe aufzuzeigen.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Fahrwerksbaugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich sowohl aus den vom Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen als auch aus den nachfolgenden Erläuterungen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet zumindest die folgenden Bearbeitungsschritte:
    • – Bereitstellen der Einzelkomponenten, die zu der Fahrwerksbaugruppe zusammengefügt (bzw. verbunden und gefügt) werden sollen;
    • – Wärmebehandeln bzw. Wärmevorbehandeln einzelner (d. h. wenigstens einer und bevorzugt mehrerer) Einzelkomponenten (im Hinblick auf die Erzielung anforderungsgerechter bzw. einsatzgerechter Materialeigenschaften der betreffenden Einzelkomponenten innerhalb der gefügten Fahrwerksbaugruppe);
    • – Verbinden der Einzelkomponenten zu der Fahrwerksbaugruppe und Fügen dieser Einzelkomponenten durch Verschweißen, wobei ergänzend auch Formschlussverbindungen vorgesehen sein können;
    • – anschließendes und insbesondere abschließendes Wärmbehandeln der gesamten Fahrwerksbaugruppe, wobei dieses Wärmebehandeln unmittelbar nach dem Fügen oder auch später erfolgen kann.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass bei der dem Fügen vorausgehenden Wärmebehandlung bzw. Wärmevorbehandlung der betreffenden bzw. hiervon betroffenen Einzelkomponenten zunächst mehr oder weniger gezielt ein (einzelteilspezifischer) temporärer Wärmebehandlungszustand herbeigeführt (bzw. hergestellt oder eingestellt) wird und dass dieser temporäre Wärmbehandlungszustand erst beim Wärmebehandeln der gesamten Fahrwerksbaugruppe in den endgültigen (d. h. anforderungsgerechten bzw. einsatzgerechten) Wärmebehandlungszustand überführt wird.
  • Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Wärmevorbehandeln (letztlich) dazu dient, an der bzw. den betreffenden Einzelkomponenten im gefügten bzw. verbauten Endzustand duktile Werkstoffeigenschaften einzustellen bzw. herauszubilden, während die anderen Einzelkomponenten hingegen feste Materialeigenschaften aufweisen. Dies wird nachfolgend noch näher erläutert.
  • Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, den Wärmebehandlungsvorgang für die Einzelkomponenten aufzuteilen bzw. zu splitten, was bei einer Vielzahl von Aluminiumlegierungen (insbesondere bei so genannten warmauslagerbaren Al-Legierungen) möglich ist. Je nach Länge bzw. Dauer der gesamten Wärmebehandlung können verschiedene Materialeigenschaften eingestellt werden. Mit einer kurzen Wärmebehandlung (bspw. zwischen 1,5 h Std. und 3,0 Std) können hohe Werkstofffestigkeiten herbeigeführt werden. Mit einer langen Wärmebehandlung (bspw. zwischen 10 Std. und 14 Std.) können duktile Werkstoffeigenschaften herbeigeführt werden.
  • Insbesondere ist vorgesehen, dass eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Fahrwerksbaugruppe aus miteinander verschweißten, materialgleichen oder zumindest materialähnlichen Einzelkomponenten besteht, die jedoch unterschiedliche Materialeigenschaften aufweisen, um auf diese Weise eine anforderungsgerechte Ausgestaltung der Fahrwerksbaugruppe zu erzielen. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass jede Einzelkomponente im verbauten endgültigen Zustand einen individuellen Wärmebehandlungszustand und somit spezielle Werkstoffeigenschaften aufweist, was durch unterschiedliche bzw. verschiedene Wärmebehandlungen erreicht wird.
  • Die Wärmebehandlungszeit bzw. -dauer für das Wärmevorbehandeln bzw. für die Wärmevorbehandlung der betreffenden Einzelkomponenten vor dem Zusammenfügen richtet sich nach der Wärmebehandlungszeit für die gesamte Fahrwerksbaugruppe. Dies ist derart zu verstehen, dass sich die Wärmevorbehandlungszeit für eine jeweilige Einzelkomponente aus der insgesamt erforderlichen Wärmbehandlungszeit für diese Einzelkomponente abzüglich der Wärmebehandlungszeit für die gesamte Fahrwerksbaugruppe ergibt. Die Wärmebehandlungszeit für die gesamte Fahrwerksbaugruppe richtet sich z. B. nach der Einzelkomponente mit der geringsten Wärmebehandlungszeit und/oder nach der Zeit bzw. Dauer, die gegebenenfalls für die Wärmebehandlung der Schweißnähte erforderlich ist. Im Ergebnis hat durch eine abschließende Wärmebehandlung der Fahrwerksbaugruppe jede in der Fahrwerksbaugruppe verbaute Einzelkomponente eine Wärmebehandlung erfahren, auch wenn einzelne Einzelkomponenten vor dem Fügen keine separate Wärmevorbehandlung durchlaufen haben.
  • Insbesondere Einzelkomponenten die eine lange oder mittlere Wärmebehandlungszeit bzw. Wärmebehandlungsdauer benötigen können zunächst als Einzelteile wärmevorbehandelt werden ohne den endgültigen Wärmebehandlungszustand herzustellen, was bspw. auch bei einem Zulieferbetrieb erfolgen kann. Direkt danach oder gegebenenfalls auch zeitversetzt werden die wärmevorbehandelten Einzelkomponenten mit den anderen Einzelkomponenten gefügt und dann im fertigen Verbund (d. h. zusammen mit den anderen Einzelteilen) bei einer sich anschließenden Wärmebehandlung in den endgültigen Wärmebehandlungszustand überführt. Bei dieser Vorgehensweise erfahren die betroffenen Einzelkomponenten zwei getrennte Wärmebehandlungen (bzw. Wärmebehandlungsstufen), wobei prinzipiell auch mehr als zwei Wärmebehandlungen denkbar sind.
  • Für Einzelkomponenten die eine kurze Wärmebehandlungszeit bzw. Wärmebehandlungsdauer benötigen ist gegebenenfalls die Wärmebehandlung der gefügten Fahrwerksbaugruppe ausreichend, so dass bei diesen Einzelkomponenten eine dem Fügen vorausgehende Wärmevorbehandlung nicht erforderlich ist.
  • Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Temperatur bei allen Wärmebehandlungen einheitlich ca. 200°C (genau ca. 205°C) beträgt.
  • Die Wärmebehandlungszeit bzw. Wärmebehandlungsdauer für die gesamte bzw. gefügte Fahrwerksbaugruppe kann zwischen 1,0 Std. und 3,0 Std. und bevorzugt zwischen 1,5 Std. und 2,5 Std. betragen. Insbesondere ist vorgesehen, dass diese Wärmebehandlungszeit ca. 2,0 Std. beträgt.
  • Die Wärmevorbehandlungszeit bzw. Wärmebehandlungsdauer für die betreffenden Einzelkomponenten (vor dem Fügen zu der Fahrwerksbaugruppe) beträgt bevorzugt zwischen 4 Std. und 12 Std. und vorzugsweise zwischen 8 Std. und 10 Std. Insbesondere ist vorgesehen, dass diese Wärmebehandlungszeit ca. 10,0 Std. beträgt.
  • Die betreffenden Einzelkomponenten können unmittelbar (d. h. ohne längere Zwischenlagerung und/oder größere Transportwege) vor dem Fügen wärmebehandelt werden. Gegebenenfalls ist vor dem Fügen ein Auskühlen vorgesehen. Ebenso ist möglich, dass die betreffenden Einzelkomponenten bei einem Zulieferer oder Lohnfertiger wärmebehandelt werden, so dass diese eine längere Zwischenlagerung und/oder größere Transportwege erfahren, bevor diese zu der Fahrwerksbaugruppe zusammengefügt werden. Auch eine Kombination beider Möglichkeiten kann vorgesehen sein.
  • Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass wenigstens eine Einzelkomponente vor dem Fügen bzw. Verschweißen mit den anderen Einzelkomponenten wärmeunbehandelt bleibt. Diese Einzelkomponente wird dann quasi nur bei der Wärmebehandlung der gesamten Fahrwerksbaugruppe wärmebehandelt.
  • Bei den Einzelkomponenten handelt es sich insbesondere um Aluminium-Gussteile oder um Aluminium-Strangpressprofilteile.
  • Eine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Baugruppe kann als Schweißbaugruppe und insbesondere als Aluminiumschweißbaugruppe bezeichnet werden.
  • Mit dem nebengeordneten Anspruch erstreckt sich die Lösung der Aufgabe auch auf eine Fahrwerksbaugruppe, wobei es sich insbesondere um einen Vorderachsträger handelt, die bzw. der vorzugsweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist. Diese Fahrwerksbaugruppe besteht aus mehreren aus Aluminiummaterial gebildeten und miteinander verschweißten Einzelkomponenten, wobei diese Einzelkomponenten im verbauten bzw. gefügten Zustand unterschiedliche Wärmebehandlungszustände und somit zueinander verschiedene Werkstoffeigenschaften aufweisen, wodurch eine anforderungsgerechte Ausgestaltung der Fahrwerksbaugruppe erzielt wird.
  • Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert. Die in den Figuren gezeigten und/oder nachfolgend erläuterten Merkmale können, unabhängig von konkreten Merkmalskombinationen, allgemeine Merkmale der Erfindung sein.
  • 1 zeigt eine PKW-Vorderachse in einer perspektivischen Ansicht.
  • 2 zeigt den Achsträger der PKW-Vorderachse aus 1 in einer Explosionsansicht.
  • 1 zeigt eine Vorderachse 100 für einen Personenkraftwagen (PKW). Die Fahrtrichtung des Personenkraftwagens ist mit V angegeben. Die Vorderachse 100 weist einen als Baugruppe bzw. Fahrwerksbaugruppe ausgebildeten Vorderachsträger 200 auf, an dem Radaufhängungen 310/320, Federbeine 410/420, ein Lenkgetriebe 500 und dergleichen mehr gehalten sind. Der Vorderachsträger 200 ist aus mehreren miteinander verschweißten Einzelkomponenten gebildet. Im Einzelnen sind dies ein linkes Längsrohr 210, ein rechtes Längsrohr 220, ein vorderes Querrohr 250, das über zwei Rippengusstücke 230 und 240 mit den Längsrohren 210 und 220 verbunden ist, und ein so genanntes mittleres Querrohr 260, das in etwa mittig der Längsrohre 210 und 220 zwischen diesen verschweißt ist. Zwischen dem mittleren Querrohr 260 und den hinteren Abschnitten der Längsrohre 210 und 220 sind zwei strebenartig verlaufende Motoraufnahmen 270 und 280 eingesetzt. Die im Wesentlichen aus dem selben oder einem ähnlichen Aluminiummaterial gebildeten Einzelkomponenten 210 bis 280 sind an den Verbindungsstellen miteinander verschweißt. Ergänzend können auch Formschlussverbindungen vorhanden sein.
  • Es ist vorgesehen, dass die zu dem Vorderachsträger 200 verbauten Einzelkomponenten 210 bis 280 im gezeigten verbauten Zustand unterschiedliche Materialeigenschaften aufweisen, um auf diese Weise eine anforderungsgerechte Ausgestaltung des Vorderachsträgers 200 zu erzielen. Das vordere Querrohr 250 und das mittlere Querrohr 260 sind mit hohen Werkstofffestigkeiten ausgebildet, um bei einem Unfall bzw. Crash ein Einknicken zu vermeiden. Selbiges gilt auch für die beiden Rippengussstücke 230/240 und die beiden Motoraufnahmen 270/280. Die beiden Längsrohre 210 und 220 weisen hingegen duktile Werkstoffeigenschaften auf, um bei einem Crash durch Verformung Energie aufnehmen zu können.
  • Solche unterschiedlichen Materialeigenschaften werden durch unterschiedliche Wärmebehandlungen und damit einhergehende unterschiedliche Wärmebehandlungszustände erreicht. Duktile Werkstoffeigenschaften können mit einer verhältnismäßig langen Wärmebehandlung (bspw. zwischen 10 Std. und 14 Std.) eingestellt werden. Feste Werkstoffeigenschaften können durch eine verhältnismäßig kurze Wärmebehandlung (bspw. zwischen 1,5 h Std. und 3,0 Std) eingestellt werden. Relevant ist die gesamte bzw. kumulierte Wärmebehandlungszeit.
  • Zur Herstellung des in 1 gezeigten Vorderachsträgers 200 ist vorgesehen, dass die mit duktilen Werkstoffeigenschaften auszubildenden Längsträger bzw. Längsrohre 210 und 220 vor dem Fügen mit Wärme vorbehandelt werden bzw. einer Wärmevorbehandlung unterzogen werden, wobei jedoch nicht ein endgültiger Wärmebehandlungszustand, sondern ein temporärer Wärmebehandlungszustand hergestellt wird. Diese Wärmebehandlung kann auch bei einem Zulieferer oder Lohnfertiger (Drittunternehmen) durchgeführt werden. Die Wärmebehandlungszeit für die Wärmevorbehandlung beträgt ca. 10 Std. bei ca. 200°C.
  • Die wärmevorbehandelten Längsrohre 210 und 220 werden anschließend mit den mit hoher Festigkeit auszubildenden Einzelkomponenten – dies sind das vordere Querrohr 250, die beiden Rippengussstücke 230 und 240, das mittlere Querrohr 260 und die beiden Motoraufnahmen 270 und 280 – durch Verschweißen miteinander verfügt, wobei die mit hoher Festigkeit auszubildenden Einzelkomponenten zuvor nicht wärmebehandelt werden und somit beim Fügen wärmeunbehandelt sind.
  • Nach dem Fügen aller Einzelkomponenten wird der gesamte Vorderachsträger 200 wärmebehandelt bzw. einer anschließenden Wärmebehandlung unterzogen. Die Wärmebehandlungszeit beträgt ca. 2 Std., ebenfalls bei ca. 200°C. Hierbei stellt sich an den Längsrohren 210 und 220 der endgültige Wärmebehandlungszustand ein, die hiernach duktile Werkstoffeigenschaften aufweisen, wobei sich die gesamte Wärmebehandlungszeit aus der Addition der beiden einzelnen Wärmebehandlungen bzw. Wärmebehandlungsstufen ergibt (d. h. 10 Std. + 2 Std. = 12 Std.).
  • Ferner stellt sich beim Wärmebehandeln des gesamten Vorderachsträgers 200 auch an den übrigen wärmeunbehandelten Einzelkomponenten 230, 240, 250, 260, 270 und 280 ein endgültiger Wärmebehandlungszustand ein, wobei die Wärmebehandlungszeit (von ca. 2 Std.) so bemessen ist, dass sich die festen Werkstoffeigenschaften ausbilden können.
  • Die Wärmebehandlung des gesamten Vorderachsträgers 200 dient aber auch dazu, dass die Schweißnähte und die den Schweißnähten angrenzenden Werkstoffbereiche, die durch die Wärmeinbringung beim Schweißen ungünstig beeinflusst wurden, positiv verändert werden.
  • 2 zeigt eine Explosionsansicht des Vorderachsträgers 200, wobei die Einzelkomponenten vor dem Fügen dargestellt sind. Die Längsrohre bzw. Längsträger 210 und 220 sind bereits einer Wärmebehandlung von ca. 10 Std. bei ca. 200°C (exakt 205°C) unterzogen worden und weisen demnach einen temporären (d. h. nur vorübergehenden und noch nicht endgültigen) Wärmebehandlungszustand auf. Die mit einem Stern (*) gekennzeichneten Einzelkomponenten sind beim Fügen noch wärmeunbehandelt und werden demnach nur beim anschließenden Wärmebehandeln des gefügten Vorderachsträgers 200 im gesamten einer Wärmebehandlung unterzogen, wie vorausgehend erläutert.
  • Je nach Anforderung an den Vorderachsträger können weitere oder andere Einzelkomponenten einer Wärmevorbehandlung unterzogen werden. Die Wärmevorbehandlungszeit der Einzelkomponenten kann auch weniger als 10 Std. betragen. Die Wärmebehandlungszeit des gesamten Achsträgers kann mehr als 2 Std. betragen. Ferner kann sowohl die Wärmevorbehandlung einzelner Komponenten als auch die Wärmebehandlung des gesamten Vorderachsträgers in mehrere Wärmebehandlungen bzw. Wärmebehandlungsstufen aufgeteilt werden.
  • Bezugszeichenliste
  • 100
    Vorderachse
    200
    Vorderachsträger
    210
    Längsrohr (Längsträger)
    220
    Längsrohr (Längsträger)
    230
    Rippengussstück
    240
    Rippengussstück
    250
    vorderes Querrohr (vorderer Querträger)
    260
    mittleres Querrohr (mittlerer Querträger)
    270
    Motoraufnahme (mit Lagerschale)
    280
    Motoraufnahme (mit Lagerschale)
    310
    Radaufnahme
    320
    Radaufnahme
    410
    Federbein
    420
    Federbein
    500
    Lenkgetriebe
    V
    Fahrtrichtung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102009004310 A1 [0004]
    • DE 102010025537 A1 [0004]

Claims (10)

  1. Verfahren zum Herstellen einer Fahrwerksbaugruppe (200), insbesondere eines Vorderachsträgers, für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Personenkraftwagen, durch Verschweißen mehrerer aus Aluminiummaterial gebildeter Einzelkomponenten, umfassend die folgenden Schritte: – Bereitstellen der Einzelkomponenten (210280), die zu der Fahrwerksbaugruppe (200) zusammengefügt werden sollen; – Wärmevorbehandeln einzelner Einzelkomponenten (210, 220); – Verbinden der Einzelkomponenten (210280) zu der Fahrwerksbaugruppe (200) und Fügen der Einzelkomponenten (210280) durch Verschweißen; – anschließendes Wärmbehandeln der gesamten Fahrwerksbaugruppe (200); dadurch gekennzeichnet, dass beim Wärmevorbehandeln der hiervon betroffenen Einzelkomponenten (210, 220) zunächst ein temporärer Wärmebehandlungszustand herbeigeführt wird und dass dieser temporäre Wärmbehandlungszustand erst beim Wärmebehandeln der gesamten Fahrwerksbaugruppe (200) in den endgültigen Wärmebehandlungszustand überführt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmevorbehandeln dazu dient, im verbauten Zustand an den betreffenden Einzelkomponenten (210, 220) duktile Werkstoffeigenschaften einzustellen.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur bei allen Wärmebehandlungen einheitlich ca. 200°C beträgt.
  4. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlungszeit für die gesamte Fahrwerksbaugruppe (200) zwischen 1,0 Std. und 3,0 Std und vorzugsweise zwischen 1,5 Std. und 2,5 Std. beträgt.
  5. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlungszeit für die Wärmevorbehandlung der betreffenden Einzelkomponenten (210, 220) zwischen 4 Std. und 12 Std. und vorzugsweise zwischen 8 Std. und 10 Std. beträgt.
  6. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die betreffenden Einzelkomponenten (210, 220) unmittelbar vor dem Fügen wärmevorbehandelt werden.
  7. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die betreffenden Einzelkomponenten (210, 220) bei einem Zulieferer oder Lohnfertiger wärmevorbehandelt werden.
  8. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Einzelkomponente (230280) vor dem Fügen wärmeunbehandelt bleibt.
  9. Verfahren nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Einzelkomponenten (210280) um Aluminium-Gussteile und/oder Aluminium-Strangpressprofilteile handelt.
  10. Fahrwerksbaugruppe (200) und insbesondere Vorderachsträger, insbesondere hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei diese Fahrwerksbaugruppe (200) aus mehreren aus Aluminiummaterial gebildeten und miteinander verschweißten Einzelkomponenten (210280) zusammengesetzt ist und diese Einzelkomponenten (210280) unterschiedliche Wärmebehandlungszustände und somit unterschiedliche Werkstoffeigenschaften aufweisen.
DE201210206610 2012-04-23 2012-04-23 Verfahren zum Herstellen einer Fahrwerksbaugruppe Pending DE102012206610A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE201210206610 DE102012206610A1 (de) 2012-04-23 2012-04-23 Verfahren zum Herstellen einer Fahrwerksbaugruppe

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE201210206610 DE102012206610A1 (de) 2012-04-23 2012-04-23 Verfahren zum Herstellen einer Fahrwerksbaugruppe

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102012206610A1 true DE102012206610A1 (de) 2013-10-24

Family

ID=49290198

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE201210206610 Pending DE102012206610A1 (de) 2012-04-23 2012-04-23 Verfahren zum Herstellen einer Fahrwerksbaugruppe

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102012206610A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3208180A1 (de) * 2016-02-18 2017-08-23 C.R.F. Società Consortile per Azioni Hilfsrahmen zur montage einer vorderradaufhängung eines kraftfahrzeugs

Citations (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19714631A1 (de) * 1996-04-20 1997-10-30 Volkswagen Ag Selbsttragende Kraftfahrzeugkarosserie
DE19824978A1 (de) * 1998-06-04 1999-12-09 Volkswagen Ag Verfahren zum Aushärten von Aluminiumbauteilen einer Fahrzeugkarosserie oder einer Fahrzeugkarosseriebaugruppe
DE10246614A1 (de) * 2002-10-07 2004-04-15 Benteler Automobiltechnik Gmbh Verfahren zur Herstellung eines beschichteten Strukturbauteils für den Fahrzeugbau
DE102006049146A1 (de) * 2006-10-17 2008-04-24 Elisabeth Braun Verfahren zur Herstellung einer aus Blechteilen bestehenden Baugruppe
DE102006050144A1 (de) * 2006-10-25 2008-04-30 Huntsman Advanced Materials (Switzerland) Gmbh Metall-Kunststoff-Hybrid-Strukturbauteile
WO2009033527A1 (de) * 2007-09-11 2009-03-19 Voestalpine Krems Gmbh Verfahren und vorrichtung zum härten von profilen
DE102009004310A1 (de) 2009-01-10 2010-07-15 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Fahrschemel, insbesondere Vorderachsträger
DE102010025537A1 (de) 2009-07-06 2011-05-05 Ksm Castings Gmbh Achsträger, insbesondere Vorderachsträger für Kraftfahrzeuge

Patent Citations (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19714631A1 (de) * 1996-04-20 1997-10-30 Volkswagen Ag Selbsttragende Kraftfahrzeugkarosserie
DE19824978A1 (de) * 1998-06-04 1999-12-09 Volkswagen Ag Verfahren zum Aushärten von Aluminiumbauteilen einer Fahrzeugkarosserie oder einer Fahrzeugkarosseriebaugruppe
DE10246614A1 (de) * 2002-10-07 2004-04-15 Benteler Automobiltechnik Gmbh Verfahren zur Herstellung eines beschichteten Strukturbauteils für den Fahrzeugbau
DE102006049146A1 (de) * 2006-10-17 2008-04-24 Elisabeth Braun Verfahren zur Herstellung einer aus Blechteilen bestehenden Baugruppe
DE102006050144A1 (de) * 2006-10-25 2008-04-30 Huntsman Advanced Materials (Switzerland) Gmbh Metall-Kunststoff-Hybrid-Strukturbauteile
WO2009033527A1 (de) * 2007-09-11 2009-03-19 Voestalpine Krems Gmbh Verfahren und vorrichtung zum härten von profilen
DE102009004310A1 (de) 2009-01-10 2010-07-15 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Fahrschemel, insbesondere Vorderachsträger
DE102010025537A1 (de) 2009-07-06 2011-05-05 Ksm Castings Gmbh Achsträger, insbesondere Vorderachsträger für Kraftfahrzeuge

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP3208180A1 (de) * 2016-02-18 2017-08-23 C.R.F. Società Consortile per Azioni Hilfsrahmen zur montage einer vorderradaufhängung eines kraftfahrzeugs
US10023233B2 (en) 2016-02-18 2018-07-17 C.R.F. Società Consortile Per Azioni Auxiliary frame for supporting a front suspension of a motor-vehicle

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102010012825A1 (de) Querträger
DE102014005010A1 (de) Achsträger für ein Kraftfahrzeug und Verfahren zur Herstellung eines Achsträgers
DE102013108265A1 (de) Baugruppe von gehärteten Bauteilen und Verfahren zur Herstellung
DE112017003027T5 (de) Verfahren zum Fertigen eines Strukturbauteils
DE102013007805A1 (de) Säule für eine Kraftfahrzeug-Rohbaustruktur, Verfahren zur Herstellung einer Säule und Kraftfahrzeug-Rohbaustruktur
DE102011118285A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Kraftwagenbauteils und Kraftwagenbauteil
DE102013001028A1 (de) Zwischenschale für eine Kraftfahrzeugtür, Verfahren zur Herstellung einer Zwischenschale und Tür für ein Kraftfahrzeug
DE102011050657B3 (de) Kraftfahrzeug-Fahrwerkskomponente
DE102011102758A1 (de) Vorbaustruktur einer Personenkraftwagenkarosserie
DE102013004306A1 (de) Querträger für den Bodenbereich einer Kraftfahrzeug-Rohbaustruktur, Verfahren zur Herstellung eines Querträgers und Kraftfahrzeug-Robaustruktur
DE102011115855A1 (de) Faserverbundlängsträger
DE102013221893A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Lenkers und Mehr-Punkt-Lenker für ein Kraftfahrzeug
DE102010027354A1 (de) Tragstruktur einer Fahrzeugkarosserie
DE102009024622A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bauteils
DE102012206610A1 (de) Verfahren zum Herstellen einer Fahrwerksbaugruppe
DE102011051259A1 (de) Kraftfahrzeug-Fahrwerkskomponente und Verfahren zu deren Herstellung
DE102013015279A1 (de) Strebe für ein Fahrzeug und Verfahren zur Herstellung einer Strebe
DE102013008510A1 (de) Modulträger für ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Modulträgers
DE102021206369A1 (de) Verfahren zum Zusammenbau einer Kraftfahrzeugkarosserie
WO2011012190A2 (de) Verbundbauteil mit wenigstens zwei verbundkomponenten und verfahren zu dessen herstellung
DE102012001045A1 (de) Anordnung eines Domelements für ein Feder- und/oder Dämpfelement an einer Personenkraftwagenkarosserie
DE102014005007A1 (de) Integralträger für ein Kraftfahrzeug und Verfahren zur Herstellung eines Integralträgers
DE102010012831A1 (de) Getriebetunnel
DE102012005986A1 (de) Längsträger für ein Kraftfahrzeug und Verfahren zur Herstellung eines Längsträgers
DE102013019250A1 (de) Kraftfahrzeug

Legal Events

Date Code Title Description
R163 Identified publications notified
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication