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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Detektion eines ersten Fehlerzustandes in einem einfach redundanten Datenübertragungspfad zur Übertragung einer Schalterstellung zu einer Informationssenke.
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In Stand der Technik ist es bekannt, dass eine Vielzahl von sicherheitskritischen Funktionen in Medizingeräten auftreten, die bei einem Fehler in der Signalkette zur Ansteuerung dieser Funktion zu einer Gefährdung des Patienten und/oder Bedienpersonals führen können. Je nach Verletzungspotential werden diese Funktionen in mehrere Sicherheitsklassen eingeteilt. So sind beispielsweise motorische Bewegungen und die Auslösung von Strahlung bei einem Röntgengerät oder einer Anlage zur Tumortherapie potentiell gefährliche Funktionen. Hierzu befassen sich einschlägige Normen, wie z. B. die IEC 60601-1 oder die IEC 61508, mit derartigen Themen und fordern die Redundanz aller Bestandteile einer Signalkette, die zur Ansteuerung derartiger Funktionen verwendet werden. Ein dabei oft verwendetes Prinzip ist die sogenannte „Erstfehlersicherheit” oder im Englischen „SFC – Single Fault Condition”. Dieses Prinzip besagt, dass die Sicherheit aufgrund eines beliebigen Fehlers, der mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit auftreten kann, in der Signalkette nicht negativ beeinflusst werden darf.
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Ein Problem besteht dabei darin, dass gemäß IEC 60601-1:2007, Kapitel 4.7., ein Fehler nur dann als solcher gilt, wenn er auch erkennbar ist.
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Das bedeutet, dass allein die redundante Ausführung einer Signalkette in vielen Fällen nicht ausreicht, um die Erstfehlersicherheit des Systems komplett sicherzustellen, da ein Defekt in einem Bauteil vielfach nicht erkennbar ist. Beispielsweise kann solch ein Defekt in einem Bruch einer Rückstellfeder eines doppelt ausgeführten Schalters bestehen. Weiterhin kann die redundante Signalkette aus zwei Signalpfaden aufgebaut sein, die auf einem Signalpfad ein Software-Signal mit einer in einem Datenstrom eincodierten Information bezüglich eines Schaltzustandes eines Schalters überträgt und auf dem anderen Signalpfad ein Hardware-Signal das den rein binären Zustand einer Schalterstellung weitergibt.
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Vielfach wurde die Erstfehlersicherheit nicht komplett durchdacht und die Anforderungen des unter Kapitel 4.7. der 3. Edition der IEC60601-1 genannten Konzepts wurden nur unzureichend umgesetzt. So wurde zur Sicherheit teilweise nur ein redundanter Signalpfad eingesetzt, ohne wirklich alle Aspekte der potentiellen und wahrscheinlichen Fehlerquellen abzudecken. Alternativ wurden in sicherheitskritischen Systemen aufwändige Überwachungsschaltungen eingesetzt, die von außen die Integrität der Signale und aller nötigen Bauteile permanent überwachen. Solche Lösungen sind mit erheblichen Kosten verbunden und in vielen Produkten nicht wirtschaftlich sinnvoll einsetzbar.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Schaltungsanordnung zur Detektion eines ersten Fehlerzustandes in einem einfach redundanten Datenübertragungspfad zur Übertragung einer Schalterstellung an eine Informationssenke zu finden, die mit möglichst geringem Hardware-Aufwand auskommt.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
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Der Erfinder hat erkannt, dass diese Erstfehlersicherheit durch eine einfache Modifikation eines einfach redundanten Datenübertragungsweges mit zwei parallel und verlaufenden Signalpfaden erreichbar ist, wenn eingangsseitig und ausgangsseitig zwischen den Signalpfaden eine ODER-Logik verknüpft wird, die mit ihrem Ausgang und einem Eingang wiederum mit einem Testschaltkreis verbunden ist.
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Demgemäß schlägt der Erfinder eine Schaltungsanordnung zur Detektion eines ersten Fehlerzustandes in einem einfach redundanten Datenübertragungspfad zur Übertragung einer Schalterstellung zu einer Informationssenke, vor, welche die folgenden Merkmale aufweist:
- – mindestens einen zu überwachenden ersten Schalter mit zwei parallelen Schaltausgängen,
- – einen ersten Signalpfad zur Übertragung der Information der Stellung des Schalters, der mit einem ersten Schaltausgang des Schalters verbunden ist, zu der Informationssenke,
- – einen zweiten Signalpfad zur redundanten Übertragung der Information des ersten Signalpfades, der mit einem zweiten Schaltausgang des Schalters verbunden ist, zu der Informationssenke,
- – eine UND-Logik, welche die zwei Schaltausgänge einerseits mit dem ersten Signalpfad verbindet, und
- – eine erste ODER-Logik, welche die zwei Schaltausgänge andererseits mit dem zweiten Signalpfad verbindet,
- – eine zweite ODER-Logik,
- – einen Testschaltkreis, und
- – eine Freigabelogik in mindestens einem Signalpfad mit einer Rückleitung zwischen Freigabelogik und einem Eingang an der zweiten ODER-Logik, wobei
- – der Testschaltkreis:
- – mit einem Eingang mit dem Ausgang einer zweiten ODER-Logik verbunden ist,
- – mit einem ersten Ausgang mit einem Eingang der zweiten ODER-Logik verbunden ist, und
- – über einen zweiten Ausgang die Freigabelogik in mindestens einem Signalpfad steuert.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung dieser Schaltungsanordnung wird weiterhin vorgeschlagen, den Testschaltkreis derart zu konfigurieren, dass bei Inbetriebnahme der Schaltungsanordnung die folgenden Schritte ausführt werden:
- – sperren der Durchleitung der Signalpfade vor der Informationssenke,
- – senden eines Testsignals an die zweite ODER-Logik,
- – überprüfen des Durchganges des Testsignals durch die ODER-Logik am Testeingang des Testschaltkreises und Aussenden einer Fehlermeldung, falls das Testsignal nicht eingeht,
- – aussenden eines zweiten Testsignals über die Rückleitung der mindestens einen Freigabelogik an den Eingang der ODER-Logik,
- – überprüfen des Eingangs des zweiten Testsignals am Eingang des Testschaltkreises und Aussenden einer Fehlermeldung, falls das Testsignals nicht eingeht,
- – freigeben der Signalpfade, wenn beide Überprüfungen positiv ausfallen.
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Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn bei einer solchen Schaltungsanordnung der erste Signalpfad zur Übertragung eines einfachen binären Schaltsignals entsprechend der Schalterstellung des Schalters konfiguriert ist. Es soll also der erste Signalpfad als Hardware-Pfad ausgestaltet sein, der die Schalterstellung unmittelbar an die Informationssenke weitergibt.
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In einer einfachen Variante der Schaltungsanordnung kann auch der zweite Signalpfad ebenfalls zur Übertragung eines einfachen binären Schaltsignals entsprechend der Schalterstellung des Schalters konfiguriert sein, also ebenfalls als Hardware-Pfad ausgestaltet sein. Hierbei sollte dann der zweite Signalpfad ebenfalls eine Freigabelogik mit Rückleitung zur zweiten ODER-Logik aufweisen.
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In einer anspruchvolleren Variante der Schaltungsanordnung werden die beiden Signalpfade unterschiedlich ausgestaltet, so dass der zweite Signalpfad derart konfiguriert ist, dass durch ihn eine Ausgabe der Schalterstellung des Schalters durch einen zyklisch gesendeten Binärcode erfolgt. Hierbei wird vorzugsweise bei dem zyklisch gesendeten Binärcode ein Ethernet-Protokoll verwendet. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass auch andere allgemein bekannte Protokolle, wie beispielsweise ein CAN-Bus, Profinet, ARCNET oder FlexRay, verwendet werden können.
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Bei der Verwendung solcher Netzwerkprotokolle kann zur Umsetzung der Schalterstellung des Schalters auf den Binärcode ein Signalumsetzer im zweiten Signalpfad angeordnet werden.
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Wird die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung nicht nur zur Übertragung des Schaltzustandes eines einzigen Schalters sondern für mehrere Schalter verwendet, so wird vorgeschlagen, dass n > 1 Schalter mit n ersten Signalpfaden und eine dritte ODER-Logik im ersten Signalpfad mit je einem Eingang für jeden der n Schalter angeordnet sind. Im Ergebnis ist dann auf dem binären HW-Pfad ein gemeinsames Summensignal für mehrere Schalter für eine Auslösung einer sicherheitskritischen Funktion. Hierdurch können entsprechend Kosten gegenüber einer einfachen Vervielfachung des Systems eingespart werden. Auf dem zweiten Signalpfad kann dann codiert übertragen werden, wohin sich z. B. ein Motor drehen soll. Im ersten Pfad ist dabei nur hinterlegt, dass eine Bewegungsfreigabe erfolgen soll.
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Weiterhin kann die UND-Logik als einfaches UND-Gatter ausgestaltet sein oder sie wird durch Software in einem programmierbaren Schaltkreis nachgebildet.
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Ebenso kann zumindest eine der ODER-Logiken als ODER-Gatter ausgebildet werden oder zumindest eine der ODER-Logiken durch Software in einem programmierbaren Schaltkreis nachgebildet werden.
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Kostengünstig ist es auch, wenn der Testschaltkreis durch Software in einem programmierbaren Schaltkreis nachgebildet ist.
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Soll die gesamte Schaltungsanordnung möglichst kompakt mit wenigen Bausteinen errichtet werden, so können alle Schaltkreise zwischen dem Schalter und der Informationssenke in einem einzigen programmierbaren Schaltkreis nachgebildet werden.
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Bei besonders hohen Sicherheitsanforderungen, kann es jedoch auch vorteilhaft sein die ODER-Logik, den Testschaltkreis, und die mindestens eine Freigabe-Logik in einem separaten, insbesondere programmierbaren, Schaltkreis zu verwirklichen.
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Die hier vorgestellten Schaltungsanordnungen haben den Vorteil eine vollständige Erstfehlersicherheit der Auslöseschaltung für sicherheitskritische Funktionen in Medizingeräten bis einschließlich einer Sicherheitsklasse C zu garantieren und dabei ein einfaches und kostenoptimiertes Schaltungsdesigns aufzuweisen.
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Somit eignet sich die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung insbesondere für den Einsatz in medizinischen Geräten mit mindestens einem Schalter zur Steuerung einer sicherheitsrelevanten Funktion, wobei der mindestens eine Schalter über eine der oben beschriebenen Schaltungsanordnung verfügt und mit einem Mittel zur Auslösung der sicherheitsrelevanten Funktion als Informationssenke verbunden ist. Als medizinisches Gerät im Sinne dieser Schrift werden insbesondere diagnostische, bildgebende und interventionelle Medizinsysteme angesehen, beispielhaft werden die Geräte aus der folgenden Liste genannt: CT-System, C-Bogen-System, Strahlentherapie-System, NMR-System, Lithotripsie-System, Angiographie-System, Kontrastmittelapplikator, Perfusor, Monitoring-System, Geräteausstattungen von medizinischen Intensiv-Stationen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele mit Hilfe der Figuren näher beschrieben, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Merkmale dargestellt sind. Es werden folgende Bezugszeichen verwendet: 1: zweikanaliger Schalter; 2: UND-Logik; 3: erste ODER-Logik; 4: zweite ODER-Logik; 5: Schalterstellungssignal; 6: Testpfad; 7: Hardware-Signal; 8, 9: Signalumsetzer; 10: Testschaltkreis; 11: Freigabelogik; 12: Ausgang des Signal-Pfades D1; 13: Ausgang des Signalpfades D2; 14: Informationssenke; 15: Leitung; 16: Rückleitung; 17: drittes ODER-Gatter; D1, D2: Signalpfad; S: Schaltkreis.
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Es zeigen im Einzelnen:
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1: Einfache erfindungsgemäße Schaltungsanordnung für zwei parallele Datenpfade;
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2: Erfindungsgemäße Schaltungsanordnung für zwei und mehr parallele Datenpfade.
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Die 1 zeigt eine einfache erfindungsgemäße Schaltungsanordnung, die in einem programmierbaren Schaltkreis S realisiert ist. Hierbei wird die Information bezüglich der Schalterstellung eines Schalters 1 über zwei redundant ausgebildete Signalpfade D1 und D2 an eine Informationssenke 14, beispielsweise einen Aktuator, der in einem hier nicht näher dargestellten Strahlentherapiesystem die Strahlung einer permanenten Strahlenquelle frei gibt oder ein Gerätebewegung steuert, übertragen. Der Schalter 1 ist wie dargestellt als Doppelschalter mit zwei unabhängigen Ausgängen ausgelegt, die beide jeweils auf eine UND-Logik 2 und eine ODER-Logik 3 geleitet werden. Der Signalpfad D1 ist als Hardware-Pfad ausgebildet, und führt von dem Ausgang der UND-Logik 2 zu einer Signalumsetzung 8, die das Signal 5, das durch die Schalterstellung bestimmt wird, in ein binäres Hardware-Signal umsetzt. Meist ist dies ein Pegelwandler, der z. B. ein 3.3 Volt-Signal in ein 24 Volt-Signal umsetzt und – z. B. aus elektrischen Gründen – für eine galvanische Trennung – z. B. mittels Optokoppler – sorgt. Von der Signalumsetzung 8 führt der Signalpfad D1 über eine Freigabelogik 11, die von einem Testschaltkreis 10 gesteuert wird, über den Ausgang 12 unmittelbar zur Informationssenke 14.
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Parallel zum Signalpfad D1 ist ein zweiter Signalpfad D2 aufgebaut, der ausgehend von der ersten ODER-Logik 3 die Schalterstellung als Hardware-Signal 7 an die Signalumsetzung 9 weitergibt, wo aus der Information des Signals 7 ein zyklisch gesendetes Telegramm, zum Beispiel in Form eines Ethernet-Protokolls, erzeugt wird. Dieses so genannte Software-Signal wird dann – ebenfalls über eine vom Testschaltkreis 10 getriggerte Freigabelogik 11 und über den Ausgang 13 zur Informationssenke 14 geleitet.
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Parallel zu den Signalpfaden D1 und D2 wird die Schalterstellung von den Ausgängen der UND-Logik 2 und ODER-Logik 3 zu einer zweiten, zum Selbsttest bestimmten, ODER-Logik 4 geleitet. An diese ODER-Logik 4 ist auch ein Testpfad 6 für ein Testsignal vom Testschaltkreis 10 und eine Rückleitung 16, welche über die Freigabelogik 11 das Schaltsignal des Signalpfades D1 an die ODER-Logik 4 leitet, angeschlossen. Dabei wird das Signal auf der Rückleitung 16 nicht direkt vom Testschaltkreis 10 über den Eingang von 11 für den Ausgang von 10 getriggert. Die Rückleitung 16 stellt letztlich ein logisches Duplikat des Ausgangs 12 dar, wobei der wirkliche Trigger für das am Ausgang 12 anliegende Signal der Baustein 8 ist. Durch die Freigabelogik 11 wird lediglich der Ausgang von 8 auf 12 permanent durchgeschaltet, sobald der Selbsttest bestanden wurde. Ab diesem Zeitpunkt bis zum nächsten Selbsttest ist der Ausgang von 10 auf 11 immer „logisch wahr”, d. h. 11 schaltet „durch”, egal welches Signal am Ausgang von 8 anliegt.
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Zur Überprüfung der Integrität der Schaltung kann mit Hilfe des Testschaltkreises 10 über den Testpfad 6 die Funktionsfähigkeit der zweiten ODER-Logik 4 als auch die Funktionsfähigkeit der Signalumsetzung 8 überprüft werden. Ausführlich wird dies weiter unten im Zusammenhang mit der 2 beschrieben.
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Die 2 zeigt eine etwas aufwendigere Variante der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung. Gegenüber der einfachen Schaltungsanordnung aus 1 verfügt diese Schaltungsanordnung zusätzlich über ein ODER-Gatter 17 zwischen der UND-Logik 2 und der Signalumsetzung 8 im ersten Signalpfad D1, die ODER-Logik 4 weist 2n + 2 Eingänge für die 2n Schalterausgänge, die Rückleitung 16 und den Testpfad 6 mit dem Testsignal auf.
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Der Selbsttests läuft wie folgt ab:
Erster Teil des Selbsttests:
- a) Zum Zeitpunkt t = 0 wird durch den Testschaltkreis 10 über den Testpfad 6 ein Testsignal an das ODER-Gatter 4 mit ”true” angelegt.
- b) Als Ergebnis wird am Ausgang des ODER-Gatters 4 ebenfalls ein ”true”-Signal an der Leitung 15 erwartet. Dieses Signal wird vom Testschaltkreis 10 wieder eingelesen und intern mit dem Testsignal auf dem Testpfad 6 verglichen.
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Sind die Signale auf dem Testpfad 6 und der Leitung 15 identisch, startet der zweite Teil des Selbsttests.
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Sind die Signale auf dem Testpfad 6 und der Leitung 15 ungleich, muss das ODER-Gatter 4 oder der Testschaltkreis 10 einen Defekt aufweisen. Die Selbsttestlogik ist also defekt und nicht mehr verlässlich. Der Selbsttest wird daraufhin abgebrochen und aus Sicherheitsgründen der Signalpfad D1 am Ausgang 12 mit Hilfe des Freigabeelements 11 und Signalpfad D2 am Ausgang 13 durch softwaregesteuertes weglassen der Telegramme und gegebenenfalls senden eines Fehlertelegramms an die Informationssenke 14 von der Informationssenke 14 abgetrennt.
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Zweiter Teil des Selbsttests:
- c) Es wird zum Zeitpunkt t = 1 vom Testschaltkreis 10 das Testsignal auf dem Testpfad 6 wieder auf ”false” gesetzt.
- d) Jetzt wird zum Zeitpunkt t = 2 erneut der Ausgang von des ODER-Gatters 4 über die Leitung 15 durch den Testschaltkreis 10 eingelesen.
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Wenn an der Leitung 15 ein ”false”-Signal ansteht, ist der Selbsttest bestanden und als Folge wird der Signalpfad D1 durch die Freigabelogik 11, zum Beispiel ein Relais, und softwaregesteuert der Signalpfad D2 freigegeben.
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Trägt die Leitung 15 ein ”true”-Signal ist der Selbsttest nicht bestanden. Als Folge wird der Signalpfad D1 durch die Freigabelogik 11 und Signalpfad D2 durch softwaregesteuertes weglassen der Telegramme und gegebenenfalls senden eines Fehlertelegramms an die Informationssenke 14 aus Sicherheitsgründen von der Informationssenke 14 abgetrennt. Offensichtlich muss die Signalkette, also die funktionalen Bausteine 1 oder/und 2 oder/und 3 oder/und 17 oder/und 8 oder/und 11, irgendwo mindestens einen fehlerhaften Durchgang besitzen.
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Falls der Anwender aus Versehen zum Zeitpunkt t = 2 eine oder mehrere Schalter betätigt, würde der Selbsttest ebenfalls fehlschlagen. Für diesen Fall kann eventuell durch die Informationssenke 14 getriggert oder auch durch den Testschaltkreis 10 direkt der Selbsttest auch mehrfach erneut ausgeführt werden. Vorteilhaft wird diese Vorgehensweise mit einer Meldung an den Anwender gekoppelt, bitte alle Tasten loszulassen.
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Der erste und zweite Teil des Selbsttestes können bei jedem Hochfahren der Anlage ausgeführt werden und/oder auch mehrfach während des Betriebes ausgeführt werden. Die Frequenz eines solchen Selbsttestes richtet sich dabei nach der Sicherheitsanforderung des Gesamtsystems.
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Insgesamt wird mit der Erfindung eine Schaltungsanordnung vorgeschlagen, aufweisend:
- – einen zu überwachenden ersten Schalter mit zwei Schaltausgängen,
- – einen ersten Signalpfad zur Übertragung der Schalterstellung zu einer Informationssenke,
- – einen zweiten Signalpfad zur redundanten Übertragung Schalterstellung,
- – eine UND-Logik, welche die zwei Schaltausgänge mit dem ersten Signalpfad und eine erste ODER-Logik, welche die zwei Schaltausgänge mit dem zweiten Signalpfad verbindet,
- – eine zweite ODER-Logik,
- – einen Testschaltkreis, und
- – eine Freigabelogik in mindestens einem Signalpfad mit einer Rückleitung zwischen Freigabelogik und einem Eingang an der zweiten ODER-Logik, wobei
- – der Testschaltkreis mit einem Eingang mit dem Ausgang einer zweiten ODER-Logik verbunden ist, mit einem ersten Ausgang mit einem Eingang der zweiten ODER-Logik verbunden ist, und über einen zweiten Ausgang die Freigabelogik in mindestens einem Signalpfad steuert.
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Mit dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Schaltungsanordnung mindestens eines redundant ausgelegten Signalpfades zur Weiterleitung einer Schalterstellung wird die gewünschte Erstfehlersicherheit erreicht. Eine solche Schaltungsanordnung eignet sich besonders für Geräte, die im medizinischen Umfeld unter sicherheitsrelevanten Bedingungen eingesetzt werden sollen.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- zweikanaliger Schalter
- 2
- UND-Logik
- 3
- erste ODER-Logik
- 4
- zweite ODER-Logik
- 5
- Schalterstellungssignal
- 6
- Testpfad
- 7
- Hardware-Signal
- 8, 9
- Signalumsetzer
- 10
- Testschaltkreis
- 11
- Freigabelogik
- 12
- Ausgang des Signalpfades D1
- 13
- Ausgang des Signalpfades D2
- 14
- Informationssenke
- 15
- Leitung
- 16
- Rückleitung
- 17
- drittes ODER-Gatter
- D1, D2
- Signalpfad
- S
- Schaltkreis