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Die Erfindung betrifft einen Abgasturbolader für eine Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs.
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Aus dem Stand der Technik sind Abgasturbolader bekannt, die einen Klappenmechanismus aufweisen, mittels welchem ein Ladedruck in dem Abgasturbolader präzise gesteuert werden kann. Insbesondere wird mittels einer derartigen Steuerung des Ladedrucks verhindert, dass von dem Abgasturbolader eine zu große Menge an Luft verdichtet wird, was unter Umständen zu einer Überlastung der von dem Abgasturbolader aufgeladenen Brennkraftmaschine führen könnte. Die Steuerung des Ladedrucks in einem derartigen Abgasturbolader erfolgt dabei in herkömmlicher Art und Weise unter Verwendung eines Klappenmechanismus, bei dem an einer drehbaren Spindel eine Wastegate-Klappe angebracht ist, welche ein Wastegate-Ventil durch Drehen der Spindel bei Bedarf öffnet und wieder schließt. Die Steuerung des Wastegate-Ventils erfolgt dabei üblicherweise durch einen Aktuator, der mittels eines Koppelungselements die Wastegate-Klappe in Abhängigkeit von bestimmten Steuersignalen öffnet oder wieder schließen kann. In unterschiedlichen Betriebsbereichen des Abgasturboladers, die insbesondere einen Teillast- oder Vollast-Betriebszustand umfassen können, wird der Ladedruck mittels einer Regelung der Turbinenleistung eingestellt. In diesen Betriebsbereichen wird die Wastegate-Klappe gegen einen den Klappenmechanismus durchströmenden Abgasmassenstrom soweit zugezogen, inwieweit Aufstaudruck oberhalb der Turbine zur Bereitstellung der benötigten Turbinen- bzw. Verdichterleistung benötigt wird. Hierzu ist eine positionsgenaue Einstellung der Position der Wastegate-Klappe erforderlich.
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Bedingt durch das Zuziehen entgegen des Abgasmassenstroms ist dabei das System in der Regel nicht völlig kraftfrei.
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In Betriebsbereichen, die ohne Ladedruck dargestellt werden können, also insbesondere im saugmotorischen Teillast-Betriebsbereich, aber auch im Kaltstart-Betriebszustand, kann durch das Öffnen der Wastegate-Klappe ein Verbrauchs- und Emissionsvorteil erzielt werden. Hier erfolgt das Einregeln der Last nicht durch das Wastegate-Ventil, und es ist keine positionsgenaue Einregelung der Wastegate-Klappe erforderlich. Je weiter die Wastegate-Klappe geöffnet und je größer somit der Turbinen-Bypassstrom ist, desto größer ist das Kraftstoff-Einsparpotenzial des Abgasturboladersystems.
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Insbesondere in den o.g. Betriebsbereichen kann die Wastegate-Klappe jedoch durch die Abgaspulsationen zu Schwingungen angeregt werden (sog. "Wastegate-Prasseln"), da einerseits das mittlere Kraftniveau gegenüber der aufgeladenen Teil- und Volllast niedrig (kraftfrei) ist und ein Spiel im System unter Umständen zu. groß ist.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Ausführungsform für einen Abgasturbolader bereitzustellen, bei der oben genannte Probleme beseitigt oder zumindest reduziert sind.
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Die oben genannte Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß weist der Abgasturbolader einen Anschlag zum Abstützen des Wastegate-Ventils oder eine Einrast-Einrichtung zum Fixieren desselben, jeweils in der geöffneten Position der Wastegate-Klappe auf. Durch eine derartige Abstützung in der geöffneten Position der Wastegate-Klappe wird die mechanische Stabilität des Wastegate-Ventils stark erhöht, und zwar auch dann, wenn das Wastegate im Teillast-Betrieb geöffnet ist und ohne den erfindungsgemäßen Anschlag durch Abgaspulsationen zu Schwingungen angeregt werden würde. Durch die erfindungsgemäße Abstützung wird die Bewegungsmöglichkeit der Komponenten des Wastegate-Ventils, also insbesondere von Wastegate-Klappe und Spindel, stark eingeschränkt. Folglich wird auch die Erzeugung von Schwingungen durch ein das Turbinengehäuse durchströmendes Gas, insbesondere Abgas, auf das Wastegate-Ventil stark reduziert oder sogar vollständig vermieden.
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Vorzugsweise ist der Anschlag derart ausgebildet, dass sich ein Abstützungsanschnitt der Wastegate-Klappe in der geöffneten Position an dem Anschlag abstützt. Auf diese Weise lässt sich die hinsichtlich der Ausbildung von unerwünschten mechanischen Schwingungen besonders anfällige Wastegate-Klappe gut stabilisieren, was die Ausbildung von Schwingungen in dem Wastegate-Ventil besonders effektiv unterdrückt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Anschlag derart ausgebildet, dass sich die Spindel, insbesondere ein an der Spindel ausgebildeter Spindel-Abstützungsabschnitt, in der geöffneten Position der Wastegate-Klappe an dem Anschlag abstützt. Der Abstützungsabschnitt kann dabei in Form eines einfachen, an der Spindel angebrachten Fortsatzes ausgebildet sein. Auf diese Weise lässt sich der erfindungsgemäße Abgasturbolader auf technisch besonders einfache Art und Weise realisieren.
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Vorzugsweise ist der Anschlag in dem Turbinengehäuse angeordnet. Da sich Wastegate-Klappe und Spindel üblicherweise vollständig innerhalb des Gehäuses angeordnet befinden, kann der erfindungsgemäße Anschlag ohne größere Modifikationen an mit dem Wastegate-Ventil in Wirkverbindung stehenden Komponente des Abgas-Turboladers, insbesondere an der Wastegate-Klappe oder/und der Spindel, realisiert werden.
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In einer alternativen Ausführungsform kann der Anschlag auch außerhalb des Turbinengehäuses, insbesondere auf einer Außenseite des Turbinengehäuses, angeordnet sein. Dabei ist die Spindel durch eine in dem Turbinengehäuse angeordnete Durchgangsöffnung durch das Turbinengehäuse nach außen durchgeführt, so dass ein Endabschnitt der Spindel außerhalb des Gehäuses angeordnet ist. Somit sind Modifikationen an innerhalb des Turbinengehäuses angeordneten Komponenten des Wastegate-Ventils nicht erforderlich. Da ein außerhalb des Turbinengehäuses anzubringender Anschlag mit relativ einfachen technischen Mitteln zu realisieren ist, lassen sich mittels einer derartigen Ausführungsform die Herstellungskosten des erfindungsgemäßen Abgasturboladers reduzieren.
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Um den technischen Aufwand bei der Realisierung des Abgasturboladers weiter zu verringern, kann in einer weiterbildenden Ausführungsform daran gedacht sein, dass die Spindel einen Fortsatz aufweist, der an dem Endabschnitt der Spindel angebracht ist, und zwar derart, dass der Fortsatz sich in der geöffneten Position der Wastegate-Klappe an dem außerhalb des Turbinengehäuses angeordneten Anschlag abstützt. Hierzu kann der Fortsatz ein separates Bauteil sein, welches an dem Endabschnitt der Spindel befestigt ist. Alternativ können ein Spindel und Fortsatz als Einheit ausgebildet sein.
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In einer weiterbildenden Ausführungsform kann der Abgasturbolader ferner eine Koppeleinrichtung, insbesondere ein Koppelstange, umfassen, welche über ein Hebelelement mit dem Endabschnitt der Spindel zum Drehen der Spindel verbunden sein kann. Die Koppeleinrichtung kann dabei derart ausgebildet sein, dass sie sich in der geöffneten Position der Wastegate-Klappe an dem Anschlag abstützt. Somit können alle wesentlichen Komponenten des Wastegate-Ventils unverändert bleiben, da gemäß dieser Ausführungsform lediglich für die Koppeleinrichtung ein erfindungsgemäßer Anschlag vorgesehen werden muss, der zudem außerhalb des Turbinengehäuses angeordnet ist und somit auf technisch relativ einfache Art und Weise realisiert und bereitgestellt werden kann.
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In einer technisch besonders einfachen und damit kostengünstigen Ausführungsform weist die Koppeleinrichtung einen Abstützungsabschnitt zum Abstützen an dem Anschlag in der geöffneten Position der Wastegate-Klappe auf.
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Zum Zwecke der automatisierten Bewegung der Wastegate-Klappe zwischen der geschlossenen und geöffneten Position kann der Abgasturbolader in einer weiterbildenden Ausführungsform eine Antriebsvorrichtung umfassen, welche mit der Koppeleinrichtung zum Antreiben der Spindel verbunden ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Anschlag als bewegliches, insbesondere translatorisch bewegbares oder rotatorisch drehbares, Anschlag-Element ausgebildet, so dass mittels des beweglichen Anschlag-Elements für den Anschlag eine Mehrzahl von verschiedenen Anschlag-Positionen einstellbar ist. Durch die Mehrzahl von Anschlag-Positionen wird darauf eine Mehrzahl von verschiedenen geöffneten Positionen der Wastegate-Klappe definiert. Insbesondere können auf diese Weise verschiedene Öffnungswinkel für die Wastegate-Klappe in der geöffneten Position realisiert werden.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird die Anschlag-Position für die geöffnete Stellung der Wastegate-Klappe gelernt und/oder erkannt, und reduziert die Antriebsvorrichtung eine Anfahrgeschwindigkeit der Wastegate-Klappe mit geringer werdendem Abstand der Wastegate-Klappe relativ zu der gelernten Position des Anschlags.
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Erfindungsgemäß stützt sich das Wastegate-Ventil auch an dem beweglichen Anschlag-Element in der zugeordneten geöffneten Position der Wastegate-Klappe ab. Mittels der jeweils eingestellten Anschlag-Position des Anschlag-Elements kann also auf flexible Weise eine bestimmte geöffnete Position der Wastegate-Klappe festgelegt, so dass auch mittels eines beweglichen Anschlags erfindungsgemäß die Ausbildung von unerwünschten Schwingungen in dem Wastegate-Ventil reduziert oder sogar vollständig unterbunden werden kann. Zusätzlich wird ein unerwünschtes Bewegen der Wastegate-Klappe über den der eingestellten Anschlag-Position zugeordneten Öffnungswinkel der Wastegate-Klappe hinaus verhindert. Eine derartige Ausführungsform bietet sich insbesondere dafür an, eine verschleißbedingte Verschiebung einer geöffneten Position der Wastegate-Klappe auszugleichen.
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Vorzugsweise ist das Anschlag-Element als drehbares Anschlag-Element in Form eines Exzenters ausgebildet.
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Zur automatisierten Bewegung des Anschlag-Elements kann in einer weiterbildenden Ausführungsform der Abgasturbolader eine Anschlag-Antriebsvorrichtung, insbesondere eine mechanische oder pneumatische oder elektrische oder hydraulische Anschlag-Antriebsvorrichtung, umfassen, mittels derer das Anschlag-Element zum Einstellen der Mehrzahl von Anschlag-Positionen antreibbar ist. Auf diese Weise wird die Flexibilität bzgl. der Verwendung des Abgasturboladers in einem Kraftfahrzeug erhöht.
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In einer alternativen Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Einrast-Einrichtung ein umschaltbares Einrast-Element umfassen, welches umschaltbar ist zwischen einer Einrast-Position, in welcher es die Wastegate-Klappe in der geöffneten Position fixiert und einer Freigabe-Position, in welcher es die Wastegate-Klappe aus der geöffneten Position freigibt. Das Einrast-Element ist dabei vorzugsweise linear bewegbar oder drehbar ausgebildet. Bei einem Bewegen der Wastegate-Klappe in die geöffnete Position kann das Einrast-Element der Wastegate-Klappe zunächst ausweichen und somit ein ungehindertes Bewegen der Wastegate-Klappe in die geöffnete Position ermöglichen. Da das Einrast-Element vorzugsweise gegen die Wastegate-Klappe vorgespannt sein kann, ist das Einrast-Element in der Lage, bei entsprechender geeigneter Ausbildung die Wastegate-Klappe gegen eine unerwünschte Bewegung in Richtung der geschlossenen Position zu fixieren, sobald die Wastegate-Klappe die geöffnete Position erreicht hat. Eine derartige Fixierungs-Eigenschaft kann insbesondere durch eine geeignete geometrische Ausbildung des Einrast-Elements, beispielsweise durch Ausbildung mit einem hakenartigen Endabschnitt, realisiert sein. Zur Freigabe der Wastegate-Klappe aus der geöffneten Position muss das Einrast-Element dann, vorzugsweise gegen eine mechanische Vorspannung, in eine Freigabe-Position bewegt werden, in welcher das Einrast-Element die Wastegate-Klappe aus der geöffneten Position freigibt, so dass diese sich wieder ungehindert in Richtung der geschlossenen Position bewegen kann.
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In einer weiterbildenden Ausführungsform kann der Abgasturbolader zur automatisierten Bewegung des Einrast-Elements eine Einrast-Antriebseinheit, insbesondere eine mechanische oder hydraulische oder pneumatische oder elektrische Einrast-Antriebseinheit, umfassen. Das Einrast-Element ist dann mittels der Einrast-Antriebseinheit zum Bewegen zwischen der Einrast-Position und der Freigabe-Position angetrieben.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen, jeweils schematisch:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abgasturboladers,
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2 eine Variante der 1,
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3/b weitere Variante der 1,
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4 eine weitere Variante der 1,
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5a/b eine Weiterbildung des Ausführungsbeispiels gemäß der 1,
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6 eine zu dem Ausführungsbeispiel gemäß der 1 alternative Variante.
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In der 1 ist ein erfindungsgemäßer Abgasturbolader mit 1 bezeichnet. Der Abgasturbolader weist ein in der 1 nur teilweise dargestelltes Turbinengehäuse 2 auf, in welchem eine Wastegate-Öffnung 3 angeordnet ist. Der Abgasturbolader 1 umfasst ferner ein Wastegate-Ventil 4 zum wahlweisen Öffnen oder Schließen der Wastegate-Öffnung 3. Die Wastegate-Öffnung 3 kann dabei in einem Strömungskanal 5 angeordnet sein, welcher mit einem Gas, insbesondere einem Abgas einer Brennkraftmaschine, durchströmt sein kann, was in der 1 durch die Pfeile 6 angedeutet ist. Das Wastegate-Ventil 4 umfasst eine drehbare Spindel 7, an welcher drehfest eine Wastegate-Klappe 8 angebracht ist. Die Wastegate-Klappe 8 ist dabei mittels der Spindel 7 drehbar zwischen einer geschlossenen Position, in welcher die Wastegate-Klappe 8 die Wastegate-Öffnung 3 fluiddicht verschließt, und einer in der Darstellung der 1 gezeigten geöffneten Position, in welcher die Wastegate-Klappe 8 die Wastegate-Öffnung 3 zum Durchströmen mit einem Fluid freigibt. Das Fluid kann, wie bereits erwähnt, ein Gas, insbesondere ein Abgas einer Brennkraftmaschine, sein.
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Der Abgasturbolader 1 umfasst ferner einen Anschlag 9, welcher wie in der 1 gezeigt in dem Turbinengehäuse 2 ausgebildet ist. In dem Ausführungsbeispiel gemäß der 1 ist der Anschlag 9 dabei derart ausgebildet, dass sich ein Abstützungsabschnitt 10 der Wastegate-Klappe 8 in der geöffneten Position der Wastegate-Klappe 8 wie in der 1 gezeigt an dem Anschlag 9 abstützt. In diesem Fall verhalten sich das Wastegate-Ventil 4 und das Turbinengehäuse 2 mechanisch wie eine starre Einheit, was die Ausbildung von unerwünschten mechanischen Schwingungen in dem Wastegate-Ventil 4 stark reduziert oder gar vollständig beseitigt. Insbesondere kann auf diese Weise die Ausbildung von hochfrequenten Schwingungen in dem Wastegate-Ventil 4 reduziert werden.
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Vorzugsweise kann der Abgasturbolader 1 ferner eine Koppeleinrichtung 15 umfassen, die insbesondere als Koppelstange ausgebildet sein kann. Die Koppeleinrichtung 15 kann dabei mittels eines Hebelelements 13 mit einem durch das Gehäuse 2 nach außen durchgeführten Endabschnitt 26 der Spindel 7 verbunden sein und das Wastegate-Ventil 4 mit einer Antriebsvorrichtung 17 koppeln.
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In der 2 ist nun eine alternative Variante des erfindungsgemäßen Abgasturboladersystems 1' dargestellt, in welcher der Anschlag 9' derart ausgebildet ist, dass sich ein Abstützungsabschnitt 11' der Spindel 7' in der geöffneten Position der Wastegate-Klappe 8' an dem Anschlag 9' abstützt. Wie in der Darstellung der 2 gezeigt, ist der Anschlag 9' dabei an einer geeigneten Stelle des Turbinengehäuses 2' angeordnet. In den Ausführungsbeispielen gemäß der 1 und 2 ist dieser Anschlag 9, 9' jeweils in dem Turbinengehäuse 2, 2' angeordnet.
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In einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel kann der erfindungsgemäße Anschlag 9'' jedoch auch außerhalb des Turbinengehäuses 2'', insbesondere auf einer Außenseite des Turbinengehäuses 2'', angeordnet sein. Diese Situation ist in dem Abgasturbolader 1'' gemäß der 3a gezeigt. In dem Ausführungsbeispiel gemäß der 3 ist die Spindel 7'' mittels einer in dem Turbinengehäuse 2'' angeordneten Durchgangsöffnung 12'' durch diese nach außen geführt. Ein Endabschnitt 26'' der Spindel 7'' ist somit außerhalb des Turbinengehäuses 2'' angeordnet. Dabei ist der Endabschnitt 26'' derart ausgebildet, dass er sich in der geöffneten Position der Wastegate-Klappe an dem Anschlag 9'' abstützt. Insbesondere kann der Endabschnitt 26'' dabei ein zu dem Anschlag 9'' komplementärer Anschlag 14'' sein. Der komplementäre Anschlag 14'' kann auch in der Art eines Fortsatzes des Endabschnitts 26'' ausgebildet sein.
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In einer in der 3b gezeigten Variante ist an der Außenseite des Gehäuses 2'' ein Anschlag 9'' bereitgestellt, an welchem sich das mit der Koppeleinrichtung 15'' verbundene Hebelelement 13'', (vgl. auch 1) erfindungsgemäß abstützen kann.
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In einer weiteren, in der Darstellung der 4 gezeigten Variante des Abgasturboladers 1''' ist die Koppeleinrichtung 15''' nun derart ausgebildet, dass sie sich in der geöffneten Position der Wastegate-Klappe 8''' an dem Anschlag 9''' abstützt. In einer besonders bevorzugten Variante kann die Koppeleinrichtung 15''' dabei einen Abstützungsabschnitt 16''' aufweisen, welcher sich an dem außerhalb des Turbinengehäuses angebrachten Anschlag 9''' in der geöffneten Position der Wastegate-Klappe 8''' abstützt.
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In einer weiteren, weiterbildenden Variante der oben gezeigten erläuterten Ausführungsbeispiele kann das Abgasturboladersystem 1, 1', 1''' jeweils eine Antriebsvorrichtung 17 umfassen, welche mit der Koppelrichtung 15, 15'', 15''' verbunden ist zum Antreiben der Spindel 7, 7''. Dies ist exemplarisch für alle oben erläuterten Ausführungsbeispiele in der Darstellung der 1 gezeigt.
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In der in den 5a und 5b gezeigten, weiteren Variante kann der Anschlag 9 gemäß den oben erläuterten Ausführungsbeispielen auch als bewegliches Anschlag-Element 18 ausgebildet sein. Das Anschlag-Element 18 kann dabei insbesondere translatorisch bewegbar und/oder drehbar ausgebildet sein. Mittels eines derart beweglichen Anschlag-Elements 18 ist für den erfindungsgemäßen Anschlag 9 eine Mehrzahl von unterschiedlichen Anschlag-Positionen einstellbar. In einer bevorzugten Variante ist das Anschlag-Element 18 dabei in Form eines in der Darstellung der 5 gezeigten Exzenters ausgebildet. Auf diese Weise lassen sich mittels des Anschlag-Elements 18 auf besonders einfache Weise eine Mehrzahl von verschiedenen effektiven Anschlag-Positionen für die Wastegate-Klappe 8 realisieren. Dies wird aus der Darstellung der 5a und 5b ersichtlich, welche exemplarisch zwei verschiedene, mittels des als Exzenters ausgebildeten Anschlag-Elements 18 realisierte Anschlag-Positionen für die Wastegate-Klappe 8 zeigen. So befindet sich in der Darstellung der 5a das Anschlag-Element 18 in einer ersten Position, in welcher es für die Wastegate-Klappe 8 derart als Anschlag wirkt, dass die Wastegate-Klappe 8 in der geöffneten Position, in welcher sie sich an dem Anschlag-Element 18 abstützt, mit einer Oberfläche 19 des Turbinengehäuses 2 einen ersten Öffnungswinkel a1 bildet.
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Demgegenüber nimmt das Anschlagelement 18 der 5b ein Position ein, in welcher die Wastegate-Klappe 8 mit der Oberfläche 19 des Turbinengehäuses 2 in der geöffneten Position der Wastegate-Klappe 8 einen zweiten Öffnungswinkel a2 ausbildet, der wesentlich kleiner ist als der erste Öffnungswinkel a1.
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In einer weiterbildenden Variante kann der Abgasturbolader 1 nun eine Anschlag-Antriebsvorrichtung 21 aufweisen, mittels derer das Anschlag-Element 18 zum Einstellen der Mehrzahl von Anschlag-Positionen antreibbar ist. Die Anschlag-Antriebsvorrichtung 21 kann dabei insbesondere als mechanischer oder pneumatischer oder elektrischer oder hydraulischer Antrieb ausgebildet sein.
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Zusätzlich kann der Abgasturbolader 1 eine Steuervorrichtung 22 umfassen, mittels derer das Anschlag-Element 18 über die Anschlag-Antriebsvorrichtung 21 angetrieben wird. Zudem kann weiterbildend daran gedacht sein, eine Mehrzahl von einstellbaren Anschlag-Positionen für das Anschlag-Element 18 in der Steuervorrichtung 22 zu speichern. Insbesondere können auf diese Weise ein materialbedingter Verschleiß der Wastegate-Klappe 8 und damit verbundene Verschiebungen der geöffneten Position der Wastegate-Klappe 8 ausgeglichen werden.
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In einer bevorzugten Variante kann zudem daran gedacht sein, dass die Wastegate-Klappe 8 über die Anschlag-Antriebsvorrichtung 21 bzw. die Steuerungsvorrichtung 22 derart angesteuert wird, dass eine Bewegungsgeschwindigkeit der Wastegate-Klappe 8 vor Erreichen der geöffneten Position, in welcher sich die Wastegate-Klappe 8 an dem jeweiligen Anschlag abstützt, reduziert wird, um unerwünscht hohe Stoßkräfte beim Auftreffen der Wastegate-Klappe 8 auf den Anschlag bzw. das Anschlag-Element 18 zu vermeiden.
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In einer zu den oben erläuterten Ausführungsbeispielen alternativen Variante weist der erfindungsgemäße Abgasturbolader wie in der 6 gezeigt keinen Anschlag, sondern eine Einrast-Einrichtung 23 auf, wobei die Einrast-Einrichtung 23 ein umschaltbares Einrast-Element 24 umfasst, welches umschaltbar ist zwischen einer in der 6 gezeigten Einrast-Position, in welcher es die Wastegate-Klappe 8 in ihrer geöffneten Position fixiert, und einer in der 6 nicht gezeigten Freigabe-Position, in welcher es die Wastegate-Klappe 8 aus der in der 6 gezeigten Position freigibt.
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Grundsätzlich kann die in der 6 gezeigte Einrast-Einrichtung 23 anstelle des in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen erläuterten Anschlags 9, 9', 9''' jeweils alternativ eingesetzt werden. Das Einrast-Element 24 kann dabei linear oder rotatorisch beweglich sein. Insbesondere kann das Einrast-Element 24 derart ausgebildet sein, dass es bei einem Bewegen der Wastegate-Klappe 8 von der geschlossenen in die geöffnete Position eine Ausweichbewegung durchführt und somit eine Bewegung der Wastegate-Klappe 8 nicht beeinträchtigt. Sobald die Wastegate-Klappe 8 die geöffnete Position erreicht hat, wird sie von dem Einrast-Element 24 in dieser geöffneten Position fixiert.
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Zur Unterstützung einer derartigen Fixierung kann das Einrast-Element 24 eine hierfür geeignete äußere geometrische Form, beispielsweise in der Art eines in der 6 gezeigten Hakens, aufweisen. Insbesondere kann das Einrast-Element 24 gegen die Wastegate-Klappe 8 vorgespannt sein. Um die Wastegate-Klappe 8 wieder von der geöffneten Position in die geschlossene Position zu bewegen, muss das Einrast-Element 24 zunächst aus der Einrast-Position in eine Freigabe-Position bewegt werden (vgl. Pfeil 27 in 6), in welcher es die Wastegate-Klappe 8 aus der in der 6 gezeigten Position freigibt. Für den Fall, dass das Einrast-Element 24 mechanisch, beispielsweise mittels eines Federmechanismus, gegen die Wastegate-Klappe 8 vorgespannt ist, muss das Einrast-Element 24 dann natürlich gegen eine durch die mechanische Vorspannung erzeugte Vorspannkraft bewegt werden.
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Die Bewegung des Einrast-Elements 24 zwischen der Einrast-Position und der Freigabe-Position kann insbesondere mittels einer Einrast-Antriebseinheit 25 erfolgen, die das Einrast-Element 24 antreibt. Die Einrast-Antriebseinheit 25 kann dabei vorzugsweise als mechanische oder hydraulische oder pneumatische oder elektrische Antriebseinheit ausgebildet sein.